-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Trocknung von Schlamm oder sonstigem Trocknungsgut, mit mindestens
einem umfangsseitig geschlossenen Trocknungskanal, mit Fördermitteln zum
Fördern
des Trocknungsgutes in einer Förderrichtung
durch den Trocknungskanal und mit Gebläsemitteln zur Erzeugung einer
den Trocknungskanal mit einer zur Förderrichtung entgegengesetzten
Strömungsrichtung
durchströmenden, über das
Trocknungsgut hinwegstreichenden Trocknungsluftströmung.
-
Bei einer aus der
DE 4315321 C2 bekannten Vorrichtung
dieser Art wird das Trocknungsgut, beispielsweise Schlamm oder verschmutzte
Flüssigkeiten,
mittels einer Wende- und Transportvorrichtung entlang eines im Innern
eines Gebäudes
ausgebildeten Trocknungskanals gefördert, wobei in einer zur Förderrichtung
entgegengesetzten Strömungsrichtung
Luft über
das Trocknungsgut hinweggeleitet wird, die die Feuchtigkeit aus
dem Trocknungsgut aufnehmen und zur Umgebung abführen soll.
-
Bei dieser bekannten Vorrichtung
erscheint der Wirkungsgrad verbesserungsbedürftig. Um in der zugeführten Trocknungsluft vorhandene
Wärmeenergie
optimal ausnutzen zu können,
bedarf es zudem einer sehr großen
Länge des
Trocknungskanals, was einen erheblichen konstruktiven Aufwand und
Platzbedarf mit sich bringt.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
zu schaffen, die bei günstigen
Abmessungen über einen
guten Wirkungsgrad verfügt.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass
der Trocknungskanal mit Wirbelbildungsmitteln ausgestattet ist,
die in mehreren, in Kanal-Längsrichtung
verteilten Wirbelzonen Luftwirbel der Trocknungsluft mit erhöhter Strömungsgeschwindigkeit hervorrufen
können.
-
Ohne die Strömungsgeschwindigkeit der Trocknungsluftströmung insgesamt
erhöhen
zu müssen,
beispielsweise durch eine Vergrößerung der
Gebläseleistung,
stellt sich beim Betrieb dieser Vorrichtung in den einzelnen Wirbelzonen
bedingt durch die dort entstehenden Luftwirbel lokal eine Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit
der Luft ein, was eine schnellere Verdunstung der im Trocknungsgut
enthaltenen Feuchtigkeit zur Folge hat. Die Trocknungsgeschwindigkeit
steigt somit an, ohne die absolute Verweildauer der Luft im zugeordneten
Trocknungskanal zu verkürzen.
Somit kann, um einen gewünschten
Trocknungseffekt zu erzielen, die Baulänge des Trocknungskanals verringert
werden. Es besteht überdies
die Möglichkeit,
schwankenden Randbedingungen – insbesondere
unterschiedlichen Temperaturen und Feuchtigkeitsgraden der als Trocknungsluft zur
Verfügung
stehenden Luft – durch
wahlweisen Einsatz einer mehr oder weniger großen Anzahl von Wirbelbildungsmitteln
Rechnung zu tragen. So kann in einem für den Einsatz mit kühler Trocknungsluft ausgelegten,
entsprechend kurzen Trocknungskanal problemlos auch mit, beispielsweise
im Sommer zur Verfügung
stehender, wärmerer
Luft getrocknet werden, indem man eine geeignete Anzahl von Wirbelbildungsmitteln
vorsieht und dadurch das Feuchtigkeits-Aufnahmevermögen der
Luft optimal ausnutzt. Die Vorrichtung ermöglicht es also, die Sättigung
der Trocknungsluft an die zur Verfügung stehende Länge des
Trocknungskanals anzupassen. Es kann damit verhindert werden, dass
die Luft ungesättigt
und somit mit schlechtem Wirkungsgrad die Trocknungsvorrichtung
verlässt
und andererseits auch die Trocknungsluft nicht schon nach einem
Hindurchströmen durch
lediglich einen Teil der Kanallänge
bereits gesättigt
ist.
-
Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
-
Zweckmäßigerweise sind die Wirbelbildungsmittel
derart einstellbar ausgebildet, dass sich in den Wirbelzonen Luftwirbel
mit unterschiedlicher Strömungsgeschwindigkeit
hervorrufen lassen. Auf diese Weise kann wechselnden Rahmenbedingungen
problemlos durch Veränderung
der Einstellung der Wirbelbil dungsmittel Rechnung getragen werden.
Es wäre
ohne weiteres möglich,
die Wirbelbildungsmittel in eine elektronische Steuerungs- und/oder
Regelungseinrichtung einzubeziehen und die Einstellungen, beispielsweise
elektromotorisch aktuiert, in Abhängigkeit von der Temperatur
und dem Feuchtegehalt der in den Trocknungskanal eingespeisten Trocknungsluft
anzupassen.
-
Es kann die Möglichkeit geschaffen werden, die
Wirbelbildungsmittel einzeln oder gruppenweise unabhängig voneinander
einstellen zu können.
So kann man beispielsweise nahe dem Eintrittsbereich der Trocknungsluft
eine höhere
Wirbelgeschwindigkeit hervorrufen als nahe dem Luftaustrittsbereich, um
auch dem bereits stark getrockneten Trocknungsgut noch in relevantem
Maße Restfeuchte
entziehen zu können.
-
Eine besonders einfache und kostengünstige Realisierung
der Wirbelbildungsmittel besteht in einer Ausgestaltung als in Kanal-Längsrichtung
verteilte Blenden, die jeweils eine lokale Verengung des der Trocknungsluft
im Trocknungskanal zur Verfügung
stehenden Strömungsquerschnittes
hervorrufen, woraus zwischen jeweils aufeinanderfolgenden Blenden
die gewünschten
Wirbelzonen resultieren. Die Blenden können beispielsweise quer zur
Kanal-Längsrichtung
verstellbare Schieber sein oder auch verschwenkbare Klappen.
-
Auf diese Weise sind die Wirbelbildungsmittel
passiv ausgebildet und rufen die Luftwirbel in der Trocknungsluftströmung ohne
zusätzlichen
Energieeintrag von außen
hervor.
-
Es ist ferner möglich, die Wirbelbildungsmittel
zumindest teilweise aktiv auszubilden, sodass sie die Luftwirbel
unabhängig
von der in der Trocknungsluftströmung
selbst enthaltenen Energie durch zusätzlichen Energieeintrag von
außen
hervorrufen können.
-
Eine Möglichkeit zur Realisierung
der Wirbelbildungsmittel besteht hier im Einsatz von in Kanal-Längsrichtung
verteilten Umluftgebläsen,
die die durch den Kanal hindurchströmende Trocknungsluft zumindest
teilweise aus der Hauptströmungsrichtung aktiv
ablenken und in einen oder mehrere Sekundärkreisläufe zwingen oder sonstige Verwirbelungen hervorrufen,
bei denen es sich dann um die gewünschten Luftwirbel handelt.
-
Während
man unterschiedliche Einstellungen bei einer Blende einfach durch
mechanisches Verstellen realisieren kann, geschieht dies beim Einsatz
von Umluftgebläsen
zweckmäßigerweise
durch Variation der Gebläseleistung.
-
Die Wirbelbildungsmittel können auch
in der Kanallängsrichtung
verteilte, zur Erzeugung von Luftwirbeln motorisch hin und her bewegbare
Fächer und/oder
Paddel enthalten.
-
Um einen besonders kompakten Aufbau
der Trocknungsvorrichtung zu erzielen, kann der Trocknungskanal
in mehrere, längsseits übereinander oder
nebeneinander angeordnete Kanalabschnitte unterteilt sein, sodass
die Trocknungsluftströmung beim
Hindurchströmen
durch den Trocknungskanal einen mäanderähnlichen Strömungsverlauf
hat.
-
Bei Bedarf kann dem Trocknungskanal
entgegen der Förderrichtung
eine Kompostiereinrichtung für
das Trocknungsgut vorgeschaltet werden. Bekanntlich wird organische
Substanz bei entsprechender Temperatur, Feuchtigkeit und genügend Sauerstoffdurchmischung
von Mikroorganismen unter Abgabe von Kohlendioxid, Wasserdampf und Wärme zersetzt.
Es bietet sich an, diesen Prozess der Lufttrocknung im Trocknungskanal
vorzuschalten, da hierbei schon ein gewisser Prozess der Massereduktion
stattfindet.
-
Da das Trocknungsgut von der an ihm
vorbeistreichenden Trocknungsluft überwiegend an der Oberfläche getrocknet
wird, sind in dem Trocknungskanal zweckmäßigerweise geeignete Mischmittel zum
Durchmischen und Durchmengen des Trocknungsgutes vorgesehen. Hierbei
können
beispielsweise Techniken eingesetzt werden, die in der landwirtschaftlichen
Bodenbereitung bekannt sind, beispielsweise Pflug, Egge, Grubber,
wobei mittels entsprechender Gerätschaften
auch ein lokales Anhäufen
des Trocknungsgutes realisierbar ist, um die dem Konvektionsvorgang
ausgesetzte Trockengut-Oberfläche
zu erhö hen.
Besonders vorteilhaft ist es, die zum Fördern und zum Durchmischen
des Trocknungsgutes eingesetzten Mittel in Baueinheit als kombinierte
Förder-
und Mischmittel auszubilden, um beim Fördervorgang automatisch auch
den gewünschten
Durchmischvorgang herbeizuführen.
Solche Förder-
und Mischmittel können
beispielsweise mindestens ein in der Förderrichtung bewegbares, insbesondere
gezogenes Schubgerät
aufweisen, das eine nur minimale Bauhöhe einnimmt und mangels Notwendigkeit
für an
Bord befindliche Antriebstechnik sehr kostengünstig realisiert werden kann.
Um das Trocknungsgut, was angestrebt wird, schrittweise gegen die
Trocknungsluftströmung
zu fördern, kann
das Schubgerät über ein
Schubschild verfügen, das
wegabhängig
angehoben und abgesenkt wird.
-
Um den Trocknungseffekt zu verbessern, kann
die Trocknungsluft vor dem Einspeisen in den Trocknungskanal auf
verschiedene Arten erwärmt werden.
Im Bereich von Kläranlagen
sind zur Methangasnutzung vielfach bereits Blockheizkraftwerke installiert,
sodass es sich anbietet, die dabei entstehende Abwärme zum
Aufheizen der Trocknungsluft zu nutzen. Auch übliche Solartechniken können zur Aufheizung
eingesetzt werden.
-
Nachfolgend wird die Erfindung anhand
der beiliegenden Zeichnung näher
erläutert.
In dieser zeigen:
-
1 in
schematischer Darstellung einen Längsschnitt einer möglichen
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Trocknungsvorrichtung
und
-
2 in
wiederum schematischer Längsschnittdarstellung
eine weitere Ausführungsform
der Trocknungsvorrichtung, wobei dem Trocknungskanal eine Kompostiereinrichtung
vorgeschaltet ist.
-
Die in ihrer Gesamtheit mit Bezugsziffer 1 versehene
Trocknungsvorrichtung eignet sich zum Trocknen von Klärschlamm
oder anderen Schlämmen
sowie sonstigen vergleichbaren Materialien, wobei im Folgenden allgemein
von Trocknungsgut die Rede sein wird, das in der Zeichnung in Kreuzschraffur
kenntlich gemacht und mit Bezugsziffer 2 versehen ist.
-
Die Trocknungsvorrichtung 1 verfügt über ein Vorrichtungsgehäuse 3,
dessen Wände,
wie in 2 bei 4 angedeutet,
wärmeisoliert
ausgeführt
sein können.
-
Die Trocknungsvorrichtung 1 enthält eine Trocknungseinheit 5,
die bei den Ausführungsbeispielen
mit jeweils einem Trocknungskanal 6 ausgestattet ist, der
sich zwischen einem vorderen Endbereich 7 und einem rückwärtigen Endbereich 8 erstreckt.
Um kompakte Abmessungen zu erzielen, ist der Trocknungskanal 6 beim
Ausführungsbeispiel
in mehrere, längsseits übereinander
angeordnete Kanalabschnitte 12a, 12b, 12c,
12d unterteilt,
wobei in den endseitigen Übergangsbereichen 13 ein
jeweiliger Kanalabschnitt mit seinem vorderen Endabschnitt in den
rückwärtigen Endabschnitt
des darauffolgenden Kanalabschnittes übergeht. Der Trocknungskanal 6 hat
somit einen mäanderförmigen Längsverlauf.
-
Die einzelnen Kanalabschnitte 12a–12d könnten alternativ
auch seitlich nebeneinander platziert werden. Die vertikale Stapelung
hat allerdings den Vorteil, dass eine nur geringe Grundfläche eingenommen
wird.
-
Sofern ausreichend Platz vorhanden
ist, kann der Trocknungskanal 6 durchweg auch einen geradlinigen
Verlauf haben.
-
Anstelle lediglich eines Trocknungskanals 6 könnte die
Trocknungsvorrichtung 1 auch mehrere Trocknungskanäle enthalten,
die dann zweckmäßigerweise
in Parallelschaltung betrieben werden.
-
Am rückwärtigen Endbereich 8 ist
der Trocknungskanal 6 mit einer Beschickungsöffnung 14 versehen.
Durch sie hindurch kann das Trocknungsgut 2 entsprechend
seinem Anfall in den Trocknungskanal 6 eingegeben werden.
Innerhalb des Trocknungskanals 6 angeordnete Fördermittel 11 sind
in der Lage, das eingespeiste Trocknungsgut 2, insbesondere schrittweise,
in einer Förderrichtung 20 in
Längsrichtung
durch den Trocknungskanal 6 hindurch zu fördern, bis
das Trocknungsgut
2 an einer am vorderen Endbereich 7 vorgesehenen
Abgabeöffnung 15 anlangt
und durch diese hindurch aus dem Trocknungskanal 6, beispielsweise
in eine sich anschließende Abfördereinrichtung 16,
ausgegeben wird.
-
Der Trocknungskanal 6 verfügt am vorderen Endbereich 7 über eine
axial orientierte Zuströmöffnung 17 und
am rückwärtigen Endbereich 8 über eine vorzugsweise
ebenfalls axial orientierte Abströmöffnung 18. Durch die
Zuströmöffnung 17 hindurch
ist in den Trocknungskanal 6 gemäß Pfeil 21 Luft einblasbar,
die zur Trocknung des Trocknungsgutes 2 dient und daher
als Trocknungsluft bezeichnet sei. Sie durchströmt den Trocknungskanal 6 in
Längsrichtung in
einer durch Pfeile angedeuteten Strömungsrichtung 22,
wobei sie an der Oberfläche
des auf dem Boden des Trocknungskanals 6 liegenden Trocknungsgutes 2 entlangstreicht.
Schließlich
tritt die Trocknungsluft durch die Abströmöffnung 18 hindurch
gemäß Pfeilen 23 wieder
zur Atmosphäre
hin aus.
-
Die der Strömungsrichtung 22 folgende
Luftströmung
der Trocknungsluft – im
Folgenden als Trocknungsluftströmung
bezeichnet – wird
durch geeignete Gebläsemittel 24 erzeugt.
Diese sind beim Ausführungsbeispiel
der Zuströmöffnung 17 zugeordnet,
könnten
allerdings alternativ oder zusätzlich auch
der Abströmöffnung 18 zugeordnet
oder im Verlauf des Trocknungskanals 6 platziert sein.
-
Die Strömungsrichtung 22 der
Trocknungsluft verläuft
entgegengesetzt zur Förderrichtung 20 des
Trocknungsgutes 2. Letzteres wird daher im Gegenstrom zur
Trocknungsluft transportiert. Beim Hinwegstreichen der Trocknungsluft über die
nach oben orientierte Oberfläche
des auf dem Boden des Trocknungskanals 6 ausgebreiteten
Trocknungsgutes 2 verdunstet die im Trocknungsgut 2 enthaltene
Feuchtigkeit. Mit dem Gegenstromprinzip ist der Vorteil verbunden,
dass die Trocknungsluft im Zustand größeren Feuchtigkeitsaufnahmevermögens auf
bereits stark abgetrocknetes Trocknungsgut 2 trifft und
trotz der geringen Restfeuchtigkeit eine weitere Trocknung vornehmen
kann. Die mehr an Feuchtigkeit gesättigte Luft trifft hingegen
auf das frischere, feuchtere Material und ist dort ebenfalls zu
einer Trocknung in der Lage.
-
Der Trocknungskanal 6 ist
umfangsseitig ringsum geschlossen. Er kann beispielsweise realisiert
werden, indem man eine Rinne heranzieht, die einen Boden und zwei
Seitenwände
hat und die auf der gewünschten
Höhe abgedeckt
ist. Der Kanalquerschnitt wird insbesondere so vorgegeben, dass die
Trocknungsluft mit einer Geschwindigkeit strömen kann, die einerseits einen
guten Trocknungseffekt, andererseits aber keinen zu hohen Luftwiderstand
erzeugt.
-
Insbesondere wenn die Trocknungsvorrichtung 1 im
Sommer betrieben wird, kann als in den Trocknungskanal 6 eingespeiste
Trocknungsluft unmittelbar die atmosphärische Außenluft her angezogen werden.
Allerdings besteht stets die Möglichkeit, eine
Heizvorrichtung vorzusehen, die ein Erwärmen der Trocknungsluft vor
dem Zuführen
in den Trocknungskanal 6 ermöglicht. Da im Bereich von Kläranlagen
zur Methangasnutzung vielfach bereits Blockheizkraftwerke vorhanden
sind, kann ein solches unmittelbar als Heizvorrichtung herangezogen
werden, indem man die entstehende Abwärme zur Aufheizung der Trocknungsluft
heranzieht.
-
Die Heizvorrichtung kann ganz oder
teilweise auch solarbetrieben sein. Beispielsweise können an
sich bekannte Sonnenkollektortechniken sowohl über Wasser als auch direkt
als Solar-Lufterhitzer genutzt werden.
-
In den Längsverlauf des Trocknungskanals 6 sind
Wirbelbildungsmittel 25 eingeschaltet, die bewirken, dass
in mehreren, in der Kanal-Längsrichtung verteilten,
sich insbesondere jeweils unmittelbar aneinander anschließenden Wirbelzonen 28 Luftwirbel 32 der
Trocknungsluft hervorgerufen werden, innerhalb derer die Trocknungsluft
eine erhöhte
Strömungsgeschwindigkeit
besitzt. Die Strömungsgeschwindigkeit
der Luft innerhalb der Luftwirbel ist also größer als die absolute Strömungsgeschwindigkeit, mit
der die Trocknungsluft den Trocknungskanal 6 von der Zuströmöffnung 17 zur
Abströmöffnung 18 durchströmt.
-
Es bestehen verschiedene Möglichkeiten
zur Realisierung der Wirbelbildungsmittel 25. Beim Ausführungsbeispiel
der 1 bestehen die Wirbelbildungsmittel 25 aus
in Kanal-Längsrichtung
verteilten Blenden 26, die ausgehend von der Kanaldecke
nach unten in Richtung zum Trocknungsgut 2 ragen, allerdings
mit Abstand oberhalb des Trocknungsgutes 2 enden. Seitlich
sind sie zweckmäßigerweise
bis an die Seitenwände
des Trocknungskanals 6 herangeführt. Somit ergibt sich an in
Kanal-Längsrichtung verteilten
Stellen jeweils eine lokale Verengung des der Trocknungsluft ohne
die Wirbelbildungsmittel 25 an sich zur Verfügung stehenden
Strömungsquerschnittes,
mit der Folge, dass sich in Strömungsrichtung 22 nach
jeder Blende 26 die erwähnten
Luftwirbel 32 bilden.
-
Man kann diese Wirbelbildungsmittel
als passive Wirbelbildungsmittel bezeichnen, da sie die Luftwirbel
in der Trocknungsluftströmung
ohne zusätzlichen
Energieeintrag von außen
hervorrufen.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel der 2 bestehen die Wirbelbildungsmittel 25 im
Wesentlichen aus in den Kanalverlauf eingeschalteten Umluftgebläsen 27.
Sie sind in der Lage, der Trocknungsluftströmung lokal einen Querimpuls
aufzuerlegen, mit der Folge, dass die an sich geradlinige Trocknungsluftströmung an
den entsprechenden Stellen gestört wird
und sich die erwähnten
Luftwirbel 32 ausbilden.
-
Innerhalb der Luftwirbel 32 kann
die Trocknungsluft im Kreislauf strömen und/oder sonstige Verwirbelungen
aufweisen, wobei aufgrund der erhöhten Strömungsgeschwindigkeit eine ebenfalls
erhöhte
Verdunstungsgeschwindigkeit bezüglich
des von der Luftwirbelströmung überstrichenen
Bereiches des Trocknungsgutes 2 auftritt.
-
Man kann diese Wirbelbildungsmittel
als aktive Wirbelbildungsmittel bezeichnen, da sie die Erzeugung
von Luftwirbeln in der Trocknungsluftströmung durch zusätzlichen
Energieeintrag von außen hervorrufen.
-
Alternativ können aktive Wirbelbildungsmittel beispielsweise
auch in Gestalt von in den Kanalverlauf eingeschalteten, zur Erzeugung
von Luftwirbeln hin und her bewegbaren Fächern und/oder Paddeln ausgeführt werden.
Der Antrieb erfolgt auch hier zweckmäßigerweise elektromotorisch.
-
Obwohl die Verweildauer der Trocknungsluft innerhalb
des Trocknungskanals 6 durch die Wirbelbildungsmittel 25 insgesamt
nicht erhöht
wird, erreicht man somit in den Wirbelzonen 28 aufgrund
der dort lokal erhöhten
Luftgeschwindigkeit eine verstärkte
Feuchtigkeitsaufnahme, sodass im Vergleich zu einem keine Wirbelbildungsmittel 25 aufweisenden
Trocknungskanal 6 der gewünschte Trocknungseffekt auf
einer kürzeren
Kanallänge
realisierbar ist.
-
Während
beim Ausführungsbeispiel
der 2 die gesamte Länge des
Trocknungskanals 6 durch Wirbelbildungsmittel 25 in
die erwähnten
Wirbelzonen 28 unterteilt ist, zeigt die 1 eine Bauform, bei der nur eine Teillänge des
Trocknungskanals 6 über
Wirbelzonen 28 verfügt.
Daraus wird deutlich, dass sich die Anzahl der Wirbelzonen 28 und
ihre Verteilung innerhalb des Trocknungskanals 6 nach Bedarf
verwirklichen lässt.
So lässt
sich der Trocknungskanal 6 beispielsweise im Winter, wenn nur
relativ kühle
Luft zur Verfügung
steht, gänzlich ohne
Wirbelzonen 28 betreiben, während man im Falle des Vorhandenseins
wärmerer
Luft eine gewisse Anzahl von Wirbelzonen 28 vorsieht, um
zu verhindern, dass die Trocknungsluft den Trocknungskanal 6 im
noch ungesättigten
Zustand verlässt.
-
Ist der Trocknungskanal 6 in
einzelne Kanalabschnitte 12a–12d unterteilt, besteht
die Möglichkeit,
nur einem oder einigen Kanalabschnitten entsprechende Wirbelbildungsmittel 25 zuzuordnen. Beim
Ausführungsbeispiel
der 1 beispielsweise befinden
sich in dem unmittelbar zur Abströmöffnung 18 führenden
Kanalabschnitt 12d keine Wirbelbildungsmittel.
-
Um variabel eine Anpassung der Verwirbelungsmaßnahmen
an den Zustand der zugeführten Trocknungsluft
anpassen zu können,
ist es von Vorteil, wenn die Wirbelbildungsmittel 25 so
einstellbar ausgebildet sind, dass sich Luftwirbel mit nach Bedarf
unterschiedlicher Strömungsgeschwindigkeit hervorrufen
lassen. Dabei kann die Möglichkeit
geschaffen werden, die Wirbelbildungsmittel 25 einzeln oder
gruppenweise unabhängig
voneinander einzustellen.
-
Um dies zu realisieren, sind beim
Ausführungsbeispiel
der 1 die Blenden 26 verstellbar ausgebildet,
sodass sich unterschiedlich stark verengte Strömungsquerschnitte variabel
vorgeben lassen. Die Blenden 26 sind in diesem Zusammenhang insbesondere
als motorisch verschwenkbare Klappen ausgeführt, wobei die jeweilige Position
durch eine geeignete Steuerungs- und/oder
Regelungselektronik vorgebbar ist, die auf Basis insbesondere sensorisch
erfasster Trocknungsluft-Parameter arbeitet.
-
Bei der Ausführungsform gemäß 2 lässt sich die Verwirbelungsintensität über die
Gebläseleistung
der einzelnen Umluftgebläse 27 regulieren. Auch
bei motorisch betätigten
Fächern
oder Paddeln kann zu diesem Zweck die Arbeitsleistung vorzugsweise
reguliert werden.
-
Entsprechend der Ausgestaltung des
Trocknungskanals 6 hat die Trocknungsluftströmung beim Ausführungsbeispiel
einen mäanderförmigen Verlauf.
Sie durchströmt
die einzelnen Kanalabschnitte 12a–12d jeweils geradlinig
und erfährt
in den Übergangsbereichen 13 jeweils
eine Umlenkung um 180°.
-
Da die Luftströmung das Trocknungsgut in erster
Linie an der Oberfläche
abtrocknet, sollte das Trocknungsgut auf seinem Weg zwischen der
Beschickungsöffnung 14 und
der Abgabeöffnung 15 mehrfach
gewendet bzw. durchmischt werden. Als Werkzeug hierfür bieten
sich Techniken an, die in der landwirtschaftlichen Bodenbereitung
bekannt sind, wie Pflug, Egge, Grubber. Um die mit der Luft in Berührung gelangende
Oberfläche
zu erhöhen,
kann eine Art "Häufelpflug" eingesetzt werden,
wie er beim Kartoffelanbau in der Landwirtschaft benutzt wird.
-
Es wäre zwar prinzipiell möglich, zusätzlich zu
den Fördermitteln 11 gesonderte
Mischmittel im Trocknungskanal 6 vorzusehen, die die gewünschte Durchmischung
des Trocknungsgutes 2 bewirken. Zweckmäßiger ist es jedoch, die Fördermittel
und die Mischmittel zu vereinigen und als kombinierte Förder- und
Mischmittel 11a auszuführen.
Dies ist beim Ausführungsbeispiel
der Fall.
-
Die Förder- und Mischmittel 11a enthalten beim
Ausführungsbeispiel
pro Kanalabschnitt 12a–12d ein
in der Förderrichtung 20 bewegbares Schubgerät 33,
das mittels einer nicht näher
gezeigten Zugvorrichtung in der Förderrichtung 20 über das Trocknungsgut 2 hinwegziehbar
ist. Dabei greift es mit geeigneten Vorsprüngen 34, die insbesondere vergleichbar
mit Eggenzinken oder Pflugscharen ausgebildet sind, in das Trocknungsgut 2 ein
und wendet dieses, sodass die gewünschte Durchmischung stattfindet.
Außerdem
verfügt
es an der Vorderseite über
ein Schubschild 35, das das Trocknungsgut 2 vor
sich herschiebt. Indem dieses Schubschild 35 jedoch wegabhän gig anhebbar
und absenkbar ausgebildet ist, wird das Trocknungsgut schrittweise
gefördert,
wobei sich in der Förderrichtung 20 fortschreitende
Anhäufungen
ergeben, da das Schubschild bei jedem Schubzyklus allmählich außer Eingriff
mit dem Trocknungsgut 2 gelangt.
-
Dieses Betriebsverhalten wird beim
Ausführungsbeispiel
sehr einfach dadurch realisiert, dass das Schubgerät 33 im
Bereich des Schubschildes 35 in oder auf seitlich an der
Wand des Trocknungskanals 6 angeordneten Schienen 36 entlangläuft, die
einen sägezahnähnlichen
Verlauf mit jeweils langem, flachem Anstieg und kurzem, steilem
Abfall aufweisen.
-
Nachdem das Schubgerät 33 einmal über die vorgesehene
Kanallänge
hinweggezogen wurde, wird es in die Ausgangsstellung zurück verbracht, wobei
es zweckmäßigerweise
derart mit weiteren Schienen 37 zusammenarbeitet, dass
es während des
Rücktransportes
außer
Eingriff mit dem Trocknungsgut 2 bleibt.
-
Aus dem Ausführungsbeispiel der 2 wird deutlich, dass der
Trocknungseinheit 5 bei Bedarf entgegen der Förderrichtung 20 eine
Kompostiereinrichtung 38 für das Trocknungsgut 2 vorgeschaltet werden
kann. Sie sitzt zweckmäßigerweise
ebenfalls in dem Vorrichtungsgehäuse 3 und
verfügt über einen
Kompostierraum 42, in den das Trocknungsgut 2 über eine
Einfüllöffnung 43 eingefüllt werden
kann. Innerhalb des Kompostierraumes 42 wird das Trocknungsgut 2 allmählich zu
einem Ausgang 44 gefördert,
der gleichzeitig die Beschickungsöffnung 14 bildet,
sodass das zumindest teilweise kompostierte Material direkt in den
Trocknungskanal 6 abgegeben wird.
-
Somit wird dem eigentlichen Trocknungsprozess
in der Trocknungseinheit 5 ein Kompostier- bzw. Rottevorgang
in der Kompostiereinrichtung 38 vorgeschaltet. Hierbei
findet eine Art Vortrocknung bei gleichzeitiger Massereduktion statt.
Eine oder mehrere Entlüftungsöffnungen 45 in
der Wandung des Kompostierraumes 42 gewährleisten die gewünschte Durchlüftung des
Kompostierraumes 42.