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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Weg aufzuzeigen, wie in einem Funkkommunikationssystem mindestens
ein Mobilfunkgerät
Einstellungen und/oder Entscheidungen zum Empfang eines Punkt-zu-Mehrpunkt-Services,
der von mindestens einer Funknetzwerkkomponente des Funkkommunikationssystems
ein ein oder mehrere Gruppen von Mobilfunkgeräten übermittelt wird, spezifisch für diesen
Service vorzunehmen. Diese Aufgabe wird mit Hilfe des folgenden,
erfindungsgemäßen Verfahrens
gelöst:
Verfahren
zur Signalisierung von Informationen über Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten
von einem Funknetzwerk an mindestens ein Mobilfunkgerät in mindestens
einer Funkzelle, um aufgrund dieser Informationen Einstellungen
und/oder Entscheidungen zum Empfang mindestens eines Punkt-zu-Mehrpunkt-Services,
der vom Funknetzwerk ausgestrahlt wird, im jeweiligen Mobilfunkgerät spezifisch
für diesen
Service vorzunehmen, indem vom Funknetzwerk diese Mobilfunkgeräte-Fähigkeitsinformationen
in mindestens einem Kontrollsignal vorab vor der Übertragung
der Nutzdaten des Services an das jeweilige Mobilfunkgerät übermittelt
werden, dieses Kontrollsignal vom Mobilfunkgerät ausgewertet wird, und daraufhin
vom Mobilfunkgerät
die Einstellungen für
den Empfang des jeweiligen Services spezifisch vorgenommen werden,
oder bei Nichterfüllung
der für
den jeweiligen Service spezifisch vorausgesetzten Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten die Entscheidung
getroffen wird, diesen Service nicht zu empfangen.
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Dadurch, dass im jeweiligen Mobilfunkgerät durch
mindestens ein Kontrollsignal vorab, d.h. vor der eigentlichen Datenübertragung
des jeweiligen Punkt-zu-Mehrpunkt-Services, In formationen darüber geliefert
werden, welche Fähigkeiten
das Mobilfunkgerät
zum Empfang des anstehenden Punkt-zu-Mehrpunkt-Services mitbringen soll,
kann das Mobilfunkgerät
aufgrund der vorab übermittelten Mobilfunkgeräte-Voraussetzungen bzw.
-Anforderungen von sich aus entscheiden, dass es bei Nichterfüllung der
für den
anstehenden Service vorausgesetzten Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten diesen Service nicht empfängt, oder
bei Erfüllung
der vorausgesetzten Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten
Einstellungen für
den Empfang dieses Services vornimmt. Auf diese Weise ist eine effiziente
Signalverarbeitung in den Mobilfunkgeräten ermöglicht, an die der jeweilige Punkt-zu-Mehrpunkt-Service
ausgehend vom Funknetzwerk gerichtet ist. Denn zum einen spart sich
das jewei- lige Mobilfunkgerät
unnötige
Empfangsversuche für
den abgestrahlten Punkt-zu-Mehrpunkt-Service ein, falls es vorher
die Entscheidung getroffen hat, den anstehenden Punkt-zu-Mehrpunkt-Service wegen
des Fehlens der vorausgesetzten Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten bzw. -Eigenschaften
nicht zu empfangen. Zum anderen kann das jeweilige Mobilfunkgerät Einstellungen
von Empfangsparametern spezifisch, d.h. individuell für den jeweilig
abzusendenden Service vornehmen, falls es vorher nach Auswertung
des übermittelten
Kontrollsignals zu dem Schluss gekommen ist, dass seine Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten für den nachfolgend zu übermittelnden
Service ausreichend sind.
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Die Erfindung betrifft auch ein Funkkommunikationssystem
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die Erfindung und ihre Weiterbildungen
werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 in
schematischer Darstellung einen Teilausschnitt eines Funknetzwerks,
das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
Informationen über Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten, die für einen
bestimmten, vom Funknetzwerk zu übermittelnden Punkt-zu-Mehrpunkt-Service zum ordnungsgemäßen Empfang
vorausgesetzt werden, an diejenigen Mobilfunkgeräte vor Absenden der eigentlichen
Daten des Punkt-zu-Mehrpunkt-Services überträgt, an die
dieser Service gerichtet ist, und
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2 in
schematischer Darstellung ein Signalisierungsschema zur Vorbereitung
der Übermittlung
von Daten eines bestimmten Multimedia Broadcast und Multicast Service
(MBMS) ausgehend vom Kernnetzwerk eines UMTS-Funkkommunikationssystems über dessen
UTRAN-Funknetzwerk
an ein Mobilfunkgerät,
das zur Benachrichtigungsgruppe von Mobilfunkgeräten des MBMS-Services gehört, wobei
vorab nach dem erfindungsgemäßen Prinzip Informationen über die
Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten, die
für einen
einwandfreien Empfang des zu übermittelnden
MBMS-Service spezifisch gefordert werden, an das Mobilfunkgerät über die
Luftschnittstelle zwischen dem UTRAN-Funknetzwerk und dem Mobilfunkgerät gesendet
werden.
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Elemente mit gleicher Funktion und
Wirkungsweise sind in den 1 und 2 jeweils mit denselben Bezugszeichen
versehen.
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1 zeigt
schematisch als Teil eines Funkkommunikationssystems FS nach dem
UMTS-Standard (Universal Mobile Telecommunications System) dessen
Kernnetzwerk CN sowie ein dazu hierarchisch untergeordnetes UTRAN-Funknetzwerk
UTA. Das Kernnetzwerk CN sowie das UTRAN-Funknetzwerk UTR sind dabei
jeweils durch gestrichelte Umrahmungen angedeutet. Das Kernnetzwerk
CN umfasst mindestens eine übergeordnete
Funknetzwerk-Kontrolleinheit, insbesondere einen sogenannten SGSN
(Serving GPRS Support Note). Diese übergeordnete Funknetzwerk-Kontrolleinheit
CN ist über
ein oder mehrere Festnetz leitungen mit ein oder mehreren untergeordneten
Funknetzwerk-Kontrolleinheiten
des UTRAN-Funknetzwerks UTR verbunden. In einem UMTS-Funkkommunikationssystem
ist die jeweilige untergeordnete Funknetzwerk-Kontrolleinheit durch
einen sogenannten RNC, d.h. Radio Network Controller, und die übergeordnete
Funknetzwerk-Kontrolleinheit durch einen sogenannten Serving GPRS
Support Node (SGSN) gebildet. Hier im Ausführungsbeispiel von 1 ist der Serving GPRS Support
Node (SGSN) als übergeordnete
Funknetzwerk-Kontrolleinheit über
zwei Festnetzleitungen FV1, FV2 jeweils an einen Radio Network Controller RNC1,
RNC2 angeschlossen. Die jeweilig untergeordnete Funknetzwerk-Kontrolleinheit
wie z.B. RNC1 ist wiederum für
den Kommunikationsverkehr zu und von mindestens einer Basisstation
in mindestens einer Funkzelle des Kommunikationssystems zuständig. Hier
in der 1 ist die erste
untergeordnete Funknetzwerk-Kontrolleinheit RNC1 über eine
Festnetzleitung FV11 mit einer ersten Basisstation BS1 in einer
ersten Funkzelle FZ1 verbunden. Die zweite, untergeordnete Funknetzwerk-Kontrolleinheit
steuert den Kommunikationsverkehr sowohl zu einer zweiten Basisstation
BS2 in einer zweiten Funkzelle FZ2 über eine Festnetzleitung FV22
als auch zu einer dritten Basisstation BS3 in einer dritten Funkzelle
FZ3 über eine
Festnetzleitung FV23. In der ersten Funkzelle FZ1 halten sich dabei
momentan zwei Mobilfunkgeräte
MS1, MS2 auf. In der zweiten Funkzelle ist hier im Ausführungsbeispiel
von 1 momentan ein Mobilfunkgerät MS3 anwesend,
während
sich in der dritten Funkzelle FZ3 ein viertes Mobilfunkgerät MS4 befindet.
Das UTRAN-Funknetzwerk UTR ist allgemein ausgedrückt durch ein oder mehrere
dieser untergeordneten Funknetzwerk-Kontrolleinheiten sowie den
diesen zugeordneten Basisstationen gebildet. Der Kommunikationsverkehr
zwischen jeder Basisstation dieses UTRAN-Funknetzwerks und den etwaig
sich in deren Funkzelle aufhaltenden Mobilfunkgeräten erfolgt
dabei in Downlink-Richtung (= Übertragungsrichtung
von der jeweiligen Basisstation zum jeweiligen Mobilfunkgerät in dessen
Funkzelle) und Uplink-Richtung (= Übertragungsrichtung vom jeweiligen
Mobilfunkgerät
zur Basisstation in dessen Aufenthaltsfunkzelle) über mindestens
eine Luftschnittstelle.
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Bei sogenannten Punkt-zu-Mehrpunkt-Diensten
werden dieselben Daten oder Nachrichten ausgehend vom Kernnetzwerk
(core network) an das jeweilig untergeordnete Funknetzwerk UTR, und
von diesem an diejenigen Mobilfunkgeräte gleichzeitig übertragen,
die einer Gruppe zum Empfang des jeweilig spezifischen, zum Absenden
bereitstehenden Punkt-zu-Mehrpunkt-Dienstes angehören. Ein solcher Punkt-zu-Mehrpunkt-Service
ist im UMTS-Standard insbesondere der sogenannte Multimedia Broadcast
und Multicast Service (MBMS). Dies ist ein Service bzw. Dienst,
bei dem dieselben Daten vom UTRAN-Funknetzwerk UTR an mehrere Mobilfunkgeräte einer
bestimmten Multicast-Gruppe gleichzeitig übertragen
werden (Punkt-zu-Mehrpunkt-Übertragung).
Die zu übertragenden MBMS-Daten
werden dabei über
gemeinsame Verbindungswege vom Funknetzwerk UTR als Sender zu den
Mobilfunkgeräten
einer bestimmten Multicast-Gruppe (= Empfänger) im Idealfall nur einmal gesendet.
Die benötigte
Bandbreite im Funknetzwerk und auf der jeweiligen Luftschnittstelle
für die Übertragung
eines bestimmten MBMS-Services
an eine Gruppe von Multicast-Empfängern wird dadurch verringert.
Anwendungsbeispiele für
spezifische Multicast-Gruppen
sind beispielsweise News-Groups, Audio- und Video-Streaming, verteilte
Anwendungen, usw.. Punkt-zu-Mehrpunkt--Dienste wie z.B. MBMS sind also reine
Downlink-Services, d.h. es werden nur Daten bzw. Nachrichten vom
Funknetzwerk wie z.B. UTR an die Mobilfunkgeräte einer bestimmten Gruppe
gesendet, innerhalb dieses Dienstes aber nicht Daten von diesen
Mobilfunkgeräten
in umgekehrter Richtung an das Funknetzwerk. In der 1 werden MBMS-Daten von einer Netzwerkkomponente,
die den MBMS-Service bereitstellt (aber in 1 der Übersichtlichkeit halber weggelassen
worden ist), an das UMTS-Kernnetzwerk CN gesendet und von dort über das
UTRAN-Funknetzwerk
zu den Mobilfunkgeräten
MS1 bis MS4 in den verschiedenen Funkzellen FZ1, FZ2, FZ3 übertragen.
Die vier Mobilfunkgeräte
MS1 bis MS4 gehören
nämlich
einer vordefinier baren Gruppe an, die sich für einen spezifischen MBMS-Service
eingeschrieben haben. Die gleichzeitige Übertragung der MBMS-Daten an alle Mobilfunkgeräte dieser
spezifischen Gruppe ist in der 1 durch
aufgedickt gezeichnete Pfeile angedeutet, die mit dem Bezugszeichen
PZMS versehen sind. Die Pfeile PZMS verdeutlichen, dass der Datenstrom des übermittelten
MBMS-Service ausgehend von einer Komponente des Kernnetzwerks CN über das UTRAN-Funknetzwerk
UTR an diejenigen Mobilfunkgeräte
gerichtet sind, die Mitglied einer zum Empfang dieses bestimmten
MBMS-Service berechtigten Gruppe sind.
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Um nun dem jeweiligen Mobilfunkgerät wie z.B.
MS3 derjenigen Gruppe von Mobilfunkgeräten, an die ein bestimmter
bzw. spezifischer Punkt-zu-Mehrpunkt-Service wie z.B. MBMS-Service gerichtet
ist, zu ermöglichen,
seinen Empfang für
diesen, zu übermittelnden
Service spezifisch anzupassen, werden vom Funknetzwerk CN, UTR Informationen über Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten, die zum ordnungsgemäßen Empfang
des spezifischen Services Voraussetzung sind, in mindestens einem
Kontrollsignal vorab vor der Übertragung
des Services an das jeweilige Mobilfunkgerät wie z.B. MS3 übermittelt. Ein
solches Kontroll- bzw. Steuersignal kann eigens vom Funknetzwerk
wie z.B. CN, UTR an die Mitglieder-Mobilfunkgeräte der für diesen spezifischen Service
eingeschriebenen Gruppe vorab, d.h. vor Übermittlung der eigentlichen
Daten des Punkt-zu-Mehrpunkt-Services, übertragen
werden. Dieses eigenständige
Steuersignal, das vorab auf denselben Übertragungspfaden wie die später nachfolgenden Daten
des zu übermittelnden
Punkt-zu-Mehrpunkt-Services
an die empfangsberechtigten Mitglieder der jeweilig angesprochenen
Gruppe übermittelt wird,
ist in der 1 durch strichpunktierte
Pfeile CS angedeutet. Da in diesem Kontrollsignal CS dem jeweiligen
Mobilfunkgerät
wie z.B. MS3 Informationen darüber
mitgeteilt werden, welche Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten bzw. -Eigenschaften
zum ordnungsgemäßen bzw.
einwandfreien Empfang des nachfolgend gesendeten Gruppen-Services
vorausgesetzt werden, kann es selbständig entscheiden, ob es diese
Bedingungen erfüllt,
oder seine Fä higkeiten
unzureichend sind. Bei Nichterfüllung
der für
diesen spezifischen Service vorausgesetzten Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten trifft es vorzugsweise
die Entscheidung, den spezifischen Service nicht zu empfangen. Dadurch
werden unnötige
Empfangsversuche des jeweiligen Mobilfunkgeräts während der eigentlichen Datenübertragung
des Punkt-zu-Mehrpunkt-Services weitgehend vermieden. Falls das
jeweilige Mobilfunkgerät
wie z.B. MS3 feststellt, dass es die im vorab detektierten Kontrollsignal übermittelten
Informationen über
die für
den Empfang des spezifischen Gruppen-Services vorausgesetzten Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten
ausreichend erfüllt,
nimmt es Einstellungen für
den Empfang dieses. Services spezifisch vor. Solche Informationen
können
Quality of Service-Parameter (QoS-Parameter), und/oder Luftschnittstellen-Parameter,
insbesondere Transportkanal-Fähigkeiten
(siehe z.B. 10.3.3.40 Transport Channel capability der Spezifikation
3GPP TS 25.331 V3.c.0 Radio Resource Control (RRC), Protocol Specification,
Release 99), physikalische Kanal-Fähigkeiten (siehe z.B. 10.3.3.25
Physical Channel capability der Spezifikation 3GPP TS 25.331 V3.c.0
Radio Resource Control (RRC), Protocol Specification, Release 99),
und/oder Hochfrequenz-, Sicherheits-, und/oder Messungs-Fähigkeiten
(siehe z.B. 10.3.3.21 Measurement capability der Spezifikation 3GPP
TS 25.331 V3.c.0 Radio Resource Control (RRC), Protocol Specification,
Release 99), betreffen. Auf diese Weise kann der Empfang des jeweiligen
Mobilfunkgeräts,
an das der bestimmte Punkt-zu-Mehrpunkt-Service gerichtet ist, individualisiert,
d.h. speziell für
diesen spezifischen Service eingestellt werden. Das jeweilige Mobilfunkgerät wie z.B.
MS3 wird also erst durch das vorab übermittelte Kontrollsignal
wie z.B. CS in die Lage versetzt, zu beurteilen, ob es zum Empfang
und/oder Verarbeitung der Daten des nachfolgend gesendeten Punkt-zu-Mehrpunkt-Services
fähig und
geeignet, d.h. von seinen Fähigkeiten
bzw. Eigenschaften her ausreichend ausgelegt ist.
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Alternativ zur Übermittlung eines eigenständigen Kontrollsignals
kann es gegebenenfalls auch zweckmäßig sein, Informatio nen über vorausgesetzte
Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten
in mindestens einem der Steuersignale teilweise oder ganz mitzuübertragen,
d.h. zu integrieren, die sowieso bereits zur Vorankündigung
und zum Aufbau entsprechender Übertragungspfade
für die
nachfolgende Datenübertragung
des jeweiligen Punkt-zu-Mehrpunkt-Services verwendet
werden. Diese vorteilhafte Einbettung des Kontrollsignals zur Übermittlung
von Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten,
die spezifisch für
einen bestimmten, anstehenden Punkt-zu-Mehrpunkt-Service vorausgesetzt
werden, in einem bereits vorhandenen Steuersignal zum Einleiten
des Datenempfangs für
den jeweilig anstehenden Punkt-zu-Mehrpunkt-Service wird anhand des Signalisierungsschemas
von 2 beispielhaft zwischen
den Schnittstellen der Funknetzwerke CN, UTR und dem Mobilfunkgerät MS3 für das UMTS-Funkkommunikationssystem
FS von 1 erläutert. Die
Schnittstellen sind dabei jeweils durch vertikale Linien verdeutlicht.
Die zeitliche Signalisierungsabfolge zwischen den beteiligten Netzwerkelementen
und dem Mobilfunkgerät
MS3 wird zweckmäßigerweise
folgendermaßen
durchgeführt:
- 1. Die Netzwerkkomponente im Kernnetzwerk,
die einen bestimmten Punkt-zu-Mehrpunkt-Service, wie hier insbesondere
den MBMS-Service, bereitstellt, sendet MBMS-Daten an das Kernnetzwerk CN.
Dies ist durch den Pfeil 51 angedeutet. Die den Service
bereitstellende Netzwerkkomponente im Kernnetzwerk CN ist dabei
in der 2 ebenfalls der
zeichnerischen Übersichtlichkeit
halber weggelassen worden.
- 2. Das Kernnetzwerk CN benachrichtigt nun das untergeordnete
UTRAN-Funknetzwerk UTR mit Hilfe eines Steuersignals S2 („MBMS-Notification") über das
Vorliegen von MBMS-Daten. Diese Benachrichtigung enthält unter
anderem Informationen, für
welchen MBMS-Service Daten übertragen
werden sollen. Dazu enthält
das Benachrichtigungssignal S2 eine sogenannte MBMS-Service-ID (ID
= Identifier), d.h. einen eindeutigen Identifikator bzw. eindeutige
Kennung. Wei terhin umfasst das Benachrichtigungssignal S2 Informationen
darüber,
in welchen Funkzellen dieser anstehende Service übertragen werden soll.
- 3. Das UTRAN-Funknetzwerk UTR benachrichtigt daraufhin diejenigen
Mobilfunkgeräte
in den Funkzellen, für
die der MBMS-Service verfügbar sein
soll, über
das Vorliegen von MBMS-Service-Daten mit Hilfe eines Benachrichtigungssignals
S3 („MBMS-Notification"). Dieses Benachrichtigungssignal
S3 wird dabei über
die Luftschnittstelle von der Basisstation BS2 an das Mobilfunkgerät MS3 abgestrahlt.
- 4. Zwischen dem Kernnetzwerk CN und dem UTRAN-Funknetzwerk wird
anschließend
ein sogenannter wechselseitiger MBMS-Service-Kontext aufgebaut, um einen Übertragungspfad
für die
Daten des MBMS-Service bereitzustellen. Dies ist durch einen Doppelpfeil
S4 in der 2 angedeutet.
Der Signalaustausch S4 bzw. Hin- und Herverkehr („MBMS-Service-Context-Establishment") umfasst dabei Parameter
wie z.B. MBMS-Service-ID, QoS-Parameter (QoS = Quality of Service),
usw.. Es werden also vom Kernnetzwerk CN an das UTRAN-Funknetzwerk
UTR unter anderem die MBMS-Service-ID
und die QoS-Parameter mitgeteilt, mit denen der MBMS-Service anschließend übertragen
werden soll.
- 5. Das UTRAN-Funknetzwerk UTR sendet schließlich mit Hilfe eines Steuersignals
S5 MBMS-Kontroll-Informationen an das Mobilfunkgerät MS3 sowie
an die übrigen,
der Service-Gruppe
zugehörigen
Mobilfunkgeräte
wie z.B. MS1, MS2, MS4 in deren Aufenthaltsfunkzellen FZ1, FZ3.
Diese MBMS-Kontroll-Informationen
im Steuersignal S5 enthalten unter anderem die MBMS-Service-ID und
die Radio Bearer Parameter, damit das jeweilig angesprochene Mobilfunkgerät wie z.B.
MS3 auf die entsprechenden Radio-Ressourcen hören kann, über die dann die eigentlichen
MBMS-Daten übertragen
werden. Diese MBMS-Kontroll-Informationen sind in der
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2 Bestandteil
des Steuersignals S5 und mit dem Bezugszeichen MCI gekennzeichnet.
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Erfindungsgemäß enthält das Steuersignal S5 nun
zusätzlich
auch noch Informationen CI über diejenigen
Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten bzw. Eigenschaften,
die für
einen einwandfreien Empfang und/oder ordnungsgemäße Verarbeitung der Daten des
MBMS-Services im jeweilig adressierten Mobilfunkgerät notwendig
sind. Dies sind insbesondere die Quality of Service-Parameter und weitere
Parameter, wie Transportkanal-, physikalischer Kanal-, Hochfrequenz
(Radio Frequency)-, Sicherheits- und Messungs-Fähigkeiten. Diese und weitere
Fähigkeits-Informationen
sind insbesondere in Kapitel 10.3.3.42 (UE radio access capability)
der Spezifikation 3GPP TS 25.331 V3.c.0 Radio Resource Control (RRC),
Protocol Specification, Release 99 näher beschrieben bzw. angegeben.
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Aufgrund dieser vorab mitübermittelten
Informationen über
Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten,
die für den
jeweilig bestimmten, zur Übermittlung
anstehenden Punkt-zu-Mehrpunkt-Service spezifisch vorausgesetzt
werden, haben nun alle Mobilfunkgeräte, die sich für diesen
speziellen Punkt-zu-Mehrpunkt-Service, insbesondere MBMS-Service,
interessieren, die Möglichkeit,
ihre gegebenen Geräte-Fähigkeiten bzw.
-Eigenschaften dahingehend zu überprüfen, ob sie
die spezifisch für
diesen Service geforderten Fähigkeiten
zumindest einhalten, d.h. ausreichende Fähigkeiten aufweisen. Stellt
das jeweilige Mobilfunkgerät
wie z.B. MS3 von 2 nach
Auswertung des übermittelten
Kontrollsignals wie z.B. S5 mit den darin enthaltenen Informationen über die
geforderten Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten fest, dass es diese
Mindestanforderungen von seiner Ausstattung her nicht einhalten
kann, so trifft es die Entscheidung, den spezifischen Service überhaupt
nicht zu empfangen. Dadurch erspart es sich unnötige Empfangungsversuche und
damit Aufwand an Signalverarbeitung während des Zeitraums, in dem
die Daten des spezifischen Services tatsächlich vom Funknetzwerk gesendet
werden. Stellt das jeweilige Mobil funkgerät fest, dass es den Mindestanforderungen
zum einwandfreien Empfang und/oder der ordnungsgemäßen Verarbeitung
der Daten des speziell anstehenden Services von seinen Fähigkeiten
her genügt,
so nimmt es spezifisch für
diesen bereitgestellten Service Einstellungen hinsichtlich seiner
Fähigkeiten zum
an diesen Service angepassten Empfang vor. Dadurch ist ein verbesserter,
d.h. effizienterer Empfang der Daten des Services ermöglicht.
Allgemein ausgedrückt
kann also das jeweilige Mobilfunkgerät auf der Basis der übermittelten
Informationen über die
geforderten Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten,
wie z.B. aufgrund der Parameter CI („Capability Information") im Steuersignal
S5 von 2, Konfigurationen und
Einstellungen vornehmen, um verbessert die MBMS-Daten zu empfangen.
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Dieser Schritt der Anpassung der
Empfangs- und Verarbeitungseigenschaften des jeweiligen Mobilfunkgeräts aufgrund
der übermittelten,
geforderten Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten
ist im Signalisierungsschema von 2 durch
ein Rechteck DU bezogen auf die Schnittstelle des Mobilfunkgeräts MS3 angedeutet.
Der Neukonfigurationsvorgang zur service-spezifischen Anpassung
der Mobilfunkgeräte-Eigenschaften
ist dort mit den englischen Fachausdrücken „Perform configurations and
settings for receiving MBMS-data" gekennzeichnet.
Schließlich werden
in einem letzten Schritt erst daraufhin die eigentlichen MBMS-Daten
vom Kernnetzwerk CN mittels eines Übertragungssignals S6 („MBMS data") zum UTRAN-Funknetzwerk
UTR, und von dort an die vom Service angesprochenen Mobilfunkgeräte wie hier
z.B. MS3 mit Hilfe eines Übermittlungssignals
S7 („MBMS
data") über die
jeweilige Luftschnittstelle übertragen.
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Zusammenfassend betrachtet lässt also
das Funknetzwerk über
mindestens eine Luftschnittstelle eine oder mehrere Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten,
die zum Empfang eines spezifischen Punkt-zu-Mehrpunkt-Service bzw.
Dienstes wie z.B. MBMS gefordert sind, vorab, d.h. vor Übermittlung
der eigentlichen Service-Daten, dem jeweiligen Mobilfunkgerät zukommen.
Das Funknetzwerk sendet dabei denjenigen Mobilstationen, die einen bestimmten Punkt-zu-Mehrpunkt-Service,
insbesondere MBMS-Service
empfangen möchten,
Informationen über
die benötigten
Mobilstationsfähigkeiten,
die für die
jeweilige Mobilstation zum Empfang und/oder zur Weiterverarbeitung
der anstehenden Service-Daten Voraussetzung sind, mit Hilfe mindestens
eines Kontroll- bzw. Steuersignals zu. Solche geforderten Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten
sind beispielsweise Transportkanal-, physikalische Kanal-, RF- (Radio
Frequency), Sicherheits-, Messungs-Fähigkeiten, und/oder Quality
of Service-Parameter. Diese und weitere Fähigkeits-Informationen sind
insbesondere in Kapitel 10.3.3.42 (UE radio access capability) der Spezifikation
zu UMTS in 3GPP TS 25.331 V3.c.0, Radio Resource Control (RRC),
Protocol Specification, Release 99 näher beschrieben bzw, aufgeführt. Die
Mobilfunkgeräte-Fähigkeitsinformationen
können
entweder in der gesamten Funkzelle gebroadcastet werden, oder an
eine oder mehrere bestimmte Gruppen von Mobilfunkgeräten über bestimmte Funkkanäle' zu deren Mobilfunkgeräten übertragen werden.
Basierend auf den empfangenen Mobilfunkgeräte-Fähigkeitsinformationen nimmt
das jeweilige Mobilfunkgerät
spezifisch für
den jeweilig anstehenden Punkt-zu-Mehrpunkt-Service gezielt Einstellungen
vor, oder entscheidet sich bei Nichterfüllung der geforderten Eigenschaften,
dass es den nachfolgend gesendeten Service überhaupt nicht empfängt. Die Vorab-Signalisierung
der geforderten Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten
jeweils speziell für
den jeweilig anstehenden Punkt-zu-Mehrpunkt-Dienst ist insbesondere deshalb
zweckmäßig, weil
das jeweilig betroffene Mobilfunkgerät bzw. Mobilstationen a priori
vor der eigentlichen Datenübertragung
des Services in Kenntnis gesetzt worden ist, welche Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten
für den
Empfang der Daten notwendig sind und daraufhin entscheiden kann,
ob der Punkt-zu-Mehrpunkt-Service überhaupt
empfangen werden kann, und falls dies der Fall ist, wie der Datenempfang
individualisiert für
diese speziellen Service eingestellt werden kann. Das jeweilige
Mobilfunkgerät
wertet also die übermittelten
Fähigkeitsanforderungen
für den
jeweiligen Service basierend auf einer zusätzlichen Signalisierung durch
das Netzwerk selbständig
aus. Würde
dem jeweiligen Mobilfunkgerät
die Möglichkeit
gegeben werden, das Netzwerk über
seine Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten
zu informieren, so würde
dies sowohl erhebliche Signalisierungen auf der Luftschnittstelle
zum Funknetzwerk, als auch einen erheblichen Aufwand im Netzwerk
selbst erfordern, um die Informationen der potentiell sehr zahlreichen
Mobilfunkgeräte,
die durch einen Punkt-zu-Mehrpunkt-Service
angesprochen werden können,
auszuwerten. Demgegenüber
genügt
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
lediglich ein zusätzliches
Kontrollsignal zur Vorab-Übertragung
der geforderten Mobilfunkgeräte-Fähigkeiten
in downlink-Richtung,
oder das Einfügen
in ein bereits sowieso vorhandenes Steuersignal beim Aufbau der Übertragungspfade
für die
spezifisch anstehende Punkt-zu-Mehrpunkt-Übertragung, d.h. in diejenige Übertragungsrichtung,
in die die Punkt-zu-Mehrpunkt-Übertragung
vom Netzwerk zu den einzelnen angesprochenen Mobilfunkgeräten sowieso
gerichtet ist. Dadurch können
zusätzliche
Signalisierungssignale in uplink-Richtung, d.h. in Gegenrichtung
zum Punkt-zu-Mehrpunkt-Service vom jeweilig angesprochenen Mobilfunkgerät zurück zum Funknetzwerk, weitgehend
vermieden werden.