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Die
Erfindung betrifft einen Verdrahtungskanal, bestehend aus einem
extrudierten Endlosband mit in Längsrichtung
verlaufenden, Wandabschnitte bildenden Segmenten, die über Scharnier-
und/oder Faltstellen miteinander verbunden sind, wobei das Endlosband
zur Bildung eines U-förmigen
Grundkörpers
längs der
Scharnier- und/oder Falzstellen aufrichtbar und in dieser Stellung
fixierbar ist, wobei der U-förmige
Grundkörper
aus einer Bodenwand und zwei parallel gegenüberliegenden Seitenwänden besteht,
wobei an den Seitenwänden
in der Nähe
der Scharnier- und/oder Faltstelle ein von diesen wegragendes Element
angeordnet ist.
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Leitungskanäle der eingangs
genannten Art sind bekannt und werden für eine Vielzahl von Anwendungsfällen eingesetzt.
Kanäle
mit annähernd rechteckigen
Querschnitten und geschlossenen Seitenwänden sind zahlreich bekannt,
so beispielsweise aus der
DE
37 08 357 A1 .
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Das
Ausführen
von Leitungen aus dem Kanalinneren ist hier problematisch. Entweder
müssen spezielle
Abzweigstücke
eingesetzt werden oder die entsprechende Seitenwand nachträglich mit Öffnungen
durch Einschneiden versehen werden.
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Leitungskanäle, die
diesen Nachteil beseitigen, weisen in ihren Seitenwänden eine
Vielzahl von Öffnungen
auf, die für
die Ausführung
von Leitungen geeignet sind. Alle diese Kanäle sind so ausgelegt, dass
unterschiedliche Wandstärken
zwischen Kanalboden, Kanalseitenwänden und Deckel vorhanden sind.
Außerdem
sind die Wandstärken
der Seitenwände
zusätzlich
konisch sich verjüngend
ausgelegt, wobei die Wandstärke
von unten nach oben zur Verschlusskontur sich ausdünnt.
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Die
Herstellung der Kanäle
erfolgt üblicherweise
dadurch, dass das U-förmige
Kanalunterteil durch Extrusion in seiner endgültigen Form hergestellt wird
und die Seitenwände
der so gefertigten Kanäle
anschließend
mit einer Seitenlochung versehen wird, so dass die Profilierung
für die
Ausführung
von Leitungen geeignet ist. Der Deckel zum Aufsetzen auf das Kanalunterteil
wird ebenfalls durch Extrusion in seiner endgültigen Form hergestellt.
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Nachteilig
hieran ist, dass aufgrund der Raumform des U-förmigen Querschnitts des Kanalunterteils
in ihrer Ausführung
kompliziert ausgeführte Stanzwerkzeuge
benutzt werden müssen
und die Stanzungen sowohl der Bodenlochung als auch der Seitenwandlochung
an der Stanzauslaufseite scharfkantig ausgeführt sind. Dies kann beim Einbringen von
Leitungen zu einer Beschädigung
der Isolierung führen.
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Bekannt
ist aus der
DE 198
53 043 A1 ein Kabelkanal, der zumindest aus einem Rückwandstreifen,
einem Zwischenwandstreifen oder Seitenwandstreifen besteht, wobei
einem der Streifen im angrenzenden Kantenbereich des anderen Streifens eine
Rastaufnahme zugeordnet ist. Das Rastelement oder die Rastaufnahme
soll über
ein Scharnier mit dem Streifen verbunden sein. Bevorzugt besteht
das Scharnier aus einem verformbaren bzw. flexiblen Kunststoff,
wobei dieses als Filmscharnierstreifen oder auch als koextrudierter
Streifen bezeichnet werden kann. Dies bedeutet, dass der Kabelkanal
nicht mehr einstückig
aus einem Profilstreifen hergestellt wird, sondern aus mehreren,
relativ flachen Streifen, die dann entweder bereits im Herstellungswerk
oder vor Ort zusammengesetzt werden. Hierdurch ist es möglich, beispielsweise
Seitenwandstreifen von einer gewünschten
Breite mit einem Rückwandstreifen zu
verbinden. Auch können
die Seitenwandstreifen unterschiedliche Ausgestaltungen aufweisen.
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Nachteilig
an dieser Lösung
ist, dass die Rastelemente einschließlich der Rastaufnahmen eine
sehr komplizierte Form aufweisen, was mit hohen Werkzeugkosten einhergeht.
Des Weiteren ist dieser Kanal instabil gegenüber Torsionsbelastungen.
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In
der
EP 0 696 097 A1 ist
weiterhin ein Kabelkanalprofil offenbart, bestehend aus einem extrudierten
Endlosband mit in Längsrichtung
verlaufenden, Wandabschnitte bildenden Segmenten, die über deformierbare
Scharnierstege einstückig
miteinander verbunden sind, wobei das Endlosband zur Bildung des
Profilquerschnittes längs
der Scharnierstege faltbar und mittels in Längsrichtung durchgehend an
den Wandabschnitten angeformter, jeweils aufeinander ausgerichteter
Verriegelungsorgane fixierbar ist, wobei die Wandabschnitte einerseits
und die Scharnierstege andererseits aus unterschiedlichen Materialien bestehen
und koextrudiert sind.
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Die
von der Bodenwand und den zwei parallel gegenüberliegenden Seitenwänden angeordneten wegragenden
Elemente sind als Anschlaghaken einerseits und als mit diesen zusammenwirkenden Rasthaken
andererseits ausgebildet. Durch das Zusammenführen eines Rasthakens einer
Seitenwand mit einem Anschlaghaken der Bodenwand entsteht das Kabelkanalprofil
in annähernd
U-förmiger
Gestalt, wobei dieses Kabelkanalprofil jederzeit durch die Trennung
der Rasthaken und der Anschlaghaken wieder als Endlosband verfügbar ist.
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Die
EP 0 696 097 A1 offenbart
weiterhin ein Verfahren zur Herstellung dieses Kabelkanalprofils. Dieses
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Werkstoff
zur Bildung der Segmente und ein zweiter Werkstoff zur Bildung der
Scharnierstege koextrudiert werden. Dieses Verfahren ist weiterhin dadurch
gekennzeichnet, dass zur Bildung einer Verstärkungsschicht für die Scharnierstege
ein zusätzlicher
Werkstoff koextrudiert wird, wobei als zusätzlicher Werkstoff der erste,
zur Bildung der Segmente verwendete Werkstoff eingesetzt wird.
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Nachteilig
an dieser Lösung
ist, dass die Rastelemente einschließlich der Rastaufnahmen eine
komplizierte Form aufweisen, was mit hohen Werkzeugkosten einhergeht.
Weiterhin nachteilig wird gesehen, dass dieser Kabelkanal mit seinen Rastverbindungen
ebenfalls instabil gegenüber
Torsionsbelastungen ist.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht nunmehr darin, bei einem Verdrahtungskanal
die vorgenannten Nachteile zu beseitigen sowie eine kostengünstige und
einfache Herstellung zu ermöglichen.
Es soll somit ein Verdrahtungskanal, der aus Endlosband durch Aufrichten
der Seitenwände
herstellbar ist, geschaffen werden.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen ausgeführt.
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Bei
diesem Verdrahtungskanal, bestehend im Wesentlichen aus einem extrudierten
Endlosband mit in Längsrichtung
verlaufenden, Wandabschnitte bildenden Segmenten, welche über Scharnier-
oder Faltstellen miteinander verbunden sind, ist das durch Extrusion
hergestellte Endlosband zur Bildung eines U-förmigen Grundkörpers längs der
Scharnier- oder Faltstellen aufrichtbar und in dieser Stellung fixierbar.
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Der
U-förmige
Grundkörper
besteht aus einer Bodenwand und zwei parallel gegenüberliegenden
Seitenwänden,
wobei an den Seitenwänden etwa
in der Nähe
der Scharnier- oder
Faltstelle ein von diesen wegragendes Element angeordnet ist.
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Die
Seitenwände
und die Bodenwand des U-förmigen
Grundkörpers
können
aus unterschiedlichen Kunststoffen bestehen, wobei das Kunststoffmaterial
für die
Bodenwand vorzugsweise ein Kunststoff- Recyclat ist.
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Durch
das Aufrichten der Seitenwände
und deren Fixierung mittels des abgewinkelten Steges an der Bodenwand
entsteht ein sich über
die Länge
des Kanals erstreckender Hohlraum. Dieser erhöht zum einen die Torsionsfestigkeit
des Kanals zum anderen kann dieser Hohlraum zum Einbringen von Zugankern,
Zugseilen und dergleichen oder zum Einbringen von Verbindungselementen,
die zur Verbindung und zum Ausrichten der U-förmigen Grundkörper untereinander
an den Stoßstellen
dienen, genutzt werden.
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Im
Verfahren zur Herstellung des wie vor beschriebenen Verdrahtungskanals
wird in zwei Schritten vorgegangen. In einem ersten Schritt wird
in einem breitenverstellbaren Werkzeug mit zwei Extrudern ein gestreckter
Kanal extrudiert, wobei der Kanalboden aus einem zweiten Material,
vorzugsweise einem Recyclat, extrudiert wird. In einem zweiten Schritt
werden Bodenprägungen,
Stanzungen usw. eingebracht, der gestreckte Kanal aufgerichtet und Seitenwände und
Boden vorzugsweise durch eine unlösbare Verbindung miteinander
verbunden.
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Anhand
eines Ausführungsbeispieles
soll die Erfindung näher
beschrieben werden. Es zeigen
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1 – U-förmiger Grundkörper im
gestreckten Zustand
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2 – U-förmiger Grundkörper im
aufgerichteten Zustand
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In
der 1 ist der U-förmige
Grundkörper 1 des
Verdrahtungskanales im gestreckten Zustand, also vor dem Aufrichten
der Seitenwände 2 dargestellt.
Die Seitenwände 2 weisen
an ihre freien Enden Rastelemente 3 auf. Den Rastelementen 3 gegenüberliegend
angeordnet ist ein wegragendes Element 4, welches in diesem
Ausführungsbeispiel
aus zwei zueinander versetzt angeordneten Elementen 41, 42 besteht.
Das erste Element 42 ist in etwa einem stumpfen Winkel
zur Seitenwand 2 angeordnet und das daran einstückig angeformte
zweite Element 41 ist in etwa einem rechten Winkel zur
Seitenwand 2 angeordnet. Von dem wegragenden Element 4 beabstandet
ist ein Scharnier 7, welches in diesem Ausführungsbeispiel
eine geringere Wandstärke
aufweist als die Seitenwand 2.
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Dieses
Scharnier 7, welches auch als Filmscharnier ausgebildet
sein kann, dient dazu, das Aufrichten der Seitenwand 2 zu
realisieren.
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Das
wegragende Element 4 kann sowohl über die gesamte Länge als
auch partiell über
den Verdrahtungskanal ausgebildet sein. Das wegragende Element 4 ist
so ausgebildet, dass beim Aufrichten der Seitenwand 2 das
zweite Element 41 den Endbereich 8 als auch Teilbereiche
der Bodenwand 5 überdeckt
und in diesem Bereich fixiert ist. Diese Fixierung kann durch mechanische
Befestigungselemente wie Schrauben, Nieten oder Ähnliches erfolgen, es liegt
jedoch auch im Rahmen der Erfindung, diese Fixierung über eine
Verklebung oder eine Verschweißung
zu realisieren.
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In
der 2 ist der U-förmige
Grundkörper 1 des
Verdrahtungskanals im aufgerichteten Zustand dargestellt. Hierbei
sind die Seitenwände 2 beidseitig aufgerichtet
und über
das zweite Element 41 des wegragenden Elementes 4 mit
dem Endbereich 8 und dem Bodenteil 5 verbunden.
In diesem Ausführungsbeispiel
entsteht bei der Aufrichtung der Seitenwände 2 im Bereich des
ersten Elementes 42 des wegragenden Elementes 4 ein
Hohlraum 6. Dieser Hohlraum 6 ist so ausgebildet,
dass in diesem zusätzliche
Verbindungselemente einbringbar sind, die ein Aneinandersetzen von
mehreren Verdrahtungskanälen
miteinander ermöglichen.
Der Verdrahtungskanal in diesem Ausführungsbeispiel ist so ausgebildet,
dass die Seitenwand 2 mit dem am freien Ende befindlichen
Rastelement 3 Öffnungen 9 aufweist,
die über
die gesamte Länge
des U-förmigen
Grundkörpers 1 verteilt
sind und die es im montierten Zustand ermöglichen, dass die um U-förmigen Grundkörper 1 befindlichen
Kabel über
diese Öffnungen 9 herausführbar sind.
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Das
Verfahren zur Herstellung eines Verdrahtungskanales, welcher im
Wesentlichen aus einem extrudierten Endlosband mit in Längsrichtung verlaufenden
Wandabschnitten 2 bildenden Segmenten, die über Scharnier
und/oder Falzstellen 7 miteinander verbunden sind, wobei
das Endlosband zur Bildung eines U-förmigen Grundkörpers 1 längs der Scharnier- und/oder Faltstellen 7 aufrichtbar
und in dieser Stellung fixierbar ist, erfolgt in einem ersten Verfahrensschritt,
in dem in einem in seiner Breite verstellbaren Extrusionswerkzeug
das Endlosband mit in Längsrichtung
verlaufenden Seitenwandabschnitten 2 bildenden Segmenten
hergestellt wird, wobei die Bodenwand 5 wenigstens teilweise aus
einem anderen thermoplastischen Material wie die Seitenwände 2,
vorzugsweise aus einem Kunststoffrecyclat, koextrudiert sind. In
einem zweiten Verfahrensschritt sind in die Bodenwand 5 und/oder
die Seitenwände 2 Prägungen bzw.
Stanzungen eingebracht, die durch die Öffnungen 9 gekennzeichnet sind.
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In
einem dritten Verfahrensschritt wird das extrudierte Endlosband
mit in Längsrichtung
verlaufenden Wandabschnitten 2 bildenden Segmenten so aufgerichtet,
dass in einem vierten Verfahrensschritt die Bodenwand 5 und
die Seitenwände 2 mittels
des wegragenden Elementes 4 fest miteinander verbunden
werden. In einem fünften
Verfahrensschritt wird nun der Verdrahtungskanal in bestimmten Abmessungen
abgelängt.