-
Einrichtung zur Atemstoßmessung Die Erfindung betrifft eine Einrichtung
zur Aten.-stoßmessung mittels des aus einem beiderseits offenen Blasrohr entnommenen
und auf ein Manometer geleiteten Druckes. Solche Einrichtungen sind unter der Bezeichnung
Pneumometer bekannt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen,
die einerseits einfacher und daher billiger ist als die bekannten Einrichtungen,
andererseits eine Maximalanzeige gestattet und ferner auch tragbar ist und daher
einen entsprechend geringen Raum einnimmt.
-
Die bekannten Einrichtungen zur Atemstoßbewegung messen entweder
das Luftvolumen, das in der Zeiteinheit ausgestoßen werden kann, oder den Strömungsdruck,
und zwar im letzteren Falle in Winkelgraden entweder die Abweichung einer beweglichen,
pendelnd aufgehängten Staufläche oder die ballistisch geleistete Arbeit, beispielsweise
mittels eines Pendels.
-
Man kann auch die Strömungsgeschwindigkeit der Luft nach dem Prinzip
der Staudruckmessung ermitteln. Nach diesem Prinzip arbeitet die Einrichtung gemäß
der Erfindung. Im Gegensatz zu den bekannten Einrichtungen dieser Art, die auf einer
Messung der Differenz der vor und hinter einer Stauscheibe herrschenden Drücke beruhen,
ist die Einrichtung gemäß der Erfindung gekennzeichnet durch die Messung des aus
dem statischen Druck und dem dynamischen Druck zusammengesetzten Gesamtdruckes der
Luftmenge in der Achse des Blasrohres mittels eines Manometers mit Maximalanzeige.
Eine nach diesem Prinzip arbeitende Einrichtung weist die genannten erstrebten Vorteile
auf, da sie besonders einfach ist und doch genau arbeitet. Gemäß der Erfindung ist
in der Nähe des einen Endes des Blasrohres ein diame tral verlaufendes, luftdicht
eingesetztes Querrohr mit wesentlich geringerem Durchmesser angeordnet, das an einem
Ende geschlossen ist, in der Achse des Blasrohres eine Lufteintrittsöffnung aufweist
und dessen anderes Ende mit dem Manometer in Verbindung steht. Dieses weist eine
von der Atmosphäre umgebene Manometerdose auf, deren Wandbewegungen auf einen Zeiger
übertragen werden, der durch eine zusätzliche Einrichtung lösbar in der angezeigten
Maximalstellung festgehalten wird.
-
Der durch das Querrohr im Blasrohr entstehende Widerstand wird durch
den wesentlich geringeren Durchmesser des letzteren sehr gering gehalten. Infolge
der Messung des absoluten Staudruckes kann auf einen luftdichten, die Manometerdose
umgebenden Raum verzichtet werden, wodurch eine erhebliche Verbilligung eintritt.
-
Die zusätzliche Einrichtung zum Festhalten des Zeigers in der angezeigten
Maximalstellung wird durch eine auf einen Achszapfen der Zeigerachse drückende Blattfeder
gebildet, deren Druck so gering ist, daß zwar dadurch der Zeiger in der eingestellten
Stellung festgehalten wird, jedoch eine die Genauigkeit der Messung beeinträchtigende
Reibung nicht auftritt.
-
Zur Rückstellung des Zeigers in seine Nullstellung ist die Zeigerachse
abgeflacht und so angeordnet, daß die Abflachung in der Nullstellung des Zeigers
parallel zu einer Blattfeder steht, die einseitig eingespannt und an ihrem anderen
Ende mittels eines Druckbolzens so gegen die Zeigerachse schwenkbar ist, daß die
Blattfeder bei Betätigung des Druckbolzens auf eine bei Ausschlag des Zeigers sich
ihr nähernde Kante der Abflachung der Zeigerachse wirkt und dadurch den Zeiger in
die Nullstellung bringt.
-
Die Übertragung der Wandbewegungen der Manometerdose auf den Zeiger
erfolgt in an sich bekannter Weise mittels eines doppelarmigen Hebels, dessen einer
Schenkel an der Dose und dessen anderer Schenkel am Zeiger anliegt. Gemäß der Erfindung
ist dabei nun die Schwenkachse des doppelarmigen Hebels so angeordnet, daß der eine
Schenkel am Zeiger so angreift, daß mit zunehmendem Druck der Hebelarm des Angriffspunktes
des Hebels am Zeiger sich vergrößert. Dadurch wird insbesondere erreicht, daß auch
bei niedrigen Drücken eine genaue Anzeige erhalten wird.
-
Zweckmäßig ist das Blasrohr mit einem aus einem elastischen Stoff,
vorzugsweise Gummi, bestehenden Mundstück versehen, das eine Gebißfurche aufweist.
-
Dadurch wird verhindert, daß durch Zahnschluß eine Staublendenwirkung
entsteht und daß die Mundhöhle als Windkessel wirkt.
-
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung der Einrichtung,
Fig.
2 einen Schnitt durch das Blasrohr, Fig. 3 eine Draufsicht auf das die Manometerdose
und die Anzeigevorrichtung umfassende Meßgerät, dessen Deckel teilweise aufgeschnitten
ist, Fig. 4 einen Schnitt durch das Meßgerät nach dei Linie IV-IV der Fig. 3, Fig.
5 in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt aus Fig. 4, Fig. 6 den doppelarmigen
Hebel, der die Bewegungen der Manometerdosenwand auf den Zeiger überträgt, in Richtung
der Schwenkachse dieses Hebels gesehen, Fig. 7 den Zeiger und den doppelarmigen
Hebel nebst seiner Lagerung in Richtung der Zeigerachse gesehen, Fig. 8 die Rückstelleinrichtung
für den Zeiger in Richtung der Zeigerachse gesehen.
-
Das Blasrohr 1 trägt auf seinem einen Ende das mit einer Gebiß furche
2 versehene, vorzugsweise aus Gummi bestehende Mundstück 3, das mittels eines an
ihm vorgesehenen Stutzens 4 luftdicht auf das Blasrohr 1 aufgeschoben ist. In der
Nähe des anderen Endes des Blasrohres 1 ist diametral ein Querrohr 5 luftdicht eingesetzt,
das einen wesentlich geringeren Durchmesser aufweist als das Blasrohr 1. Das Querrohr
ist an seinem einen Ende beispielsweise mittels eines Stopfens 6 geschlossen und
weist an seinem an deren Ende eine Schlauchmuffe 7 auf, auf die ein Schlauch 8 luftdicht
aufgesetzt werden kann. Das Querrohr 5 weist ferner in der Achse des Blasrohres
1 eine genau bemessene kreisrunde Lufteintrittsöffnung 9 auf.
-
Die durch das Mundstück 3 in das Blasrohr 1 und durch dieses hindurch
geblasene Luft wirkt durch die Lufteintrittsöffnung 9, das Querrohr 5 und den Schlauch
8 auf eine Manometerdose 10, die mittels eines Lufteintrittsstutzens 11, an dem
das zweite Schlauchende befestigt werden kann, frei stehend auf einer Grundplatte
12 angeordnet ist. Diese ist am Boden eines kapsel artigen Behälters 13 befestigt,
der die ganze Meßeinrichtung aufnimmt und mit einem ahnehmbaren Deckel 14 versehen
ist. Im Abstand von der Manometerdose 10 ist an einer von kleinen Säulen 15 getragenen
Brücke 16 in Lagern 17 die Achse 18 eines doppelarmigen Hebels 19, 20 gelagert,
dessen einer Schenkel 19 mit einer Rundung auf der Manometerdose 10 aufliegt und
dessen anderer durch eine Öffnung 16' der Brücke 16 hindurchgehender Schenkiel 20
an einem Zeiger 21 anliegt. Dieser wird von einer Achse 22 getragen, deren Zapfen
23 in der Brücke 16 bzw. in einer von Blöcken 24 (Fig. 3) getragenen zweiten Brücke
25 gelagert sind. Auf dieser ist eine kleine, an ihrem einen Ende bei 26 einer spannte
Blattfeder 27 so gelagert, daß sie auf die Stirnfläche des einen Zapfens 23 der
Zeigerachse 22 drückt.
-
Durch Biegen dieser Blattfeder 27 kann die von ihr auf die Zeigerachse
22 ausgeübte Reibung so bemessen werden, daß sie die Genauigkeit der Messung nicht
beeinträchtigt, bei hohen Anzeigen des Zeigers 21 keine Schleuderwirkung eintritt
und der Zeiger in der durch den zu messenden Luftdruck gegebenen Stellung festgehalten
wird, so daß der Maximaldruck gemessen werden kann.
-
Die die Zeigerachse 22 kreuzende Achse 18 des doppelarmigen Hebels
19, 20 ist, wie insbesondere aus Fig. 7 ersichtlich ist, so angeordnet, daß der
am Zeiger 21 durch Berührung angreifende Schenkel 20 des doppelarmigen Hebels so
am Zeiger 21 angreift, daß mit zunehmendem Druck der auf die Zeigerachse 22 bezogene
Hebelarm des Angriffspunktes des Hebels 20
am Zeiger 21 sich vergrößert. In Fig.
7 ist dargestellt, daß in der Nullstellung des Zeigers 21 der Hebel 20 am Zeiger
21 mit einem kleinen Hebelarm a angreift, hingegen in einer strichpunktiert gezeichneten
Ans schlagstellung des Zeigers 21 mit einem größeren Hebelarm b angreift. Die Zeigerausschläge
können auf einer Skala 28 abgelesen werden, die auf einer mittels Bolzen 29 an der
Grundplatte 12 befestigten Platte 30 angeordnet und durch einen Ausschnitt 31 des
Deckels 14 ablesbar ist. Die Skala ist auf Liter pro Sekunde geeicht.
-
Da bei Nachlassen des Staudruckes der Hebel 19,20 in seine Ruhestellung
zurückkehrt, hingegen der Zeiger 21 durch die Feder 27 in der Anzeigestellung gehalten
wird, ist eine Rückstelleinrichtung für den Zeiges 21 vorgesehen. Diese besteht
darin, daß die Zeigerachse 22 (Fig. 7 und 8) eine Abflachung 32 aufweist; die so
angeordnet ist, daß sie in der Nullstellung des Zeigers 21 etwa parallel zu einer
Blattfeder 33 steht, die einseitig bei 34 an einem der die Brücke 25 tragenden Blöcke
24 eingespannt und an ihrem anderen Ende mittels eines in der Kapsel 13 und in dem
anderen Block 24 axial verschiebbar gelagerten, zweckmäßig bei 36 in zwei Teile
35, 35' unterteilten Druckbolzens so gegen die Zeigerachse 22 schwenkbar ist, daß
die Blattfeder 33 bei Betätigung des Druckbolzens 35, 35' auf eine bei Ausschlag
des Zeigers 21 sich ihr nähernde Kante 32' der Abflachung 32 der Zeigerachse 22
wirkt und dadurch den Zeiger 21 in die Nullstellung bringt, in der er an dem in
der Nullstellung befindlichen Schenkel 20 des doppelarmigen Hebels 19, 20 Anschlag
findet.
-
PATENTANSPRt3CHE 1. Einrichtung zur Atemstoßmessung mittels des aus
einem beiderseits offenen Blasrohr entnommenen und auf ein Manometer geleiteten
Druckes, gekennzeichnet durch die Messung des aus dem statischen Druck und dem dynamischen
Druck zusammengesetzten Gesamtdruckes der Luftmenge in der Achse des Blasrohres
(1) mittels eines Manometers (10) mit Maximal anzeige.