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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen eines Bildes eines
Objektes mittels eines optischen Systems, wobei das Bild aus mehreren
Teilbildern zusammenzusetzen ist.
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Ein
derartiges Verfahren kann insbesondere zur Untersuchung von biologischen
Proben angewendet werden. Solche biologischen Proben werden z. B.
durch Markierung von Kontaminationen mit fluoreszierenden Substanzen
und anschließenden Trennen
der Flüssigkeit
von den Kontaminationen durch Filtern erzeugt. Die Filter sind die
Träger
der markierten Kontaminationen. Ziel einer solchen Untersuchung
ist es in vielen Fällen
festzustellen, ob eine Kontamination vorliegt, beispielsweise eine
mikrobiologische Kontamination mit Bakterien wie E. coli.
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Bei
der Untersuchung von extrem gering oder nicht kontaminierten Proben
bestehen besondere Schwierigkeiten. Ein Problem ist insbesondere
die Schwierigkeit, das optische System, beispielsweise ein Licht-
oder Fluoreszenzlichtmikroskop auf die Probe zu fokussieren. Dies
ist insbesondere deshalb schwierig, weil die mikrobiologische Kontamination der
Probe außerordentlich
gering sein kann, wobei diese Kontamination gleichwohl von Relevanz
beispielsweise für
die Eignung von Wasser, aus dem die Probe entnommen wurde, als Trinkwasser
sein kann. Bekannte Verfahren zur automatischen Fokussierung können daher
in diesen Fällen
in der Regel nicht mit Erfolg eingesetzt werden.
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Im
Hinblick auf die möglicherweise
geringe Konzentration an Kontaminationen müssen ferner ausreichend große Proben
untersucht werden, so daß mehrere
Aufnahmen der Probe angefertigt werden müssen, die im Anschluß zu einem
vollständigen Bild
der Probe zusammengefügt
werden müssen.
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Im
Stand der Technik sind Mikroskope zur elektronischen Bilderfassung
großer
Objektfelder bekannt, bei denen die Aufnahmepositionen zur Aufnahme
von Teilbildern über
motorische Antriebe in der Aufnahmeebene (x, y-Ebene) und die Fokuseinstellung
(z-Achse) eingestellt werden.
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Des
weiteren sind mikroskopische Vorrichtungen bekannt, deren zu untersuchende
Objekte vorzugsweise mit UV-Licht beleuchtet werden und fluoreszierende
Objekte von einer elektronischen Kamera aufgenommen werden. Eine
derartige Vorrichtung wird beispielsweise in
EP 0 339 582 beschrieben.
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Ein
weiteres Problem besteht darin, daß die Proben oft nicht ideal
eben sind (Durchwölbung
der Präparate,
Unebenheit der Objektträger,
u. ä.),
so daß beim
automatischen Abrastern der Probe ein einmaliges Einstellen der
Schärfeebene
für eine
sichere Detektion von Kontaminationen nicht ausreicht, weshalb Kontaminationen
außerhalb
der Schärfeebene übersehen
werden könnten.
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Überdies
ist in derartigen Fällen
eine Bestimmung der Schärfeebene
eines Teilbildes mittels bekannter Verfahren sehr zeitaufwendig
und mit langen oder mehrfachen Belichtungen verbunden. Für die Untersuchung
fluoreszierender Substanzen ist das zeitaufwendige, insbesondere
mehrfach erforderliche Suchen der Schärfeebene jedoch nachteilig,
da mit zunehmender Belichtung der Probe die fluoreszierenden Substanzen
ihre Leuchtkraft verlieren, wodurch sie unsichtbar werden und das
Ergebnis der Untersuchung verfälschen.
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DE 101 01 624 beschreibt
ein Verfahren zur automatischen Scharfeinstellung eines optischen Systems.
Hierbei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des sogenannten
Spitzen-Stop-Verfahrens, bei
dem die Fokussierung eines Objektives auf eine Probe durch eine
schrittweise Bewegung der Probe (oder der Objektivlinse des Objektives)
entlang der optischen Achse der Objektivlinse in eine Position maximalen
Kontrastes auf ebendieser optischen Achse erfolgt. Das in
DE 101 01 624 beschriebene Verfahren
versagt jedoch, wenn es bei der Untersuchung ausgedehnter transparenter
Proben verwendet werden soll, die nur sehr wenige oder keine Kontaminationen
oder anderen Gebilden enthalten.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu
beseitigen. Es soll insbesondere ein Verfahren zum Erzeugen eines
Bildes von ausgedehnten Objekten mittels eines optischen Systems
angegeben werden, das eine verbesserte, insbesondere schnellere
und genauere Fokussierung auf das Objekt ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis
6.
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Nach
Maßgabe
der Erfindung ist ein Verfahren zum Erzeugen eines Bildes eines
Objektes mittels eines optischen Systems, wobei das Bild aus mehreren
Teilbildern zusammenzusetzen ist, vorgesehen, das folgende Schritte
umfaßt:
- (a) Festlegen einer Anzahl n von Meßpunkten
auf dem Objekt in der Aufnahmeebene des optischen Systems, wobei
die Anzahl n der Meßpunkte gleich
oder größer drei
ist
- (b) Bestimmen der Schärfeebene
für jeden
dieser Meßpunkte;
- (c) Berechnen eines Höhenprofils
des Objektes aus den für
jeden Meßpunkt
ermittelten Schärfeebenen
und
- (d) Aufnehmen der Teilbilder durch Abrasterung des Objektes,
wobei die Anzahl m von Teilbildern größer als die Anzahl n von Meßpunkten
ist und wobei die Schärfeebene
jedes Teilbildes aus dem Höhenprofil
des Objektes berechnet wird.
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Das
Verfahren ermöglicht
die Aufnahme einer Vielzahl von Teilbildern in vergleichsweise kurzer Zeit,
da aus dem Höhenprofil
die für
die Aufnahme des jeweiligen Teilbildes erforderliche Schärfeebene bestimmt
werden kann. Es ist also nicht erforderlich, die Schärfeebene
durch Anwendung bekannter Verfahren zur automatischen Fokussierung
für jedes
einzelne Bild gesondert zu bestimmen.
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Der
Begriff "Objekt" und der Begriff "Probe" werden in der vorliegenden
Beschreibung synonym verwendet.
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Die
Anzahl der Meßpunkte
sollte so auf dem Objekt verteilt sein, daß ein Höhenprofil aus den für jedem
Meßpunkt
ermittelten Schärfeebenen
durch Interpolation zwischen den Meßpunkten und durch Extrapolation
außerhalb
der von den Meßpunkten begrenzten
Fläche
berechnet werden kann.
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Unter
dem Ausdruck "Festlegen
einer Anzahl n von Meßpunkten" ist zu verstehen,
daß sowohl
die Anzahl n der Meßpunkt
als auch deren Position xn, yn in
der x, y-Ebene festgelegt wird.
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Die
Meßpunkte
werden auf dem Objekt vorzugsweise so gewählt, daß sie gleichmäßig über das Objekt
verteilt sind. Besonders bevorzugt sollten sich Meßpunkte
am Rand des Objektes und in dessen Zentrum befinden, wobei Rand
und Zentrum des Objektes nach einem Ausmessen des Objektes bestimmt
werden.
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Vorzugsweise
wird in Schritt (b) die Schärfeebene
für jeden
Meßpunkt
durch Messung des relativen Kontrastes bei einer schrittweisen Bewegung des
Objektes oder einer Objektivlinse des optischen Systems entlang
einer optischen Achse (z-Achse) der Objektivlinse gemessen und der
maximale Kontrast des Objektes für
diesen Meßpunkt
bestimmt.
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Bei
ausgedehnten Objekten werden die Meßpunkte zweckmäßigerweise
durch Bewegen des Objektes in der Aufnahmeebene (x, y-Ebene) relativ zu
der Objektivlinse des optischen Systems angesteuert. Unter einem
ausgedehnten Objekt im Sinne der vorliegenden Erfindung wird ein
Objekt verstanden, daß aus
mehreren Teilbildner besteht. Hat beispielsweise die Probe einen
Durchmesser von 1,5 cm, so müssen
bei einer Teilbildgröße von 1
mm2 mindestens 176 Teilbilder aufgenommen
werden, wozu die Probe abgerastert wird. Die Kontaminationen haben
eine Größe von wenigen
Quadratmikrometern. Die Größe eine
Teilbildes hängt
von der Auflösung
der verwendeten Kamera ab.
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Unter
Schärfeebene
wird die Schärfe
eines Teilbildes verstanden. Zur Bestimmung der Schärfeebene
können
die allgemein bekannten Verfahren verwendet werden. Vorzugsweise
wird jedoch in Schritt (b) die Schärfeebene durch Bestimmung des
maximalen Kontrastes ermittelt.
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Zur
Aufnahme von Teilbildern ausgedehnter Objekte wird das Objekt zweckmäßigerweise
in der Aufnahmeebene (x, y-Ebene) relativ zu der Objektivlinse des
optischen Systems bewegt. Dabei sollte das Objekt derartig abgerastert
werden, daß jeweils für aneinander
angrenzende Teilbereiche des Objektes Teilbilder aufgenommen werden.
Die Schärfeebene
für jeden
Teilbereich bzw. das Teilbild, das für jeden Teilbereich erhalten
werden soll, wird aus dem Höhenprofil
berechnet.
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Optisch
sichtbare Markierungen sind Markierungen, die sich deutlich von
den zu detektierenden Objekten unterscheiden, von denen besonders
Markierungen mit anderen Farben und Formen bevorzugt werden, die
durch Bildauswerteprogramme sehr einfach von den Kontaminationen
unterschieden werden können.
Geeignete Marker zur Erzeugung derartiger Markierungen sind beispielsweise
Cyaninfarbstoffe.
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Sollte
sich nur eine geringe Zahl an Gebilden oder keine Gebilde in der
Probe befinden, die optisch erfaßt werden können, so kann es ferner zweckmäßig sein,
optisch sichtbare Markierungen, d. h. Marker, in die Probe einzubringen,
wobei die Position der optisch sichtbaren Markierungen in der Aufnahmeebene
des optischen Systems als Meßpunkt
verwendet werden kann. Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Meßpunkte
können
alle auf der Verwendung derartiger Markierung beruhen. Es ist jedoch
auch möglich,
neben Meßpunkten,
die sich aus der Verwendung derartiger Markierung ergeben, auch
Meßpunkte
zu verwenden, die sich aus bereits in dem Objekt vorhandenen Gebilden
ermitteln lassen.
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Die
Marker können
gleichmäßig über das Objekt
verteilt werden oder an ausgewählten
Orten auf das Objekt aufgebracht werden, vorzugsweise am Rand und
im Zentrum des Objektes.
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Das
Verfahren läßt sich
mit jedem optischen System durchführen, daß eine Bewegung des Objektes
in der Aufnahmeebene (x, y-Ebene) relativ zu dem Objektiv des optischen
Systems ermöglicht
und daß ferner
eine Bewegung des Objektes relativ zum dem Objektiv des optischen
Systems entlang der optischen Achse (z-Achse) der Objektivlinse
des Objektives ermöglicht.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen
ausführlicher
beschrieben. Dabei zeigen
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1 eine
schematische Darstellung eines optischen Systems, daß zum Ausführen des
Verfahrens der vorliegenden Erfindung geeignet ist;
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2 eine
schematische Darstellung einer Probe, auf die optisch sichtbare
Markierungen aufgebracht sind; und
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3 eine
schematische Darstellung eines Höhenprofils,
daß für die in 2 gezeigte
Probe ermittelt worden ist.
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Gemäß 1 wird
als optisches System ein Fluoreszenzlicht-Mikroskop 1 mit Objektiv 1.1 mit
einer Objektivlinse 1.2 verwendet, wobei das Mikroskop 1 ferner
eine Beleuchtungseinheit 2, einen Objekttisch 13 zur
Aufnahme des abzubildenden Objektes 8, motorische Verstelleinrichtungen
zum Bewegen des Objekttisches 13, auf den das Objekt 8 aufgebracht
werden kann, in x-, y- und z-Richtung 3 (M1), 4 (M2), 5 (M3),
eine Bilderfassungseinheit 6 sowie eine Rechnereinheit 7 zur
Steuerung der Relativbewegungen zwischen Objekttisch 13 und
Objektivlinse 1.2, zur Festlegung der Meßpunkte,
Speicherung der für
die Meßpunkte
ermittelten Schärfeebenen,
Berechnung des Höhenprofils
und daraus der Schärfeebene
für die
Teilbilder sowie zum Zusammenfügen
der Teilbilder zu einem Bild des Objektes umfaßt.
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In 2 ist
ein zu untersuchendes Präparat dargestellt.
Es besteht aus einem Objektträger 9,
einem Objekt 8 aus einem Filterplättchen, auf dem sich markierte
Kontaminationen 11 und in die Probe eingebrachte, optisch
sichtbare Markierungen 12 befinden.
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Dieses
Präparat
wird auf den Objekttisch 13 aufgebracht. Sodann wird die
Probe mittels der Verstelleinrichtungen 3, 4 in
die erste Aufnahmeposition (x1, y1) in der x, y-Ebene bewegt, in der eine
Markierung 12 in der Probe enthalten ist. Anschließend bewegt
die Verstelleinrichtung 5 die Probe schrittweise in z-Richtung.
In jeder Aufnahmeposition z1,d wird eine
Bildaufnahme mit der Bilderfassungseinheit 6 durchgeführt und
mit geeigneten Algorithmen z. B. der Kontrast in dem erhaltenen
Bild bestimmt. Der relative Kontrast wird für jeden dieser Schritte d in z-Richtung
bestimmt und nach Durchlaufen aller Schritte die Position (z1,dmax) mit dem maximalen Kontrast für die Position
(x1, y1) gespeichert.
Danach wird dieser Vorgang für
die Aufnahmepositionen mit anderen Markierungen durchgeführt und
die jeweiligen Werte (x2, y2,
z2,dmax; xn, yn, zn,dmax) bestimmt.
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Aus
den gewonnenen Werten wird im einfachsten Fall durch Berechnung
eines ebenen Flächensegmentes
das durch drei benachbarten Werte (xn, yn, zn,dmax) aufgespannt
wird, ein Höhenprofil
berechnet. Ein Beispiel eines solchen Höhenprofils ist in 3 dargestellt.
Bei der Berücksichtigung
von mehr als drei Meßpunkten
können
auch gekrümmte
Flächen
berechnet werden, wodurch die Genauigkeit der Schärfeebene
erhöht
wird.
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Zur
Aufnahme der Teilbilder, aus denen das Bild dann zusammengesetzt
werden soll, werden dann nach einem vorgegebenen Algorithmus (z.
B. Matrixabtastung, kreisförmige
Abtastung oder andere dem Fachmann bekannte Verfahren) die Aufnahmepositionen
(x'm,
y'm)
angefahren, der dazugehörige Fokuspunkt
(z'm)
aus dem zuvor bestimmten Höhenprofil
berechnet, durch die Verstellvorrichtung 5 angefahren,
das Teilbild für
diese Aufnahmeposition aufgenommen und in der Rechnereinheit 7 ab gespeichert.
Nach Durchlaufen aller Aufnahmepositionen (x'm, y'm,
z'm)
werden die (beispielsweise ca. 1000) Teilbilder im Speicher der
Rechnereinheit 7 zusammengefügt, so daß man ein vollständiges elektronisches
Abbild des Objektes 8 mit einer ausreichenden Schärfe in kürzester
Zeit erhält,
die es gestattet, eine Bildauswertung vorzunehmen.
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Die
verwendeten Symbole haben folgende Bedeutung:
- n
- Anzahl der Meßpunkte
- m
- Anzahl der Teilbilder
(= Anzahl der Aufnahmepositionen)
- x,
- y Koordinaten in der
Aufnahmeebene
- z
- Koordinate parallel
zur optischen Achse des Objektives
- d
- Anzahl der Schritte
auf der z-Koordinate
- dmax
- zd-Wert
mit maximalem Kontrast
- xn,
yn, zn,dmax
- Position der Meßpunkte
- x'm, y'n,
z'n
- Position zur Aufnahme
der Teilbilder (Aufnahmeposition)
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- 1
- Mikroskop
- 1.1
- Objektivlinse
- 1.2
- Objektiv
- 2
- Beleuchtungseinheit
- 3
- Verstelleinrichtungen
für die
x-Koordinate
- 4
- Verstelleinrichtungen
für die
y-Koordinate
- 5
- Verstelleinrichtungen
für die
z-Koordinate
- 6
- Bilderfassungseinheit
- 7
- Rechnereinheit
- 8
- Objekt
(Filterplättchen)
- 9
- Objektträger
- 11
- Kontaminationen
- 12
- optisch
sichtbare Markierungen
- 13
- Objekttisch