DE1045082B - Vorrichtung zum Aufschmelzen von organischen thermoplastischen Kunststoffen - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum Aufschmelzen von organischen thermoplastischen Kunststoffen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufschmelzen von organischen thermoplastischen IÇunststoffen, insbesondere Polyamiden oder Polyurethanen, in einem vorzugsweise unter Vakuum stehenden Schmelzraum und hat den Zweck, eine übereinstimmung der Menge des dem Schmelzraum zugeführten festen Gutes mit der des abgezogenen Schmelzgutes zu gewährleisten bei einer gewählten und konstant gehaltenen Aufschmelztemperatur.
• Dieser Zweck wird gemäß der Erfindung erreicht durch eine von der Spiegelhöhe beeinflußte Druck-, Temperatur- oder Leitfähigkeitsmeßvorrichtung, die die Niveauänderung der Schmelze über einen Ein-und Ausschaltkontakt auf ein Relais iiberträgt, das über einen Verstellmotor und ein Regelgetriebe die Drehzahl einer Dosiervorrichtung ändert.
• Das Gut wird also dem Schmelzraum in Abhängigkeit von der Spiegelhöhe der Schmelze zugeführt. Auf diese Weise wird ein gleichmäßiges Abschmelzen bei der gewählten und konstant gehaltenen Schmelztemperatur erreicht, so daß die Viskosität der Schmelze stets gleichbleibt.
• Es ist bereits eine Vorrichtung zur selbsttätigen Regelung der Druckhöhe bzw. zum Aufrechterhalten einer konstanten Flüssigkeitshöhe in einem viskose Flüssigkeiten abgebenden Behälter bekannt, bei der die entsprechende Zuführung neuer Flüssigkeitsmengen aus einem Vorratsgefäß mittels eines im Behälter angeordneten Schwimmers vorgenommen wird, in dem der Schwimmer ein durch eine Leitung mit dem Vor ratsgefäß in Verbindung stehendes Luftventil steuert.
• Eine derartige Vorrichtaing ist nur dann brauchbar, venn der aus dem Vorratsgefäß zugeführte Stoff in flüssiger Phase vorliegt. Sollen in stückiger Form vorliegende Stoffe aus einem Vorratsgefäß einem Scllmelzraum zugeführt werden, so versagt eine derartige Vorrichtung.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer 'orrichtung zur Ausübung des Verfahrens schematisch dargestellt. Das aufiuschmelzende Gut, beispielsweise Schnitzel in Stückform, tritt aus dem Behälter 1 jiber den Hahn 2 in die Dosiervorrichtung 3 ein, die hier als ein Zellenrad ausgebildet ist. Von dem Zellenrad aus fallen die Schnitzel durch das Zuführungsrohr 4 auf die sich in Pfeilrichtung drehende Walze 5 und füllen den Raum 6, der durch ein Gitter 7 begrenzt ist. Der Block 8 ist geheizt. Durch die Drehung der Walze 5 werden die Schnitzel, die in die Schmelze tauchen, im Schmelzraum hewegt und der Aufschmelzvflrgang heschleunigt. Die Schmelze bewegt sich in visier Spirale von der Eintritts zur Austrittsseite des Schmelzraumes und bildet einen Film auf der Walze 5.
• Sie wird in den Keilspalt 9 eingezogen und unter I>ruck durch die Austrittsholarung 10 zur Pumpe 11 gefördert. Im Raum 6 bildet sich ein Flüssigkeitsspiegel. Im Block 8 ist eine Druckmeßdose 14 angeordnet, die über die Leitung 15 mit dem Schmelzraum 6 in Verbindung steht. Je nach .der Höhe des Spiegels ändert sich der Druck auf die Dose 14. Diese Druckänderungen werden auf die Kontaktvorrichtung 16 übertragen. Der Ein- und Ausschaltkontakt 16 wird dazu benutzt, ein Relais 17 ein- und auszuschalten, das einen kleinen Verstellmotor auf Rechts- und Linkslauf schaltet. Dieser Verstellmotor 18 verstellt ein PIV-Getriebe 19 auf eine höhere oder niedere Drehzahl als Antrieb der Dosiereinrichtung 3 und verändert somit die Menge der zugeführten Schnitzel.
• Atl der von dem Verstellmotor 18 betätigten Verstellscheibe 20 des PIV-Getriebes 19 sind Endschalter (nicht dargestellt) angebracht, die die PIV-Getriebe-Verstellung in einstellbarem Maße begrenzen. Die Niveaumessung mittels eines Druckes gestattet auch eine stetige Regelung der Materialzufuhr, indem die Membran, über die der Druck im Keilspalt gemessen wird, eine Kraft auf einen elektrischen Kohle-Drudwiderstand ausübt, der direkt zur Regelung der Drehzahl eines Gleich- oder Wechselstrommotors verwendet wird.
• An Stelle der Druckmessung kann auch eine von der Spiegelhöhe beeinflußte I,eitfähigkeitsmeßvorrichtung od. dgl. zur Steuerung der Dosiervorrichtung benutzt werden. Das Verfahren läßt sich auch auf andere an sich bekannte Schmelzeinrichtungen, z. B. solche mit feststehenden Heizflächen, übertragen. Das Verfahren läßt sich gleichfalls anwenden auf Aufschmelzeinrichtungen, bei denen das Rohmaterial nicht in Form von Schnitzeln, sondern in Form von Drähten oder Bändern, die kontinuierlich polymerisiert sind, anfällt. Eine stetige Zuführung der Schnitzel läßt sich auch durch schwingende Dosierrinnen oder schwingende Abschluß organe durchführen, die in ihrem Hub verstellt werden, wobei die Steuerung der Verstellung auf die obenerwähnte Weise erfolgt.
• Das Verfahren läßt sich mit Vorteil bei Schmelzvorrichtungen zur Herstellung von Borsten, Filmen und insbesondere von Seide anwenden, wo es auf eine besonders homogene Schmelze ankommt, die nur bei konstanter Temperatur sowie konstantem Niveau und damit konstanter Verweilzeit in der Apparatur unter gleichmäßiger Aufschmelzung ohne langzeitige Vorwärmung des Gutes in Nähe der Schmelztemperatur durchgeführt werden soll.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zum Aufschmelzen von organischen thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere Polyamiden oder Polyurethanen in einem vorzugsweise unter Vakuum stehenden Schmelzraum, gekennzeichnet durch eine von der Spiegelhöhe beeinflußte Druck-, Temperatur- oder Leitfähigkeitsmeßvorrichtung, die die Niveauänderungen der Schmelze über einen Ein- und Ausschaltkontakt auf ein Relais überträgt, das über einen Verstellmotor und ein Regelgetriebe die Drehzahl einer Dosiervorrichtung ändert.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 572892.