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Die Erfindung betrifft Tubekite gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Aus der
US 4,708,078 A1 ist ein
gattungsgemäßer Tubekite
bekannt, der eine Tragfläche,
einen aufblasbaren Fronttube, der sich entlang einer Anströmkante des
Tubekite von einer auf die andere Seite des Tubekite erstreckt,
zwei an gegenüberliegenden
seitlichen Enden der Anströmkante
angeordnete Befestigungspunkte, und zwei an den Befestigungspunkten
mit dem Tubekite verbundenen Leinen aufweist. Die Leinen sind vom
Tubekite bis zum Sportler geführt
und dienen zum Manövrieren
des Tubekites.
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Solche Tubekites haben den Nachteil,
dass sich konstruktionsbedingt ein halbkreisförmiger Querschnitt ausbildet,
was einen erhöhten
Materialbedarf und damit hohe Herstellkosten verursacht.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen
Tubekite derart zu verbessern, dass er bei vergleichbaren Flugeigenschaften
dennoch günstiger
herstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des
Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungen sind
Gegenstand weiterer Ansprüche.
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Erfindungsgemäß wird der Querschnitt des gattungsgemäßen Tubekites
durch die Anordnung zweier Streben vorteilhaft verändert. Diese
Streben erstrecken sich jeweils zwischen einer der Steuerleinen
und dem Tubekite. Dabei sind die Verbindungsstellen zwischen Strebe
und Steuerleine beziehungsweise zwischen Strebe und Tubekite jeweils
beabstandet vom Befestigungspunkt der Steuerleine am Tubekite angeordnet.
Somit bildet sich ein Kräftegleichgewicht
aus, dass zu einer Querschnittsveränderung des Tubekite führt. Anstatt
des halbkreisförmigen
Querschnitts ergibt sich ein flacherer Kreisabschnitt. Dadurch kann
bei gleichem Wirkungsgrad des Tubekites eine Materialeinsparung
von über
40% erzielt werden.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Streben
als Leine ausgebildet sind, welche fest oder lösbar mit den Steuerleinen und/oder
dem Tubekite verbunden sind.
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Eine besonders günstige Querschnittform wird
erreicht, wenn der Abstand zwischen dem Befestigungspunkt und der
Verbindungsstelle zwischen Strebe und Tubekite größer ist
als der Abstand zwischen dem Befestigungspunkt und der Verbindungsstelle
zwischen Strebe und Steuerleine.
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Einen weiteren Vorteil erzielt man
durch die lösbare
Anordnung der Streben. In diesem Falle können mehrere Verbindungsstellen
an den Steuerleinen und/oder am Tubekite vorgesehen werden, so dass
die Flugeigenschaften des Tubekite, insbesondere in Abhängigkeit
vom vorherrschenden Wind oder von den Fähigkeiten des Sportlers, verändert werden
können.
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Durch die Anordnung von zwei zusätzliche Streben
im Bereich der Abströmkante
des Tubekites kann, insbesondere für Tubekites mit mindestens
vier Steuerleinen, der Querschnitt des Tubekites weiter optimiert
werden.
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Die Erfindung wird nachstehend beispielhaft anhand
einer Zeichnung näher
beschrieben, wobei
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1 den
Prinzipaufbau eines herkömmlichen
Tubekites mit zwei Steuerleinen in perspektivischer Darstellung,
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2 den
Prinzipaufbau eines herkömmlichen
Tubekites mit vier Steuerleinen in perspektivischer Darstellung,
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3 einen
schematischen Schnitt durch den herkömmlichen Tubekites gemäß 1 bzw. 2,
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4 einen
schematischen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Tubekite zeigt.
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Die Form und die Funktion von Tubekites
ist allgemein und insbesondere auch aus der
US 4,708,078 A1 bekannt,
und wird daher im folgenden nur noch kurz beschrieben.
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Der in 1 insgesamt
mit 1 gekennzeichnete Tubekite weist eine Tragfläche 2 aus einem geeigneten,
vorzugsweise flexiblen Material auf. Um dem Tubekite 1 ein
gewünschtes
Profil zu geben und um eine ausreichend steife Struktur zu schaffen
ist im Bereich der Anströmkante 3 des
Tubekite 1 ein aufblasbarer erster Schlauch 4,
im allgemeinen als Fronttube bezeichnet, angeordnet. Hierzu ist
der Fronttube 4 aus einem luftdichten Material hergestellt oder
weist zumindest einen luftdichten Innenkern auf. Soll der Tubekite 1 auf
dem Wasser eingesetzt werden, so wird vorzugsweise ein wasserfestes
beziehungsweise wasserabweisendes Material verwendet. Der Fronttube 4 erstreckt
sich im wesentlichen über
die gesamte Anströmkante 3 und
weist einen konischen oder auch einen symmetrischen Querschnitt
auf. Weiterhin sind üblicherweise
zusätzlich senkrecht
zum Fronttube 4, das heißt im wesentlichen in Anströmungsrichtung 5 der
Luft an geordnete Verstärkungsstrukturen 6 für die Tragfläche 2 vorgesehen.
Dies können
ebenfalls aufblasbare Strukturen, sogenannte Quertubes 6,
sein. Alternativ können
auch flexible Strukturen vorgesehen werden.
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An seitlich gegenüberliegenden Enden der Anströmkante 3 ist
jeweils ein Befestigungspunkt 7, 7' für zwei Steuerleinen 8, 8' vorgesehen.
Die Steuerleinen 8, 8' sind bis zum nicht dargestellten
Sportler geführt
und dienen zum Manövrieren
des Tubekites 1. Neben dem in 1 dargestellten Tubekite mit zwei Steuerleinen
gibt es zunehmend auch Tubekites mit vier oder mehr Steuerleinen,
wie in 2 gezeigt. Hierbei
werden für
die beiden zusätzlichen
Steuerleinen 8'', 8''' im
Bereich einer Abströmkante 9 des
Tubekites 1 zwei weitere Befestigungspunkte 7'', 7''' vorgesehen.
In diesem Falle ist die Tragfläche 2 des Tubekite 1 derart
geformt, dass sich die Anströmkante 3 und
die Abströmkante 9 nicht
wie in 1 dargestellt
im Befestigungspunkt 8, 8' treffen, sondern in Anströmungsrichtung 5 voneinander
beabstandet sind. Bei einem solchen Tubekite 1 mit vier
Steuerleinen 8, 8', 8'', 8''' werden üblicherweise
die beiden hinteren Steuerleinen 8'', 8''' zum
Lenken des Tubekites 1 verwendet, während die beiden vorderen Steuerleinen 8, 8' zum Einstellen
des Anströmwinkels
(sogenannte Depower-Leinen) verwendet werden.
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In 3 ist
nochmals der Querschnitt solcher herkömmlicher Tubekites 1 im Schnitt
gezeigt, wobei gleiche Teile mit identischen Bezugszeichen gekennzeichnet
sind. Dabei ist zu erkennen, dass der Fronttube 4 und damit
auch die Tragfläche 2 des
Tubekite 1 bedingt durch die Art der Konstruktion eine Halbkreisform
einnimmt.
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Demgegenüber zeigt 4 einen erfindungsgemäßen Tubekite 1 mit
zusätzlichen
Streben 10, 10'.
Die Streben 10, 10' sind über Verbindungsstellen
A, A' mit den Steuerleinen 8, 8' und über Verbindungsstellen
B, B' mit dem Tubekite 1 verbunden.
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Durch die Anordnung der Streben 10, 10' ergibt sich
ein verändertes
Kräftegleichgewicht
und dadurch bedingt eine veränderte
Querschnittsform. Anstelle der Halbkreisform ergibt sich ein flacherer Kreisabschnitt.
Dadurch kann bei gleichem Wirkungsgrad des Tubekites 1 eine
Materialeinsparung von bis zu 40% erzielt werden.
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Bei einem Tubekite 1 mit
nur zwei Steuerleinen 8, 8' werden die Streben 10, 10' zwangsläufig über die
Verbindungsstellen A, A' mit
diesen beiden Steuerleinen verbunden. Die Verbindungsstellen B, B' zwischen den Streben 10, 10' und dem Tubekite 1 werden
in diesem Fall vorzugsweise im Bereich der Anströmkante 3 beziehungsweise
des Fronttubes 4 angeordnet. In Abhängigkeit von der Gesamtkonstruktion
des Tubekites 1 ist es prinzipiell aber auch denkbar, die
Verbindungsstellen B, B' im
Bereich der Abströmkante 9 oder
im Bereich zwischen Anströmkante 3 und
Abströmkante 9 anzuordnen.
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Bei einem Tubekite 1 mit
vier Steuerleinen 8, 8', 8'', 8''' werden
die Streben 10, 10' über die
Verbindungsstellen A, A' vorzugsweise
mit den beiden vorderen Steuerleinen 8, 8' verbunden.
Prinzipiell ist es jedoch auch hier möglich, die Streben 10, 10' mit den beiden
hinteren Steuerleinen 8'', 8''' zu
verbinden oder gegebenenfalls eine Kombination daraus. Die Verbindungsstellen
B, B' zwischen den
Streben 10, 10' und
dem Tubekite 1 werden in diesem Fall vorzugsweise ebenfalls
im Bereich der Anströmkante 3 beziehungsweise
des Fronttubes 4 angeordnet. In Abhängigkeit von der Gesamtkonstruktion
des Tubekites 1 ist es prinzipiell aber auch hier denkbar,
die Verbindungsstellen B, B' im
Bereich der Abströmkante 9 oder
im Bereich zwischen Anströmkante 3 und Abströmkante 9 anzuordnen.
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Eine weitere Möglichkeit bei einem Tubekite 1 mit
vier Steuerleinen 8, 8', 8'', 8''' besteht
auch darin, insgesamt vier Streben 10, 10' vorzusehen.
Dadurch wird die Gestaltungsfreiheit bei der Konstruktion des Tubekites 1 weiter
erhöht.
Vorzugsweise werden in diesem Fall zwei Streben 10, 10' vorgesehen, die
jeweils die vorderen Steuerleinen 8, 8' mit dem Tubekite
1 im Bereich der Anströmkante 3 beziehungsweise
dem Fronttube 4 verbinden, während zwei weitere Streben 10, 10' die hinteren
Steuerleinen 8'', 8''' mit
dem Tubekite 1 im Bereich der Abströmkante 9 beziehungsweise
im Bereich zwischen der Anströmkante 3 und
der Abströmkante 9 verbinden.
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Die Streben 10, 10' werden vorzugsweise durch
eine weitere Leine gebildet. Prinzipiell können aber beliebig andere starre
oder flexible Materialien eingesetzt werden. Die Streben 10, 10' können an den
Verbindungsstellen A, A',
B, B' fest mit den
Steuerleinen 8, 8', 8'', 8''' beziehungsweise
dem Tubekite 1 verbunden werden. Vorzugsweise erfolgt die
Verbindung im Hinblick auf eine einfache Montage/Demontage jedoch
lösbar.
Außerdem
ist es bei einer lösbaren
Verbindung möglich,
jeweils mehrere optionale Verbindungsstellen A, A', B, 8' an den Steuerleinen 8, 8' , 8'' , 8''' und/oder am
Tubekite 1 vorzusehen, so dass die Flugeigenschaften des
Tubekite 1, insbesondere in Abhängigkeit vom vorherrschenden Wind
oder von den Fähigkeiten
des Sportlers, durch Verwendung unterschiedlicher Verbindungsstellen verändert werden
können
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Ein weiterer Freiheitsgrad bei der
Konstruktion eines erfindungsgemäßen Tubekites 1 besteht
in der Anordnung der Verbindungsstellen A, A', B, B' in Bezug auf die Befestigungspunkte 7, 7'. Vorzugsweise
wird der Abstand zwischen dem Befestigungspunkt 7, 7' und der Verbindungsstelle
B, B' zwischen der
Strebe 10, 10' und
dem Tubekite 1 größer gewählt als
der Abstand zwi schen dem Befestigungspunkt 7, 7' und der Verbindungsstelle
A, A' zwischen der
Strebe 10, 10' und
der Steuerleine 8, 8', 8'', 8'''. Dadurch
bildet sich ein Querschnitt entsprechend einem relativ flachen Kreisabschnitt
aus, was bezüglich
Materialeinsparung besonders vorteilhaft ist.