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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Unterdrückung mindestens eines akustischen
Störsignals mit
einem Richtmikrofonsystem, das mindestens zwei Mikrofone aufweist,
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Der
Abgleich von Mikrofonen eines Richtmikrofonsystems ist von entscheidender
Bedeutung für die
Unterdrückung
von Störsignalen.
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Beim
statischen Abgleich werden die Mikrofone eines Richtmikrofonsystems
im Freifeld statisch aufeinander angepasst. Dieser Abgleich wird
meist mithilfe einer Messeinrichtung vorgenommen, die es erlaubt,
Amplituden- und Phasenabgleich der einzelnen meist omnidirektionalen
Mikrofone durchzuführen.
Der statische Abgleich ermöglicht
es, ein diffuses Störschallfeld
aus dem Richtmikrofonsignal zu eliminieren. Allerdings wird ein
im Freifeld durchgeführter
Abgleich beim betreiben eines Richtmikrofonsystems, das beispielsweise
in einem Hörhilfsgerät verwendet
wird, durch den Einfluss des Kopfes auf die Schallausbreitung teilweise
wieder zunichte gemacht.
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Zusätzlich oder
alternativ werden adaptive Amplituden- und Phasenabgleichsalgorithmen
vorgeschlagen und verwendet, die den Abgleich kontinuierlich während des
getragenen Zustands des Hörhilfsgeräts durchführen und
so den Einfluss des Kopfes auf den Empfang von akustischen Signale
berücksichtigen.
Die Parameter dieser Algorithmen sind im wesentlichen zwei Faktoren,
ein Amplitudenfaktor und ein Phasenversatz zwischen den beiden Mikrofonsignalen.
Solche Faktoren werden auch frequenzbandspezifisch verwendet. Die
Algorithmen erreichen im Mittel, d.h. für diffusen Störschall,
einen möglichst
guten Abgleich.
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Aus
DE 199 27 278 C1 ist
ein Verfahren zum Anpassen eines Hörhilfegeräts sowie ein Hörhilfegerät bekannt.
Dabei wird ein Hörhilfegerät mit mehreren
Mikrofonen, die zum Erzeugen einer Richtcharakteristik miteinander
verschaltet sind, während
des Tragens in einem geeigneten Messraum beschallt und die Richtcharakteristik
aufgenommen. Sich daraus ergebende Filterparameter sind den Mikrofonen nachgeschalteten
parametrierbaren Filtern zuführbar und
es ist damit die gewünschte
ideale Richtcharakteristik unter Berücksichtigung der individuellen
Gegebenheiten beim Tragen des Hörhilfegeräts approximierbar.
Das Verfahren ermöglicht
es, Filterparameter zur Amplituden- und/oder Phasenganganpassung
der von den Mikrofonen aufgenommenen Signale zu erzeugen, um die
Richtcharakteristik der Mikrofone zu optimieren. Ein Verfahren zur
Anpassung von Richtcharakteristiken ist auch aus
EP 0 820 210 A2 bekannt.
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WO
03/009636 A2 lehrt ein Verfahren und eine Vorrichtung, um erwünschte Schallquellen
durch die Richtwirkung einer Mikrofonanordnung zu erfassen und gleichzeitig
unerwünschte
Schallquellen zu unterdrücken.
Hierzu wird eine Nebenkeule des Richtdiagramms herangezogen. Die
resultierende Richtcharakteristik wird durch Verarbeiten der Signale
von mindestens zwei Richtmikrofonen erzeugt. Des Weiteren ist aus
US 5,473,701 A eine
adaptive Mikrofonanordnung bekannt, deren Richtwirkung mit elektrischen
Mitteln veränderbar
ist, um beispielsweise Störsignalquellen
auszublenden.
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US
2002/0048379 A1 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung, mit
der die Einfallsrichtung oder Position einer Schallquelle bestimmt
wird. Hierzu sind mehrere Mikrofone vorgesehen, deren Signale in
einer Filterbank in spektrale Anteile zerlegt werden. Dann werden
Kreuzkorrelationsfunktionen aus jeweils mehreren Mikrofonteilsignalen gebildet,
aus denen schließlich
die Richtungsinformationen gewonnen werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
anzugeben, mit denen richtungsabhängig der Einfluss eines akustischen
Störsignals
auf den Empfang eines Richtmikrofonsystems unterdrückt werden
kann.
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Die
erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur
Unterdrückung mindestens
eines Störsignals
mit einem Richtmikrofonsystem, das mindestens zwei Mikrofone aufweist, wobei
erstens eine Mehrzahl von Richtmikrofonsignalen durch gewichtetes
Kombinieren von Signalen der mindestens zwei Mikrofone erzeugt wird,
wobei die Gewichtung jeweils eine richtungsabhängige Empfindlichkeit des Richtmikrofonsystems
bestimmt, wobei zweitens die Richtmikrofonsignale auf eine gleiche
Empfindlichkeit des Richtmikrofonsystems in einem Richtbereich normiert
werden und drittens das Richtmikrofonsignal mit dem geringsten Störsignalanteil
als Ausgangsrichtmikrofonsignal ausgewählt wird. Beim gewichteten
Kombinieren kann dabei z.B. eine Verzögerung mithilfe eines Pha senfaktors
und eine Amplitudenänderung
durch einen Amplitudenfaktor erzielt werden.
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Bei
dem Verfahren werden mehrere Richtmikrofonsignale erzeugt, die aufgrund
ihrer unterschiedlichen richtungsabhängigen Empfindlichkeiten verschieden
stark vom Störsignal
beeinflusst werden.
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Befindet
sich das Störsignal
in einer Richtung in der die Empfindlichkeit des durch die Gewichtung
gegebenen Richtmikrofonsignals groß ist, so wird das Richtmikrofonsignal
einen großen
Störsignalanteil
beinhalten. Befindet sich das Störsignal
dagegen in einer Richtung, in der die Empfindlichkeit des durch
die Gewichtung bestimmten Richtmikrofonsignals klein ist, so wird
der Störsignalanteil
im Richtmikrofonsignal klein sein.
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Voraussetzung
für einen
möglichen
Vergleich der Richtmikrofonsignale ist die gleiche Empfindlichkeit
aller Richtmikrofronsignale in einem Richtbereich. Dieser Richtbereich
ist bei einem Richtmikrofonsystem, das beispielsweise in einem Hörhilfsgerät verwendet
wird, vorzugsweise die Vorausrichtung, die üblicherweise mit 0° bezeichnet
wird. Da beispielsweise zwei Mikrofone einen relativ breiten Richtkegel 1.
Ordnung erzeugen, ist es vorteilhaft, die Empfindlichkeit des Richtmikrofonsystems
je nach technischer Gegebenheiten in einem schmalen oder breiten
Bereich z.B. in Vorwärtsrichtung
zu mitteln. Im einfachsten Fall wird nur das Signal in 0°-Richtung
genommen. Die erzeugten Richtmikrofonsignale werden in diesem Richtbereich
auf eine gleiche Empfindlichkeit normiert.
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Das
Richtmikrofonsignal mit dem geringsten Störsignalanteil wird als Ausgangsrichtmikrofonsignal
des Richtmikrofonsystems ausgewählt.
Dabei wird der Beitrag des Störsignals
zum Richtmikrofonsignal aufgrund der normierten Empfindlichkeit
im Richtbereich beispielsweise durch die Signalenergie charakte risiert.
Eine niedrige Signalenergie bedeutet, dass die Empfindlichkeit des
Richtmikrofonsignals auf das Störsignal
niedrig ist, so dass auch ein niedriger Störsignalanteil im Richtmikrofonsignal
vorliegt. Alternativ könnte
man den Störsignalanteil
beispielsweise durch einen Signalpegel, eine vom Signal erzeugte
Spannung, durch den Betrag des Signals oder auch durch ein Signal
zu Rauschverhältnis
der Richtmikrofonsignale bestimmen.
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Ein
weiterer Vorteil des Verfahrens liegt in der richtungsabhängigen Unterdrückung eines
Störsignals,
da das Verfahren es ermöglicht,
gezielt Störsignale,
die aus der Richtung mit einer minimalen Empfindlichkeit empfangen
werden, aus dem Richtmikrofonsignal herauszufiltern.
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Die
Möglichkeit über gewichtetes
Kombinieren der Signale der Mikrofone des Richtmikrofonsystems die
Empfindlichkeit des Richtmikrofonsystems zu bestimmen, ist grundlegend
für das
Verfahren.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens wird
die Gewichtung derart bestimmt, dass sie die Empfindlichkeit des
Richtmikrofonsystems für
eine in Bezug zum Richtmikrofonsystem in einer Richtung liegenden
Störsignalquelle
minimiert. Je genauer das Minimum der Empfindlichkeit in eine Richtung
gelegt werden kann, desto genauer können Störsignale von lokalisierten
Störsignalquellen
unterdrückt
werden.
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In
einer besonders vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens wird
die Gewichtung derart bestimmt, dass sie einen Effekt des akustischen
Umfelds berücksichtigt,
der aufgrund der Benutzung des Richtmikrofonsystems auftritt. Beispielsweise
wird die Gewichtung bei einem Richtmikrofonsystem, das in einem
Hörhilfsgerät verwendet
wird, im getragenen Zustand bestimmt, d.h. das Richtmikrofonsystem ist
bei der Bestimmung der Gewichtung an einem Kopf oder an einer Kopfimitation
in einer der Benutzung entsprechenden Konstellation angeordnet.
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Zur
Bestimmung einer Gewichtung wird beispielsweise eine Signalquelle,
die sich in einer Richtung zum Richtmikrofonsystem befindet, durch
Variation der Gewichtung der Mikrofonsignale aus dem Richtmikrofonsignal
bestmöglichst
entfernt. Die auf diese Art und Weise bestimmten Gewichtungen haben
den Vorteil, dass sie unter kontrollierten Bedingungen und in einem
feinen Raster jeweils optimiert auf eine Einfallsrichtung der Signalquelle
erzeugt werden.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens weist
die Gewichtung einen Amplituden- und/oder einen Phasenfaktor insbesondere
zur Korrektur der Amplitude bzw. Phase eines der Mikrofonsignale
auf. Die Gewichtung, beispielsweise in Form des Amplituden- und/oder
Phasenfaktors, kann abgespeichert werden, wobei die Abspeicherung
beispielsweise als frequenz- und richtungsabhängiges Kennfeld erfolgt. Zur
Erzeugung der Richtmikrofonsignale können die verschiedenen Gewichtungen
selektiv aus dem Speicher gelesen werden.
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In
einer besonders schnellen Ausführungsform
des Verfahrens werden die verschiedenen Richtmikrofonsignale im
wesentlichen gleichzeitig erzeugt.
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In
einer anderen Ausführungsform ändert die Gewichtung
bei der Erzeugung der Mehrzahl von Richtmikrofonsignalen ihren Wert,
um nacheinander Richtmikrofonsignale mit unterschiedlichen richtungsabhängigen Empfindlichkeiten
zu erzeugen. Dies hat den Vorteil, dass die simultane Berechnung vieler
Richtmikrofonsignale entfällt.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens wird
der Frequenzbereich der Mikrofonsignale in Frequenzbänder unterteilt,
in denen jeweils das Verfahren nach der Erfindung durchgeführt wird.
Dabei ergeben sich für
jedes Frequenzband frequenzbandspezifische Ausgangsrichtmikrofonsignale,
die zusammen ein Ausgangsrichtmikrofonsignal des Richtmikrofonsystems
für den
gesamten Frequenzbereich bilden.
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Die
zweitgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zum
Durchführen
eines solchen Verfahrens mit einem Richtmikrofonsystem, welches
mindestens zwei Mikrofone aufweist.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Vorrichtung
sind die beiden Mikrofone jeweils mit einer frequenzselektierenden
Filterbank verbunden, an deren Ausgängen Frequenzbandsignalanteile
der Mikrofonsignale anliegen, wobei die Ausgänge der Filterbänke mit
jeweils gleichen Frequenzbändern
paarweise mit jeweils einer Einheit verbunden sind, welche die Frequenzbandsignalanteile
mit einer Gewichtung kombiniert, wobei die Gewichtung mittels eine
die Amplitude des entsprechenden Frequenzbandsignalanteils verändernden
Amplitudeneinheit und/oder eine die Phase des entsprechenden Frequenzbandsignalanteils
drehenden Phaseneinheit erfolgt, wobei die Amplitudeneinheit und
die Phaseneinheit entweder gemeinsam auf eines oder einzeln auf
jeweils eines der Frequenzbandsignalanteile wirken, wobei mehrere
Kombinationseinheiten mit einer Vergleichseinheit verbunden sind, welche
die Richtmikrofonsignale auf eine möglichst gleiche Empfindlichkeit
in einem Richtbereich normiert und die normierten Richtmikrofonsignale
bezüglich
ihres Störsignalanteils
vergleicht und wobei am Ausgang der Vergleichseinheit das Richtmikrofonsignal
mit dem niedrigsten Störsignalanteil
als Ausgangsrichtmikrofonsignal vorliegt.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet.
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Es
folgt die Erläuterung
von mehreren Ausführungsbeispielen
der Erfindung anhand der 1 bis 6. Es zeigen
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1 ein typisches Beispiel
für den
Einsatz eines Richtmikrofonsystems bei der Unterdrückung von
akustischen Störsignalen,
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2 das Vorgehen beim Abgleichen
zweier Mikrofonsignale,
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3 eine Empfindlichkeitsverteilung
für ein im
Freifeld abgeglichenes Richtmikrofonsystem sowie eine Empfindlichkeitsverteilung
unter Berücksichtigung
des Kopfeinflusses,
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4 eine schematische Verdeutlichung des
Verfahrens zur Unterdrückung
mindestens eines akustischen Störsignals,
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5 eine kombinierte Darstellung
von Amplituden- und Phasenfaktoren im 400 Hz-Frequenzband für 5° Winkelschritte
und
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6 eine richtungsabhängige Kennlinie
für einen
Amplitudenfaktor.
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1 zeigt ein typisches Beispiel
für den Einsatz
eines Richtmikrofonsystems RM1,RM2 bei der Unterdrückung von
akustischen Störsignalen. Dabei
befinden sich eines oder mehrere Richtmikrofonsysteme RM1,RM2 in
einem Hörhilfsgerät, welches
von der Person 1 als Hörhilfe
genutzt wird. Person 1 unterhält sich mit einer Person S2,
die sich im Richtbereich des Richtmikrofonsystems RM1,RM2 befindet.
Der Richtbereich liegt in Vorwärtsrichtung, d.h.
in Richtung der mit 0° bezeichneten
Achse. Die Abweichung der Position der Person S2 von der 0°-Achse um den Winkel α2 liegt beispielsweise
innerhalb eines konusförmig
ausgebildeten Richtbereichs des Richtmikrofonsystems RM1.
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Zusätzlich zur
Person S2 befinden sich zwei weitere Personen S3,S4 in der Nähe der Person 1. Die
Personen S3,S4 unterhalten sich miteinander, d.h. sie stellen Störsignalquellen
dar, die sich in einem Winkel von α3 bzw. α4 zur 0°-Achse befinden und deren akustische
Signale AS3,AS4 vom Richtmikrofonsystem RM1 nicht empfangen werden
sollen.
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Das
Richtmikrofonsystem RM1 besteht aus zwei Mikrofonen M1,M2; das Richtmikrofonsystem RM2
besteht aus drei Mikrofonen M3,M4,M5. Die Hörhilfsgeräte, in denen die Richtmikrofonsysteme RM1,RM2
enthalten sind, können
hinter dem Ohr oder im Ohr getragene Hörhilfsgeräte sein. Alternativ können durch
Verschaltung der Mikrofone M1,M2 der einen Seite mit einem oder
mehreren Mikrofonen M3,M4,M5 der anderen Seite weitere Richtmikrofonsysteme
erzeugt werden.
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Zur
Bildung eines Richtmikrofonsignals werden die Signale von mindestens
zwei Mikrofonen M1, ... M5 gegebenenfalls verzögert und miteinander gewichtet
kombiniert. Je nach Gewichtung weist das Richtmikrofonsystem eine
andere richtungsabhängige
Empfindlichkeit auf.
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Eine
solche Empfindlichkeitsverteilung wird als Richtcharakteristik des
Richtmikrofonsystems bezeichnet. Sie kann z.B. folgendermaßen gemessen werden.
Man setzt das Richtmikrofonsystem einem akustischen Signal mit konstanter
Amplitude aus, wobei die Quelle des akustischen Signals, um das Richtmikrofonsystem
bewegt werden kann. Für
verschiedene Richtungen Die empfangene Signalenergie wird, d.h.
für verschiedene
Positionen der Signalquelle, wird die Signalenergie aufgenommen.
Sie variiert bei gleicher Gewichtung aufgrund der richtungsabhängigen Empfindlichkeit
des Richtmikrofonsystems.
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Mithilfe
eines ähnlichen
Vorgehens kann man eine Gewichtung für eine bestimmte Empfindlichkeit
auf eine in einer Richtung liegenden Signalquelle bestimmen. Dabei
variiert man nicht die Richtung, in der die Signalquelle liegt,
sondern man va riiert stattdessen die Gewichtung. Die Empfindlichkeit des
Richtmikrofonsystems wird dabei z.B. derart eingestellt, dass das
Signal, das aus einer konstanten Richtung auf das Richtmikrofonsystem
fällt,
beispielsweise minimal empfangen oder sogar ganz eliminiert wird.
Wiederholt man dies für
mehrere Richtungen, d.h., rotiert man die Position der Signalquelle in
beispielsweise 5°-Winkelschritten
einmal um das Richtmikrofonsystem, erzeugt man sich einen Satz von
Gewichtungen, die jeweils ein aus der entsprechenden Richtung auftreffende
Signal minimieren.
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Im
Freifeld gemessene Richtcharakteristiken, die zwei Mikrofone aufweisen,
sind symmetrisch zu einer Achse, die durch die Verbindungslinie
der beiden Mikrofone gegeben ist. Allerdings werden Richtmikrofonsysteme
jeweils in einem speziellen akustischen Umfeld eingesetzt, z.B.
werden sie am Kopf (1)
oder am Körper
getragen. Das akustische Umfeld beeinflusst die Schallausbreitung
und entsprechend die Richtcharakteristiken. Deswegen ist es vorteilhaft,
die gewichtete Kombination zur Erzeugung der im Verfahren verwendeten
Richtcharakteristiken im jeweils vorliegenden akustischen Umfeld
durchzuführen,
so dass die Gewichtungen den Effekt des akustischen Umfelds auf
die akustischen Signale berücksichtigen.
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Für den Fall
eines in einem Hörhilfsgerät eingebauten
Richtmikrofonsystems besteht neben der Möglichkeit, die Mikrofone nicht
am Kopf des jeweiligen Hörhilfsgeräteträgers abzugleichen,
d.h. sie gewichtet zu kombinieren, auch die Möglichkeit den Abgleich mithilfe
einer Kopfimitation, die beispielsweise einen Durchschnittskopf
wiedergibt, durchzuführen.
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Der
Einfluss des Kopfes auf die Ausbreitung von Schallwellen, die mit
einem am Kopf getragenen Mikrofon empfangen werden sollen, wird
durch die sogenannten kopfbezogenen Übertragungsfunktionen (Head
related transfer function HRTF) bestimmt. Solche HRTFs können beispielsweise
nach der vorhergehend beschriebenen Vorgehensweise bestimmt werden.
Aus ihnen lassen sich Gewichtungen berechnen, die ebenfalls zu Richtmikrofonsignalen mit
richtungsabhängigen
Empfindlichkeiten führen.
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In 2 ist schematisch die gewichtete Kombination
von zwei Mikrofonsignalen MS1,MS2 der Mikrofone M1,M2 dargestellt.
Die Signale MS1,MS2 unterscheiden sich in ihrer Amplitude und in
ihrer Phase. Ziel eines Abgleichs der beiden Mikrofone ist zum einen
die Angleichung der Amplituden der Signale MS1,MS2 und zum anderen
das Einstellen einer festen Phasenbeziehung. Ersteres wird beispielsweise
durch Verstärkung
mit einem festen Amplitudenfaktor KA in
einer Verstärkereinheit
A erreicht. Letzteres wird z.B. mithilfe eines Phasendrehers PH erzielt,
welcher die relative Phase, die in 2 0° betragen
soll, um den Phasenwinkel KPH dreht.
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Die
Amplituden- und Phasenkorrektur kann auf ein Mikrofonsignal wirken.
Dies ist in 2 der Fall:
Beide Korrekturfaktoren wirken auf das Mikrofonsignal MS1 und erzeugen
ein korrigiertes Mikrofonsignal MS1'. Dies hat den offensichtlichen Vorteil eines
einfachen Aufbaus, in dem nur ein Signal bearbeitet wird. Alternativ
können
die Korrekturen jeweils auf eines der Mikrofonsignale wirken.
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Ein
solcher Signalabgleich wird vorzugsweise in einem Frequenzband durchgeführt. Dazu
wird der Frequenzbereich der Mikrofonsignale beispielsweise mithilfe
einer Filterbank in mehrere Frequenzbänder unterteilt. Die Amplituden-
und Phasenfaktoren KA, KPH bestimmen
nun ihrerseits die richtungsabhängige
Empfindlichkeit des jeweils erzeugten Richtmikrofonsystems, indem
sie beispielsweise die Empfindlichkeit in einer Richtung im entsprechenden
Frequenzband minimieren. Eine eindeutige Zuordnung eines Minimums
zu einer Richtung ist nur im Fall einer asymmetrischen Empfindlichkeitsverteilung
möglich,
wie sie z.B. durch den Einfluss des Kopfes entsteht. Für das Freifeld
dagegen können
nur symmetrische Empfindlich keitsverteilungen erzeugt werden, welche
die Symmetrie des Freifelds und der Mikrofonanordnung widerspiegeln.
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Für das Verfahren
werden die frequenz- und/oder richtungsabhängige Gewichtungen in Form von
frequenz- und/oder richtungsabhängigen
Kennlinien oder Funktionen oder als Datenpaare im Richtmikrofonsystem
abgespeichert.
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In 3 werden zwei gemessen Richtcharakteristiken
dargestellt. Dazu ist die Empfindlichkeit, die im Wesentlichen proportional
zur Signalenergie ist, radial über
alle Winkel von 0 bis 360° in
5°-Schritten
aufgetragen.
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Zum
einen ist eine Richtcharakteristik F im Freifeld für eine akustisches
Signal bei 500 Hz dargestellt. Man erkennt deutlich ihren symmetrischen
Verlauf um die durch die Verbindungslinie der Richtmikrofone gegebene
Symmetrieachse SA. Aufgrund der Symmetrie weist die Richtcharakteristik
zwei Minima in Richtung 120° und
240° auf.
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Zusätzlich ist
eine Richtcharakteristik K in 3 eingezeichnet,
die den Einfluss eines angedeuteten Kopfes 1' auf die richtungsabhängige Empfindlichkeit
des Richtmikrofonsystems berücksichtigt. Deutlich
erkennt man das deutlich ausgeprägte
Minimum bei 240°.
Das Minimum auf der Seite des Kopfes 1' ist im Vergleich zum Freifeld
schwächer
ausgeprägt.
Ein Richtmikrofonsystem, das aufgrund seiner Gewichtung die Richtcharakteristik
K aufweist, wird ein Störsignal
aus dem Bereich 240° wesentlich
abgeschwächt
empfangen.
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4 stellt schematisiert einen
möglichen Aufbau
einer Vorrichtung zum Durchführen
des Verfahrens vor. Die Mikrofone M1, M2 sind jeweils mit einer
Filterbank FB1 bzw. FB2 verbunden. An den Ausgängen der Filterbänke FB1,
FB2 liegt jeweils ein Frequenzband ΔF,ΔF' der Mikrofonsignale MS1, MS2 an. Ausgänge mit
einem übereinstimmenden Frequenzband ΔF, ΔF' sind paarweise mit
einer Serie von gewichtet kombinierenden Ein heiten G1,G2,G3,G4 verbunden.
Das heißt,
zur gewichteten Kombination stehen zum einen das auf das Frequenzband ΔF beschränkte Mikrofonsignal
MS1 und zum anderen das auf das gleiche Frequenzband ΔF beschränkte Mikrofonsignal
MS2 zur Verfügung.
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In
den gewichtet kombinierenden Einheiten G1,G2,G3,G4 wird jeweils
das Mikrofonsignal MS1 mithilfe eines Amplitudenfaktors KA1, KA2, KA3, KA4 und eines
Phasenfaktors KPH1, KPH2,
KPH3, KPH4 mit dem
Signal des Mikrofons M2 abgeglichen. Die Erzeugung der Richtmikrofonsignale
RMS1,RMS2 erfolgt durch beispielsweise die Bildung der Differenz
des korrigierten Mikrofonsignals MS1 und des Mikrofonsignals MS2
in den Kombinationseinheiten K1, K2, K3, K4. Zur Verdeutlichung
sind in die Kombinationseinheiten K1, K2, K3, K4 die entsprechenden
Richtcharakteristiken K' schematisch
eingezeichnet. Zusätzlich
ist die Richtung angegeben, in der das Minimum der Richtcharakteristik
liegt, beispielsweise für
K' liegt das Minimum
bei 120°.
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Die
gewichtete Kombinierung kann für
alle Gewichtungen nahezu gleichzeitig oder nacheinander erfolgen.
Im ersten Fall müssen
alle Gewichtungen gleichzeitig zur Verfügung gestellt werden, indem
sie z.B. festeingestellt im Richtmikrofon implementiert sind. Im
zweiten Fall werden die Richtmikrofonsignale nacheinander erzeugt.
Dabei werden die Gewichtungen z.B. aus einem gemeinsamen Speicher
nach und nach ausgelesen, wobei z.B. das Minimum der Richtcharakteristiken
einmal um 360° um das
Richtmikrofonsystem rotiert.
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Die
Ausgänge
der gewichtet kombinierenden Einheiten G1,G2,G3,G4 sind mit einer
Vergleichseinheit V verbunden. Die Vergleichseinheit V vergleicht die
Richtmikrofonsignale RMS1,RMS2 bezüglich des in ihnen enthaltenen
Störsignalanteils.
Dazu werden zuerst die jeweils mit den gewichtet kombinierenden Einheiten
G1,G2,G3,G4 erzeugten Richtmikrofonsignale RMS1,RMS2 auf eine gleiche
Empfindlichkeit in einem Richtbereich normiert. Beispielsweise wird
die Empfindlich keit in 0°-Richtung
aller Richtmikrofonsignale RMS1,RMS2 auf 1 gesetzt. Der Vergleich
des Störsignalanteils
kann beispielsweise anhand des Signalpegels, der Signalenergie oder
des Rauschanteils im Signal erfolgen. Je besser die jeweilige statische
Richtcharakteristik die auf die Mikrofone M1, M2 treffenden Störsignale
auslöscht,
desto niedriger ist die Signalenergie oder der Signalpegel. Am Ausgang der
Vergleichseinheit V liegt dasjenige Ausgangsrichtmikrofonsignal
ARMS für
das Frequenzband ΔF an,
welches den niedrigsten Störsignalanteil
aufweist.
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Analog
wird in allen anderen Frequenzbändern ΔF' verfahren. Dabei
werden eigene Amplituden- und Phasenfaktoren zur gewichteten Kombination
verwendet.
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Die
frequenzbandspezifischen Ausgangsrichtmikrofonsignale ARMS1,ARMS2
werden einer weiteren Kombinationseinheit 11 zugeführt, in
der sie zu einem einzigen Ausgangsrichtmikrofonsignal ARMS für das Richtmikrofonsystem,
das durch die Mikrofone M1,M2 gebildet wird, vereint werden. Dieses
Ausgangsrichtmikrofonsignal wird zur weiteren Signalverarbeitung
einer Signalverarbeitungseinheit 13 zugeführt, welche
beispielsweise eine Hörhilfsgerätsignalverarbeitung
ist und in der ein weiterer Algorithmus zur Störsignalunterdrückung oder
eine Verstärkung
des Signals entsprechend dem Hörschaden des
Trägers
durchgeführt
wird.
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Das
in 4 verdeutlichte Verfahren
basiert auf der Verarbeitung von Mikrofonsignalen in den einzelnen
Frequenzbändern ΔF,ΔF'. Alternativ können die
Mikrofonsignale MS1,MS2 mit Hilfe einer Fast-Fourier-Transformation
(FFT) analysiert werden, und das Verfahren kann entsprechend auf
die FFT-Koeffizienten angewandt werden.
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Bei
der oben erwähnten
sukzessiven Erzeugung der Richtmikrofonsignale kann die Vergleichseinheit
V schon während
der Erzeugung Einfluss z.B. auf die Schrittweite im relevanten Richtungsbereich nehmen
und somit adaptiv in die Gewichtungen der Mehrzahl von Richtmikrofonsignalen
RMS1,RMS2 eingreifen.
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5 fasst beispielhafte Werte
für die
Amplituden- und Phasenfaktoren für
ein Frequenzband zusammen. Aufgetragen ist in einer Richtung der Amplitudenfaktor
A und in der anderen Richtung die Phasenverzögerung Φ der beiden Mikrofonsignale. Der
Amplitudenfaktor A für
0° bzw.
360° beträgt beispielsweise
ca. 0,5 dB. Die dazugehörige
Phase Φ ist ca. –1,2. Jedes
Sternchen entspricht einem Paar von Amplituden- und Phasenfaktoren
A,Φ, die
in 5°-Schritten
angegeben sind. Deutlich erkennt man den asymmetrischen Verlauf
der Faktorenverteilung aufgrund der Berücksichtigung des Kopfes auf
die Schallausbreitung. Im Einsatz in einem Hörhilfsgerät werden beispielsweise die
Amplituden- und Phasenfaktoren A,Φ verwendet, die zur Störsignalunterdrückung von
Störsignalen
im Bereich von 90° bis
270° benötigt werden.
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In 6 wird die Darstellung eines
Amplitudenfaktors A' als
Kennlinie KA' angegeben,
die die Richtungsabhängigkeit
eines Amplitudenfaktors A' approximiert.
Man erkennt zum einen eine strukturierte Messkurve M des Amplitudenfaktors
A'. Die Messkurve
wurde z.B. nach dem oben beschriebenen Vorgehensweise zur Anpassung
der richtungsabhängigen
Empfindlichkeit aufgenommen und beschriebt die Amplitudenfaktoren,
die in den Richtungen α von
0° bis 360° eine minimale
Empfindlichkeit erzeugen. Die Kennlinie KA' reproduziert
im Wesentlichen die Messkurve und ist im Richtmikrofonsystem abgespeichert.
Alternativ könnte
die Kennlinie KA' aus den HRTFs berechnet werden.
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Eine
besonders vorteilhafte Vorgehensweise zur Störsignalunterdrückung mit
Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt beispielsweise folgendermaßen. Dabei werden frequenz- und winkelabhängigen Gewichtungen
verwendet, die zusätzlich noch
den Einfluss des Kopfes auf die Schallausbreitung berücksichtigen:
Für jede Störsignaleinfallsrichtung,
beispielsweise im Bereich von 90° bis
270°, und
in mehreren Frequenzbändern
wird in einem genügend
feinen Raster an einen Kopf oder einer Kopfimitation eine optimale
statische Empfindlichkeitsverteilung (Richtcharakteristik) ermittelt.
Es werden demnach f∙a
(f Anzahl der Frequenzbänder,
a Anzahl der Winkelschritte des Rasters) Gewichtungen für die Amplituden-
und Phasengangskorrektur gemessen, die im statischen Fall die Störsignale
aus den verschiedenen Störsignaleinfallsrichtungen
minimieren. Das heißt,
die Gewichtungen ermöglichen
eine optimale Unterdrückung
einer im entsprechenden Frequenzband Δf und bei der entsprechenden
Einfallsrichtung aktiven Störsignalquelle.
Die Werte der Gewichtungen (z.B. Amplitudenfaktor A, Phasenfaktor
PH) werden beispielsweise im Richtmikrofonsystem abgespeichert oder
in Form einer winkelabhängigen
Kennlinienfunktion zur Verfügung
gestellt:
AΔf = AΔf (Winkel)
und PHΔf =
PHΔf (Winkel).
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Sie
stellen somit eine winkel- und frequenzabhängige Kompensation des akustischen
Umfelds beim Hörgerät des Kopfeffekts
dar.
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Weitere
eventuell vorhandene adaptive Amplituden- oder Phasenabgleichsalgorithmen,
wie sie im Stand der Technik beschrieben wurden, können weiterhin
betrieben werden. Für
sie stellen die Gewichtungen, d.h. z.B. die statischen Amplituden-
und Phasenausgleichsfaktoren, z.B. statische winkelabhängige Verschiebungen
(Offsets) dar. Der Richtungsabgleich wird sich vorzugsweise an die
angesprochenen adaptiven Amplituden- und Phasenabgleichsalgorithmen
anschließen.
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Eine
Anpassung des Richtmikrofons zur Unterdrückung der Störsignale
im Betrieb geschieht nun einfach durch die automatisierte Auswahl
desjenigen Richtmikrofonsignals, welches den kleinsten Pegel und
damit die höchste
Störsignaldämpfung aufweist. Voraussetzung
dafür ist
die vorhergehend besprochene Normierung der Empfindlichkeiten der
einzelnen Richtcharakteristiken bzw. der Richtmikrofonsysteme in
die Richtrichtung.
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Ein
großer
Vorteil dieser soeben beschriebenen Vorgehensweise ist, dass sichergestellt
ist, dass eine störsignalunterdrückende Anpassung
des Richtmikrofonsystems mittels optimalen, zuvor statisch am Kopf
optimierten Richtcharakteristiken erfolgt. Auf diese Weise passen
die Gewichtungen immer optimal auch im getragenen Zustand auf die
jeweils zu unterdrückende
Störsignalquelle.
Diese Vorgehensweise ist erheblich schneller als eine hinter dem Störschallfeld
her hinkende Adaption mit Hilfe eines Algorithmus.
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Werden
mehrere Mikromikrofone M1, ... M5 zu einem Richtmikrofonsystem zusammengefasst, können auch
Richtcharakteristiken höherer
Ordnungen erzeugt werden, die in ihrer Struktur auf differenziertere
Verteilungen von Störsignalquellen
angepasst werden können.