DE10308006A1 - Michelson-Interferometer - Google Patents
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Abstract
Ein Michelson-Interferometer weist einen Strahlteiler auf, der ein von einer Strahlungsquelle kommendes Strahlenbündel in zwei Teilbündel aufteilt und diese nach Durchlaufen von zwei Strahlungswegen zu einem neuen Strahlenbündel zur weiteren Verarbeitung vereinigt. Zwei Umlenkspiegel reflektieren die von dem Strahlteiler kommenden Teilbündel in unterschiedliche Teilbereiche eines rotierenden Retroreflektors, dessen Rotationsachse gegenüber seinem Tripelpunkt seitlich versetzt ist. Zwei Planspiegel spiegeln die von dem Retroreflektor reflektierten Teilbündel senkrecht zu diesem wieder zurück. DOLLAR A Um einen vereinfachten Aufbau und eine hohe Genauigkeit des Interferometers zu erreichen, sind zwei gleiche Prismenkörper (29, 30) mit jeweils einer ersten, zweiten, dritten und vierten planen Fläche (31 bis 38) vorgesehen, die an ihren ersten Flächen (31, 32) unter Bildung des Strahlteilers (8) spiegelsymmetrisch aneinander liegen, deren zweite Flächen (33, 34) die Umlenkspiegel (10, 12) bilden, deren dritte Flächen (35, 36) senkrecht zu den Strahlenbündeln (7 bzw. 20) liegen und deren vierte Flächen (37, 38) senkrecht zu den jeweiligen, von den Umlenkspiegeln (10, 12) in Richtung zu dem Retroreflektor (14) reflektierten Teilbündeln (9, 11) liegen.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Michelson-Interferometer mit einem Strahlteiler, der ein von einer Strahlungsquelle kommendes Strahlenbündel in zwei Teilbündel aufteilt und diese nach Durchlaufen von zwei Strahlungswegen zu einem neuen Strahlenbündel zur weiteren Verarbeitung vereinigt, mit zwei Umlenkspiegeln, die die von dem Strahlteiler kommenden Teilbündel in unterschiedliche Teilbereiche eines rotierenden Retroreflektors reflektieren, wobei die Rotationsachse des Retroreflektors gegenüber seinem Tripelpunkt seitlich versetzt ist und die beiden Teilbereiche, bezogen auf die Rotationsachse, einander gegenüberliegen, und mit zwei Planspiegeln, die die von dem Retroreflektor reflektierten Teilbündel senkrecht zu diesem wieder zurückspiegeln.
- Bei einem derartigen aus der
US-A-5 341 207 EP-A-0 924 499 bekannt, an diesen vorbei in den Retroreflektor umgelenkt, von wo aus sie auf die Planspiegel reflektiert werden. Die Planspiegel reflektieren die Teilbündel senkrecht in den Retroreflektor zurück, von wo aus sie wieder durch die Bohrungen in den Planspiegeln hindurch über die Umlenkspiegel zu dem Strahlteiler gelangen. Zur Kalibrierung des bekannten Interferometers dient ein Laser, dessen Laserstrahl in die Strahlungswege des Interferometers eingekoppelt und nach deren Durchlaufen anschließend mit einem Laserdetektor erfasst wird. - Die Genauigkeit des Interferometers ist von der exakten Anordnung des Strahlteilers und der Spiegel abhängig, wobei sich Fehler nur in einem begrenzten Umfang durch Verstellung der Planspiegeln beheben lassen. Für die Halterung des Strahlteilers und der Spiegel ist somit ein hoher konstruktiver Aufwand erforderlich.
- Als Strahlteiler sind allgemein halbdurchlässige Spiegel bekannt, die durch die Grenzfläche zwischen zwei aneinander liegenden parallelen Platten oder zwischen zwei zu einem Würfel zusammengefügten Prismen gebildet werden. Im Falle der parallelen Platten ist von Nachteil, dass das Strahlenbündel und der Laserstrahl an der Oberfläche der Platte, in die sie schräg (in der Regel unter einem Winkel von 45°) einfallen, teilreflektiert werden, so dass weitere, störende Teilbündel bzw. Teilstrahlen entstehen. Bei den zu einem Würfel zusammengefügten Prismen kann der Laserstrahl zwischen den jeweils parallelen Flächen des Würfels reflektiert werden, so dass sich aufgrund des kohärenten Laserlichts störende Interferenzen bilden.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben genannten Nachteile zu vermeiden und dabei den Aufbau des Interferometers zu vereinfachen.
- Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass bei dem Michelson-Interferometer der eingangs angegebenen Art zwei gleiche Prismenkörper mit jeweils einer ersten, zweiten, dritten und vierten planen Fläche vorhanden sind, die an ihren ersten Flächen unter Bildung des Strahlteilers spiegelsymmetrisch aneinander liegen, deren zweite Flächen die Umlenkspiegel bilden, deren dritte Flächen senkrecht zu dem Strahlenbündel bzw. dem neuen Strahlenbündel liegen und deren vierte Flächen senkrecht zu den jeweiligen, von den Umlenkspiegeln in Richtung zu dem Retroreflektor reflektierten Teilbündeln liegen.
- Die Positionen des Strahlteilers und der Umlenkspiegel zueinander sind durch die Flächen der beiden Prismenkörper exakt definiert, wobei sich die Prismenkörper mit weitaus höherer Präzision fertigen lassen, als dies für die Halterung des Strahlteilers und der Umlenkspiegel als separate Bauelemente möglich ist. Die absolute Genauigkeit der Winkel zwischen den Flächen der Prismenkörper muss dabei nicht hoch sein. Viel wichtiger ist eine höchstmögliche Symmetrie der aneinander liegenden Prismenkörper mit vernachlässigbar kleinen Winkeldifferenzen. Dies lässt sich dadurch erreichen, dass beide Prismenkörper immer paarweise gefertigt (geschliffen) werden, so dass sie identisch sind.
- Die Umlenkung der Teilbündel bzw. des Laserstrahls kann durch innere Totalreflexion an den zweiten Flächen erfolgen; anderenfalls ist vorgesehen, dass die Prismenkörper an ihren zweiten Flächen nach innen hin verspiegelt sind.
- Die beiden Prismenkörper können mittels einer Halterung in dem Interferometer an ihren ersten Flächen aneinander gepresst werden. Vorzugsweise sind sie aber an ihren ersten Flächen mittels eines transparenten Klebers miteinander verklebt, so dass ihre Lage zueinander vor ihrem Einbau in das Interferometer sehr genau und unveränderlich festgelegt ist. Die beiden Prismenkörper können somit ohne mechanische Beanspruchung in dem Interferometer gehalten sein, wobei sie vorzugsweise mit ihrer Halterung verklebt sind.
- Wie oben bereits erläutert, lassen sich möglicherweise noch bestehende Fehler durch Verstellen der Planspiegeln beheben. Soweit dies im Rahmen der für das Interferometer geforderten Genauigkeit nicht mehr erforderlich ist, sind in vorteilhafter Weise die beiden Prismenkörper an ihren vierten Flächen außerhalb der Austrittsbereiche für die Teilbündel unter Bildung der Planspiegel außen verspiegelt.
- Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird im Folgenden auf die Zeichnung Bezug genommen, die in
-
1 ein erstes Ausführungsbeispiel und in -
2 ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Michelson-Interferometers zeigt. - Wie
1 zeigt, wird die von einer Strahlungsquelle1 ausgehende Strahlung2 mittels einer Optik3 und mehreren Spiegeln4 ,5 und6 zu einem parallelen Strahlenbündel7 geformt, das unter einem vorgegebenen Winkel, hier 45°, auf einen Strahlteiler8 fällt. Der Strahlteiler8 teilt das Strahlenbündel7 in zwei amplitudengleiche Hälften, wobei die eine Hälfte in Form eines Teilbündels9 zu einem ersten Umlenkspiegel10 durchgelassen wird und die andere Hälfte in Form eines zweiten Teilbündels11 zu einem weiteren Umlenkspiegel12 reflektiert wird. Die beiden Umlenkspiegel10 und12 liegen beiderseits einer durch den Strahlteiler8 verlaufenden Symmetrieebene13 und lenken die beiden Teilbündel9 und11 in einen Retroreflektor14 um, der mittels eines Motors15 in Rotation versetzt wird. Die Rotationsachse16 liegt dabei in der Symmetrieebene13 und ist gegenüber dem Tripelpunkt17 des Retroreflektors14 seitlich versetzt, so dass der Retroreflektor14 eine exzentrische Drehbewegung ausführt. Zwei extreme Drehstellungen des Retroreflektors14 sind hier mit ausgezogenen bzw. gestrichelten Linien wiedergegeben. Jedes der beiden in den Retroreflektor14 fallenden Teilbündel9 und11 wird von diesem auf jeweils einen justierbar angeordneten Planspiegel18 ,19 reflektiert, der das betreffende Teilbündel9 bzw.11 senkrecht in den Retroreflektor14 , also in sich selbst zurückspiegelt. Die beiden Teilbündel9 und11 laufen daher auf jeweils demselben Strahlungsweg zurück zu dem Strahlteiler8 , wo sie zu einem neuen Strahlenbündel20 wieder vereinigt werden, das anschließend mittels einer Anordnung mit zwei Spiegeln21 und22 auf einen Detektor23 oder einen die Strahlung an einen Ort zur Weiterverarbeitung führenden Lichtleiter fokussiert wird. - Die exzentrische Drehbewegung des Retroreflektors
14 führt zu einer gegensinnigen Änderung der Weglängen der beiden Teilbündel9 und11 von dem Strahlteiler8 zu den Planspiegeln18 bzw.19 und zurück, so dass bei der Vereinigung der beiden Teilbündel9 und11 in dem Strahlteiler8 ein Interferogramm entsteht, welches die Fourier-Transformierte der von der Strahlungsquelle1 kommenden Strahlung2 darstellt. Das gezeigte Interferometer ist daher für die Fourier-Transform(FT-)Spektroskopie verwendbar. - Die Kalibrierung des Interferometers erfolgt mittels eines Lasers
24 , dessen Laserstrahl25 das Interferometer auf demselben Weg wie die Strahlung2 durchläuft und anschließend von einem Laserdetektor26 erfasst wird. Zur Einkopplung bzw. Auskopplung des Laserstrahls25 in die Strahlungswege bzw. aus den Strahlungswegen des Interferometers enthalten die beiden Spiegel5 und22 jeweils im Randbereich des auf sie auftreffenden Strahlenbündels7 bzw.22 eine Öffnung27 bzw.28 in Form einer Bohrung, wobei hinter dem Spiegel5 der Laser24 und hinter dem Spiegel22 der Laserdetektor26 angeordnet ist und der Laserstrahl25 durch die jeweilige Öffnung27 bzw.28 hindurch verläuft. Der Laserstrahl25 verläuft innerhalb des Interferometers parallel zu den Strahlenbündeln7 und20 bzw. den Teilbündeln9 und11 in deren Randbereich, wobei der Laserstrahl25 , wie hier gezeigt, außerhalb der Strahlen- und Teilbündel7 ,9 ,11 ,20 oder innerhalb dieser Bündel liegen kann. - Mit Ausnahme der Strahlungsquelle
1 , der Optik3 , des Spiegels4 und des Detektors23 sind alle gezeigten Komponenten des Interferometers streng symmetrisch zur Symmetrieebene13 angeordnet, wodurch eine hohe Genauigkeit des Interferometers gewährleistet wird. Zur Realisierung des Strahlteilers8 und der Umlenkspiegel10 ,12 sind zwei gleiche Prismenkörper29 und30 vorgesehen, die an ersten planen Flächen31 ,32 unter Bildung des Strahlteilers8 spiegelsymmetrisch aneinander liegen und dort mittels eines transparenten Klebers mitein ander verklebt sind. Die Umlenkspiegel10 ,12 werden von jeweils einer zweiten planen und zum Inneren des Prismenkörpers29 bzw.30 hin verspiegelten Fläche33 bzw.34 der gebildet. Jeweils eine dritte plane Fläche35 bzw.36 der Prismenkörper29 bzw.30 liegt senkrecht zu den Strahlenbündeln20 bzw.7 , während jeweils eine vierte Fläche37 bzw.38 senkrecht zu den von den Umlenkspiegeln10 bzw.12 in Richtung zu dem Retroreflektor14 reflektierten Teilbündeln9 bzw.11 liegen. Beide Prismenkörper29 und30 in einer Halterung39 gehalten und mit dieser verklebt. - Bei dem in
2 gezeigten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Michelson-Interferometers sind die Strahlenbündel7 und20 , die Teilbündel9 und11 und der Laserstrahl25 vereinfacht als Strahlen dargestellt. Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel nach1 sind die beiden Prismenkörper29 und30 an ihren vierten Flächen37 ,38 außerhalb der Austrittsbereiche für die Teilbündel9 ,11 unter Bildung der Planspiegel18 ,19 außen verspiegelt. - Bei dem in
1 gezeigten Interferometer ergibt sich ein kompakter und konstruktiv einfacher Aufbau dadurch, dass die Umlenkspiegel10 und12 derart angeordnet sind, dass sie die Teilbündel9 ,11 zwischen den beiden Planspiegeln18 und19 hindurch an diesen vorbei in den Retroreflektor14 reflektieren. Im Falle des Ausführungsbeispiels nach2 können die Teilbündel9 ,11 von den Umlenkspiegeln ohne Weiteres auch durch Öffnungen in den Planspiegeln18 ,19 hindurch in den Retroreflektor umgelenkt14 werden, ohne dass dadurch der konstruktive Aufwand erhöht wird.
Claims (5)
- Michelson-Interferometer – mit einem Strahlteiler (
8 ), der ein von einer Strahlungsquelle (1 ) kommendes Strahlenbündel (7 ) in zwei Teilbündel (9 ,11 ) aufteilt und diese nach Durchlaufen von zwei Strahlungswegen zu einem neuen Strahlenbündel (20 ) zur weiteren Verarbeitung vereinigt, – mit zwei Umlenkspiegeln (10 ,12 ), die die von dem Strahlteiler (8 ) kommenden Teilbündel (9 ,11 ) in unterschiedliche Teilbereiche eines rotierenden Retroreflektors (14 ) reflektieren, wobei die Rotationsachse (16 ) des Retroreflektors gegenüber seinem Tripelpunkt (17 ) seitlich versetzt ist und die beiden Teilbereiche, bezogen auf die Rotationsachse (16 ), einander gegenüberliegen, und – mit zwei Planspiegeln (18 ,19 ), die die von dem Retroreflektor (14 ) reflektierten Teilbündel (9 ,11 ) in diesen wieder zurückspiegeln, dadurch gekennzeichnet, – dass zwei gleiche Prismenkörper (29 ,30 ) mit jeweils einer ersten, zweiten, dritten und vierten planen Fläche (31 ,33 ,35 ,37 ;32 ,34 ,36 ,38 ) vorhanden sind, – die an ihren ersten Flächen (31 ,32 ) unter Bildung des Strahlteilers (8 ) spiegelsymmetrisch aneinander liegen, – deren zweite Flächen (33 ,34 ) die Umlenkspiegel (10 ,12 ) bilden, – deren dritte Flächen (35 ,36 ) senkrecht zu dem Strahlenbündel (7 ) bzw. dem neuen Strahlenbündel (20 ) liegen und – deren vierte Flächen (37 ,38 ) senkrecht zu den jeweiligen, von den Umlenkspiegeln (10 ,12 ) in Richtung zu dem Retroreflektor (14 ) reflektierten Teilbündeln (9 ,11 ) liegen. - Michelson-Interferometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Prismenkörper (
29 ,30 ) an ihren zweiten Flächen (33 ,34 ) zum Inneren des Prismenkörpers (29 ,30 ) hin verspiegelt sind. - Michelson-Interferometer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Prismenkörper (
29 ,30 ) an ihren ersten Flächen (31 ,32 ) mittels eines transparenten Klebers miteinander verklebt sind. - Michelson-Interferometer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Prismenkörper (
29 ,30 ) in einer Halterung (39 ) gehalten und mit dieser verklebt sind. - Michelson-Interferometer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Prismenkörper (
29 ,30 ) an ihren vierten Flächen (37 ,38 ) außerhalb der Austrittsbereiche für die Teilbündel (9 ,11 ) unter Bildung der Planspiegel (18 ,19 ) außen verspiegelt sind.
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