Elastisch oder plastisch hochdehnbare
Selbstklebebänder,
welche sich durch dehnendes Verstrecken in der Verklebungsebene
rückstands-
und zerstörungsfrei
wieder ablösen
lassen, sind beispielsweise aus der
US 4,024,312 A ,
DE 33 31 016 C2 , WO 92/11332 A1, WO 92/11333
A1,
DE 42 22 849 C1 ,
WO 95/06691 A1,
DE
195 31 696 A1 ,
DE
196 26 870 A1 ,
DE
196 49 727 A1 ,
DE
196 49 728 A1 ,
DE
196 49 729 A1 ,
DE
197 08 364 A1 ,
DE
197 20 145 A1 ,
DE
198 20 858 A1 , WO 99/37729 A1 und
DE 100 03 318 A1 bekannt
und werden nachfolgend auch als stripfähige Selbstklebebänder bezeichnet.
Eingesetzt werden solche stripfähigen Selbstklebebänder häufig in
Form von ein- oder beidseitig haftklebrigen Klebfolienstreifen,
die bevorzugt einen nicht haftklebrigen Anfassbereich aufweisen,
von welchem aus der Ablöseprozess
eingeleitet wird. Besondere Anwendungen entsprechender Selbstklebebänder finden sich
unter anderem in
DE
42 33 872 C1 ,
DE
195 11 288 C1 ,
US
5,507,464 A ,
US
5,672,402 A und WO 94/21157 A1. Spezielle Ausführungsformen
sind auch in der
DE
44 28 587 C1 ,
DE
44 31 914 C1 , WO 97/07172 A1,
DE 196 27 400 A1 , WO 98/03601
A1 und
DE 196 49 636
A1 ,
DE 197
20 526 A1 ,
DE
197 23 177 A1 ,
DE 197
23 198 A1 ,
DE
197 26 375 A1 ,
DE
197 56 084 C1 ,
DE
197 56 816 A1 ,
DE
198 42 864 A1 ,
DE
198 42 865 A1 , WO 99/31193 A1, WO 99/37729 A1, WO 99/63018
A1, WO 00/12644 A1 und
DE
199 38 693 A1 beschrieben.
Bevorzugte Einsatzgebiete vorgenannter
stripfähiger
Klebfolienstreifen beinhalten insbesondere die rückstands- und zerstörungsfrei
wieder ablösbare
Fixierung leichter bis mittelschwerer Gegenstände im Wohn-, Arbeits- und
Bürobereich.
Sie ersetzen hierbei klassische Befestigungsmittel wie zum Beispiel
Stecknadeln, Pin-Nadeln, Heftzwecken, Nägel, Schrauben, klassische
Selbstklebebänder
und Flüssigklebstoffe. Wesentlich
für den
erfolgreichen Einsatz der oben genannten Klebfolienstreifen ist
neben der Möglichkeit
des rückstands-
und zerstörungsfreien
Wiederablösens
verklebter Gegenstände
deren einfache und schnelle Verklebung sowie für die vorgesehene Verklebungsdauer
deren sicherer Halt. Hierbei ist insbesondere zu berücksichtigen,
dass die Funktionsfähigkeit
der Klebestreifen auf einer Vielzahl von Substraten gegeben sein
muss, um als Universalfixierung im Wohn-, Arbeits- und Bürobereich
dienen zu können.
Obwohl in der oben zitierten Literatur
eine breite Palette von Haftklebemassen für die Verwendung in stripfähigen Selbstklebebändern beschrieben
werden, weisen aktuell im Markt befindliche Handelsprodukte (zum
Beispiel tesa® Powerstrips® der
tesa AG, 3M Command® Adhesive Klebstreifen
der Firma 3M sowie Plastofix® Formuli Force 1000 Klebestreifen
der Firma Plasto S.A.) sämtlich
Haftklebemassen auf Basis von Styrolblockcopolymeren auf.
Typischerweise finden lineare oder
radiale Blockcopolymere auf Basis von Polystyrolblöcken und
Polybutadienblöcken
und/oder Polyisoprenblöcken
Verwendung, also zum Beispiel radiale Styrol-Butadien-(SB)n und/oder lineare Styrol-Butadien-Styrol(SBS)- und/oder lineare
Styrol-Isopren-Styrolblockcopolymere (SIS). Vorteile der vorgenannten
styrolblockcopolymerbasierenden Haftklebemassen für den Einsatz
in stripfähigen Selbstklebebändern sind
zum Beispiel die mit ihnen erreichbaren sehr hohen Verklebungsfestigkeiten
(bedingt unter anderem durch die gleichzeitige Realisierung einer
sehr hohen Kohäsion
und sehr hoher Klebkräfte), eine
ausgeprägte
Reduzierung der Haftklebrigkeit beim verstreckenden Ablösen (welches
den Ablöseprozess deutlich
erleichtert oder gar erst ermöglicht)
sowie eine sehr hohe Zugfestigkeit, welche insbesondere für einen reißerfreien
Ablöseprozess
wesentlich ist.
Nachteil dieser auf ungesättigten
Elastomeren basierenden Styrolblockcopolymere ist ihre geringe UV-Stabilität, weshalb
Klebfolienstreifen, die aus diesen Klebemassen hergestellt werden,
nicht der UV-Strahlung ausgesetzt, also beispielsweise nicht am
Fenster verwendet werden können.
Gerade bei einer Anwendung an Fensterscheiben
ist es für
den Anwender häufig
entscheidend, dass der Klebfolienstreifen möglichst unauffällig, das
heißt,
möglichst
farblos und transparent ist.
Die meisten im Markt befindlichen
Klebestreifen haben entweder einen Schaumstoffzwischenträger, mit
dem ein transparenter Klebestreifen nicht zu realisieren ist, oder
die verwendeten Klebmassen enthalten zur Verbesserung der Alterungsstabilität anorganische
Füllstoffe.
Eine Möglichkeit, die Alterungsstabilität zu erhöhen, ist
der Einsatz von im Mittelblock hydrierten Styrolblockcopolymeren
wie zum Beispiel Styrol-Ethylen/Butylen-Styrol-Blockcopolymeren,
SEBS, erhalten durch Hydrierung von SBS, oder Styrol-Ethylen/Propylen-Styrol-Blockcopolymeren,
SEPS, erhalten durch Hydrierung von SIS. Nachteilig bei Einsatz
dieser Elastomere ist die erfahrungsgemäß deutlich niedrigere Verklebungsfestigkeit
als bei Verwendung von SIS oder SBS.
Eine transparente UV-stabile Klebmasse
mit erhöhter
Verklebungsfestigkeit, die für
den Einsatz in stripfähigen
Klebfolienstreifen geeignet ist, ist in
DE 100 03 318 A1 beschrieben.
Durch den Einsatz eines speziellen
Styrolblockcopolymers auf Basis eines hydrierten Mittelblocks, der nichthydrierte
polymere Seitenketten enthält,
können
Klebmassen für
stripfähige
Klebfolienstreifen hergestellt werden.
Nachteilig an Klebfolienstreifen
hergestellt aus beschriebener Klebmasse ist, dass sie beim Ablöseprozess
relativ leicht reißen
oder den Untergrund, besonders bei empfindlichen Papieren und Tapeten
beschädigen
können
Mehrschichtige Klebfolien, die sich
durch Ziehen in der Verklebungsebene rückstandsfrei entfernen lassen,
sind bereits bekannt, weisen aber wesentliche Nachteile auf.
So beschreibt WO 92/11333 A1 ein
stripfähiges
Klebeband, welches als Träger
eine hochverstreckbare Folie nutzt, die nach Verstreckung ein Rückstellvermögen von <50% aufweist und
somit nicht kautschukelastisch ist.
WO 92/11332 A1 beschreibt einen durch
Ziehen in der Verklebungsebene wiederablösbaren Klebfolienstreifen,
für welchen
als Träger
sowohl eine verstreckbare, hoch elastische als auch eine hochverstreckbare, im
wesentlichen nicht rückstellende
Folie genutzt werden kann. Als Klebmassen kommen ausschließlich UV-vernetzte
Acrylatcopolymere zum Einsatz, mit denen nicht die hohen Verklebungsfestigkeiten
erreicht werden können.
In
US 4,024,312 A werden stripfähige Klebfolienstreifen
beschrieben, die eine Mittelschicht aus Styrolblockcopolymeren abgemischt
mit Harzen enthalten. Allerdings sind diese Harze nur verträglich mit
dem Styrolblock, wodurch die Dehnung der Mittelschicht deutlich
erniedrigt wird und niedriger liegt als bei den Außenschichten.
Die Klebstreifenfolien der aufgezählten Druckschriften
haben alle den Nachteil, dass durch das Fehlen von mittelblockverträglichen
Klebharzen in der Mittelschicht diese Klebharze, wie in
DE 197 08 366 A1 beschrieben,
aus den äußeren Schichten
in die Mittelschicht diffundieren können und damit sich die Eigenschaften
der Klebfolienstreifen im Laufe der Zeit ändern.
Ziel der Erfindung ist es daher,
einen Haftklebestreifen zu schaffen, der sowohl UV-stabil und transparent
ist, der eine für
die Anwendung angemessene Verklebungsleistung aufweist und der beim
Ablöseprozess deutlich
weniger zum Abreißen
und Beschädigen
des Untergrundes neigt als die Haftklebestreifen, die aus dem Stand
der Technik bekannt sind.
Die Aufgabe wird mit einem gattungsgemäßen Haftklebfolienstreifen
erfindungsgemäß gelöst, wie
er im Hauptanspruch niedergelegt ist. Gegenstand der Unteransprüche sind
dabei vorteilhafte Weiterbildungen des Haftklebfolienstreifens.
Demgemäss betrifft die Erfindung einen
transparenten Haftklebfolienstreifen aus mindestens drei Schichten,
der sich durch dehnendes Verstrecken im wesentlichen in der Verklebungsebene
rückstands-
und zerstörungsfrei
wieder ablösen
lässt,
wobei
- – die
beiden äußeren Schichten
je aus einer transparenten Klebmasse bestehen, die auf Basis von
hydrierten Vinylaromatenblockcopolymeren und Klebharzen aufgebaut
ist,
- – mindestens
eine Schicht zwischen den beiden äußeren Schichten vorhanden ist,
die aus einer transparenten Klebmasse basierend auf Vinylaromatenblockcopolymeren aufgebaut
ist und die eine höhere
Reißdehnung
aufweist als die beiden äußeren Schichten.
Bevorzugt ist eine Ausführungsform
des Klebfolienstreifens, bei der nur eine mittlere Schicht vorhanden
ist. Weiter vorzugsweise bestehen die beiden äußeren Schichten aus derselben
Klebmasse.
Die zwischen den beiden äußeren Schichten
liegende Schicht wird in der Folge auch Mittelschicht genannt.
Damit einschlägig bekannte stripfähige Klebfolienstreifen
leicht und rückstandsfrei
wieder abgelöst werden
können,
müssen
sie bestimmte klebtechnische Eigenschaften besitzen. Beim Verstrecken
muss die Klebrigkeit der Klebfolienstreifen deutlich sinken. Je
niedriger die Klebleistung im verstreckten Zustand ist, umso weniger
stark wird der Untergrund beim Ablösen beschädigt.
Besonders deutlich ist diese Eigenschaft
bei Klebmassen auf Basis von nicht-hydrierten Styrolblockcopolymeren
zu erkennen, bei denen in der Nähe
der Streckgrenze die Klebrigkeit auf unter 10% sinkt. Etwas schlechter
verhalten sich Klebmassen auf der Basis von hydrierten Styrolblockcopolymeren,
deren Klebrigkeit nur auf ca. 20% an der Streckgrenze sinkt.
Klebfolienstreifen, die Klebmassen
auf Basis hydrierter Styrolblockcopolymere enthalten, müssen also sehr
dicht an die Streckgrenze gedehnt werden, um eine Ablösung zu
erreichen. In der Nähe
der Streckgrenze nimmt allerdings die Dehnspannung extrem stark
zu. Das hat zur Folge, dass die aufzuwendende Stripkraft zum Wiederablösen des
Klebestreifens und die Reißkraft
dichter beieinander liegen als bei nicht-hydrierten Styrolblockcopolymeren.
Es kommt daher häufiger
zum Abreißen
der Klebestreifen während
des Ablösevorganges.
Durch einen erfindungsgemäßen Mehrschichtaufbau
mit einer Mittelschicht, die eine höhere Reißdehnung als die äußeren Schichten
besitzt, ist es möglich,
die Klebmassen der äußeren Schichten über ihre Streckgrenze
hinaus zu dehnen.
Überraschenderweise
wird durch solch ein Dehnen über
die Streckgrenze hinaus die Klebrigkeit noch weiter gesenkt. Die äußeren Schichten
reißen
dabei nicht, sondern bleiben gut mit der Mittelschicht verbunden.
Bei der Anwendung eines Klebfolienstreifens
aus mehreren Schichten, bei dem die mittlere Schicht beziehungsweise
die mittleren Schichten eine höhere
Dehnfähigkeit
besitzen als die äußeren, ist
die beim Ablösevorgang
ermittelte Dehnung erstaunlicherweise tatsächlich größer als bei Verwendung von
Klebfolienstreifen mit einem Einschichtaufbau, der nur aus der Klebmasse
der äußeren Schichten
besteht.
Ein reißerfreies und beschädigungsloses
Ablösen
kann damit erreicht werden.
Beim Aufbau der mehrschichtigen Klebfolienstreifen
ist darauf zu achten, dass die Dicke der einzelnen Schichten die
richtige Größe hat,
aber auch dass das Verhältnis
der Dicken der einzelnen Schichten passend zueinander ist. Vorzugsweise
ist die Summe der Dicke der äußeren Schichten
nicht größer als
30% der Dicke der Gesamtschichtdicke der Klebmasse.
Damit stripfähige Klebebänder leicht und rückstandsfrei
wieder abgelöst
werden können,
müssen
sie neben den oben beschriebenen klebtechnischen auch einige bestimmte
mechanische Eigenschaften besitzen. Das Verhältnis der Reißkraft und
der Stripkraft muss größer als
zwei, bevorzugt größer als
drei sein.
Dabei ist die Stripkraft diejenige
Kraft, die aufgewendet werden muss, um einen Klebestreifen aus einer
Klebfuge durch paralleles Ziehen in Richtung der Verklebungsebene
wieder zu lösen.
Diese Stripkraft setzt sich aus der Kraft setzt, die wie oben beschrieben
für das
Ablösen
des Klebebandes von den Verklebungsuntergründen nötig ist, und der Kraft, die
zur Verformung des Klebebandes aufgewendet werden muss. Die zur Verformung
des Klebebandes erforderliche Kraft ist abhängig von der Dicke.
Die zum Ablösen benötigte Kraft ist dagegen in
dem betrachteten Bereich unabhängig
von der Dicke der Klebestreifen.
Die Reißfähigkeit steigt hingegen proportional
zu der Dicke der Klebestreifen an. Hieraus folgt, dass für Selbstklebebänder mit
einem Einschichtaufbau, wie in der
DE 33 31 016 C2 offenbart, die Reißfestigkeit unterhalb
einer bestimmten Dicke kleiner als die Abzugskraft wird. Oberhalb
einer bestimmten Dicke wird das Verhältnis von Abzugskraft zur Stripkraft
hingegen größer als
zwei. Wenn die Reißkraft
der eingesetzten Polymere aber sehr niedrig ist, folgt daraus, dass
die Dicke sehr groß werden
muss, wodurch auch die Stripkräfte ansteigen.
Um zu vermeiden, dass die zum Strippen benötigte Kraft zu groß wird,
sollte die Stripkraft pro Klebestreifen jedoch nicht größer als
30 N sein.
In einem Mehrschichtaufbau gilt die
Dickenabhängigkeit
wesentlich für
die mittlere Schicht, die hauptsächlich
für die
Reißfestigkeit
verantwortlich ist. Die äußeren Schichten
werden beim Ablösen über ihre
Streckgrenze gedehnt und tragen so nur wenig zur Reißfestigkeit
bei. Da wie oben beschrieben die Dehnspannung in der Nähe der Streckgrenze
sehr groß wird
und diese Dehnspannung proportional zur Dicke ist, ist es sinnvoll die äußeren Schichten
möglichst
dünn zu
wählen,
vorzugsweise ist die Dicke der äußeren Schichten
zusammengenommen nicht mehr als 30% der Dicke der Gesamtklebmasse
Für
die Mittelschicht kommen geeigneterweise insbesondere Klebmassen
mit einem niedrigen Modul und damit einer niedrigen Streckspannung
zum Einsatz, um die gesamten Stripkräfte möglichst niedrig zu halten.
Andererseits ist es vorteilhaft, wenn die Mittelschicht eine möglichst
hohe Reißkraft
besitzt. Außer
der Verbesserung der Ablöseeigenschaften
durch Einstellung der Stripkraft, der Stripdehnung und der Reißkraft bietet die
Mittelschicht noch einen weiteren Vorteil. Wie bekannt haben Klebmassen
auf der Basis von hydrierten Styrolblockcopolymeren eine vergleichsweise
niedrige Anfassklebrigkeit, die für schnelle Verklebung aber
essentiell ist. Durch eine Mittelschicht, die weicher als die äußeren Schichten
ist, lässt
sich neben der Anfassklebrigkeit der Außenschichten auch die Anpassungsfähigkeit
auf raue Untergründe
verbessern.
Demgemäss wird eine Ausführungsform
der Haftklebestreifen bevorzugt, bei der die Mittelschicht beziehungsweise
Mittelschichten weicher sind als die äußeren Schichten.
Besonders geeignet als Mittelschichten
sind Klebmassen auf Basis von nicht-hydrierten Styrolblockcopolymeren
(Styrol-Butadien-Styrol- beziehungsweise Styrol-Isopren-Styrol-Blockcopolymere),
die eine höhere
Dehnfähigkeit
als Klebmassen auf Basis hydrierter Styrolblockcopolymere besitzen.
Ebenso ist die Reißkraft
und die Härte
wie gewünscht
einstellbar.
Die äußeren Schichten bestehen vorzugsweise
aus hydrierten Styrolblockcopolymergemischen, die weiter vorzugsweise
einen niedrigen Gehalt an Polystyrol aufweisen und einen hohen Zweiblockgehalt
besitzen, um möglichst
hohe Anfassklebrigkeiten und Verklebungsfestigkeiten auch auf rauen
Untergründen
zu gewährleisten.
Erfindungsgemäße Haftklebmassen basieren
auf ausgewählten
Styrolblockcopolymeren. Die Haftklebrigkeit der Polymerengemische
wird durch Zugabe von mit der Elastomerphase mischbaren Klebharzen erreicht.
Als weitere Abmischkomponenten können
u. a. Alterungsschutzmittel, Verarbeitungshilfsmittel, Farbstoffe,
optische Aufheller, Stabilisatoren, Endblockverstärkerharze
sowie gegebenenfalls weitere Polymere, welche bevorzugt elastomerer
Natur sind, genutzt werden.
Die Art und Menge der Abmischkomponenten
kann bedarfsweise ausgewählt
werden.
Bei den Blockcopolymeren der äußeren Schichten
handelt es sich weiter vorzugsweise um zumindest zum Teil im Mittelblock
hydrierte Blockcopolymere.
Die Styrolblockcopolymergemische
der äußeren Schichten
sind in einer vorteilhaften Ausführungsform
auf der Basis von Styrol-Ethylen/Butylen-Styrol (SEBS) beziehungsweise
Styrol-Ethylen/Propylen-Styrol (SEPS) aufgebaut. Es kann sich dabei
um radiale, sternförmige
oder lineare Systeme handeln. Der Blockpolystyrolgehalt liegt vorzugsweise
zwischen 10 Gew.-% und 35 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 12,5 Gew.-%
bis 20 Gew.-%. Der Zweiblockgehalt liegt zwischen 10 Gew.-% und
65 Gew.-% bevorzugt zwischen 25 Gew.-% und 60 Gew.-%. Es kann sich
dabei auch um hydrierte Styrolblockcopolymere handeln, die nicht-hydrierte
Seitenketten besitzen.
Anstelle von Styrol-Ethylen/Butylen-Blockcopolymeren
und Styrol-Ethylen/Propylen-Blockcopolymeren
können
erfindungsgemäß ebenfalls
Hydrierungsprodukte weiterer polydienhaltiger Blockcopolymere genutzt
werden, wie zum Beispiel die Hydrierungsprodukte von Copolymeren
mehrerer unterschiedlicher 1,3-Diene. Erfindungsgemäß nutzbar
sind des weiteren funktionalisierte Blockcopolymere wie zum Beispiel maleinsäureanhydridmodifizierte,
silanmodifizierte oder epoxidierte hydrierte Styrolblockcopolymere
In der oder den Mittelschichten kommen
Styrolblockcopolymere zum Einsatz, die eine höhere Dehnung als diejenigen
der äußeren Schichten
besitzen. Vorzugsweise handelt es sich dabei um nicht-hydrierte Styrolblockcopolymere
wie SIS oder SBS. Die eingesetzten Polymere können wiederum radial, sternförmig oder
linear aufgebaut sein. Der Blockpolystyrolgehalt dieser Elastomere
liegt vorzugsweise zwischen 10 Gew.-% und 35 Gew.-%, besonders bevorzugt
zwischen 20 Gew.-% und 32 Gew.-%.
Ebenfalls sind modifizierte hydrierte
Styrolblockcopolymere, zum Beispiel durch Anpfropfung nicht-hydrierter
Seitenketten nutzbar, die eine höhere
Dehnung als die Elastomere in den äußeren Schichten besitzen.
Unter dem Begriff Styrolblockcopolymeren
werden hier auch folgende Produkte verstanden:
Anstelle der
vorbeschriebenen Polystyrolblöcke
können
auch Polymerblöcke
auf Basis anderer aromatenhaltiger Homopolymere oder Copolymere
mit Glasübergangstemperaturen
von mehr als etwa 75°C
eingesetzt werden. Als Homo- und Copolymere werden bevorzugt C-4-
bis C-12-Aromaten eingesetzt. Geeignete Polymerblöcke sind
beispielsweise alpha-methylstyrolhaltige Aromatenblöcke.
Jedoch sind auch Polymerblöcke auf
der Basis von (Meth)acrylat-Homopolymeren oder (Meth)acrylatcopolymeren
mit Glasübergangstemperaturen
von mehr als 75°C
nutzbar. Hierbei können
sowohl Blockcopolymere zum Einsatz kommen, welche als Hartblöcke ausschließlich solche
auf Basis von (Meth)Acrylatpolymeren nutzen, als auch solche, welche
sowohl Polyaromatenblöcke,
zum Beispiel Polystyrolblöcke,
als auch Poly(meth)acrylatblöcke
nutzen.
Der Anteil von Styrolblockcopolymer
in den Klebemassen der mittleren Schichten und/oder der äußeren Schichten
beträgt
in einer vorteilhaften Ausführungsform
20 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 60 Gew.-% und besonders bevorzugt
35 bis 55 Gew.-%.
Als Klebrigmacher nutzen erfindungsgemäße Haftklebemassen
wegen der geforderten Farblosigkeit als Hauptkomponente insbesondere
hydrierte Klebharze. Bevorzugt geeignet sind unter anderem:
- – hydrierte
Polymerisate des Dicyclopentadiens (zum Beispiel Escorez 5300er
Serie; Exxon Chemicals)
- – hydrierte
Polymerisate von bevorzugt C-8 und C-9-Aromaten (zum Beispiel Regalite
und Regalrez Serien; Eastman Chemicals // Arkon P Serie; Arakawa);
diese können durch
Hydrierung von Polymerisaten aus reinen Aromatenströmen oder
durch Hydrierung von Polymerisaten von Gemischen unterschiedlichen
Aromaten entstehen.
- – teilhydrierte
Polymerisate von C-8 und C-9-Aromaten (zum Beispiel Regalite und
Regalrez Serien; Eastman Chemicals // Arkon M; Arakawa)
- – hydrierte
Polyterpenharze (zum Beispiel Clearon M; Yasuhara)
- – hydrierte
C-5/C9-Polymerisate (zum Beispiel ECR-373; Exxon Chemicals)
- – aromatenmodifizierte
selektiv hydrierte Dicyclopentadienderivate (zum Beispiel Escorez
5600er Serie; Exxon Chemicals) sowie
- – hydrierte
und teilhydrierte kolophoniumbasierende Harze (zum Beispiel Foral,
Foralyn; Eastman Chemicals // Hydrogral; DRT).
Die letzt genannten Klebharze können sowohl
allein als auch im Gemisch eingesetzt werden. Den Hauptteil der
Klebharze bilden hydrierte Kohlenwasserstoff- beziehungsweise hydrierte
Polyterpenharze. Klebharze auf Basis von hydriertem Kolophonium
und seinen Abkömmlingen
(zum Beispiel Ester des hydrierten Kolophoniums) werden dagegen
typischerweise als Abmischkomponenten gewählt.
Nicht-hydrierte Klebharze, zum Beispiel
C-5-, C-9-, C5/C9-Kohlenwasserstoffharze, Polyterpenharze, aromatenmodifizierte
Polyterpenharze oder Kolophoniumderivate, können in geringen Mengen in
erfindungsgemäßen Formulierungen
enthalten sein. Ihre Gesamtkonzentration übersteigt jedoch typischerweise
nicht 20 Gew.-%, bevorzugt nicht 15 Gew.-% der gesamten Klebmassebestandteile.
Wenn die Haftklebemassen ein wasserklar
transparentes Erscheinungsbild aufweisen sollen, so sind Klebharze
zu nutzen, die bei einer Einsatzkonzentration von 50 Gew.-% und
einer Schichtstärke
von 500 μm eine
Eigenfarbe von 2,0, gemessen entsprechend der Gardner Farbskala,
nicht überschreiten.
In geringeren Mengen genutzte Klebharze können entsprechend ihrer Einsatzkonzentration
auch Eigenfarben > Gardner
2,0 aufweisen.
Nach DIN ISO 4630 (1982-11) ist die
Gardner-Farbzahl eine Farbzahl für
die Kennzeichnung der Farbe von klaren Flüssigkeiten (zum Beispiel Bindemittel
für Lacke
und Beschichtungsstoffe). Sie wird ermittelt durch visuellen Vergleich
der Farbe einer Probe in einem Glasrohr mit der Farbe von definierten
Farbstandards. Die Farbe der Probe, die dem jeweiligen Farbstandard
am nächsten
kommt, wird als Gardner-Farbzahl bezeichnet.
Als Bezugsstandards der Gardner-Farbskala
dienen 18 Glas-Farbstandards mit jeweils definierten Normfarbwertanteilen
und Lichtdurchlässigkeiten.
Um eine Diffusion von Harzen oder
anderen niedermolekularen Bestandteilen von einer Schicht in die andere
zu unterdrücken,
sollten in den einzelnen Schichten die gleichen Harze eingesetzt
werden und ähnliche Konzentrationen
gewählt
werden.
Als weitere Additive können typischerweise
genutzt werden:
- – primäre Antioxidanzien, wie zum
Beispiel sterisch gehinderte Phenole
- – sekundäre Antioxidanzien,
wie zum Beispiel Phosphite oder Thioether
- – Prozessstabilisatoren,
wie zum Beispiel C-Radikalfänger
- – Lichtschutzmittel,
wie zum Beispiel UV-Absorber oder sterisch gehinderte Amine
- – Verarbeitungshilfsmittel
- – Endblockerstärkerharze
sowie
- – gegebenenfalls
weitere Polymere von bevorzugt elastomerer Natur; entsprechend nutzbare
Elastomere beinhalten unter anderem solche auf Basis reiner Kohlenwasserstoffe,
zum Beispiel ungesättigte
Polydiene, wie natürliches
oder synthetisch erzeugtes Polyisopren oder Polybutadien, chemisch
im wesentlichen gesättigte
Elastomere, wie zum Beispiel gesättigte
Ethylen-Propylen-Copolymere, α-Olefincopolymere,
Polyisobutylen, Butylkautschuk, Ethylen-Propylenkautschuk sowie
chemisch funktionalisierte Kohlenwasserstoffe, wie zum Beispiel
halogenhaltige, acrylathaltige oder vinyletherhaltige Polyolefine,
um nur einige wenige zu nennen.
Plastifizierungsmittel, wie zum Beispiel
Flüssigharze,
Weichmacheröle
oder niedermolekulare flüssige Polymere,
wie zum Beispiel niedermolekulare Polybutene mit Molmassen < 1500 g/mol (Zahlenmittel),
werden lediglich in sehr geringen Mengen von ≤ 5 Gew.-% eingesetzt, bevorzugt
wird auf ihre Verwendung vollständig verzichtet.
Da die Mittelschichten bei Verwendung
von nicht-hydrierten Styrolblockcopolymeren nicht UV-stabil sind,
sind in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die äußeren Schichten
mit Hilfe von UV-Absorbern UV-undurchlässig gestaltet.
Die Herstellung und Verarbeitung
der Haftklebemassen kann sowohl aus der Lösung als auch aus der Schmelze
erfolgen. Besonders bevorzugt ist insbesondere bei Schichtdicken über 100 μm jedoch
die Fertigung der Haftklebemassen aus der Schmelze, wobei insbesondere
Batchverfahren oder kontinuierliche Verfahren eingesetzt werden
können.
Besonders vorteilhaft ist die kontinuierliche Fertigung der Haftklebemassen mit
Hilfe eines Extruders.
Die Vereinigung mehrerer Schichten
kann durch direkte Beschichtung oder durch Laminierung, insbesondere
Heißlaminierung
erfolgen. Eine besonders geeignete Methode zur Herstellung des Schichtenverbundes
ist die Coextrusion, bei der die Klebmassen der einzelnen Schichten
in der Schmelze zusammengeführt werden.
Die entstandenen Haftklebfolien können als
Klebebandrollen, Klebestreifen oder Stanzlinge konfektioniert werden.
Optional kann ein nicht haftklebriger Anfasserbereich vorgesehen
sein, von welchem aus der Ablöseprozess
ausgeführt
werden kann.
Nachfolgend wird die Erfindung durch
einige Beispiele näher
erläutert.
Die Haftklebemassen wurden hierbei
in einem heizbaren Kneter mit Sigma-Schaufel (Werner und Pfleiderer
LUK 1,0 K3 ausgerüstet
mit einem Thermostaten LTH 303 der Firma mgw LAUDA) bei einer Temperatur
von ca. +160 bis +180°C
und unter Inertisierung mit CO2 als Schutzgas
zu einer homogenen Mischung verarbeitet. Nach dem Erkalten wurden
durch ca. 10-minütiges
Verpressen der Klebmasse bei +120°C
bis +140°C
in einer temperierbaren Presse (Typ KHL 50 der Fa. Bucher-Guyer)
einschichtige Klebstoff-Folienstücke
der Dicke von 500 μm ± 50 μm für die Mittelschichten
und von 100 μm ± 20 μm für die äußeren Schichten hergestellt.
Die mehrschichtigen Proben werden
durch Lamination einschichtiger Klebfolien an der genannten Presse
bei 120°C
erhalten.
Durch Ausstanzen wurden Haftklebestreifen
der gewünschten
Abmessungen erhalten.
Allen folgenden Beispielen wurden
als Alterungsschutzmittel 0,5 Teile Irganox 1010 zugesetzt.