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Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Ermittlung eines Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
in einem einen Verbrennungsmotor, insbesondere einen Ottomotor,
aufweisenden Antriebssystem für
ein Kraftfahrzeug.
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Eine
derartige Einrichtung ist aus dem Buch Bosch, Kraftfahrtechnisches
Taschenbuch, 23. Auflage, Vieweg, 1999, ISBN 3-528-03876-4, insbesondere
Seiten 117, 118 und 521 bis 525 bekannt. Eine derartige Einrichtung
wird in bekannter Weise für
eine sogenannte Lambda-Regelung eingesetzt. Für die Einhaltung der heute
gültigen
niedrigen Emissionsgrenzwerte der Schadstoffe Kohlenmonoxid (CO), Stickoxide
(NOx) und Kohlenwasserstoff (HC) hat sich
die katalytische Nachbehandlung des Abgases mit Hilfe eines geregelten
Dreiwegekatalysators durchgesetzt. Für die vollständige Verbrennung
von Kraftstoff ergibt sich ein Luftbedarf von ca. 14,7 kg Luft je
1 kg Kraftstoff. Zur Charakterisierung der Gemischzusammensetzung
ist die Luftzahl λ (Lambda) definiert.
Sie ist das Verhältnis
des aktuellen Luft-Kraftstoff-Verhältnisses zum stöchiometrischen Luft-Kraftstoff-Verhältnis.
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Im
wesentlichen werden beim Ottomotor zwei Regelkonzepte zur Abgasoptimierung
angewandt, eine Regelung auf λ =
1 und eine Regelung auf λ > 1 (Magerregelung).
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Bei
einer Regelung auf λ =
1, die die höchste Effektivität der Schadstoffminimierung
aufweist, wird der Motor in einem sehr engen Bereich λ = 1 ± 0,005 (Katalysatorfenster)
betrieben. Diese Genauigkeit ist gemäß dem Buch Bosch, Kraftfahrtechnisches
Taschenbuch, 23. Auflage, Vieweg, 1999, ISBN 3-528-03876-4, insbesondere
Seite 522 nur durch eine präzise
Regelung des Gemisches mit einer Lambda-Sonde als Sensor vor dem
Katalysator zu erreichen. Mit einer zweiten Sonde hinter dem Katalysator
lässt sich
die Präzision
gemäß dem Buch Bosch,
Kraftfahrtechnisches Taschenbuch, 23. Auflage, Vieweg, 1999, ISBN
3-528-03876-4, insbesondere Seite 522 noch weiter steigern.
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Der
wesentliche Vorteil einer Magerregelung liegt in der Reduzierung
des Kraftstoffverbrauches durch mageren Betrieb des Verbrennungsmotors. Der
Erfolg dieses Regelkonzeptes hängt
weitgehend von der Verfügbarkeit
der Katalysatoren ab, die bei magerem Betrieb NOx reduzieren
können.
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Lambda-Sonden
sind aus dem Buch Bosch, Kraftfahrtechnisches Taschenbuch, 23. Auflage, Vieweg,
1999, ISBN 3-528-03876-4 in verschiedenen Ausgestaltungen bekannt.
So ist z.B. eine Zirkon-Dioxid-Sonde (für die Regelung auf λ = 1) bekannt.
Diese Sonde arbeitet nach dem Prinzip einer galvanischen Sauerstoff-Konzentrationszelle
mit Festelektrolyt, dessen Keramik aus Zirkondioxid und Yttriumoxid
besteht. Als nahezu reiner Sauerstoffionenleiter trennt dieses Mischoxid
das Abgas und die Umgebungsluft. Ein Rückschluss auf den Lambda-Wert
des Abgases über
die Messung der Sauerstoffkonzentration ist nur möglich, wenn
die katalytisch aktiven Elektroden ein thermodynamisches Gasgleichgewicht
einstellen. In diesem Fall hat die Kennlinie dieser Sonde bei λ = 1 eine
Sprungcharakteristik. Die beschriebene auch als "Sprungsonde" bezeichnete Zirkon-Dioxid-Sonde hat
im mageren Bereich (λ nahe
1) nur eine beschränkte
Anwendung gefunden. Spezielle Maßnahmen zum Stabilisieren der
Sonde sowie der Einsatz eines leistungsstarken Heizers (etwa 18
W) erlauben den Einsatz bis ca. λ ≤ 1,5.
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Zudem
ist eine sogenannte resistive Sonde bekannt. Bei einer derartigen
Sonde wird ausgenutzt, dass oxidische Halbleiter wie Titandioxid
oder Strontiumtitanat wegen der Änderung
der O2-Leerstellenkonzentration des Oxids
ihre Volumenleitfähigkeit verändern.
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Es
ist weiterhin eine nach dem Grenzstromprinzip arbeitende Magersonde
bekannt, die die Messung beliebiger Werte oberhalb von λ = 1 erlaubt.
Bei Anlegen einer äußeren elektrischen
Spannung an zwei auf einer ZrO2-Keramik
aufgebrachten Elektroden werden O2-Ionen
von einer Kathode zu einer Anode gepumpt. Da eine Diffusionsbarriere
das Nachfließen
von O2-Molekülen aus dem Abgas zur Kathode
behindert, wird oberhalb eines Schwellenwertes der Pumpspannung
eine Stromsättigung
erreicht. Der sich einstellende Grenzstrom ist näherungsweise proportional zur
Sauerstoffkonzentration. Dieses Sondenprinzip lässt sich besonders bei Magerkonzepten
anwenden.
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Bei
Mager-Mix-Konzepten, bei denen häufig ein
Regelsollwort von λ =
1 erwünscht
ist, eignet sich besonders eine sogenannte Breitbandsonde. Diese Sonde
ist eine Kombination aus einer Magersonde nach dem Grenzstromprinzip
und der Zirkon-Dioxid-Sonde
(Nernst-Konzentrationszelle). Als Zweizellen-Sensor liefert sie
in Verbindung mit einer Regelelektronik in einem weiten Lambda-Bereich
(0,7 < λ < 4) ein eindeutiges,
linear ansteigendes Signal. Die Pumpzelle und die Konzentrationszelle
sind mit ZrO2 mit je zwei porösen Platinelektroden
beschichtet und so angeordnet, dass dazwischen ein Messspalt von 10
bis 50 μm
Höhe entsteht.
Dieser Messspalt ist über
eine Gaseinlassöffnung
im Festelektrolyt mit der umgebenden Gasatmosphäre verbunden; er ist gleichzeitig
die Diffusionsbarriere, die den Grenzstrom bestimmt. Eine elektronische
Schaltung regelt die an der Pumpzelle anliegende Spannung so, dass die
Zusammensetzung des Gases im Messspalt konstant bei λ = 1 liegt.
Dies entspricht einer Spannung an der Konzentrationszelle von 450
mV. Bei magerem Abgas pumpt die Pumpzelle den Sauerstoff vom Messspalt
nach außen.
Bei fettem Abgas wird dagegen der Sauerstoff aus dem Abgas der Umgebung (durch
Zersetzung von CO2 und H2O)
in den Messspalt gepumpt und die Stromrichtung umgekehrt. Der Pumpstrom
ist dabei proportional der Sauerstoffkonzentration bzw. dem Sauerstoffbedarf.
Ein integrierter Heizer sorgt für
die Betriebstemperatur von mindestens 600°C.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, Maßnahmen zur
Abgasemission zu verbessern und/oder deren Kosten zu senken.
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Vorgenannte
Aufgabe wird durch eine Einrichtung zur Ermittlung eines Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
in einem Antriebssystem für
ein Kraftfahrzeug mit einem Verbrennungsmotor und mit einem dem Verbrennungsmotor
nachgeordneten Abgassystem gelöst,
wobei ein Lambdaberechner zur Bestimmung des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
im Abgassystem in Abhängigkeit
zumindest eines Betriebsparameters des Antriebssystems vorgesehen
ist. Der Lambdaberechner kann daher als virtuelle Lambdasonde angesehen
werden.
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Der
Ausdruck Luft-Kraftstoff-Verhältnis
ist im Sinne der Erfindung sowohl als Luft-Kraftstoff-Verhältnis (im eigentlichen Sinne)
als auch als Synonym für
die Luftzahl Lambda, also dem Verhältnis des aktuellen Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
zum stöchiometrischen
Luft-Kraftstoff-Verhältnis
zu verstehen.
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Betriebsparameter
des Antriebssystems im Sinne der Erfindung können der Ausgangswert einer (realen)
Lambda-Sonde, insbesondere einer Breitbandsonde, eine Drehzahl des
Verbrennungsmotors, eine Abgasrückführungsrate
eines Abgasrückführungssystems,
eine Masse von dem Verbrennungsmotor zugeführter Luft bzw. ein Massestrom
von dem Verbrennungsmotor zugeführter
Luft, eine Masse von dem Verbrennungsmotor zugeführtem Kraftstoff bzw. ein Massestrom
von dem Verbrennungsmotor zugeführtem
Kraftstoff, eine Temperatur des Verbrennungsmotors, eine Temperatur
eines Kühlmittels
zum Kühlen
des Verbrennungsmotors, ein Massestrom eines mittels des Abgassystems
abgeführten
Abgasgemisches und/oder eine Temperatur des Abgasgemisches sein.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist der Lambdaberechner
ein neuronales Netz auf, das in weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung
der Erfindung ein Local-Recurrent-Global-Feedforward-Netz (LRGF) ist.
Das Local-Recurrent-Global-Feedforward-Netz weist vorteilhafterweise
für alle
lokalen Rückführungen
Verstärkungen
auf, die kleiner als 1 sind.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist das neuronale
Netz eine verdeckte Schicht mit zumindest vier Neuronen auf.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Lambdaberechner
zur Bestimmung des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses im Abgassystem in Abhängigkeit
von zumindest vier Betriebsparametern des Antriebssystems ausgebildet.
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Vorgenannte
Aufgabe wird zudem durch ein Antriebssystem mit einem Verbrennungsmotor
zum Verbrennen eines Luft und einen Kraftstoff enthaltenden Gemisches
und mit einem dem Verbrennungsmotor nachgeordneten Abgassystem zum
Abführen eines
durch Verbrennung eines Kraftstoffes bzw. eines Gemisches aus Luft
und einem Kraftstoff entstehenden Abgasgemisches gelöst, wobei
das Antriebssystem einen Lambdaberechner zur Bestimmung eines Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
im Abgassystem in Abhängigkeit
zumindest eines Betriebsparameters des Antriebssystems aufweist.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist das Antriebssystem
einen Katalysator und eine hinter dem Katalysator angeordnete Lambdasonde
zur Bestimmung eines Luft-Kraftstoff-Verhältnisses hinter dem Katalysator
auf, wobei der Lambdaberechner zur Bestimmung bzw. Berechnung eines
Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
vor dem Katalysator in Abhängigkeit
des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
hinter dem Katalysator ausgebildet ist.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist das Antriebssystem
einen Katalysator und eine vor dem Katalysator angeordnete Lambdasonde
zur Bestimmung eines Luft-Kraftstoff-Verhältnisses vor dem Katalysator
auf, wobei der Lambdaberechner zur Bestimmung bzw. Berechnung eines
Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
hinter dem Katalysator in Abhängigkeit
des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
vor dem Katalysator ausgebildet ist.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist das Antriebssystem
einen Vorkatalysator, einen hinter dem Vorkatalysator angeordneten Hauptkatalysator
und eine zwischen dem Vorkatalysator und dem Hauptkatalysator angeordnete
Lambdasonde auf, wobei der Lambdaberechner zur Bestimmung bzw. Berechnung
eines Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
vor dem Vorkatalysator in Abhängigkeit des
Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
hinter dem Vorkatalysator ausgebildet ist.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist das Antriebssystem
eine Diagnoseeinrichtung zur Diagnose eines Katalysators, z.B. des Vorkatalysators
oder des Hauptkatalysators, insbesondere des Vorkatalysators, auf.
Die Diagnose erfolgt vorteilhafterweise in Abhängigkeit des mittels der Lambdasonde
bestimmten Luft-Kraftstoff-Verhältnisses.
Die Diagnose erfolgt vorteilhafterweise zudem in Abhängigkeit
des mittels des Lambdaberechners bestimmten Luft-Kraftstoff-Verhältnisses. Die
Diagnoseeinrichtung und der Lambdaberechner können auch in einem neuronalen
Netz integriert sein.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Lambdaberechner
zur Bestimmung bzw. Berechnung des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
in Abhängigkeit
einer Drehzahl des Verbrennungsmotors ausgebildet.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist das Antriebssystem
ein Abgasrückführungssystem
auf, wobei der Lambdaberechner zur Bestimmung des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
in Abhängigkeit
einer Abgasrückführungsrate
des Abgasrückführungssystems
ausgebildet ist.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Lambdaberechner
zur Bestimmung bzw. Berechnung des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
in Abhängigkeit
der Masse der dem Verbrennungsmotor zugeführten Luft bzw. in Abhängigkeit
des, insbesondere relativen, Massestromes der dem Verbrennungsmotor
zugeführten
Luft ausgebildet. Ein relativer Massestrom der dem Verbrennungsmotor
zugeführten
Luft in Sinne der Erfindung kann der prozentuale Anteil von Luft
in einem dem Verbrennungsmotor zugeführten Luft-Kraftstoff-Gemisch
sein.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Lambdaberechner
zur Bestimmung bzw. Berechnung des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
in Abhängigkeit
der Masse des dem Verbrennungsmotor zugeführten Kraftstoffes bzw. in
Abhängigkeit
des, insbesondere relativen, Massestromes des dem Verbrennungsmotor
zugeführten
Kraftstoffes ausgebildet. Ein relativer Massestrom des dem Verbrennungsmotor
zugeführten
Kraftstoffes in Sinne der Erfindung kann der prozentuale Anteil
von Kraftstoff in einem dem Verbrennungsmotor zugeführten Luft-Kraftstoff-Gemisch
sein
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Lambdaberechner
zur Bestimmung des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses in Abhängigkeit
der Temperatur des Verbrennungsmotors ausgebildet. Die Temperatur
des Verbrennungsmotors im Sinne der Erfindung kann auch die Temperatur
eines Kühlmittels
zum Kühlen
des Verbrennungsmotors umfassen.
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Das
mittels des Lambdaberechners bestimmte Luft-Kraftstoff-Verhältnis kann
für eine Lambdaregelung
eingesetzt werden.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Lambdaberechner
zur Bestimmung des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses in Abhängigkeit
eines Massestromes des Abgasgemisches ausgebildet.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen.
Dabei zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel
für ein
Antriebssystem,
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2 ein Ausführungsbeispiel
für ein
neuronales Netz als Lambdaberechner,
-
3 ein weiteres Ausführungsbeispiel
für ein
neuronales Netz als Lambdaberechner,
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4 ein Ausführungsbeispiel
für ein
Neuron eines neuronalen Netzes und
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5 ein Ausführungsbeispiel
für ein
neuronales Netz als Lambdaberechner und Diagnoseeinrichtung.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel
für ein Antriebssystem 1.
Das Antriebssystem 1 weist einen Verbrennungsmotor 2 und
ein nachgeordnetes Abgassystem 5 zum Abführen eines
bei der Verbrennung eines Kraftstoffes entstehenden Abgasgemisches
auf. Die Strömungsrichtung
des abzuführenden
Abgasgemisches ist durch den Pfeil 20 dargestellt. Das
Abgassystem 5 weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
einen Vorkatalysator 6 und einen Nachkatalysator 7 auf,
ohne dass die Erfindung auf eine derartige Ausführung beschränkt sein
soll. Das Antriebssystem 1 weist zudem einen vor dem Verbrennungsmotor 2 angeordneten
Luftmassensensor 3 zum Messen eines Massestromes mL von dem Verbrennungsmotor 2 zugeführter Luft
und eine ebenfalls vor dem Verbrennungsmotor 2 angeordnete Drosselklappe 4 auf.
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In
der vorliegenden beispielhaften Ausgestaltung ist hinter dem Vorkatalysator 6 eine
Lambdasonde 8 angeordnet, die als Ausgangswert ein Luft-Kraftstoff-Verhältnis λNK hinter
dem Vorkatalysator 6 liefert. Die Lambdasonde 8 kann
als eine der einleitend genannten Lambdasonden aufgeführt sein,
ist jedoch vorteilhafterweise eine Breibandsonde.
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Das
Antriebssystem 1 weist weiterhin ein Steuergerät 13 auf,
auf dem eine Motorsteuerung 12 zur Steuerung des Verbrennungsmotors 2,
ein Lambdaberechner 10 und eine Diagnoseeinrichtung 11 implementiert
sind. Selbstverständlich
können
die Motorsteuerung 12, der Lambdaberechner 10,
die Diagnoseeinrichtung 11 und/oder Teile von ihnen auf
separater Hardware implementiert sein.
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Die
Motorsteuerung 12 liefert dem Lambdaberechner 10 Werte
für den
Massestrom mL von dem Verbrennungsmotor 2 zugeführter Luft,
für eine
Drehzahl n des Verbrennungsmotors 2, für einen Massestrom mK von dem Verbrennungsmotor 2 zugeführtem Kraftstoff
und für
eine Temperatur TM eines Kühlmittels
zum Kühlen
des Verbrennungsmotors 2.
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Es
kann vorgesehen sein, dass das Antriebssystem eine nicht dargestellte
Abgasrückführung aufweist.
In diesem Fall kann vorgesehen werden, dass die Motorsteuerung 12 dem
Lambdaberechner 10 Werte einer Abgasrückführungsrate AGR des Abgasrückführungssystems
liefert. Einzelheiten eines derartigen Abgasrückführungssystems können dem Buch
Bosch, Kraftfahrtechnisches Taschenbuch, 23. Auflage, Vieweg, 1999,
ISBN 3-528-03876-4, insbesondere Seiten 435, 501, 519 und 520 entnommen werden.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
errechnet der Lambdaberechner 10 ein Luft-Kraftstoff-Verhältnis λVK vor
dem Vorkatalysator 6 in Abhängigkeit des Massestromes mL von dem Verbrennungsmotor 2 zugeführter Luft,
der Drehzahl n des Verbrennungsmotors 2, des Massestromes
mK von dem Verbrennungsmotor 2 zugeführtem Kraftstoff,
der Temperatur TM des Kühlmittels zum Kühlen des
Verbrennungsmotors 2, der Abgasrückführungsrate AGR des Abgasrückführungssystems
und das Luft-Kraftstoff-Verhältnis λNK hinter
dem Vorkatalysator 6.
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Die
Diagnoseeinrichtung ermittelt in Angängigkeit des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses λN K hinter dem Vorkatalysator 6 und
des von dem Lambdaberechner 10 ermittelten Luft-Kraftstoff-Verhältnisses λVK vor
dem Vorkatalysator 6 einen Diagnosewert DVK für den Vorkatalysator 6.
Der Diagnosewert DVK für den Vorkatalysator 6 kann
z.B. ein Flag sein, der dann gesetzt wird, wenn der Vorkatalysator 6 als
defekt diagnostiziert wird.
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Der
Lambdaberechner 10 ist vorteilhafterweise als neuronales
Netz ausgebildet. 2 zeigt ein
Ausführungsbeispiel
für ein
derartiges neuronales Netz. Das neuronale Netz weist eine Eingangsschicht
mit sechs Eingangsneuronen 30, 31, 32, 33, 34 und 35,
eine verdeckte Schicht mit sieben Neuronen 40, 41, 42, 43, 44, 45 und 46 sowie
eine Ausgangsschicht mit einem Ausgangsneuron 50 auf. Jedes
der Eingangsneuronen 30, 31, 32, 33, 34 und 35 ist
mit jedem der Neuronen 40, 41, 42, 43, 44, 45 und 46 der
verdeckten Schicht verbunden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind jedoch
nur die Verbindungen des Eingangsneurons 30 mit den Neuronen 40, 41, 42, 43, 44, 45 und 46 der
verdeckten Schicht dargestellt. Jedes der Neuronen 40, 41, 42, 43, 44, 45 und 46 der
verdeckten Schicht ist mit dem Ausgangsneuron 50 verbunden.
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Die
Eingangsgrößen der
Eingangsneuronen 30, 31, 32, 33, 34 bzw. 35 sind
das Luft-Kraftstoff-Verhältnis λNK hinter
dem Vorkatalysator 6, die Abgasrückführungsrate AGR des Abgasrückführungssystems,
der Massestrom mK von dem Verbrennungsmotor 2 zugeführtem Kraftstoff,
die Drehzahl n des Verbrennungsmotors 2, der Massestrom
mL von dem Verbrennungsmotor 2 zugeführter Luft
bzw. die Temperatur TM des Kühlmittels
zum Kühlen
des Verbrennungsmotors 2. Die Ausgangsgröße des Ausgangsneurons 50 ist
das Luft-Kraftstoff-Verhältnis λVK vor
dem Vorkatalysator 6.
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3 zeigt ein alternatives
Ausführungsbeispiel
für ein
derartiges neuronales Netz. Das neuronale Netz weist eine Eingangsschicht
mit sieben Eingangsneuronen 60, 61, 62, 63, 64, 65 und 66,
eine verdeckte Schicht mit sieben Neuronen 70, 71, 72, 73, 74, 75 und 76 sowie
eine Ausgangsschicht mit einem Ausgangsneuron 80 auf. Jedes
der Eingangsneuronen 60, 61, 62, 63, 64, 65 und 66 ist
mit jedem der Neuronen 70, 71, 72, 73, 74, 75 und 76 der
verdeckten Schicht verbunden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind jedoch
nur die Verbindungen des Eingangsneurons 60 mit den Neuronen 70, 71, 72, 73, 74, 75 und 76 der
verdeckten Schicht dargestellt. Jedes der Neuronen 70, 71, 72, 73, 74, 75 und 76 der verdeckten
Schicht ist mit dem Ausgangsneuron 80 verbunden.
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Die
Eingangsgrößen der
Eingangsneuronen 60, 61, 62, 63, 64, 65 bzw. 66 sind
das Luft-Kraftstoff-Verhältnis λNK hinter
dem Vorkatalysator 6, die Abgasrückführungsrate AGR des Abgasrückführungssystems,
der Massestrom mK von dem Verbrennungsmotor 2 zugeführtem Kraftstoff,
die Drehzahl n des Verbrennungsmotors 2, der Massestrom
mL von dem Verbrennungsmotor 2 zugeführter Luft,
die Temperatur TM des Kühlmittels zum Kühlen des
Verbrennungsmotors 2 bzw. ein Massestrom mA eines
mittels des Abgassystems 5 abgeführten Abgasgemisches. In diesem
Fall ist der Massestrom mA des abgeführten Abgasgemisches
als Eingangsgröße des Lambdaberechners 10 vorzusehen.
Die Ausgangsgröße des Ausgangsneurons 80 ist
das Luft-Kraftstoff-Verhältnis λVK vor
dem Vorkatalysator 6.
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Alternative
oder zusätzliche
Eingangsgrößen der
Eingangsneuronen 60, 61, 62, 63, 64, 65 und 66 können z.B.
eine Temperatur des Verbrennungsmotors und/oder eine Temperatur
des Abgasgemisches sein. Die Anzahl der Eingangsneuronen ist entsprechend
anzupassen.
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Die
neuronalen Netze gemäß
2 und
3 sind in vorteilhafter Ausgestaltung
dynamische oder rekurrente neuronale Netze. Derartige neuronale
Netze besitzen eine Netzstruktur mit einer Zeitverzögerung bzw.
einer Speicherung mindestens eines Zustandes, Ein- oder Ausgangswertes
seiner Neuronen vorsieht. Für
die Zeitverzögerung
besitzt jedes Neuron in bestimmten Schichten eine individuelle Rückführung und
verfügt
somit über
eine eingebaute Dynamik. Hierbei handelt es sich um sogenannte Local-Recurrent-Global-Feedforward-Netze
(LRGF). Diese Struktur ermöglicht
eine Überprüfung des
dynamischen Modellverhaltens hinsichtlich Stabilität mit Hilfe
des folgenden Kriteriums: Ein neuronales Local-Recurrent-Global-Feedforward-Netz ist global asymptotisch
stabil, wenn die Verstärkungsfaktoren aller
lokalen Rückführungen
vom Betrag kleiner 1 sind. Dieses Stabilitätskriterium lässt sich
somit in ein Lernverfahren integrieren, indem sichergestellt wird, dass
alle Parameter bzw. Wichtungen in den lokalen Rückführungen vom Betrag kleiner
1 sind. Einzelheiten eines Local-Recurrent-Global-Feedforward-Netzes
können
der
DE 100 10 681
A1 entnommen werden.
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4 zeigt ein Ausführungsbeispiel
für ein Neuron 90 eines
neuronalen Netzes gemäß 2 und 3. Dabei bezeichnet Bezugszeichen 91 ein Neuron
eines üblichen neuronalen
Netzes und Bezugszeichen 92 einen als Verzögerungsglied
eingesetzten Speicher mit einem Verstärkungsfaktor. Der Verstärkungsfaktor
ist kleiner als 1.
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Die
Diagnoseeinrichtung 11 und der Lambdaberechner 10 können auch
in einem neuronalen Netz integriert sein. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein derartiges
neuronales Netz als Lambdaberechner und Diagnoseeinrichtung. Das
neuronale Netz weist eine Eingangsschicht mit sieben Eingangsneuronen 100, 101, 102, 103, 104, 105 und 106,
eine verdeckte Schicht mit sieben Neuronen 110, 111, 112, 113, 114, 115 und 116 sowie
eine Ausgangsschicht mit zwei Ausgangsneuronen 120 und 121 auf.
Jedes der Eingangsneuronen 100, 101, 102, 103, 104, 105 und 106 ist
mit jedem der Neuronen 110, 111, 112, 113, 114, 115 und 116 der
verdeckten Schicht verbunden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind jedoch
nur die Verbindungen des Eingangsneurons 100 mit den Neuronen 110, 111, 112, 113, 114, 115 und 116 der
verdeckten Schicht dargestellt. Jedes der Neuronen 110, 111, 112, 113, 114, 115 und 116 der
verdeckten Schicht ist mit jedem der Ausgangsneuronen 120 und 121 verbunden.
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Die
Eingangsgrößen der
Eingangsneuronen 100, 101, 102, 103, 104, 105 bzw. 106 sind
das Luft-Kraftstoff-Verhältnis λNK hinter
dem Vorkatalysator 6, die Abgasrückführungsrate AGR des Abgasrückführungssystems,
der Massestrom mK von dem Verbrennungsmotor 2 zugeführtem Kraftstoff,
die Drehzahl n des Verbrennungsmotors 2, der Massestrom
mL von dem Verbrennungsmotor 2 zugeführter Luft,
die Temperatur TM des Kühlmittels zum Kühlen des
Verbrennungsmotors 2 bzw. ein Massestrom mA eines
mittels des Abgassystems 5 abgeführten Abgasgemisches. Die Ausgangsgrößen der
Ausgangsneuronen 120 bzw. 121 sind der Diagnosewert
DVK für
den Vorkatalysator 6 bzw. das Luft-Kraftstoff-Verhältnis λVK vor
dem Vorkatalysator 6. Der Diagnosewert DVK für den Vorkatalysator 6 kann
ebenfalls z.B. ein Flag sein, der dann gesetzt wird, wenn der Vorkatalysator 6 als
defekt diagnostiziert wird.
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Das
neuronale Netz gemäß 5 ist in vorteilhafter Ausgestaltung
ebenfalls ein Local-Recurrent-Global-Feedforward-Netz.
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- 1
- Antriebssystem
- 2
- Verbrennungsmotor
- 3
- Luftmassensensor
- 4
- Drosselklappe
- 5
- Abgassystem
- 6
- Vorkatalysator
- 7
- Nachkatalysator
- 8
- Lambdasonde
- 10
- Lambdaberechner
- 11
- Diagnoseeinrichtung
- 12
- Motorsteuerung
- 13
- Steuergerät
- 20
- Pfeil
(Strömungsrichtung
eines abzuführenden
Abgasgemisches)
- 30,
31, 32, 33, 34,
-
- 35,
60, 61, 62, 63
-
- 64,
65, 66, 100, 101
-
- 102,
103, 104, 105,
-
- 106
- Eingangsneuron
- 40,
41, 42, 43, 44,
-
- 45,
46, 70, 71, 72,
-
- 73,
74, 75, 76, 110,
-
- 111,
112, 113, 114,
-
- 115,
116
- Neuron
einer verdeckten Schicht
- 50,
80, 120, 121
- Ausgangsneuronen
- 90
- Neuron
- 91
- Neuron
- 92
- Speicher
- AGR
- Abgasrückführungsrate
eines Abgasrückführungssystems
- DVK
- Diagnosewert
für einen
Vorkatalysator
- mA
- Massestromes
eines Abgasgemisches
- mK
- Massestrom
von einem Verbrennungsmotor zugeführtem Kraftstoff
- mL
- Massestrom
von einem Verbrennungsmotor zugeführter Luft
- n
- Drehzahl
eines Verbrennungsmotors
- TM
- Temperatur
eines Kühlmittels
zum Kühlen
eines Verbrennungs
-
- motors
- λVK
- Luft-Kraftstoff-Verhältnis vor einem
Vorkatalysator
- λNK
- Luft-Kraftstoff-Verhältnis hinter
einem Vorkatalysator