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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Editieren der Datenbank
eines mobilen Endgerätes
mit einem auf einer alphanumerischen Tastatur basierenden Texteingabesystem,
welches zur Texteingabe auf die Datenbank enthaltend eine Vielzahl
von Wörtern
zugreift.
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Derartige
Verfahren finden unter Anderem in Endgeräten wie beispielsweise Mobilfunk-Endgeräten der
dritten Generation Anwendung.
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Viele
Mobiltelefone sind mittlerweile mit einer SMS (Short Message Service)-Eingabehilfe
(wie. z.B. T9 TM) ausgestattet. Dadurch
muss bei einer SMS-Eingabe nicht bei jedem Buchstaben die jeweilige
Zifferntaste der alphanumerischen Tastatur mehrmals getippt werden,
sondern das Mobiltelefon erkennt aufgrund der Ziffernkombination
und eines integrierten Wörterbuches
das jeweilige Wort.
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Bekannte
SMS-Texteingabehilfen haben jedoch den Nachteil, dass eine Erweiterung
der Wörterbücher nur
möglich
ist, indem der Benutzer im SMS-Eingabemenü das neu zu erlernende Wort
konventionell, d.h. durch Mehrfachdrücken der entsprechenden Zifferntaste
für jeden
Buchstaben, eintippt. Des weiteren muss diese aufwendige Prozedur
nach einem Wechsel des Mobiltelefons wiederholt werden.
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Folglich
sind unübliche,
benutzerspezifische, dem Wörterbuch
nicht bekannte Wörter
nicht bei bekannten SMS-Texteingabehilfen
verfügbar
und können
somit nicht dem Benutzer vorgeschlagen werden.
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Darüber hinaus
kann ein Benutzer bei bekannten Texteingabehilfen nicht beeinflussen,
welche Wörter in
welcher Reihenfolge ihm vorgeschlagen werden. Beispielsweise kann
die Ziffernkombination „866" das Wort „TOM" oder „UNO" bedeuten. Verwendet
jemand nun öfters „UNO", bekommt aber immer „TOM" zuerst angezeigt,
so wäre
es wünschenswert,
auf die Reihenfolge der Vorschläge
Einfluss nehmen zu können.
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Somit
liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Editieren der Datenbank eines mobilen Endgerätes bereitzustellen, welches
die Nachteile des Standes der Technik vermeidet.
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Diese
Aufgabe wird durch das Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen
Patentansprüchen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Editieren der Datenbank eines mobilen Endgerätes mit einem auf einer alphanumerischen
Tastatur basierenden Texteingabesystem, welches zur Texteingabe
auf die Datenbank enthaltend eine Vielzahl von Wörtern zugreift, weist die Verfahrensschritte
- – Empfangen
mindestens eines Wortes mit einer zugewiesenen Priorität von einem
Sendemittel in dem mobilen Endgerät,
- – Auswerten
der Priorität
des Wortes,
- – Speichern
des Wortes mit der zugewiesenen Priorität in der Datenbank, und
- – Anzeigen
von Wörtern
bzw. Teilen von Wörtern
aus der Datenbank bei der Texteingabe in Abhängigkeit von der Priorität,
auf.
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Bei
dem mobilen Endgerät
kann es sich um jede Art von mobilen Endgerät wie beispielsweise einem Mobilfunkendgerät handeln.
Solche Mobilfunkendgeräte
weisen meist eine sogenannte alphanumerische Tastatur auf, d.h.
eine Tastatur mit Tasten für die
neun Zahlen 0 bis 9 und zwei weiteren Tasten * und #. Die vorliegende
Erfindung ist aber nicht auf diese Art weitverbreiteter Tastaturen
beschränkt.
Neuere Mobilfunkendgeräte
weisen teilweise nur noch eine Taste, eine Multifunktionstaste oder
gar keine Taste mehr auf. Bei solchen Eingabehilfen erfolgt die
Bestätigung
beispielsweise über
einen Zeitgeber und es kann über
auf dem Display dargestellte Tastatur eine Taste durch weiterklicken
ausgewählt
werden. Auf solche auf eine alphanumerische Tastatur basierende
Eingabehilfen ist die vorliegende Erfindung ebenfalls anwendbar.
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Bei
den Wörtern
muss es sich nicht um ganze Wörter
handeln, sondern es können
auch Wortbestandteile und/oder Sonderzeichen umfasst sein.
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Bei
dem Sendemittel kann es sich um jede Art von Rechner bzw. Computer
oder PDA (Personal Digital Assistant) handeln, mit welchem ein Senden
des Wortes zu dem mobilen Endgerät
möglich
ist. Bei dem Sendemittel kann es sich aber auch um ein Mobilfunk-Endgerät handeln,
so dass ein Austausch von Wörtern
zwischen zwei Teilnehmern möglich
ist. Das Senden der Wörter
umfasst jede Art von Übertragung
zwischen dem Sendemittel und dem mobilen Endgerät, wie etwa per Datenkabel,
SMS, IrDA (Infrared Data Association), Bluetooth etc.
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In
einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird ein Wort nach
dem Empfang aus der Datenbank gelöscht, falls diesem Wort die
niedrigste mögliche
Priorität
zugeordnet wurde. Beispielsweise kann ein Wort mit einer zugeordneten
Priorität
0 von dem Sendemittel zu dem mobilen Endgerät gesendet werden, um dieses
Wort, falls in der Datenbank schon vorhanden, zu löschen.
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In
einer anderen Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird Wörtern ohne
zugewiesene Priorität eine
mittlere Priorität
zugewiesen. Denkbar ist, dass übertragenen
Wörtern
nur optional eine Priorität
zugewiesen wird. In diesem Fall würde solchen Wörtern, falls
ihnen keine Priorität
zugewiesen wurde, standardmäßig eine
mittlere Priorität,
d.h. bei einer Prioritätenskala
von 1 bis 10, eine 5 zugewiesen.
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Bevorzugt
wird ferner eine Vielzahl von Wörtern
in einer Datei an das mobile Endgerät übertragen. Denkbar ist, dass
ganze Wörterbücher für verschiedene
Sprachen übertragen
werden.
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Weiter
bevorzugt kann abgefragt werden, wie viele Wörter in der Datenbank noch
gespeichert werden können.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung wird vor dem Senden des Wortes
an das mobile Endgerät überprüft, ob dieses
die Priorisierung von Wörtern
unterstützt.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung können nur mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingegebene Wörter
aus der Datenbank ausgelesen werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft des weiteren ein mobiles Endgerät, welches
geeignet ist, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet zu
werden.
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Die
Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügte Zeichnung
anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Die
dort dargestellten Merkmale und auch die bereits oben beschriebenen Merkmale
können
nicht nur in der genannten Kombination, sondern auch einzeln oder
in anderen Kombinationen erfindungswesentlich sein, Es zeigt:
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1: ein Ausführungsbeispiel
eine Übertragung
eines Wortes von einem Rechner zu einem Mobilfunk-Endgerät.
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1 zeigt ein Mobilfunk-Endgerät 1 mit
einem Display 2 und einer Tastatur 3. Gibt ein
Benutzer des Mobilfunk-Endgeräts 1 im
SMS-Texteingabemodus mit Texteingabehilfe die Ziffernkombination „2255" ein, so kann dies
sowohl „BALL" al so auch „CALL" bedeuten. Den Benutzer
stört jedoch
beispielsweise, dass ihm nach Eintippen der Kombination „2255" immer das Wort „BALL" vor dem Wort „CALL" angeboten wird.
Aus diesem Grund gibt er an seinem Personalcomputer 4 mit
entsprechender Software das Wort „CALL" mit einer zugeordneten hohen Priorität 10 ein,
und sendet dieses 6 an das Mobilfunk-Endgerät 1. Folglich wird
jetzt bei Eingabe der Ziffernkombination „2255" immer zuerst das Wort „CALL" vorgeschlagen.
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Zur
Realisierung des Verfahrens werden zwei neue AT-Befehle AT+CDEW
und AT+CDER eingeführt.
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Bei
dem Befehl +CDEW wird das neu zu „erlernende" Wort übergeben,
sowie eine Priorität,
um anzugeben, wie wahrscheinlich dieses Wort bei der entsprechenden
Ziffernkombination ist.
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Der
Befehlssyntax für
+CDEW (Dictionary Entry Write) lautet somit:
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Dabei
ist der Parameter <neues
Wort> einen String-Typ
für ein
neu zu erlernendes Wort. Das verwendete Alphabet hängt von „+CSCS" („Select
TE character set",
3GPP (3rd Generation Partnership Project) 27.007
Spezifikation; Kapitel 5.5) ab. Der Parameter <Priorität> ist ein Integer-Wert, welcher die Priorität dieses
Wortes beschreibt, Der Wertebereich beträgt beispielsweise 0–10, wobei
0: Löschen
dieses Wortes aus dem Wörterbuch;
1; niedrigste Priorität;
10: höchste
Priorität
und die Standardeinstellung 5 ist.
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Der
Parameter <Priorität> kann optional sein.
Wird er bei der Eingabe weggelassen, so wird der Standardwert 5 vorausgesetzt.
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Der
Befehlssyntax für
+CDER (Dictionary Entry Read) lautet:
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Der
Parameter <indexl> ist ein Integer-Typ
und gibt den Index der unteren Grenze an. Der Parameter <index2> ist ebenfalls ein
Integer-Typ. Er ist optional und gibt den Index der oberen Grenze
an, um ganze Bereiche ausgeben zu können.
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Mittels
des Befehls +CDER kann lesend auf das Wörterbuch zugegriffen werden,
falls dieses vom Mobilfunk-Endgerät 1 unterstützt wird.
Es ist auch denkbar, dass dieser Befehl sich nur auf die Erweiterungen,
die mit +CDEW eingetragen wurden, bezieht. Dadurch kann das integrierte „Standardwörterbuch" vor dem Lesen-Zugriff
geschützt
werden.
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Der
Benutzer ist somit nicht mehr darauf angewiesen, aufwendig im SMS-Menü alle neu
zu erlernenden Wörter „konventionell", d.h. durch Mehrfachtippen
der jeweiligen Zifferntaste einzugeben. Vielmehr genügt es, die
Wörter
auf dem PC in eine Datei einzugeben und per PC-Applikation, die
diesen neuen AT-Befehl
+ CDEW benutzt, in das Mobilfunk-Endgerät 1 zu übertragen.
Der Benutzer muss sich somit nicht mehr darum kümmern, auf welchen Zifferntasten
die jeweiligen Buchstaben angeord net sind, sondern kann die Worte
am Personalcomputer 4 in bekannter Weise eingeben.
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Beim
Wechsel auf ein anderes Mobilfunk-Endgerät muss auch nur die PC-Applikation
erneut gestartet werden, ohne die Worte nochmals eingeben zu müssen.
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Durch
die Vergabe von Prioritäten
kann man vermeiden, dass das Mobilfunk-Endgerät 1 zuerst ein anderes
Wort mit der gleichen Ziffernkombination vorschlägt. Falls ein Wort ständig falsch
vorgeschlagen wird, so setzt man dessen Priorität herunter.
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Beispielsweise
verwendet ein Benutzer sehr häufig
das Wort „CALL". Folglich setzt
er die Priorität
für das
Wort „BALL" herunter. Alternativ
wäre es
auch möglich,
das Wort „CALL" mit einer sehr hohen
Priorität
zu versehen.
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Der
beschriebene Befehl +CDEW eignet sich für Personalcomputer-Applikationen,
um beispielsweise vom Benutzer festgelegte Wörter zu übertragen, oder eine Wörterbuchdatei,
die von einer Homepage geladen werden kann, in das Mobilfunk-Endgerät 1 zu
integrieren. Auch ist es denkbar, mittels des Befehls AT+CDER Erweiterungen
vom Mobilfunk-Endgeräten 1 auf
den Personalcomputer 4 zu übertragen und zu bearbeiten.
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Es
ist auch möglich,
das Mobilfunk-Endgerät 1 mit
einem leeren Wörterbuch
auszuliefern. Der Benutzer muss sich in diesem Fall die gesamte
Wörterbuchdatei
in seiner gewünschten
Sprache (von CD oder Internet) besorgen und die Upload-Applikation, die
den Befehl AT+CDEW verwendet, starten. Durch eine Kontrolle der
Wörterbuchdatei
kann dabei gewährleistet
werden, dass nur der Wortschatz übernommen
wird, der vom Benutzer wirklich gewünscht ist. Dadurch kann Telefonspeicher
eingespart und für
andere Zwecke (z.B. Notizbuch, etc.) verwendet werden.
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Durch
die vorliegende Erfindung ist es möglich, Wörterbucherweiterungen für bestimmte
Altersschichten (Kinder, Jugendliche, Senioren) anzubieten. Gerade
für Jugendliche,
die verstärkt
den SMS-Dienst nutzen, ist dies sehr interessant.
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Auch
sind Erweiterungen mit bestimmten Sprachdialekten (bayerisches,
schwäbisches
Wörterbuch) oder
beliebten Ausdrücke
denkbar. Beispielsweise gibt es in der Schweiz große Unterschiede
in der Schreibweise von umgangssprachlich benutzten Worten, die
von dem jeweiligen Benutzern abhängt,
so dass kein einheitliches Standardwörterbuch möglich ist Ebenso bieten Fachwörterbücher Möglichkeiten,
um beispielsweise Personen, die Ihr Mobiltelefon überwiegend
beruflich nutzen, mit benutzerspezifischen Wörtern zu versorgen. Eine Sammlung
von häufig
benutzten Abkürzungen
kann ebenso auf diese Weise in das Wörterbuch übertragen werden.
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Auch
das Wechseln in eine andere Sprache ist problemlos durchführbar. Dazu
müssen
die alten Wörter
gelöscht
werden und der neue Wortschatz, evtl. samt Prioritäten, übertragen
werden.
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Weitere
Beispiele (a)–(g)
werden nachfolgend stichpunktartig gezeigt:
(a) | |
Eingabe: | AT+CDER=? |
Antwort: | +CDER:
50,70 |
Interpretation: | Mobiltelefon
unterstützt
den Befehl AT+CDER. Es sind bereits 50 von insgesamt 70 Einträgen belegt. |
(b) | |
Eingabe: | AT+CDER=50,52 |
Antwort: | +CDER:
50, "timmy", 6 +CDER: 51, "struppi", 5 |
| +CDER:
52, "siemens", 6 OK |
Interpretation: | Mobiltelefon
unterstützt
den Befehl AT+CDER. Der Inhalt der Speicherplätze 50–52 samt zugehörigen Prioritäten wird
ausgegeben. |
(c) | |
Eingabe: | AT+CDEW=? |
Antwort: | Fehler |
Interpretation: | Mobiltelefon
unterstützt
den Befehl AT+CDEW nicht |
(d) | |
Eingabe: | AT+CDEW=? |
Antwort: | +CDEW:
0–10 OK |
Interpretation: | Mobiltelefon
unterstützt
den Befehl AT+CDEW und der Wertebereich der unterstützen Prioritäten ist
von 0 bis 10 |
(e) | |
Eingabe: | AT+CDEW="BALL",3 |
Antwort
: | OK |
Interpretation: | Das
Wort „BALL" wird in das Wörterbuch übernommen
mit niedriger Priorität
3. Wird nun im SMS-Eingabemenü „2255" eingegeben, so wird
unter anderem das Wort „BALL" als Interpretation
angeboten |
(f) | |
Eingabe: | AT+CDEW="CALL",10 |
Antwort: | OK |
Interpretation: | Die
Priorität
des bereits dem Wörterbuch
bekannten Wort „CALL" wird auf 10 erhöht. Wird
nun im SMS-Eingabemenü „2255" einge |
| geben,
so wird als erstes das Wort „CALL" angeboten. |
(g) | |
Eingabe: | AT+CDEW="BALL",0 |
Antwort: | OK |
Interpretation: | Das
Wort „BALL" wird aus dem Wörterbuch
im Telefon gelöscht. |