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Die Erfindung betrifft eine Strahlungsquelle
zur Erzeugung von extrem ultravioletter (EUV-) Strahlung, insbesondere
für photolithographische
Belichtungsverfahren. Sie findet vorzugsweise Anwendung in der Halbleiterindustrie
zur Herstellung von Halbleiterchips mit Strukturbreiten unter 50
nm.
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Gasentladungsplasmen und laserinduzierte
Plasmen sind als Emitter von EUV-Strahlung
bekannt. Momentan werden verschiedene Applikationen dieser Strahlung
untersucht, z.B. Lithographie, Mikroskopie, Reflektometrie und Oberflächenanalyse.
Für alle
diese unterschiedlichen Anwendungen werden intensive und zuverlässige Strahlungsquellen
benötigt.
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Zukünftig werden EUV-Strahlungsquellen
vor allem in der Halbleiterindustrie zur Belichtung von kleinsten
Strukturen im Lithographieverfahren benötigt, um bei hohem Durchsatz
an Halbleiterscheiben (Wafern) Strukturbreiten unter 50 nm mit sehr
guter Reproduzierbarkeit herstellen zu können.
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Ein Beispiel für eine solche Strahlungsquelle
zur Anwendung in einer lithographischen Projektionsvorrichtung auf
Basis einer Gasentladung ist in der
EP 1 109 427 A2 beschrieben. Die Strahlungsquelle
besteht aus einer speziell gestalteten Elektrodenanordnung zur Erzeugung
eines zylindrischen Raumes für
eine Gasentladung, wobei die Entladung zu einer schmalen Säule (Pinch)
hochionisierten Plasmas hoher Temperatur kontrahiert. Das wird dadurch
erreicht, dass eine Arbeitsflüssigkeit
aus einer Strahldüse
in das Pinch-Volumen ausgestoßen
und dabei in einen Hochtemperaturzustand gehoben wird, um EUV-Strahlung
zu erzeugen. Über die
Konstanz der Strahlungserzeugung und Sicherung der Langzeitstabilität der Strahlungsquelle
sind keine Angaben zu entnehmen.
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Eine weitere EUV-Strahlungsquelle
ist in der
US 6 002 744 offenbart,
die über
ein laserangeregtes Plasma Strahlung emittiert. Dabei wird ein gepulster
Laserstrahl auf ein Target in einer Vakuumkammer fokussiert, wobei
das Target durch einen Flüssigkeitsstrahl
gebildet wird, solange dieser noch nicht in Tropfen zerfällt. Über Einzelheiten
der Komponenten der Strahlungsquelle ist bezüglich der Lebensdauer und Austauscherfordernissen
zur Erhaltung stabiler Strahlungseigenschaften nichts offenbart.
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Derzeit werden solche EUV-Strahlungsquellen
lediglich als Prototypen gebaut. Die einzelnen Bauteile sind überwiegend
funktionsorientiert aufgebaut. Der Austausch der Komponenten an
einer so konzipierten Quelle ist schwierig und die Kompatibilität zu anderen
Anwendungsfällen
nicht möglich.
Zusätzlich
besteht jedoch vor allem auch die Forderung nach Einhaltung stabiler
Strahlungseigenschaften über
die gesamte Betriebsdauer hinweg sowie nach geringem technischen
Aufwand beim Austausch von defekten oder verbrauchten Komponenten.
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Eine derartige Problemstellung ist
in der
US 6,018,537 für die zuverlässige Serienproduktion
von Excimerlasern behandelt. Hier wird ein 10 mJ-F
2-Laser
mit einer Impulsrate von 1 – 2
kHz derart aufgebaut, dass bestimmte Steuermodule den Einheiten
der Strahlungsquelle, die wesentlich die Strahlungsleistung und
Wiederholrate des Lasers bestimmen, zugeordnet sind. Diese Steuermodule
können
außer
der globalen Aufgabe der Steuerung oder Regelung bestimmter Einflussgrößen des
Lasers jedoch nicht für
die komplizierten Steuerfunktionen einer EUV-Strahlungsquelle übernommen werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine neue Möglichkeit
zur Realisierung von Strahlungsquellen zur Erzeugung von extrem
ultravioletter (EUV-) Strahlung zu finden, die bei anwendungsspezifischer
Flexibilität
des Quellenkonzepts einen einheitlichen Grundaufbau zur Sicherung
langfristig reproduzierbarer Strahlungseigenschaften gestattet.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe der Erzeugung
von EUV-Strahlung, bei der in einer Vakuumkammer ein heißes Plasma,
das die gewünschte
Strahlung emittiert, erzeugt wird, durch eine Strahlungsquelle gelöst, die
aus einer Plasmaerzeugungseinheit, die zur Einbringung gepulst zugeführter, hoher
Energieeinträge mit
der Vakuumkammer direkt verbunden ist, um das heiße Plasma
mit geringer räumlicher
Ausdehnung und hoher Dichte in einer Symmetrieachse der Vakuumkammer
zu erzeugen, wobei die Vakuumkammer eine Austrittsöffnung zur
Auskopplung eines Lichtbündels
zu einer spezifischen Anwendung aufweist, einer Vakuumerzeugungseinheit
zur Erzeugung einer verdünnten
Gasatmosphäre
mit definiertem Druck in der Vakuumkammer und Teilen der Plasmaerzeugungseinheit,
wobei die Vakuumerzeugungseinheit wenigstens eine Vakuumpumpe, ein
Druckmessgerät
und eine Steuerung zur Aufrechterhaltung eines geeigneten Betriebsdruckes
für die
Erzeugung des Plasmas und der EUV-Strahlung aufweist, einer Energiemonitoreinheit
zur Erfassung der Impulsenergie der emittierten Strahlung, wobei
die Energiemonitoreinheit zur Regelung einer Puls-zu-Puls-Stabilität der Energieabstrahlung
des Plasmas eine Rückkopplung
auf den Energieeintrag aufweist, einer Strahlungsdiagnoseeinheit
zur Analyse der realen Strahlungscharakteristik der aus dem Plasma emittierten
Strahlung und Generierung von Ergebnisdaten der Diagnose zur Beeinflussung
der Anregungsbedingungen für
das Plasma, und einer Hauptsteuereinheit zur Steuerung einer definierten
Qualität
des ausgekoppelten Lichtbündels
als Strahlungsimpulse von anwendungsspezifischer Impulsdauer, Impulswiederholrate,
mittlerer Energieabstrahlung und Strahlungsintensität, wobei
die Hauptsteuereinheit zu allen vorgenannten Einheiten der Strahlungsquelle
Schnittstellen aufweist, um mindestens deren Einstellzustand zu
erfassen und bei Bedarf zu beeinflussen, und Bedienelemente zur
anwendungsspezifischen Steuerung vorhanden sind, um die Strahlungsquelle
in Abhängigkeit
von übertragenen
Zustandsund Diagnosedaten und eingegebenen Anwendungserfordernissen
zu beeinflussen, besteht.
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Die Energiemonitoreinheit enthält vorzugsweise
einen Detektor zur Bestimmung der EUV-Impulsenergie für jeden
einzelnen Impuls. Um Energiewerte, die von Degradationseffekten
im Detektor (und ggf. an Spiegeln) weitgehend befreit sind, messen
zu können,
weist die Energiemonitoreinheit vorteilhaft einen zusätzlichen
zweiten Detektor zur Bestimmung der absoluten EUV-Impulsenergie
auf, der nur von Zeit zu Zeit für
Vergleichsmessungen mit der aus dem Plasma emittierten Strahlung
beleuchtet wird und zur Kalibrierung des ersten Detektors vorgesehen
ist. Ein Vergleich der ausgelesenen Energiewerte von erstem und
zweitem Energiedetektor erlaubt die Kalibrierung der Messwerte auf
absolute Werte. Da der zweite Energiedetektor nur selten und kurzzeitig
für die
Kalibrierung verwendet und für
die übrige
Zeit verdeckt wird, ist die Degradation des zweiten Detektors durch
die auftreffende Strahlung gering und die absolute Kalibrierung
der Energiemonitoreinheit bleibt für lange Zeit erhalten. Die
Energiemonitoreinheit dient weiterhin dem Erreichen einer reproduzierbaren, absoluten
Strahlungsdosis in der Anwendung. Durch Aufsummieren der Energien
der einzelnen Impulse eines Burst (Burst = Aneinanderreihung von
Strahlungsimpulsen mit fester Wiederholrate) wird die Strahlungsdosis aus
dem Produkt aus Impulszahl und Impulsenergie errechnet. Eine durch
Puls-zu-Puls-Schwankungen der Impulsenergie sich ergebende Abweichung
zwischen Soll- und Ist-Wert der Dosis kann durch Regelung der Impulsenergien
innerhalb des Burst ausgeglichen werden. Dazu berechnet die Hauptsteuereinheit
mit aus den kalibrierten Energiewerten des ersten Energiedetektors
die tatsächliche
gegenüber
der erforderlichen Dosis, wobei die Größe des Energieeintrags für die Plasmaerzeugung
in der Plasmaerzeugungseinheit geregelt wird.
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Die Strahlungsdiagnoseeinheit kann
zweckmäßig einen
Spektrographen zur Bestimmung der spektralen Verteilung der emittierten
Strahlung aufweisen. Vorzugsweise wird dabei der Spektrograph durch
einen zusätzlichen
Kalibrierungsdetektor zur Bestimmung der Ausgangsenergie oder Leistung
der EUV-Strahlungsquelle
ergänzt.
Die Funktion des Kalibrierungsdetektors kann aber auch von den Detektoren
der Energiemonitoreinheit mit übernommen
werden.
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In einer anderen vorteilhaften Gestaltung
weist die Strahlungsdiagnoseeinheit mehrere Sensoren unterschiedlicher
spektraler Empfindlichkeit auf, wobei die Lichtausbeute in definierten
Spektralintervallen gemessen wird.
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Dazu sind in der Strahlungsdiagnoseeinheit
vorzugsweise mehrere Photodioden mit unterschiedlichen Kantenfiltern
vorhanden, wobei durch Differenzbildung von gemessenen Intensitätswerten
der mit unterschiedlichen Filtern bestückten Photodioden die Lichtausbeute
in definierten Spektralintervallen ermittelt werden kann. Ein überproportionaler
Anstieg des infraroten Anteils der emittierten Strahlung kann bei
Gasentladungsplasmen auf eine zu hohe Elektrodentemperatur hinweisen,
wobei die Elektroden durch Glühen
vermehrt infrarote Strahlung emittieren. Eine kurze Betriebspause
senkt die Elektrodentemperatur und somit den infraroten Strahlungsanteil.
Ein bei laserinduzierten Plasmen gleichartiger Effekt durch das
Glühen
des Targetsystems kann durch die gleiche Maßnahme reduziert werden.
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Zweckmäßig weist die Strahlungsdiagnoseeinheit
auch Mittel zum Bestimmen und Vergleichen der gemessenen Strahlungsanteile
im gewünschten
EUV-Spektralbereich (in-band) und außerhalb des gewünschten EUV-Bereiches
(out-of-band) auf, wobei durch Vergleich der Intensitätswerte
von einzelnen Spektralintervallen untereinander die Beschaffenheit
des Plasmas analysierbar ist und Einstellgrößen für die Plasmaerzeugungseinheit
ableitbar sind. Eine Verschiebung des Maximums in der spektralen
Verteilung aus dem EUV-Bereich zu längeren Wellenlängen ist
ein Zeichen für
eine verringerte Effizienz der Erzeugung der EUV-Strahlung und deutet
auf eine geringere Temperatur des erzeugten Plasmas hin. Bei einer
Plasmaerzeugungseinheit auf Basis einer Gasentladung kann dieser
Erscheinung durch Anlegen einer höheren Spannung an die Elektroden oder
durch Reduzierung des Druckes des Arbeitsgases entgegengewirkt werden.
Bei laserinduzierten Plasmaerzeugung kann die Temperatur des Plasmas
durch Erhöhung
der Laser-Impulsenergie oder durch eine Fokussierung der Laserstrahlung
auf einen kleineren Fleck erreicht werden.
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In der Strahlungsdiagnoseeinheit
ist vorteilhaft eine EUV-sensitive Kamera enthalten, um Größe und Lage
des Quellortes der Strahlung im Plasma genauer bestimmen zu können. Die
Kamera kann weiterhin mit einem abbildendenden optischen System,
vorzugsweise einem reflektierenden Mehrschichtspiegel-System, zur
Bestimmung der Winkelverteilung der vom Plasma erzeugten aus der
Vakuumkammer austretenden EUV-Strahlung kombiniert werden. Bei Gasentladungsquellen
deutet die Verschiebung des Quellortes auf eine Verformung der Elektroden
durch Erosion hin, wobei durch rechtzeitige Erneuerung der Elektroden
der Quellort wieder an seinen ursprünglichen Ort verlegt werden
kann. Die erforderlichen Wartungsarbeiten können besser im Voraus geplant
und an die Betriebzeiten der Strahlungsquelle im Mess- oder Produktionsprozess angepasst
werden. Beim laserinduzierten Plasma ist eine Änderung der Lage des Quellortes
auf eine Verschiebung des Laserfokus zurückzuführen. Dieser wird geeignet
nachgeführt
oder z.B. durch Verwendung eines Autofokussystems in die ursprüngliche
Lage zurückjustiert.
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Außerdem wird vorteilhaft ein
schneller EUV-Detektor mit Ansprechzeiten von wenigen Nanosekunden
(oder kürzer)
für die
Bestimmung der Impulsform der emittierten Strahlung in der Strahlungsdiagnoseeinheit
verwendet. Zweckmäßig ist
wenigstens ein weiterer schneller EUV-Detektor für Rekalibrierungszwecke des
ersten schnellen EUV-Detektors vorgesehen. Eine lange Emissionsdauer
ist vorteilhaft für
eine gute Emissionsausbeute, da bei gleicher eingekoppelter Energie
die Impulsenergie, die sich aus dem Integral der Intensität über die
Zeit ergibt, größer ist.
Durch geeignete Wahl der Komponenten im elektrischen Entladungskreis einer
Gasentladungsquelle kann eine Anpassung vorgenommen werden, sodass
die Emissionsdauer maximal ist. Bei einer laserbasierten Plasmaerzeugung
wird die maximale Impulsdauer bereits durch die Wahl des Aufbaus
und Typs des Lasers festgelegt.
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In einer ersten vorteilhaften Basisvariante
enthält
die Plasmaerzeugungseinheit ein Hochspannungsmodul zur Erzeugung
einer Hochspannung für
eine Gasentladung sowie ein Entladungsmodul mit für eine Gasdurchströmung geeignet
geformten Elektroden, wobei eine gepulste Spannungsbeaufschlagung
der Elektroden als Energieeintrag für die Plasmaerzeugung vorgesehen
ist und ein Gasversorgungsmodul für die Gasdurchströmung der
Elektroden aufweist, das in der Vakuumkammer ein Arbeitsgas in einer
für die
Plasmaerzeugung geeigneten Zusammensetzung bereitstellt.
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Dabei enthält das Hochspannungsmodul zweckmäßig eine
Kondensatorbank, die in kurzen Zeiten aufladbar und mittels eines
Schaltelements und eines elektrischen Schaltkreises über die
Elektroden des Entladungsmoduls entladbar ist. Im Hochspannungsmodul
können
zusätzlich
magnetische Kompressionsstufen zur Verkürzung der Stromanstiegszeiten
und weitere Kondensatorbänke
integriert sein. Zweckmäßigerweise steht
das Hochspannungsmodul bezüglich
Einstellung von Spannung und Ladegeschwindigkeit mit der Hauptsteuereinheit
in Verbindung, wobei zur Bestimmung des Zeitpunktes der Entladung
mittels eines externen Signals von der Hauptsteuereinheit eine Triggerung
des Hochspannungsmoduls vorgesehen ist.
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Zur Reduzierung des Bedarfs an Arbeitsgas
für die
Gasentladung ist vorteilhaft ein Gas-Recycling-Modul vorhanden,
das zur Aufnahme und Aufbereitung von aus der Vakuumkammer abgepumptem
Gas an die Vakuumerzeugungseinheit angeschlossen ist und andererseits
mit dem Gasversorgungsmodul in Verbindung steht.
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Zum Auslösen der Gasentladung weist
das Entladungsmodul zweckmäßig zwei
konzentrisch angeordnete Elektroden, die mit einer Isolatorscheibe
voneinander separiert sind, für
eine sogenannte Plasmafokus-Entladung auf.
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Eine andere gleichwertige Elektrodenanordnung
zur Realisierung im Entladungsmodul sind zwei für eine Z-Pinch-Entladung ausgelegte
gegenüberliegende
Elektroden, die durch ein Isolatorröhrchen getrennt sind. Durch
Verringerung auf einen sehr kleinen Innendurchmesser des Isolatorröhrchens
lässt sich
diese Elektrodenanordnung zu einem für eine Kapillar-Entladung geeigneten
Aufbau modifizieren.
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Ferner ergibt sich eine weitere Gestaltung
der Elektroden zur Plasmaerzeugung, wenn im Entladungsmodul zwei
gegenüberliegende
Elektroden vorhanden sind, wobei die Katode einen Hohlraum aufweist,
in dem die Plasmazündung
stattfindet; diese Anordnung ist als hohlkatoden-getriggerte Pinch-Entladung
bekannt.
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In einer zweiten Basisvariante der
Strahlungsquelle weist die Plasmaerzeugungseinheit vorteilhaft ein Lasermodul
auf, mit dem das Plasma durch Laserbeschuss eines Targets in der
Vakuumkammer erzeugt wird und das mit Steuerungskomponenten zur
Eigenregelung des Lasers auf Basis einer Laserstrahlkontrolle ausgestattet
ist, und sie enthält
ein steuerbares Targetgeneratormodul, das für die Erzeugung eines bezüglich Aggregatzustand,
Temperatur und Form definierten Targetstroms für den Laserbeschuss vorgesehen
ist.
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Das Lasermodul enthält zweckmäßig eine
Einrichtung zur Laserstrahldiagnose, die eine Leistungs- und Impulsenergiemessung
des Laserstrahls beinhaltet. Zusätzlich
kann dem Lasermodul eine Fokussiereinrichtung für den Laserstrahl, insbesondere
eine Autofokuseinrichtung, zugeordnet sein.
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Vorzugsweise für die Ausführungsvariante der laserinduzierten
Plasmaerzeugung ist in der Vakuumkammer ein optisches Element als
Kollektoroptik zur Bündelung
der aus dem Plasma emittierten Strahlung angeordnet, wobei die Kollektoroptik
ein gewölbter
Mehrschichtspiegel und so angeordnet ist, dass die nutzbare Intensität des aus
dem Austrittsfenster austretenden Lichtbündels erhöht wird.
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Zur Absorption von Partikeln, die
mit der erwünschten
Strahlung aus dem Plasma emittiert werden, ist zweckmäßig eine
Debrisfiltereinheit vorgesehen, wobei ein Debrisfilter zwischen
dem Plasma und optischen Elementen einer Kollektoroptik, die zum
Formen und Bündeln
der aus der Austrittsöffnung
der Vakuumkammer austretenden Strahlung vorgesehen ist, angeordnet
ist.
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Um den Verbrauch an Targetmaterial
zu verringern, ist die Vakuumerzeugungseinheit vorteilhaft in ein Target-Recycling-Modul
eingebunden, wobei in der Vakuumkammer gegenüber dem Targetgeneratormodul eine
Auffangeinrichtung für
Targetreste, die über
einen Verdichter abgesaugt werden, angeordnet ist und die Ausgänge von
Verdichter und Vakuumerzeugungseinheit zur Rückführung nicht verbrauchten Targetmaterials mit
dem Targetgeneratormodul verbunden sind.
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Die Vakuumerzeugungseinheit weist
in jeder Grundvariante der Strahlungsquelle eine Verknüpfung mit
der Hauptsteuereinheit auf, mit der eine Einstellung des erforderlichen
Drucks für
die Plasmaerzeugung in der Vakuumkammer vorgesehen ist.
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In einer vorteilhaften Ausführung enthält die Hauptsteuereinheit
sämtliche
Steuerungen und Regelungen für
alle Einheiten und Module, wobei entsprechende Datenschnittstellen
zur Übertragung
von Messgrößen und
Einstellgrößen vorhanden
sind, um alle Funktionen und Zustände der Strahlungsquelle zu überwachen und
koordiniert zu steuern.
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Alternativ kann die Hauptsteuereinheit
aber auch nur anwendungsorientierte Steuerfunktionen für die Einheiten
und Module der Strahlungsquelle bereitstellen und eine Havarie-
und Störungsüberwachung
aufweisen, wobei alle Einheiten und Module eigenständige Steuerungs-
und Regelungssysteme, die mit der Hauptsteuerungseinheit in Datenverbindung
stehen, enthalten.
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Mit der Erfindung ist es möglich, eine
Strahlungsquelle zur Erzeugung von extrem ultravioletter (EUV-) Strahlung
zu realisieren, die bei anwendungsspezifischer Flexibilität des Quellenkonzepts
einen einheitlichen Grundaufbau zur Sicherung langfristig reproduzierbarer
Strahlungseigenschaften gestattet.
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand
von Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
Es zeigen:
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1:
den Grundaufbau einer erfindungsgemäßen EUV-Strahlungsquelle unabhängig vom
Prinzip der Plasmaerzeugung,
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2:
eine Gestaltungsvariante für
eine EUV-Strahlungsquelle auf Basis einer Gasentladung,
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3:
eine besonders vorteilhafte Ausführung
der Strahlungsdiagnoseeinheit mit einzelnen spektralen Sensoren
und EUV-Kamera für
winkelabhängige
Messungen,
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4:
eine vorteilhafte Gestaltung einer laserbasierten EUV-Strahlungsquelle,
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5:
eine zweckmäßige Ausführung eines
Target-Recyclings für
eine laserbasierten Strahlungsquelle.
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Die erfindungsgemäße Strahlungsquelle besteht
in ihrem Grundaufbau – wie
er in 1 schematisch gezeigt
ist – aus
einer Vakuumkammer 1 zur Erzeugung des Plasmas 11,
an die eine Vakuumerzeugungseinheit 2 zur Einstellung eines
definierten niedrigen Innendruckes (Vakuum) angeschlossen ist, einer
Plasmaerzeugungseinheit 3 zur Erzeugung eines dichten heißen Plasmas 11,
einer Energiemonitoreinheit 4, einer Strahlungsdiagnoseeinheit 5 und
einer Hauptsteuereinheit 6 zur Einstellung und Überwachung
der stabilen und reproduzierbaren Funktion der vorgenannten Einheiten.
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Die Gliederung der Strahlungsquelle
in verschiedene Einheiten oder Module kann nach Zweckbestimmung
der Anwendung sowie Art und Weise der Plasmaerzeugung weiter spezialisiert
und zahlenmäßig erweitert
oder aber auch unter anderen Gesichtspunkten zusammengefasst sein.
Ohne Beschränkung
der Allgemeinheit wird in der nachfolgenden Beschreibung von einer
definierten Überwachungs-
und Steuerungsstruktur der EUV-Strahllungsquelle ausgegangen, um
sowohl eine Kompatibilität
zu unterschiedlichen Anwenderforderungen als auch eine hinreichende
Stabilität
der Strahlungsparameter über
die gesamte Lebensdauer hinweg zu gewährleisten.
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Die Plasmaerzeugungseinheit 3,
die weiter unten noch genauer spezifiziert wird, generiert in der
Vakuumkammer 1 ein dichtes und heißes Plasma 11, das – bei geeigneter
Steuerung der Plasmaerzeugung – in erheblichem
Maße extrem
ultraviolette Strahlung 12 emittiert. Zur Erzeugung und
Aufrechterhaltung eines definierten niedrigen Druckes ist an die
Vakuumkammer 1 eine Vakuum erzeugungseinheit 2 angeschlossen,
die außer
einer oder mehreren Vakuumpumpen Vakuumventile und Drucksensoren
(z.B. Druck-Messröhren)
enthält.
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Infolge der mechanischen Begrenzung
der Austrittsöffnung
13 als
optische Schnittstelle zur Anwendung ist die emittierte Strahlung
12 nur
in einem begrenzten Raumwinkel für
die Anwendung nutzbar. Unter diesem Gesichtspunkt sind auf diesen
Raumwinkel und eine kleine Umgebung um ihn herum Maßnahmen
beschränkt,
die dem Schutz von optisch wirksamen Oberflächen oder optoelektronisch
empfindlichen Materialien dienen. Da das Plasma außer der
beabsichtigten Strahlung
12 auch geladene und neutrale
Teilchen generiert, die sich z.B. auf die Reflexionseigenschaften
von Spiegeln und die Empfindlichkeit von Detektoren negativ auswirken,
wird in diesem Raumwinkel der Strahlung
12 eine Debrisfiltereinheit
7 angeordnet,
die solche Teilchen zurückhält. Dabei
wird die Strahlung
12 – im
Gegensatz zu optischen Filtern – in
der Regel nicht durch Filterschichten geleitet, da letztere ebenfalls
nicht langzeitstabil wirken und außerdem die gewünschte EUV-Strahlung
unnötig
schwächen.
Die Debrisfiltereinheit
7 basiert deshalb auf Adhäsionseffekten
oder Strömungseffekten
oder deren Kombination sowie Überlagerung
mit elektrischen und/oder magnetischen Feldern. Hierfür geeignete
Debrisfilter sind beispielsweise in den (nicht vorveröffentlichten)
Patentanmeldungen
DE 102 15
469 und
DE 102 37 901 beschrieben,
von denen die letztgenannte Lösung
in
1 stilisiert dargestellt
ist.
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In unmittelbarer Nachbarschaft oder
direkt in dem begrenzten Raumwinkel der Strahlung 12 sind
zur Gewinnung geeigneter Steuerungssignale für die Plasmaerzeugungseinheit 3 wenigstens
Detektoren oder Sensormodule der Energiemonitoreinheit 4 zur
Energiemessung der aus dem Plasma 11 emittierten Strahlung 12 und
der Strahlungsdiagnoseeinheit 5 zur Analyse der Strahlungscharakteristik
angeordnet. Mit den daraus abgeleiteten Messergebnissen werden über die
Hauptsteuereinheit 6 die Bedingungen der Plasmaentstehung in
der Vakuumerzeugungseinheit 2 und der Plasmaerzeugungseinheit 3 überprüft und erforderlichenfalls
neu eingestellt (gesteuert).
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Vakuumerzeugungseinheit 2 und
Plasmaerzeugungseinheit 3 haben mindestens teilweise eigene Steuerungen,
die jeweils mit der Hauptsteuereinheit 6 kommunizieren.
Die Hauptsteuereinheit 6 verwendet die Eingangssignale
(Einstellgrößen) von
den einzelnen Einheiten bzw. deren Steuerungen oder Regelkreisen,
um die Eigenschaften der Strahlungsquelle konstant zu halten und
alle Parameter innerhalb der vorgegebenen Wertebereiche zu stabilisieren.
Außerdem
weist die Hauptsteuereinheit 6 eine elektronische Schnittstelle
zur Anwendung auf und kann ein Bedienerterminal darstellen, mit
dem über
eine Bedieneroberfläche
(nicht dargestellt) bestimmte anwendungsspezifische Einstellungen
von Parametern geändert
werden können.
Insofern beeinflusst die Hauptsteuerung 6 auch Grundeinstellungen
von Parametern der Steuerungen der Vakuumerzeugungseinheit 2 und
der Plasmaerzeugungseinheit 3.
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Im Folgenden werden die Einheiten
und Module der erfindungsgemäßen EUV-Strahlungsquelle
an zwei Beispielen für
unterschiedliche Konzepte der Plasmaerzeugung eingehender erläutert.
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Beispiel 1: Strahlungsquelle
auf Basis eines Gasentladungsplasmas
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Es sind eine Vielzahl von Gestaltungen
von EUV-Strahlungsquellen auf der Basis von Gasentladungen bekannt,
die sämtlich
darauf aufbauen, dass sich in einem Arbeitsgas unter geringem Druck
gepulst erzeugte Hochspannung über
rotationssymmetrische Elektroden entlädt. Die dabei entstehenden
hohen Stromdichten führen
dazu, dass das Entladungsplasma zu einem heißen Plasma auf engstem Raum „implodiert".
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Für
eine solche Gasentladung beinhaltet die Plasmaerzeugungseinheit 3 gemäß 2 ein Entladungsmodul 31 mit
für eine
Gasdurchströmung
geeignet geformten Elektroden 32, ein Hochspannungsmodul 33 zur
Erzeugung der erforderlichen Hochspannung und für die Gasdurchströmung der
Elektroden 32 ein Gasversorgungsmodul 35, das
in der Vakuumkammer 1 ein Arbeitsgas (das z.B. einen wesentlichen
Anteil eines Edelgases, vorzugsweise Xenon enthält) in einer für die Plasmaerzeugung
geeigneten Zusammensetzung bereitstellt.
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Das Hochspannungsmodul 33 weist
dabei eine Kondensatorbank auf, die in kurzen Zeiten aufladbar und
mittels eines Schaltelements und eines elektrischen Schaltkreises über die
Elektroden 32 des Entladungsmoduls 31 entladbar
ist. Außerdem
können
im Hochspannungsmodul 33 magnetische Kompressionsstufen zur
Verkürzung
der Stromanstiegszeiten sowie weitere Kondensatorbänke integriert
sein.
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Das Hochspannungsmodul 33 steht
bezüglich
Spannung und Ladegeschwindigkeit mit der Hauptsteuereinheit 6 in
Verbindung, wobei eine Triggerung des Hochspannungsmoduls 33 zur
Bestimmung des Zeitpunktes der Entladung durch ein externes Signal
von der Hauptsteuereinheit 6 vorgesehen ist.
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Um den Bedarf an Arbeitsgas für die Gasentladung
gering zu halten, ist an das Gasversorgungsmodul 35 ein
Gas-Recycling-Modul 93 angeschlossen, das zur Aufnahme
und Aufbereitung von aus der Vakuumkammer 1 abgepumptem Gas mit
der Vakuumerzeugungseinheit 2 in Verbindung steht. Mit
Hilfe des Gas-Recycling-Moduls 93 kann
das Arbeitsgas hinter einer Vakuumpumpe der Vakuumerzeugungseinheit 2 aufgefangen, mit
Filtern gereinigt und in einen Vorratsbehälter für Arbeitsgas des Gasversorgungsmoduls 35 zurückgeleitet werden.
Diese Gasrückgewinnung
minimiert den Gasverbrauch der Strahlungsquelle und reduziert dadurch die
Betriebskosten.
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Da das Gasversorgungsmodul 35 den
erforderlichen Gasstrom im Entladungsmodul 31 liefert und
dadurch direkt die Drucksteuerung der Vakuumerzeugungseinheit 2 beeinflusst,
ist das Gasversorgungsmodul 35 regelungstechnisch eng mit
der Vakuumerzeugungseinheit 2 gekoppelt. Gemäß 2 erfolgt die gegenseitige
Beeinflussung über
die Hauptsteuereinheit 6, könnte aber ebenso gut im Direktkontakt
zwischen Vakuumerzeugungseinheit 2 und Gasversorgungsmodul 35 ablaufen. Über die
Verbindung zwischen Vakuumerzeugungseinheit 2 und Hauptsteuereinheit 6 zur
Erzeugung und Aufrechterhaltung des Vakuums wird in der Vakuumkammer 1 die
Einstellung des erforderlichen Drucks für die Plasmaerzeugung 1 gesteuert.
Zugleich wird der Druck in der Vakuumkammer 1 bei einer
gasentladungsgepumpten EUV-Quelle aber auch durch das Gasversorgungsmodul 35 beeinflusst.
Deshalb steht die Hauptsteuereinheit 6 auch mit diesem
in Verbindung. Die Vakuumerzeugungseinheit 2 besteht aus
Vakuumpumpen, Vakuumventilen und Drucksensoren (z.B. Druck-Messröhren). Diese
Komponenten werden durch die Vakuumerzeugungseinheit 2 selbst
kontrolliert oder sind (zumindest teilweise) in die Hauptsteuereinheit 6 integriert.
Der notwendige Druck im Entladebereich des Entladungsmoduls 31 wird
in jedem Fall durch die Hauptsteuereinheit 6 vorgegeben.
Der gemessene Druck in der Vakuumkammer 1 (oder an verschiedenen
Stellen des gesamten Vakuumsystems) sowie ein gemessener Gasfluss
durch einen Gaseinlass zur Bereitstellung des Arbeitsgases aus dem
Gasversorgungsmodul 35 in das Entladungsmodul 31 hinein
liefern die Eingangssignale für
die Vakuumerzeugungseinheit 2.
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Um den notwendigen Gasdruck in der
Vakuumkammer 1 einzustellen, kann die Vakuumerzeugungseinheit 2 die
Pumpleistung, die Öffnung
eines Absaugventils ("Downstreamventil") vor der Vakuumpumpe
oder den Gasfluss durch den Gaseinlass mit Hilfe eines Nadelventils
oder eines Durchflussdosierers (MFC – Mass Flow Controller) variieren
oder eine Kombination aus diesen drei Möglichkeiten wählen. Der
MFC variiert vorgegebene Flussraten durch ein eingebautes Ventil
und misst diese unter Nutzung von Wärmeleitungseffekten. Der benötigte Druck
in der Vakuumkammer 1 kann einerseits vorteilhaft durch
eine Kombination aus einem Nadelventil mit fest eingestelltem Gasfluss
und einem regelbaren Ventil, das die Saugleistung einer Vakuumpumpe
durch Änderung
des Querschnittes der Ansaugleitung variiert, eingestellt werden.
Andererseits lässt sich
auch eine Vakuumpumpe mit fester Pumpleistung anwenden, wenn mit
einer Kombination aus elektrisch gesteuertem Nadelventil und Messgerät zur Bestimmung
des Gasflusses, basierend auf thermischen Messmethoden (wie z.B.
in bekannten MFC) gearbeitet wird.
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An den Koppelstellen (Flanschen)
von verschiedenen Modulen angebrachte Schiebeventile 14 (in 2 stilisiert und nur beispielhaft
bei Energiemonitoreinheit 4 und Strahlungsdiagnoseeinheit 5 gezeigt)
ermöglichen
den Austausch von allen Modulen oder Einheiten, während die übrigen Komponenten
unter Vakuum verbleiben. Dies verkürzt die erforderlichen Zeiten
für Wartungsarbeiten,
da nicht die gesamte Strahlungsquelle erneut evakuiert werden muss.
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Das Entladungsmodul 31,
das zur Erzeugung des Plasmas 11 als angeflaschter Teil
der Vakuumkammer 1 ausgeführt ist, kann mit verschiedensten
Elektrodenkonfigurationen realisiert sein. Es besteht aus einer Anordnung
von zwei Elektroden 32 und dazwischen angeordneten Isolatoren,
die die Elektroden 32 voneinander separieren.
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Wie in allen solchen gasentladungsgepumpten
Strahlungsquellen werden im Entladungsmodul 31 bei Unterdruck
(Vakuum) wiederholt Hochspannungsimpulse an die Elektroden 32 angelegt.
Die in der Kondensatorbank des Hochspannungsmoduls 33 gespeicherte
Energie wird über
einen niederinduktiven Schaltkreis den Elektroden 32 zugeführt. Das
durch eine Gasentladung erzeugte Plasma 11 besitzt in allen
Fällen ähnliche
Eigenschaften, wie z.B. eine Elektronen-Temperatur (thermische Energie)
im Bereich von 5–50
eV und eine Dichte im Bereich von 1017–1020 Teilchen/cm3.
Die geometrische Anordnung der Elektroden 32 und der abschirmenden
Isolatoren des Entladungsmoduls 31 wird von der Art des
Entladungskonzeptes bestimmt.
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In 2 ist
ein sogenannter Z-Pinch-Aufbau mit zwei gegenüberliegenden Elektroden 32,
die durch ein Isolatorröhrchen 34 getrennt
sind, stilisiert dargestellt. Zu einem ähnlichen stabförmig geformten
Plasma 11 führen
aber auch zwei konzentrisch angeordnete zylinderförmige Elektroden 32,
die mit einer Isolatorscheibe voneinander separiert sind und eine
Plasmafokus-Entladung erzeugen. Eine Kapillar-Entladung wird konzipiert,
indem der Innendurchmesser des Isolatorröhrchens eines Z-Pinch-Aufbaus sehr klein
ausgeführt
wird. Gleichwertige Plasmen können
weiterhin durch eine hohlkatoden-getriggerte Pinch-Entladung mittels
zwei gegenüberliegenden
konzentrischen Elektroden, von denen die Katode einen Hohlraum aufweist,
in dem die Plasmazündung
stattfindet, erzielt werden.
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Der modulare Aufbau, wie er durch
die Vakuumkammer 1 mit angeschlossener Vakuumerzeugungseinheit 2,
die Plasmaerzeugungseinheit 3 und die peripheren Messeinheiten,
Energiemonitoreinheit 4 und Strahlungsdiagnoseeinheit 5,
vorgegeben ist, kann für
alle vorgenannten Gestaltungen eines Entladungsmoduls 31 eingesetzt
und beliebig modifiziert werden. Gewechselt werden muss lediglich
das an die Vakuumkammer 1 angesetzte Entladungsmodul 31 mit
entsprechend unterschiedlich gestalteten Elektroden 32.
Dazu eignet sich vor allem eine Vakuumkammer 1 in konischer
(Kegelstumpf-) Form, wie sie in 2 stilisiert
dargestellt ist, bei der das Entladungsmodul 31 in die
Deckfläche
des Kegelstumpfes eingesetzt und angeflanscht wird und die Grundfläche die
Austrittsöffnung 13 für die Strahlung 12 beinhaltet.
In gleicher Art lässt
sich jedoch auch eine Kugelform der Vakuumkammer 1 bewerkstelligen,
wenn das Entladungsmodul 31 in die Kugel hineinragt, um
das Plasma 11 möglichst
nahe der Kugelmitte zu erzeugen. Mit gleichen Vorgaben ist auch
eine zylindrische Vakuumkammer 1 einsetzbar.
-
Eine wesentliche Einrichtung zur
Realisierung der EUV-Strahlungsquelle mit stabiler Strahlungsleistung
und großer
Langzeitstabilität
stellt die Energiemonitoreinheit 4 dar.
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Die Energiemonitoreinheit 4 misst
die Energie pro Strahlungsimpuls. Sie kann zusätzlich die mittlere Ausgangsleistung
(Dosis) der Strahlungsquelle erfassen. Sie besteht aus einem Detektor 41,
der mit einem Filter zur Einschränkung
des gemessenen Wellenlängenbereiches
versehen ist. Das Filter wird typischerweise durch einen oder mehrere
Mehrschichtspiegel gebildet, die aufgrund ihrer Reflexionscharakteristik
in der Art eines Bandpassfilters den gewünschten Wellenlängenbereich
im EUV-Spektralbereich einschränken.
Dadurch trägt
nur Strahlung aus dem Wellenlängenbereich,
der für
die Anwendung relevant ist, zum Signal bei. Ein zusätzliches
dünnes
Metallfilter absorbiert Strahlung im sichtbaren, ultravioletten
und infraroten Bereich. Der Detektor 41 ist typischerweise
eine Photodiode, eine Vielkanalplatte, ein Diodenarray oder eine
CCD-Kamera.
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Da der Detektor 41 der Energiemonitoreinheit 4 ständig der
aus dem Plasma 11 emittierten Strahlung ausgesetzt ist, ändern sich
typischerweise seine Eigenschaften durch Alterung. Ebenso kann sich
das Reflexionsvermögen
verwendeter Spiegel durch Verdampfen/Abtragen (Ablation) von Spiegelmaterial
oder durch Ablagerungen von Teilchen aus der Gasphase ändern. Die
Empfindlichkeit des Detektors 41 kann also außer durch
interne elektronische Degradation durch weitere Alterungsprozesse
im Umfeld, die proportional zur eingestrahlten Dosis sind, abfallen.
Deshalb ist die Energiemonitoreinheit 4 um Elemente ergänzt, die
die Alterungseffekte durch Kontrollmessungen erfassen und deren
Kompensation auslösen.
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Die Reflexionsverluste der Spiegel
können
z.B. durch „online"-Messungen der Absorption
durch Kalorimetrie bestimmt werden, da geringeres Reflexionsvermögen der
Spiegel zu einer höheren
Absorption und einer damit verbundenen Temperaturerhöhung führt. Die
Degradation des Detektors 41 wird durch wiederholte Messungen über neue
Spiegel und Vergleich zum ursprünglichen
Signal gemessen. Dazu wird ein zweiter Energiedetektor, ein Rekalibrierungsdetektor 42,
in der Energiemonitoreinheit 4 installiert, der im Normalbetrieb durch
eine mechanische Anordnung vom Quellort (Plasma 11) der
Strahlung 12 abgeschattet wird. Von Zeit zu Zeit (z.B.
einmal täglich)
wird der Rekalibrierungsdetektor 42 zugeschaltet und simultan
mit dem ersten Detektor 41 betrieben. Die Signale der beiden
Energiedetektoren 41 und 42 werden verglichen
und dadurch eine Kalibrierung des ersten Detektors 41 vorgenommen.
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Das Signal des Detektors 41 der
Energiemonitoreinheit 4 wird von der Hauptsteuereinheit 6 unter
Anwendung geeigneter Kalibrierfaktoren zur Bestimmung der Ausgangsleistung
der Strahlungsquelle verwendet. Die Hauptsteuereinheit 6 wählt daraus
die geeigneten Parameter für
die Entladung, um die Ausgangsleistung im geforderten Wertebereich
zu stabilisieren.
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Als weitere wesentliche Messeinrichtung
zur Steuerung der EUV-Strahlungsquelle ist eine Strahlungsdiagnoseeinheit 5 zur
Bestimmung der Strahlungseigenschaften des Plasmas 11 vorhanden.
Sie stellt eine Zusammenstellung verschiedener nachfolgend aufgeführter Messmodule
dar, die relativ frei und unabhängig voneinander
miteinander kombinierbar sind, wobei jedoch die beiden erstgenannten
als notwendig anzusehen sind:
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- – ein
spektrographisches Modul zur Bestimmung der spektralen Verteilung
der Strahlung,
- – eine
EUV-Kamera, die die Quellgröße und deren
Lage bestimmt,
- – ein
abbildendes System zur Bestimmung der Winkelverteilung der Strahlung,
- – ein
schneller EUV-Detektor zur Bestimmung der Impulsform der emittierten
Strahlung,
-
Das spektrographische Modul kann – wie in 2 zu erkennen – einen
herkömmlichen
Spektrographen 51 enthalten. Dieser kann zusätzlich zur
Bestimmung der Ausgangsenergie bzw. -leistung der EUV-Quelle verwendet
werden, sofern er durch einen internen EUV-Detektor 52 oder
die Energiemonitoreinheit 41 der Strahlungsquelle kalibriert
wird. Der Spektrograph 51 ist im Wesentlichen zur Bestimmung
der emittierten Strahlung im nutzbaren EUV-Wellenlängenbereich
(in-band-Strahlung)
und der emittierten Strahlung, die nicht im gewünschten EUV-Wellenlängenbereich liegt (out-of-band-Strahlung),
vorgesehen. Durch die Auswertung des Verhältnisses von in-band- zu out-of-band-Strahlungsanteilen,
wird auf die Änderung
der Temperatur des Plasmas 11 hingewirkt. Ist das Maximum
der Emission zu kürzeren
Wellenlängen
verschoben, so ist die Plasmatemperatur zu hoch, bei einer Verschiebung
in den langwelligen Spektralbereich zu niedrig. Die Plasmatemperatur
kann erhöht
werden, indem mehr Energie in das Plasma deponiert wird. Bei einem
Gasentladungsplasma wird die Entladespannung erhöht, bei laserinduziertem Plasma
die Laserintensität.
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Als spektrographisches Modul kann
in der Strahlungsdiagnoseeinheit 5 – wie in 3 vereinfacht dargestellt – kostengünstig, platzsparend
und speziell an Anwenderforderungen angepasst, eine Anordnung von mehreren
spektral selektiven Sensoren 53 installiert sein. Die unterschiedliche
spektrale Empfindlichkeit der Sensoren 53 wird durch Kombinationen
von Photodioden mit unterschiedlichen Spektralfiltern 54, die
nur für Strahlung
in bestimmten Spektralbereichen (außerhalb des gewünschten
EUV-Wellenlängenbereiches)
transparent sind, ausgewählt.
-
Sensoren 53 für Out-of-band-Strahlung
können
z.B. aus einer Photodiode (oder einem anderen Leistungsmessgerät) hinter
einem Kalziumfluorid-Fenster bestehen, so dass die Strahlung 12
im Wellenlängenbereich
oberhalb von 130 nm detektiert werden kann. Weitere Sensoren 53 können durch
Einsatz anderer Filter 54 in Kombination mit weiteren Photodioden
(oder anderen Leistungsmessern) realisiert werden. Materialien für solche
Filter 54 und die dahinter detektierbaren Wellenlängenbereiche
sind in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet.
-
-
In einem Auswertemodul 55,
das gemäß 3 in der Strahlungsdiagnoseeinheit 5 angesiedelt
ist, aber auch Bestandteil der Hauptsteuereinheit 6 sein
könnte,
lassen sich durch Differenzbildung von Signalen aus Sensoren 53 mit
unterschiedlichen Filtern 54 die Anteile der Strahlung 12 in
bestimmten Wellenlängenintervallen
bestimmen. So ergibt z.B. das Differenzsignal eines Sensors 53 hinter
Glas und eines hinter Kalziumfluorid die Strahlungsleistung des
Plasmas 11 im Wellenlängenbereich
von 130 nm bis 400 nm.
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Soll die EUV-Strahlungsquelle z.B.
in der Anwendung mit einem optischen Präzisionsstrahlengang eingesetzt
werden, muss für
reproduzierbare Strahlungserzeugung die Position des Plasmas 11 laufend überprüft werden.
Zur Bestimmung des Quellortes der Strahlung 12 ist deshalb
in der Strahlungsdiagnoseeinheit 5 eine EUV-Kamera 56 vorhanden,
die als Lochblenden-Kamera
ausgeführt
sein kann oder – wie
in 3 gezeigt – in Verbindung
mit einer abbildenden Optik 57, als geformter reflektierender
Mehrschichtspiegel, eingesetzt ist.
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Insbesondere durch Abbrand der Elektroden 32 kann
es zu örtlichen
Verschiebungen des Plasmas 11 kommen, die in der Austrittsöffnung 13 zu
nachfolgenden optischen Systemen (nicht dargestellt) durch Justage ausgeglichen
werden müssen.
Daher ist der Einsatz einer EUV-Kamera 56 zur Lagebestimmung
des Plasmas 11 unerlässlich.
Unter Verwendung des bekannten Abbildungsmaßstabes der EUV-Kamera 56 ist
auch die Bestimmung der Quellgröße sowie
der Lagestabilität
des Plasmas 11 möglich
und sinnvoll. Da der Austrittsöffnung 13 nachfolgende
Optiken im Strahlengang für
die EUV-Strahlung auf eine bestimmte Größe und Lage des Emissionsgebietes
ausgelegt sind, müssen
diese Parameter von der Strahlungsquelle möglichst konstant gehalten werden.
Ein zu großes
Emissionsvolumen vergrößert die
Etendue der Quelle (Produkt aus Quellgröße und Emissionswinkel) und
führt.
zu höheren
Verlusten im optischen System der Anwendung. In einem solchen Fall
kann über
die Steuerfunktionen der Hauptsteuereinheit 6 entweder
eine der Austrittsöffnung 13 nachgeordnete
Optik nachjustiert werden oder bei einer laserbasierten Strahlungsquelle
wird das Lasermodul 36 mit dem zugeordneten Fokussiermodul 38 geeignet
nachgestellt.
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Mit der zusätzlichen abbildenden Optik 57 vor
der EUV-Kamera 56 kann außerdem die Winkelverteilung
der Strahlung 12 bestimmt werden. Dazu muss die beschriebene
EUV-Kamera 56 hinter der zusätzlichen Optik 57 zeitlich
nacheinander in verschiedenen Winkeln (durch Verschiebung der Empfängerfläche der EUV-Kamera 56)
Messungen durchführen.
Durch Auswertung mehrerer Aufnahmen kann die Winkelverteilung der
Strahlung 12 bestimmt werden. Inhomogenitäten in der
Winkelverteilung führen
zwangsläufig
zu Inhomogenitäten
in der Beleuchtungsebene der Anwendung und müssen demnach vermieden werden.
Erzeugt werden diese durch unregelmäßigen Elektrodenabbrand (bei
Gasentladungsplasmen) oder durch nicht zentrische Ausrichtung der
Laserstrahlung in Bezug zum Target (bei laserinduzierten Plasmen).
Abhilfe schafft hier der Austausch der Elektroden bzw. eine Justage
von Laserstrahlung bzw. Targetsystem.
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Eine weitere nützliche Zusatzeinrichtung der
Strahlungsdiagnoseeinheit 5 ist ein schneller EUV-Detektor 58,
der mit Ansprechzeiten von wenigen Nanosekunden oder kürzer (z.B.
einigen 100 ps) die Bestimmung der Impulsform der emittierten Strahlung 12 erlaubt.
Weitere schnelle EUV-Detektoren (nicht gezeichnet) können für Rekalibrierungszwecke
des ersten EUV-Detektors 58 vorgesehen sein. Während bei
Gasentladungsplasmen gemäß 2 elektrische Schaltkreise
sowie die Entladungsparameter im Hochspannungsmodul 33 den
Impulsverlauf bestimmen, folgt der zeitliche Intensitätsverlauf
bei laserinduzierten Plasmen gemäß 4 im Wesentlichen der Laserintensität. Durch
Verlängerung
der Emissionszeit infolge der Variation der vorgenannten Einflussgrößen können die
Energiekonversion und damit der Wirkungsgrad der EUV-Quelle erhöht werden.
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Zum Schutz der optischen und optoelektronischen
Komponenten von Energiemonitoreinheit
4 und Strahlungsdiagnoseeinheit
5 sowie
von nachfolgenden optischen Elementen, wie beispielsweise einer
(in
2 nicht dargestellten)
Kollektoroptik zur Formung eines aus der Austrittsöffnung
13 austretenden
Lichtbündels
der Strahlung
12 für
die Anwendung, ist innerhalb der Vakuumkammer
1, die für eine gasentladungsgepumpte
EUV-Quelle vorzugsweise konisch (in Form eines Kegelstumpfes) geformt
ist, eine Debrisfiltereinheit
7 zur Absorption von Partikeln,
die mit der Strahlung
12 aus dem Plasma
11 emittiert
werden, unmittelbar dem Entladungsmodul
31 nachgeordnet.
Die Debrisfiltereinheit
7 ist in diesem Beispiel nach
2 als Strömungsfilter
71 auf
Basis eines elektrisch unterstützten
Querströmungsprinzips
(z.B. gemäß
DE 102 15 469 ) ausgeführt. Es
können
jedoch beliebige andere Debrisfilterkonfigurationen gewählt werden,
wie beispielsweise auch das im nachfolgenden Beispiel zu
4 beschriebene kuppelförmige Debrisfilter
72.
-
Die Hauptsteuereinheit 6 definiert
einerseits eine Schnittstelle zwischen der gesamten Strahlungsquelle
und dem Nutzer bzw. der Anwendung (z.B. lithographische Belichtungsmaschine).
Die Hauptsteuereinheit 6 besitzt andererseits Schnittstellen
zur Kommunikation mit den Steuerungen und Regelkreisen aller anderen Module
und Einheiten, aus denen die Strahlungsquelle zusammengesetzt ist,
oder sie beinflusst direkt die Stellgliedern der Einheiten und Module.
Durch Auswertung der ankommenden Signale und Kenntnis der Charakteristik
der Strahlungsquelle (Kennlinien) sowie der anwendungsspezifischen
Vorgaben kann die Hauptsteuereinheit 6 die Parameter der
EUV-Quelle bestimmen und Steuersignale an einzelne Module weitergeben.
-
Die Hauptsteuereinheit 6 kontrolliert
insbesondere die Wiederholrate der Entladungen im Entladungsmodul 31,
die extern durch den Anwender bzw. die Anwendung vorgegeben ist
oder intern eingestellt wird. Anwendungsbezogene Vorgaben für die Ausgangsleistung
der Strahlungsquelle, die Impulsenergie oder die emittierte Strahlungsdosis
können
durch die Hauptsteuereinheit 6 konstant gehalten werden,
indem die einzelnen Module und Einheiten entsprechend angesteuert
oder geregelt werden. So kann z.B. die Hochspannung im Hochspannungsmodul 33 auf
einem Wert, der von der Hauptsteuereinheit 6 vorgegeben
wird, durch eine interne Steuerung des Hochspannungsmoduls 33 konstant
gehalten werden. Außerdem
werden die Ladespannung und Ladegeschwindigkeit des Hochspannungsmoduls 33 von
der Hauptsteuereinheit 6 vorgegeben. Zur Bestimmung des
Zeitpunktes der Entladung wird ein Schalter, der sich zwischen der
Kondensatorbank im Hochspannungsmodul 33 und den Elektroden 32 im
Entladungsmodul 31 befindet, durch ein externes Signal von
der Hauptsteuereinheit 6 getriggert.
-
Beispiel 2: Lasergepumpte
EUV-Strahlungsquelle
-
Zur Erzeugung des EUV-emittierenden
Plasmas 11 wird in diesem Beispiel ein Laserstrahl, der
den erforderlichen Energieeintrag zur Plasmaanregung erbringt, auf
einen Targetstrom gerichtet. Es sind aber gleichwertig auch andere
energiereiche Strahlungen zur Erzeugung des Plasmas geeignet, wie
z.B. ein Elektronenstrahl.
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Bei der lasergepumpten Strahlungsquelle – wie in 4 dargestellt – ist in
der Plasmaerzeugungseinheit 3 ein Lasermodul 36 vorgesehen
das einen gepulsten Laser beinhaltet, der Impulse mit Längen im
Bereich zwischen 50 fs and 50 ns emittiert. Die Impulsenergie solcher
Lasermodule 36 liegt typischerweise zwischen 1 mJ and 10
J pro Impuls.
-
Die Wellenlänge und Impulsenergie des Laserstrahls
sind durch Parameter des Lasermoduls 36 und eine interne
Steuerung bestimmt. Die Impulsenergie kann über Pumpleistung, Variation
von Abschwächern etc.
variiert werden. Das Lasermodul 36 bestimmt mittels der
Steuerung geeignete Parameter des Lasers und überwacht die Einhaltung der
geforderten Spezifikationen in Bezug auf Ausgangsleistung, Puls-zu-Puls-Regelung, Wiederholfrequenz
etc.
-
Die Plasmaerzeugungseinheit 3 enthält ein internes
Strahldiagnose-Modul 37, mit dem der Laserstrahl analysiert
wird. So kann z.B. ein Teilstrahl aus dem Strahlengang am Ausgang
des Lasermoduls 36 mit Hilfe eines teildurchlässigen Spiegels
ausgekoppelt und in das Strahldiagnose-Modul 37 geleitet
werden. Darin werden sowohl die Impulsenergie bestimmt als auch
die mittlere Laserleistung, der Divergenzwinkel des Laserstrahls,
das Strahlprofil und die Strahllagestabilität. Diese Parameter werden an
die Steuerung des Lasermoduls 36 übertragen und mit den Sollwerten
verglichen. Die Steuerung des Lasermoduls 36 bestimmt aus
den Abweichungen neue Laserparameter für den nächsten Laserimpuls und überwacht
deren Einhaltung autonom.
-
Um aus einem Target ein heißes, dichtes
Plasma 11 zu erzeugen, muss der Laserstrahl zur Erreichung ausreichender
Laserintensität
fokussiert werden. Die Position und Größe des Fokus werden durch die
Fokussierung im Zusammenwirken mit den Laserparametern bestimmt.
Eine Autofokuseinrichtung 38 garantiert gleichbleibende
Eigenschaften der Fokussierung für
jeden Laserimpuls, was in gleichbleibender Intensität und Laserfleckgröße des Laserstrahl
auf dem Target resultiert.
-
Der Laserstrahl wird in der Vakuumkammer 1 auf
einen Targetstrom gerichtet, der von einem Targetgeneratormodul 39 erzeugt
und die Richtung des Laserstrahls kreuzt.
-
Das Targetgeneratormodul 39 stellt
den Targetstrom entlang einer Symmetrieachse der Vakuumkammer 1 zur
Verfügung,
wobei vorzugsweise eine zylinderförmige Vakuumkammer 1 eingesetzt
wird, an deren Mantelfläche
das Lasermodul 36 und die Austrittsöffnung 13 zur Anwendung
der emittierten Strahlung angekoppelt sind und an deren Deckflächen die
Zufuhr und Abfuhr des Targetmaterials erfolgt. Die Materialmenge des
Targets muss ausreichend sein, damit genügend Strahlungserzeuger verfügbar sind.
Dazu müssen
Strahldurchmesser des Laserstrahls und Targetgröße so aufeinander abgestimmt
sein, dass eine möglichst
hohe Konversionseffizienz erreicht wird. Das Targetmaterial kann
fest, flüssig,
gasförmig
oder plasmaähnlich
sein. Es wird vorzugsweise als Tröpfchen (fest, d.h. gefroren,
oder flüssig),
als Strahl (flüssig
oder gasförmig),
als Nebel oder Molekularstrahl zur Verfügung gestellt. Als Materialien
kommen vor allem Zinn und Xenon als breitbandige Emitter in Betracht
sowie Sauerstoff und Lithium als schmalbandige Linienemitter. Durch
Wahl der Temperatur können
diese Materialien als Festkörper,
Flüssigkeit
oder Dampf verwendet werden, indem Kryo- oder Heiztechnik zum Einsatz
kommen. Ferner sind chemische Verbindungen mit einem hohen Anteil
dieser Elemente denkbar, wobei die physikalischen Eigenschaften
der Verbindungen die Handhabung der Elemente deutlich vereinfachen
können
(z.B. Wasser an Stelle von flüssigem
Sauerstoff).
-
Die Besonderheit in diesem Beispiel
liegt in der anspruchsvollen Steuerung der Plasmaerzeugung im Wechselspiel
von konstanter Laseranregung durch das Lasermodul 36 und
von aus dem Targetgeneratormodul 39 gelieferten, bewegten
masselimitierten Targets.
-
Dazu verwendet die Hauptsteuereinheit 6 die
Signale der Energiemonitoreinheit 4 und der Strahlungsdiagnoseeinheit 5.
Weichen diese von den anwendungsspezifischen Vorgaben ab, werden
die Eigenschaften von Lasermodul 36 und Targetgeneratormodul 39 so
modifiziert, dass die Messwerte wieder an die Vorgaben angepasst
werden. Eine zu geringe EUV-Impulsenergie wird z.B. durch Erhöhung der
Laserimpulsenergie und/oder durch Vergrößerung des Durchmessers des
Targetstroms im Targetgeneratormodul 39 ausgeglichen.
-
Energiemonitoreinheit 4 und
Strahlungsdiagnoseeinheit 5 sind für die Überwachung der emittierten Strahlung 12 in
gleicher Weise wie bei der oben beschriebenen EUV-Strahlungsquelle
auf Basis einer Gasentladung konzipiert. Sie weisen in gleicher
Weise Datenverbindungen zur Hauptsteuereinheit 6 und zur
Plasmaerzeugungseinheit 3 bzw. zu deren Modulen auf. Die
Hauptsteuereinheit 6 koordiniert in diesem Fall die Abstimmung
von Durchmesser und Größe der Targets
aus dem Targetgeneratormodul 39 (sowie deren zeitliche Abfolge,
falls – wie
in 4 stilisiert gezeigt – ein Tropfengenerator
verwendet wird) und die Einstellung von Laserleistung (Impulsenergie),
Impulsdauer, Puls-zu-Puls-Stabilität, Lagestabilität und Fokuszustand
des vom Lasermodul 36 ausgesandten Laserstrahls.
-
Die Vakuumerzeugungseinheit 2 und
deren Steuerung erfolgen in gleicher Weise wie im ersten Beispiel.
Allerdings ist die Steuerung des geeigneten niedrigen Drucks insofern
vereinfacht, als die Zufuhr eines Arbeitsgases entfällt und
sich somit die Steuerung auf eine einfache Druckregelung beschränkt.
-
Die Vakuumerzeugungseinheit 2 kann
aber – wie 5 genauer zeigt – in ein
Target-Recycling-Modul 9 eingebunden
sein. Da beim Laserbeschuss der Targets häufig Reste des Targetmaterial
in der Vakuumkammer 1 verbleiben, können diese abgepumpt und aufbereitet
erneut dem Targetgeneratormodul 39 zugeführt werden.
Dazu ist in die dem Targetgeneratormodul 39 gegenüberliegende
Fläche
der Vakuumkammer 1 ein Auffangtrichter 91 eingelassen,
der an einen Verdichter 92 in Form einer Kompressionspumpe
angeschlossen ist. Der Ausgang des Verdichters 92 wird
anschließend
mit dem Ausgang der Vakuumerzeugungseinheit 2 zusammengeführt und
dem Targetgeneratormodul 39 zugeleitet. Das ist deshalb
sinnvoll, da wesentliche Anteile des Targetmaterials in der Vakuumkammer 1 verdampfen
und durch die in der Vakuumerzeugungseinheit 2 enthaltenen
Pumpen abgesaugt und zugleich ebenfalls ausgangssseitig verdichtet
werden.
-
Andersartig (als im Aufbau gemäß 2) ist in diesem Beispiel
die Form der Vakuumkammer 1. Sie ist gemäß 4 – und wie in räumlicher
Darstellung aus 5 deutlicher
zu entnehmen – vorzugsweise
in Form eines Hohlzylinders ausgeführt, an dessen einer Deckfläche das
Targetgeneratormodul 39 angeflanscht ist, wobei das verbrauchte
Targetmaterial an der anderen Deckfläche (gemäß 5) aufgefangen wird. An der Mantelfläche des
Zylinders sind peripher in radialer Richtung das Lasermodul 36,
die Vakuumerzeugungseinheit 2, die Energiemonitoreinheit 4,
die Strahlungsdiagnoseeinheit 5 und die Austrittsöffnung 13 für die Auskopplung
der EUV-Strahlung 12 angebracht. Das Targetgeneratormodul 39 generiert
in diesem konkreten Beispiel einen Tröpfchenstrom entlang der vertikalen
Symmetrieachse der zylinderförmigen
Vakuumkammer 1. Orthogonal dazu trifft der vom Lasermodul 36 generierte
Laserstrahl fokussiert auf jeweils ein vorbeifliegendes Target und
generiert durch den Energieeintrag das Plasma 11. In geeignetem
Winkelabstand zur Einfallsrichtung des Laserstrahls befindet sich
die Austrittsöffnung 13 der
Vakuumkammer 1. Da das gezeigte Tropfentarget nahezu allseitig
Strahlung 12 emittiert, befindet sich in diesem Beispiel
eine Kollektoroptik 8 innerhalb der Vakuumkammer 1.
Die Kollektoroptik 8 ist in Form eines gewölbten Mehrschichtspiegels,
der Austrittsöffnung 13 gegenüberliegend,
an der Mantelfläche
der Vakuumkammer 1 angeordnet. Sie bündelt und fokussiert die Strahlung 12 aus
dem bezüglich
der Austrittsöffnung 13 rückwärtigen Raumwinkel
der Vakuumkammer 1 und erhöht somit zugleich die Lichtausbeute
an erwünschter
EUV-Strahlung.
-
Wie bereits im ersten Beispiel beschrieben,
ist in der Vakuumeinheit 1 eine Debrisfiltereinheit 7 zur Rückhaltung
von aus dem Plasma 11 generierten Teilche vorhanden. Das
geschieht einerseits zum Schutz der der Austrittsöffnung 13 nachgeordneten
Elemente der Anwendung (nicht dargestellt) sowie der in diesem Fall vorgeordneten
Kollektoroptik 8 und andererseits der Energiemonitoreinheit 4 und
der Strahlungsdiagnoseeinheit 5. Für die gewählte Ausführung der lasergepumpten EUV-Quelle gemäß 4 ist ein mechanisches Lamellengebilde
als kuppelförmiges Debrisfilter 72 eingesetzt.
Dieses kuppelförmige
Debrisfilter 72 ist als aktives, d.h. drehbares Lamellenteil
ausgeformt, dessen ebene Lamellen 73 zwischen konzentrischen
Kugelflächen
so angeordnet sind, dass sie sich in der Drehachse, die mit der
optischen Achse der Kollektoroptik 8 in Bezug auf die Austrittsöffnung 13 übereinstimmt,
schneiden. Dadurch wird die allseitig aus dem Plasma 11 austretende
Strahlung 12 in keiner Richtung behindert und sowohl die
geladenen als auch die ungeladenen Teilchen kommen durch die Drehbewegung
mit den Lamellen 73 in Kontakt und werden absorbiert. Die
Drehbewegung wird für
das aktive kuppelförmige
Debrisfilter 72 durch einen Tangentialantrieb 74 erzielt
und erfolgt um die von Kollektoroptik 8 und Austrittsöffnung 13 aufgespannte
optische Achse. Dadurch wird eine lange Lebensdauer der optischen
Komponenten der EUV-Strahlungsquelle
erreicht und zugleich sichergestellt, dass auch die erfindungsgemäßen Messmodule,
Energiemonitoreinheit 4 und Strahlungsdiagnoseeinheit 5,
ihre Messaufgaben für
eine stabile Regelung der Strahlungsleistung der EUV-Quelle zuverlässig und über große Zeiträume erfüllen können.
-
- 1
- Vakuumkammer
- 11
- Plasma
- 12
- Strahlung
- 13
- Austrittsöffnung
- 14
- Schiebeventile
- 2
- Vakuumerzeugungseinheit
- 3
- Plasmaerzeugungseinheit
- 31
- Entladungsmodul
- 32
- Elektroden
- 33
- Hochspannungsmodul
- 34
- Isolatorröhrchen
- 35
- Gasversorgungsmodul
- 36
- Lasermodul
- 37
- Strahldiagnosemodul
- 38
- Fokussiereinrichtung
- 39
- Targetgeneratormodul
- 4
- Energiemonitoreinheit
- 41
- Detektor
- 42
- Rekalibrierungsdetektor
- 5
- Strahlungsdiagnoseeinheit
- 51
- Spektrograph
- 52
- Energiedetektor
- 53
- (spektral
selektive) Sensoren
- 54
- Filter
- 55
- Auswertemodul
- 56
- EUV-Kamera
- 57
- abbildende
Optik
- 58
- schneller
EUV-Detektor
- 6
- Hauptsteuereinheit
- 7
- Debrisfiltereinheit
- 71
- Strömungsfilter
- 72
- kuppelförmiges Debrisfilter
- 73
- Lamellen
- 74
- Tangentialantrieb
- 8
- Kollektoroptik
- 9
- Target-Recycling-Modul
- 91
- Auffangtrichter
- 92
- Verdichter
- 93
- Gas-Recycling-Modul