DE10331564A1

DE10331564A1 - Aufsteckbarer Splitter für eine Trennleiste

Info

Publication number: DE10331564A1
Application number: DE2003131564
Authority: DE
Inventors: Michael Szybalski
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 2003-07-11
Filing date: 2003-07-11
Publication date: 2005-02-10

Abstract

Ein erfindungsgemäß auf eine Trennleiste (TL2) aufsteckbarer Splitter (SPL) ist derart ausgestaltet, daß im aufgesteckten Zustand an die Trennleiste (TL2) herangeführte, gemäß einem Breitband- und Schmalbandübertragungsverfahren (xDSL, ISDN) ausgestaltete Informationen (bbi, sbi) an den Splitter (SPL) weitergeleitet und durch diesen getrennt werden. Nur die gemäß dem Breitbandübertragungsverfahren (xDSL) oder nur die gemäß dem Schmalbandübertragungsverfahren (ISDN) ausgestalteten Informationen (bbi, sbi) werden über zumindest einen ersten Ausgang (ASP1) des Splitters (SPL) an die Trennleiste (TL2) zurückgeführt. Vorteilhaft können bestehende Schmalband-Systeme platz- und kostensparend für die Übermittlung von Breitband-Informationen nachgerüstet werden.

Description

In aktuellen Breitbandnetzen wie beispielsweise in Teilnehmerzugangsnetzen – auch als Access-Networks bezeichnet – werden gemäß einem Breitband- und gemäß einem Schmalband-Übertragungsverfahren ausgestaltete Informationen – Breitband- und Schmalbandinformationen bzw. Sprach- und Datenkanäle – parallel über Teilnehmeranschlussleitungen übermittelt. Die Teilnehmeranschlussleitungen können beispielsweise als Twisted-Pair-Kabel ausgestaltet sein. Die Aufteilung der Kanäle, d.h. die Trennung der gemäß dem Breitband-Übertragungsverfahren ausgestalteten Informationen von den gemäß dem Schmalband-Übertragungsverfahren ausgestalteten Informationen, erfolgt sowohl auf der Teilnehmerseite als auch auf der Vermittlungsseite durch passive Filter welche auch als „Splitter" bezeichnet werden.

1 zeigt beispielhaft ein aktuelles "Schmalband"-Anschlussszenario, bei dem ein Teilnehmer über eine als Kupferleitung (Twisted Pair) ausgestaltete Teilnehmeranschlussleitung und über einen System-Anschluß an ein übergeordnetes Schmalband-Kommunikationsnetz – z. B. an ein ISDN-Kommunikationsnetz – angeschlossen ist. Gemäß 1 ist auf der Teilnehmeranschlußseite die eingehende Teilnehmeranschlussleitung an einen Eingang einer der Teilnehmeranschlußseite zugeordneten ersten Trennleiste bzw. Schaltleiste herangeführt, an welcher ein Überspannungs-Ableiter aufgesteckt ist. Durch diesen Überspannungs-Ableiter wird eine elektrische Verbindung zwischen einem Eingang und einem entsprechen zugeordneten Ausgang der Trennleiste hergestellt. In 1 ist nur ein Ein- und Ausgang stellvertretend für viele dargestellt. Der Ausgang der Trennleiste ist über einen sogenannten Rangierdraht mit einem Eingang einer der System-Anschlußseite zugeordneten weiteren Trennleiste verbunden. Im "unbesteckten" Zustand sind die Eingänge dieser Trennleiste mit den jeweiligen Ausgängen kurzgeschlossen – in 1 durch in der Trennleiste angeordnete, kurzgeschlossene Kontakte verdeutlicht -, so dass eine direkte Verbindung zwischen dem jeweiligen Eingang und dem an den entsprechenden Ausgang der Trennleise angeschlossenen übergeordneten Schmalband-Kommunikationsnetz hergestellt ist. Der Anschluß des übergeordneten Schmalband-Kommunikationsnetzes an den entsprechenden Ausgang der Trennleiste erfolgt z.B. über eine Schmalband-Multiplexereinrichtung (ISDN-MUX).

Häufig werden derartige in 1 dargestellte Schmalband-Systeme für die zusätzliche parallele Übertragung von beispielsweise gemäß einem xDSL-Übertragungsverfahren ausgestaltete Breitband-Informationen nachgerüstet. Bei derartigen Nachrüstungen wird üblicherweise der Rangierdraht zwischen der teilnehmerseitigen Trennleiste und der systemanschlußseitigen Trennleiste entfernt, eine zusätzliche Trenn- oder Anschlussleiste montiert und entsprechend verdrahtet. Von dem Ausgang der neu montierten Trennleiste wird eine Verbindung zu einer Splitter-Baugruppe (üblicherweise in einem Splitter-Baugruppenträger angeordnet) hergestellt, von der eine Verbindung zur System-Anschlußseite zurückgeführt wird – siehe 2. Durch die Splitter-Baugruppe werden die Breitbandinformationen von den Schmalbandinformationen getrennt, wobei die Breitbandinformationen über einen weiteren Anschluß der Splitterbaugruppe an eine Breitband-Systemkomponente beispielsweise eine als „DSLAM" bezeichnete Breitband-Multiplexereinrichtung – weitergeleitet werden. Die Übermittlung der Breitbandinformationen an die Breitband-Multiplexereinrichtung DSLAM kann z.B. im Rahmen eines xDSL-Übertragungsverfahrens erfolgen. An die Breitband-Systemkomponente ist ein übergeordnetes z.B. gemäß dem Internet-Protokoll IP oder gemäß dem asynchronen Transfer Modus ATM ausgestaltetes Kommunikationsnetz angeordnet.

Diese in 2 dargestellte Art der Nachrüstung ist jedoch nachteilig sowohl mit einem erhöhten Zeitaufwand als auch mit einem erhöhten Platzbedarf für die Anordnung der neuen Trennleiste verbunden. So benötigt ein gemäß 2 als Flachbaugruppe ausgestalteter Splitter ca. 50–100% des Volumens, welches für das aktive Breitbandsystem benötigt wird. Des Weiteren ist, wie in 2 ersichtlich, von der jeweiligen Splitterbaugruppe eine zusätzliche Verdrahtung sowohl zur Breitband-Systemkomponente (DSLAM) als auch zur Schmalband-Systemkomponente erforderlich, was sich besonders bei Nachrüstungen von bereits vorhandenen Schmalband-Systemen als sehr aufwendig erweist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Nachrüsten von bereits vorhandenen Schmalbandsystemen auf Breitbandsysteme, sowohl hinsichtlich des Zeitaufwandes als auch hinsichtlich des wirtschaftlichen Aufwandes, zu optimieren. Die Erfindung wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Erfindungswesentlich ist ein aufsteckbarer Splitter für eine Trennleiste, an welche gemäß einem Breitband- und gemäß einem Schmalbandübertragungsverfahren ausgestaltete Informationen herangeführt sind. Der Splitter ist derart ausgestaltet, dass im aufgesteckten Zustand die an die Trennleiste herangeführten Informationen an den Splitter weitergeleitet werden und die gemäß dem Breitbandübertragungsverfahren ausgestalteten Informationen von den gemäß dem Schmalband-Übertragungsverfahren ausgestalteten Informationen getrennt werden. Nur die gemäß dem Breitband-Übertragungsverfahren oder nur die gemäß dem Schmalband-Übertragungsverfahren ausgestalteten Informationen, werden über zumindest einen ersten Ausgang des Splitters an die Trennleiste zurückgeführt.

Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen aufsteckbaren Splitters liegt in den platzsparenden Eigenschaften. Dadurch können vorhandene Schmalband-Systeme kostengünstig und mit geringem Zeit- und Platzaufwand für die gleichzeitig parallele Übertragung von gemäß einem Breitbandübertragungsverfahren ausgestaltete Informationen nachgerüstet werden können.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Splitters sind den weiteren Ansprüchen zu entnehmen.

Im Folgenden wird der erfindungsgemäße Splitter anhand mehrerer Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
1 ein bekanntes Anschlussszenario in einem Schmalbandsystem,
2 eine bekannte Nachrüstung eines in 1 dargestellten Schmalbandsystems durch Anordnung einer zusätzlichen Trennleiste und einer damit verbundenen Splitterbaugruppe,
3 eine Nachrüstung eines in 1 dargestellten Schmalbandsystems mit Hilfe des erfindungsgemäßen auf eine Trennleiste aufsteckbaren Splitters.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
3 zeigt anhand eines Blockschaltbildes ein Anschlußszenario, welches z.B. einem Vermittlungssystem zugeordnet sein kann. Gemäß 3 ist ein Teilnehmer TLN über eine als mehradrige Kupferleitung ausgestaltete Teilnehmeranschlussleitung TAL an einen Eingang TLE einer ersten Trennleiste TL1 angeschlossen – im Blockschaltbild ist jeweils nur ein Eingang und ein entsprechende zugeordneter Ausgang stellvertretend für viele dargestellt. Auf die erste Trennleiste TL1 ist ein bekannter Überspannungsableiter ÜAL aufgesteckt. Durch den aufgesteckten Überspannungsableiter ÜAL sind die dem Ein- und Ausgang TLE, TLA jeweils zugeordneten, ansonsten kurzgeschlossenen Kontakte K1,2 der ersten Trennleiste TL1 elektrisch getrennt, wobei beide Kontakte K1,2 der Trennleiste TL1 jeweils mit einem Anschluß A des Überspannungsableiters ÜAL direkt kontaktiert sind.
Durch den Überspannungsableiter ÜAL wird ein Schutz, der auf der Systemseite angeordneten Baugruppen – nicht dargestellt – vor Überspannung erreicht. Der Ausgang TLA der ersten Trennleiste TL1 ist über eine Verbindungsleitung VL (Rangierdraht) mit dem Eingang TLE einer zweiten Trennleiste TL2 verbunden. Auf die zweite Trennleiste TL2 ist der erfindungsgemäße Splitter SPL aufgesteckt. Im aufgesteckten Zustand des Splitters SPL ist ein erster Kontakt K1 der zweiten Trennleiste TL2 mit einem Eingang ESP des Splitters SPL direkt kontaktiert. Des Weiteren ist ein zweiter Kontakt K2 der zweiten Trennleiste TL2 mit einem ersten Ausgang ASP1 des aufgesteckten Splitters SPL direkt kontaktiert. Der erste Ausgang ASP1 des Splitters SPL ist über den zweiten Kontakt K2 und einen Ausgang TLA mit dem übergeordneten ISDN-Kommunikationsnetz ISDN verbunden. Erfindungsgemäß weist der aufgesteckte Splitter SPL einen zweiten Ausgang ASP2 auf, welcher über eine Verbindungsleitung VL mit einer Breitband-Systemkomponete, beispielsweise einer Breitband-Multiplexeinrichtung DSLAM, verbunden ist. Die Breitband-Systemkomponente DSLAM ist wiederum an en übergeordnetes Breitband-Kommunikationsnetz ATM, IP angeschlossen.
Durch den aufsteckbaren Splitter SPL ist funktional ein passives Filter realisiert, durch welchen die schmalbandigen ISDN-Informationen (Sprachinformationen)sbi von den breitbandigen Informationen (z.B. Multimedia-Datenströme) bbi getrennt und an die entsprechende Schmalband- oder Breitband-Systemkomponenten ISDN, DSLAM weitergeleitet werden. Die breitbandigen Informationen können z.B. gemäß einem xDSL-Übertragungsverfahren ausgestaltet sein. Die an die Breitband-Sytemkomponente DSLAM übermittelten Informationen bbi werden in dieser gegebenenfalls in ein an ein anderes Übertragungsverfahren angepaßtes Datenformat konvertiert und an das übergeordnete Breitband-Kommunikationsnetz weitergeleitet. Beispielsweise werden die Breitband-Informationen bbi gemäß einem zellenorientierten Übertragungsverfahren – z.B. ATM (Asynchroner Transfer Modus) – oder gemäß einem paketorientierten Übertragungsverfahren – z.B. Internet Protokoll IP oder Ethernet – in das übergeordnete Breitband-Kommunikationsnetz weitervermittelt.
Üblicherweise umfaßt eine Trennleiste TL1,2 mehrere Ein- und entsprechend zugeordnete Ausgänge so daß mehrere Teilnehmer über Teilnehmeranschlußleitungen ein die Trennleisten TL1,2 anschließbar sind, wobei durch den erfindungsgemäßen Splitter die pro Teilnehmer übermittelten Schmal- und Breitbandinformationen getrennt und in beschriebener Art und Weise weitergeleitet werden.
Vorteilhaft kann in dem erfindungsgemäßen aufsteckbaren Splitter SPL zusätzlich die Funktion des Überspannungs-Ableiters ÜAL implementiert werden, so daß der Überspannungs-Ableiter ÜAL und der Splitter SPL zu einer besonders platzsparenden, aufsteckbaren, funktionalen Einheit kombiniert werden.

Claims

Aufsteckbarer Splitter (SPL) für eine Trennleiste (TL2), an welche gemäß einem Breitband- und Schmalbandübertragungsverfahren (ISDN, xDSL) ausgestaltete Informationen (sbi, bbi) herangeführt sind, wobei der Splitter (SPL) derart ausgestaltet ist, daß im aufgesteckten Zustand – die an die Trennleiste (TL2) herangeführten Informationen (sbi, bbi) an den Splitter (SPL) weitergeleitet werden, – die gemäß dem Breitbandübertragungsverfahren (xDSL) ausgestalteten Informationen (bbi) von den gemäß dem Schmalbandübertragungsverfahren (ISDN) ausgestalteten Informationen (sbi) getrennt werden, und – nur die gemäß dem Breitband-Übertragungsverfahren (xDSL) oder nur die gemäß dem Schmalband-Übertragungsverfahren (ISDN) ausgestalteten Informationen (bbi, sbi) über zumindest einen ersten Ausgang (ASP1) des Splitters (SPL) an die Trennleiste (TL2) zurückgeführt werden.
Splitter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gemäß dem Schmalband-Übertragungsverfahren (ISDN) oder die gemäß dem Breitband-Übertragungsverfahren (xDSL) ausgestalteten Informationen (sbi, bbi) an zumindest einen weiteren Ausgang (ASP2) des Splitters (SPL) weitergeleitet werden.
Splitter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an den zumindest einen weiteren Ausgang (ASP2) des Splitters (SPL) weitergeleiteten Informationen (sbi, bbi) an die Trennleiste (TL2) zurückgeführt werden.
Splitter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Trennleiste (TL2) zurückgeführten Informationen (bbi, sbi) an zumindest einen Ausgang (TLA) der Trennleiste (TL2) weitergeleitet werden.
Splitter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an den zumindest einen Ausgang (TLA) der Trennleiste (TL2) – ein gemäß dem Schmalband-Übertragungsverfahren (ISDN) ausgestaltetes übergeordnetes Kommunikationsnetz, oder – ein gemäß dem Breitband-Übertragungsverfahren (xDSL) ausgestaltetes, übergeordnetes Kommunikationsnetz (IP, ATM) angeschlossen ist.
Splitter nach Anspruch 1, 2, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den zumindest einen Ausgang (ASP2) des Splittes (SPL) – ein gemäß dem Breitband-Übertragungsverfahren (xDSL) ausgestaltetes, übergeordnetes Kommunikationsnetz (IP, ATM) oder – ein gemäß dem Schmalband-Übertragungsverfahren (ISDN) ausgestaltetes, übergeordnetes Kommunikationsnetz (ISDN) angeschlossen ist.
Splitter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmalband-Übertragungsverfahren (ISDN) durch ein Basisband-Übertragungsverfahren realisiert ist.
Splitter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Basisband-Übertragungsverfahren als ISDN-Übertragungsverfahren ausgestaltet ist.
Splitter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Breitband-Übertragungsverfahren durch ein xDSL-Übertragungsverfahren realisiert ist.
Splitter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennleiste (TL2) zumindest einen Eingang (TLE) umfaßt, an welchen jeweils gemäß dem Breitband- und Schmalbandübertragungsverfahren (ISDN, xDSL) ausgestaltete Informationen (sbi, bbi) herangeführt sind.
Splitter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Splitter (SPL) zusätzlich ein Überspannungsschutz realisiert ist.