Es wurden nun neue Wirkstoffkombinationen
mit sehr guten insektiziden, akariziden und fungiziden Eigenschaften
gefunden, enthaltend das Phthalamid der Formel (I)
und mindestens einen Wirkstoff,
der aus den folgenden Gruppen (1) bis (18) ausgewählt ist: Gruppe
(1) Strobilurine der allgemeinen Formel (II)
in welcher
A für eine der Gruppen
steht,
A
1 für NH oder
O steht,
A
2 für N oder CH steht,
L für eine der
Gruppen
steht, wobei die Bindung,
die mit einem Stern (*) markiert ist an den Phenylring gebunden
ist,
R
1 für Wasserstoff oder Fluor steht,
R
für jeweils
gegebenenfalls einfach oder zweifach, gleich oder verschieden durch
Chlor, Cyano, Methyl oder Trifluormethyl substituiertes Phenyl,
Phenoxy oder Pyridinyl, oder für
1-(4-Chlorphenyl)-pyrazol-3-yl oder für 1,2-Propandion-bis(O-methyloxim)-1-yl steht; Gruppe
(2) Triazole der allgemeinen Formel (III)
in welcher
entweder
Q für Wasserstoff
oder SH steht,
m für
0 oder 1 steht,
R
2 für Wasserstoff,
Fluor, Chlor, Phenyl oder 4-Chlor-phenoxy steht,
R
3 für Wasserstoff
oder Chlor steht,
A
3 für eine direkte
Bindung, -CH
2-, -(CH
2)
2- oder -O- steht,
A
3 außerdem für *-CH
2-CHR
6- oder *-CH=CR
6- steht, wobei die mit * markierte Bindung
mit dem Phenylring verknüpft
ist, und R
5 und R
6 dann
zusammen für
-CH
2-CH
2-CH[CH(CH
3)
2]- oder -CH
2-CH
2-C(CH
3)
2- stehen,
A
4 für
C oder Si (Silizium) steht,
R
4 für Wasserstoff,
Hydroxy oder Cyano steht,
R
5 für 1-Cyclopropylethyl,
1-Chlorcyclopropyl, C
1-C
4-Alkyl,
C
1-C
6-Hydroxyalkyl, C
1-C
4-Alkylcarbonyl,
C
1-C
2-Halogenalkoxy-C
1-C
2-alkyl, Trimethylsilyl-C
1-C
2-a1kyl, Monofluorphenyl,
oder Phenyl steht,
R
4 und R
5 außerdem
zusammen für
-O-CH
2-CH(R
7)-O-,
-O-CH
2-CH(R
7)-CH
2-, oder -O-CH(R
8)-
stehen,
R
7 für Wasserstoff, C
1-C
4-Alkyl oder Brom steht,
R
8 für 2-Chlorphenyl
steht;
Gruppe
(3) Sulfenamide der allgemeinen Formel (IV)
in welcher
R
9 für Wasserstoff
oder Methyl steht;
Gruppe (4) Valinamide
ausgewählt
aus
- (4-1) Iprovalicarb
- (4-2) N1-[2-(4-{[3-(4-chlorophenyl)-2-propynyl]oxy}-3-methoxyphenyl)ethyl]-N2-(methylsulfonyl)-D-valinamid; Gruppe
(5) Carboxamide der allgemeinen Formel (V) in welcher
- X für
2-Chlor-3-pyridinyl, für
1-Methylpyrazol-4-yl, welches in 3-Position durch Methyl oder Trifluormethyl
und in 5-Position durch Wasserstoff oder Chlor substituiert ist,
für 4-Ethyl-2-ethylamino-1,3-thiazol-5-yl,
für 1-Methylcyclohexyl,
für 2,2-Dichlor-1-ethyl-3-methyl-cyclopropyl,
für 2-Fluor-2-propyl, oder für Phenyl
steht, welches einfach bis dreifach, gleich oder verschieden durch
Chlor oder Methyl substituiert ist, steht,
- Y für
eine direkte Bindung, gegebenenfalls durch Chlor, Cyano oder Oxo
substituiertes C1-C6-Alkandiyl
oder Thiophendiyl steht,
- Z für
Wasserstoff oder die Gruppe steht,
- A5 für
CH oder N steht,
- R10 für Wasserstoff, Chlor, durch
gegebenenfalls einfach oder zweifach, gleich oder verschieden durch
Chlor oder Di(C1-C3-alkyl)aminocarbonyl
substituiertes Phenyl steht,
- R11 für Wasserstoff oder Chlor steht,
- R12 für Wasserstoff, Chlor, Hydroxy,
Methyl oder Trifluormethyl steht,
- R10 und R11 außerdem gemeinsam
für *-CH(CH3)-CH2-C(CH3)2- oder *-CH(CH3)-O-C(CH3)2- steht, wobei die mit * markierte Bindung
mit R10 verknüpft ist;
Gruppe (6) Dithiocarbamate
ausgewählt
aus
- (6-1) Mancozeb
- (6-2) Maneb
- (6-3) Metiram
- (6-4) Propineb
- (6-5) Thiram
- (6-6) Zineb
- (6-7) Ziram Gruppe
(7) Acylalanine der allgemeinen Formel (VI) in welcher
- * ein Kohlenstoffatom in der R- oder der S-Konfiguration, bevorzugt
in der S-Konfiguration,
kennzeichnet,
- R13 für Phenyl, Furyl oder Methoxy
steht; Gruppe
(8): Anilino-pyrimidine der allgemeinen Formel (VII)
- in welcher
- R14 für Methyl, Cyclopropyl oder
1-Propinyl steht; Gruppe
(9): Benzimidazole der allgemeinen Formel (VIII) in welcher
- R15 und R16 jeweils
für Wasserstoff
oder zusammen für
-O-CF2-O- stehen,
- R17 für Wasserstoff, C1-C4-Alkylaminocarbonyl oder für 3,5-Dimethylisoxazol-4-ylsulfonyl steht,
- R18 für Chlor, Methoxycarbonylamino,
Chlorphenyl, Furyl oder Thiazolyl steht; Gruppe
(10): Carbamate der allgemeinen Formel (IX) in welcher
- R19 für n- oder iso-Propyl steht,
- R20 für Di(C1-C2-alkyl)amino-C2-C4-alkyl oder Diethoxyphenyl steht;
Gruppe (11): Dicarboximide
ausgewählt
aus
- (11-1) Captafol
- (11-2) Captan
- (11-3) Folpet
- (11-4) Iprodione
- (11-5) Procymidone
- (11-6) Vinclozolin
Gruppe (12): Guanidine
ausgewählt
aus
- (12-1) Dodine
- (12-2) Guazatine
- (12-3) Iminoctadine triacetate
- (12-4) Iminoctadine tris(albesilate)
Gruppe (13): Imidazole
ausgewählt
aus
- (13-1) Cyazofamid
- (13-2) Prochloraz
- (13-3) Triazoxide
Gruppe
(14): Morpholine der allgemeinen Formel (X)
- in welcher
- R21 und R22 unabhängig voneinander
für Wasserstoff
oder Methyl stehen,
- R23 für C1-C14-Alkyl (bevorzugt C12-C14-Alkyl), C5-C12-Cycloalkyl (bevorzugt C10-C12-Cycloalkyl), Phenyl-C1-C4-alkyl, welches im Phenylteil durch Halogen
oder C1-C4-Alkyl
substituiert sein kann, oder für
Acrylyl, welches durch Chlorphenyl und Dimethoxyphenyl substituiert
ist, steht; Gruppe
(15): Pyrrole der allgemeinen Formel (XI) in welcher
- R24 für Chlor oder Cyano steht,
- R25 für Chlor oder Nitro steht,
- R26 für Chlor steht
- R25 und R26 außerdem gemeinsam
für -O-CF2-O- stehen;
Gruppe (16): Phosphonate
ausgewählt
aus
- (16-1) Fosetyl-A1
- (16-2) Phosphonsäure; Gruppe
(17): Phenylethanamide der allgemeinen Formel (XII) in welcher
- R27 für unsubstituiertes oder durch
Fluor, Chlor, Brom, Methyl oder Ethyl substituiertes Phenyl, 2-Naphthyl, 1,2,3,4-Tetrahydronaphthyl
oder Indanyl steht;
Gruppe (18): Fungizide
ausgewählt
aus
- (18-1) Acibenzolar-S-methyl
- (18-2) Chlorothalonil
- (18-3) Cymoxanil
- (18-4) Edifenphos
- (18-5) Famoxadone
- (18-6) Fluazinam
- (18-7) Kupferoxychlorid
- (18-8) Kupferhydroxid
- (18-9) Oxadixyl
- (18-10) Spiroxamine
Überraschenderweise
ist die fungizide Wirkung der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
wesentlich höher
als die Summe der Wirkungen der einzelnen Wirk stoffe. Es liegt also
ein nicht vorhersehbarer, echter synergistischer Effekt vor und
nicht nur eine Wirkungsergänzung.
Überraschenderweise
ist die insektizide und akarizide Wirkung der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
ebenfalls wesentlich höher
als die Summe der Wirkungen der einzelnen Wirkstoffe. Es liegt also
ein nicht vorhersehbarer, echter synergistischer Effekt vor und
nicht nur eine Wirkungsergänzung.
Die Formel (II) umfasst folgende
bevorzugte Mischungspartner der Gruppe (1):
Die Formel (III) umfasst folgende
bevorzugte Mischungspartner der Gruppe (2):
Die Formel (IV) umfasst folgende
bevorzugte Mischungspartner der Gruppe (3):
Bevorzugter Mischungspartner der
Gruppe (4) ist
Die Formel (V) umfasst folgende bevorzugte
Mischungspartner der Gruppe (5):
Bevorzugte Mischungspartner der Gruppe
(6) sind
- (6-1) Mancozeb (bekannt aus DE-A 12 34 704 ) mit dem IUPAC-Namen
Manganese ethylenebis(dithiocarbamate) (polymenc) complex with zinc
salt
- (6-2) Maneb (bekannt aus US
2,504,404 ) der Formel
- (6-3) Metiram (bekannt aus DE-A 10 76 434 ) mit dem IUPAC-Namen Zinc ammoniate
ethylenebis(dithiocarbamate) – poly(ethylenethiuram
disulfide)
- (6-4) Propineb (bekannt aus GB
935 981 ) der Formel
- (6-5) Thiram (bekannt aus US
1,972,961 ) der Formel
- (6-6) Zineb (bekannt aus DE-A
10 81 446 ) der Formel
- (6-7) Ziram (bekannt aus US
2,588,428 ) der Formel
Die Formel (VI) umfasst folgende
bevorzugte Mischungspartner der Gruppe (7):
- (7-1) Benalaxyl (bekannt aus DE-A 29 03 612 ) der Formel
- (7-2) Furalaxyl (bekannt aus DE-A 25 13 732 ) der Formel
- (7-3) Metalaxyl (bekannt aus DE-A 25 15 091 ) der Formel
- (7-4) Metalaxyl-M (bekannt aus WO 96/01559) der Formel
Die Formel (VII) umfasst folgende
bevorzugte Mischungspartner der Gruppe (8):
- (8-1) Cyprodinil (bekannt aus EP-A 0 310 550 ) der Formel
- (8-2) Mepanipyrim (bekannt aus EP-A 0 270 111 ) der Formel
- (8-3) Pyrimethanil (bekannt aus DD
151 404 ) der Formel
Die Formel (VIII) umfasst folgende
bevorzugte Mischungspartner der Gruppe (9):
- (9-1) die Verbindung (bekannt aus WO 97/06171)
der Formel
- (9-2) Benomyl (bekannt aus US
3,631,176 ) der Formel
- (9-3) Carbendazim (bekannt aus US
3,010,968 ) der Formel
- (9-4) Chlorfenazole der Formel
- (9-5) Fuberidazole (bekannt aus DE-A 12 09 799 ) der Formel
- (9-6) Thiabendazole (bekannt aus US
3,206,468 ) der Formel
Die Formel (IX) umfasst folgende
bevorzugte Mischungspartner der Gruppe (10):
- (10-1) Diethofencarb (bekannt aus EP-A 0 078 663 ) der Formel
- (10-2) Propamocarb (bekannt aus US
3,513,241 ) der Formel
- (10-3) Propamocarb-hydrochloride (bekannt aus US 3,513,241 ) der Formel
Bevorzugte Mischungspartner der Gruppe
(11) sind
Bevorzugte Mischungspartner der Gruppe
(12) sind
- (12-1) Dodine (bekannt aus GB 11 03 989 ) der Formel
- (12-2) Guazatine (bekannt aus GB
11 14 155 )
- (12-3) Iminoctadine triacetate (bekannt aus EP-A 0 155 509 ) der Formel
Bevorzugter Mischungspartner der
Gruppe (13) ist
Die Formel (X) umfasst folgende bevorzugte
Mischungspartner der Gruppe (14):
- (14-1) Aldimorph (bekannt aus DD 140 041 ) der Formel
- (14-2) Tridemorph (bekannt aus GB
988 630 ) der Formel
- (14-3) Dodemorph (bekannt aus DE-A 25 432 79 ) der Formel
- (14-4) Fenpropimorph (bekannt aus DE-A 26 56 747 ) der Formel
- (14-5) Dimethomorph (bekannt aus EP-A 0 219 756 ) der Formel
Die Formel (XI) umfasst folgende
bevorzugte Mischungspartner der Gruppe (15):
- (15-1) Fenpiclonil (bekannt aus EP-A 0 236 272 ) der Formel
- (15-2) Fludioxonil (bekannt aus EP-A 0 206 999 ) der Formel
- (15-3) Pyrrolnitrine (bekannt aus JP
65-25876 ) der Formel
Bevorzugte Mischungspartner der Gruppe
(16) sind
- (16-1) Fosetyl-Al (bekannt aus DE-A 24 56 627 ) der Formel
- (16-2) Phosphonic acid (bekannte Chemikalie) der Formel
Die Formel (XII) umfasst folgende
bevorzugte Mischungspartner der Gruppe (17), welche aus WO 96/23793
bekannt sind und jeweils als E- oder Z-Isomere vorliegen können. Verbindungen
der Formel (XII) können
daher als Gemisch von verschiedenen Isomeren oder auch in Form eines
einzigen Isomeren vorliegen. Bevorzugt sind Verbindungen der Formel
(XII) in Form ihres E-Isomers:
- (17-1) die Verbindung der Formel
- (17-2) die Verbindung der Formel
- (17-3) die Verbindung der Formel
- (17-4) die Verbindung der Formel
- (17-5) die Verbindung der Formel
- (17-6) die Verbindung der Formel
Bevorzugte Mischungspartner der Gruppe
(18) sind
Die Verbindung (2-15) Prothioconazole
kann in der „Mercapto"-Form und in der
tautomeren „Thiono"-Form vorliegen.
Der Einfachheit halber wird jeweils nur die „Mercapto"-Form aufgeführt.
Die Verbindung (5-7) Carpropamid
besitzt drei asymmetrische substituierte Kohlenstoffatome. (5-7) kann
daher als Gemisch von verschiedenen Isomeren oder auch in Form einer
einzigen Komponente vorliegen. Besonders bevorzugt sind die Verbindungen (1S,3R)-2,2-Dichlor-N-[(1R)-1-(4-chlorphenyl)ethyl]-1-ethyl-3-methylcyclopropancarboxamid
der Formel
(1R,3S)-2,2-Dichlor-N-[(1R)-1-(4-chlorphenyl)ethyl]-1-ethyl-3-methylcyclopropancarboxamid
der Formel
Als Mischungspartner sind die folgenden
Wirkstoffe besonders bevorzugt:
- (1-1) Azoxystrobin
- (1-2) Fluoxastrobin
- (1-3) die Verbindung (2E)-2-(2-{[6-(3-Chlor-2-methylphenoxy)-5-fluor-4-pyrimidinyl]oxy}phenyl)-2-(methoxyimino)-N-methylethanamid
- (1-4) Trifloxystrobin
- (1-5) die Verbindung (2E)-2-(Methoxyimino)-N-methyl-2-(2-{[({(1E)-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]ethyliden}amino)oxy]methyl}phenyl)ethanamid
- (1-6) die Verbindung (2E)-2-(Methoxyimino)-N-methyl-2-{2-[(E)-({1-[3-(trifluormethyl)phenyl]ethoxy}imino)methyl]phenyl}ethanamid
- (1-8) die Verbindung 5-Methoxy-2-methyl-4-(2-{[({(1E)-1-[3-(trifluormethyl)phenyl]ethyliden}amino)oxy]methyl}phenyl)-2,4-dihydro-3H-1,2,4-triazol-3-on
- (1-11) Picoxystrobin
- (2-3) Propiconazole
- (2-4) Difenoconazole
- (2-6) Cyproconazole
- (2-7) Hexaconazole
- (2-8) Penconazole
- (2-9) Myclobutanil
- (2-10) Tetraconazole
- (2-13) Flusilazole
- (2-15) Prothioconazole
- (2-16) Fenbuconazole
- (2-17) Tebuconazole
- (2-21) Bitertanol
- (2-22) Triadimenol
- (2-23) Triadimefon
- (3-1) Dichlofluanid
- (3-2) Tolylfluanid
- (4-2) Iprovalicarb
- (5-2) Boscalid
- (5-5) Ethaboxam
- (5-6) Fenhexamid
- (5-7) Carpropamid
- (5-8) die Verbindung 2-Chloro-4-[(2-fluor-2-methylpropanoyl)amino]-N,N-dimethylbenzamid
- (5-9) Picobenzamid
- (5-10) Zoxamide
- (6-1) Mancozeb
- (6-2) Maneb
- (6-4) Propineb
- (6-5) Thiram
- (6-6) Zineb
- (7-1) Benalaxyl
- (7-2) Furalaxyl
- (7-3) Metalaxyl
- (8-1) Cyprodinil
- (8-2) Mepanipyrim
- (8-3) Pyrimethanil
- (9-1) die Verbindung 6-Chlor-5-[(3,5-dimethyl-4-isoxazolyl)methyl]-2,2-difluor-5H-[1,3]dioxolo[4,5-f]benzimidazol
- (10-1) Diethofencarb
- (10-2) Propamocarb
- (11-2) Captan
- (11-3) Folpet
- (11-4) Iprodione
- (11-5) Procymidone
- (12-1) Dodine
- (12-2) Guazatine
- (12-3) Iminoctadine triacetate
- (13-1) Cyazofamid
- (14-5) Dimethomorph
- (15-2) Fludioxonil
- (16-1) Fosetyl-Al
- (16-2) Phosphonic acid
- (18-1) Acibenzolar-S-methyl
- (18-2) Chlorothalonil
- (18-3) Cymoxanil
- (18-5) Famoxadone
- (18-6) Fluazinam
- (18-9) Oxadixyl
- (18-10) Spiroxamine
Als Mischungspartner sind die folgenden
Wirkstoffe ganz besonders bevorzugt:
- (1-2) Fluoxastrobin
- (1-4) Trifloxystrobin
- (2-17) Tebuconazole
- (2-21) Bitertanol
- (3-1) Dichlofluanid
- (3-2) Tolylfluanid
- (4-2) Iprovalicarb
- (5-6) Fenhexamid
- (5-9) Picobenzamid
- (6-4) Propineb
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
enthalten neben einem Wirkstoff der Formel (I) mindestens einen
Wirkstoff von den Verbindungen der Gruppen (1) bis (18). Sie können darüber hinaus
auch weitere fungizid wirksame Zumischkomponenten enthalten.
Wenn die Wirkstoffe in den erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
in bestimmten Gewichtsverhältnissen
vorhanden sind, zeigt sich der synergistische Effekt besonders deutlich.
Jedoch können
die Gewichtsverhältnisse
der Wirkstoffe in den Wirkstoffkombinationen in einem relativ großen Bereich
variiert werden. Im Allgemeinen enthalten die erfindungsgemäßen Kombinationen
Wirkstoffe der Formel (I) und einen Mischpartner aus einer der Gruppen
1 bis 18 in den in der nachfolgenden Tabelle beispielhaft angegebenen Mischungsverhältnisse.
Die Mischungsverhältnisse basieren auf Gewichtsverhältnissen.
Das Verhältnis
ist zu verstehen als Wirkstoff der Formel (I): Mischpartner
Das Mischungsverhältnis ist in jedem Fall so
zu wählen,
dass eine synergistische Mischung erhalten wird. Die Mischungsverhältnisse
zwischen der Verbindung der Formel (I) und einer Verbindung aus
einer der Gruppen (1) bis (18) kann auch zwischen den einzelnen
Verbindungen einer Gruppe variieren.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
besitzen sehr gute fungizide Eigenschaften und lassen sich zur Bekämpfung von
phytopathogenen Pilzen, wie Plasmodiophoromycetes, Oomycetes, Chytridiomycetes,
Zygomycetes, Ascomycetes, Basidiomycetes, Deuteromycetes usw. einsetzen.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
eignen sich besonders gut zur Bekämpfung Phytophthora infestans,
Plasmopara viticola und Botrytis cinerea.
Beispielhaft, aber nicht begrenzend,
seien einige Erreger von pilzlichen und bakteriellen Erkrankungen,
die unter die oben aufgezählten
Oberbegriffe fallen, genannt:
Xanthomonas-Arten, wie beispielsweise
Xanthomonas campestris pv. oryzae; Pseudomonas-Arten, wie beispielsweise
Pseudomonas syringae pv. lachrymans; Erwinia-Arten, wie beispielsweise
Erwinia amylovora; Pythium-Arten, wie beispielsweise Pythium ultimum;
Phytophthora-Arten, wie beispielsweise Phytophthora infestans; Pseudoperonospora-Arten,
wie beispielsweise Pseudoperonospora humuli oder Pseudoperonospora
cubensis; Plasmopara-Arten, wie beispielsweise Plasmopara viticola;
Bremia-Arten, wie beispielsweise Bremia lactucae; Peronospora-Arten,
wie beispielsweise Peronospora pisi oder P. brassicae; Erysiphe-Arten,
wie beispielsweise Erysiphe graminis; Sphaerotheca-Arten, wie beispielsweise
Sphaerotheca fuliginea; Podosphaera-Arten, wie beispielsweise Podosphaera
leucotricha; Venturia-Arten, wie beispielsweise Venturia inaequalis; Pyrenophora-Arten,
wie beispielsweise Pyrenophora teres oder P. graminea (Konidienform:
Drechslera, Syn: Helminthosporium); Cochliobolus-Arten, wie beispielsweise
Cochliobolus sativus (Konidienform: Drechslera, Syn: Helminthosporium);
Uromyces-Arten, wie beispielsweise Uromyces appendiculatus; Puccinia-Arten,
wie beispielsweise Puccinia recondita; Sclerotinia-Arten, wie beispielsweise
Sclerotinia sclerotiorum; Tilletia-Arten, wie beispielsweise Tilletia
caries; Ustilago-Arten, wie beispielsweise Ustilago nuda oder Ustilago
avenae; Pellicularia-Arten, wie beispielsweise Pellicularia sasakii;
Pyricularia-Arten, wie beispielsweise Pyricularia oryzae; Fusarium-Arten,
wie beispielsweise Fusarium culmorum; Botrytis-Arten, wie beispielsweise
Botrytis cinerea; Sep toria-Arten, wie beispielsweise Septoria nodorum;
Leptosphaeria-Arten, wie beispielsweise Leptosphaeria nodorum; Cercospora-Arten,
wie beispielsweise Cercospora canescens; Alternaria-Arten, wie beispielsweise Alternaria
brassicae; Pseudocercosporella-Arten, wie beispielsweise Pseudocercosporella
herpotrichoides.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
eignen sich weiterhin zur Bekämpfung
von tierischen Schädlingen,
vorzugsweise Arthropoden und Nematoden, insbesondere Insekten und
Spinnentieren, die in der Landwirtschaft, der Tiergesundheit in
Forsten, im Vorrats- und Materialschutz sowie auf dem Hygienesektor vorkommen.
Sie sind gegen normal sensible und resistente Arten sowie gegen
alle oder einzelne Entwicklungsstadien wirksam. Zu den oben erwähnten Schädlingen
gehören:
Aus
der Ordnung der Isopoda z.B. Oniscus asellus, Armadillidium vulgare,
Porcellio scaber.
Aus der Ordnung der Diplopoda z.B. Blaniulus
guttulatus.
Aus der Ordnung der Chilopoda z.B. Geophilus carpophagus,
Scutigera spp.
Aus der Ordnung der Symphyla z.B. Scutigerella
immaculata.
Aus der Ordnung der Thysanura z.B. Lepisma saccharina.
Aus
der Ordnung der Collembola z.B. Onychiurus armatus.
Aus der
Ordnung der Orthoptera z.B. Acheta domesticus, Gryllotalpa spp.,
Locusta migratoria migratorioides, Melanoplus spp., Schistocerca
gregaria.
Aus der Ordnung der Blattaria z.B. Blatta orientalis,
Periplaneta americana, Leucophaea maderae, Blattella germanica.
Aus
der Ordnung der Dermaptera z.B. Forficula auricularia.
Aus
der Ordnung der Isoptera z.B. Reticulitermes spp.
Aus der Ordnung
der Phthiraptera z.B. Pediculus humanus corporis, Haematopinus spp.,
Linognathus spp., Trichodectes spp., Damalinia spp.
Aus der
Ordnung der Thysanoptera z.B. Hercinothrips femoralis, Thrips tabaci,
Thrips palmi, Frankliniella accidentalis.
Aus der Ordnung der
Heteroptera z.B. Eurygaster spp., Dysdercus intermedius, Piesma
quadrata, Cimex lectularius, Rhodnius prolixus, Triatoma spp.
Aus
der Ordnung der Homoptera z.B. Aleurodes brassicae, Bemisia tabaci,
Trialeurodes vaporariorum, Aphis gossypii, Brevicoryne brassicae,
Cryptomyzus ribis, Aphis fabae, Aphis pomi, Eriosoma lanigerum,
Hyalopterus arundinis, Phylloxera vastatrix, Pemphigus spp., Macrosiphum
avenae, Myzus spp., Phorodon humuli, Rhopalosiphum padi, Empoasca
spp., Euscelis bilobatus, Nephotettix cincticeps, Lecanium corni,
Saissetia oleae, Laodelphax striatellus, Nilaparvata lugens, Aonidiella
aurantii, Aspidiotus hederae, Pseudococcus spp., Psylla spp.
Aus
der Ordnung der Lepidoptera z.B. Pectinophora gossypiella, Bupalus
piniarius, Cheimatobia brumata, Lithocolletis blancardella, Hyponomeuta
padella, Plutella xylostella, Malacosoma neustria, Euproctis chrysorrhoea,
Lymantria spp., Bucculatrix thurberiella, Phyllocnistis citrella,
Agrotis spp., Euxoa spp., Feltia spp., Earias insulana, Heliothis
spp., Mamestra brassicae, Panolis flammea, Spodoptera spp., Trichoplusia
ni, Carpocapsa pomonella, Pieris spp., Chilo spp., Pyrausta nubilalis,
Ephestia kuehniella, Galleria mellonella, Tineola bisselliella,
Tinea pellionella, Hofmannophila pseudospretella, Cacoecia podana,
Capua reticulana, Choristoneura fumiferana, Clysia ambiguella, Homona
magnanima, Tortrix viridana, Cnaphalocerus spp., Oulema oryzae.
Aus
der Ordnung der Coleoptera z.B. Anobium punctatum, Rhizopertha dominica,
Bruchidius obtectus, Acanthoscelides obtectus, Hylotrupes bajulus,
Agelastica alni, Leptinotarsa decemlineata, Phaedon cochleariae, Diabrotica
spp., Psylliodes chrysocephala, Epilachna varivestis, Atomaria spp.,
Oryzaephilus surinamensis, Anthonomus spp., Sitophilus spp., Otiorrhynchus
sulcatus, Cosmopolites sordidus, Ceuthonhynchus assimilis, Hypera
postica, Dermestes spp., Trogoderma spp., Anthrenus spp., Attagenus
spp., Lyctus spp., Meligethes aeneus, Ptinus spp., Niptus hololeucus,
Gibbium psylloides, Tribolium spp., Tenebrio molitor, Agriotes spp., Conoderus
spp., Melolontha melolontha, Amphimallon solstitialis, Costelytra
zealandica, Lissorhoptrus oryzophilus.
Aus der Ordnung der
Hymenoptera z.B. Diprion spp., Hoplocampa spp., Lasius spp., Monomorium
pharaonis, Vespa spp.
Aus der Ordnung der Diptera z.B. Aedes
spp., Anopheles spp., Culex spp., Drosophila melanogaster, Musca spp.,
Fannia spp., Calliphora erythrocephala, Lucilia spp., Chrysomyia
spp., Cuterebra spp., Gastrophilus spp., Hyppobosca spp., Stomoxys
spp., Oestrus spp., Hypoderma spp., Tabanus spp., Tannia spp., Bibio
hortulanus, Oscinella frit, Phorbia spp., Pegomyia hyoscyami, Ceratitis
capitata, Dacus oleae, Tipula paludosa, Hylemyia spp., Liriomyza
spp.
Aus der Ordnung der Siphonaptera z.B. Xenopsylla cheopis,
Ceratophyllus spp.
Aus der Klasse der Arachnida z.B. Scorpio
maurus, Latrodectus mactans, Acarus siro, Argas spp., Ornithodoros
spp., Dermanyssus gallinae, Eriophyes ribis, Phyllocoptruta oleivora,
Boophilus spp., Rhipicephalus spp., Amblyomma spp., Hyalomma spp.,
Ixodes spp., Psoroptes spp., Chorioptes spp., Sarcoptes spp., Tarsonemus spp.,
Bryobia praetiosa, Panonychus spp., Tetranychus spp., Hemitarsonemus
spp., Brevipalpus spp.
Zu den pflanzenparasitären Nematoden
gehören
z.B. Pratylenchus spp., Radopholus similis, Ditylenchus dipsaci,
Tylenchulus semipenetrans, Heterodera spp., Globodera spp., Meloidogyne
spp., Aphelenchoides spp., Longidorus spp., Xiphinema spp., Trichodorus
spp., Bursaphelenchus spp.
Die gute Pflanzenverträglichkeit
der Wirkstoffkombinationen in den zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten
notwendigen Konzentrationen erlaubt eine Behandlung von oberirdischen
Pflanzenteilen, von Pflanz- und Saatgut, und des Bodens. Die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
können
zur Blattapplikation oder auch als Beizmittel eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
eignen sich auch zur Steigerung des Ernteertrages. Sie sind außerdem mindertoxisch
und weisen eine gute Pflanzenverträglichkeit auf.
Erfindungsgemäß können alle Pflanzen und Pflanzenteile
behandelt werden. Unter Pflanzen werden hierbei alle Pflanzen und
Pflanzenpopulationen verstanden, wie erwünschte und unerwünschte Wildpflanzen oder
Kulturpflanzen (einschließlich
natürlich
vorkommender Kulturpflanzen). Kulturpflanzen können Pflanzen sein, die durch
konventionelle Züchtungs-
und Optimierungsmethoden oder durch biotechnologische und gentechnologische
Methoden oder Kombinationen dieser Methoden erhalten werden können, einschließlich der transgenen
Pflanzen und einschließlich
der durch Sortenschutzrechte schätzbaren
oder nicht schätzbaren Pflanzensorten.
Unter Pflanzenteilen sollen alle oberirdischen und unterirdischen
Teile und Organe der Pflanzen, wie Spross, Blatt, Blüte und Wurzel
verstanden werden, wobei beispielhaft Blätter, Nadeln, Stängel, Stämme, Blüten, Fruchtkörper, Früchte und
Samen sowie Wurzeln, Knollen und Rhizome aufgeführt werden. Zu den Pflanzenteilen
gehört
auch Erntegut sowie vegetatives und generatives Vermehrungsmaterial,
beispielsweise Stecklinge, Knollen, Rhizome, Ableger und Samen.
Die erfindungsgemäße Behandlung der Pflanzen
und Pflanzenteile mit den Wirkstoffen erfolgt direkt oder durch
Einwirkung auf deren Umgebung, Lebensraum oder Lagerraum nach den üblichen
Behandlungsmethoden, z.B. durch Tauchen, Sprühen, Verdampfen, Vernebeln,
Streuen, Aufstreichen und bei Vermehrungsmaterial, insbesondere
bei Samen, weiterhin durch ein- oder mehrschichtiges Umhüllen.
Wie bereits oben erwähnt, können erfindungsgemäß alle Pflanzen
und deren Teile behandelt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden wild vorkommende oder durch konventionelle biologische Zuchtmethoden,
wie Kreuzung oder Protoplastenfusion erhaltenen Pflanzenarten und
Pflanzensorten sowie deren Teile behandelt. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
werden transgene Pflanzen und Pflanzensorten, die durch gentechnologische
Methoden gegebenenfalls in Kombination mit konventionellen Methoden
erhalten wurden (Genetically Modified Organisms) und deren Teile
behandelt. Der Begriff „Teile" bzw. „Teile
von Pflanzen" oder „Pflanzenteile" wurde oben erläutert.
Besonders bevorzugt werden erfindungsgemäß Pflanzen
der jeweils handelsüblichen
oder in Gebrauch befindlichen Pflanzensorten behandelt.
Je nach Pflanzenarten bzw. Pflanzensorten,
deren Standort und Wachstumsbedingungen (Böden, Klima, Vegetationsperiode,
Ernährung)
können
durch die erfindungsgemäße Behandlung
auch überadditive
(„synergistische") Effekte auftreten.
So sind beispielsweise erniedrigte Aufwandmengen und/oder Erweiterungen des
Wirkungs spektrums und/oder eine Verstärkung der Wirkung der erfindungsgemäß verwendbaren
Stoffe und Mittel, besseres Pflanzenwachstum, erhöhte Toleranz
gegenüber
hohen oder niedrigen Temperaturen, erhöhte Toleranz gegen Trockenheit
oder gegen Wasser- bzw. Bodensalzgehalt, erhöhte Blühleistung, erleichterte Ernte,
Beschleunigung der Reife, höhere
Ernteerträge,
höhere
Qualität
und/oder höherer
Ernährungswert der
Ernteprodukte, höhere
Lagerfähigkeit
und/oder Bearbeitbarkeit der Ernteprodukte möglich, die über die eigentlich zu erwartenden
Effekte hinausgehen.
Zu den bevorzugten erfindungsgemäß zu behandelnden
transgenen (gentechnologisch erhaltenen) Pflanzen bzw. Pflanzensorten
gehören
alle Pflanzen, die durch die gentechnologische Modifikation genetisches
Material erhielten, welches diesen Pflanzen besondere vorteilhafte
wertvolle Eigenschaften („Traits") verleiht. Beispiele
für solche
Eigenschaften sind besseres Pflanzenwachstum, erhöhte Toleranz
gegenüber
hohen oder niedrigen Temperaturen, erhöhte Toleranz gegen Trockenheit
oder gegen Wasser- bzw. Bodensalzgehalt, erhöhte Blühleistung, erleichterte Ernte,
Beschleunigung der Reife, höhere
Ernteerträge,
höhere
Qualität
und/oder höherer
Ernährungswert
der Ernteprodukte, höhere
Lagerfähigkeit
und/oder Bearbeitbarkeit der Ernteprodukte. Weitere und besonders
hervorgehobene Beispiele für
solche Eigenschaften sind eine erhöhte Abwehr der Pflanzen gegen
tierische und mikrobielle Schädlinge,
wie gegenüber
Insekten, Milben, pflanzenpathogenen Pilzen, Bakterien und/oder
Viren sowie eine erhöhte
Toleranz der Pflanzen gegen bestimmte herbizide Wirkstoffe. Als
Beispiele transgener Pflanzen werden die wichtigen Kulturpflanzen,
wie Getreide (Weizen, Reis), Mais, Soja, Kartoffel, Baumwolle, Raps
sowie Obstpflanzen (mit den Früchten Äpfel, Birnen,
Zitrusfrüchten
und Weintrauben) erwähnt,
wobei Mais, Soja, Kartoffel, Baumwolle und Raps besonders hervorgehoben
werden. Als Eigenschaften („Traits") werden besonders
hervorgehoben die erhöhte
Abwehr der Pflanzen gegen Insekten durch in den Pflanzen entstehende
Toxine, insbesondere solche, die durch das genetische Material aus
Bacillus Thuringiensis (z.B. durch die Gene CryIA(a), CryIA(b),
CryIA(c), CryIIA, CryIIIA, CryIIIB2, Cry9c Cry2Ab, Cry3Bb und CryIF
sowie deren Kombinationen) in den Pflanzen erzeugt werden (im folgenden „Bt Pflanzen"). Als Eigenschaften
(„Traits") werden weiterhin
besonders hervorgehoben die erhöhte
Toleranz der Pflanzen ge genüber
bestimmten herbiziden Wirkstoffen, beispielsweise Imidazolinonen,
Sulfonylharnstoffen, Glyphosate oder Phosphinotricin (z.B. „PAT"-Gen). Die jeweils
die gewünschten
Eigenschaften („Traits") verleihenden Gene
können
auch in Kombinationen miteinander in den transgenen Pflanzen vorkommen.
Als Beispiele für „Bt Pflanzen" seien Maissorten,
Baumwollsorten, Sojasorten und Kartoffelsorten genannt, die unter
den Handelsbezeichnungen YIELD GARD® (z.B.
Mais, Baumwolle, Soja), KnockOut® (z.B.
Mais), StarLink® (z.B.
Mais), Bollgard® (Baumwolle),
Nucotn® (Baumwolle)
und NewLeaf® (Kartoffel)
vertrieben werden. Als Beispiele für Herbizid tolerante Pflanzen
seien Maissorten, Baumwollsorten und Sojasorten genannt, die unter den
Handelsbezeichnungen Roundup Ready® (Toleranz
gegen Glyphosate z.B. Mais, Baumwolle, Soja), Liberty Link® (Toleranz
gegen Phosphinotricin, z.B. Raps), IMI® (Toleranz
gegen Imidazolinone) und STS® (Toleranz gegen Sulfonylharnstoffe
z.B. Mais) vertrieben werden. Als Herbizid resistente (konventionell
auf Herbizid-Toleranz gezüchtete)
Pflanzen seien auch die unter der Bezeichnung Clearfield® vertriebenen
Sorten (z.B. Mais) erwähnt.
Selbstverständlich
gelten diese Aussagen auch für
in der Zukunft entwickelte bzw. zukünftig auf den Markt kommende
Pflanzensorten mit diesen oder zukünftig entwickelten genetischen
Eigenschaften („Traits").
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
können
in Abhängigkeit
von ihren jeweiligen physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften
in die üblichen
Formulierungen überführt werden,
wie Lösungen, Emulsionen,
Suspensionen, Pulver, Stäubemittel,
Schäume,
Pasten, lösliche
Pulver, Granulate, Aerosole, Suspensions-Emulsions-Konzentrate, Wirkstoff-imprägnierte
Natur- und synthetische Stoffe sowie Feinstverkapselungen in polymeren
Stoffen und in Hüllmassen
für Saatgut,
sowie ULV-Kalt- und Warmnebel-Formulierungen.
Diese Formulierungen werden in bekannter
Weise hergestellt, z.B. durch Vermischen der Wirkstoffe bzw. der
Wirkstoffkombinationen mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln,
unter Druck stehenden verflüssigten
Gasen und/oder festen Trägerstoffen,
gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln
und/oder Dispergiermitteln und/oder schaumerzeugenden Mitteln.
Im Falle der Benutzung von Wasser
als Streckmittel können
z.B. auch organische Lösungsmittel
als Hilfslösungsmittel
verwendet werden. Als flüssige
Lösungsmittel
kommen im Wesentlichen infrage: Aromaten, wie Xylol, Toluol oder
Alkylnaphthaline, chlorierte Aromaten oder chlorierte aliphatische
Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole, Chlorethylene oder Methylenchlorid,
aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan oder Paraffine,
z.B. Erdölfraktionen,
mineralische und pflanzliche Öle,
Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren Ether und Ester, Ketone,
wie Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon oder Cyclohexanon,
stark polare Lösungsmittel
wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid, sowie Wasser.
Mit verflüssigten gasförmigen Streckmitteln
oder Trägerstoffen
sind solche Flüssigkeiten
gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck gasförmig sind,
z.B. Aerosol-Treibgase, wie Butan, Propan, Stickstoff und Kohlendioxid.
Als feste Trägerstoffe kommen infrage: z.B.
Ammoniumsalze und natürliche
Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit,
Montmorillonit oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle,
wie hochdisperse Kieselsäure,
Aluminiumoxid und Silikate. Als feste Trägerstoffe für Granulate kommen infrage:
z.B. gebrochene und fraktionierte natürliche Gesteine wie Calcit,
Marmor, Bims, Sepiolith, Dolomit sowie synthetische Granulate aus
anorganischen und organischen Mehlen sowie Granulate aus organischem
Material wie Sägemehl,
Kokosnussschalen, Maiskolben und Tabakstängel. Als Emulgier- und/oder schaumerzeugende
Mittel kommen infrage: z.B. nichtionogene und anionische Emulgatoren,
wie Polyoxyethylen-Fettsäureester,
Polyoxyethylen-Fettalkoholether, z.B. Alkylarylpolyglycolether,
Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie Eiweißhydrolysate.
Als Dispergiermittel kommen infrage: z.B. Lignin-Sulfitablaugen
und Methylcellulose.
Es können in den Formulierungen
Haftmittel wie Carboxymethylcellulose, natürliche und synthetische pulverige,
körnige
oder latexförmige
Polymere verwendet werden, wie Gummiarabicum, Polyvinylalkohol,
Polyvinylacetat, sowie natürliche
Phospholipide, wie Kephaline und Lecithine, und synthetische Phospholipide. Weitere
Addi tive können
mineralische und vegetabile Öle
sein.
Es können Farbstoffe wie anorganische
Pigmente, z.B. Eisenoxid, Titanoxid, Ferrocyanblau und organische
Farbstoffe, wie Alizarin-, Azo- und Metallphthalocyaninfarbstoffe
und Spurennährstoffe,
wie Salze von Eisen, Mangan, Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und Zink
verwendet werden.
Der Wirkstoffgehalt der aus den handelsüblichen
Formulierungen bereiteten Anwendungsformen kann in weiten Bereichen
variieren. Die Wirkstoffkonzentration der Anwendungsformen zum Bekämpfen tierischer Schädlingen
wie Insekten und Akariden kann von 0,0000001 bis zu 95 Gew.-% Wirkstoff,
vorzugsweise zwischen 0,0001 und 1 Gew.-% liegen. Die Anwendung
geschieht in einer den Anwendungsformen angepassten üblichen
Weise.
Die Formulierungen zur Bekämpfung unerwünschter
phytopathogener Pilze enthalten im Allgemeinen zwischen 0,1 und
95 Gew.-% Wirkstoffe, vorzugsweise zwischen 0,5 und 90 %.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
können
als solche, in Form ihrer Formulierungen oder den daraus bereiteten
Anwendungsformen, wie gebrauchsfertige Lösungen, emulgierbare Konzentrate, Emulsionen,
Suspensionen, Spritzpulver, lösliche
Pulver, Stäubemittel
und Granulate, angewendet werden. Die Anwendung geschieht in üblicher
Weise, z.B. durch Gießen,
Verspritzen, Versprühen,
Verstreuen, Verstäuben,
Verschäumen,
Bestreiche, Verstreichen, Trockenbeizen, Feuchtbeizen, Nassbeizen,
Schlämmbeizen,
Inkrustieren usw.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
können
in handelsüblichen
Formulierungen sowie in den aus diesen Formulierungen bereiteten
Anwendungsformen in Mischung mit anderen Wirkstoffen, wie Insektiziden,
Lockstoffen, Sterilantien, Bakteriziden, Akariziden, Nematiziden,
Fungiziden, wachstumsregulierenden Stoffen oder Herbiziden vorliegen.
Beim Einsatz der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
können
die Aufwandmengen je nach Applikationsart innerhalb eines größeren Bereichs
variiert werden. Bei der Behandlung von Pflanzenteilen liegen die
Aufwandmengen an Wirkstoffkombination im allgemeinen zwischen 0,1
und 10 000 g/ha, vorzugsweise zwischen 10 und 1 000 g/ha. Bei der
Saatgutbehandlung liegen die Aufwandmengen an Wirkstoffkombination
im allgemeinen zwischen 0,001 und 50 g pro Kilogramm Saatgut, vorzugsweise
zwischen 0,01 und 10 g pro Kilogramm Saatgut. Bei der Behandlung
des Bodens liegen die Aufwandmengen an Wirkstoffkombination im allgemeinen
zwischen 0,1 und 10 000 g/ha, vorzugsweise zwischen 1 und 5 000
g/ha.
Außerdem wurde gefunden, dass
die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
eine hohe insektizide Wirkung gegen Insekten zeigen, die technische
Materialien zerstören.
Beispielhaft und vorzugsweise – ohne jedoch
zu limitieren – seien
die folgenden Insekten genannt:
Käfer wie Hylotrupes bajulus,
Chlorophorus pilosis, Anobium punctatum, Xestobium rufovillosum,
Ptilinus pecticornis, Dendrobium pertinex, Ernobius mollis, Priobium
carpini, Lyctus brunneus, Lyctus africanus, Lyctus planicollis,
Lyctus linearis, Lyctus pubescens, Trogoxylon aequale, Minthes rugicollis,
Xyleborus spec. Tryptodendron spec. Apate monachus, Bostrychus capucins,
Heterobostrychus brunneus, Sinoxylon spec. Dinoderus minutus.
Hautflügler wie
Sirex juvencus, Urocerus gigas, Urocerus gigas taignus, Urocerus
augur.
Termiten wie Kalotermes flavicollis, Cryptotermes brevis,
Heterotermes indicola, Reticulitermes flavipes, Reticulitermes santonensis,
Reticulitermes lucifugus, Mastotermes darwiniensis, Zootermopsis
nevadensis, Coptotermes formosanus.
Borstenschwänze wie
Lepisma saccharina.
Unter technischen Materialien sind
im vorliegenden Zusammenhang nicht-lebende Materialien zu verstehen,
wie vorzugsweise Kunststoffe, Klebstoffe, Leime, Papiere und Kartone,
Leder, Holz, Holzverarbeitungsprodukte und Anstrichmittel.
Ganz besonders bevorzugt handelt
es sich bei dem vor Insektenbefall zu schützenden Material um Holz und
Holzverarbeitungsprodukte.
Unter Holz und Holzverarbeitungsprodukten,
welche durch das erfindungsgemäße Mittel
bzw. dieses enthaltende Mischungen geschützt werden kann, ist beispielhaft
zu verstehen:
Bauholz, Holzbalken, Eisenbahnschwellen, Brückenteile,
Bootsstege, Holzfahrzeuge, Kisten, Paletten, Container, Telefonmasten,
Holzverkleidungen, Holzfenster und -türen, Sperrholz, Spanplatten,
Tischlerarbeiten oder Holzprodukte, die ganz allgemein beim Hausbau
oder in der Bautischlerei Verwendung finden.
Die Wirkstoffkombinationen können als
solche, in Form von Konzentraten oder allgemein üblichen Formulierungen wie
Pulver, Granulate, Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen oder Pasten angewendet werden.
Die genannten Formulierungen können in
an sich bekannter Weise hergestellt werden, z.B. durch Vermischen
der Wirkstoffe mit mindestens einem Lösungs- bzw. Verdünnungsmittel,
Emulgator, Dispergier- und/oder Binde- oder Fixiermittels, Wasser-Repellent,
gegebenenfalls Sikkative und UV-Stabilisatoren und gegebenenfalls
Farbstoffen und Pigmenten sowie weiteren Verarbeitungshilfsmitteln.
Die zum Schutz von Holz und Holzwerkstoffen
verwendeten insektiziden Mittel oder Konzentrate enthalten den erfindungsgemäßen Wirkstoff
in einer Konzentration von 0,0001 bis 95 Gew.-%, insbesondere 0,001
bis 60 Gew.-%.
Die Menge der eingesetzten Mittel
bzw. Konzentrate ist von der Art und dem Vorkommen der Insekten und
von dem Medium abhängig.
Die optimale Einsatzmenge kann bei der Anwendung jeweils durch Testreihen ermittelt
werden. Im allgemeinen ist es jedoch ausreichend 0,0001 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise 0,001 bis 10 Gew.-%, des Wirkstoffs, bezogen auf das
zu schützende
Material, einzusetzen.
Als Lösungs- und/oder Verdünnungsmittel
dient ein organisch-chemisches Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch
und/oder ein öliges
oder ölartiges
schwer flüchtiges
organisch-chemisches Lösungsmittel oder
Lösungsmittelgemisch
und/oder ein polares organisch-chemisches Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch
und/oder Wasser und gegebenenfalls einen Emulgator und/oder Netzmittel.
Als organisch-chemische Lösungsmittel
werden vorzugsweise ölige
oder ölartige
Lösungsmittel
mit einer Verdunstungszahl über
35 und einem Flammpunkt oberhalb 30°C, vorzugsweise oberhalb 45°C, eingesetzt.
Als derartige schwerflüchtige,
wasserunlösliche, ölige und ölartige
Lösungsmittel
werden entsprechende Mineralöle
oder deren Aromatenfraktionen oder mineralölhaltige Lösungsmittelgemische, vorzugsweise
Testbenzin, Petroleum und/oder Alkylbenzol verwendet.
Vorteilhaft gelangen Mineralöle mit einem
Siedebereich von 170 bis 220°C,
Testbenzin mit einem Siedebereich von 170 bis 220°C, Spindelöl mit einem
Siedebereich von 250 bis 350°C,
Petroleum bzw. Aromaten vom Siedebereich von 160 bis 280°C, Terpentinöl und dgl.
zum Einsatz.
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden flüssige
aliphatische Kohlenwasserstoffe mit einem Siedebereich von 180 bis
210°C oder
hochsiedende Gemische von aromatischen und aliphatischen Kohlenwasserstoffen
mit einem Siedebereich von 180 bis 220°C und/oder Spindeöl und/oder
Monochlornaphthalin, vorzugsweise α-Monochlornaphthalin, verwendet.
Die organischen schwerflüchtigen öligen oder ölartigen
Lösungsmittel
mit einer Verdunstungszahl über
35 und einem Flammpunkt oberhalb 30°C, vorzugsweise oberhalb 45°C, können teilweise
durch leicht oder mittelflüchtige
organisch-chemische Lösungsmittel
ersetzt werden, mit der Maßgabe,
dass das Lösungsmittelgemisch
ebenfalls eine Verdunstungszahl über
35 und einen Flammpunkt oberhalb 30°C, vor zugsweise oberhalb 45°C, aufweist
und dass das Gemisch in diesem Lösungsmittelgemisch
löslich
oder emulgierbar ist.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Teil des organisch-chemischen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisches
oder ein aliphatisches polares organisch-chemisches Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch
ersetzt. Vorzugsweise gelangen Hydroxyl- und/oder Ester- und/oder
Ethergruppen enthaltende aliphatische organisch-chemische Lösungsmittel
wie beispielsweise Glycolether, Ester oder dgl. zur Anwendung.
Als organisch-chemische Bindemittel
werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung die an sich bekannten
wasserverdünnbaren
und/oder in den eingesetzten organisch-chemischen Lösungsmitteln
löslichen oder
dispergier- bzw. emulgierbaren Kunstharze und/oder bindende trocknende Öle, insbesondere
Bindemittel bestehend aus oder enthaltend ein Acrylatharz, ein Vinylharz,
z.B. Polyvinylacetat, Polyesterharz, Polykondensations- oder Polyadditionsharz,
Polyurethanharz, Alkydharz bzw. modifiziertes Alkydharz, Phenolharz,
Kohlenwasserstoffharz wie Inden-Cumaronharz, Siliconharz, trocknende
pflanzliche und/oder trocknende Öle und/oder
physikalisch trocknende Bindemittel auf der Basis eines Natur- und/oder
Kunstharzes verwendet.
Das als Bindemittel verwendete Kunstharz
kann in Form einer Emulsion, Dispersion oder Lösung, eingesetzt werden. Als
Bindemittel können
auch Bitumen oder bituminöse
Substanzen bis zu 10 Gew.-%, verwendet werden. Zusätzlich können an
sich bekannte Farbstoffe, Pigmente, wasserabweisende Mittel, Geruchskorrigentien
und Inhibitoren bzw. Korrosionsschutzmittel und dgl. eingesetzt
werden.
Bevorzugt ist gemäß der Erfindung als organisch-chemische
Bindemittel mindestens ein Alkydharz bzw. modifiziertes Alkydharz
und/oder ein trocknendes pflanzliches Öl im Mittel oder im Konzentrat
enthalten. Bevorzugt werden gemäß der Erfindung
Alkydharze mit einem Ölgehalt
von mehr als 45 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 68 Gew.-%, verwendet.
Das erwähnte Bindemittel kann ganz
oder teilweise durch ein Fixierungsmittel(gemisch) oder ein Weichmacher(gemisch)
ersetzt werden. Diese Zusätze
sollen einer Verflüchtigung
der Wirkstoffe sowie einer Kristallisation bzw. Ausfällem vorbeugen.
Vorzugsweise ersetzen sie 0,01 bis 30 % des Bindemittels (bezogen auf
100 % des eingesetzten Bindemittels).
Die Weichmacher stammen aus den chemischen
Klassen der Phthalsäureester
wie Dibutyl-, Dioctyl- oder Benzylbutylphthalat, Phosphorsäureester
wie Tributylphosphat, Adipinsäureester
wie Di-(2-ethylhexyl)-adipat, Stearate wie Butylstearat oder Amylstearat,
Oleate wie Butyloleat, Glycerinether oder höhermolekulare Glykolether,
Glycerinester sowie p-Toluolsulfonsäureester.
Fixierungsmittel basieren chemisch
auf Polyvinylalkylethern wie z.B. Polyvinylmethylether oder Ketonen
wie Benzophenon, Ethylenbenzophenon.
Als Lösungs- bzw. Verdünnungsmittel
kommt insbesondere auch Wasser in Frage, gegebenenfalls in Mischung
mit einem oder mehreren der oben genannten organischchemischen Lösungs- bzw.
Verdünnungsmittel,
Emulgatoren und Dispergatoren.
Ein besonders effektiver Holzschutz
wird durch großtechnische
Imprägnierverfahren,
z.B. Vakuum, Doppelvakuum oder Druckverfahren, erzielt.
Zugleich können die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
zum Schutz vor Bewuchs von Gegenständen, insbesondere von Schiffskörpern, Sieben,
Netzen, Bauwerken, Kaianlagen und Signalanlagen, welche mit See-
oder Brackwasser in Verbindung kommen, eingesetzt werden.
Bewuchs durch sessile Oligochaeten,
wie Kalkröhrenwürmer sowie
durch Muscheln und Arten der Gruppe Ledamorpha (Entenmuscheln),
wie verschiedene Lepas- und Scalpellum-Arten, oder durch Arten der Gruppe
Balanomorpha (Seepocken), wie Balanus- oder Pollicipes-Species,
erhöht
den Reibungswiderstand von Schiffen und führt in der Folge durch erhöhten Energieverbrauch
und darüber
hinaus durch häufige Trockendockaufenthalte
zu einer deutlichen Steigerung der Betriebskosten.
Neben dem Bewuchs durch Algen, beispielsweise
Ectocarpus sp. und Ceramium sp., kommt insbesondere dem Bewuchs
durch sessile Entomostraken-Gruppen, welche unter dem Namen Cirripedia
(Rankenflußkrebse)
zusammengefaßt
werden, besondere Bedeutung zu.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden,
dass die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen eine
hervorragende Antifouling (Antibewuchs)-Wirkung aufweisen.
Durch Einsatz der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
kann auf den Einsatz von Schwermetallen wie z.B. in Bis(trialkylzinn)-sulfiden,
Tri-n-butylzinnlaurat, Tri-n-butylzinnchlorid,
Kupfer(I)-oxid, Triethylzinnchlorid, Tri-n-butyl(2-phenyl-4-chlorphenoxy)-zinn,
Tributylzinnoxid, Molybdändisulfid,
Antimonoxid, polymerem Butyltitanat, Phenyl-(bispyridin)-wismutchlorid,
Tri-n-butylzinnfluorid, Manganethylenbisthiocarbamat, Zinkdimethyldithiocarbamat,
Zinkethylenbisthiocarbamat, Zink- und Kupfersalze von 2-Pyridinthiol-1-oxid, Bisdimethyldithiocarbamoylzinkethylenbisthiocarbamat,
Zinkoxid, Kupfer(I)-ethylen-bisdithiocarbamat, Kupferthiocyanat,
Kupfernaphthenat und Tributylzinnhalogeniden verzichtet werden oder
die Konzentration dieser Verbindungen entscheidend reduziert werden.
Die anwendungsfertigen Antifoulingfarben
können
gegebenenfalls noch andere Wirkstoffe, vorzugsweise Algizide, Fungizide,
Herbizide, Molluskizide bzw. andere Antifouling-Wirkstoffe enthalten.
Als Kombinationspartner für die erfindungsgemäßen Antifouling-Mittel
eignen sich vorzugsweise:
Algizide wie 2-tert.-Butylamino-4-cyclopropylamino-6-methylthio-1,3,5-triazin,
Dichlorophen, Diuron, Endothal, Fentinacetat, Isoproturon, Methabenzthiazuron,
Oxyfluorfen, Quinoclamine und Terbutryn;
Fungizide wie Benzo[b]thiophencarbonsäurecyclohexylamid-S,S-dioxid,
Dichlofluanid, Fluorfolpet, 3-Iod-2-propinyl-butylcarbamat, Tolylfluanid
und Azole wie Azaconazole, Cyproconazole, Epoxyconazole, Hexaconazole,
Metconazole, Propiconazole und Tebuconazole;
Molluskizide wie
Fentinacetat, Metaldehyd, Methiocarb, Niclosamid, Thiodicarb und
Trimethacarb;
oder herkömmliche
Antifouling-Wirkstoffe wie 4,5-Dichlor-2-octyl-4-isothiazolin-3-on, Diiodmethylparatrylsulfon,
2-(N,N-Dimethylthiocarbamoylthio)-5-nitrothiazyl, Kalium-, Kupfer-,
Natrium- und Zinksalze von 2-Pyridinthiol-1-oxid, Pyridin-triphenylboran,
Tetrabutyldistannoxan, 2,3,5,6-Tetrachlor-4-(methylsulfonyl)-pyridin, 2,4,5,6-Tetrachloroisophthalonitril,
Tetramethylthiuramdisulfid und 2,4,6-Trichlorphenylmaleinimid.
Die verwendeten Antifouling-Mittel
enthalten die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
in einer Konzentration von 0,001 bis 50 Gew.-%, insbesondere von
0,01 bis 20 Gew.-%.
Die erfindungsgemäßen Antifouling-Mittel enthalten
desweiteren die üblichen
Bestandteile wie z.B. in Ungerer, Chem. Ind. 1985, 37, 730-732 und
Williams, Antifouling Marine Coatings, Noyes, Park Ridge, 1973 beschrieben.
Antifouling-Anstrichmittel enthalten
neben den algiziden, fungiziden, molluskiziden und erfindungsgemäßen insektiziden
Wirkstoffen insbesondere Bindemittel.
Beispiele für anerkannte Bindemittel sind
Polyvinylchlorid in einem Lösungsmittelsystem,
chlorierter Kautschuk in einem Lösungsmittelsystem,
Acrylharze in einem Lösungsmittelsystem
insbesondere in einem wäßrigen System,
Vinylchlorid/Vinylacetat-Copolymersysteme in Form wäßriger Dispersionen
oder in Form von organischen Lösungsmittelsystemen,
Butadien/Styrol/Acrylnitril-Kautschuke, trocknende Öle, wie
Leinsamenöl,
Harzester oder modifizierte Hartharze in Kombination mit Teer oder
Bitumina, Asphalt sowie Epoxyverbindungen, geringe Mengen Chlorkautschuk,
chloriertes Polypropylen und Vinylharze.
Gegebenenfalls enthalten Anstrichmittel
auch anorganische Pigmente, organische Pigmente oder Farbstoffe,
welche vorzugsweise in Seewasser unlöslich sind. Ferner können Anstrichmittel
Materialien, wie Kolophonium enthalten, um eine gesteuerte Freisetzung
der Wirkstoffe zu ermöglichen.
Die Anstriche können ferner
Weichmacher, die rheologischen Eigenschaften beeinflussende Modifizierungsmittel
sowie andere herkömmliche
Bestandteile enthalten. Auch in Self-Polishing-Antifouling-Systemen können die
erfindungsgemäßen Verbindungen
oder die oben genannten Mischungen eingearbeitet werden.
Die Wirkstoffkombinationen eignen
sich auch zur Bekämpfung
von tierischen Schädlingen,
insbesondere von Insekten, Spinnentieren und Milben, die in geschlossenen
Räumen,
wie beispielsweise Wohnungen, Fabrikhallen, Büros, Fahrzeugkabinen u.ä. vorkommen.
Sie können
zur Bekämpfung
dieser Schädlinge
in Haushaltsinsektizid-Produkten verwendet werden. Sie sind gegen
sensible und resistente Arten sowie gegen alle Entwicklungsstadien
wirksam. Zu diesen Schädlingen
gehören:
Aus
der Ordnung der Scorpionidea z.B. Buthus occitanus.
Aus der
Ordnung der Acarina z.B. Argas persicus, Argas reflexus, Bryobia
ssp., Dermanyssus gallinae, Glyciphagus domesticus, Ornithodorus
moubat, Rhipicephalus sanguineus, Trombicula alfreddugesi, Neutrombicula
autumnalis, Dermatophagoides pteronissimus, Dermatophagoides forinae.
Aus
der Ordnung der Araneae z.B. Aviculariidae, Araneidae.
Aus
der Ordnung der Opiliones z.B. Pseudoscorpiones chelifer, Pseudoscorpiones
cheiridium, Opiliones phalangium.
Aus der Ordnung der Isopoda
z.B. Oniscus asellus, Porcellio scaber.
Aus der Ordnung der
Diplopoda z.B. Blaniulus guttulatus, Polydesmus spp.
Aus der
Ordnung der Chilopoda z.B. Geophilus spp.
Aus der Ordnung der
Zygentoma z.B. Ctenolepisma spp., Lepisma saccharina, Lepismodes
inquilinus.
Aus der Ordnung der Blattaria z.B. Blatta orientalies,
Blattella germanica, Blattella asahinai, Leucophaea maderae, Panchlora
spp., Parcoblatta spp., Periplaneta austra lasiae, Periplaneta americana,
Periplaneta brunnea, Periplaneta fuliginosa, Supella longipalpa.
Aus
der Ordnung der Saltatoria z.B. Acheta domesticus.
Aus der
Ordnung der Dermaptera z.B. Forficula auricularia.
Aus der
Ordnung der Isoptera z.B. Kalotermes spp., Reticulitermes spp.
Aus
der Ordnung der Psocoptera z.B. Lepinatus spp., Liposcelis spp.
Aus
der Ordnung der Coleptera z.B. Anthrenus spp., Attagenus spp., Dermestes
spp., Latheticus oryzae, Necrobia spp., Ptinus spp., Rhizopertha
dominica, Sitophilus granarius, Sitophilus oryzae, Sitophilus zeamais, Stegobium
paniceum.
Aus der Ordnung der Diptera z.B. Aedes aegypti, Aedes
albopictus, Aedes taeniorhynchus, Anopheles spp., Calliphora erythrocephala,
Chrysozona pluvialis, Culex quinquefasciatus, Culex pipiens, Culex
tarsalis, Drosophila spp., Fannia canicularis, Musca domestica,
Phlebotomus spp., Sarcophaga carnaria, Simulium spp., Stomoxys calcitrans,
Tipula paludosa.
Aus der Ordnung der Lepidoptera z.B. Achroia
grisella, Galleria mellonella, Plodia interpunctella, Tinea cloacella,
Tinea pellionella, Tineola bisselliella.
Aus der Ordnung der
Siphonaptera z.B. Ctenocephalides canis, Ctenocephalides felis,
Pulex imtans, Tunga penetrans, Xenopsylla cheopis.
Aus der
Ordnung der Hymenoptera z.B. Camponotus herculeanus, Lasius fuliginosus,
Lasius niger, Lasius umbratus, Monomorium pharaonis, Paravespula
spp., Tetramorium caespitum.
Aus der Ordnung der Anoplura z.B.
Pediculus humanus capitis, Pediculus humanus corporis, Phthirus
pubis.
Aus der Ordnung der Heteroptera z.B. Cimex hemipterus,
Cimex lectularius, Rhodinus prolixus, Triatoma infestans.
Die Anwendung erfolgt in Aerosolen,
drucklosen Sprühmitteln,
z.B. Pump- und Zerstäubersprays,
Nebelautomaten, Foggern, Schäumen,
Gelen, Verdampferprodukten mit Verdampferplättchen aus Cellulose oder Kunststoff,
Flüssigverdampfern,
Gel- und Membranverdampfern,
propellergetriebenen Verdampfern, energielosen bzw. passiven Verdampfungssystemen,
Mottenpapieren, Mottensäckchen
und Mottengelen, als Granulate oder Stäube, in Streuködern oder
Köderstationen.
Die gute insektizide und akarizide
Wirkung der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
geht aus den nachfolgenden Beispielen hervor. Während die einzelnen Wirkstoffe
in der insektiziden Wirkung Schwächen
aufweisen, zeigen die Kombinationen eine Wirkung, die über eine
einfache Wirkungssummierung hinausgeht.
Ein synergistischer Effekt liegt
bei Insektiziden und Akariziden immer dann vor, wenn die fungizide
Wirkung der Wirkstoffkombinationen größer ist als die Summe der Wirkungen
der einzeln applizierten Wirkstoffe.
Die zu erwartende insektizide/akarizide
Wirkung für
eine gegebene Kombination zweier Wirkstoffe kann nach S.R. Colby
(„Calculating
Synergistic and Antagonistic Responses of Herbicide Combinations", Weeds 1967,15,
24-22) wie folgt berechnet werden:
Wenn
X den Abtötungsgrad,
ausgedrückt
in % der unbehandelten Kontrolle, beim Einsatz des Wirkstoffes A
in einer Aufwandmenge von m ppm bedeutet,
Y den Abtötungsgrad,
ausgedrückt
in % der unbehandelten Kontrolle, beim Einsatz des Wirkstoffes B
in einer Aufwandmenge von n ppm bedeutet und
E den Abtötungsgrad,
ausgedrückt
in % der unbehandelten Kontrolle, beim Einsatz der Wirkstoffe A
und B in Aufwandmengen von m und n ppm bedeutet,
dann ist
Ist der tatsächliche insektizide/akarizide
Abtötungsgad
größer als
berechnet, so ist die Kombination in ihrer Abtötung überadditiv, d.h. es liegt ein
synergistischer Effekt vor. In diesem Fall muss der tatsächlich beobachtete
Abtötungsgrad
größer sein
als der aus der oben angeführten
Formel errechnete Wert für
den erwarteten Wirkungsgrad (E).
Die gute fungizide Wirkung der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
geht aus den nachfolgenden Beispielen hervor. Während die einzelnen Wirkstoffe
in der fungiziden Wirkung Schwächen
aufweisen, zeigen die Kombinationen eine Wirkung, die über eine
einfache Wirkungssummierung hinausgeht.
Ein synergistischer Effekt liegt
bei Fungiziden immer dann vor, wenn die fungizide Wirkung der Wirkstoffkombinationen
größer ist
als die Summe der Wirkungen der einzeln applizierten Wirkstoffe.
Die zu erwartende fungizide Wirkung
für eine
gegebene Kombination zweier Wirkstoffe kann nach S.R. Colby („Calculating
Synergistic and Antagonistic Responses of Herbicide Combinations", Weeds 1967, 15, 20-22)
wie folgt berechnet werden:
Wenn
X den Wirkungsgrad beim
Einsatz des Wirkstoffes A in einer Aufwandmenge von m g/ha bedeutet,
Y
den Wirkungsgrad beim Einsatz des Wirkstoffes B in einer Aufwandmenge
von n g/ha bedeutet und
E den Wirkungsgrad beim Einsatz der
Wirkstoffe A und B in Aufwandmengen von m und n g/ha bedeutet,
dann
ist
Dabei wird der Wirkungsgrad in %
ermittelt. Es bedeutet 0 % ein Wirkungsgrad, der demjenigen der Kontrolle
entspricht, während
ein Wirkungsgrad von 100 % bedeutet, dass kein Befall beobachtet
wird.
Ist die tatsächliche fungizide Wirkung größer als
berechnet, so ist die Kombination in ihrer Wirkung überadditiv,
d.h. es liegt ein synergistischer Effekt vor. In diesem Fall muss
der tatsächlich
beobachtete Wirkungsgrad größer sein
als der aus der oben angeführten
Formel errechnete Wert für
den erwarteten Wirkungsgrad (E).
Die Erfindung wird durch die folgenden
Beispiele veranschaulicht. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die
Beispiele limitiert.