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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überprüfung der Reagierfähigkeit
eines elektronischen Sensors für
gasförmige
und/oder flüssige
Medien. Darüber
hinaus betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung eines
solchen Verfahrens.
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Sensoren
für gasförmige und/oder
flüssige Medien
werden insbesondere in Form von Meßelektroden zu der Ermittlung
chemischer oder physikalischer Größen in sehr vielen Einsatzbereichen
eingesetzt. Nennenswert im Rahmen der Erfindung sind insbesondere
die Abwasserbehandlung, Neutralisation von Medien, Entgiftung (Galvanik),
Medienaufbereitung und Medienüberwachung.
Es sind unterschiedliche Meßelektroden
bekannt, die unterschiedliche Werte von Medien erfassen können, insbesondere
ist im Rahmen der Erfindung beispielsweise an Meßelektroden gedacht, wie sie
z. B. zur Erfassung eines pH-Wertes einer Flüssigkeit herangezogen werden
können.
Derartige Meßelektroden
sind zwar geeignet, hochgenaue Meßwerte zu liefern, sofern sie
mit einer entsprechenden Analysemeßeinheit beschaltet werden,
haben aber grundsätzlich
den Nachteil, daß sie
mit dem zu messenden Medium Wechselwirkungen eingehen, d. h. von
dem Medium oder darin befindlichen Bestandteilen versottet oder belegt
werden, so daß sie
nicht mehr oder nicht mehr ausreichend präzise oder schnell reagieren
können.
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Um
dieser grundsätzlich
bestehenden Unsicherheit von Sensoren, die sich längerfristig
in Medien, insbesondere aggressiven Medien, befinden, entgegenzuwirken,
ist es bereits bekanntgeworden, im Rahmen von Testroutinen die Sensoren
mit einem Vergleichsmedium zu beaufschlagen und einen Vergleichssensorwert
zu ermitteln, der eine Aussage über
den Zustand des Sensors zuläßt. Dabei
wird in der Regel so vorgegangen, daß ein diskreter Wert ermittelt
wird und nachfolgend überprüft wird,
ob dieser Wert in einem zulässigen
Toleranzbereich liegt oder nicht. Ist dies der Fall, wird über eine
Steuerungseinheit die gesamte Vorrichtung wieder in den Meßmodus zurückgeschaltet,
eine Überprüfung im
Rahmen einer Testroutine erfolgt nach einem vorgebbaren Zeitraum
erneut.
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Ein
entsprechendes Verfahren ist aus der technischen Information TI
194 C/07/DE zu dem Gerät „Liquisys
MCPM 223/253" der
Firma Endres und Hauser herleitbar.
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Aus
DE 102 09 466 A1 sind
eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Überwachen und Regeln von Prozeßlösungen bekannt,
wobei auf der Grundlage einer Oberflächenspannungsmessung nach der
Blasen-Druck-Methode Einrichtungen zur Erfassung der Oberflächenspannung
und der Konzentration von Prozeßzusatz
in Prozeßlösungen zur
Verarbeitung und Steuerung für
einen vorgehbaren internen Programmablauf der Vorrichtung und für eine in
der Regel fortlaufende Überwachung
der Qualität
von Prozeßlösungen und
eine Ansteuerung einer Einrichtung zur Prozeßbeeinflussung durch ein intelligentes
Rechensystem koordiniert, welches selbständig Prozeßdaten gewinnt, verarbeitet
und mit einem Prozeßleitsystem
austauscht und/oder Prozeßbeeinflussung vornimmt.
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Aus
DE 44 17 929 A1 ist
eine Meßeinrichtung
zur Analyse von Meßgaskomponenten
oder Meßgasaerosolen
mit einer Detektoreinrichtung, mindestens einem Ventil, einer Pumpe
und einer Prüfgasaufbereitung
zur Kalibrierung sowie mit gasführenden
Leitungen, über
welche je nach Stellung des oder der Ventile das Meßgas oder
das Prüfgas dem
oder den Detektoren zuleitbar ist, bekannt. Um die Lebensdauer der
Sensorelemente weitgehend ausnutzen zu können und beim Austausch eines Sensorelementes
oder während
eines Kalibriermodus der Analysebetrieb der Meßeinrichtung nicht unterbrochen
wird, ist zusätzlich
vorgesehen, daß die Detektoreinrichtung
mindestens zwei Sensoren enthält,
welche gasstrommäßig parallel
geschaltet sind und daß die
Sensoren gemeinsam an einer Prüfgasaufbereitung
an einer Meßgaszuführung und
an einer Pumpe angeschlossen sind.
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Aus
DE 43 18 891 A1 ist
ein Gasspurenmeßsystem
bekannt, das aus einem elektrochemischen Sensor mit mindestens einer
Arbeitselektrode einer Gegenelektrode und gegebenenfalls einer Referenzelektrode
besteht. Das vom Sensor erzeugte, mit einer Gaskonzentration korrelierte
Meßsignal
wird mit Hilfe einer analogen Auswerteelektronik verstärkt und
angezeigt. Die Auswerteelektronik ist mit einer Diagnoseschaltung
verbunden, die während
eines Testzyklus bei einem Zweielektrodensensor das zwischen Arbeitselektrode
und Gegenelektrode und bei einem Dreielektrodensensor das zwischen
Arbeitselektrode und Referenzelektrode eingestellte Potential nach
einer vorgegebenen Zeitfunktion vorübergehend verändert, was
eine Änderung
des Stromsignals an einer Arbeitselektrode hervorruft.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren mit den Merkmalen
des Oberbegriffes des Anspruches 1 zu verbessern und insbesondere so
auszubilden, daß detailliertere
Aussagen über
den Sensorzustand und insbesondere Vorhersagen über eine mögliche zukünftige Benutzungsdauer, -genauigkeit
oder Qualität
des Sensors ermöglicht
werden. Gegebenenfalls soll es auch möglich sein, automatisch Maßnahmen
zur Rekonditionierung des Sensors einzuleiten und/oder dem Betreuer
der mit dem Sensor versehenen Anlage anzuzeigen, daß ein Austausch
des Sensors kurzfristig erfolgen muß.
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Diese
Aufgabe wird nach der Lehre des Anspruches 1 dadurch gelöst, daß Sensorwertereihen bezogen
auf das Vergleichsmedium erfaßt
und abgespeichert werden und ein Vergleich dieser mit zeitlichem
Abstand nacheinander erfaßten
und abgespeicherten Sensorwertereihen bezogen auf das Vergleichsmedium
durchgeführt
wird und eine Aussage über
den Zustand des Sensors aus der Veränderung und zeitlichen Entwicklung
von zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufgezeichneten Sensorwertereihen
bezogen auf das Vergleichsmedium untereinander durchgeführt wird.
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Insbesondere
wird die Testroutine zunächst mit
gleichen zeitlichen Abständen
durchgeführt,
beispielsweise täglich,
dabei werden z. B. 50 oder 100 Meßwerte erfaßt, die dann eine Tages-Sensorwertereihe
ergeben. Die Tages-Sensorwertereihen
beispielsweise aufeinanderfolgender Tage werden sodann miteinander
verglichen und aus der Abweichung der Tages-Wertereihen eine Aussage
abgeleitet, in welchem Zustand sich der Sensor befindet. All dies
erfolgt nicht bezogen auf das Meßmedium, sondern auf das Vergleichsmedium.
Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, daß ein Sensor,
der mit Rückständen des
Meßmediums
bereits relativ stark versottet oder belegt ist und deswegen auf
das Meßmedium
nicht oder nur sehr schlecht reagieren kann, auf ein Vergleichsmedium
noch gut reagiert und bezogen auf das Vergleichsmedium noch relativ
deutliche Abweichungen hinsichtlich irgendwelcher Veränderungen
der Sensoroberfläche
zeigt. Diese Erkenntnis wird ausgenutzt, innerhalb der Testroutine wird
der Sensor im Vergleichsmedium gefahren und die dabei aufgezeichneten
Meßreihen
miteinander verglichen, um einen Trend herauszufinden, ob und gegebenenfalls
wie lange der Sensor noch brauchbar ist, um den geforderten Qualitäts- und
Genauigkeitsansprüchen
zu genügen.
Dazu werden vorabgespeicherte „Erfahrungswerte" hinsichtlich des
Sensorverhaltens und der entsprechend erfaßten Sensorwertereihen ausgenutzt.
In positiver Weise ergibt dieses Testverfahren eine Bewertung der
Meßelektroden,
fällt die
Bewertung positiv aus, kann die Meßelektrode weiter verwendet
werden, teure Pufferlösungen,
die in einem Analyse-Kalibrierverfahren verwendet werden müssen, sind
für das
Verfahren nicht notwendig bzw. können
sparsam eingesetzt werden. Nur dann, wenn das Analyse-Vergleichsverfahren oder
Testverfahren ergibt, daß die
Sonde nicht mehr die richtigen Werte anzeigt, muß das aufwendigere Analyse-Vergleichsverfahren
in die Wege geleitet werden und die teueren Pufferlösungen eingesetzt werden,
mit denen die Sonde beaufschlagt wird und ein übliches Kalibrierverfahren
durchgeführt
wird. Tests in Feldversuchen haben gezeigt, daß z. B. bei einem Medium, dessen
pH-Wert in engen Toleranzen produktionsbedingt bei pH 10,3 gehalten
werden soll, den Wert 10,3 pH relativ genau wieder anfährt, obwohl
die Sonde bereits durch das Meßmedium
verfälscht
ist, den Wert eines Vergleichsmediums von beispielsweise 8 pH in
zeitlichen Abständen
aber zunehmend verläßt. Es ist
also möglich,
durch Vergleich von zu unterschiedlichen Zeiten aufgezeichneten
Sensorwertereihen in einem Testverfahren mit einem Vergleichsmedium
ermittelte Werte Rückschlüsse auf
Elektrodenverschmutzung, Reaktion und dergleichen zu treffen. Insbesondere
können
hinsichtlich der Elektroden folgende Aussagen getroffen werden:
- 1. über
das zeitliche Elektrodenansprechverhalten,
- 2. die absolute Genauigkeit hinsichtlich des zu ermittelnden
pH-Wertes,
- 3. hinsichtlich einer Reaktionszeit zum erneuten Erreichen des
tatsächlichen
Meßwertes
bezogen auf das Meßmedium
nach Abschluß einer
Vergleichsmessung,
- 4. hinsichtlich des Reaktionsverhaltens bei Verwendung eines
eventuellen Spülmediums,
- 5. hinsichtlich des Verschmutzungsgrades der Elektroden,
- 6. hinsichtlich einer zukünftigen
Elektrodenalterung,
- 7. vorausschauende Bestimmung des Zeitpunktes eines automatischen
Elektrodenwechsels.
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Im
Rahmen der Erfindung ist es möglich, Aussagen über den
Zustand des Sensors aus dem zeitlichen Verlauf einzelner Sensorwertereihen
bezogen auf das Vergleichsmedium zu treffen. Wenn in diesem Zusammenhang
von dem zeitlichen Verlauf einzelner Sensorwertereihen gesprochen
wird, so betrifft dies jeweils einzelne Sensorwertereihen, die beispielsweise
an einem Tag innerhalb weniger Minuten aufgezeichnet werden.
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Es
kann vorteilhaft sein, vor Zuführung
des Vergleichsmediums ein Spülmedium
zuzuführen,
um den Sensor von Restbeständen
des Meßmediums freizuspülen. Es
ist aber auch möglich,
als Vergleichsmedium beispielsweise Wasser heranzuziehen, das auch
gleichzeitig Spülmedium
sein kann.
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Erweisen
sich die Veränderungen
von zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufgezeichneten Sensorwertereihen
als gravierend, mit anderen Worten, lassen sich diese auf eine sich
abzeichnende oder bereits vorhandene Belegung der Sensoroberfläche interpretieren,
dann können
in Weiterbildung der Erfindung automatisch zusätzliche Spülmittelzyklen initiiert werden.
Ebenso ist es möglich,
abhängig
vom Grad der Veränderung
auch die Spülzeit
zu verlängern
oder zu verkürzen,
falls dies aus der Stärke
der Veränderungen
herleitbar ist.
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Läßt der Grad
der Veränderungen
von zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufgezeichneten Sensorwertereihen
den Schluß zu,
dass der Sensor dekalibriert ist, dann wird automatisch im Rahmen
der Erfindung eine Kalibrierung des Sensors eingeleitet, wozu dem
Sensor Pufferlösungen
zugeführt
werden und anhand des Sensorwertes bezogen auf die Pufferlösungen)
eine Nachkalibrierung erfolgt.
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Anschließend wird
der Sensor wieder mit dem Vergleichsmedium beaufschlagt und dabei überprüft, ob der
Sensorwert im Bereich einer zulässigen
Hysterese liegt.
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Die
Sensorwerte werden im Rahmen des Verfahrens laufend, d. h. in zyklischen
Abständen
mit vorab gespeicherten Sensorwertereihen in einer Steuereinheit
verglichen und bewertet, dadurch wird durchgängig sichergestellt, daß der Sensor
ausreichend präzise
arbeitet und eine Fehlfunktion der mit dem Sensor ausgestatteten
Anlage ausgeschlossen ist. Durch Verwendung von „Fuzzy-Logic"-Verfahren kann das Verfahren selbstlernend
ausgebildet werden, d. h. z. B. Zykluszeiten angepaßt, verkürzt oder eine
Verlängerung
des Testroutinezeitintervalls automatisch eingeleitet werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist es ferner möglich, auch aus dem Vergleich
von zu unterschiedlichen Zeitpunkten nacheinander aufgezeichneten Sensorwertereihen
das zeitliche Sensoransprechverhalten zu bewerten, d. h. Aussagen
darüber
zu treffen, wie flink der Sensor auf gewisse Veränderungen reagiert. Darüber hinaus
kann der Verschmutzungsgrad des Sensors bestimmt werden und Aussagen über alterungsbedingte
Abweichungen der Sensorwerte gemacht werden.
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Das
Resultat der Wertereihen untereinander läßt auch eine Entscheidung zu,
daß ein
Elektrodenwechsel erforderlich ist, dieser Elektrodenwechsel kann
automatisch angezeigt oder durchgeführt werden. Ebenso ist es möglich, automatisch
eine erforderliche Neukalibrierung des Sensors anzuzeigen, die dann
sofort oder zu einem späteren
Zeitpunkt durch den Benutzer der Anlage in die Wege geleitet werden
kann. Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, eine Verkürzung der
zeitlichen Intervalle zwischen den Vergleichsmessungen automatisch
vorzunehmen oder anzuzeigen. Gleiches gilt für eine Erhöhung der Spülzyklen oder Sensorreinigungszyklen. Letztendlich
ist es auch möglich,
anzuzeigen, ob der Sensor insgesamt noch kalibrierfähig ist
oder nicht. Die Entscheidung, daß der Sensor nicht mehr kalibrierfähig ist,
wird dann logischerweise zu einer Anzeige führen, daß der Sensor auszutauschen
ist.
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Die
Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen
in den Zeichnungsfiguren näher
erläutert. Diese
zeigen:
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1 ein Vergleichsdiagramm
betreffend pH-Werte unterschiedlicher Flüssigkeiten, wobei die unterschiedlichen
Wertereihen an unterschiedlichen aufeinander abfolgenden Tagen aufgezeichnet
sind,
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2 ein schematisches Ablaufdiagramm des
Verfahrens,
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3 eine schematische Darstellung
der Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
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Zunächst wird
auf Zeichnungsfigur 1 Bezug genommen. Der sich über 8 Tage erstreckende Vergleichsdiagramm-Testlauf
wurde an zwei unterschiedlichen Flüssigkeiten durchgeführt, nämlich einer
ersten Flüssigkeit,
deren pH-Wert 9,25 beträgt und
einer zweiten Flüssigkeit,
deren pH-Wert bei 7 liegt. Die ersten 30 Meßwerte (aufgetragen auf der x-Achse
des Diagramms) beziehen sich auf das Meßmedium, d. h. die Meßelektrode
wird durch eine Flüssigkeit
mit pH 9,25 beaufschlagt. Ab Meßwert 30 wird
auf ein Vergleichsmedium umgeschaltet, bei Meßwert 115 wird wieder
auf das Meßmedium
zurückgeschaltet.
Dies bedeutet, daß sich
die Meßwerte 31–114 auf
eine Testroutine beziehen. Selbstverständlich ist es auch möglich, die
Testroutine länger zu
gestalten oder zu verkürzen
oder eine andere Anzahl von Meßwerten
im Routineintervall zu wählen.
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Im
Rahmen der Erfindung werden nun zeitlich beabstandete Meßwertereihen
aufgenommen, die sich als Kurven in dem Vergleichsdiagramm darstellen.
Die Kurven sind mit a–h
gekennzeichnet. Zunächst
ist signifikant, daß im
Meßwertebereich
bezogen auf das zu vermessende Medium aufgrund einer bereits fortgeschrittenen
Belegung der Sensoroberflächen
keine signifikanten Unterschiede zwischen den Meßreihen festgestellt werden
können.
Die Unterschiede liegen teilweise sogar im Rauschen der Meßelektronik.
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Hinsichtlich
des Bereiches, der sich auf die Testroutine bezieht, sind die Änderungen
zwischen den an nacheinander abfolgenden Tagen aufgezeichneten Meßwertereihen
aber signifikant. Die Meßwertereihe
a ist die niedrigste, gefolgt von den Meßwertereihen b–g. Die Änderung
um einen Wert von etwa +0,5 pH zeigt die zunehmende Belegung und
damit auch eine zunehmende Ungenauigkeit der Sonde an, wobei das
Vergleichsmedium so gewählt ist,
daß es
zu keiner Belegung der Sonde führt.
Die Unterschiede zwischen den Wertereihen, die im Werteintervall
der Testroutine festgestellt werden, beziehen sich demnach auf eine
Belegung der Sensoroberflächen
durch das eigentlich zu messende Medium. Es ist ein signifikanter
Anstieg der Werte betreffend die Wertereihen a–g festzustellen, aus den Veränderungen
kann der Verschmutzungsgrad der Sonde abgeleitet werden. Vor Vornahme
der Testroutine am 18.11.2002, die die Wertereihe h ergeben hat, wurde
der Sensor einem Spülmodus
unterzogen, was zu einer Absenkung der Werte um etwa pH 0,2–pH 0,3
führt,
was als Beweisanzeichen dafür
gewertet wird, daß die
Sensoroberflächen
durch Spülung
noch regenerierbar sind. Würde – wie nicht – eine Absenkung
der Wertereihen im Bereich der Testroutine durch einen zusätzlichen
Spülmodus
nicht mehr möglich
sein, dann wird der Schluß daraus
gezogen, daß die
Sensoroberflächen
nicht mehr durch Beaufschlagung mit Spül- oder Reinigungsflüssigkeit regenerierbar
sind, ein Austausch des Sensors ist dann die Folge.
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Weitere
Schlüsse
können
anhand von Erfahrungswerten aus dem zeitlichen Verlauf einzelner Wertereihen
gezogen werden, nämlich
ob die Wertereihe vom Beginn der Testroutine bis zum Schluß der Testroutine
sehr schnell auf den zu erreichenden Endwert abfällt oder ob dies langsamer,
d. h. träger geschieht.
Schließlich
können
auch die Übergangsbereiche
Testroutine/Meßmodus
aussagekräftig
sein über
den Zustand des Sensors, d. h. seine Reagierfähigkeit.
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In
Zeichnungsfigur 2 ist ein Ablaufdiagramm dargestellt, das im Wesentlichen
für sich
selbst spricht. Im Wesentlichen wird eine pH-Wert-Meßeinrichtung
von einem Meßmodus
in eine Testroutine umgeschaltet, im Rahmen der Testroutine wird
zunächst
eine Spülung
der Sensoroberflächen
vorgenommen, dann wird ein Vergleichsmedium dem Sensor zugeführt und
der pH-Wert im Rahmen der Testroutine gemessen. Die aufgezeichneten
Meßwertereihen,
die zu den Wertereihen a–h
führen,
können untereinander
verglichen werden oder auch mit vorab gespeicherten weiteren Werten
verglichen werden, durch den Vergleich wird entschieden, ob der Testroutinen-pH-Endwert
im Bereich einer Hysterese liegt oder nicht. Ist dies der Fall,
wird die Einrichtung wieder in den Meßmodus zurückgefahren, wobei noch ein
Spülvorgang
dazwischengeschaltet werden kann. Ist dies nicht der Fall, können unterschiedliche Entscheidungen
für das
Verfahren getroffen werden, nämlich
einerseits eine Verlängerung
der Spülzeit
initiiert werden oder eine automatische Kalibrierung, auch eine
automatische Reinigung mit einer Reinigungsflüssigkeit ist möglich oder
ein Elektrodenwechsel, der dann angezeigt wird.
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Die
in 3 dargestellte Vorrichtung
zur Durchführung
des Verfahrens besteht im Wesentlichen aus einem ersten Behälter 1,
in dem sich das zu vermessende Medium befindet, einem zweiten Behälter 2 zur
Aufnahme eines Spülmediums,
einem dritten Behälter 3 zur
Aufnahme eines Vergleichsmediums, einem Abflußbehälter 4 und einem Reinigungskonzentratbehälter 5.
Eine erste Leitung 6 ist an einen Abfluß 8 des ersten Behälters 1 angeschlossen,
Leitungen 7a und 7b münden in einen Zufluß 9 des
ersten Behälters 1. Über eine
dritte Leitung 10 und dazwischengeschaltete Ventile 11–13 sind
die Behälter 5, 2 und 3 an
die Leitungen 6 und 7 anschließbar.
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Der
Sensor 14 befindet sich in einer Durchlaufarmatur 15,
deren Eingang an die Leitung 10 angeschlossen ist, wobei
durch ein Ventil 16, das als Umschaltventil ausgebildet
ist, der Durchlaufarmatur 15 entweder Flüssigkeit
aus dem ersten Behälter
zugeführt
werden kann, wozu eine Pumpe 17 vorgesehen ist oder Flüssigkeiten
aus den Behältern 2, 3 oder 5.
Wird die Anlage im Meßmodus
gefahren, wird über
die Pumpe 17, die Leitung 6 und das Umschaltventil 16 zu
vermessende Flüssigkeit über die
Leitung 18 der Durchlaufarmatur 15 zugeführt. Mit
Einleitung der Testroutine wird das Ventil 16 geschlossen,
das Ventil 12 geöffnet,
so daß zunächst Spülmedium über die
Leitung 10 zum Sensor 14 gelangt. Dabei ist ein
Ventil 19 so geschaltet, daß die Flüssigkeiten der Testroutine
in den Abflußbehälter 4 gelangen. Nach
dem Spülzyklus
wird das Ventil 12 geschlossen und das Ventil 13 geöffnet, so
daß der
Sensor 14 mit Vergleichsmedium aus dem Behälter 3 beaufschlagt wird.
Dann werden durch die Steuerungseinheit 20 die Sensorwerte
aufgezeichnet. Nach Abschluß der Testroutine
wird das Ventil 13 wieder geschlossen und das Ventil 12 kurzzeitig
zur Zwischenspülung
geöffnet
und dann nach Abschluß dieses
Zwischenspülvorganges
das Ventil 16 wieder in die gezeigte Stellung gebracht,
in der zu vermessendes Medium über die
Leitung 18 über
den Sensor geführt
wird. Das Ventil 19 befindet sich dann wieder in einer
Schaltstellung, so daß über die
Leitung 7b zu vermessende Flüssigkeit vom Sensor in den
Behälter 1 zurückgepumpt
wird.
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Die
Steuerungseinheit 20 umfaßt eine Timer-Vorrichtung,
um die jeweiligen Spülzyklen,
Meßzyklen,
Vergleichszyklen oder Reinigungszyklen der Länge nach zu definieren und
entsprechend zu initiieren. Außerdem
ist eine Speichereinheit und eine Vergleichereinheit vorgesehen,
beides kann durch einen üblichen
Prozessor geleistet werden. Ein Mehrfach-Display 21 ist
entsprechend umschaltbar, um den Benutzer interessierende Werte
in einem Meßmodus
oder in einem Testroutine-Modus anzuzeigen.
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- 1
- erster
Behälter
- 2
- zweiter
Behälter
- 3
- dritter
Behälter
- 4
- Abflußbehälter
- 5
- Reinigungskonzentratbehälter
- 6
- erste
Leitung
- 7
- Leitung
- 8
- Abfluß v. 1
- 9
- Zufluß v. 1
- 10
- dritte
Leitung
- 11
- Ventil
- 12
- Ventil
- 13
- Ventil
- 14
- Sensor
- 15
- Durchlaufarmatur
- 16
- Ventil
- 17
- Pumpe
- 18
- Leitung
- 19
- Ventil
- 20
- Steuerungseinheit
- 21
- Mehrfach-Display