DE10319432B3

DE10319432B3 - Presse zur Herstellung folienbeschichteter Werkstücke mit dreidimensionaler Oberfläche

Info

Publication number: DE10319432B3
Application number: DE2003119432
Authority: DE
Inventors: Frank Hageböke
Original assignee: Heinrich Wemhoner & Co KG Maschinenfabrik GmbH; Wemhoner Heinrich GmbH and Co KG
Current assignee: Wemhoener Surface Technologies GmbH and Co KG
Priority date: 2003-04-29
Filing date: 2003-04-29
Publication date: 2004-07-08
Anticipated expiration: 2023-04-30

Abstract

Es wird eine Presse zur Herstellung folienbeschichteter flächiger Werkstücke mit dreidimensionaler Oberfläche, insbesondere von Holz-, Stein- oder Fliesenbodenimitaten, aus einem Pressengestell mit einem oberen und einem unteren Presstisch und einem einem Presstisch zugeordneten und einem Werkstück zugewandten Pressblech mit einer reliefartigen und auf die Oberfläche des Werkstückes und dem Muster einer Beschichtungsfolie abgestimmten Oberflächengestaltung zur Verfügung gestellt, die ein prägegenaues Pressen einer mit einem Muster versehenen Beschichtungsfolie auf flächige Werkstücke mit dreidimensionalen Oberflächen ermöglicht, was dadurch erzielt wird, dass das Pressblech im Verhältnis zum Presstisch (2; 3) längs und/oder quer verstellbar am Presstisch (2; 3) angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Presse zur Herstellung folienbeschichteter flächiger Werkstücke mit dreidimensionaler Oberfläche, insbesondere Fliesen-, Stein- oder Holzbodenimitate, aus einem Pressengestell mit einem oberen Presstisch und einem unteren Presstisch und einem einem Presstisch zugeordneten und einem Werkstück zugewandten Pressblech mit einer reliefartigen und auf die Oberfläche des Werkstückes und dem Muster einer Beschichtungsfolie abgestimmten Oberflächengestaltung.

Solche Beschichtungspressen sind in vielen Ausführungen bekannt, wobei sich als Problem herausstellt, dass bei einer auf ein flächiges Werkstück mit dreidimensionaler Oberfläche aufzupressenden Beschichtungsfolie, die mit einem Muster wie etwa einem Fliesenmuster versehen ist, schon geringste Lageabweichungen der Beschichtungsfolie zur reliefartigen Oberfläche des Pressbleches bereits zu deutlichen Qualitätseinbußen beim fertigen Werkstück führen können. Solche Lageabweichungen sind insbesondere durch das Breiten- und Längenwachstum einer Beschichtungsfolie bedingt, welches sich insbesondere während deren Produktionsprozesses einstellt, beispielsweise bei einer Durchfeuchtung mit Farbe, wobei dunklere Farben eine Beschichtungsfolie stärker durchtränken und zu einem größeren Wachstum führen als hellere Farben. Weiterhin entstehen in einem Imprägnierkanal zum Auftrag von zunächst flüssigem Kleber oder Harz in einem bis zu 70 m langen Kanal weitere Maßabwei chungen, etwa durch unterschiedliche Längsdehnung, wobei sich bei unterschiedlichen Chargen gleichen Materials oder in Abhängigkeit von der Breite , der Dicke oder des Musters des Ausgangsmaterials auch unterschiedliche Werte einstellen können.

Bei einer durchschnittlichen Wachstumstoleranz einer Beschichtungsfolie von ± 0,2% ergibt sich bei einer mittigen Ausrichtung der Beschichtungsfolie auf einem Werkstück von 2 m Breite an beiden Rändern des Werkstücks bereits ein Fehlmaß von ± 2 mm, was auch ungeübten Beobachtern sofort ins Auge fällt, da sich in diesem Bereich eine Kante des Werkstückes und des Musters befindet, sodass auch einem ungeübten Auge sofort das Missverhältnis zwischen Muster und Werkstückform auffällt.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Presse zur Verfügung zu stellen, die ein prägegenaues Pressen einer mit einem Muster versehenen Beschichtungsfolie auf flächige Werkstücke mit dreidimensionalen Oberflächen ermöglicht.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß aus den Merkmalen des Hauptanspruchs.

Dadurch, dass das Pressblech im Verhältnis zum Presstisch längs- und/ oder querverstellbar daran angeordnet ist, lässt sich zunächst das Pressblech in Abhängigkeit der bekannten Daten des Ablegeortes eines mit einer Beschichtungsfolie belegten Werkstücks optimal zu diesem ausrichten bzw. je nach Art der Beschichtungsfolie oder des Beschichtungspapiers mit unterschiedlichen Wachstumsraten ein optimierter Wert einstellen, der zu einem wesentlich verbesserten Arbeitsergebnis führt.

Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen aufgezeigt.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist das Pressblech ein- oder mehrfach längs und/oder quer in Teilpressbleche geteilt ausgebildet, sodass auch sehr breite Beschichtungsfolien auf ebenso breite Werkstücke prägegenau aufgebracht werden können, da das bei der Herstellung erfolgte Wachstum der Beschichtungsfolie durch ein passendes Ausrichten der Teilpressbleche ausgeglichen werden kann.

Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung bei der ein Teilpressblech relativ zur einem benachbarten Teilpressblech verstellbar aufgehängt und das andere Teilpressblech nach einer einmaligen Ausrichtung, die ebenfalls bereits in Abstimmung auf eine gewählte Beschichtungsfolie korrespondierend zu deren Muster erfolgen kann, fix unter einem Presstisch angeordnet ist, sodass sich der technische Aufwand der Konstruktion einer solchen Presse deutlich in Grenzen hält.

Vorteilhaft erscheint insbesondere die Verwendung von zwei Teilpressblechen pro Presstisch, welche sich über die Länge des Presstisches erstrecken, sodass die bekannten Spannvorrichtungen für Pressbleche nur auf einer Seite der Presstische dem Erfordernis der Verstellbarkeit angepasst werden müssen. Bei der nun möglichen Beeinflussung der Position der Teilpressbleche zueinander ist es des Weiteren selbstverständlich, dass die Zusammenlegevorrichtung, in der die Beschichtungsfolie auf das zu beschichtende Werkstück aufgelegt wird, sinnvoll so darauf abgestimmt werden kann, dass beispielsweise nicht die Ränder einer Beschichtungsfolie oder eines Musters als maßgebliche Orientierungspunkte herangezogen werden, sondern beispielsweise, dass der mittlere Bereich eines Folienstreifens, der einem fixen Teilpressblech der Presse zugeordnet ist, als Orientierungslinie herangezogen wird und die Beschichtungsfolie entsprechend auf dem Werkstück aufgelegt wird. Das parallele Teilpressblech kann dann optimiert auf dessen Mittelbereich eingestellt werden, sodass beispielsweise bei einer Beschichtungsfolie mit bekannter 0,2 % Wachstumstoleranz und einer Breite von 2 m das Muster nicht einseitig um 4 mm verschoben ist, sondern nach Außen und Innen jeweils nur um 1 mm, wodurch Werkstücke hoher und gleich bleibender Qualität erzeugt werden können.

Mit steigender Anzahl der Teilpressbleche lässt sich die Genauigkeit der Prägung bei steigendem konstruktiven Aufwand beliebig weiter verbessern.

Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Spannvorrichtung über lösbare Verbindungsmittel am Presstisch angeordnet, sodass ein Pressblech oder Teilpressbleche manuell durch Lösen und Festsetzen der Verbindungsmittel verstellbar sind, wobei solche Verbindungsmittel Schrauben sein können, die Langlöcher in der Spannvorrichtung durchgreifen und im Presstisch eingeschraubt sind. Denkbar ist jedoch auch, dass sich die Spannvorrichtung über Gewindespindeln gegenüber dem Presstisch verstellen lässt, wobei die Verstellung vorteilhafterweise automatisch erfolgen kann, sei es elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch und die Daten in Abhängigkeit der Beschichtungsfolie eingegeben werden können oder auch das tatsächliche Wachstum einer Beschichtungsfolie detektiert und ausgewertet werden kann.

Hierzu ist es bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung möglich, dass eine mit einem Kamerasystem zur Lageerfassung der Werkstücke oder der Beschichtungsfolie und ggf. mit einer Vorrichtung zur Ausrichtung der Werkstücke oder der Beschichtungsfolie ausgestattete Beschichtungspresse über einen Steuerungscomputer mit einer Verstellvorrichtung für die Position der Pressbleche verbunden ist, sodass diese automatisch ein- oder auch während des Arbeitsprozesses nachjustiert werden können.

Mit der vorliegenden Presse wird es demnach möglich, die Gravur eines Pressbleches kongruent mit dem Dekor einer Beschichtungsfolie vollständig deckungsgleich auf die dreidimensionale Oberfläche eines flächigen Werkstückes aufzuprägen.

Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
1 eine Vorderansicht einer Presse,
2 eine Seitenansicht der Presse gem. 1,
3 eine vergrößerte Ansicht der Presse gem. 1 in einer Teilansicht,
4 eine Aufsicht auf zwei Teilpressbleche mit einer aufgelegten Beschichtungsfolie.
Die Presse besteht im Wesentlichen aus einem Pressengestell 1 mit zwei über Presszylinder 9 gegeneinander bewegbaren Presstischen 2; 3, die mit Pressblechen 4; 5 versehen sind, welche Gravuren aufweisen, die mit dem Dekor einer Beschichtungsfolie und einer dreidimensionalen Oberfläche der zu beschichtenden Werkstücke übereinstimmen.
Wie insbesondere aus 3 deutlich wird; ist das linke Teilpressblech 6 fix, jedoch zumindest bei seiner Einrichtung ebenfalls individuell in Längs- und/oder Querrichtung auf eine bestimmte Beschichtungsfolie abgestimmt, unter einem Presstisch 2 bzw. auf dem unteren Presstisch 3 festgelegt, wo hingegen das rechte Teilpressblech 5 gegenüber dem oberen Presstisch 2 bzw. dem unteren Presstisch 3 seitlich verstellbar festgelegt ist. Diese Verstellbarkeit wird beispielsweise durch eine Gewindespindel 7 erzeugt, durch die die Spannvorrichtung 6 des Teilpressbleches 5 seitlich verschiebbar ist. Andere technische Lösungen der seitlichen Verstellbarkeit sind denkbar, ebenso wie die nicht zeichnerisch dargestellten Ausführungsformen eines einzelnen längs oder quer verstellbaren Pressbleches oder mehrerer auch zueinander verstellbarer längs- und/oder quer verstellbarer Teilpressbleche.

Claims

Presse zur Herstellung folienbeschichteter flächiger Werkstücke mit dreidimensionaler Oberfläche, insbesondere von Holz-, Stein- oder Fliesenbodenimitaten, aus einem Pressengestell mit einem oberen und einem unteren Presstisch und einem einem Presstisch zugeordneten und einem Werkstück zugewandten Pressblech mit einer reliefartigen und auf die Oberfläche des Werkstückes und dem Muster einer Beschichtungsfolie abgestimmten Oberflächengestaltung, dadurch gekennzeichnet, dass das Pressblech im Verhältnis zum Presstisch (2; 3) längs und/oder quer verstellbar am Presstisch (2; 3) angeordnet ist.
Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Pressblech ein- oder mehrfach längs und/oder quer in Teilpressbleche (4; 5) geteilt ausgebildet ist.
Presse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teilpressblech (5) relativ zu einem benachbarten Teilpressblech (4) verstellbar aufgehängt ist.
Presse nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Presstisch (2; 3) mit zwei Teilpressblechen (4; 5) ausgestattet ist und ein Teilpressblech (4) fix und ein Teilpressblech (5) dazu verstellbar am Presstisch (2; 3) angeordnet ist.
Presse nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Pressblech oder ein Teilpressblech (4; 5) von einer Spannvorrichtung (6) am Presstisch (2; 3) gehalten ist und dass die Spannvorrichtung (6) gegenüber dem Presstisch (2; 3) verstellbar ausgebildet ist.
Presse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (6) über lösbare Verbindungsmittel am Presstisch (2; 3) angeordnet ist und ein Pressblech oder Teilpressblech (4; 5) manuell durch Lösen und Festsetzen der Verbindungsmittel verstellbar ist.
Presse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (6) und der Presstisch (2; 3) über Gewindespindeln (7) gegeneinander verstellbar ausgebildet sind.
Presse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (6) automatisch, elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch gegenüber dem jeweiligen Presstisch (2; 3) verfahrbar ist.
Presse nach einem der vorgenannten Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit einer Beschichtungsfolie (8) belegtes Werkstück zu einem ersten Teilpressblech (4; 5) optimiert in der Presse positioniert ist und ein benachbartes Teilpressblech (4; 5) zu einem bekannten oder erwarteten Breiten- und/oder Längenwachstum einer Beschichtungsfolie (8) relativ beabstandet dazu eingestellt ist.
Presse nach einem der vorgenannten Ansprüche 2 bis 8 ,dadurch gekennzeichnet, dass sie vor der Presse mit einem System zur Lageerfassung und/oder mit einem System zur Ausrichtung der Werkstücke und/ oder der Beschichtungsfolien ausgestattet ist und ein damit verbundener Steuerungscomputer der Presse mit einer Verstelleinrichtung der Teilpressbleche (4) gekoppelt ist und dass deren Ausrichtung automatisch durchführbar ist.