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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Maschineneinrichtung mit einem um
eine Rotationsachse drehbar gelagerten Rotor, der mindestens eine
supraleitende Wicklung aufweist, deren Leiter wärmeleitend an einen zentralen,
sich in Achsrichtung erstreckenden zylindrischen Rotorhohlraum angekoppelt
sind, welcher Teil eines geschlossenen Leitungssystems ist, in dem
sich ein Kältemittel
befindet, das unter Ausnutzung eines Thermosyphon-Effektes zirkuliert,
wobei kondensiertes Kältemittel
in den zentralen Rotorhohlraum gelangt sowie dort verdampfendes
Kältemittel
aus diesem austritt. Eine entsprechende Maschineneinrichtung geht
aus der WO 02/43224 A1 hervor.
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Seit
1987 sind metalloxidische Supraleitermaterialien mit Sprungtemperaturen
Tc von über
77 K bekannt. Diese Materialien werden deshalb auch als Hoch(High)-Tc-Supraleitermaterialien bzw. HTS-Materialien
bezeichnet und ermöglichen
prinzipiell eine Kühltechnik
mit flüssigem
Stickstoff (LN2).
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Mit
Leitern unter Verwendung solcher HTS-Materialien versucht man, auch
supraleitende Wicklungen von Maschinen zu erstellen. Bisher bekannte
Leiter haben jedoch eine verhältnismäßig geringe
Stromtragfähigkeit
insbesondere in Magnetfeldern mit Induktionen im Tesla-Bereich.
Man sieht sich deshalb vielfach gezwungen, die Leiter solcher Wicklungen
trotz der an sich hohen Sprungtemperaturen Tc der
verwendeten Materialien auf einem deutlich unter 77 K liegenden
Temperaturniveau von beispielsweise zwischen 10 und 50 K zu halten,
um so bei den hohen Feldstärken
nennenswerte Ströme führen zu
können.
Ein solches Temperaturniveau liegt deutlich höher als 4,2 K, der Siedetemperatur des
flüssigen
Heliums (LHe), mit dem bekannte metallische Supraleitermaterialien
mit vergleichsweise niedrigerer Sprungtemperatur Tc,
sogenannte Niedrig(Low)-Tc- Supraleitermaterialien
bzw. LTS-Materialien, gekühlt
werden. Als Kältemittel
kommt deshalb z.B. flüssiges
Neon (LNe) in Frage.
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Zur
Kühlung
von Wicklungen mit HTS-Leitern in dem genannten Temperaturbereich
unter 77 K kommen bevorzugt Kälteanlagen
in Form von sogenannten Kryokühlern
mit geschlossenem He-Druckgaskreislauf zum Einsatz. Solche Kryokühler sind insbesondere
vom Typ Gifford-McMahon oder Stirling oder sind als sogenannte Pulsröhrenkühler ausgebildet.
Sie ermöglichen,
dass die Kälteleistung quasi
auf Knopfdruck zur Verfügung
steht und die Handhabung von tiefkalten Flüssigkeiten vermieden wird.
Bei der Verwendung solcher Kälteanlagen
wird die supraleitende Wicklung lediglich durch Wärmeübertragung
zu einem Kaltkopf eines Refrigerators indirekt gekühlt (vgl.
z.B. Proc. 16th Int. Cryog. Engng. Conf.
(ICEC 16)", Kitakyushu,
JP, 20.-24.05.1996, Verlag Elsevier Science, 1997, Seiten 1109 bis
1129).
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Eine
entsprechende Kühltechnik
ist auch für den
aus der eingangs genannten WO-A-Schrift zu entnehmenden Rotor einer
elektrischen Maschine vorgesehen. Der Rotor enthält eine Wicklung aus HTS-Leitern,
die sich in einem wärmeleitend
ausgebildeten Wicklungsträger
befinden. Dieser Wicklungsträger
ist mit einem zentralen, sich in Achsrichtung erstreckenden, zumindest
weitgehend zylindrischen Rotorhohlraum ausgestattet, an den sich
seitlich aus dem Wicklungsträger
herausführende,
rohrförmige
Leitungsteile anschließen.
Diese Leitungsteile führen
in einen geodätisch
höher liegenden
Kondensorraum einer Kälteeinheit
und bilden zusammen mit diesem Kondensorraum und dem zentralen Rotorhohlraum
ein geschlossenes Ein-Rohr-Leitungssystem. In diesem Leitungssystem
befindet sich ein Kältemittel,
das unter Ausnutzung eines sogenannten Thermosyphon-Effektes zirkuliert.
Hierbei wird in dem Kondensorraum kondensiertes Kältemittel über die
rohrförmigen
Leitungsteile in den zentralen Rotorhohlraum geleitet, wo es wegen
der thermischen Ankopplung an den Wicklungsträger und da mit an die HTS-Wicklung
Wärme aufnimmt
und verdampft. Das verdampfte Kältemittel
gelangt dann zurück über dieselben
Leitungsteile in den Kondensorraum, wo es rückkondensiert wird. Die hierfür erforderliche
Kälteleistung
wird von einer Kältemaschine
erbracht, deren Kaltkopf an den Kondensorraum thermisch angekoppelt
ist. Der Rückstrom
des Kältemittels
wird dabei getrieben durch einen leichten Überdruck in dem als Verdampferteil
wirkenden zentralen Rotorhohlraum hin auf die als Kondensator wirkenden
Teile der Kältemaschine.
Dieser durch das Entstehen von Gas im Verdampferteil und das Verflüssigen im
Kondensorraum erzeugte Überdruck
führt also
zu dem gewünschten
Kältemittelrückstrom.
Entsprechende Kältemittelströmungen sind
auch von sogenannten „Heat-Pipes" her prinzipiell
bekannt.
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Bei
der bekannten Maschine mit Thermosyphon-Kühlung mittels einer entsprechenden
Kälteeinheit
erfolgt also der Transport des Kältemittels
allein unter Ausnutzung der Schwerkraft, so dass keine weiteren
Pumpsysteme erforderlich sind. Will man eine derartige Maschineneinrichtung
, bestehend aus Maschine und zugehörender Kälteeinheit auf Schiffen oder
Off-shore-Einrichtungen
aussetzen, so muss vielfach mit statischen Schieflagen, einem sogenannten „Trim", einer Größenordnung
bis zu ± 5° und/oder
mit dynamischen Schieflagen von bis zu ± 7,5° in Längsrichtung gerechnet werden.
Um eine Zulassung für
einen Schiffseinsatz zu erhalten, muss folglich das Kühlsystem
einer solchen Maschineneinheit an Bord eines Seefahrzeuges auch
unter diesen Bedingungen eine sichere Kühlung gewährleisten. Will man die genannten
Schieflagen der Maschine zulassen, so besteht dann jedoch die Gefahr,
dass ein Bereich der rohrförmigen
Leitungsteile zwischen dem zentralen Rotorhohlraum und der Kälteeinheit geodätisch tiefer
zu liegen kommt als der zentrale Rotorhohlraum. Die Folge davon
ist, dass das Kältemittel
unter Einfluss der Schwerkraft den zu kühlenden Rotorhohlraum nicht
erreichen kann. Eine Kühlung
der Maschine und somit deren Betrieb wären damit nicht mehr sichergestellt.
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Um
dieser Gefahr zu begegnen, sind mehrere Vorschläge bekannt:
- – Eine einfache
Lösung
besteht darin, die Maschine gegenüber der Horizontalen so geneigt
anzuordnen, dass auch bei größter anzunehmender Trimlage
oder Oszillationsamplitude in dem Thermosyphon-Leitungssystem immer
noch ein Gefälle
in Richtung auf den Rotorhohlraum hin vorhanden ist. Eine entsprechend
geneigte Anordnung ist gerade im Schiffsbau insbesondere bei größerer Maschinenlänge aus
Gründen
eines dann erforderlichen großen
Platzbedarfs unerwünscht.
- – Statt
eines Ein-Rohr-Leitungssystems, bei dem das flüssige und das gasförmige Kältemittel
durch gleiche Rohrteile strömen,
sind auch Zwei-Rohr-Leitungssysteme für eine Kältemittelzirkulation unter
Ausnutzung eines Thermosyphon-Effektes
bekannt (vgl. z.B. WO 00/13296 A1). Hierbei muss jedoch im Bereich
der Hohlwelle des Rotors ein zusätzliches
Rohr für
das gasförmige
Kältemittel
vorgesehen werden. Dies bedingt auch einen zusätzlichen Abdichtungsaufwand.
- – Prinzipiell
kann das Kältemittel
auch durch eine Pumpanlage zwangsumgewälzt werden. Hierfür ist jedoch
ein entsprechend hoher apparativer Aufwand erforderlich, insbesondere
wenn sich das Kältemittel
z.B. auf einer tiefen Temperatur von beispielsweise etwa 30 K befinden
soll. Derartige Umwälzanlagen
bedingen zudem erhebliche Verluste und können die Lebensdaueranforderungen
des Schiffbaus mit seinen langen Wartungsintervallen kaum erfüllen.
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Außerdem tritt
das Problem auf, dass bei einer Neigung der Maschine in Längsrichtung
derart, dass die Eintrittsseite des Kältemittels in den zentralen
Rotorhohlraum geodätisch
tiefer liegt als die axial gegenüberliegende
Seite, so dass dann das Kältemittel
der Schwerkraft folgend in Richtung auf den Bereich der Kältemitteleintrittsseite
strömt.
Eine Kühlung
der Maschine und damit deren Standby-Betrieb wäre damit nicht mehr sicher
zu gewährleisten,
da es in diesem Bereich zu ho hen thermischen Verlusten sowie zu
einer unerwünschten
Abkühlung
der Rotorwelle kommt. Im Normalbetrieb, d.h. dem normalen Betriebsfall,
tritt dieses Problem nicht auf, da dann durch die Rotation und eine
eventuell leicht konische Gestaltung des zentralen Rotorhohlraums
das Kältemittel
an die Außenwände geschleudert
und in Richtung auf die der Eintrittsseite des Kältemittels axial gegenüberliegende
Seite gedrückt
wird.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, die Maschineneinrichtung
mit den eingangs genannten Merkmalen dahingehend auszugestalten, dass
zumindest die angesprochene Ansammlung von Kältemittel in dem zentralen
Rotorhohlraum auf der Kältemitteleintrittsseite
im Standby-Zustand der Maschine vermieden wird.
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Diese
Aufgabe wird mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Demgemäss sollen Mittel
zur Drehung des Rotors im Nicht-Betriebsfall vorgesehen sein und
soll der zentrale Rotorhohlraum für das Kältemittel mindestens einen
von der Eintrittsseite des Kältemittels
in den Rotorhohlraum axial zur gegenüberliegenden Seite führenden,
schrauben- oder spiralartigen Förderweg
aufweisen. Unter dem Nicht-Betriebsfall wird dabei jeder Zustand
der Maschine verstanden, bei dem eine Soll-Drehzahl des Rotors nicht
gegeben ist und insbesondere ein Standby-Betrieb/Wartezustand vorgesehen
ist.
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Die
mit dieser Ausgestaltung der Maschineneinrichtung verbundenen Vorteile
sind insbesondere darin zu sehen, dass auch bei einer Schräglage ihrer Maschine
in die geschilderte ungünstige
Richtung das Kältemittel
noch im gesamten zentralen Innenraum des Rotors verbleibt. Denn
wenn sich die Maschine im Nicht-Betriebsfall (bzw. Standby-Modus) befindet,
wird der Rotor mit Hilfe der vorgesehenen Drehmittel langsam gedreht
(sogenannter „Turn"). Auf Grund der
schrauben- oder spiralartigen Ausgestaltung des Kältemittelförderwegs
wird dabei das Kältemittel
von der Kältemitteleintrittsseite
auf die gegenü berliegende
Seite gefördert
und so im gesamten Innenraum des Rotorhohlraums gehalten. Auf diese Weise
sind auch die Standby-Verluste beherrschbar und so ein Standby-Betrieb
möglich.
Damit ist eine Voraussetzung für
eine Klassifizierung der Maschine als ein Hauptgenerator zu erfüllen.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Maschineneinrichtung gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor.
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So
kann die Einrichtung einen hohlzylinderförmigen zentralen Rotorhohlraum
aufweisen mit einer ein- oder mehrgängigen Förderspindel, insbesondere nach
Art einer Archimedischen Spirale. Eine derartige Spindel lässt sich
auf einfache Weise in dem Rotorhohlraum installieren.
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Stattdessen
kann auch der hohlzylinderförmigen
zentralen Rotorhohlraum an seiner radial außenliegenden Innenwand eine
rinnenartige Ausgestaltung des Förderwegs
aufweisen. Bei der langsamen Drehung des Rotors im Nicht-Betriebsfall
fließt dann
das Kältemittel
in der Rinne hin zu der axial gegenüberliegenden Seite.
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Außerdem können vorteilhaft
Mittel zu einer Druckerhöhung
vorgesehen sein, die eine kurzzeitige Pumpwirkung auf das flüssige Kältemittel
in Richtung auf den zentralen Rotorhohlraum hin mittels Druckimpulsen
an gasförmigem
Kältemittel
hervorrufen. Auf Grund der thermischen Trägheit des Systems genügt es nämlich, wenn
eine Nachfüllung
des Kältemittels
in den Rotorhohlraum in zeitlichen Abständen für eine hinreichend kurze Zeitdauer,
d.h. kurzzeitig, insbesondere gepulst, erfolgt. Damit ist auch bei Schieflagen
des Rotors eine sichere Kühlung
der supraleitenden Wicklung auf Grund einer hinreichenden Befüllung des
zentralen Rotorhohlraums im Betriebszustand zu gewährleisten.
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Die
Druckerhöhungsmittel
können
vorzugsweise auf den Bereich eines Kondensorraums oder rohrförmiger Leitungsteile
einwir ken, die von dem Kondensorraum zu dem zentralen Rotorhohlraum führen. Eine
sichere Förderung
des flüssigen
Kältemittels
in den zentralen Rotorhohlraum ist so auch bei realistischen Schieflagen
zu gewährleisten.
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Eine
bevorzugte Maßnahme
für ein
kurzzeitiges Pumpen während
einer entsprechenden Zeitdauer ist in einem mit gasförmigem,
unter Überdruck stehenden
Kältemittel
gefüllten
Puffervolumen zu sehen, das mit dem Kondensorraum oder den sich
daran anschließenden
Leitungsteilen über
eine das gasförmige
Kältemittel
fördernde
Pumpe zu verbinden ist.
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Stattdessen
kann an den rohrförmigen
Leitungsteilen eine auf das flüssige
Kältemittel
einwirkenden Heizvorrichtung angebracht sein, die für ein kurzzeitiges
Pumpen während
einer entsprechenden Zeitdauer zu aktivieren ist. Dabei kann die
Heizvorrichtung vorteilhaft in einem zumindest teilweise mit flüssigem Kältemittel
gefüllten
Puffervolumen angeordnet sein. Entsprechende Druckerhöhungsmittel sind
verhältnismäßig einfach
zu realisieren.
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Zur
Förderung
des flüssigen
Kältemittels
in den zentralen Rotorhohlraum kann vorteilhaft eine permanent pulsierende
Druckerhöhung
vorgesehen werden. Eine entsprechende Förderung bedarf nur eines geringen
apparativen Aufwands. Stattdessen oder zusätzlich kann eine sensorisch
ausgelöste Druckerhöhung vorgesehen
werden. Hierzu lässt sich
ein die Druckerhöhung
auslösender,
die Neigung der Rotationsachse gegenüber der Horizontalen detektierender
Lagesensor oder ein die Druckerhöhung
auslösender
Füllstandssensor
an den rohrförmigen
Leitungsteilen verwenden.
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Zur
weiteren Erläuterung
der Erfindung wird nachfolgend auf die Zeichnung Bezug genommen, an
Hand derer bevorzugte Ausführungsbeispiele
einer Maschineneinrichtung noch weiter beschrieben werden. Dabei
zeigen jeweils in einem Längsschnitt schematisch
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deren 1 eine Ausführungsform
einer Maschine dieser Einrichtung,
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deren 2 eine zu dieser Maschine
gehörende
Kälteeinheit
sowie
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deren 3 eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit
der Kälteeinheit
für die
Maschine.
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In
den Figuren sind sich entsprechende Teile mit denselben Bezugszeichen
versehen.
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Erfindungsgemäße Maschineneinrichtungen
umfassen jeweils eine Maschine bzw. einen Motor sowie eine zugeordnete
Kälteeinheit.
Bei der nachfolgend an Hand der Figuren angedeuteten Ausführungsform
ihrer Maschine kann es sich insbesondere um einen Synchron-Motor
oder einen Generator handeln. Die Maschine umfasst eine rotierende,
supraleitende Wicklung, die prinzipiell eine Verwendung von metallischem
LTS-Material (Niedrig-Tc-Supraleitermaterial)
oder oxidischem HTS-Material (Hoch-Tc-Supraleitermaterial)
gestattet. Letzteres Material sei für die nachfolgenden Ausführungsbeispiele
zu Grunde gelegt. Die Wicklung kann aus einer Spule oder aus einem
System von Spulen in einer zwei-, vier- oder sonstigen mehrpoligen
Anordnung bestehen. Der prinzipielle Aufbau eines entsprechenden
Synchron-Motors geht aus 1 hervor,
wobei von der aus der eingangs genannten WO 02/43224 bekannten Ausführungsform
einer solchen Maschine ausgegangen wird.
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Die
mit 2 bezeichnete Maschine umfasst ein feststehendes, auf
Raumtemperatur befindliches Außengehäuse 3 mit
einer Ständerwicklung 4.
Innerhalb des Außengehäuses und
von der Ständerwicklung 4 umschlossen
ist ein Rotor 5 drehbar um eine Rotationsachse A in Lagern 6 gelagert.
Die Lagerung erfolgt auf einer Antriebsseite AS an einem massiven Rotorwellenteil 5a,
der beispielsweise mit einer Turbine als Antriebsmittel starr verbunden
ist. Auf der gegenüberliegenden
Seite geht der Rotor in einen rohrförmigen Wellenteil 5b über, über den
unter anderem eine Kryoversorgung sowie elektrische Anschlüsse erfolgen.
Diese Seite des Rotors wird deshalb auch als Be triebsseite BS bezeichnet.
Bei den Lagern 6 kann es sich um konventionelle mechanische
Lager oder auch um Magnetlager handeln. Der Rotor weist ferner ein
Vakuumgefäß 7 auf,
in dem an z.B. hohlzylindrischen, drehmomentübertragenden Aufhängeelementen 8 ein
Wicklungsträger 9 mit
einer HTS-Wicklung 10 gehaltert ist. In diesem Wicklungsträger ist
konzentrisch zur Rotationsachse A ein sich in Achsrichtung erstreckender
zentraler Rotorhohlraum 12 vorhanden, der beispielsweise
eine Zylinderform hat oder im Querschnitt gesehen leicht konisch
ausgebildet ist. Der Wicklungsträger
ist dabei vakuumdicht gegenüber
diesem Rotorhohlraum ausgeführt.
Er schließt
diesen auf der Antriebsseite AS des Rotors ab, der auf dieser Seite
mittels des massiven axialen Rotorwellenteils 5a gelagert
ist. Auf der gegenüberliegenden
Seite BS ist der zentrale Rotorhohlraum 12 an einen seitlichen
Hohlraum 13 mit vergleichsweise kleinerem Durchmesser angeschlossen.
Dieser seitliche Hohlraum führt
von dem Bereich des Wicklungsträgers
nach außen
aus dem Bereich des Außengehäuses 3 hinaus.
Diesen seitlichen Hohlraum 13 umschließt der in einem der Lager 6 gelagerte,
rohrförmige
Rotorwellenteil 5b.
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Zu
einer indirekten Kühlung
der HTS-Wicklung 10 über
wärmeleitende
Teile ist eine Kälteeinheit vorgesehen,
die in 2 angedeutet
ist. Von dieser Kälteeinheit
ist lediglich ein Kaltkopf 16 angedeutet. Bei dieser Kälteeinheit
kann es sich um einen Kryokühler
vom Typ Gifford-McMahon oder insbesondere um einen regenerativen
Kryokühler
wie z.B. einen Pulsröhrenkühler oder
einer Split-Stirling-Kühler
handeln. Dabei befinden sich der Kaltkopf 16 und damit alle
wesentlichen, weiteren Teile der Kälteeinheit außerhalb
des Rotors 5 bzw. dessen Außengehäuses 3.
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Das
Kaltteil des beispielsweise etliche Meter seitlich von dem Rotor 5 angeordneten
Kaltkopfes 16 steht in einem Vakuumgefäß 23 über einen
Wärmeübertragungskörper 17 in
gutem thermischen Kontakt mit einer Kältemittelkondensationseinheit,
die einen Kondensorraum 18 aufweist. An diesem Kondensorraum ist
ein vakuumisoliertes, ortsfestes Wärmerohr 20 angeschlossen,
das gemäß der Darstellung
nach 1 seitlich in einem
axialen Bereich in den seitlichen, mitrotierenden Hohlraum 13 oder
den zentralen Rotorhohlraum 12 hineinragt. Zur Abdichtung
des Wärmerohres 20 gegenüber dem
seitlichen Hohlraum 13 dient eine in 1 nicht näher ausgeführte Dichtungseinrichtung 21 mit
mindestens einem Dichtungselement, das als eine Ferrofluiddichtung und/oder
eine Labyrinthdichtung und/oder eine Spaltdichtung ausgebildet sein
kann. Über
das Wärmerohr 20 und
den seitlichen Hohlraum 13 ist der zentrale Rotorhohlraum 12 mit
dem Wärmetauschbereich
des Kondensorraums 18 nach außen gasdicht abgedichtet verbunden.
Die zwischen dem zentralen Rotorhohlraum 12 und dem Kondensorraum 18 verlaufenden,
rohrförmigen
Teile, die zur Aufnahme eines Kältemittels
dienen, sind allgemein als Leitungsteile 22 bezeichnet.
Diese Leitungsteile werden zusammen mit dem Kondensorraum 18 und
dem zentralen Rotorhohlraum 12 als ein in 1 allgemein mit 25 bezeichneten
Leitungssystem betrachtet.
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Diese
Räume dieses
Leitungssystems 25 sind mit einem Kältemittel gefüllt, das
je nach gewünschter
Betriebstemperatur der HTS-Wicklung 10 ausgewählt wird.
So kommen beispielsweise Wasserstoff (Kondensationstemperatur 20,4
K bei Normaldruck), Neon (Kondensationstemperatur 27,1 K bei Normaldruck),
Stickstoff (Kondensationstemperatur 77,4 K bei Normaldruck) oder
Argon (Kondensationstemperatur 87,3 K bei Normaldruck) in Frage. Auch
können
Gemische aus diesen Gasen vorgesehen werden. Die Zirkulation des
Kältemittels
erfolgt dabei unter Ausnutzungen eines sogenannten Thermosyphon-Effektes.
Hierzu wird an einer Kaltfläche des
Kaltkopfes 16 im Bereich des Kondensorraums 18 das
Kältemittel
kondensiert. Anschließend
fließt das
so verflüssigte,
mit k bezeichnete Kältemittel durch
die Leitungsteile 22 in den zentralen Rotorhohlraum 12.
Der Transport des Kondensats geschieht dabei unter Einfluss der
Schwerkraft. Hierzu kann vorteilhaft das Wärmerohr 20 geringfügig (um
einige wenige Grad) gegenüber
der Rotationsach se A geneigt sein, um so ein Herausfließen des
flüssigen Kältemittels
k aus dem offenen Ende 20a des Rohres 20 zu unterstützen. Im
Inneren des Rotors wird dann das flüssige Kältemittel verdampft. Das dampfförmige Kältemittel
ist mit k' bezeichnet.
Dieses unter Aufnahme von Wärme
verdampfte Kältemittel
strömt dann
durch das Innere der Leitungsteile 22 zurück in den
Kondensorraum 18. Hierbei wird der Rückstrom durch einen leichten Überdruck
im als Verdampfer wirkenden Rotorhohlraum 12 in Richtung
auf den Kondensorraum 18 hin angefacht, der durch das Entstehen
von Gas im Verdampfer und das Verflüssigen in dem Kondensorraum
verursacht wird. Da die Zirkulation des verflüssigten Kältemittels von dem Kondensorraum 18 in
den zentralen Rotorhohlraum 12 und die Rückströmung des
verdampften Kältemittels k' aus diesem Rotorhohlraum
zurück
zu dem Kondensorraum in dem aus dem Kondensorraum 18, den Leitungsteilen 22 und
dem Rotorhohlraum 12 gebildeten rohrförmigen Leitungssystem erfolgt,
kann von einem Ein-Rohr-System
mit einer Zirkulation des Kältemittels
k, k' unter Ausnutzung
eines Thermosyphon-Effektes gesprochen werden.
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Wie
aus 1 ferner ersichtlich
ist, kann bei einem Einsatz der Maschine 2 auf Schiffen
oder Off-shore-Einrichtungen eine Schieflage auftreten, bei der
die Rotationsachse A gegenüber
der Horizontalen H um einen Winkel δ von einigen Grad geneigt ist.
Dann erfolgt zwar nach wie vor eine Kondensation des Kältemittels
in dem Kondensorraum 18; aber das Kältemittel kann nicht mehr den
zentralen Rotorhohlraum 12 erreichen, so dass dann die
Leitungsteile 22 insbesondere im achsnahen Bereich allmählich mit
flüssigem
Kältemittel
k volllaufen. Bei einer verhältnismäßig geringen
Füllmenge
des Leitungssystems mit Kältemittel
kann dann der Läuferinnenraum bzw.
der Rotorhohlraum 12 trocken laufen und wird somit nicht
mehr gekühlt.
Bei einer größeren Füllmenge
des Leitungssystems wird der Rückstrom
des gasförmigen
Kältemittels
k' in den Leitungsteilen 22 hin
zum Kondensorraum 18 nach einer gewissen Zeit durch angesammeltes
flüssiges
Kältemittel
blockiert. Eine sichere Kühlung
des Rotors bzw. seiner supraleitenden Wicklung ist in diesem Fall
ebenfalls nicht mehr gewährleistet.
Diese Gefahr ist besonders groß,
wenn sich der Rotor nicht in seinem Betriebsfall mit einer verhältnismäßig hohen
Drehzahl von beispielsweise 3600 Umdrehungen pro Minute befindet.
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Für einen
solchen Nicht-Betriebsfall, der insbesondere einen Standby-Zustand
charakterisiert, sollen deshalb gemäß der Erfindung zwei Maßnahmen
vorgesehen sein:
- – Zum einen sollen Mittel zu
einer langsamen Drehung des Rotors in diesem Nicht-Betriebsfall
vorgesehen sein. Diese Mittel sind beispielsweise eine an dem Wellenteil 5a auf
der Antriebsseite AS angreifende Turbine. Eine entsprechende Turbine
ist in der Figur nicht näher
ausgeführt
und mit 40 bezeichnet. Stattdessen kann auch ein kleiner, beispielsweise
elektrischer Hilfsmotor vorgesehen sein, mit dem der Rotor langsam
gedreht wird. Die Drehzahlen liegen dabei im Allgemeinen zwischen
10 und 100 Umdrehungen pro Minute. Die Drehung braucht dabei nicht
unbedingt permanent und/oder auch nicht mit gleichbleibender Drehzahl
erfolgen.
- – Zum
anderen weist der Rotorhohlraum 12 mindestens einen schrauben-
oder spiralartigen Förderweg 41 für das flüssige Kältemittel
k auf, der von der Eintrittsseite BS des Kältemittels k axial hin zu dem
gegenüberliegenden
Bereich an der Antriebsseite AS führt. Zur Ausbildung des Förderwegs 41 kann
eine entsprechende Förderspindel 42 vorgesehen
sein. Diese kann insbesondere die Gestalt einer sogenannten Archimedischen Schraube
haben. Entsprechende Pumpvorrichtungen werden auch als Schrauben-
oder Schneckenpumpen bezeichnet. Daneben kann auch an der radial äußeren Seite
des zentralen Rotorhohlraums 12 mindestens eine entsprechende
Rinne mit schraubenlinienförmigem
Verlauf ausgebildet sein. Dabei ist der Drehsinn des Förderwegs 41 so
gelegt, dass bei der durch die Drehmittel 40 vorgegebenen
Drehrichtung D das Kältemittel
k von der Betriebsseite BS in Richtung auf die Antriebsseite AS
hin gefördert
wird.
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Vorteilhaft
kann diese Förderung
des flüssigen
Kältemittels
k in diesem Zustand der Maschineneinrichtung und gegebenenfalls
auch im Betriebszustand noch dadurch gefördert werden, dass der Gasdruck
auf der Kondensorseite für
eine kurze Zeit soweit erhöht
wird, dass hierdurch die Kältemittelflüssigkeit
aus den Leitungsteilen 22 entgegen der Schwerkraft (bei
Vorhandensein des Neigungswinkels δ) in den zentralen Rotorhohlraum 12 gedrückt wird.
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Eine
solche Druckerhöhung
kann gemäß der Ausführungsform
nach 2 mit Hilfe eines
warmen Puffervolumens PVw und einer Pumpe 28 realisiert werden.
Mit Hilfe dieser Mittel kann der Gasdruck in dem Kondensorraum 18 vorübergehend
erhöht
werden, so dass das dort und in den Leitungsteilen 22 befindliche
flüssige
Kältemittel
k in den zentralen Rotorhohlraum 12 gedrückt wird.
In einer Verbindungsleitung 24 zwischen dem unter Überdruck
stehenden Puffervolumen PVw und dem Kondensorraum 18 ist deshalb
ein Steuerventil 29 angeordnet, das die Verbindung zu der
Pumpe 28 öffnet,
die dann das Gas k' aus
dem Puffervolumen in den Kondensorraum fördert. Ein Ventil 30 erlaubt
eine Rückführung von überschüssigem Gas
aus dem Leitungssystem 20.
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Eine
so hervorzurufende Druckoszillation kann permanent erfolgen, d.h.
in kurzen, sich wiederholenden Zeitintervallen (jeweils für eine kurze
Zeitdauer), oder kann durch einen in 1 angedeuteten Lagesensor 26 bekannter
Bauweise von einer Steuereinheit 27 gesteuert werden. Dieser
Lagesensor detektiert die Schieflage mit dem Neigungswinkel δ der Maschine 2 und
löst so über die
Steuereinheit 27 die erläuterte Einleitung eines Druckvolumens
(Gaspulses) aus.
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In 2 wurde von einer Darstellung
weiterer Teile zur Bereitstellung und Ableitung des Gases wie z.B.
von einem Füllventil,
von dem aus das System über
die Verbindungsleitung 24 mit gasförmigem Kältemittel zu befüllen ist,
abgesehen, da diese Teile allgemein bekannt sind. Lediglich ein
bei einem unzulässigen Überdruck
in dem System ansprechendes Überdruckventil 31 ist
angedeutet.
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Selbstverständlich müssen die
das Kältemittel
k bzw. k' umschließenden Teile
oder Behältnisse gegen
Wärmeeinleitung
geschützt
sein. Zu ihrer thermischen Isolation wird deshalb zweckmäßig eine
Vakuumumgebung vorgesehen, wobei gegebenenfalls in den entsprechenden
Vakuumräumen
zusätzlich noch
Isolationsmittel wie z.B. Superisolation oder Isolationsschaum vorgesehen
werden können.
In 1 ist das von dem
Vakuumgefäß 7 eingeschlossene
Vakuum mit V bezeichnet. Es umgibt außerdem das den seitlichen Hohlraum 13 umschließende, sich bis
zu der Dichtung 21 erstreckende Rohr. Das das Wärmerohr 20 sowie
den Kondensorraum 18 und den Wärmeübertragungskörper 17 umschließende Vakuum
ist mit V' bezeichnet.
Gegebenenfalls kann auch in dem den Rotor 5 umgebenden,
von dem Außengehäuse 3 umschlossenen
Innenraum 32 ein Unterdruck erzeugt werden.
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3 zeigt ein Detail einer
weiteren Kälteeinheit
mit Druckerhöhungsmitteln
für die
Maschine 2 nach 1.
In 3 sind nur die sich
außerhalb
der Maschine befindlichen Teile der Kälteeinheit angedeutet. Als
Möglichkeit
zu einer Druckerhöhung
ist bei dieser Ausführungsform
in dem unteren Teil des Vakuumgefäßes 23 in einem stets
mit flüssigem
Kältemittel
k gefüllten
Bereich der angeschlossenen Leitungsteile 22 bzw. des Wärmerohres 20 eine
Heizvorrichtung 34 angebracht. Diese sich in einem kalten, somit
im Allgemeinen zumindest teilweise mit flüssigem Kältemittel k gefüllten Puffervolumens
PVk befindliche Heizvorrichtung wird immer
dann, wenn der Flüssigkeitspegel
in dem entsprechenden Behälter bzw.
den Leitungsteilen 22 unter eine bestimmte Höhe gesunken
ist, kurzzeitig aktiviert. Dabei ist das zu dem warmen Puffervolumen
PVw führende
Ventil 30 geschlossen. Durch diese Aktivierung der Heizvorrichtung
wird dann eine geringe Menge des flüssigen Kältemittels k schlagartig verdampft.
Die Heizvorrichtung 34 wird hierzu von einer Steuereinheit 35 ange steuert,
die mit einem Füllstandssensor 36 in dem
kalten Puffervolumen PVk verbunden sein
kann. Der durch den Heizpuls ausgelöste Druckanstieg drückt dann
das verbleibende Kältemittel
k in den zentralen Rotorhohlraum 12 des Rotors 5.
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Falls
bei einer speziellen Ausführungsform nach 3 auf eine Füllstandserkennung
im Bereich des kalten Puffervolumens PVk bzw.
eines entsprechenden Bereichs der Leitungsteile 22 mittels
eines solchen Sensors 36 verzichtet werden kann, ist es auch
möglich,
den Heizpuls periodisch zu erzeugen, um so für jeweils eine kurze Zeitdauer
und in regelmäßigen Zeitabständen wiederholt
die erwünschte Druckerhöhung zu
realisieren.
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Selbstverständlich ist
es auch möglich,
diese an Hand von 3 erläuterte Ausführungsform
eines Druckerhöhungsmittels
mit der in 2 angedeuteten,
eine Pumpe 28 umfassenden Ausführungsform zu kombinieren.