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Die
Erfindung betrifft ein Kopfstützensystem für einen
Fahrzeugsitz, insbesondere für
einen Kraftfahrzeugsitz, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruches 1.
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In
der
EP 1 062 118 B1 ist
ein Kopfstützensystem
dieser Art offenbart, bei dem eine auf zwei Kopfstützenstangen
montierte, federvorgespannte und elektromagnetisch auslösbare Kopfstütze um eine
durch zwei Gelenke definierte erste Drehachse in eine Nichtgebrauchsstellung
klappbar und um eine durch zwei weitere Gelenke definierte zweite
Drehachse neigungseinstellbar ist. Die Nichtgebrauchsstellung ist
dabei nur unwesentlich niedriger als die Gebrauchsstellung, und
die Struktur dieser Lösung ist
recht aufwendig.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Kopfstützensystem
der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
ein Kopfstützensystem
mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind
Gegenstand der Unteransprüche.
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Dadurch,
daß die
Drehachseneinheit wenigstens eine Bügelaufnahme zur Aufnahme des Kopfstützenbügels und
wenigstens eine Stangenaufnahme zur Aufnahme einer entlang der Drehachseneinheit
angeordneten Verriegelungsstange aufweist, welche die vorzugsweise
federvorgespannte Drehachseneinheit in der Gebrauchsstellung verriegelt, gelangt
zum einen die Kopfstütze
in eine sehr tiefe Nichtgebrauchsstel lung, und zum anderen können die
beispielsweise im Crashfall über
den Kopfstützenbügel eingeleiteten
Kräfte
gut in die Verriegelungsstange eingeleitet und über deren Länge verteilt werden. Dies ist
insbesondere bei zwei Kopfstützenbügeln, entsprechend
zwei Bügelaufnahmen
und vorzugsweise auch zwei Stangenaufnahmen von Vorteil, wenn mittig
angeordnete Verriegelungen Verbiegungen bedingen können.
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Der
Grundträger
weist vorzugsweise eine Fanggeometrie auf, welche im Crashfall nach
einem kurzen Weg die Verriegelungsstange aufnimmt und entsprechend
die eingeleiteten Kräfte
in die Fahrzeugstruktur weiterleitet. Die Verriegelungsstange wird
so nicht auf Biegung, sonder nur auf Scherung beansprucht, so daß eine Herstellung
aus einem Draht möglich
ist. Der Querschnitt kann kreisrund sein oder jede beliebige andere
Kontur aufweisen.
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Die
Drehachseneinheit weist vorzugsweise wenigstens eine Verstärkungsplatte
auf, und zwar vorzugsweise in axialer Richtung in der Nähe der Bügelaufnahme,
wobei die Stangenaufnahme in der Verstärkungsplatte ausgebildet sein
kann. Im Crashfall nimmt die Verstärkungsplatte einen Teil der
Kräfte auf
und leitet sie weiter. Die Belastbarkeit der Drehachseneinheit wird
dadurch erhöht,
so daß die
Drehachseneinheit entsprechend aus Kunststoff und somit kostengünstig und
mit geringem Gewicht ausgebildet werden, wobei die Stabilität der Drehachseneinheit
mit größerem Durchmesser
steigt. Vorzugsweise ist die Verstärkungsplatte dicht neben der
Bügelaufnahme
vorgesehen, um eine gute Kraftweiterleitung zu gewährleisten.
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Die
Verriegelungsstange wird in der Gebrauchsstellung von wenigstens
einem vorgespannten Entriegelungsbügel gehalten, welcher sich
beispielsweise durchgehend zwischen den Verstärkungsplatten und über nahezu
die gesamte Länge der
Verriegelungsstange erstreckt, wobei für eine optimale Kraftweiterleitung
die Fanggeometrie jeweils zwischen der Verstärkungsplatte und dem Entriegelungsbügel vorgesehen
ist. Der Entriegelungsbügel hält die Verriegelungsstange
vorzugsweise mittels eines Maules, welches in der Gebrauchsstellung
wenigstens näherungsweise
senkrecht zur Stangenaufnahme ausgerichtet ist, so daß einerseits
die vorgespannte Drehachseneinheit im verriegelten Zustand die Verriegelungsstange
in das Maul drückt
und andererseits beim Entriegeln der Entriegelungsbügel die
Verriegelungsstange leicht ausheben kann. Das Entriegeln erfolgt
dann beispielsweise mittels eines Antriebs, der den Entriegelungsbügel impulsartig oder über eine
längere
Zeitdauer hinweg beaufschlagt. Anstelle des Maules kann aber auch
eine geschlossene Bohrung in einem Arm des Entriegelungsbügels vorgesehen
sein, in welche die Verriegelungsstange in axialer Richtung eingeschoben
wird.
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Das
erfindungsgemäße Kopfstützensystem findet
vorzugsweise bei Rücksitzanlagen
von Limousinen mit Hutablage oder dergleichen Anwendung, kann aber
auch für
andere Fahrzeugsitze verwendet werden.
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Im
folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigen
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1 einen Schnitt durch das
Ausführungsbeispiel
in der Gebrauchsstellung entlang der Linie I-I in 3,
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2 einen Schnitt durch das
Ausführungsbeispiel
in der Gebrauchsstellung entlang der Linie II-II in 3,
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3 eine Frontansicht des
Ausführungsbeispiels
in der Gebrauchsstellung,
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4 eine perspektivische Teilansicht
des Ausführungsbeispiels,
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5 einen Schnitt durch das
Ausführungsbeispiel
in der Nichtgebrauchsstellung entsprechend 1, und
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6 einen Schnitt entlang
der Linie VI-VI in 5.
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Ein
Kopfstützensystem 1 ist
für eine
Rücksitzanlage
R eines Kraftfahrzeuges vorgesehen. Das Kopfstützensystem 1 umfaßt eine
beweglich gelagerte Kopfstütze 5,
die von einer Gebrauchsstellung nach hinten abgeklappt werden kann,
so daß sie
in eine Nichtgebrauchsstellung auf einer sich an die Rücksitzanlage
R anschließenden
Hutablage H gelangt.
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Ein
Grundträger 11 des
Kopfstützensystems 1 ist
an der Fahrzeugstruktur im Bereich hinter der Rücksitzanlage R fest angebracht.
Im oberen Bereich des Grundträgers 11 ist
eine im wesentlichen aus Kunststoff bestehende Drehachseneinheit 12 gelagert,
welche um eine horizontale und quer zur Fahrtrichtung verlaufende
Drehachse drehbar ist. Eine erste Feder 13 spannt die Drehachseneinheit 12 nach
hinten vor. An den beiden axialen Enden der Drehachseneinheit 12 sind
Bügelaufnahmen 14 für je einen
Kopfstützenbügel 15 vorgesehen,
wobei die beiden Kopfstützenbügel 15 die
Kopfstütze 5 tragen und
in der Gebrauchsstellung schräg
nach oben abstehen.
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Dicht
neben den Bügelaufnahmen 14 ist
in der Drehachseneinheit 12 axial weiter innen jeweils eine
metallische Verstärkungsplatte 16 eingelassen, welche
zur Aufnahme von Kräften
ausgelegt ist. An dem in der Gebrauchsstellung oberen Ende jeder Verstärkungsplatte 16 ist
eine Stangenaufnahme 18 der Drehachseneinheit 12 ausgebildet.
Die Stangenaufnahme 18 nimmt in der Gebrauchsstellung eine parallel
zur Drehachseneinheit 12 angeordnete und über deren
nahezu gesamte Länge
verlaufende Verriegelungsstange 21 auf.
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Die
Verriegelungsstange 21 wird vom Maul 23 eines
Entriegelungsbügels 25 aus
Kunststoff aufgenommen, welcher schwenkbar im Grundträger 11 gelagert
und axial zwischen den Verstärkungsplatten 14 mit
seinen Stirnseiten dicht neben diesen angeordnet ist. Das Maul 23 öffnet sich
dabei entgegen der Vorspannrichtung der ersten Feder 13,
also entgegen der Schwenkrichtung, in welche die Verstärkungsplatte 16 mit
der Stangenaufnahme 18 beim Übergang
in die Nichtgebrauchsstellung schwenkt, während die Stangenaufnahme 18 sich
in der Schwenkrichtung des Entriegelungsbügels 25 öffnet. Somit
sind die Stangenaufnahme 18 und das Maul 23 wenigstens
näherungsweise
senkrecht zueinander ausgerichtet. An dem vom Maul 23 abgewandten Längsrand
des Entriegelungsbügel 25 ist
ein Betätigungswulst 27 ausgebildet,
an welchem eine zweite Feder 29 in Form einer Zugfeder
angreift, die den Entriegelungsbügel 25 in
Schließrichtung
vorspannt. In der Nähe
des Betätigungswulstes 27 ist
ein Antrieb 31 angeordnet, der als Linearantrieb mit einer
Betätigungsstange 33 versehen
ist, die in ihrer Längsrichtung
beispielsweise elektromagnetisch oder pneumatisch verschieblich
ist.
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Zum Übergang
von der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung ist das
Kopfstützensystem 1 zu
entriegeln. Hierfür
fährt der
Antrieb 31 die Betätigungsstange 33 wenigstens
kurzzeitig aus, so daß diese
gegen den Betätigungswulst 27 drückt und entgegen
der Kraft der zweiten Feder 29 den Entriegelungsbügel 25 schwenkt.
Der Entriegelungsbügel 25 nimmt
mittels des Maules 23 die Verriegelungsstange 21 mit
und zieht diese aus den beiden Stangenaufnahmen 18. Die
erste Feder 13 dreht nun die Drehachseneinheit 12,
so daß die
Kopfstützenbügel 15 mit
der Kopfstütze 5 nach
hinten schwenken, bis die Kopfstütze 5 auf
der Hutablage H zu liegen kommt. Bei der Rückkehr in die Gebrauchsstellung, welche
beispielsweise manuell erfolgt, drückt die zweite Feder 29 den
Entriegelungsbügel 25 mit
der Verriegelungsstange 21 gegen die Drehachseneinheit 12.
Sobald die Stangenaufnahmen 18 nach oben gedreht sind,
können
diese die Verriegelungsstange 21 aufnehmen, womit das Kopfstützensystem 1 wieder
verriegelt ist.
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In
einem Crashfall werden in der Gebrauchsstellung die Crashkräfte über die
Kopfstützenbügel 15 in
die Drehachseneinheit 12 eingeleitet und über die
Verstärkungsplatten 16 in
der Drehachseneinheit 12 auf die Verriegelungsstange 21 übertragen.
Die beispielsweise aus einem Draht bestehende Verriegelungsstange 21 kann
sich leicht deformieren und wird dann von einer Fanggeometrie 35 des
Grundträgers 11 blockiert.
Die in 4 angedeutete
Fanggeometrie 35 ist in axialer Richtung zwischen der Verstärkungsplatte 16 und
dem Entriegelungsbügel 25 ausgebildet.
Der Grundträger 11 leitet
die auftretenden Kräfte
in die Fahrzeugstruktur weiter.
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- 1
- Kopfstützensystem
- 5
- Kopfstütze
- 11
- Grundträger
- 12
- Drehachseneinheit
- 13
- erste
Feder
- 14
- Bügelaufnahme
- 15
- Kopfstützenbügel
- 16
- Verstärkungsplatte
- 18
- Stangenaufnahme
- 21
- Verriegelungsstange
- 23
- Maul
- 25
- Entriegelungsbügel
- 27
- Betätigungswulst
- 29
- zweite
Feder
- 31
- Antrieb
- 33
- Betätigungsstange
- 35
- Fanggeometrie
- H
- Hutablage
- R
- Rücksitzanlage