-
Technisches
Gebiet
-
Im
Automobilbereich werden Drosselklappen-Einheiten heute vermehrt
als Kunststoffspritzgießbauteile
in Großserien
gefertigt. Bei solchen Drosselklappen-Einheiten handelt es sich
beispielsweise um im Wege des Spritzgießverfahrens hergestellte Klappengehäuse samt
in das Gehäuse
eingespritzter Klappen. Die Drosselklappen-Einheiten, die im Kraftfahrzeugbereich
eingesetzt werden, sind Temperaturen zwischen –40°C und 120°C ausgesetzt, so dass Sorge
dafür zu
tragen ist, dass in diesem Temperaturbereich die Funktionstüchtigkeit
der Formteile hinsichtlich im Spritzgießverfahren erzielbarer Spaltweiten
zu gewährleisten
ist.
-
Stand der
Technik
-
EP 0 482 272 A1 bezieht
sich auf eine Klappeneinheit. Es werden eine Klappenvorrichtung
sowie ein Verfahren zur Herstellung einer beweglichen Klappe in
einem Gehäuse,
welches die bewegliche Klappe aufnimmt, offenbart. Die Klappe und
das Klappengehäuse
werden in ein und demselben Werkzeug hergestellt. In einem ersten
Spritzgießschritt
wird das Gehäuse
hergestellt in einem nachfolgenden Spritzgießschritt wird die scheibenförmige Klappe
darin eingeformt. An der relativ zum Gehäuse beweglichen Klappe werden
Dichtabschnitte ausgebildet, welche mit Gehäusebereichen des Klappengehäuses dichtend
zusammenwirken. Bei der Klappe handelt es sich vorzugsweise um eine
solche, die in Schmetterlingsbauart beschaffen ist und bei dem Klappengehäuse um ein
solches, welches eine in Schmetterlingsbauform ausgebildete Klappe
aufnimmt. Mit dem offenbarten Herstellungsverfahren lässt sich
eine wesentlich kostengünstigere
Fertigung einer Klappenvorrichtung für den Kraftfahrzeugbereich
erzielen. Die Position der Klappe und deren Gehäusestellung sind bei dieser
Ausführungsvariante
auf die Querlage zur Luftdurchtrittsrichtung festgelegt.
-
US 5,304,336 bezieht sich
ebenfalls auf ein Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung. Die
Vorrichtung enthält
ein bewegliches Teil und ein Gehäuse
zur Aufnahme des beweglichen Teiles. Das bewegliche Teil und das
Gehäuse
werden im Wege des Spritzgießverfahrens
durch sequentielle Herstellungsschritte gefertigt. Vorzugsweise
wird das Gehäuse
in einem ersten Verfahrensschritt spritzgegossen, während das
relativ zum Gehäuse
bewegliche Teil in einem weiteren Herstellschritt gefertigt wird, wobei
dieses sich in einer zumindest teilweise geschlossenen Position
befindet. Durch das offenbarte Herstellungsverfahren wird erreicht,
dass eine Oberfläche
des Gehäuses
zumindest teilweise als Form zur Ausbildung eines Dichtabschnittes
an der beweglichen Klappe dient, so dass eine sehr enge Toleranz zwischen
dem Gehäuse
und der zu diesem relativ bewegbaren Klappe erreicht wird. Auch
gemäß
US 5,304,336 ist die relativ
zum Gehäuse
bewegliche Klappe schmetterlingsförmig ausgebildet. Bei dem Gehäuse handelt
es sich vorzugsweise um ein solches, welches eine Klappe in Schmetterlingsform aufnimmt.
-
Die
aus
EP 0 482 272 A1 und
US 5,304,336 bekannten Herstellungsverfahren
zur Fertigung eines Lüftführungsteiles
im Wege des Spritzgießverfahrens
sind mit dem Nachteil behaftet, dass sich gemäß dieser Verfahren Formteile
herstellen lassen, die eine mangelhafte Funktionstüchtigkeit
aufweisen können.
Dies wird im wesentlichen durch eine ungenügende Einstellbarkeit und Wiederholgenauigkeit erforderlicher
Spaltweiten in den Wellenlagern und in der Gasdurchgangsbohrung
solcher Art hergestellter Vorrichtungen verursacht. Mit den dargestellten
Verfahren ist eine gezielte Beeinflussung der Spaltweite zur Erreichung
einer definierten Luftmenge in der Schließstellung der Klappe über Maschineneinstellparameter
bei der Formgebung, d.h. beim Spritzgießverfahren nicht ausreichend
möglich.
Von einem Produktionszyklus zum nächsten Produktionszyklus sind die
erforderlichen Spaltweiten zur Erreichung einer definierten Leckluftmenge
in der Schließstellung
der Klappe nicht in ausreichendem Maße reproduzierbar.
-
Die
Genauigkeit bzw. Gleichmäßigkeit
solcher Spalte in Klappen darf nur im Bereich einiger weniger μm variieren.
Dies ist von erheblicher Bedeutung im Kfz-Bereich, in dem solche
Luftführungsteile einem
größeren Temperaturbereich
von Temperaturen von –40°C bis 120°C (Motorbetriebstemperatur am
Zylinderkopfbereich) ausgesetzt sind. Durch eine enge Verknüpfung der
Temperatur vom Formgebungswerkzeug und der Zykluszeit des Spritzgießprozesses
gemäß der oben
aufgezeigten Herstellverfahren kann über die im Formgebungswerkzeug
vorgesehene Kavität
die erforderliche Genauigkeit nicht erreicht werden. Dies gilt insbesondere
dann, wenn bei gemäß der obigen
Lösungen
beschriebenen Verfahren teilkristalline oder amorphe thermoplastische Hochtemperatur-Kunststoffe
für den
oben angegebenen Temperaturbereich für Anwendungen im Motorraum
eingesetzt werden. Gemäß der Herstellungsverfahren,
die aus
EP 0 482 272
A1 sowie
US 5,304,336 bekannt
sind, kann auf Prozessschwankungen wie z.B. Eigenschaftsschwankungen
in den Formmassen bei der Formgebung, d.h. beim Fertigungsprozess
im Wege des Spritzgießverfahrens, nicht
flexibel genug reagiert werden. Die beschriebenen Schwankungen schlagen
unzulässig
stark auf die Qualität
der erhaltenen Vorrichtungen durch.
-
Darstellung
der Erfindung
-
Durch
die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung wird
den oben genannten Schwächen
der aus dem Stande der Technik bekannten Verfahren abgeholfen, da
die Ausformung der Formteile, d.h. des Klappenteiles und des Gehäuseteiles
nicht in einer gemeinsamen Kavität
erfolgt. Gemäß des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Verfahrens werden die Kavitäten
in einem 2-Komponenten-Werkzeug in zwei voneinander getrennte Kavitäten aufgeteilt.
Die beiden voneinander getrennten Kavitäten können mittels Drehteller oder
Indexplatten oder ähnlichen Werkzeugen
in zwei voneinander getrennten Formwerkzeugen untergebracht sein.
Die Geometrie wesentlicher Abformbereiche am Gehäuseteil beim Hinterspritzen
durch das Klappenteil während
der zweiten Spritzstufe kann durch Änderung der äußeren Geometrie
der berandenden Werkzeugteile in der zweiten Kavität gegenüber der
ersten Kavität
zur elastischen Verformung des Gehäuseteiles (Vorspritzling) in
der zweiten Spritzstufe genutzt werden. Damit steht eine zusätzliche
Beeinflussungsmöglichkeit
der sich einstellenden Spaltbildung zwischen den Lagerstellen und
dem Gehäuseteil
sowie der Berandung des Klappenteiles und dem Gehäuseteil
zur Verfügung.
In die zwei voneinander getrennten Kavitäten gemäß des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens
werden teilkristalline sowie amorphe Hochtemperatur-Thermoplaste
mit hohen Schmelztemperaturen, gegebenenfalls hohen Kristallisationsgraden
und hoher Wärmeform-
sowie Öl-
und Kraftstoffbeständigkeit
eingespritzt. Die verwendeten teilkristallinen oder amorphen Hochtemperatur-Thermoplaste
weisen niedrige Reibungskoeffizienten und geringe Verschleißraten untereinander
auf.
-
Des
Weiteren kann gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsvariante
des vorgeschlagenen Spritzgießverfahrens
nach dem Entformen des Gehäuseteiles
aus der ersten Kavität
in der ersten Spritzstufe dieses unmittelbar einer Zwischenbehandlung
oberhalb der Glastemperatur des in der ersten Spritzstufe eingespritzten
Kunststoffes zugeführt
werden. Die Glastemperatur stellt die Glasübergangstemperatur dar, oberhalb
der die Molekularbewegung polymerer Ketten im Kunststoff schlagartig zunimmt
(Übergang
vom harten spröden
zum zähelastisch/elastischen
Bruchverhalten).
-
Die
Zwischenbehandlung des vorgespritzten Gehäuseteiles zwischen der ersten
Spritzstufe und der zweiten Spritzstufe dient der Reduktion der
späteren
Verzugsneigung des Gehäuseteiles
(Vorspritzling) im Betrieb. Nach dem Entformen des Vorspritzlings
aus der Kavität
der ersten Spritzstufe kann dieser unmittelbar einem erhöhten Temperaturniveau ausgesetzt
werden, wobei das Temperaturniveau oberhalb der Glastemperatur des
in der ersten Spritzstufe verwendeten Kunststoffmateriales liegt.
Bei dem hohen Temperaturniveau während
der Zwischenbehandlung klingen innerhalb einer Verweildauer des
Vorspritzlings, beispielsweise innerhalb eines Wärmeschrankes, die durch molekulare
Orientierungen beim Füllvorgang
der Kavitäten
bzw. beim schnellen Abkühlvorgang
des Vorspritzlings durch verzögerte
Kristallisationseffekte induzierten Spannungen bis auf ein vernachlässigbares
Restspannungs- und Deformationsniveau ab. Ohne die Zwischenbehandlung
nach Abschluss der ersten Spritzstufe würden die molekularen Orientierungen
bzw. die verzögerten
Kristallisationseffekte zu sich über Monate
bzw. Jahre erstreckenden Rückdeformationen
des in der ersten Spritzstufe spritzgegossenen Gehäuseteiles
führen.
Dies führt über die
Betriebszeit einer Drosselklappeneinheit zu einer Veränderung
des Spaltmaßes
und damit zu einer Beeinträchtigung
der Funktion bis hin zu einem möglichen
Klemmen oder Festsetzen des Klappenteiles, welches beweglich innerhalb
einer Gasdurchtrittsöffnung
des Gehäuseteiles
angeordnet ist.
-
Durch
die Zwischenbehandlung des vorgespritzten Gehäuseteiles – und somit vor dessen Einsetzen
in die zweite Kavität
innerhalb der zweiten Spritzstufe – wird das Gehäuseteil
in einen Zustand geringster innerer Spannungen und hoher maßlicher Reproduzierbarkeit
gebracht. Die Zwischenbehandlung dient gleichzeitig als Pufferschritt
zur Konstanthaltung des Zustandes des vorgespritzten Gehäuseteiles
hinsichtlich der Teiletemperatur bzw. des Spannungszustandes innerhalb
des Gehäuseteiles
vor dessen Einlegen in die zweite Kavität innerhalb einer zweiten Formstation
eines Spritzgießwerkzeuges oder
seriell betriebener Spritzgießwerkzeuge.
Damit können
mögliche
Fertigungsstörungen,
die zu Ungleichförmigkeiten
im Fertigungsablauf und damit zu Qualitätseinbußen, Vorformlingsausschuss
bzw. Wiederanfahrverlusten führen
würden, überbrückt werden.
So können
auch Fertigungsstörungen
dadurch überbrückt werden,
dass das Gehäuseteil
in einem Ofen verbleibt, solange bis Fertigungsstörungen behoben
sind und in der Produktion fortgefahren werden kann. Neben einer
Wärmebehandlung
des vorgespritzten Gehäuseteiles
(Vorspritzling) in einem Wärmeschrank
können
auch auf mechanischem oder elektromagnetischem Weg erzeugte Schwingungen
in das vorgespritzte Gehäuseteil
eingekoppelt werden. Daneben kann das vorgespritzte Gehäuseteil
einer schwarzen Infrarot-Strahlung ausgesetzt werden, um in diesem
die durch eine Polymer-Kettenorientierung beim Füllvorgang der Kavitäten beziehungsweise
durch verzögerte
Kristallisationseffekte induzierten Spannungen bis auf ein für den nachfolgenden
Prozess unkritisches Restspannungsniveau abzubauen. Der Zwi schenbehandlungsschritt,
dem der aus der ersten Spritzstation erhaltene Vorspritzling unterworfen
wird, kann allgemein gesprochen durch eine Licht- und Wärmebehandlung
des vorgespritzten Gehäuseteils
(Vorspritzling) charakterisiert werden.
-
In
einer weiteren Ausführungsvariante
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Herstellungsverfahrens für
eine Drosselklappeneinheit kann nach der Zwischenbehandlung nach
der ersten Spritzstufe und vor dem Einsetzen des Vorspritzlings
in die zweite Kavität
einer zweiten Spritzstation, auf die späteren Abformflächen für das zweite
eingespritzte Kunststoffmaterial zur Ausformung des Klappenteiles in
den Vorspritzling ein weiteres Material aufgebracht bzw. eingerieben
werden. Dieses dient vorrangig als Gleit-Schmierstoff sowie als
Distanzschicht, die beispielsweise auch in Form einer Folie einzubringen und
später
leicht, z.B. durch thermischen Einfluss, teilweise oder ganz zu
beseitigen ist.
-
Zur
weiteren Reduktion von Reibungswiderständen beziehungsweise von Verschleiß der Lagerstellen
zwischen Gehäuseteil
und Klappenteil können
auch Buchsen aus einem dritten Material eingesetzt werden. Die Gleit-
beziehungsweise Lagerbuchsen können
entweder mit Verdrehhemmung in Bezug auf das vorgespritzte Gehäuseteil
in dieses eingefügt
werden, so dass sich die an das vorzugsweise gewölbt ausgeformte Klappenteil
angespritzten Klappenwellenteile in diesen zu verdrehen vermögen oder
aber so in das vorgespritzte Gehäuseteil (Vorspritzling)
eingefügt
werden, dass sich die Buchsen relativ zum vorgespritzten Gehäuseteil
zu verdrehen vermögen,
wobei die Klappenwellenteile des vorzugsweise gewölbt ausgeführten Klappenteiles drehfest
in die in die Wandung des vorgespritzten Gehäuseteiles eingefügten Gleit-
beziehungsweise Lagerbuchsen eingespritzt werden. Beide Ausführungsvarianten
sind gemäß des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Verfahrens möglich.
Die Lagerbuchsen werden vorzugsweise aus einem verschleißarmen,
metallischen oder nicht metallischen Lagerwerkstoff gefertigt.
-
Mit
dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren
zur Herstellung einer Drosselklappeneinheit, ein Gehäuseteil
und ein relativ zu diesem bewegbares Klappenteil umfassend, kann
nach dem Spritzgießen
des Gehäuseteiles
in einer ersten Kavität
aus einem ersten Kunststoffmaterial, dem sich anschließenden Überführen des
erhaltenen Vorspritzlinges des Gehäuseteiles in eine von der ersten
Kavität
räumlich
getrennte zweite Kavität
sowie dem Spritzgießen
des bewegbaren Klappenteiles aus einem zweiten Kunststoffmaterial
innerhalb des Vorspritzlinges des Gehäuseteils in der zweiten Kavität ein drittes
Material in die Spaltgeometrien des so erhaltenen Zweikomponenten-Spritzgießfertigteiles eingebracht
werden. Liegen die Spaltgeometrien innerhalb des Zweikomponenten-Spritzgießfertigteiles welches
mit Buchsen versehen ist vor dem Einbringen des dritten Materials
außerhalb
einer Dichtheitsspezifikation, so wird nach dem Einbringen des dritten Materials
und gegebenenfalls dessen teilweisen Entfernens erreicht, dass die
besagten Spaltgeometrien nunmehr innerhalb der Dichtheitsspezifikation liegen.
Als drittes Material gemäß dieser
Ausführungsvariante
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Verfahrens können
zur Erhöhung
der Spaltdichtheit pulverförmige
Feststoffteile oder pastös
aufbereitete Materialien in das Zweikomponenten-Spritzgießfertigteil
eingebracht und später
teilweise wieder entfernt werden.
-
Liegen
die Spaltgeometrien eines Zweikomponenten-Spritzgießfertigteils,
dessen Gehäuseteil aus
einem ersten Kunststoffmaterial und dessen Klappenteil aus einem
zweiten Kunststoffmaterial gefertigt ist, und bei welchem Buchsen
aus einem dritten Material eingesetzt sind, vor dem Einbringen eines
vierten Materials außerhalb
einer Dichtheitsspezifikation, so wird nach dem Einbringen des vierten Materials
und gegebenenfalls dessen teilweisen Entfernens erreicht, dass die
besagten Spaltgeometrien nunmehr innerhalb der Dichtheitsspezifikation
liegen. Als viertes Material werden gemäß dieser Ausführungsvariante
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Verfahrens zur Erhöhung
der Spaltdichtheit pulverförmige
Feststoffteile oder pastös
aufbereitete Materialien in das Zweikomponenten-Spritzgießfertigteil mit Buchsen eingebracht
und später
teilweise wieder entfernt.
-
Zeichnung
-
Anhand
der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend eingehender beschrieben.
-
Es
zeigt:
-
1 ein vorgespritztes Gehäuseteil
aus einem ersten Kunststoffmaterial,
-
2 eine Ansicht eines Klappenteiles
aus Anströmrichtung
mit gewölbter
Klappenfläche,
-
3 eine Ansicht des Klappenteiles
von der Rückseite
aus gesehen mit verrippter Klappenfläche,
-
4 einen in eine zweite Spritzstation
eingelegten Vorspritzling und eine zweite Kavität zum Einspritzen eines zweiten
Kunststoffmaterials,
-
5.1, 5.2 in den Vorspritzling des Gehäuseteiles
aus einem zweiten Kunststoffmaterial innerhalb der zweiten Kavität eingespritzte
Klappenteile, deren Klappenwellenteile in 5.1 mit einer Einlegehülse/Gleitbuchse
versehen sind und deren Klappenwellenteile gemäß 5.2 unmittelbar in den Vorspritzling
eingeformt sind,
-
6 das in getrennte Kavitäten nach Durchlauf
einer ersten Spritzstation und einer zweiten Spritzstation erhaltene
Gehäuseteil
mit beweglichem, in den Vorspritzling des Gehäuseteils eingespritztem Klappenteil,
-
7, 8 Auftragsflächen am Vorspritzling, auf
welche nach dem Formen des Vorspritzlinges in einer ersten Spritzstation
Gleit- bzw. Schmierstoff aufgebracht oder eingerieben oder in Folienform
appliziert wird,
-
9 in den Vorspritzling nach
der Entnahme aus der ersten Spritzstation eingefügte Lagerbuchsen und
-
10 eine Unteransicht des
aus einem zweiten Kunststoffmaterial spritzgegossenen Klappenteiles
mit Einlegehülsen/Gleitbuchsen.
-
Ausführungsvarianten
-
1 zeigt ein vorgespritztes
Gehäuseteil aus
einem ersten Kunststoffmaterial.
-
Ein
Gehäuseteil 10 einer
Drosselklappeneinheit, welche im Ansaugtrakt einer Verbrennungskraftmaschine
Verwendung findet, wird als Spritzgussbauteil aus einem ersten Kunststoffmaterial
spritzgegossen. Bei dem ersten Kunststoffmaterial kann es sich sowohl
um teilkristalline Thermoplaste als auch amorphe Hochtemperatur-Thermoplaste
mit hohen Schmelztemperaturen und gegebenenfalls hohen Kristallisationsgraden
sowie hervorragenden Wärmeform-,
sowie Öl-
und Kraftstoffbeständigkeiten handeln.
Die einsetzbaren amorphen Hochtemperatur-Thermoplaste weisen eine
sehr hohe Glastemperatur auf, die mindestens 30 K über der
Dauergebrauchstemperatur der Drosselklappeneinheit liegt. Die erwähnten Materialien
weisen darüber
hinaus niedrige Reibungskoeffizienten sowie geringe Verschleißraten auf.
Das Gehäuseteil 10 umfasst
einen Flansch 11, an welchem entsprechend dem zur Verfügung stehenden
Einbauraum Flanschbefestigungen 12 vorgesehen sind. Das
Gehäuseteil 10 begrenzt
eine Gasdurchtrittsöffnung 13,
die in einer Wanddicke 16 ausgebildet ist. In der Wandung
der Gasdurchtrittsöffnung 13 sind
einander gegenüberliegende Öffnungen 14 zur
Aufnahme eines in einem weiteren Prozessschritt einzuformenden Klappenteiles 17 vorgesehen.
Das Gehäuseteil 10 wird
als Vorspritzling in einer ersten Spritzstation gefertigt. Anspritzpunkte, über welche
das erste Kunststoffmaterial in die erste Spritzstation eingebracht
wird, sind mit Bezugszeichen 15 angedeutet. Obwohl in 1 nur zwei Anspritzpunkte 15 dargestellt
sind, können mehrere
beispielsweise bis zu 8 Anspritzpunkte 15 vorgesehen sein, über welche
das erste Kunststoffmaterial in die erste Kavität eingebracht wird.
-
Der
Darstellung gemäß 2 ist eine Ansicht eines
Klappenteils zu entnehmen, welche aus der Perspektive der Anströmrichtung
dargestellt ist und eine gewölbt
ausgebildete Klappenfläche
aufweist.
-
Das
in 2 dargestellte Klappenteil 17 weist
eine etwa konvex gewölbte
Klappenfläche 18 auf,
an welcher ein erster Klappenwellenteil 19 und ein zweiter
Klappenwellenteil 20 angespritzt sind. Die Klappenfläche 18 ist
mit einem Dichtrand 23 versehen. Das Klappenteil 17 mit
angeformten ersten Klappenwellenteil 19 sowie angeformten
zweiten Klappenwellenteil 20 kann aus einem zweiten Kunststoffmaterial
gefertigt werden, bei welchem es sich ebenfalls um einen teilkristallinen
Thermoplast oder amorphen Hochtemperatur-Thermoplast mit hohen Schmelztemperaturen
sowie gegebenenfalls hohen Kristallisationsgraden handeln kann.
Auch das zweite Kunststoffmaterial weist eine hohe Wärmeform- sowie Öl- und Kraftstoffbeständigkeit
auf und zeichnet sich gegenüber
dem Werkstoff des das Gehäuseteil 10 darstellenden
Vorspritzlings 41 ferner durch einen niedrigen Reibkoeffizienten
und eine geringe Verschleißrate
aus. Unter Beachtung verfahrenstechnischer Parameter kann das Klappenteil 17 auch aus
demselben Kunststoffmaterial wie der in der ersten Kavität hergestellte
Vorspritzling 41 gefertigt werden.
-
Bei
dem in das vorgespritzte Gehäuseteil (Vorspritzling)
eingespritzten zweiten Kunststoffmaterial, aus welchem der vorzugsweise
gewölbt
ausgebildete Klappenteil 17 ausgeformt wird, kann es sich
entweder um einen teilkristallinen Thermoplasten oder amorphen Hochtemperatur-Thermoplasten mit
einer niedrigeren Schmelztemperatur im Vergleich zur Schmelztemperatur
des ersten Kunststoffmaterials des vorgespritzten Gehäuseteils
handeln, oder es kann unter Beachtung verfahrenstechnischer Bedingungen
als zweites Kunststoffmaterial ein teilkristalliner Thermoplast
oder amorpher Hochtemperatur-Thermoplast eingesetzt werden, der
eine höhere
Schmelztemperatur, verglichen zur Schmelztemperatur des ersten Kunststoffmaterials
des vorgespritzten Gehäuseteils,
aufweist.
-
Aus 3 geht eine Ansicht des
Klappenteiles gemäß 2 von dessen Rückseite
hervor, mit einer der der Anströmseite
abgewandten Verrippung an der Klappenrückseite.
-
Das
Klappenteil 17 gemäß der perspektivischen
Ansicht nach 3 ist auf
seiner Rückseite
mit einer Verrippung 21 versehen. Die Verrippung 21 erstreckt
sich etwa sternförmig
an der Rückseite
der Klappenfläche 18 von
einem Anspritzpunkt 24 aus, über welchen das zweite Kunststoffmaterial
in eine zweite Kavität
einer zweiten Spritzstation eingespritzt wird. Von der Klappenfläche 18 der
Klappe 17 ausgehend, erstreckt sich der erste Klappenwellenteil 19 und
der verlängert
ausgeführte
zweite Klappenwellenteil 20 auf der Antriebsseite des Klappenteils 17. Aus
der Darstellung gemäß 3 geht die Rückseite des
die Klappenfläche 18 umrandenden
Dichtrandes 23 hervor. Aus Gründen der erforderlichen mechanischen
Festigkeit sind auch versteifende Rippen in Umfangsrichtung (zum
Beispiel in elliptischer oder gerundeter Form) realisierbar.
-
Der
Darstellung gemäß 4 ist ein in eine zweite
Spritzstation eingelegter Vorspritzling zu entnehmen sowie eine
zweite Kavität
zum Einspritzen eines zweiten Kunststoffmaterials über einen
Anspritzpunkt 24 für
das Klappenteil.
-
Die
zweite Spritzstation 40 gemäß der Darstellung in 4 enthält einen Vorspritzling 41,
der als Gehäuseteil 10 einer
Drosselklappeneinheit ausgebildet ist. Zur Durchführung der
zweiten Spritzstufe innerhalb der zweiten Spritzstation 40 wird
der Vorspritzling 41 einer ersten Kavität einer ersten Spritzstation
entnommen. Nach dem Spritzgießen
des Vorspritzlinges 41 aus einem ersten Kunststoffmaterial kann
der Vorspritzling 41 in einer Spritzgießeinrichtung durch manuelles
Umsetzen, durch Betätigung eines
den Vorspritzling 41 transportierenden Drehtellers, einer
Indexplatte oder eines Handlingsystems der zweiten Spritzstation 40 zugeführt werden.
In der zweiten Spritzstation 40 ist eine zweite Kavität 42 zur Ausbildung
des in den Vorspritzling 41 zu integrierenden Klappenteils 17 vorgesehen.
Die Geometrie wesentlicher Abformbereiche am Vorspritzling 41 während des
Hinterspritzens des Klappenteiles 17 in der zweiten Spritzstation 40 kann
durch Änderung
der äußeren Geometrie
der berandenden Werkzeugteile der zweiten Kavität 42 gegenüber der
ersten Kavität zur
elastischen Verformung oder Vorspannung des Vorspritzlinges 41 im
Rahmen der zweiten Spritzstufe innerhalb der zweiten Spritzstation 40 genutzt
werden. Damit steht eine werkzeugtechnische Beeinflussungsmöglichkeit
einer späteren
Spaltbildung zwischen dem Dichtrand 23 des Klappenteils 17 und
den Lagerstellen im Vorspritzling 41 zur Verfügung.
-
Unter
Einsatz des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Verfahrens kann der Dichtrand 23 des Klappenteils 17 einerseits
so gestaltet werden, dass das Klappenteil 17 berührungsfrei
im Spritzgießfertigteil
durch die Gasdurchtrittsöffnung 13 im
vorgespritzten Gehäuseteil 10 (Vorspritzling)
durchtaucht. Der Dichtrand 23 am Klappenteil 17 ist
bei Ausführung
eines durchtauchend gestalteten Klappenteils 17 hinsichtlich
der Dichtheitsspezifikationen als dichtend anzusehen, d.h. anwendungsbezogen
wird am Spalt zwischen dem Klappenteil 17 und der Innenwandung
der Gasdurchtrittsöffnung 13 ein
Luftmassenstrom von 2 bis 6 kg/h zugelassen, was je nach Durchmesser
der Gasdurchtrittsöffnung 13 im
vorgespritzten Gehäuseteil 10 als „dicht" im Sinne der Dichtheitsspezifikation
anzusehen ist. Alternativ lässt sich
das bevorzugt mit einer gewölbten
Klappenfläche
in das vorgespritzte Gehäuseteil
eingespritzte Klappenteil 17 auch als nicht-durchtauchendes
Klappenteil 17 ausformen, welches innerhalb der Gasdurchtrittsöffnung 13 üblicherweise
in einer Schrägstellung
zwischen 8° und
10°, bezogen
auf eine senkrechte 90°-Position
des Klappenteils 17 in der Gasdurchtrittsöffnung seine
weitestgehend abdichtende Stellung erreicht. Auch bei nicht-durchtauchenden Klappenteilen 17 wird
in der „Dichtstellung" des im vorgespritzten
Gehäuseteils 10 verschwenkbaren Klappenteils 17 zwischen
Dichtrand 23 und der Innenwandung der Gasdurchtrittsöffnung 13 ein
Luftmassenstrom in der Größenordnung
zwischen 2 kg/h bis 6 kg/h zugelassen. Eine derartig ausgeführte, nicht-durchtauchende
Drosselklappe ist im Sinne der Dichtheitsspezifikation als „dicht" anzusehen. In Abhängigkeit
von der Durchmesserdimensionierung der Gasdurchtrittsöffnung 13 im
vorgespritzten Gehäuseteil 10 können auch
höhere
Luftmassenströme
als die oben angegebenen 2 kg/h bis 6 kg/h zugelassen werden, wobei
die Drosselklappeneinheit auch bei den auftretenden höheren, den
Dichtrand 23 passierenden Luftmassenströmen im Sinne der Dichtheitsspezifikation
noch als „dicht" anzusehen ist.
-
Die
zweite Spritzstation 40 gemäß der Darstellung in 4 enthält die zweite Kavität 42,
welche durch die einander gegenüberliegenden
Stirnflächen eines
ersten Formeinsatzes 43 bzw. eines zweiten Formeinsatzes 44 definiert
wird. An der die zweite Kavität 42 begrenzenden
Seite des ersten Formeinsatzes 43 ist eine Konturierung 47 ausgebildet;
ferner liegt auf der dem der zweiten Kavität 42 zuweisenden Seite
des ersten Formeinsatzes 43 der Anschnitt 24. 4 ist entnehmbar, dass durch
die Konturierung 47 des ersten Formeinsatzes 43 die
an der Rückseite der
Klappenfläche 18 ausgebildete
Verrippung 21 geformt wird. Die Verrippung 21 sowie
die Kontur der Klappenfläche
werden entsprechend der mechanischen und der strömungstechnischen Anforderungen an
die herzustellende Drosselklappeneinheit ausgeführt. Neben einer gewölbt ausgebildeten
Klappenfläche 18 des
Klappenteils 17 kann diese auch plan ausgebildet werden.
-
Die
zweite Kavität 42 ist
darüber
hinaus von einem ersten Kernteil 45 bzw. einem zweiten
Kernteil 46 begrenzt. Das in die zweite Kavität 42 eingespritzte
zweite Kunststoffmaterial strömt
um die einander gegenüberliegenden
Spitzen der Kernteile 45 und 46. Dadurch werden
in der zweiten Kavität 42 Hohlräume des
ersten Klappenwellenteiles 19 bzw. des zweiten Klappenwellenteiles 20 geformt.
Die Kernteile 45 bzw. 46 sind innerhalb der zweiten
Spritzstation 40 von Hülsen 48 umschlossen,
die in horizontale Richtung wie auch in vertikale Richtung ziehbar
ausgeführt
sein können.
Zur Variation der Geometrie ist unterhalb des ersten Formeinsatzes 43 ein
Distanzring 49 eingelassen.
-
Der
in 4 in die zweite Spritzstation 40 eingesetzte
Vorspritzling 41 umfasst eine mit Bezugszeichen 53 bezeichnete
Innenwandung und ist in der Wandstärke 16 ausgebildet.
Die Außenwandung
des Vorspritzlinges 41 ist durch Bezugszeichen 54 gekennzeichnet.
-
Bevor
der Vorspritzling 41 in die zweite Spritzstation 40 eingesetzt
wird, kann gemäß des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Verfahrens eine Zwischenbehandlung des Vorspritzlinges 41 zwischen
der ersten Spritzstufe, d.h. nach dem Entformen aus der ersten Formstation
und vor dem Einsetzen des Vorspritzlings 41 in die in 4 dargestellte zweite Spritzstation 40 erfolgen.
Nach Entformen des Gehäuseteiles 10, 41 aus
der ersten Kavität,
d.h. nach Abschluss der ersten Spritzstufe wird der Vorspritzling 41 unmittelbar
einer thermischen Zwischenbehandlung oberhalb der Glastemperatur
des ersten Kunststoffmaterials zugeführt. Dies kann z.B. innerhalb
eines Wärmeschrankes
erfolgen. Bei dem Temperaturniveau, bei dem die Zwischenbehandlung durchgeführt wird,
klingen in den Thermoplasten beim Spritzgießen aufgetretene, induzierte
Spannungen ab. Dies gilt sowohl für teilkristalline Thermoplaste
als auch für
amorphe Hochtemperatur-Thermoplaste. Nach wenigen Minuten Verweildauer
des Vorspritzlinges 41 in der Zwischenbehandlung klingen durch
molekulare Orientierungen beim Füllvorgang der
ersten Kavität
bzw. beim schnellen Abkühlen
des Vorspritzlinges 41 durch verzögerte Kristallisationseffekte
induzierte Spannungen und Schwindungseffekte in den Thermoplasten
bis auf ein vernachlässigbares
Restniveau ab. Ohne die Durchführung
einer Zwischenbehandlung würden
die durch molekulare Orientierungen bzw. beim schnellen Abkühlen des
Vorspritzlinges 41 durch verzögerte Kristallisationseffekte
in teilkristallinen Thermoplasten induzierte Spannungen dem Vorspritzling 41 während dessen
sich anschließender
Betriebszeit innewohnen. Aufgrund der thermischen Zwischenbehandlung
wird vermieden, dass die induzierten Spannungen zu einer sich eventuell über eine
längere
Betriebszeit der Drosselklappeneinheit andauernden Rückdeformation
des Vorspritzlinges 41 und damit zu einer Veränderung der
Spaltgeometrien führen.
Die Veränderung
der Spaltgeometrien durch Rückdeformationen
des Gehäuses 10,
d.h. des Vorspritzlinges 41, ohne thermische Zwischenbehandlung
führen
im Extremfall zu möglichem
Festsetzen eines relativ zum Vorspritzling 41, d.h. zum
Gehäuseteil 10,
bewegbaren Klappenteiles 17.
-
Anstelle
der vorstehend beschriebenen thermischen Zwischenbehandlung können im
weitesten Sinne Licht- und Wärmeenergie
in den Vorspritzling 41 eingekoppelt werden. Es kann zum
Beispiel eine Zwischenbehandlung dahingehend erfolgen, dass schwarze
Infrarot-Strahlung in das vorgespritzte Gehäuseteil 10 eingekoppelt
wird; daneben ist es durchaus auch möglich, Schwingungen – seien
sie elektromagnetisch oder mechanisch erzeugt – in das vorgespritzte Gehäuseteil 10 einzukoppeln.
Ein Einstrahlen von Schwingungsenergie in den Vorspritzling 41 zum
Spannungsabbau innerhalb der zweiten Spritzstation 40 ist
ebenfalls möglich.
-
Durch
die der zweiten Spritzstufe, d.h. der zweiten Spritzstation 40,
vorgelagerte Zwischenbehandlung wird der Vorspritzling 41 vor
Einsetzen in die zweite Kavität 42 der
zweiten Spritzstation 40 in einen Zustand geringster innerer
Spannungen und hoher maßlicher
Reproduzierbarkeit gebracht. Die sich an die erste Spritzstufe anschließende Zwischenbehandlung
dient gleichzeitig als Pufferschritt zur Konstanthaltung des Zustandes
hinsichtlich der Teiletemperatur des Vorspritzlinges 41.
Der einer Zwischenbehandlung unterzogene Vorspritzling 41 weist
eine etwa auf dem selben Temperaturniveau liegende Temperatur auf
wie nach dem Ende der ersten Spritzstufe innerhalb der ersten Spritzstation.
Damit können
mögliche
Fertigungsstörungen,
die zu Ungleichförmigkeiten
im Fertigungsablauf und damit zu Qualitätseinbußen führen, und ein Ausschuss an Vorspritzlingen 41 bzw.
Wiederanfahrverluste durch Zwischenlagerungen der Vorspritzlinge
der Gehäuseteile 10 bei
hohen Temperaturen weitestgehend verhindert werden.
-
In
einer weiterführenden
Ausführungsvariante
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Verfahrens, kann nach der Zwischenbehandlung des Vorspritzlinges 41 zwischen
der ersten Spritzstation und dem Einlegen des Vorspritzlinges 41 in
die zweite Spritzstation 40 auf spätere Abformflächen des
zweiten Kunststoffmaterials im Vorspritzling ein weiterer, dritter
Stoff aufgebracht oder eingerieben werden. Das Aufbringen eines
weiteren, dritten Stoffes vermindert einen direkten Kontakt des
ersten Kunststoffmaterials des Vorspritzlinges 41 mit dem
zweiten Kunststoffmaterial, aus welchem das Klappenteil 17 innerhalb
der zweiten Spritzstufe in der zweiten Spritzstation 40 spritzgegossen
wird. Damit ist auch der Einsatz solcher Kunststoffmaterialien möglich, die
ansonsten aufeinander haften würden,
und deren Einsatz sonst nicht sinnvoll ist. Eine Haftung des ersten
Kunststoffmateriales am zweiten Kunststoffmaterial wird durch das
Einbringen bzw. Einreiben eines weiteren, dritten Materials verhindert.
Durch das Einbringen beziehungsweise Einreiben des weiteren, dritten
Materials können
auch identische erste und zweite Kunststoffmaterialien eingesetzt
werden. Bei diesem weiteren Material können vorzugsweise Gleit- oder
Schmierstoffe, die als Feststoff oder als pastös aufbereitete Materialien
eingebracht werden, zum Einsatz kommen. Diese vermindern die Reibungskräfte und
setzen folglich den Reibverschleiß zwischen den miteinander
in Kontakt stehenden Partien, d.h. der Innenseite der Gasdurchtrittsöffnung 13 und
dem Dichtrand 23 der Klappenfläche 18 sowie den Wellenlagern
signifikant herab. Ferner kann das weitere, dritte, auf die Abformflächen aufgebrachte Material
als Distanzschicht wirken. Es lässt
sich sowohl durch Einreiben als auch in Folienform aufbringen und
später
ganz oder teilweise leicht, z.B. durch thermischen Einfluss, beseitigen.
Das weitere, dritte Material kann somit zur Bildung eines zusätzlichen, sehr
genau einstellbaren Spaltmaßes
dienen, das im Rahmen des Spritzgießprozesses des zweiten Kunststoffmaterials
in der zweiten Spritzstation 40 so noch nicht erhalten
werden kann.
-
Den 5.1 und 5.2 ist die zweite Kavität entnehmbar,
die vollständig
mit dem zweiten Kunststoffmaterial befüllt ist, wobei in der Ausführungsvariante
gemäß 5.1 eine Einleghülse in den
Vorspritzling eingebracht ist, und in der in 5.2 dargestellten Ausführungsvariante
ist das Klappenteil unmittelbar in die Wandung des Vorspritzlinges
eingespritzt.
-
Über den
Anspritzpunkt 24 im ersten Formeinsatz 43 wird
das zweite Kunststoffmaterial 57 in die in den 5.1 und 5.2 nicht mehr vorhandene zweite Kavität 42 eingespritzt,
die in diesem Zustand bereits vollständig mit dem zweiten Kunststoffmaterial 57 angefüllt ist.
Entsprechend der Konturierung der beiden die zweite Kavität 42 begrenzenden
Formeinsätze 43 beziehungsweise 44 wird
ein Klappenteil 17 in den Vorspritzling 41 eingeformt.
An diesem sind aus dem zweiten Kunststoffmaterial 57 geformte Klappenwellenteile 19 bzw. 20 angeformt.
Durch die verfahrbar an der zweiten Spritzstation 40 angeformten
Kernteile 45 beziehungsweise 46 werden in den Klappenwellenteilen 19 beziehungsweise 20 Hohlräume geformt
(vergleiche Darstellung gemäß der 1 und 3), um Stoffanhäufungen zu vermeiden.
-
Die
Klappenwellenteile 19 beziehungsweise 20 durchsetzen
die Innenwandung des Vorspritzlings 41, welcher das Gehäuseteil 10 darstellt.
Die Innenwandung des Vorspritzlings 41 ist mit Bezugszeichen 53 gekennzeichnet,
dessen Außenwandung
mit Bezugszeichen 54. Entsprechend der Formgebung der einander
zuweisenden, nunmehr die vom zweiten Kunststoffmaterial 57 ausgefüllte zweite
Kavität 42 bildenden
Begrenzungsflächen
des ersten Formeinsatzes 43 und des zweiten Formeinsatzes 44 werden an
den Klappenwellenteilen 19 bzw. 20 einander gegenüberliegend,
die Wandung des Vorspritzlings 41 abbildend, Lichtflächen erzeugt.
Sich in axialer Richtung an die erste Dichtfläche 55 anschließend, können auf
den Klappenwellenteilen 19 bzw. 20 vor der zweiten
Spritzstufe Gleitbuchsen 52 (vgl. Darstellung gemäß 5.1) in die Öffnungen 14 für die Klappenwellen
in den Vorspritzling 51 eingefügt oder eingepresst werden.
Diese werden beim Einspritzen des zweiten Kunststoffmaterials 57 über den
Anspritzpunkt 24 vom zweiten Kunststoffma terial ausgefüllt und
sind somit passgenau auf dem ersten Klappenwellenteil 19 bzw.
dem zweiten Klappenwellenteil 20 aufgenommen. Die mit Bezugszeichen 52 identifizierte
Gleitbuchse ist aus einem dritten Material mit reibungs- und verschleissmindernden
Eigenschaften in der axialen Länge
des jeweiligen Klappenwellenteiles 19, 20 ausgebildet.
Gemäß der Darstellung
in 5.2 ist das Klappenwellenteil 20 unmittelbar
in die Wandung des Vorspritzlinges 41 ohne Zwischenschaltung
einer Einlegehülse,
wie in 5.1, eingespritzt.
Dies gilt in analoger Weise für
das erste Klappenwellenteil 19.
-
Es
ist jedoch ebenso gut möglich,
den in 5.2 auf der Antriebsseite
des Klappenteils 17 liegenden Klappenwellenteil 20,
der hier ohne Gleitbuchse 52 dargestellt ist, beziehungsweise 19 mit
einer entsprechenden Gleitbuchse zu versehen. Aus 5.1 ist das Klappenwellenteil 19 dargestellt,
welches mit einer Gleitbuchse 52 versehen ist.
-
6 ist das in getrennten
ersten und zweiten Kavitäten
nach Durchlauf einer ersten und zweiten Spritzstufe erhaltene Formteil
mit beweglich in das Gehäuseteil 10 einer
Luftführungseinrichtung eingespritztem
Klappenteil 17 zu entnehmen. Aus 6 geht hervor, dass der das Gehäuseteil 10 darstellende
Vorspritzling das Klappenteil 17 aufnimmt. Zwischen der
Dichtumrandung 23 der Klappenfläche 18 aus dem zweiten
Kunststoffmaterial 57 und der Innenwandung 53 der
Gasdurchtrittsöffnung 13 stellt sich
durch Schwindung der Materialien ein Klappenspalt 61 ein.
Ferner stellen sich im Bereich der Klappenlager Klappenspalte 62 ein.
Die in 6 nicht bezeichneten Öffnungen
zur Aufnahme der Klappenwellenteile 19 bzw. 20 werden
von diesen durchsetzt, wobei das zweite Klappenwellenteil 20 in
axialer Länge
verlängert
ausgebildet ist. Ein Zweikomponenten-Spritzgießfertigteil 60 gemäß der Darstellung
in 6 umfasst in seinem
Fußbereich
den Flansch 11, der entsprechend des zur Verfügung stehenden
Einbauraumes und des Lochbildes mit weiteren Ansaugtraktkomponenten
beispielsweise an einer Verbrennungskraftmaschine verbindbar ist.
-
In
der Darstellung gemäß 6 schließt der in Schließstellung
gedrehte Klappenteil 17 die Gasdurchtrittsöffnung 13 unter
Ausbildung eines Klappenspaltes 61 zwischen der Dichtumrandung 23 der Klappenfläche 18 des
Klappenteils 17 und der Innenwandung 53 der Gasdurchtrittsöffnung 13 des
Gehäuseteils 10.
Während
der Vorspritzling 41, der das Gehäuseteil 10 der Drosselklappeneinheit
darstellt, aus einem ersten Kunststoffmaterial gefertigt ist, innerhalb
einer ersten Spritzstufe in einer ersten Spritzstation hergestellt
wird, wird der Klappenteil 17, welcher in der zweiten Kavität 42 der
zweiten Spritzstation 40 spritzgegossen wird, aus einem
zweiten Kunststoffmaterial 57 gefertigt.
-
Den
Darstellungen gemäß 7 und 8 sind Auftragsflächen am Vorspritzling eines
Gehäuses
einer Drosselklappeneinheit zu entnehmen, auf welchen nach dem Formen
eines Vorspritzlings ein Gleit-/Schmierstoff aufgebracht, eingerieben
oder in Folienform applizierbar ist.
-
Nach
der Zwischenbehandlung des Vorspritzlinges 41 nach dessen
Herstellung innerhalb einer ersten Spritzstation und vor dem Einsetzen
des Vorspritzlinges 41 in die zweite Spritzstation 40 wird auf
späteren
Abformflächen 63 bzw. 64,
für das
zweite Kunststoffmaterial 57, welches nachfolgend in eine durch
den Vorspritzling 41 begrenzte zweite Kavität 42 eingespritzt
wird, ein weiteres, drittes Material aufgebracht, so dass das erste
Kunststoffmaterial des Vorspritzlinges 41 nicht direkt
mit dem zweiten Kunststoffmaterial 57, aus welchem der
Klappenteil 17 samt Klappenwellenteilen 19 und 20 in
der zweiten Spritzstation 42 gefertigt wird, in Berührung kommt. Somit
lassen sich unter Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens mit voneinander
getrennten Kavitäten
auch Kunststoffmaterialien verwenden, die sonst aufeinander haften
würden.
-
Dies
macht auch den Einsatz identischer erster und zweiter Kunststoffmaterialien
zur Herstellung einer Drosselklappeneinheit möglich.
-
Das
weitere, dritte Material, mit welchem die erste Abformfläche 63 bzw.
die zweite Abformfläche 64 des
Vorspritzlinges 41 behandelt wird, erlaubt den Einsatz
von Kunststoffmaterialien, die sonst aufeinander haften würden. Das
weitere auf die erste Abformfläche 63 bzw.
die zweite Abformfläche 64 aufgebrachte
Material ist bevorzugt ein Gleit/Schmierstoff, der vorzugsweise
als Feststoffpulver oder als pastös aufbereitete Masse oder als
Folie eingesetzt wird. Dieses Material dient der Reduktion von Reibungskräften und
des daraus folgenden Reibverschleißes zwischen den miteinander
in Gleitkontakt stehenden Teilen des Vorspritzlings 41,
d.h. dessen Innenwandung 53 sowie dem Dichtrand 23 des
Klappenteils 17 aus dem zweiten Kunststoffmaterial 57.
In diesem Zusammenhang sei hervorgehoben, dass das Klappenteil 17 der
Drosselklappeneinheit sowohl als durchtauchendes sowie auch als
nicht-durchtauchendes Klappenteil 17 ausgestaltbar ist.
Während ein
durchtauchend ausgebildetes Klappenteil 17 anschlagfrei
in der Gasdurchtrittsöffnung 13 aufgenommen
ist, wirkt ein nicht-durchtauchend konfiguriertes Klappenteil 17 mit
einem an der Innenwandung 53 der Gasdurchtrittsöffnung 13 ausgebildeten
Anschlag zusammen. In beiden Ausführungsvarianten des Klappenteils 17,
d.h. durchtauchend und nicht-durchtauchend, stellen sich über den
Dichtrand 23 des Klappenteils 17 mit der Innenwandung 53 der Gasdurchtrittsöffnung 13 Spalte
ein, die von einem Luftmassenstrom von zwischen 2 kg/h und 6 kg/h durchströmt werden,
wobei diese Luftmassenströme abhängig von
der Dimensionierung der Gasdurchtrittsöffnung 13 im vorgespritzten
Gehäuse teil 10 sind. Abhängig von
der Durchmesserdimensionierung der Gasdurchtrittsöffnung 13
im vorgespritzten Gehäuseteil 10 können auch
größere Luftmassenströme über den
Dichtrand 13 eines durchtauchend oder nicht-durchtauchend
ausgebildeten Klappenteils 17 zugelassen werden, bei denen
die Drosselklappeneinheit als „dicht" im Sinne der Dichtheitsspezifikation anzusehen
ist. Daneben kann das auf die erste Abformfläche 63 bzw. die zweite
Abformfläche 64 aufgebrachte
weitere, dritte Material als Distanzschicht fungieren. Dieses weitere,
dritte Material in seiner Funktion als Distanzschicht kann auf die
ringförmig konfigurierte
erste Abformfläche 63 als
Folie aufgebracht werden. Dies bietet den Vorteil, dass die Distanzschicht
später
leicht ganz oder teilweise, beispielsweise durch thermischen Einfluss,
beseitigt werden kann. Das Aufbringen des weiteren, dritten Materials
auf die erste Auflagefläche 63 des
Vorspritzlinges 41 lässt
die Bildung eines sehr genau einstellbaren Spaltmaßes 62 zu
(vergleiche Darstellung gemäß 6).
-
Gemäß 8 kann das weitere, dritte
Material auch auf die zweiten Abformflächen 64 aufgebracht
werden, welche durch die Innenseite der Öffnungen 14 in der
Wandung des Vorspritzlinges 41 zur Aufnahme der Klappenwellenteile 19 und 20 ausgebildet
sind. Nach Herstellung des Vorspritzlinges 41 in der ersten
Spritzstation und dessen Zwischenbehandlung sowie vor dem Einsetzen
des Vorspritzlinges 41 in die zweite Spritzstation 40,
können
die Öffnungen 14 zur
Aufnahme der Klappenwellenteile 19 bzw. 20 analog
zur ersten Auflagefläche 63 des
Vorspritzlinges 41 gemäß der Darstellung
in 7 mit dem weiteren,
dritten Material beschichtet werden. Das Auftragen des weiteren,
dritten Materials im Bereich der Öffnungen kann durch Aufbringen,
Einreiben bzw. Auskleidung mit einem Folienmaterial erfolgen.
-
In
der Darstellung gemäß 8 wird der Vorspritzling 41 nach
Entnahme aus der ersten Formstation im Bereich der Innenseiten der Öffnungen 14 mit dem
weiteren, dritten Material beschichtet.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsvariante des der Erfindung
zugrunde liegenden Herstellungsverfahrens einer Drosselklappeneinheit, werden
nach der thermischen Zwischenbehandlung vor Einsetzen des in der
ersten Spritzstufe erhaltenen Vorspritzlinges 41 in die
zweite Kavität 42 vorgefertigte
Lagerbuchsen unter entsprechender Vorspannung in die in der Wandung
des Vorspritzlinges 41 ausgebildeten Öffnungen 14 eingefügt bzw.
eingepresst (vergleiche Darstellung gemäß 9).
-
9 ist entnehmbar, dass die
erste Gleitbuchse 70 sowie die zweite Gleitbuchse 71 als
hülsenförmige Einsätze konfigurierbar
sind, die in die Öffnung
der die Gasdurchtrittsöffnung 13 begrenzenden
Wandungen des Gehäuses 10 mit
Vorspannung eingepresst sind.
-
Der
Vorspritzling 41, welcher das Gehäuseteil 10 einer Drosselklappeneinheit
bildet, ist aus dem ersten Kunststoffmaterial spritzgegossen, wobei
dessen Gasdurchtrittsöffnung 13 von
einer in einer Wanddicke 16 ausgebildeten Kunststoffmaterialröhre gebildet
ist. Im Fußbereich
des Vorspritzlings 41 befindet sich der Flansch 11,
der entsprechend des Lochbildes mit verschieden positionierten Flanschöffnungen 12 versehen
ist. In die Öffnungen 14 in
der Wandung der Gasdurchtrittsöffnung 13 sind
Gleitbuchsen 70 bzw. 71 eingefügt oder eingepresst (vergleiche
auch Darstellung gemäß 10).
-
Ein
Einpressen der Gleitbuchsen 70, 71 beziehungsweise
der Gleitbuchse 52 gemäß der Darstellung
in 5.1 in die die Gasdurchtrittsöffnung 13 begrenzende
Wandung des vorgespritzten Gehäuseteils 10 bewirkt
eine Verdrehhemmung der Gleitbuchsen 70 beziehungsweise 71.
In diesem Falle werden die Klappenwellenteile 19 beziehungsweise 20 so hergestellt,
dass sie relativ zu den verdrehgehemmt im vorgespritzten Gehäuseteil 10 eingesetzten
Gleitbuchsen 70, 71 verdrehbar sind. Alternativ
können die
Gleitbuchsen 70, 71 verdrehbar in die Wandung des
vorgespritzten Gehäuseteils 10 eingespritzt
werden, wobei in diesem Falle die Klappenwellenteile 19 beziehungsweise 20 des
Klappenteils 17 in die Gleitbuchsen 70 beziehungsweise 71 verdrehfest
hinterspritzt sind.
-
10 zeigt eine geschnitten
dargestellte Unteransicht des aus dem zweiten Kunststoffmaterial spritzgegossenen
Klappenteiles mit eingepressten Gleitbuchsen.
-
Aus
der Darstellung gemäß 10 geht hervor, dass an
der Unterseite der Klappenfläche 18 des Klappenteiles 17 eine
sich von dem Anschnitt 24, zum Beispiel sternförmig erstreckende
Verrippung 21 ausgebildet ist. Deutlich sind die Hohlräume im ersten
Klappenwellenteil 19 bzw. im zweiten Klappenwellenteil 20 durch
das Ziehen der horizontal ziehbaren ersten Kernteile bzw. zweiten
Kernteile 45 bzw. 46 erkennbar. Am ersten Klappenwellenteil 19 bzw. am
zweiten Klappenwellenteil 20 sind die erste Gleitbuchse 70 bzw.
die zweite Gleitbuchse 71 erkennbar, die vor dem Spritzen
des Klappenteiles 17 aus dem zweiten Kunststoffmaterial 57 in
der zweiten Kavität 42 der
zweiten Spritzstation 40 in die Öffnungen 14 in der
Wandung der Gasdurchtrittsöffnung 13 eingepresst
bzw. eingefügt
wurden.
-
Zwischen
der Dichtumrandung 23 der Klappenfläche 18 und der Innenseite 53 der
Gasdurchtrittsöffnung 13 stellt
sich das in 6 eingezeichnete Spaltmaß 61 ein.
An den Gleitbuchsen 70 bzw. 71 stellen sich entsprechend
der gewählten
Toleranz Spaltmaße 62 an
den beiden einander gegenüberliegenden
Lagerstellen des Klappenteiles 17 ein. Mit Bezugszeichen 54 ist
die Außenwandung
des Gehäuses 10,
welches in der Materialstärke 16 ausgebildet
ist, bezeichnet.
-
Die
mit Bezugszeichen 52 bezeichnete Gleitbuchse kann derart
in die Wandung des Vorspritzlings 41 eingefügt werden,
dass die Gleitbuchsen 51, 52 in dieser verdrehgehemmt
aufgenommen sind. Die von den Klappenwellenteilen 19 und 20 des
Klappenteiles 17 drehfest abgeformten Gleitbuchse 52 ermöglichen
eine Drehbewegung des mit einer gewölbten Klappenfläche 18 ausgebildeten
Klappenteils 17; andererseits kann die Gleitbuchse 52 auch
so beschaffen sein, dass die Klappenwellenteile 19 und 20 gemäß der Darstellung
in 5.1 des Klappenwellenteils 17 in
der Gleitbuchse 52 drehfest abgeformt sind. In diesem Falle
wird die Gleitbuchse 52 derart in der Wandung des Vorspritzlings 41 eingelassen, dass
die Gleitbuchse 52 relativ zum vorgespritzten Gehäuseteil 10 (Vorspritzling 41)
noch verdrehbar ist. Wenngleich in 5.1 nur
eine Hälfte
des Klappenteils 17 dargestellt ist, dessen Klappenwellenteil 19 von
einer Gleitbuchse 52 umschlossen ist, kann das Klappenwellenteil 17 beidseits
durch Einlegehülsen im
Vorspritzling 41 aufgenommen sein. Ebenso können – wie in 5.2 angedeutet – beide
Klappenwellenteile 19 und 20 unmittelbar ohne
Zwischenschaltung von Gleitbuchsen 52 im Vorspritzling 41 aufgenommen
werden.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Verfahrens können
zur Beeinflussung bzw. leichteren Einstellbarkeit der Spaltgeometrien 61 bzw. 62 zwischen
der Innenwandung 53 des Vorspritzlinges 41 sowie
dem Dichtrand 23 des Klappenteiles 17 die Anspritzpunkte 24 bzw. 15,
welche die Einspritzstellen der Kunststoffmaterialien darstellen,
an den Kavitäten
für die zu
formenden Bauteile 10, 41 bzw. 17, 51 gezielt
positioniert werden. Über
die Anspritzpunkte 15 bzw. 24, welche die Füllpunkte
der ersten Kavität
und der zweiten Kavität
darstellen, treten die Kunststoffschmelzen zur Füllung der Kavitäten in der
ersten Spritzstation bzw. der zweiten Spritzstation 40 ein. Über die
Fließorientierung
der Kunststoffschmelzen kann in Abhängigkeit von der geometrischen
Lage der Anspritzpunkte 15, 24 untereinander die
Orientierung der Kettenmoleküle
in den Kunststoffmaterialien sowie deren Verstärkungs- und Füllstoffe,
das Schwindungsverhalten der gefertigten Vorspritzlings 41 sowie
des Klappenteiles 17 so beeinflusst werden, dass während der
sich an den Spritzgießprozess
anschließenden
Abkühlphase
die Drosselklappeneinheit, d.h. das Zweikomponenten-Spritzgießfertigteil 60,
die gewünschten
Spaltmaße 61, 62 zwischen
den Lagerungsstellen des Klappenteils 17, sei es durchtauchend
oder nicht-durchtauchend beschaffen, und den Gleitbuchsen 52, 70, 71,
das erforderliche Spaltmaß von
einigen μm
zwischen dem Dichtrand 23 und der Innenwandung 53 der
Gasdurchtrittsöffnung 13 entsteht.
Das Spaltmaß zwischen
der Innenwandung 53 der Gasdurchtrittsöffnung 13 des Vorspritzlings 41 und
dem Dichtrand 23 des Klappenteils 17 bleibt bei Betrieb
der erfindungsgemäß hergestellten
Drosselklappeneinheit auch bei extremen Temperaturwechseln weitestgehend
konstant und erfährt
keine Änderungen,
die den Luftmassenstrom, der sich in der Dichtstellung des Klappenteils 17 – sei es
durchtauchend oder nicht-durchtauchend beschaffen – und der
Innenwandung 53 der Gasdurchtrittsöffnung 13, einstellt,
negativ beeinflusst.
-
Bei
den aktuell eingesetzten Kunststoffmaterialien für den Vorspritzling 41,
welcher das Gehäuseteil 10 darstellt
bzw. das Klappenteil 17, können diese Kunststoffmaterialien
hohe Faserverstärkungsanteile aufweisen.
Aufgrund des hohen Faserverstärkungsanteiles,
der in Faserrichtung reduzierte geometrische Änderungen bei Rückorientierung
der Polymerketten sowie reduzierte Ausdehnungskoeffizienten in Faserrichtung
bewirkt, kann zur Erreichung einer hohen geometrischen Stabilität des Spritzgießfertigteiles 60 hinsichtlich
der Spaltmaße 61, 62 der
Vorspritzling 41 über
mehrere punktförmige
Anspritzpunkte 15 am Umfang der Wandung, welche die Gasdurchtrittsöffnung 13 begrenzt,
nahe der Klappenebene und das Klappenteil 17 selbst zentral
in der Mitte angespritzt werden. Im Bereich der in den Vorspritzling 41 eingespritzten
Klappenwellenteile 19, 20 sind die Faserverläufe in den
Klappenwellenteilen 19 beziehungsweise 20 parallel
zur Achse des Klappenteiles 17 orientiert, wodurch ein
Schwindungsverhalten eingestellt wird, was im Vorspritzling 41 und
in dem in dieses eingeformte Klappenteil zu ähnlichen Schwindungen führt.
-
Mit
dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Zweikomponentenspritzgießverfahren
in räumlich voneinander
getrennten Kavitäten
in zwei sequentiell durchlaufenden Spritzstationen lassen sich durch das
erfindungsgemäß vorgeschlagene
Verfahren Drosselklappeneinheiten in hoher Präzision herstellen, bei denen
Nachbearbeitungsvorgänge
vernachlässigbar,
die Ausschussraten an Vorspritzlingen 41 drastisch reduziert
sind sowie die sich einstellenden Spaltgeometrien 61 bzw. 62 über die
Lebensdauer der Luftführungseinrichtung
aufgrund des frühzeitigen
Abbaus von Deformationen bewirkenden inneren Spannungen gewährleistet
bleiben.
-
Gemäß einer
weiteren, abschließend
aufgeführten
Ausführungsvariante
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Verfahrens zur Herstellung einer Drosselklappeneinheit kann bei
unzulässig
großen Spaltmaßen 61, 62 zwischen
dem Dichtrand 23 des Klappenteils 13 und der Innenwandung 53 der
Gasdurchtrittsöffnung 13 sowie
zwischen den Einlegehülsen
beziehungsweise Gleitbuchsenspalten ein weiteres, viertes Material
in das Zweikomponenten-Spritzgießfertigteil 60 eingebracht
werden. Mit diesem weiteren, vierten Material kann eine Gleitschicht
sowohl zwischen den relativ zueinander bewegbaren Klappenteilen 17 und
der Innenwandung 53 der Gasdurchtrittsöffnung 13, als auch
zwischen den Klappenwellenteilen 19 und 20 und
den Gleitbuchsen 52, 70 und 71 als auch
zwischen Gleitbuch sen 52, 70, 71 und
den Öffnungen
im vorgespritzten Gehäuseteil 10 aufgebaut
werden. Wird dieses vierte eingebrachte Material ganz oder teilweise
wieder entfernt, so können
beispielsweise die zuvor außerhalb
der Dichtheitsspezifikation liegenden Spaltmaße 61, 62 im Zweikomponenten-Spritzgießfertigteil 60 wieder
innerhalb der Dichtheitsspezifikation der Drosselklappeneinheit
liegen. Analog zum vorstehend Erwähnten ist die jeweilige Dichtheitsspezifikation
für Drosselklappeneinheiten
jeweils abhängig
vom Durchmesser der Gasdurchtrittsöffnung 13 im vorgespritzten
Gehäuseteil 10,
welches den Vorspritzling 41 darstellt. Eine die Dichtheitsspezifikation
erfüllende Drosselklappeneinheit
ist als „dicht" im Sinne der Dichtheitsspezifikation
anzusehen, wenn der sich über
die Spalte zwischen dem Dichtrand 23 und der Innenwandung 53 des
vorgespritzten Gehäuseteils 10 oder
an den Spaltgeometrien 61, 62 sich einstellende
Luftmassenstrom innerhalb eines Bereiches von 2 kg/h bis 6 kg/h
beträgt.
-
- 10
- Gehäuseteil
- 11
- Flansch
- 12
- Flanschbefestigungen
- 13
- Gasdurchtrittsöffnung
- 14
- Öffnung für Klappenwelle
- 15
- Anspritzpunkte
zum Einbringen des ersten Kunststoffmaterials
- 16
- Wanddicke
- 17
- Klappenteil
- 18
- Klappenfläche
- 19
- erste
Klappenwelle
- 20
- zweite
Klappenwelle
- 21
- Verrippung
- 22
- Anströmrichtung
- 23
- Dichtrand
- 24
- Anspritzpunkt
für 2.
Kunststoffmaterial
- 40
- zweite
Spritzstation
- 41
- Vorspritzling
- 42
- zweite
Kavität
für Klappenteil 17
- 43
- erster
Formeinsatz
- 44
- zweiter
Formeinsatz
- 45
- erstes
Kernteil (horizontal ziehbar)
- 46
- zweites
Kernteil (horizontal ziehbar)
- 47
- Konturierung
erster Formeinsatz
- 48
- Hülse für Kernteile
(horizontal oder vertikal ziehbar)
- 49
- Distanzring
- 52
- Gleitbuchse
- 53
- Innenwandung
Vorspritzling 41
- 54
- Außenwandung
Vorspritzling 41
- 55
- Dichtfläche
- 57
- zweites
Kunststoffmaterial
- 60
- Zweikomponenten-Spritzgießfertigteil
aus zweiter Spritzstation 40
- 61
- Klappenspalt
Gasdurchtrittsöffnung
- 62
- Spaltgeometrie
Klappenlager
- 63
- erste
Auflagefläche
Trennmittel(-schicht)
- 64
- zweite
Aufbringfläche
Trennmittel(-schicht)
- 70
- erste
Gleitbuchse
- 71
- zweite
Gleitbuchse