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Technisches
Gebiet
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Kunstaugenvorrichtung.
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Technischer
Hintergrund
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Trotz des kürzlichen Fortschrittes in medizinischen
Technologien wurde ein wirksames Heilmittel gegen Blindheit noch
nicht ersonnen. Blindheit ist nicht auf einen bloßen Verlust
einer visuellen Funktion beschränkt,
sondern es ist eine Krankheit, die in schwerwiegender Weise das
Seelenleben und soziale Leben des Patienten beeinträchtigt.
Deshalb sind Technologien zum Heilen von Blindheit in hohem Maße erforderlich.
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Eine der Technologien zum Heilen
von Blindheit wird in einem System eines künstlichen Auges umgesetzt,
das dergestalt entworfen ist, dass die Funktion eines erkrankten
Teils, wie zum Beispiel der Retina oder des Sehnervs, durch eine
künstliche
Einheit ersetzt wird. Im Allgemeinen weist das System des künstlichen
Auges ein Bildaufnahmeelement außerhalb des Körpers und
eine Nervenstimulationselektrode, die in eine Region innerhalb des
Körpers implantiert
ist, auf. Die durch das Bildempfangselement empfangene Bildinformation
wird über
die sti mulierende Elektrode zu dem Gehirn übertragen. Deshalb werden zumindest
ein Bildinformations-Übertragungssystem
zum Übertragen
der Bildinformation und ein Spannungsversorgungssystem zur Zufuhr
von elektrischer Energie zu der Elektrode benötigt.
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Die Untersuchung der Kunstaugenvorrichtung
hat jedoch gerade erst begonnen. Etwas, das sich mit einem Nutzer
(blinder Patient) bewegen kann und in geeigneter Weise das Bildinformations-Übertragungssystem
und das Spannungszufuhrsystem kombiniert hat, ist bis jetzt nicht
verfügbar
gewesen.
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Die vorliegende Erfindung wurde angesichts der
obigen Verhältnisse
durchgeführt
und hat als Aufgabe die Bereitstellung eines Systems eines künstlichen
Auges, das eine hervorragende Verwendbarkeit aufweist und praktisch
ausführbar
ist.
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Offenbarung
der Erfindung
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Zur Erfüllung der obigen Rufgabe weist
die vorliegende Erfindung die im Folgenden beschriebenen Merkmale
auf.
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(1) Gemäß einem Aspekt stellt die vorliegende
Erfindung eine Kunstaugenvorrichtung bereit, bei der ein Stimulus-Signal-Erzeugungsmittel
ein Bildsignal, das ein durch ein Bildaufnahmeelement empfangenes
Bild der Außenwelt
darstellt, in ein elektrisches Stimulus-Signal umwandelt, und das
elektrische Stimulus-Signal von einer an einer Retina angebrachten Elektrode ΰbertragen
wird. Das System beinhaltet: eine extrakorporale Einheit, die außerhalb
des Körpers
eines Nutzers angebracht ist, und eine intrakorporale Einheit, die
innerhalb des Körpers
des Nutzers angebracht ist. Die extrakorporale Einheit beinhaltet einen
Visor und eine Stromversorgungseinheit, die dem Visor Elektrizität liefert.
Der Visor beinhaltet eine Primärspule,
das Bildaufnahmeelement und ein Licht emittierendes Element, das
das Bildsignal von dem Bildaufnahmeelement als ein Bildgebungssignal überträgt. Die
intrakorporale Einheit beinhaltet: eine Sekundärspule, die durch die Primärspule elektromagnetisch
angeregt wird, ein Licht empfangendes Element, das das Bildgebungssignal
von dem Licht emittierenden Element entgegen nimmt, eine Signalverarbeitungsschaltung,
die das von dem Licht empfangenden Element empfangene Bildgebungssignal
verarbeitet, und eine Elektrodeneinheit, die eine Mehrzahl von Elektroden
aufweist, welche das elektrische Stimulus-Signal, das durch die Signalverarbeitungsschaltung
verarbeitet wird, zu der Retina überträgt.
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Der "Visor" ist ein Objekt, das auf dem Gesicht
in der gleichen Weise angebracht wird wie eine Brille. Der Visor
kann irgendeine Gestalt haben.
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Das "Licht emittierende Element" ist ein Element,
das ein Bildsignal überträgt, beispielsweise eine
Licht emittierende Diode zum Emittieren von infraroter, roter, grüner oder
blauer Strahlung. Dabei hat die Verwendung der Infrarotlicht emittierenden Diode
(beispielsweise von 800 nm bis 1000 nm), die unten beschriebenen
Vorteile. Nämlich
1. Da ein menschlicher Körper
wenig beeinträchtigt
wird und der Transmissionsgrad für
Infrarotlicht hoch ist, kann ein System eines künstlichen Auges bereitgestellt werden,
das zuverlässiger
ist.
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2. Das System des künstlichen
Auges kann der praktischen Verwendung zugeführt werden, ohne gesetzlich
durch das Funkverkehrsgesetz bzw. Telekommunikationsgesetz oder
dergleichen eingeschränkt
zu sein.
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3. Die Kunstaugenvorrichtung ist
im Wesentlichen innerhalb eines Bereichs, in den das Licht dringen
kann, wirksam. 4. Das Licht emittierende Element und das Licht empfangende
Element können kostengünstig und
in kompakter Weise hergestellt werden.
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Das "Bildsignal" ist ein Signal, das ein durch das Bildaufnahmeelement
empfangenes Bild repräsentiert.
Darüber
hinaus ist das "elektrische
Stimulus-Signal" ein
elektrisches Signal, das von den Elektroden zu der Retina übertragen
wird. Das Bildsignal wird durch das Stimulus-Signal-Erzeugungsmittel
in das elektrische Stimulus-Signal umgewandelt. Dieses Stimulus-Signal-Erzeugungsmittel
kann entsprechend einer Gesamt-Schaltungsanordnung
entweder in der extrakorporalen Einheit oder der intrakorporalen
Einheit enthalten sein. In dieser Beschreibung bezeichnet das "Bildgebungssignal" entweder das Bildsignal
oder das elektrische Stimulus-Signal.
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Das Stimulus-Signal-Erzeugungsmittel
beinhaltet entweder Hardware (beispielsweise eine in einer Halbleitervorrichtung
ausgebildete Spezialschaltung) oder Software (spezieller einen Computer
und Software). Das Stimulus-Signal-Erzeugungsmittel führt jedoch
eine relativ große
Anzahl von Berechnungen durch und verbraucht daher eine große Menge
an Leistung. Folglich ist das Stimulus-Signal-Erzeugungsmittel vorzugsweise
in der extrakorporalen Einheit enthalten. Wenn das Stimulus-Signal-Erzeugungsmittel
als Hardware in der intrakorporalen Einheit enthalten wäre, gäbe es darüber hinaus
die Schwierigkeit, es in kompakter Weise zu entwerfen. Da die intrakorporale
Einheit so kompakt wie möglich gestaltet
werden sollte, sollte das Stimulus-Signal-Erzeugungsmittel in der
extrakorporalen Einheit enthalten sein.
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Die "Retina" beinhaltet retinale Photorezeptor-Zellen
(Netzhaut-Photorezeptorzellen), retinale Bipolarzellen und retinale
Ganglienzellen. Vorzugsweise wird das elektrische Signal den retinalen
Bipolarzellen oder den retinalen Ganglienzellen zugeführt. Deshalb
sind die Elektroden vorzugsweise innerhalb der Retina angeordnet
und nicht auf der Retina befestigt.
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Gemäß der in (1) dargestellten
vorliegenden Erfindung kann sich die Kunstaugenvorrichtung zusammen
mit einem Nutzer (blinder Patient) bewegen. Daher bietet es eine
hervorragende Brauchbarkeit. Darüber
hinaus wird das Bildsignal durch Licht übertragen. Wenn die Augenlider
geschlossen sind, verschwindet ein Bild. Verglichen zu dem Fall,
in dem eine elektromagnetische Induktionsvorrichtung zum Übertragen
eines Bildsignals verwendet wird, wird das Sehen mit einem natürlichen
Gefühl
wahrgenommen.
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(2) In der in (1) dargestellten Kunstaugenvorrichtung
reicht der Außendurchmesser
der zweiten Spule von ungefähr
5 mm bis ungefähr
12 mm.
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In dieser Beschreibung ist der Bereich "von ungefähr 5 mm
bis ungefähr
12 mm", der die
Größe der intrakorporalen
Einheit definiert, ein durch die Durchschnittsdurchmesser der Linsenkapsel
bzw. der Lidfurche, das heißt
die Durchschnittsdurchmesser von ungefähr 7 mm bzw. ungefähr lO mm,
erlaubter Bereich. Wenn die Größe der intrakorporalen
Einheit von ungefähr
5 mm bis ungefähr
8 mm reicht, kann sie in der Linsenkapsel befestigt werden. Wenn darüber hinaus
die Größe der intrakorporalen
Einheit von ungefähr
8 mm bis ungefähr
12 mm reicht, kann sie in der Lidfurche befestigt werden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
kann die Sekundärspule
in der Lidfurche oder der Linsenkapsel angebracht werden. Verglichen
zu dem Fall, in dem die Sekundärspule
auf der Äquatorebene
des Augapfels angebracht ist, sind deshalb die Primärspule und
die Sekundärspule
nah beieinander angeordnet. Dies führt zu einer Verbesserung in
der Effektivität
der elektromagnetischen Induktion zwischen den Spulen.
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(3) In der in (1) dargestellten Kunstaugenvorrichtung
ist, die Signalverarbeitungsschaltung zusammen mit den Elektroden
auf einem Substrat integriert und die Außendurchmesser der Sekundärspule und
des Licht empfangenden Elementes reichen von ungefähr 5 mm
bis ungefähr
12 mm.
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Die Sekundärspule und das Licht empfangende
Element müssen
nicht zusammengefügt
sein. Wenn jedoch die Sekundärspule
und das Licht empfangende Element zusammengefügt sind, verbessert sich die
Leichtigkeit der Handhabung.
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Gemäß der in (3) dargestellten
vorliegenden Erfindung können
die Komponenten, bei denen es sich nicht um die Signalverarbeitungsschaltung
und die Elektroden handelt, das heißt die Sekundärspule und
das Licht empfangende Element, in die Lidfurche oder die Linsenkapsel
implantiert werden. Verglichen zu dem Fall, in dem die Sekundärspule und
das Licht empfangende Element in dem Augapfel angeordnet sind, kann
folglich eine Implantation auf einfache Weise erzielt werden. Darüber hinaus
ist der durch die Implantation verursachte Schaden für einen
Nutzer begrenzt.
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(4) In der in (4) dargestellten Kunstaugenvorrichtung
reichen die Außendurchmesser
der Signalverarbeitungsschaltung, der Sekundärspule und des Licht empfangenden
Elementes von ungefähr
5 mm bis ungefähr
12 mm.
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Die Signalverarbeitungsschaltung,
die Sekundärspule
und das Licht empfangende Element müssen nicht immer zusammengefügt sein.
Wenn sie jedoch zusammengefügt
sind, verbessert sich die Leichtigkeit der Handhabung.
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Gemäß der in (4) dargestellten
vorliegenden Erfindung können
die Komponenten, bei denen es sich nicht um die Elektroden handelt,
das heißt
die Signalverarbeitungsschaltung, die Sekundärspule und das Licht empfangende
Element in die Lidfurche oder die Linsenkapsel implantiert werden.
Verglichen zu dem Fall, in dem die Komponenten in dem Augapfel angeordnet
sind, kann deshalb die Implantation auf einfache Weise erzielt werden.
Der durch die Implantation verursachte Schaden für einen Nutzer ist begrenzt.
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(5) Gemäß eines anderen Aspekts stellt
die vorliegende Erfindung eine Kunstaugenvorrichtung bereit, bei
der ein Stimulus-Signal-Erzeugungsmittel ein Bildsignal umwandelt,
das ein durch ein Bildaufnahmeelement empfangenes Bild der Außenwelt darstellt,
in ein elektrisches Stimulus-Signal und das elektrische Stimulus-Signal
wird von einer an einer Retina befestigten Elektrode übertragen.
Das System beinhaltet: eine extrakorporale Einheit, die außerhalb
des Körpers
eines Nutzers angebracht ist, und eine intrakorporale Einheit, die
innerhalb des Körpers
eines Nutzers angebracht ist. Die extrakorporale Einheit beinhaltet
einen Visor und eine Stromversorgungseinheit, die dem Visor Elektrizität liefert. Der
Visor beinhaltet einen Leistungsübertrager,
der Leistung überträgt, das
Bildaufnahmeelement, und einen Bildgebungssignal-Übertrager,
der das Bildsignal von dem Bildaufnahmeelement als ein Bildgebungssignal überträgt. Die
intrakorporale Einheit beinhaltet: Einen Leistungsempfänger, der
die Leistung von dem Leistungs-übertrager
entgegennimmt, einen Bildgebungssignalempfänger, der das Bildgebungssignal
von dem Bildgebungssignal-Übertrager
empfängt,
eine Signalverarbeitungsschaltung, die das durch den Bildgebungssignalempfänger empfangene Bildgebungssignal
verarbeitet, eine Elektrodeneinheit mit einer Mehrzahl von Elektroden,
die das elektrische Stimulus-Signal, das durch die Signalverarbeitungsschaltung
verarbeitet wurde, zu der Retina überträgt, und ein Energiespeicherelement,
das die Leistung zu den Elektroden und der Signalverarbeitungsschaltung
liefert.
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Der "Leistungsübertrager" und der "Leistungsempfänger" sind zwei Einheiten, die Leistung von
der intrakorporalen Einheit oder der extrakorporalen Einheit empfangen
oder Leistung zu der intrakorporalen oder der extrakorporalen Einheit übertragen.
Der Leistungsübertrager
und der Leistungsempfänger
sind beispielsweise entsprechend einem Verdrahtungsverfahren, bei
dem Stromleitungen direkt verbunden sind (in diesem Fall wei sen
die sich von der extrakorporalen Einheit und der intrakorporalen Einheit
erstreckenden Leitungen für
eine bessere Verwendbarkeit Stecker auf, die lösbar miteinander verbunden
sind) oder einem drahtlosen Verfahren, bei dem eine Primärspule (in
der extrakorporalen Einheit enthalten) und eine Sekundärspule (in
der intrakorporalen Einheit enthalten) zum Übertragen von Leistung durch
elektromagnetische Induktion verwendet werden, miteinander verbunden.
Es muss nicht gesagt werden, dass jedes andere Verfahren, das der
Fachmann verwenden kann, angewendet werden kann.
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Der "Bildgebungssignal-Übertrager" und der "Bildgebungssignal-Empfänger" sind zwei Einheiten, die
ein Bildsignal zu der extrakorporalen Einheit oder der intrakorporalen
Einheit übertragen
oder ein Bildsignal von der intrakorporalen Einheit oder der extrakorporalen
Einheit empfangen. Der Bildgebungssignal-Übertrager und der Bildgebungssignal-Empfänger sind
miteinander verbunden entsprechend beispielsweise einem Verdrahtungsverfahren,
bei dem Signalleitungen direkt miteinander verbunden sind (in diesem
Falle weisen die von der extrakorporalen Einheit und der intrakorporalen
Einheit ausgehenden Signalleitungen Stecker auf, die für eine bessere
Verwendbarkeit lösbar
miteinander verbunden sind), oder einem drahtlosen Verfahren, bei
dem eine Primärspule
(in der extrakorporalen Einheit enthalten) und eine Sekundärspule (in
der intrakorporalen Einheit enthalten) zum Übertragen eines Signals durch elektromagnetische
Induktion verwendet werden. Im Übrigen
weisen die in dem Verdrahtungsverfahren verwendeten Signalleitungen
elektrische Leitungen und optische Fasern auf. Das drahtlose Verfahren verwendet
nicht nur elektromagnetische Induktion, sondern ebenfalls eine Übertragung/einen
Empfang eines Lichtsignals.
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Das "Energiespeicherelement" ist ein generisches
Element, das in der Lage ist, Energie zu speichern, beispielsweise
eine Batterie (eine Elementen-Batterie oder eine Sammelbatterie) oder
ein Kondensator. Darüber
hinaus reicht das Gewicht des Energiespeicherelements von ungefähr 0,5 g
bis ungefähr
2 g.
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Wenn ein Nutzer, der die Kunstaugenvorichtung
trägt,
seine Augen bewegt, können
sich die Sekundärspulen
neigen. Folglich kann sich die Wirksamkeit der elektromagnetischen
Induktion zwischen den Primär-
und Sekundärspulen
verschlechtern und die in der Sekundärspule induzierte elektromotorische
Kraft kann abnehmen. Da in dem Energiespeicherelement gespeicherte
Energie verwendet werden kann, kann sogar in solch einem Fall gemäß der vorliegenden
Erfindung ein stabiles Bildsignal zu der Retina übertragen werden.
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(6) Entsprechend eines anderen Aspekts stellt
die vorliegende Erfindung eine Kunstaugenvorrichtung bereit, bei
der ein Stimulus-Signal-Erzeugungsmittel ein Bildsignal, das ein
von einem Bildaufnahmeelement empfangenes Bild einer Außenwelt darstellt,
in ein elektrisches Stimulussignal und das elektrische Stimulus-Signal
wird von einer an einer Retina angebrachten Elektrode übertragen.
Das System beinhaltet eine extrakorporale Einheit, die außerhalb
des Körpers
eines Nutzers angebracht ist, und eine intrakorporale Einheit, die
innerhalb des Körpers des
Nutzers angebracht ist. Die extrakorporale Einheit weist einen Visor
und eine Stromversorgungseinheit, die Elektrizität zu dem Visor liefert, auf.
Der Visor beinhaltet einen Leistungsübertrager, der Leistung überträgt, das
Bildaufnahmeelement, einen Bildgebungssignal-Übertrager, der das Bildsignal
von dem Bildaufnahmeelement als ein Bildgebungssignal überträgt, und
eine Blickpunkt-Erkennungseinheit, die einen Blickpunkt erkennt.
Die intrakorporale Einheit beinhaltet einen Leistungsempfänger, der
die Leistung von dem Leistungsübertrager
empfängt,
einen Bildgebungssignal-Empfänger,
der das Bildgebungssignal von dem Bildgebungssignal-Übertrager empfängt, eine
Signalverarbeitungsschaltung, die das von dem Bildgebungssignal-Empfänger empfangene
Bildgebungssignal verarbeitet zum Erzeugen des elektrischen Stimulus-Signals
zum Stimulieren der Retina, und eine Elektrodeneinheit mit einer Mehrzahl
von Elektroden, die das Bildgebungssignal, das von der Signalverarbeitungsschaltung
verarbeitet wurde, zu der Retina überträgt, wobei das elektrische Stimulus-Signal,
die in einer Richtung des Blickpunkts, der durch die Blickpunkt-Erkennungseinheit erkannt
wurde, erfasste Information darstellt, von den Elektroden zu der
Retina übertragen
wird.
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Die "Blickpunkt-Erkennungseinheit" erkennt den Blickpunkt
des Nutzers. Ein konkretes Beispiel ist eine Einheit, die einen
Blickpunkt auf der Grundlage der Bewegung des reflektierten Lichts
von der Hornhaut. Dies liegt an der Tatsache, dass der Krümmungsradius
der Hornhaut kleiner ist als der der anderen Teile des Augapfels
(das heißt
die Hornhaut steht weiter hervor als die anderen Teile). Eine andere
Einheit, die einen Blickpunkt erkennt und verwendet werden kann,
nutzt die Tatsache, dass die Intensität des von dem Auge reflektierten
Lichtes auf dem Licht empfangenden Element oder dem Bildgebungselement,
das in dem Visor enthalten ist, der vor den Augen angeordnet ist,
sich mit einer Änderung des
Verhältnisses
der Iris und der Pupille zu der Lederhaut, verursacht durch die
Bewegung des Augapfels, ändert.
Ansonsten können
zum Erkennen eines Blickpunktes ein Elektro-Okulogramm (EOG), ein
Video-Okulogramm
(VOG) oder eine Suchspule verwendet werden.
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Wenn gesagt wird, dass "das elektrische Stimulus-Signal,
das die in einer Richtung des Blickpunktes erfasste Information
darstellt, von den Elektroden zu der Retina übertragen wird", bedeutet dies, dass
(1) das Bildaufnahmeelement auf der Grundlage einer durch die Blickpunkt-Erkennungseinheit
erkannten Richtung bewegt wird. Andererseits bedeutet dies, dass
(2) ein ein Blickfeld (ein Bildaufnahme-Blickfeld), das durch das
Bildaufnahmeelement abgedeckt wird, größer gewählt wird als ein Blickfeld (ein Übertragungs-Blickfeld),
dessen Bild von den Elektroden zu der Retina übertragen wird. Das Übertra gungs-Blickfeld
ist dabei entsprechend der Richtung des Blickpunktes innerhalb des
Bildaufnahme-Blickfelds definiert.
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Wenn gemäß der in (6) dargestellten
vorliegenden Erfindung ein Nutzer seinen Blickpunkt verändert, kann
der Nutzer ein Bild in der Richtung des Blickpunktes erfassen. Dies
resultiert in eine Kunstaugenvorrichtung, die eine hervorragende
Brauchbarkeit offeriert.
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(7) In der in (6) dargestellten Kunstaugenvorrichtung
wird das Bildaufnahme-Blickfeld, dessen Bild durch das von dem Bildaufnahmeelement
erzeugte Bildsignal dargestellt wird, größer gewählt als das Übertragungs-Blickfeld,
dessen Bild von den Elektroden zu der Retina übertragen wird. Dabei wird ein
Bild eines Abschnitts des Bildaufnahme-Blickfelds, der in der Richtung
des Blickpunkts, der durch die Blickpunkt-Erkennungseinheit erkannt wird, angeordnet
ist, als ein Bild des Übertragungs-Blickfelds zu
den Elektroden übertragen.
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Eine Schaltung zum Definieren des Übertragungs-Blickfelds
innerhalb des Bildaufnahme-Blickfelds kann in der extrakorporalen
Einheit oder der intrakorporalen Einheit enthalten sein.
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Gemäß der in (7) dargestellten
vorliegenden Erfindung wird ein elektrisches Stimulus-Signal, das die
Information des Übertragungs-Blickfelds,
das kleiner ist als das Bildaufnahme-Blickfeld, darstellt, von den Elektroden übertragen.
Gemäß eines
Verfahrens (1) wird ein Teil eines Bildaufnahmesignals extrahiert
als ein Signal, das das Übertragungs-Blickfeld
repräsentiert.
Der Teil des Bildaufnahmesignals, der das Übertragungs-Blickfeld repräsentiert,
wird als das elektrische Stimulussignal verwendet. Gemäß dem anderen
Verfahren (2) wird, nachdem das Bildaufnahmesignal als
ein volles elektrisches Stimulus-Signal verwendet wird, ein Teil
des Bildaufnahmesignals, der das Übertragungs-Blickfeld repräsentiert,
als elektrisches Stimulus-Signal verwendet.
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Gemäß der in (7) dargestellten
vorliegenden Erfindung ist die Komponente zum Verändern von Bildern
mit der Bewegung eines Blickpunktes nicht Hardware (beispielsweise
eine Komponente zum Treiben des Bildaufnahmeelements), sondern Software.
Dies führt
zu einem vereinfachten Gesamtaufbau.
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(8) In der in (1) bis (7) dargestellten
Kunstaugenvorrichtung weist die Elektrodeneinheit eine Mehrzahl
von Poren auf, die die Elektrodeneinheit in einer Dickenrichtung
durchdringen.
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Die "Poren" sind Löcher, die eine Größe aufweisen,
welche den Durchtritt von Nahrung durch die Elektrodeneinheit gestattet.
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Da gemäß der in (8) dargestellten
vorliegenden Erfindung die Mehrzahl von Poren in die Elektrodeneinheit
gebohrt ist, kann Nahrung von den Zellen der Lederhaut den Zellen
der Retina zugeführt
werden. Die Elektrodeneinheit kann deshalb unter der Retina implantiert
werden. Verglichen zu dem Fall, in dem die Elektrodeneinheit auf
der Retina angebracht ist, kann die Leistung eines Ausgangssignals
verringert werden. Sogar wenn die Sekundärspule klein ist und die induzierte
elektromotorische Kraft begrenzt ist, kann folglich ein hervorragendes
Bildsignal übertragen
werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
den Gesamtaufbau eines Kunstaugensystems gemäß einer vorliegenden Ausführungsform;
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2 ist
eine perspektivische Ansicht, die in schematischer Weise die ganze
extrakorporale Einheit zeigt, welche in dem Kunstaugensystem enthalten
ist;
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3 zeigt
einen Visor in der Richtung des Pfeils A in 1 gesehen;
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4 zeigt
den Betrieb einer Blickpunkt-Erkennungseinheit;
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5 zeigt
die gesamte intrakorporale Einheit, wobei (A) eine Draufsicht und
(B) eine Schnittansicht einer Sekundärspule von der Seite ist;
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6 zeigt
einen Zustand, bevor die intrakorporale Einheit in einen Augapfel
implantiert wird;
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7 ist
eine seitliche Schnittansicht, die den Augapfel zeigt, in den die
intrakorporale Einheit implantiert wurde;
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8 zeigt
die Beziehung zwischen einem Bildaufnahme-Blickfeld und einem Übertragungs-Blickfeld, wobei
(A) das Bildaufnahme-Blickfeld
zeigt, (B) das Übertragungs-Blickfeld zeigt,
und (C) ein tatsächlich
zu den Elektroden übertragenes Bild
zeigt;
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9 ist
ein Flussdiagramm, das die in der extrakorporalen Einheit durchzuführende Bildsignalverarbeitung
beschreibt;
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10 ist
ein Flussdiagramm, das die in der intrakorporalen Einheit durchzuführende Bildgebungssignalverarbeitung
beschreibt;
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11 ist
eine seitliche Schnittansicht, die ei ne Vorfeld-Vorrichtung zeigt,
welche in der Lidfurche gemäß einer
anderen Ausführungsform
angebracht ist und
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12 ist
eine seitliche Querschnittsansicht, die die Vorfeld-Vorrichtung,
die in der Lidfurche gemäß einer
anderen Ausführungsform
angebracht ist, zeigt.
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Bezugnehmend auf 1 bis 10 wird
im Folgenden eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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Beste Vorgehensweise
zum Durchführen
der Erfindung
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Als nächstes werden nachfolgend Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben. Das technologische Ausmaß der Erfindung
ist nicht auf diese Ausführungsformen
beschränkt.
Verschiedene Anwendungen der Erfindung können realisiert werden, ohne
von dem Umfang der Erfindung abzuweichen. Darüberhinaus schließt der technologische
Bereich der Erfindung einen äquivalenten
Bereich ein.
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Wie in 1 gezeigt,
ist in der vorliegenden Ausführungsform
ein Kunstaugensystem 1 aus einer extrakorporalen Einheit 2,
die außerhalb
des Körpers eines
Nutzers artgebracht ist, und einer intrakorporalen Einheit 3,
die innerhalb des Körpers
des Nutzers (speziell in dem Augapfel) angebracht ist, aufgebaut.
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Der Betrieb der Kunstaugenvorrichtung
wird im Folgenden kurz erklärt.
Ein in der extrakorporalen Einheit 2 enthaltener Visor 4 weist
eine TV-Kamera 6 und Blickpunkt-Erkennungseinheiten 13 auf.
Eine Signalkomponente eines durch die Fernsehkamera 6 empfangenen
Signals, die die Information einer durch die Blickpunkt-Erkennungseinheiten 13 erkannten
Richtung repräsentiert,
wird durch einen Computer 9 extrahiert, wodurch ein Übertragungssignal
erzeugt wird. Das Signal wird über
Licht emittierende Vorrichtungen 7 zu der intrakorporalen
Einheit 3 übertragen
und danach entsprechend verarbeitet. Die resultierenden Signale
werden dann zu in einer Region nahe der Retina implantierten Elektroden 11 übertragen.
Dadurch wird jedes elektrische Signal den verbleibenden retinalen
bipolaren Zellen oder retinalen Ganglienzellen (hier im Folgenden
einfach die Retina) zugeführt.
Darüber
hinaus weist die extrakorporale Einheit 2 eine Stromversorgungseinheit 5 auf, die
den Computer 9 versorgt. Primärspulen 10 bzw. Sekundärspulen 12 sind
in der extrakorporalen Einheit 2 bzw. der intrakorporalen
Einheit 3 enthalten. Aufgrund von zwischen jedem Paar von
Spulen 10 und Spulen 12 auftretender elektromagnetischer
Induktion wird der intrakorporalen Einheit 3 Leistung zugeführt.
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Als nächstes werden die Komponenten
im Detail erläutert. 2 zeigt in schematischer
Weise die gesamte extrakorporale Einheit 2. Die extrakorporale
Einheit 2 zerfällt
grob in den Visor 4, den ein Nutzer vor seinen Augen trägt und eine
Verarbeitungseinheit 8, die die Stromversorgungseinheit 5 zur Leistungszufuhr
zu dem Visor 4 beinhaltet. Diese Teile 4 und 8 sind
miteinander über
einen Draht W verbunden, wodurch Elektrizität und Signale übertragen werden.
An einem oberen Abschnitt der Verarbeitungseinheit 8 ist
der Computer 9 zum Versorgen mit Elektrizität, Verarbeiten
von Bilddaten und zum Übertragen
eines Signals angeordnet. Die Stromversorgungseinheit 5 (Sammelbatterie)
ist unter dem Computer 9 angeordnet.
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Darüber hinaus weist der Visor 4 die
Fernsehkamera 6 auf, die als ein Bildaufnahmeelement zum
Empfangen eines Bildes der Außenwelt
dient, und das Licht emittierende Element 7 zum Übertragen
eines von der Fernsehkamera 6 gesendeten Bildsignals in
die intrakorporale Einheit 2 (siehe 2 sowie 3).
In der vorliegenden Ausführungsform
wird eine Nahinfrarotlicht emittierende Diode als Licht emittierendes
Element 7 verwendet. Wie in 3 gezeigt,
sind die Primärspulen 10 und die Blickpunkt-Erkennungseinheiten 13 auf
der rückseitigen
Oberfläche
des Visors 4 (an zwei Positionen gegenüber den Augen des Nutzers)
vorgesehen. Die Primärspulen 10 sind
elektromagnetisch mit den Sekundärspulen 12,
welche in der intrakorporalen Einheit 3, die später beschrieben
wird, enthalten sind, gekoppelt.
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In der vorliegenden Ausführungsform
ist eine einzige Fernsehkamera 6 in dem Visor 4 vorgesehen. Die
vorliegende Erfindung ist nicht hierauf beschränkt. Alternativ können zwei
Fernsehkameras für das
rechte und das linke Auge angeordnet werden.
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Darüber hinaus weist die Blickpunkt-Erkennungseinheit 13 ein
Licht empfangendes Element auf, das von dem Licht emittierenden
Element 7 emittiertes und von dem Augapfel reflektiertes
Licht erfasst. Wie in 4 gezeigt,
wird von dem Licht emittierenden Element 7 einfallendes
Licht C von der Oberfläche
D der Hornhaut, dem Boden (der Innenseite) E der Hornhaut, der Oberfläche F der
Linse und dem Boden (der Innenseite) G der Linse (P1 bis P4 in 4 bezeichnen von den Oberflächen und Böden D bis
G reflektierte Lichtstrahlen) reflektiert. In der vorliegenden Ausführungsform
empfängt
das Licht empfangende Element das von der Oberfläche D der Hornhaut (P1, ein
erstes Purkinje-Bild) reflektierte Licht. Die Richtung des Blickpunktes
wird auf der Grundlage des einfallenden Lichtes C und des reflektierten
Lichtes P1 erkannt.
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Bezugnehmend auf 5 wird
im Folgenden der Aufbau der intrakorporalen Einheit 3 beschrieben.
Die intrakorporale Einheit 3 weist eine Vordereinheit 15 auf,
die in den vorderen Teil des Augapfels implantiert ist, und eine
Elektrodeneinheit 19, die aus einer Mehrzahl von Elektroden 11 zusammengesetzt
ist, die ein elektrisches Signal zu der Retina N überträgt. Die
Teile 15 und 19 sind über ein Kabel 18 verbunden.
Die Vordereinheit 15 beinhaltet die Sekundärspule 12,
welche die Leistung von der Primärspule 10 empfängt, das
Licht empfangende Element 14, das das Bildsignal von dem
Licht emittierenden Element 7 entgegennimmt, und eine integrierte Schaltung 16,
die mit einer Signalverarbeitungsschaltung versehen ist, welche
das von dem Licht empfangenden Element 14 empfangene Bildsignal verarbeitet,
und einen Demultiplexer. Das Licht empfangende Element 14 und
die integrierte Schaltung 16 haben im Wesentlichen den
gleichen Außendurchmesser.
Die Sekundärspule 12 weist
einen Außendurchmesser
auf, der größer ist
als die Außendurchmesser
des Licht empfangenden Elementes 14 und der integrierten
Schaltung 16. Der Außendurchmesser
der Sekundärspule 12 reicht
von ungefähr
5 mm bis ungefähr
8 mm und ist gleich oder ein bisschen größer als der innere Durchmesser
einer Öffnung
der Linsenkapsel H. Darüber
hinaus sind das Licht empfangende Element 14 und die integrierte Schaltung 16 auf
der Rückseite
der Sekundärspule 12 über ein
Harzsubstrat 21 konzentrisch zueinander zusammengefügt.
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Bei der vorliegenden Ausführungsform
sind das Licht empfangende Element 14 und die integrierte
Schaltung 16 auf der Rück-Seite der Sekundärspule 12 über das
Harzsubstrat 21 konzentrisch zueinander zusammengefügt. Die
vorliegende Erfindung ist jedoch nicht hierauf beschränkt, so
lange das Licht empfangende Element 14 und die Sekundärspule 12 in
dem vorderen Teil des Auges angeordnet werden können und in das Harzsubstrat 21 integriert
werden können.
Die integrierte Schaltung 16 kann beispielsweise auf die
Rückseite
der Elektrodeneinheit 19 gesetzt werden. Das Licht empfangende
Element 14 und die integrierte Schaltung 16 können darüber hinaus
auf der Seite des Substrates 21, auf der die Sekundärspulen 12 angeordnet
sind, angeordnet werden. Das Licht empfangende Element 14 und
die integrierte Schaltung 16 müssen nicht immer konzentrisch
zu der Sekundärspule 12 sein.
Obwohl in der vorliegenden Ausführungsform
das Licht empfangende Element 14 und die integrierte Schaltung 16 separate
Elemente sind, ist die vorliegende Erfindung nicht auf diese Vorgehensweise
beschränkt.
Al- ternativ können das
Licht empfangende Element 14 und die integrierte Schaltung 16 miteinander
integriert sein.
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Die integrierte Schaltung 16 beinhaltet
darüber
hinaus eine Stromversorgungsschaltung 22, die einen durch
die Sekundärspule 12 erzeugten
Wechselstrom in einen Gleichstrom umwandelt, und ein Energiespeicherelement 17,
in dem Leistung gespeichert wird, wenn Leistung im Überfluss
vorhanden ist. Die Vordereinheit 15 und die Elektroden 11 sind durch
das Kabel 18 miteinander verbunden.
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Die Elektrodeneinheit 19 ist
aus einem dünnen
Polymerteil mit geeigneter Elastizität gebildet und im Wesentlichen
wie eine Scheibe geformt. Die Mehrzahl von Elektroden 11 zum Übertragen
eines elektrischen Signals zu der Retina N ist mit einem vorbestimmten
Abstand zwischen benachbarten Elektroden in Zeilen und Spalten oder
in einem Matrixmuster angeordnet. Die Elektrodeneinheit 19 ist mit
einer Mehrzahl von Poren 20 gebildet, die die Elektrodeneinheit 19 in
der Dickenrichtung durchdringen (beispielsweise kann zum Bohren
der Poren ein Laser verwendet werden oder ein poröses Polymer kann
verwendet werden. Folglich kann durch die Elektrodeneinheit 19 Nahrung
dringen (aus Gründen der
Kürze ist
in 5 lediglich ein Teil der Poren 20 gezeigt).
Wenn ein Polymerteil mit zahlreichen Öffnungen, aber nicht den Durchgangslöchern, verwendet
wird, ist zu erwarten, dass nach der Anordnung der Elektrodeneinheit 19 auf
oder unter der Retina N periphere Zellen wachsen und in die Öffnungen
eindringen. Es ist zu erwarten, dass der Grad des Anhaftens zwischen
der Elektrodeneinheit 19 und der Retina N sich aufgrund
des Wachstums der peripheren Zellen verbessert.
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Zum Implantieren der intrakorporalen
Einheit 3 in die Augen, wie in 6 gezeigt, wird die Lederhaut J jedes
Auges in einer Region, die ungefähr
1,5 mm von dem ringförmigen
Rand B der Hornhaut auf der Seite der Hornhaut nahe dem Ohr entfernt ist,
auf einer Länge,
die von 7 mm bis 8 mm reicht, resektiert. Dadurch wird eine Öffnung für das Einsetzen
geschaffen. Die Vordereinheit 15, die Elektrodeneinheit 19 und
das Kabel 18 werden über
die Öffnung
für das Einsetzen
in das Auge eingesetzt. Nachdem die Linse herausgenommen wurde,
wird die Vordereinheit 15 implantiert, so dass der Außenbereich
der zweiten Spule 12 mit dem Muskel auf dem Umfang P der Öffnung der
Linsenkapsel H gehalten wird. Das Kabel 18 wird auf der
inneren Oberfläche
der Lederhaut J liegend implantiert und die Elektrodeneinheit 19 ist
innerhalb der Retina N angeordnet.
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Hauptsächlich bezugnehmend auf 8 bis 10 werden
als nächstes
der Betrieb und die Wirkung der vorliegenden Ausführungsform
mit den vorangegangenen Komponenten beschrieben.
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Zunächst wird die Bildinformationsverarbeitung
zusammenfassend dargestellt. Die Fernsehkamera 6 weist
beispielsweise ungefähr
eine Million Pixelorte auf. Ein Bildaufnahme-Blickfeld (das heißt eine
Fläche,
deren Information durch ein durch die Fernsehkamera 6 erzeugtes
Bildsignal repräsentiert wird),
dessen Bild durch die Fernsehkamera 6 empfangen wird, ist,
wie in 8(A) gezeigt,
ein Bereich, der mit einem von ungefähr 60° bis ungefähr 80° reichenden Winkel definiert
ist. Entsprechend dem aktuellen Technologieniveau, reicht die Anzahl
von Elektroden 11 zum Übertragen
eines elektrischen Signals zu der Retina N von ungefähr einigen
zehn Elektroden bis höchstens
einigen Tausenden von Elektroden. Fast die gesamte Bildinformation,
die von der Fernsehkamera 6 empfangen wird, wird deshalb
nicht zu der Retina N übertragen.
In der vorliegenden Ausführungsform
wird deshalb das Bildaufnahme-Blickfeld der Fernsehkamera 6 (8(A)) größer gewählt als das Übertragungs-Blickfeld (8(B)), dessen Bild von den
Elektroden 11 zu der Retina N übertragen wird. Ein Fenster
(Übertragungs-Blickfeld) ist in
dem Bildaufnahme-Blickfeld entsprechend der von der Blickpunkt-Erkennungseinheit 13 erkannten
Richtung des Blickpunkts definiert. Ein das Bild des Fensters darstellendes Bildsignal
wird quantisiert (8(C))
und von den Elektroden 11 zu der Retina N übertragen.
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In der vorliegenden Ausführungsform
ist das Bildaufnahme-Blickfeld,
dessen Bild von der Fernsehkamera 6 empfangen wird, ein
mit einem von ungefähr
60° bis
ungefähr
80° reichenden
Winkel definierter Bereich. Die vorliegende Erfindung ist nicht auf
diese Vorgehensweise beschränkt.
Alternativ ist ein mit einem Winkel von beispielsweise 60° bis 180° definierter
Bereich anwendbar.
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Bezugnehmend auf 9 wird als nächstes die in der extrakorporalen
Einheit 2 durchzuführende Bildsignalverarbeitung
beschrieben.
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Die in dem Visor 4 enthaltene
Fernsehkamera 6 empfängt
ein Bild eines Vorwärts-Bildaufnahme-Blickfeldes
(S100 in 9; 8(A)).
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Andererseits erfassen die Blickpunkt-Erkennungseinheiten 13 und
der Computer 9 die Richtung des Blickpunkts eines Nutzers
(S110). Ein Bildsignal, das ein Bild eines Fensters mit einer vorbestimmten Größe in der
Richtung des Blickpunkts darstellt, wird von einem Bildsignal, das
das Bild des gesamten Bildaufnahme-Blickfeldes repräsentiert,
extrahiert (S120; 8(B)).
Das das Bild des Fensters darstellende Bildsignal repräsentiert
eine große
Menge an Information für
die Anzahl von Elektroden 11. Deshalb wird zum Erzeugen
eines geeigneten Signals für die
Anzahl von Elektroden 11 das Bildsignal, das das Bild des
Fensters repräsentiert,
quantisiert (S130).
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Danach wird zum Erzeugen eines Elektroden-Stimulus-Signals
aus dem quantisierten Bildsignal eine ein Stimulus-Signal erzeugende
Software verwendet (S140). Weiterhin wird das Elektroden-Stimulus-Signal
moduliert und von den Licht emittierenden Elementen 7 übertragen
(S150). Für
die Modulation des Elektro den-Stimulus-Signals können als Modulationsparameter
beispielsweise eine Pulsfrequenz, eine Pulsbreite, eine Pulsamplitude
und die Anzahl der Pulse verwendet werden.
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Bezugnehmend auf 10 wird als nächstes die in der intrakorporalen
Einheit 3 durchzuführende
Bildsignalverarbeitung beschrieben. Zunächst empfangen die Licht empfangenden
Elemente 14 von den Licht emittierenden Elementen 7 das
Elektroden-Stimulus-Signal
(S200). Danach demodulieren die in der integrierten Schaltung 16 enthaltenen Signalverarbeitungsschaltungen
die entsprechenden elektrischen Stimulus-Signale zur Erzeugung von Pulssignalen
für die
Stimulierung der Elektroden 11 (S210) .
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Als nächstes werden über die
Demultiplexer die Pulssignale zu den Elektroden 11 übertragen (S220).
Mit den von den Elektroden 11 gesendeten Pulssignalen werden
der verbliebenen Netzhaut N der Augen elektrische Signale zugeführt.
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Wie oben erwähnt, ist gemäß der vorliegenden
Ausführungsform
die Kunstaugenvorrichtung 1 zusammen mit einem Nutzer bewegbar,
weshalb sie für
eine hervorragende Brauchbarkeit sorgt. Darüber hinaus wird das Bildsignal
mittels Licht als Träger über die
Licht emittierenden Elemente 7 und die Licht empfangenden
Elemente 14 übertragen.
Wenn deshalb die Augenlider sich schließen, verschwindet ein Bild.
Verglichen zu dem Fall, in dem ein Bildsignal unter Verwendung einer
elektromagnetischen Induktionsvorrichtung übertragen wird, kann das Sehen
mit einem natürlichen
Gefühl
wahrgenommen werden.
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Darüber hinaus kann die Sekundärspule 12 in
der Lidfurche K oder der Linsenkapsel H angebracht werden. Verglichen
zu dem Fall, in dem die Sekundärspule 12 auf
der Äquatorebene
des Augapfels M angeordnet ist, sind die Primärspule 10 und die Sekundärspule 12 nah
beieinander angeordnet. Die Wirksamkeit der elektromagnetischen
Induktion zwischen den Spulen 10 und 12 kann verbessert
werden.
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Darüber hinaus sind andere Komponenten als
die Elektroden 11, das heißt die integrierte Schaltung 16 einschließlich der
Signalverarbeitungsschaltung, die Sekundärspule 12 und das
Licht empfangende Element 14 auf dem gleichen Substrat
angebracht und integriert. Weiterhin sind sie dergestalt ausgebildet,
dass sie eine geeignete Größe haben. Deshalb
können
die Komponenten in der Lidfurche K oder der Linsenkapsel H implantiert
werden. Verglichen zu dem Fall, in dem die Komponenten auf dem Augapfel
M angeordnet werden, ist folglich die Implantation auf einfache
Weise durchzuführen.
Der durch die Implantation einem Nutzer zugefügte Schaden ist begrenzt.
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Wenn ein Nutzer, der die Kunstaugenvorrichtung 1 trägt, seine
Augäpfel
bewegt, können
die Sekundärspulen 12 verkippen.
Folglich kann sich die Effektivität der elektromagnetischen Induktion
zwischen jedem Paar von Primärspulen 10 und
Sekundärspulen 12 verschlechtern
und die in der Sekundärspule 12 induzierte
elektromotorische Kraft kann abnehmen. Da die Energie in dem Energiespeicherelement 17 verwendet
werden kann, kann sogar in diesem Fall ein stabiles Bildsignal zu
der Retina N übertragen
werden.
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Darüber hinaus kann das Energiespeicherelement 17 in
die Lidfurche K oder die Linsenkapsel H implantiert werden. Verglichen
zu dem Fall, in dem das Energiespeicherelement auf dem Augapfel
M angeordnet ist, ist deshalb die Implantation auf einfache Weise
durchzuführen.
Der einem Nutzer durch die Implantation zugefügte Schaden ist begrenzt.
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Da darüber hinaus die Elektrodeneinheit 19 eine
Mehrzahl von Poren 20 aufweist, kann von den Zellen der
Lederhaut J den Zellen der Retina N Nahrung zugeführt werden.
Deshalb kann die Elektrodeneinheit unter die Retina implantiert
werden. Vergli chen zu dem Fall, in dem die Elektrodeneinheit auf der
Retina angebracht ist, kann die Leistung eines zu der Retina N zu übertragenden
Signals verringert werden. Sogar wenn die Sekundärspule 12 klein ist und
die induzierte elektromotorische Kraft begrenzt ist, kann folglich
ein zufriedenstellendes elektrisches Stimulus-Signal zu der Retina
N übertragen
werden.
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Darüber hinaus sind die Blickpunkt-Erkennungseinheiten 13 dergestalt
vorgesehen, dass ein in der durch diese Einheiten 13 erkannten
Richtung des Blickpunkts erfasstes Bild zu der Retina N übertragen
wird, wodurch eine Kunstaugenvorrichtung 1 mit hervorragender
Brauchbarkeit erzielt wird.
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Darüber hinaus ist die Komponente
zum Verändern
der Bilder mit der Bewegung des Blickpunktes nicht Hardware (beispielsweise
nicht eine Komponente zum Treiben eines Licht empfangenden Elementes)
sondern Software. Dies resultiert in einem einfachen Gesamtaufbau.
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Andere Ausführungsform
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Bezugnehmend auf 11 wird als nächstes eine andere Ausführungsform
beschrieben. Die gleichen Bezugszeichen werden den Komponenten,
die identisch zu jenen der obigen Ausführungsform sind, zugeordnet
und die Beschreibung jener Komponenten wird unterlassen. In dieser
Ausführungsform
ist der Außendurchmesser
einer Sekundärspule 30 auf ungefähr 11 mm
festgelegt. Die Sekundärspule 30 ist in
der Lidfurche K angeordnet. Entsprechend der vorliegenden Ausführungsform
ist der Außendurchmesser
der Sekundärspule 30 größer als
jener der Sekundärspule 12,
was zu einer Verbesserung in der Effektivität der elektromagnetischen Induktion
führt. Abhängig von
einem Verwender können
seine Linse und Linsenkapsel H vollständig herausgeschält werden.
Wie in 12 gezeigt, wird
in diesem Falle die Sekundärspule 30 auf
der Lidfurche K angebracht (angehef tet). Da der Außendurchmesser
der Sekundärspule 30 von
ungefähr
8mm bis ungefähr
12 mm (vorzugsweise von ungefähr
9 mm bis ungefähr
11 mm) reicht, kann die intrakorporale Einheit 3 bei einer Person,
bei der die Linse und die Linsenkapsel H eines Auges herausgeschält sind,
angebracht werden.
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Gewerbliche
Anwendbarkeit
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Wie oben beschrieben, wird gemäß der vorliegenden
Ausführungsform
eine Kunstaugenvorrichtung bereitgestellt, die eine hervorragende
Brauchbarkeit aufweist und praktisch ausführbar ist.
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Zusammenfassung
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Die Aufgabe der Erfindung ist die
Bereitstellung einer Kunstaugenvorrichtung, die eine hervorragende
Brauchbarkeit aufweist und praktisch ausführbar ist. Bei der vorliegenden
Erfindung ist eine Kunstaugenvorrichtung 1 aufgebaut aus
einer extrakorporalen Einheit 2, die außerhalb eines Körpers eines Nutzers
angebracht ist und einer intrakorporalen Einheit 3, die
innerhalb des Auges eines Nutzers angebracht ist. Die extrakorporale
Einheit 2 ist mit einem Visor 4 und einer Stromversorgungseinheit 5 versehen.
Der Visor 4 beinhaltet eine Primärspule 10, ein Bildaufnahmeelement 6,
das ein Bild einer Außenwelt
empfängt,
ein Licht emittierendes Element 7, das ein auf der Grundlage
eines Bildsignals von dem Bildaufnahmeelement 6 erzeugtes
elektrisches Stimulus-Signal überträgt, und
eine Blickpunkt-Erkennungseinheit 13. Die intrakorporale
Einheit 3 beinhaltet eine Sekundärspule 12, die auf
elektromagnetische Weise durch die Primärspule 10 beeinflusst wird,
ein Licht empfangendes Element 14, das das elektrische
Stimulus-Signal
von dem Licht emittierenden Element 7 empfängt, eine
Signalverarbeitungsschaltung 16, die das durch das Licht
empfangende Element 14 empfangene elektrische Stimulus-Signal verarbeitet,
und eine Mehrzahl von Elektroden 11, die das elektrische
Stimulus-Signal, das durch die Signalverarbeitungsschaltung 16 verarbeitet
wurde, zu der Retina N überträgt.
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