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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zündeinheit mit einer Zündpille
für ein
Airbag-Modul mit einer Codierung zum Unterscheiden von Airbag-Modulen
bei deren Verwendung in unterschiedlichen Fahrzeugtypen, nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein Airbag-Modul zur Verwendung in
einem Kraftfahrzeug-Airbag-System, nach dem Anspruch 2.
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In
heutiger Zeit werden moderne Personenkraftfahrzeuge verstärkt mit
einer Mehrzahl von Airbag-Modulen ausgerüstet, wobei jedes Airbag-Modul eine
beispielsweise mit einer Zündpille
ausgerüstete Zündeinheit
mit dem dazugehörigen,
aufblasbaren Prallsack bzw. Luftsack (kurz: Airbag) enthält.
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Derlei
Airbag-Module werden beispielsweise für die Fahrerseite im Lenkrad
hinter der Prallplatte, für
den Beifahrer oberhalb des Handschuhfachs im Armaturenbrett, für alle Insassen
in den seitlichen Innenverkleidungen der Türen, in der Verkleidung des Holmbereichs
beziehungsweise in der A-, B- oder C-Säule seitlich des Kopfes eines
Insassen, usw. vorgesehen. Dabei sollen die einzelnen Airbag-Module gezielt
separat ausgelöst
werden können.
Damit soll der Forderung Rechnung getragen werden, dass bei einem
Unfall nur diejenigen Airbags gezündet werden, die zum Schutz
der tatsächlich
im Fahrzeug sitzenden Insassen auch benötigt werden.
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Die
individuelle Auslösung
der Airbags erfolgt dann in Abhängigkeit
von bestimmten Sensorsignalen der im Fahrzeug verbauten verschiedensten Crash-Sensoren
nach deren Auswertung entsprechend der daraus resultierenden Erfordernisse.
Die Auslösung
eines ganz bestimmten Airbag-Moduls beziehungsweise dessen Zündpille
wird dabei von einem Steuergerät
veranlasst, das zumindest einen Mikroprozessor mit entsprechendem
Speicher aufweist und welches die von den verschiedensten Sensoren
kommenden Eingangssignale nach deren Auswertung in entsprechende
Ausgangssignale für
die Airbags zur Auslösung
der entsprechenden Zündeinheit
umrechnet.
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Für die Ansteuerung
jeder Zündeinheit
kann jeweils eine eigene zweipolige Leitung vorgesehen sein, wie
dies beispielsweise aus der
DE
33 26 277 C2 anhand der dort diskutierten Auslöseeinrichtung einer
Insassenschutzvorrichtung eines Fahrzeuges bekannt geworden ist. Über diese
jeweils zugeordnete zweipolige Leitung kann auch eine individuelle Funktionsüberwachung
der jeweiligen Zündeinheit erfolgen.
Dabei wird deren Widerstand durch Anlegen einer geringen Diagnosespannung,
die erheblich unter der Spannung eines Auslöseimpulses liegt, und Messung
des zugehörigen
Diagnosestroms bestimmt. Nachteilig ist hierbei, dass jedes Airbag-Modul
bzw. jede Zündeinheit
separat mit dem Steuergerät
verbunden werden muss. Dies führt
mit zunehmender Anzahl der Airbag-Module nicht nur zu einer nicht
mehr akzeptablen Zunahme an Verbindungsleitungen, sondern auch zu
einer Erhöhung
des Herstellungsaufwandes und der damit verbundenen Kosten, die
nicht auf den Endkunden abgewälzt
werden können.
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Ein
alternatives Verfahren zur Überprüfung einer
Sicherheitseinrichtung ist aus der
DE 195 30 238 A1 bekannt geworden. Das dort
diskutierte Insassenschutzsystem mit Airbag-Modulen soll in der Weise überprüft werden
können,
dass der Zündpillenwiderstand
mittels eines von einer integrierten Schaltung gelieferten Prüfstroms
ermittelt wird. Der Prüfstrom
soll dabei wiederum kleiner als ein Zündimpulsstrom sein. Nachteilig
ist jedoch, dass der Prüfstrom
von der integrierten Schaltung relativ unpräzise abgegeben wird. Weiterhin
ist der erhebliche Verkabelungsaufwand von Nachteil.
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Mit
der aus der
DE 197
31 717 C1 bekannt gewordenen Schaltung zum Zünden von
zwei Zündeinheiten
von Airbag-Modulen sollte der beim Einsatz einer Mehrzahl von Airbag-Modulen
in einem Kraftfahrzeug auftretende Verkabelungsaufwand reduziert
werden. Hierfür
wird vorgeschlagen, dass das Steuergerät in Abhängigkeit von über seine
Eingänge
zugeführten
Signalen den Auslöseimpulsen
unterschiedliche Polaritäten
zuweist. An den beiden Ausgängen,
die sonst zu lediglich einer Zündeinheit
führen,
sollen zwei Zündeinheiten
angeschlossen sein. Dabei ist jede der beiden Zündeinheiten über je ein DMOS-FET
parallel mit den Ausgängen
des Steuergeräts
verbunden, wobei die beiden DMOS-FETs dann gegensinnig geschaltet
sein müssen,
so dass je nach Polarität
des Zündimpulses
die erste oder die zweite an diesem Kabelstrang angeschlossene Zündeinheit
gezündet
wird. Nachteilig ist hierbei, dass nur dann zwei Zündeinheiten
auf denselben Ausgang des Steuergeräts gelegt werden können, wenn
diese in der räumlichen
Abfolge hintereinander liegen. Ansonsten ist die gewollte Reduzierung
des Verkabelungsaufwandes nicht umsetzbar. Zudem ist anzuzweifeln,
ob die prognostizierten Einsparungen bei der Verkabelung in der
Praxis tatsächlich
in dem Umfang eintreten, dass diese die zusätzlichen Kosten rechtfertigen,
die von den jeder Zündeinheit
zugeordneten DMOS-FET und deren Verkabelung verursacht werden.
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Abgesehen
davon ist aus der Praxis bekannt, dass selbst Fahrzeuge, die auf
einer gleichen Plattform basieren, gleichwohl unterschiedliche Airbag-Module
enthalten müssen,
um je nach Fahrzeugtyp den unterschiedlichen Geometrien der Fahrgastzelle,
etc. Rechnung tragen zu können.
Dies führt
zwangsläufig
zu einer Erhöhung
der Teilevielfalt.
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Dabei
ist weiterhin von Nachteil, dass sich diese bislang unvermeidbare
Teilevielfalt nicht nur auf die Airbag-Module, sondern auch auf
deren Anschluss- und Verbindungsleitungen bis hin zur Airbag-Steuereinheit
fortsetzt. Denn letztendlich soll sichergestellt sein, dass ein
ganz bestimmtes Ausgangssignal auch eine ganz bestimmte Zündeinheit erreicht.
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Aus
der Praxis ist dabei weiterhin bekannt, die Unterscheidung der verschiedenen
Airbag-Module durch eine mechanische Codierung der im Airbag-Modul
jeweils verbauten Zündeinheit
vorzunehmen. So erhalten beispielsweise die Frontairbag-Module eines
bestimmten Fahrzeugtyps X die mechanische Codierung XX und die eines
anderen Fahrzeugtyps Y die mechanische Codierung YY. Dabei kann diese
mechanische Codierung beispielsweise derart umgesetzt werden, dass
ein Stecker eine vorbestimmte Geometrie auf weist und nur in eine
zugehörige
Buchse mit derselben Geometrie eingefügt und somit elektrisch verbunden
werden kann.
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Die
EP 1 172 900 A2 gibt
einen solchen Stecker mit zugehöriger
Buchse an. Indem Stecker und Buchse ein ganz bestimmte Form aufweisen,
wird eine mechanische Codierung erzeugt. Damit soll sichergestellt
sein, dass der in dieser Offenlegungsschrift beschriebene Stecker
mechanisch nur in die zugehörige
Buchse mit der entsprechenden „Negativform" eingesteckt werden
kann, so dass nur mit dieser ein elektrischer Kontakt herstellbar
ist.
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Damit
nun diese mechanische Codierung nicht durch einfaches oder versehentliches
Vertauschen eines einzelnen, weiteren Teiles außer Kraft gesetzt werden kann,
ist eine Fortsetzung dieser mechanischen Codierung in einer „mechanischen
Codierkette" bis
in den Armaturentafelkabelsatz, den oft auch sog. „Instrument-Panel-Kabelsatz" (kurz IP-Kabelsatz)
erforderlich. Alle elektronischen Bauteile zwischen dem Airbag-Modul
und dem IP-Kabelsatz müssen daher
entsprechend mechanisch codiert sein. Diese Codierung stellt sicher,
dass ein fälschlicher
Einbau eines zum Fahrzeugtyp nicht kompatiblen Airbag-Moduls in
ein Fahrzeug bzw. das Nachrüsten
eines Fahrzeugs mit einem solchen Modul sofort bemerkt werden würde. Diese
mechanische Codierung aller Bauteile der Codierkette führt jedoch
wiederum zu einer unakzeptablen Teilevielfalt, da jedes in der mechanischen
Codierkette liegende Bauteil für jeden
Fahrzeugtyp bzw. für
jeden Airbag-Modul-Typ mit beispielsweise unterschiedlichen Anschlusssteckern
bereit gehalten werden muss, was letztendlich zu einer nicht hinnehmbaren
Kostensteigerung auf grund des zunehmenden Herstell-, Lager-, und Transportaufwands
führt.
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Weiterhin
beschreibt die
DE
298 12 331 U1 eine Vorrichtung zum Schutz der Insassen
in einem Kraftfahrzeug, mit einem Steuergerät und mehreren Zündeinheiten,
die über
eine gemeinsame Datenleitung mit dem Steuergerät verbunden sind. Die Zündeinheiten
sind dabei den jeweiligen Airbag-Modulen zugeordnet und jeweils
mittels eines Steckers an die Datenleitung angebunden. Um die Airbag-Module
voneinander zu unterscheiden sind sowohl die Stecker als auch die
Zündeinheiten
mit unterschiedlichen Codierungen versehen, die bei dem erstmaligen
Initialisierungsvorgang einander zugeordnet und dem Steuergerät übermittelt
werden.
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Schließlich ist
in der Druckschrift
DE
195 27 420 A1 eine Zündeinrichtung
zum Schutz der Insassen eines Kraftfahrzeugs bekannt, mit einer
Zündpille,
die mit einer Codierung zum Unterscheiden zwischen verschiedenen
Airbag-Modulen versehen ist. Der Zündpille ist dabei ein Schalter
zugeordnet, der durch eine elektronische Verriegelung steuerbar
ist. Weiterhin ist bei dieser Lösung
ein Steuergerät
vorgesehen, das ein entsprechendes Steuersignal für die elektronische
Verriegelung generieren kann. Eine derartige Codierung der Zündpille
ist jedoch relativ teuer und technisch aufwendig gestaltet.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, unter Vermeidung der
vorstehend diskutierten Nachteile, eine Zündeinheit für ein Kraftfahrzeug-Airbag-Modul
sowie auch ein damit ausgestattetes Airbag-Modul vorzuschlagen,
das einfach und kostengünstig
codierbar ist. Ein weiterer Aspekt ist es, eine kostengünstig herstellbare
codierbare Zündpille
anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale des Anspruchs 1 wie auch durch die Merkmale des
Anspruchs 2.
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Dementsprechend
schlägt
die vorliegende Erfindung eine Zündeinheit
mit einer Zündpille
für ein Airbag-Modul
vor, bei welcher zur Codierung und damit zum Unterscheiden von Airbag-Modulen
ein elektrisches Bauteil in die Zündpille integriert ist. Das elektrische
Bauteil, bei dem es sich um eine Diode und insbesondere eine Halbleiterdiode
handeln kann, kann dabei unter Tauschen seiner Polarität auf zwei
verschiedene Weisen in die Zündpille
eingesetzt werden, was zwei unterschiedlichen Codierzuständen entspricht.
Anhand des Einbauzustands der Diode in die Zündeinheit lassen sich somit
wenigstens zwei Formen von Zündeinheiten
elektrisch bzw. elektronisch unterscheiden.
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Mit
einer erfindungsgemäßen Zündeinheit ausgestattete
Airbag-Module sind somit aufgrund der vorliegenden Polarität der Zündpille
bzw. der in die Zündpille
integrierten Diode durch das Anlegen eines geeigneten Diagnosestroms
von dem zur Steuerung des Airbag-Moduls vorge sehenen Steuergerät in Bezug
auf den Einbauzustand der Diode eindeutig und ohne besonderen konstruktiven
Aufwand unterscheidbar. Hierdurch kann auf eine mechanische Codierung
aller zwischen dem Airbag-Steuergerät und der Zündpille liegenden elektrischen
Bauteile vorteilhaft verzichtet werden; der Airbag-Modul-Typ ist
vom Airbag-Steuergerät über die
vorliegende Codierung bzw. Polarität der Diode direkt an der Zündeinheit
des Airbag-Moduls „erfragbar".
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Die
erfindungsgemäß codierte
Zündpille
erlaubt dem Airbag-Steuergerät
beim Aussenden eines Prüfsignals
mit darauffolgendem Auswerten des von der Zündeinheit abgegeben Antwortsignals
zu erkennen, ob das Fahrzeug mit dem richtigen Typ einer Zündeinheit
bzw. eines Airbag-Moduls
ausgestattet ist oder nicht, wobei im letztgenannten Fall bspw. eine
Fehlermeldung ausgeben werden kann. Da eine Codierung der zwischen
dem Steuergerät
und der Zündeinheit
liegenden elektrischen Bauteile somit nicht mehr von Nöten ist,
können
zwei sich durch der Einbauzustand der Diode in der Zündpille
unterscheidende Typen von Airbag-Modulen vorteilhaft mit sich jeweils
gleichenden elektrischen Leitungen und Bauteilen bis hin zum Airbag-Steuergerät elektrisch
an karosserieseitig vorliegende Bauteile angebunden werden. Eine
Teilevielfalt bzw. Proliferation der zwischen dem Airbag-Modul und
dem Airbag-Steuergerät
eingesetzten Bauteile kann somit vorteilhaft entfallen, was zu vermindertem
Herstellungsaufwand, vermindertem Lageraufwand und insgesamt zu
einer erheblichen Kosteneinsparung führt.
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Die
Verwendung einer Diode als elektrisches Bauteil zur Codierung der
Zündpille
eignet sich insbesondere aufgrund ihrer hohen Verfügbarkeit,
ihres geringen Preises sowie der einfachen Unterscheidbarkeit ihrer
Polarität
zur Differenzierung der mit je einer solchen Diode ausgestatteten
Airbag-Module vorteilhaft.
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Ferner
kann die Diode als kostengünstige Halbleiterdiode
ausgestattet sein, was bei geeigneter Materialwahl den von der Diode
im Schaltkreis verursachten Spannungsabfall auf technisch akzeptable Werte
von weniger als 0,4 V begrenzt. Alternativ kann jedoch jedes weitere
Bauteil, wie beispielsweise ein Widerstand, ein Kondensator oder
dergleichen anstelle der vorstehend diskutierten Diode verwendet werden,
welches geeignet ist, eine elektronisch abfragbare Codierung der
Zündpille
zu gewährleisten.
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Zur
Lösung
der erfindungsgemäßen Aufgabe
wird ferner ein Airbag-Modul zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug-Airbag-System
vorgeschlagen, welches wenigstens eine erfindungsgemäße Zündeinheit
aufweist, wie sie oben beschrieben ist. Die im Zusammenhang mit
der erfindungsgemäßen Zündeinheit
diskutierten Vorteile werden in synergetischer Weise ungeschmälert auch
durch das ebenfalls vorgeschlagene erfindungsgemäße Airbag-Modul erzielt.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der
Unteransprüche.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Airbag-Moduls beachtet das Airbag-Steuergerät des Fahrzeugs diese elektrische
bzw. elektronische Codierung des Airbag-Moduls durch das elektrische Bauteil
der Zündpille.
Ein hiermit verbundener Vorteil besteht darin, dass ein fälschlicherweise
eingebautes Airbag-Modul vom zugehörigen Airbag-Steuergerät anhand
der Codierung mittels des elektrischen Bauteils durch Anlegen einer
Diagnosespannung oder eines Diagnosestroms als solches erkannt wird und
somit letztendlich verhindert wird, dass ein Fahrzeug mit einem
für diesen
Fahrzeugtyp nicht geeigneten Airbag-Modul ausgestattet und in Betrieb genommen
wird. Des weiteren werden mittels dieser Ausführungsform alle oben genannten
Vorteile in synergetischer Weise in vollem Umfang erzielt.
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Die
vorstehend diskutierte Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen
anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine
schematisch vereinfachte, unmaßstäblich vergrößerte, perspektivische
Darstellung einer beispielhaften Zündpille;
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2 eine
schematisch vereinfachte Skizze einer herkömmlichen, mechanischen Codierkette zwischen
Airbag-Steuergerät
und Zündeinheit
des Airbag-Moduls (Stand der Technik); und
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3 eine
schematisch vereinfachte Skizze einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
einer elektrischen Codierung zwischen Airbag-Steuergerät und Zündeinheit
des Airbag-Moduls.
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In 1 ist
eine schematisch vereinfachte, teilgeschnittene erfindungsgemäße Zündeinheit 1 in perspektivischer
Ansicht gezeigt. Die Zündeinheit 1 weist
eine Zündpille 2 mit
einer in dieser beispielhaften Aus führungsform als Halbleiterdiode
ausgebildeten Diode 3 auf. Die Diode 3 ist in
der ringförmig
ausgebildeten Zündpille 2 in
deren Mitte integriert.
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Weiterhin
weist die Zündeinheit 1 einen Schmelzdraht 5 auf.
Dabei ist die in der Mitte der ringförmigen Zündpille 2 angeordnete
Diode 3 mit dem einen Ende des Schmelzdrahtes 5 verbunden.
Der Schmelzdraht 5 ist seinerseits mit seinem anderen Ende
mit der Zündpille 2 verbunden,
wobei diese wiederum mit einer Stegleitung 7 verbunden
ist. Die Diode 2 ist ihrerseits mit einer Stegleitung 9 verbunden. Über die
beiden Stegleitungen 7 und 9, die Zündpille 2,
den Schmelzdraht 5 und die Diode 3 wird ein elektrischer
Stromkreis erzeugt, so dass die über
den Schmelzdraht 5 mit der Zündpille 2 gekoppelte
Diode 3 über
die Stegleitungen 7 und 9 elektrisch mit einem hier
nicht näher
dargestellten Steuergerät
verbunden sind.
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Mittels
der beiden zum Zündpillenstecker führenden
Stegleitungen 7 und 9 wird die Zündpille 2 wird
die Zündpille 2 beispielsweise über einen
nicht näher
dargestellten IP-Kabelsatz letztendlich mit dem zugeordneten Airbag-Steuergerät verbunden und
von diesem im Bedarfsfall gezündet.
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Bei
der vorliegenden Erfindung werden die beiden Stegleitungen 7 und 9 zudem
genutzt, um die durch das Einlegen bzw. Integrieren der Diode 3 in die
Zündpille 2 bedingte
Polarität
der Diode 3 und somit den Typ des eingebauten Airbag-Moduls
mittels einer open load Detektion festzustellen.
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Bei
der in 1 dargestellten Diode 3 kann es sich
beispielsweise um eine Halbleiterdiode aus Germanium handeln. Man
kann jedoch auch jedes weitere geeignete Diodenmaterial, wie beispielsweise
Silizium, Selen, Galliumarsenid, Indiumphosphid, Kupferoxydal oder
dergleichen verwenden.
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In 2 (Stand
der Technik) ist in Form einer schematisch vereinfachten Skizze
die elektrische Anbindung der Zündeinheit 101 je
eines herkömmlichen Airbag-Modul-Systems (nicht
näher gezeigt)
an ein zugehöriges
Airbag-Steuergerät 111 in
zwei sich voneinander unterscheidenden Fahrzeugtypen A und B dargestellt.
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Die
in 2 gezeigten herkömmlichen Airbag-Steuergeräte 111 sind,
ebenso wie die Zündeinheiten 101 mit
den Zündpillen 102 und
den Stegleitungen 107 und 109, bei beiden Fahrzeugtypen
A und B baugleich. Zur mechanischen Codierung wird das Airbag-Steuergerät 111 des
Fahrzeugtyps A jedoch mit einem Verbinder A10 an einem Body-Kabelbaum A20 elektrisch
verbunden, wohingegen ein Verbinder B10 für einen Body-Kabelbaum B20
des Fahrzeugtyps B verwendet wird. Noch deutlicher setzt sich die
durch die mechanische Codierung bedingte Teilevielfalt im Anschluss
an die Body-Kabelbäume
A20 bzw. B20 fort: ein sich jeweils anschließender Verbinder A30 bzw. B30
wird zum elektrischen Verbinden eines wiederum in zwei Ausführungen
vorliegenden IP-Kabelbaums A40 bzw. B40 verwendet. Auch diese IP-Kabelbäume A40
und B40 werden mittels sich wiederum unterscheidenden, mechanisch
codierten Verbindern A50 bzw. B50 jeweils an die Zündeinheiten 101 elektrisch
angebunden. Dabei weist der Body-Kabelbaum A20 bzw. B20 beim Stand
der Technik streng parallel verlaufende bzw. geschaltete Leitungen 113 und 115 auf.
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3 zeigt
ebenfalls in einer schematisch vereinfachten Skizze eine erfindungsgemäße Ausführungsform
einer elektrischen Codierkette zwischen Airbag-Steuergerät 11 und Zündeinheit 1 des Airbag-Systems.
Dabei sind wiederum zwei sich unterscheidende Fahrzeugtypen A und
B diskutiert. Im Gegensatz zur herkömmlichen, mechanischen Codierung,
wie sie in 2 (Stand der Technik) erläutert ist,
beruht die erfindungsgemäße Ausführungsform gemäß 3 auf
einer elektrischen Codierung mittels der in der Zündpille 2 integrierten
Diode 3. Die Diode 3 ist mit einer anderen Polarität in die
Zündpillen 2 der
Airbag-Module der Fahrzeuge des Typs A eingelegt als in jene des
Typs B; dort ist die Polarität
entgegengesetzt.
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Somit
können
zwischen der für
beide Fahrzeugtypen A und B ansonsten baugleichen Zündeinheit 1 und
dem Airbag-Steuergerät 11 eine
Anzahl von Bauteilen von identischer Ausgestaltung sowohl in Fahrzeugen
des Typs A als auch des Typs B verwendet werden. So ist beispielsweise
das Airbag-Steuergerät 11 bei
beiden Fahrzeugtypen A und B mittels je eines Verbinders bzw. Steckers
A1 von gleicher Bauart mit dem Body-Kabelbaum A2 bzw. B2 verbunden.
Auch bei allen weiteren, sich an den Body-Kabelbaum A2 bzw. B2 bis
zur Zündeinheit 1 hin
anschließenden
Komponenten kann jeweils auf identische Bauteile zurückgegriffen
werden. Somit können
beide Fahrzeugtypen A und B mit zuverlässig elektrisch codierten Airbag-Modulen
ausgestattet werden, wobei ein Verbinder B1, ein weiterer Verbinder
B3, ein IP-Kabelbaum B4 sowie ein wiederum weiterer Verbinder B5
durch das entsprechende Bauteil der A-Reihe (A1, A3, A4, A5) ersetzt
werden können.
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Um
in der vorliegenden, beispielhaften Ausführungsform auch das Airbag-Steuergerät 11 für die Fahrzeugtypen
A und B mit baugleicher Schaltung bzw. Programmierung in Bezug auf
den Prüf-
bzw. Diagnosestrom der open load Detektion ausstatten zu können, unterscheiden
sich die mittels der Verbinder bzw. Stecker A1 jeweils mit dem Airbag-Steuergerät 11 verbundenen
Body-Kabelbäume
A2 und B2 in ihrer Verschaltung bzw. Stromleitung. Hierzu sind beispielsweise
die Leitungen 13 und 15 eines der beiden Body-Kabelbäume A2 und
B2 (in der vorliegenden erfindungsgemäßen Ausführungsform ist es der Body-Kabelbaum
B2) einander kreuzend angeordnet. Die vom Prüfstrom gemessene Last des Airbag-Moduls
bzw. der Zündpille 2 kann
somit bei beiden Fahrzeugtypen A und B dieselbe sein, obwohl Fahrzeug A
sowie B jeweils korrekt mit einem zu diesem Fahrzeugtyp passenden
Airbag-Modul ausgestattet wurden. Eine unterschiedliche Auswertung
der open load Detektion ist im Vergleich zwischen den Fahrzeugtypen
A und B somit nicht erforderlich.
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Darüber hinaus
ist es denkbar, eine weitere Verfeinerung und damit Diversifizierung
der Codierung über
unterschiedliche Dotierungen der in die Zündpille integrierten Diode
vorzunehmen. Wenn man dann ein Steuergerät mit einer entsprechend sensiblen
bzw. feinfühligen
Diagnosetechnik verwendet, kann man eine Zündeinheit nicht nur relativ
einfach über
die Polarität
der in die Zündpille
integrierten Diode unterscheiden, sondern auch noch über den für das zur
Herstellung der Diode jeweils verwendete Diodenmaterial spezifischen
Spannungsabfall eine noch tiefergehende elektrische bzw. elektronische Unterscheidung
der verschiedenen Zündeinheiten herbeiführen.
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Mit
der vorliegenden Erfindung wird erstmals eine Zündeinheit mit einer Zündpille
für ein
Airbag-Modul mit einer Codierung zum Unterscheiden von Airbag-Modulen
bei deren Verwendung in unterschiedlichen Fahrzeugtypen vorgeschlagen,
wobei zur Codierung ein elektrisches Bauteil in die Zündpille
integriert ist. Ferner schlägt
die vorliegende Erfindung ein Airbag-Modul mit einer erfindungsgemäßen Zündeinheit
vor.
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- 1
- Zündeinheit
- 2
- Zündpille
- 3
- Diode
- 5
- Schmelzdraht
- 7
- Stegleitung
- 9
- Stegleitung
- 11
- Airbag-Steuergerät
- 13
- Leitung
- 15
- Leitung
- 101
- Zündeinheit
- 102
- Zündpille
- 107
- Stegleitung
- 109
- Stegleitung
- 111
- Airbag-Steuergerät
- 113
- Leitung
- 115
- Leitung