DE1076219B - Doppel- oder Mehrfachisolatorhaengekette - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Doppel- oder Mehrfachisolatorhängeketten für Höchstspannungsleitungen. Bei Hochspannungsleitungen ist es in vielen Fällen erforderlich, das Leitungsseil an zwei parallelen Isolatorketten aufzuhängen, um auf diese Weise die Sicherheit zu erhöhen. Derartige Doppelaufhängungen sind insbesondere an Kreuzungsstellen der Hochspannungsleitung mit Straßenbahn, Eisenbahn od. dgl. wichtig, um eine erhöhte Sicherheit gegen ein Herabfallen der Leitungen infolge des Bruches eines Isolators zu erreichen.

Bei Anordnungen, bei denen die Aufhängung der Leitungen mit Hilfe von Langstabisolatoren, also in sich starren Isolatorknüppeln, erfolgt, hat man bereits vorgeschlagen, eine solche Doppelaufhängung mit zwei parallelen Knüppeln in der Weise durchzuführen, daß diese etwa V-förmig angeordnet sind. Man erhält dadurch ein starres Dreieck, so daß die Lage der Leitung selbst, solange beide Isolatoren unbeschädigt sind, eindeutig festgelegt ist. Auf diese Weise werden die seitlichen Ausschwenkungen der Leitungen insbesondere bei Wind begrenzt, so daß man die Abstände zwischen Leitung und Mast und damit die Dimensionen der Ausleger, die über die Isolatoren die Leitung tragen, kleiner machen kann. Für Leitungen mit hohen Betriebsspannungen ist auch bereits eine Anordnung gegeben worden, bei der die einzelnen Seile an mehreren in Reihe geschalteten Knüppelisolatoren aufgehängt werden, deren oberstes Glied ebenfalls aus zwei V-förmig an der Traverse angeordneten, fest miteinander gekuppelten gleichartigen Knüppelisolatoren besteht. Dadurch wird der Drehpunkt, um den die sich anschließenden Knüppel ausschwingen können, tiefer gelegt und auf diese Weise eine zusätzliche Vergrößerung von Masthöhe und Ausleger erspart.

Bei Höchstspannungsleitungen, insbesondere bei der Verwendung von Bündelleitern, tritt die Forderung einer erhöhten mechanischen Festigkeit und großen Bruchsicherheit neben der Forderung nach der elektrischen Festigkeit besonders in den Vordergrund. Es werden deshalb bei solchen Höchstspannungsleitungen überwiegend Isolatorketten verwendet, wobei die Aufhängung mit Doppel- oder Mehrfachhängeketten ausgeführt wird, die nicht nur an gefährdeten Punkten, sondern praktisch im ganzen Leitungszug Anwendung finden. Hierbei werden die aus einzelnen Kettenteilen zusammengesetzten Hängeketten in bestimmten Abständen mit Zwischengliedern miteinander verbunden.

Die Betriebssicherheit derartiger Mehrfachaufhängung kann nach der Erfindung dadurch noch zusätzlich erhöht werden, daß die aus Kettenteilen zusammengesetzten einzelnen Ketten an einem oder meh-Doppel- oder Mehrfachisolatorhängekette

Anmelder:

Siemens-Sctmckertwerke

Aktiengesellschaft,

Berlin und Erlangen,

Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50

Dr.-Ing. Karlheinz Haager, Nürnberg,
ist als Erfinder genannt worden

reren der Verbindungspunkte der Kettenteile jeweils über ein starres Verbindungsstück gekuppelt sind und daß die an der Traverse angeordneten Kettenteile mit Neigung gegeneinander so befestigt sind, daß ihre oberen Enden größeren Abstand aufweisen als die unteren. Auf diese Weise wird Gewähr dafür gegeben, daß bei einem Bruch eines Isolators in einem solchen Kettenteil die benachbarten Ketten nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß ein solcher Bruch vorwiegend in den obersten Abschnitten der Ketten auftritt, da dort die Belastung am größten ist. Infolge des V-förmigen Auseinandergehens der Ketten wird bei einem Riß einer Kette gewährleistet, daß diese nicht nach innen, wo sich die benachbarte Kette befindet, sondern nach außen fällt, so daß die durch das Ausschwingen des gerissenen Kettenteiles beim Herabfallen gegebene Beschädigungsgefahr sich praktisch auf diejenige Kette beschränkt, in der bereits ein Riß eingetreten ist, während die benachbarten Ketten unbeschädigt bleiben. Dadurch wird also ein Herabfallen der Leitung verhindert.

Mit besonderem Vorteil kann eine derartige Neigung der benachbarten Kettenteile auch in den unteren Abschnitten angewendet werden, wobei zweckmäßig die Neigung gegenüber der Senkrechten in den unteren Teilen, also mit größer werdendem Abstand von der Traverse, kleiner gewählt wird. Man erreicht auf diese Weise bei verhältnismäßig geringem Raumbedarf eine große Sicherheit. Außerdem wird in an sich bekannter Weise gleichzeitig auch eine übermäßige Vergrößerung von Masten und Traversen vermieden, indem die Schwingungsweite der Hängeketten vermindert wird.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Der Bündelleiter 1 ist über die Doppelhängekette 2 an der Traverse 3 aufgehängt.

909 757/37Ϊ

Die Hängeketten sind an der Stelle 4 miteinander verbunden. Die oberhalb dieser Verbindungsstelle liegenden Kettenteile 5 und 6 sind gegeneinandergeneigt an der Traverse 3 befestigt, so daß sich eine trapezförmige Aufhängung ergibt. Statt der Verbindung der beiden Hängeketten an der Stelle 4 können sie auch ander Stelle7 miteinander verbunden werden und bereits die oberhalb der Stelle 7 liegenden Glieder 8 und 9 gegeneinandergeneigt werden, so daß neben einer erhöhten Sicherheit auch noch eine weitere Verminderung der Schwingungsweite ohne zusätzlichen Kostenaufwand erreicht ist. Schließlich ist es auch möglich, alle oberhalb der Verbindungsstelle 10 liegenden Kettenglieder gegeneinandergeneigt anzuordnen. Um eine weitere Versteifung der Hängeketten zu erreichen, kann es besonders im letzteren Falle vorteilhaft sein, die Ketten auch an den Stellen 4 und 7 miteinander zu verbinden. Dabei kann die Länge dieser Verbindungsstücke so gewählt werden, daß der Neigungswinkel der beiden Ketten zwisehen den unteren Kettengliedern 11 und 12 am geringsten, nach jedem Verbindungspunkt etwas größer wird und bei den oberen, an der Traverse befestigten Kettengliedern 5 und 6 am größten ist. Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel einer Doppelhängekette beschränkt, sondern ebenso für Mehrfachhängeketten anwendbar.

Claims (2)

' Patentansprüche:

1. Doppel- oder Mehrfachisolatorhängekette für Höchstspannungen, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Kettenteilen (5, 6, 8, 9, 11, 12) zusammengesetzten einzelnen Ketten an einem oder mehreren der Verbindungspunkte (4) der Kettenteile jeweils über ein starres Verbindungsstück gekuppelt sind und daß die an der Traverse (3) angeordneten Kettenteile (5, 6) mit Neigung gegeneinander so befestigt sind, daß ihre oberen Enden größeren Abstand aufweisen als die unteren.

2. Doppel- oder Mehrfachisolatorhängekette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch die übrigen Kettenteile (8, 9 bzw. 11, 12) an ihren unteren Enden geringeren Abstand haben als an den oberen, derart, daß ihre Neigung zueinander mit größer werdendem Abstand von der Traverse (3) kleiner wird. .

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 369 017, 554248, 956;

deutsche Patentanmeldung ρ 2134 VIII d/21c (bekanntgemacht am 2. 8.1951) ;■.

französische Patentschriften" Nr. 479098, 714400, 870131.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 909 757/373 2.60