DE1048642B

DE1048642B - Einrichtung zur Beseitigung 'von Abfallsubstanzen, insbesondere von radioaktiven Abfallsubstanzen und radioaktiv oder sonstwie verseuchten Gegenständen

Info

Publication number: DE1048642B
Application number: DENDAT1048642D
Authority: DE
Inventors: München Bernhard Philbert
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Publication date: 1959-01-15

Description

DEUTSCHES

Gegenstand der Hauptpatentanmeldung ist ein Verfahren zur Beseitigung von Abfallsubstanzen, insbesondere von radioaktiven Abfallsubstanzen und radioaktiv oder sonstwie verseuchten Gegenständen, durch Einfrieren an Orten mit ständiger Frosttemperatur, bei dem die zu beseitigenden Objekte in einer dem Zweck entsprechenden Umhüllung und/oder mit einem dem Weg und dem Ziel entsprechenden Transportmittel auf arktisches oder antarktisches Eis, das an seiner Oberfläche durch atmosphärische Niederschläge fortgesetzten Massenzuwachs erhält, verbracht und in dieses Eis eingesenkt werden.

Die zu beseitigenden Objekte können nach der Hauptpatentanmeldung von der Eisoberfläche her abgestellt oder eingegraben oder etwa auf dem Luftwege an die betreffenden Stellen gebracht werden, wobei man sich erforderlichenfalls passender Behälter bedienen kann. Insbesondere ist die Füllung in Geschosse, Raketen oder Bomben zweckmäßig, die an die betreffenden Stellen geschossen, gelenkt oder geworfen werden.

Es ist hierbei in jedem Falle zweckmäßig, eine gewisse sofortige Einsenktiefe zu erzielen, so daß bei der gegebenen Diffusionskonstante von in das Eis gelangenden Partikeln und bei dem gegebenen mittleren Massenzuwachs über der betreffenden Stelle eine Ausdiffusion mit Sicherheit unterbleibt. Um eine sofort hinreichende Einsenktiefe von etwa mehreren Metern zu erzielen, können nach der Hauptpatentanmeldung die einzusenkenden Objekte mit schmelzpunkterniedrigenden Substanzen umgeben sein und/oder eine anfänglich verstärkte Wärmeentwicklung entfalten, so daß sie durch Schmelzung sofort eine hinreichende Tiefe gewinnen.

Die Erfindung betrifft nun eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Hauptpatentanmeldung, um auf besonders einfache Weise hinreichende Wärmemengen zu erzeugen, die die zu beseitigenden Objekte bis zu vielen Metern Tiefe in Eis einschmelzen lassen.

Sie beruht auf der Ausnutzung der hohen Reaktionswärme der Erdmetalle, Erdalkalimetalle und Alkalimetalle mit Wasser oder Eis.

Erfindungsgemäß sind die Behälter für die zu beseitigenden Objekte mit einem Mantel oder einer 4-5 Kappe oder Spitze aus einem dieser Metalle oder aus intermetallischen Verbindungen, Phasen oder Legierungen dieser Metalle versehen. Etwa bei Geschossen, Raketen, Bomben usw. ist ein aus derartigen Metallen oder Metallsystemen gebildeter vorgeordneter Kopf zweckmäßig, durch den bei hinreichender Härte und Zähigkeit zugleich die Gefahr der Beschädigung des eigentlichen Körpers verringert wird.

Beispiele für geeignete Metalle oder daraus zuEinrichtung
zur Beseitigung von Abfallsubstanzen,

insbesondere von radioaktiven

Abfallsubstanzen und radioaktiv oder

sonstwie verseuchten Gegenständen

Zusatz zur Patentanmeldung P 16560 VIIIc/21 g
(Auslegeschrift 1 043 535)

Anmelder:

Bernhard Philbert,
München 23, Destouchesstr. 14

Bernhard Philbert, München,
ist als Erfinder genannt worden

sammensetzbare Systeme sind Al, Ba, Ca, Mg, Na, Li usw. Bei Aktivierung etwa mit Natrium lassen sich die sonst passiven Erd- bzw. Erdalkalimetalle Aluminium und Magnesium für den genannten Zweck benutzen. Durch passende Zusammensetzung des Systems aus verschiedenen derartigen Metallen sind günstige Härte und Zähigkeit mit günstiger Reaktionsgeschwindigkeit zu verbinden. Beifügungen von anderen Elementen vermögen hierbei die chemischen and mechanischen Eigenschaften wesentlich im gewünschten Sinne zu beeinflussen; z. B. schon geringe Mengen von Quecksilber, Silizium usw.

Bei der exothermen Reaktion dieser Metalle oder Metallsysteme löst sich der daraus bestehende Mantel oder Kopf usw. auf. Soweit sich hierbei in Schmelzwasser lösliche Verbindungen, wie Hydroxyde, Oxyde, Aluminate usw. bilden, wirken diese schmelzpunkterniedrigend, wodurch die Einsenkung gefördert wird.

Substanzen, die selbst auf die Knallgasverbrennung katalysierend wirken oder bei der Reaktion die Knallgasverbrennung katalysierende Substanzen ergeben, können ebenfalls den Metallen oder Metallsystemen beigefügt werden. Bei der Reaktion werden derartige Substanzen in der näheren Umgebung wirksam verteilt.

Claims

Patentansprüche:

1. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanmeldung P 16560 VIIIc/21g zur Beseitigung von Abfallsubstanzen, insbeson-

809 729/218

dere von radioaktiven Abfallsubstanzen· und radioaktiv oder sonstwie verseuchten Gegenständen, durch Einfrieren an Orten mit ständiger Frosttemperatur, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter 'für ■ die zu beseitigenden Objekte mit einem Mantel umgeben und/oder mit einem Kopf bzw. einer Kappe oder Spitze versehen sind, der bzw. die im wesentlichen aus Erdmetallen, Erdalkalimetallen, Alkalimetallen oder daraus gebildeten Metallsystemen hoher Reaktionsfähigkeit mit Eis und Schmelzwasser besteht.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Metallsystem im wesentlichen aus Aluminium und/oder Magnesium mit Beifügung von Alkalimetallen, wie etwa Natrium, besteht.

In Betracht gezogene Druckschriften:
»Proceedings of the International Conference on the Peaceful Uses of Atomic Energy«, Bd. 9, S. 5 und 17.