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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Schutz einer, insbesondere
abschwenk- oder absenkbaren, Vorrichtung, insbesondere eines Dampfblaskastens,
zum Aufheizen einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen
Faserstoffbahn in einer Maschine zur Herstellung derselben.
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In
Maschinen zur Herstellung einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer
anderen Faserstoffbahn wird diese in einer Siebpartie formiert.
Gleichzeitig wird ihr in einer Siebpartie und auch anschließend in der
Pressenpartie Feuchtigkeit entzogen. Zum Trocknen der Bahn dienen
auch Bahnaufheizvorrichtungen, insbesondere Dampfblaskästen, um
die Faserstoffbahn auf die für
die Entwässerung
optimale Temperatur zu bringen. Derartige Aufheizvorrichtungen werden
insbesondere in der Pressenpartie eingesetzt, können aber auch an anderen Stellen
der Anlage zur Herstellung der Faserstoffbahn angeordnet sein. Am
häufigsten
wird als Aufheizvorrichtung ein Dampfblaskasten eingesetzt, aber
auch Infrarot- und Hochfrequenzerhitzer kommen zum Einsatz.
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Wenn
die Bahn im wesentlichen von ihrer Unterseite aufgeheizt wird, ergibt
sich bei bekannten Aufheizvorrichtungen das Problem, dass sich auf
der als Heizfläche
dienenden Oberseite der Aufheizvorrichtung, aber auch an ihren Seitenwänden, insbesondere
an ihrer Vorderwand, Faserpartikel oder Papierfetzen ansammeln,
deren Entfernung von der Aufheizvorrichtung, insbesondere von deren
Heizfläche,
schwierig ist, da sich die Faserpartikel auf den Oberflächen durch
die Erwärmung
festsetzen und stark anhaften. Es wurden bereits verschiedene Wasserspritzvorrichtungen
eingesetzt, die jedoch den Nachteil haben, dass sie in den Dampfblaskasten
zusätzliches
Wasser eintragen, das sich nur schwierig wieder abführen lässt.
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Zwar
lässt sich
ein von der Papierbahn abgeschwenkter Dampfblaskasten nach dem Überführen der
Papierbahn durch Wasserstrahlen reinigen, jedoch ist über die
gesamte Breite der Papierbahn keine gleich gute Reinigung möglich, da
der Wasserstrahl von der Führerseite
aus angesetzt wird und die Strahlintensität nach der Antriebsseite hin
abnimmt. Außerdem
besteht die Gefahr, dass bei engen Platzverhältnissen auch die Papierbahn
durch den Wasserstrahl beschädigt
wird.
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Aus
der
DE 100 18 367
A1 ist eine mit der Bahnaufheizvorrichtung einer Papier-
oder Kartonmaschine verbundene Anordnung bekannt, wobei die Aufheizvorrichtung
zwecks Aufheizens der Bahn in Arbeitsstellung nahe bei dieser plaziert
ist. Die Aufheizvorrichtung ist mit einer Heizfläche ausgestattet, die während der
Produktion der Papier- bzw. der Kartonbahn auf diese hin gerichtet
ist. Dabei muss die Bahn nicht unbedingt in waagrechter Richtung
verlaufen.
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Mittels
der Anordnung lässt
sich die Aufheizvorrichtung aus ihrer Arbeitsstellung an eine geschützte Stelle
in passendem Abstand von der Bahn verlagern. Beispielsweise wird
die Aufheizvorrichtung um 90° gekippt,
um auf diese Weise die Heizfläche
in eine Position zu bringen, in der bei der Bahnaufführung keine
Papierfetzen auf diese gelangen können. Alternativ ist vorgesehen,
dass die Heizfläche
durch eine zusätzliche
Schutzvorrichtung abgedeckt wird. Die Papierfetzen fallen von der
Schutzvorrichtung ab, oder diese lässt sich mit Wasser- oder Luftstrahlen
reinigen, wenn sie von der Heizfläche weggekippt worden ist.
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Der
Vorteil einer gemäß der
DE 100 18 367 A1 von
der Papierbahn abschwenkbaren Anordnung besteht zwar darin, dass
die der Papierbahn zugewandte Heizfläche beim Aufführvorgang
sauber bleibt und die Papierfetzen sich von der Schutzvorrichtung
abspritzen lassen, jedoch kann eine Verschmutzung des Dampfblaskastens
oder einer anderen Heizeinrichtung während des Betriebs durch Fasern
nicht verhindert werden, da das Abschwenken des Dampfblaskastens
nur während
der Überführphase
gegen umherspritzende Fasern schützt.
Damit können
sich während
des Betriebs Faserschichten aufbauen, die verkrusten und bei Erreichen
einer bestimmten Größe oder
Dicke zu Bahnabrissen führen, wenn
sie in Berührung
mit der Faserstoffbahn geraten. Oder es brechen Klumpen einer Kruste
von Faserstücken
ab, die sich auf der Oberfläche
der Schutzvorrichtung gebildet hat. Die Klumpen kommen in Berührung mit
der Faserstoffbahn, führen
zu Bahnabrissen und zu Störungen
in der Maschine, insbesondere in der Pressenpartie. Auch die Schutzvorrichtung
kann verschmutzen und funktionsunfähig werden.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, eine Schutzvorrichtung für die Aufheizvorrichtung
zu schaffen, die auch während
des regulären
Betriebs der Maschine wirksam ist.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe dadurch gelöst,
dass in Laufrichtung der Faserstoffbahn vor der Vorrichtung eine
Schutzwand zum Schutz der Vorrichtung gegen Verschmutzungen angeordnet
ist. Durch den Einbau einer unabhängig von der Aufheizeinrichtung
montierten Schutzwand vor der Aufheizeinrichtung, insbesondere vor
dem Dampfblaskasten, wird die der Faserstoffbahn zugewandte Heizfläche sowohl
während
der Aufführphase
als auch während
des regulären
Betriebs geschützt;
Ablagerungen auf der Oberfläche
des Dampfblaskastens werden vermieden.
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Durch
die Erfindung werden Stoffablagerungen auf der Vorrichtung zum Aufheizen
der Faserstoffbahn sowohl bei der Bahnaufführung als auch während des
Betriebs verhindert. Die Erfindung lässt sich beispielsweise am Übergang
von der Siebpartie zur Pressenpartie als auch an verschiedenen Stellen innerhalb
der Pressenpartie einsetzen. Die Erfindung eignet sich sowohl für Tandempressen
als auch für Mono-Pressen, insbesondere
im Bereich der Pick-up-Walze. Dabei wird die Aufheizvorrichtung dort
angebracht, wo die Faserstoffbahn gestützt wird, oder im Bereich einer
stützenden
Walze. Voraussetzung für
gute Profilierungseigenschaften einer Aufheizvorrichtung, insbesondere
eines Dampfblaskastens, ist, dass die Faserstoffbahn, insbesondere
die Papier- oder Kartonbahn, einen über ihre gesamte Breite gleichen
Abstand zu dem Bereich, in dem sie aufgewärmt wird, insbesondere zum
Bereich der Dampfausströmung,
aufweist. Außerdem
sollte die Faserstoffbahn im Bereich der Aufheizvorrichtung durch
ein Band, insbesondere ein Filzband, gestützt sein, da die Faserstoffbahn
in dem Bereich, in dem sie nicht gestützt wird, wellig wird, so dass
die Wirkung der Aufheizvorrichtung möglicherweise eingeschränkt wird.
Die Aufheizvorrichtung, insbesondere ein Dampfblaskasten, wird bevorzugt
so angeordnet, dass der Abstand zwischen dem Auslauf der Faserstoffbahn
an der Saugwalze und dem Eintrittsbereich der Aufheizvorrichtung,
insbesondere des Dampfblaskastens, weniger als 500 mm beträgt.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der
Beschreibung und der Zeichnung.
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Die
Schutzwand ist entweder eine feststehende Wand; insbesondere von
Vorteil ist aber eine Ausgestaltung der Erfindung, bei der die Schutzwand von
der Faserstoffbahn wegbewegbar, insbesondere wegschiebbar oder wegklappbar,
ist.
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Von
Vorteil ist insbesondere eine Schutzwandausführung, bei der die Schutzwand
einen Abstand von weniger als 200 mm zu der Faserstoffbahn hat,
insbesondere von weniger als 40 mm.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist vorgesehen, dass
die Schutzwand wenigstens teilweise beweglich, insbesondere schwenkbar,
angeordnet ist und die Vorrichtung im abgeschwenkten Zustand freigibt.
Insbesondere weist die Schutzwand ein verfahrbares, insbesondere
schwenkbares, Oberteil auf. Die Schutzwand ist somit beispielsweise zweigeteilt.
Mit Vorteil ist an der Anordnung oder in der Nähe der Anordnung ein Reinigungsmittel
angebracht. Durch eine wenigstens teilweise bewegliche Schutzwand
ist der Abstand zwischen dieser und der Faserstoffbahn, insbesondere
beim Überführ- und während des
Produktionsbetriebs, einstellbar.
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Die
Vorrichtung kann gemäß der Erfindung an
verschiedenen Stellen einer Papiermaschine angebracht sein; besonders
geeignet ist es, wenn die Anordnung zwischen einem Formierbereich
und einem ersten Pressenbereich oder zwischen einem ersten und einem
zweiten Pressenbereich angeordnet ist.
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Nachfolgend
wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Die
einzige Figur zeigt eine schematische Seitenansicht eines Ausschnitts
aus einer Pressanordnung.
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Eine
Faserstoffbahn 1, insbesondere eine Papierbahn, wird mittels
einer papieraufnehmenden Bespannung 2, beispielsweise eines
ersten Oberfilzes der Presseneinheit, um eine Saugwalze 3 (Pick-up-Walze)
herumgeführt.
Die Saugwalze 3 unterstützt
dabei die Übergabe
der Faserstoffbahn 1 an die Bespannung 2 und ist
entweder am Übergang vom
Formierbereich zur Presseneinheit oder innerhalb der Presseneinheit
angeordnet. Durch eine um eine Walze 4 herumgeführte, papierabgebende
Bespannung 5, beispielsweise ein Formiersieb oder ein Pressfilz,
wird die Faserstoffbahn 1 gegen die Saugwalze 3 gedrückt. Um
eine Walze 6 wird ein Unterfilz 7 der Presseneinheit
geführt.
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Auf
der Unterseite der Faserstoffbahn 1 ist eine Heizeinrichtung 8 in
Form eines Dampfblaskastens angeordnet. Über eine (hier nicht dargestellte) Schwenkvorrichtung
lässt sich
die Heizeinrichtung 8 in eine Position 8' bringen. Zum
Schutz der Heizeinrichtung 8 gegen Verschmutzungen durch
Partikel aus der Faserstoffbahn 1 ist eine Schutzwand oder Trennwand 9 vorgesehen,
die wenigstens in ihrem oberen, der Faserstoffbahn 1 benachbarten
Teil mit einem beweglichen Element ausgestattet ist, insbesondere
mit einer das Oberteil der Trennwand 9 bildenden Klappe 10,
die über
ein erstes Scharnier 11 mit einer gekröpften Stange 12 verbunden
ist. Diese ist über
ein zweites Scharnier 13 an einen Kolben eines Hub- oder Schwenkzylinders 14 angelenkt,
der seinerseits in einem Scharnier 15 beweglich gelagert ist.
Das Scharnier 15 ist an einem feststehenden Element 16 der
Trennwand 9 angebracht.
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Die
Klappe 10 ist während
des Betriebs an die Faserstoffbahn 1 unmittelbar herangeschwenkt und
verhindert dadurch, dass die Heizeinrichtung 8 verschmutzt.
Für Wartungsarbeiten
kann die Klappe 10 von ihrer Betriebsstellung in eine Position 10' abgeschwenkt
werden. Anstelle der Klappe 10 kann auch ein in Richtung
eines Pfeils A verschiebbares Element vorgesehen werden. Auch das
untere Element 16 kann in einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung in Richtung eines Doppelpfeils B in eine in einem
Boden 17 angebrachte Vertiefung 18 verschoben
werden.
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Insbesondere
dann, wenn die Faserstoffbahn 1 noch eine hohe Feuchtigkeit
hat, also beispielsweise bis zu 50%, aber auch bei einem Feuchtigkeitsgehalt
von weniger als 40 % oder 35 %, ist der Einsatz der Trennwand 9 im
Bereich einer die Faserstoffbahn 1 abgebenden Bespannung
vorgesehen. Die Trennwand 9 erstreckt sich in Querrichtung,
bezogen auf die Bewegungsrichtung der Faserstoffbahn 1,
und verhindert, dass Störstoffe
wie Papierfetzen, Wassertropfen und Suspensionsnebel sich über den
Bereich der Saugwalze 3 hinaus in Längsrichtung verteilen. Außer der
Heizeinrichtung 8 werden auch alle anderen, in Bahnlaufrichtung
angeordneten Aggregate vor Verunreinigungen geschützt.
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Vor
Beginn des Arbeitsbetriebs wird die Faserstoffbahn 1 nicht über die
Saugwalze 3 herumgeführt,
sondern hat einen Verlauf 1' und
wird zusammen mit der Bespannung 5 um die Walze 4 herumgeführt, anschließend von
der Bespannung 5 getrennt und über eine im Bereich des Bodens 17 angebrachte
Zuführöffnung 19 einer
Auflaufbütte,
d. h. einem Pulper, zugeführt.
In diesem wird die Faserstoffbahn 1' aufgelöst und wird von dort in den
Prozess zur Herstellung einer Faserstoffbahn 1 rezirkuliert.
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Damit
die Faserstoffbahn 1' störungsfrei
in die Zuführöffnung 19 des
Pulpers gelangen kann, wird ein Abstand C zwischen der Trennwand 9 und der
die Faserstoffbahn 1' abgebenden
Bespannung 5 auf wenigstens 10 cm gehalten.
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Zusätzlich wird
die Saugwalze 3 so positioniert, das ein Abstand D zwischen
einem Bahnabnahmepunkt E auf der Saugwalze 3 und einer
gedachten Verlängerung 9' der Trennwand 9 eine
Breite von höchstens
2 m hat. Dadurch wird gewährleistet, dass
aufgefangene Bahnreste der Faserstoffbahn 1' sicher in die Zuführöffnung 19 des
Pulpers eingebracht werden.
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In
einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform ist vorgesehen,
dass die Trennwand 9 zusätzlich oder alternativ zur
Beweglichkeit in Richtung der Doppelpfeile A, B in Richtung eines Doppelpfeils
F bewegt werden kann.