DE1060305B - Vorrichtung zum Herstellen von strangfoermigen Formstuecken - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf zum Herstellen von strangförmigen Formstücken aus plastischem Material dienende Vorrichtungen, in welchen mit einem Bindemittel versetztes organisches oder anorganisches Fasermaterial, wie z. B. Holzwolle, Holzspäne, Schilf, Stroh, Asbest, Schlackenwolle. Glasfasern od. dgl, zu einem Strang verformt und unter Erhitzung verfestigt wird; insbesondere werden solche Vorrichtungen zum Herstellen von Leichtbauplatten aus mit Sorelzement verkitteter Holzwolle verwendet.

Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art ist ein durchgehender Formkanal vorgesehen, der durch über Umlenkrollen ausgespannte endlose Stahlbänder gebildet wird und einen Abbindeofen durchsetzt. Solche Vorrichtungen erzeugen glattwandige und geradkantige Formstränge, die sodann zu Platten abgelängt werden können.

Es hat sich nun häufig das Bedürfnis ergeben, strangförmige Formstücke der erwähnten Art an den Hauptflächen und/oder an den Seitenrändern mit einer Profilierung zu versehen, beispielsweise um durch entsprechende Verlegung solcher Platten in Fußböden oder Wänden größere Hohlräume zu schaffen, die eine bessere Austrocknung der Böden oder Wände, eine bessere Schalldämmung (Trittschalldämmung) oder auch die Verlegung von Installationen ermöglichen. Ferner können insbesondere bei Dachplatten Nuten zur Verankerung der Platten oder bei Verkleidungsplatten zinkenärtige Ränder zur Verbindung- der , Platten erwünscht sein. - - .

Es ist bereits bekannt, die Wandungen von Formkanälen, in denen profilierte Formstränge hergestellt werden sollen, durch endlose Transporteinrichtüngen zu bilden, die je aus zwei über Kettenräder laufenden, in sich geschlossenen Gliederketten bestehen, welche von aneinanderschließenden, balkenartigen profilgebeiiden Teilen überbrückt sind. Diese beiderseits an Kettengliedern befestigten profilgebenden Teile sind dabei so'¹ schmal, daß sie die Ketten nicht wesentlich versteifen. Andererseits können fuft den gleichen Zweck profilierte Transportbänder' aus Gummi oder ähnlich biegsamem Material verwendet werden.

Diese Möglichkeiten der ,Ausbildung profilierender Formkanäle scheiden aber aus, wenn Formstränge _. unter erheblicher Erhitzung in einem langen Form- Ϊ5 kanal verfestigt werden müssen, wie dies insbesondere bei der Herstellung von Leichtbauplatten aus mit Sorelzement verkitteter Holzwolle der Fall ist. Zur Herstellung solcher Platten sind Anlagen von "40 m Länge und mehr erforderlich, Um die Verfestigung des Formstranges durch Erhitzung bei wirtschaftlicher Vorschubgeschwindigkeit zu gewährleisten. Die endlosen Transportbänder haben dann eine Länge von mindestens 80 m und müssen den Abbindeofen durch-Vorrichtung zum Herstellen
von strangförmigen Formstücken

Anmelder:

österreichisch-Amerikanische

Magnesit Aktiengesellschaft,

Radenthein, Kärnten (Österreich)

Vertreter: Dr.-Ing. E. Hoffmann, Patentanwalt,
München 22, Widenmayerstr. 34

Beanspruchte Priorität:
Österreich vom 30. Januar 1957

. Dipl.-Ing. Gustav Schwab, Villach, Kärnten

(Österreich), ist als Erfinder genannt worden

2 '

setzen, in dem, eine Temperatur .von mehreren 100° C herrscht, so daß sie hohen mechanischen und thermischen Beanspruchungen "ausgesetzt sind. Transporteinrichtungen mit Gliederketten würden bei dieser Länge, sehr schwer" ausfallen,..ein unzulässig großes Spiel zwischen-den T^ettertgliedecn .ergeben und vor allem einem starken Verschleiß- an -den, Gelenkstellen unterliegen, zumal im HTntjlick auf die Erhitzung eine "zuverlässige. Schmierung'_Λnicht niöglich ist. Förderbänder aus Gummi, od. "dgl. 'kommen unter den angegebenen Betriebsbedingungeri' überhaupt nicht in Beträcht. Demnach-.retufi.»auch . .ein. profilgebender Formkanal ebenso.wig.Ksljer die glatten Formkanäle unter Heranzfehüng*~^von . Stahlbändern gebildet werden. _"..'- "'",,Jy.. , .

Die Anbringung von ,.profilierenden Formteilen-an den cjen Formkanal .begrenzenden Stahlbändern ist nun aber nicht ohne ; werteres möglich, weil diese Formteile die Bänder versteifen würden, so_ daß sie nicht mehr einwandfrei' oder .überhaupt nicht mehr über die Umlenkrollen laufen" konnten.

Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit der Aufgabe, diese Schwierigkeiten^ zu vermeiden und bei Vorrichtungen der ■ einleitend beschriebenen Art trotz der notwendigen Verwendung von Stahlbändern eine Oberflächenprofilierung von durchgehenden Formsträngen zu ermöglichen., fliese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zumindest an, einem der endlosen Stahl-

909 558/281

3 4

bänder aneinandergereihte profilgebende Formteile so Um mit einer Vorrichtung der beschriebenen Art befestigt sind, daß jedes Formteil nur innerhalb einer Formstränge mit profilierter Oberfläche herstellen zu schmalen, quer zum Stahlband verlaufenden geraden können, werden z. B. am unteren Band 1, wie die Zone an dem betreffenden Band befestigt ist, so daß Fig. 2 a, 2 b und 2 c in Seitenansicht, in Draufsicht sich die übrigen Teile der Auflagefläche des Form- 5 bzw. im Querschnitt nach der Linie II-II in Fig. 2 b teiles beim Vorbeilaufen des Bandes an den Umlenk- zeigen, Formteile 11 in Gestalt von Querstreifen anrollen frei vom Band abheben können. einandergereiht, die an der Oberseite eine beliebige

Diese auch nachträglich bei bereits vorhandenen Profilierung, im dargestellten Beispiel in Form von

Bandformmaschinen verwendbare Befestigungsart der Längsrippen 12 und Längsnuten 13, aufweisen. Diese

profilgebenden Formteile vermeidet somit eine io metallischen Formteile 11,, die sich beispielsweise

nennenswerte Versteifung des Bandes. Die zonenweise über die gesamte Breite des Bandes 1 erstrecken, aber

Befestigung der Formteile kann durch Nahtschweißung auch schmäler sein können, sind längs einer schmalen

oder Punktschweißung sowie auch durch eine Nieten- Zone 14 am Band 1 befestigt. Die Befestigungsstellen

oder Schraubenreihe od. dgl. vorgenommen werden. sind in Fig. 2a durch Punkte und in Fig. 2b für einen

Nach der Lehre der Erfindung können einzelne 15 der Formteile durch eine gestrichelte Linie angedeutet,

profilgebende Formteile in beliebiger gegenseitiger Die Formteile liegen im geradegeführten Teil des

Anordnung an den Bändern befestigt werden. Es ist Bandes 1 satt an der Bandoberfläche auf, heben sich

aber insbesondere auch möglich, zumindest über einen aber im Bereich der Umlenkrolle 1', wie in Fig. 3 im

Teil der Bandlänge profilgebende Formteile, die z. B. größeren Maßstab dargestellt ist, an der Vorder- und

eine durchgehende Längsprofilierung aufweisen, un- 20 Hinterseite vom Band 1 ab und ermöglichen dadurch

mittelbar aneinanderzureihen, weil beim Auflaufen eine ungehinderte Biegung des Bandes um die Rolle,

des Bandes auf die Umlenkrollen die Ränder der be- Die Ränder der benachbarten Formteile klaffen im

nachbarten Formteile auseinanderklaffen und daher Bereich der Umlenkrolle 1', wie Fig. 3 zeigt, bei 15

die Biegung des Bandes um die Rolle nicht behindern. auseinander, so daß zwischen den Formteilen Spalte

Die beschriebene Erfindung und weitere zweck- 25 entstehen und die Relativbewegung der Formteile

mäßige Ausgestaltungen sollen nunmehr unter Bezug- nicht behindert wird,

nähme auf die Zeichnung genauer erläutert werden. An Stelle der in Fig. 2 dargestellten Längsprofi-

Fig.l und 2 zeigen schematisch in Seitenansicht und lierung kann durch entsprechende Gestaltung der

in Draufsicht eine Vorrichtung der allgemeinen Art, Formteile bzw. der Oberfläche der Formteile jede be-

auf die sich die Erfindung bezieht; 30 liebige andere Profilierung hergestellt werden, Die

Fig. 2 a, 2 b und 2 c stellen in Seitenansicht, in Formteile müssen nicht unmittelbar aneinander-

Draufsicht bzw. im Querschnitt einen Teil eines schließen, sondern können inselartig in beliebiger

Stahlbandes dar, an dem unmittelbar nebeneinander Verteilung am Band befestigt werden, wobei nur

Formteile gemäß der Erfindung befestigt sind; darauf zu achten ist, daß die Befestigungszone jeweils

Fig. 3 zeigt im größeren Maßstab das Verhalten be- 35 schmal ausgebildet ist und quer zum Band verläuft,

nachbarter Formteile beim Vorbeilaufen des Bandes In Fig. 4 ist beispielsweise ein kalottenartiges

an einer Umlenkrolle; Formteil 16 dargestellt, das in der beschriebenen Weise

Fig. 4 und 5 stellen schließlich verschiedene Aus- an beliebigen Stellen des Bandes befestigt werden

führungsbeispiele der profilgebenden Formteile dar. kann, um im Formstrang eine Vertiefung in Form

In den Fig. 1 und 2 ist 1 ein unteres, über eine 4° einer Hohlkalotte zu erzeugen.

vordere Umlenkrolle 1' und eine hintere Umlenk- Fig. 5 stellt ein Formteil dar, das ähnlich wie die rolle 1" ausgespanntes Stahlband, 2 ein oberes, in Formteile in Fig. 2, mit anderen Formteilen ananaloger Weise über Umlenkrollen 2' und 2" ge- einandergereiht werden kann, um Längsrippen 17 und führtes Stahlband und 3, 4 sind seitliche Stahlbänder, Querrippen 18 auszubilden, die zusammen ein Wabendie über Umlenkrollen 3', 3" bzw. 4', 4" mit vertikaler 43 profil ergeben und zu einer waffelartigen Profilierung Achse laufen und mit den Stahlbändern 1, 2 einen des Formstranges führen. Die Befestigungszonen sind Formkanal bilden, der durch die Heizkammer 6 des wieder mit 14 bezeichnet. Als Träger der Formteile die Behandlungswärme abgebenden Ofens 7 verläuft. können flache Blechstücke 19 Verwendung finden, an

Zur Führung der Stahlbänder 1, 2, 3, 4 im Bereich welche die profilgebenden Teile, wie 16, 17, 18, an-

des Formkanals, also durch die Heizkammer 6 des 50 gesetzt sind. Diese profilgebenden Teile können VoIl-

Ofens 7, ist zweckmäßig ein Führungsschlauch 10 vor- oder Hohlkörper sein.

gesehen, der z. B. durch vier starre, zu einem Hohl- Die Befestigungszone kann an beliebiger Stelle des

körper vereinigte Platten gebildet wird, die mit Formteiles liegen, wird aber vorzugsweise so gewählt,

Futterstücken ausgekleidet sind, an denen sich die daß sie mit einer Mittellinie des Formteiles zusammen-

Stahlbänder 1, 2, 3, 4 abstützen und führen. 55 fällt, weil dann, wie Fig. 3 ohne weiteres erkennen

In den Führungsplatten und Futterstücken sind läßt, an der Umlenkrolle ein gleichmäßiges Abheben

Durchbrechungen vorgesehen, um den Zugang der der Vorder- und Hinterkante des Formteiles vom

Wärme zum Inneren des Formkanals zu begünstigen. Band auftritt und die mechanische Beanspruchung der

Das zu verformende Material, z. B. mit einer Ma- Befestigungsstelle am geringsten ist.
gnesiazementmischung beladenes Fasermaterial, wie 60 Die Aneinanderreihung von Formteilen im Sinne Holzwolle, wird bei A aufgegeben und durch das der Fig. 2 kann auch auf eine bestimmte Länge des untere Stahlband 1 in den Formkanal eingeführt, in Bandes beschränkt werden, wobei dann der austretende welchem die Verformung des Materials zu einem Formstrang teils glatt und teils profiliert ist. In Strang unter gleichzeitiger Durchbewegung dieses jenem Bereich, in dem Formteile gemäß Fig. 2 unStranges durch den Ofen 7 erfolgt. Während der Be- 65 mittelbar aneinandergereiht werden, muß das Band 1 wegung des Formlings durch den Ofen erhärtet das nicht die gesamte Breite des Formkanals umfassen, Bindemittel, wodurch die Fasern an ihren Berührungs- sondern kann aus einem oder mehreren schmäleren punkten miteinander verkittet werden. Der am Kanal- Streifen bestehen, wobei, wie in Fig. 2b rechts anende B aus dem Formkanal austretende Formling wird gedeutet worden ist, bevorzugt zwei schmale Randin bekannter Weise in Stücke (Platten) geschnitten. 70 streifen la, Ib verwendet werden, an denen die Form-

Claims (4)

teile in der beschriebenen Weise als Überbrückungen befestigt sind. Durch Anbringen der Formteile an beiden Bändern 1 und 2 in Fig. 2 und/oder an den seitlichen Bändern 3 und 4 können beidseitig profilierte und/oder an den Kanten profilierte Formstränge hergestellt werden. Die beschriebene Vorrichtung ist zur Herstellung von strangförmigen Formstücken aus beliebigem plastischem Material anwendbar, hat aber besondere Bedeiutung für die Herstellung von durch Ablängen des Stranges gewonnenen Bauplatten aus organischem oder anorganischem Fasermaterial unter Zusatz von Bindemitteln, weil dadurch solche Leichtbauplatten neuen Anwendungsmöglichkeiten zugeführt werden können. Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Herstellen von strangförmigen Formstücken, bei der durch endlose, über Umlenkrollen laufende Stahlbänder ein durchgehender Formkanal gebildet ist, in dem mit Sorelzement verkittete Holzwolle oder dergleichen plastisches Material zu einem Strang verformt und unter Erhitzung verfestigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest an einem der endlosen Stahlbänder (1, 2) aneinandergereihte profilgebende Formteile (11) so befestigt sind, daß jedes Formteil (11) nur innerhalb einer schmalen, quer zum Stahlband (I, 2) verlaufenden geraden Zone (14) an dem betreffenden Band (1., 2) befestigt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungszone (14) jedes Formteiles (11) zumindest angenähert in der Mittellinie seiner Auflagefläche am Band (1, 2) verläuft.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile (11) aus flachen Blechstücken (19) mit angesetzten profilgebenden Voll- oder Hohlteilen (16 bis 18) bestehen.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Band (1, 2) zumindest innerhalb eines unmittelbar aneinandergereihte Formteile (11) tragenden Teiles der gesamten Bandlänge nur von einem oder mehreren randseitig angeordneten Streifen (1 a, I δ) gebildet ist, die zusammen schmäler als die entsprechende Breite des Formkanals (6, 7) sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 873 514, 891 674;
USA.-Patentschriften Nr. 1 802 879, 2 635 508.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 909 558/281 6.59