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Die Erfindung betrifft ein Türschloss
oder dergleichen gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
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Türschlösser mit
einer eingebauten oder separaten Zutrittskontrolleinrichtung werden
beispielsweise eingesetzt, um einen autorisierten Zutritt in einen
entsprechenden Bereich zu ermöglichen,
wobei das Türschloss
mit einem Öffnungssystem,
wie z. B. Codekarte, Zahlencodierung etc., kombiniert und motorisch
geöffnet
werden kann. In einer anderen Anwendung werden Türschlösser benutzt, um Türen, insbesondere
in Fluchtwegen, gegen unberechtigte Betätigung zu sichern. Im Bedarfsfall
können
derartig gesicherte Türen
jederzeit von innen durch Betätigung
des Türdrückers entriegelt
werden.
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Bei bekannten elektrisch angetriebenen
Türschlössern wird
die Energieversorgung über
elektrische Leitungen ermöglicht,
die von der Bandseite durch den Türflügel zum Türschloss verlegt sind. An der
Bandseite zwischen dem Türflügel und
dem Türrahmen
sind die elektrischen Leitungen flexibel ausgeführt und von einem Schutzschlauch
umgeben. Eine derartige Anordnung ist teilweise sichtbar und nicht
vor Manipulationen geschützt.
Darüber
hinaus ist die Verlegung der elektrischen Leitungen durch den Türflügel mit
entsprechend hohem Fertigungs- und Montageaufwand verbunden, ebenso
sind hierfür
spezielle Türen
notwendig.
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Alternativ hat man sich bei der Versorgung von
Türschlössern mit
elektrischer Energie häufig auch
damit zu behelfen versucht, dass man in das Türschloss eine Batterie eingebaut
hat. Diese Stromversorgungsart hat jedoch den Nachteil, dass je
nach dem Benutzungsgrad der Tür
die Batte rie in unterschiedlichen Zeitabständen durch eine neue Batterie ersetzt
werden muss.
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Des Weiteren sind Systeme bekannt,
bei denen die Batterien oder die elektrischen Systeme innerhalb
des Türschlosses
drahtlos über
die Schnittstelle zwischen dem Türrahmen
und dem Türschloss bzw.
dessen Falle oder Riegel mit Energie versorgt werden. Ein derartiges
Türschloss
ist u. a. aus der
DE
36 12 761 C2 bekannt. Nachteilig ist bei diesen Systemen
die hohe Empfindlichkeit, da für
die Energieübertragung
ein Mindestabstand eingehalten werden muss. Fertigungs- und bautechnische
Toleranzen sowie betriebsbedingte Veränderungen des Mindestabstandes
führen
zu Funktionsstörungen.
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Darüber hinaus ist aus der
US 6 046 681 eine Energieversorgung über Berührungskontakte bekannt,
wobei im geschlossenen Zustand der Tür türschlossseitig am Stulp und
rahmenseitig am Schließblech
angeordnete Kontakte aneinanderliegen und die Energie übertragen
wird. Nachteilig ist dabei der mangelnde Schutz vor Manipulationen
und Verschmutzungen. Des Weiteren ist bei sich verändernden
Abständen
zwischen dem Türflügel und dem
Türrahmen
keine sichere Kontaktierung und Funktionsfähigkeit gewährleistet.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Türschloss
zu schaffen, wobei die Übertragung
der elektrischen Energie zuverlässig und
geschützt
vor Manipulationen und Verschmutzungen ermöglicht wird.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch
die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Ausgestaltungen
des Türschlosses
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein Türschloss gemäß Patentanspruch
1 ermöglicht
in geschlossenem Zustand eines Türflügels eine
einwandfreie Übertragung
von rahmenseitig zugeführter
Energie zum Türschloss.
Eine aufwendige und manipulationsgefährdete Leitungsführung von der
Bandseite und durch den Türflügel entfällt. Ebenso
kann auf drahtlose Übertragungssysteme
verzichtet werden.
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Die Kontaktierung erfolgt bei geschlossenem Türflügel mit
vorgeschobenem Sperrelement geschützt innerhalb der rahmenseitigen
Tasche, so dass ein manipulations- und verschmutzungssicheres System
entsteht. Die Anordnung von Kontaktierungsstellen innerhalb rahmenseitiger
Taschen bietet selbst bei geöffnetem
Türflügel hinreichenden Schutz.
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Durch eine federnde Lagerung der
in der Tasche angeordneten Kontaktstellen wird auch bei betriebsbedingt
oder fertigungsbedingt auftretenden Toleranzen des Abstandes zwischen
dem Rahmen und dem Türflügel eine
einwandfreie Kontaktierung und Energieübertragung gewährleistet.
Vorzugsweise sind derartige Kontaktstifte in einer Grundfläche der Tasche
angeordnet.
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Die Kontaktstellen in der Tasche
und an dem Sperrelement sind untereinander und gegenüber der Tasche
bzw. dem Sperrelement elektrisch isoliert angeordnet. Hierzu werden
entsprechend isolierende Trennschichten oder Beschichtungen verwendet.
Alternativ ist die Tasche und das Sperrelement aus elektrisch nicht
leitendem Material gefertigt.
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In einer bevorzugten Ausführung ist
die rahmenseitige Tasche direkt in ein Schließblech oder Rahmenprofil integriert,
so dass kein zusätzlicher Fertigungs-
und Montageaufwand entsteht.
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Das erfindungsgemäße Türschloss ist vielseitig verwendbar,
da eine derartige Energieübertragung
an verschiedenen Sperrelementen realisiert werden kann. Vorzugsweise
sind die Sperrelemente als Fallen und/oder Riegel ausgebildet und
erfüllen die
entsprechenden Schließfunktionen.
Hierdurch können
sowohl Zutrittskontrollsysteme als auch selbstverriegelnde Schlösser oder
eine Kombination beider Systeme hinsichtlich der Energieübertragung wesentlich
vereinfacht werden.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
anhand der Zeichnungen.
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1:
Zeigt eine schematische Ansicht einer Tür mit einem Türschloss.
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2:
Zeigt eine vergrößerte Ansicht
des Türschlossbereiches
aus 1.
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3:
Zeigt eine vergrößerte Ansicht
eines Türschlossbereiches
mit einem selbstverriegelnden Türschloss.
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4:
Zeigt eine Falle.
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5:
Zeigt die Falle aus 4 in
einer anderen Ansicht.
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In der 1 ist
eine Tür 1 dargestellt,
dessen Türflügel 2 mit
Scharnieren 3 schwenkbar an einem Rahmen 4 befestigt
ist. Gegenüber
von den Scharnieren 3 ist in dem Türflügel 2 ein Türschloss 5 eingebaut,
das in geschlossenem Zustand des Türflügels 2 mit einer rahmenseitig
angeordneten Tasche 6 zusammenwirkt. Hierfür ist in
dem Türschloss 5 ein
vorschiebbares Sperrelement 7 in Form einer Falle angeordnet
und in dem Rahmen 4 die Tasche 6 vorgesehen, die
sich vorzugsweise innerhalb eines Schließbleches 8 befindet.
In dem Türschloss 5 befinden
sich weitere Funktionselemente und ein Zutrittskontrollsystem, das
jedoch nicht näher
dargestellt und beschrieben ist. Das Zutrittskontrollsystem kann
auch außerhalb
des Schlosses eingebaut sein.
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Die Funktionselemente des Türschlosses 5 und
das ansteuernde Zutrittskontrollsystem müssen elektrisch versorgt werden.
Hierzu ist innerhalb des Türschlosses 5 ein
Speicher, vorzugsweise in Form eines Akkumulators, angeordnet. Die
elektrische Energieversorgung des Akkumulators erfolgt rahmenseitig über in das
Schließblech 8 geführte elektrische Leitungen 10 und 11,
die beispielsweise über
eine in räumlicher
Nähe angeordnete
Steckdose oder Unterputzdose mit dem Stromnetz verbunden sind.
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Die elektrischen Leitungen 10, 11 enden
an einer Grundfläche 12 in
der Tasche 6 des Schließbleches 8 und sind
dort mittels Kontaktstiften 13 aus der Grundfläche 12 herausgeführt. Die
Kontaktstifte 13 sind jeweils mittels einer Feder 14 axial
verschiebbar gelagert. Die Kontaktstifte 13 sind gegenüber der Grundfläche 12 elektrisch
isoliert angeordnet. Hierzu ist entweder zumindest die Grundfläche 12 aus
nicht leitendem Material gefertigt oder zwischen den Kontaktstiften 13 und
der Grundfläche 12 besteht
eine entsprechende Isolierung, beispielsweise in Form einer partiellen
Beschichtung oder isolierender Scheiben.
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Die Falle 7 des Türschlosses 5 weist
komplementär
zu den Kontaktstiften 13 in Eckbereichen 15 der
Falle 7 angeordnete Kontaktflächen 16 auf ( 4 und 5). An die Kontaktflächen 16 sind elektrische
Leitungen 17 und 18 angeschlossen, die die elektrische
Energie zu den Funktionselementen übertragen. Die Kontaktflächen 17, 18 sind
gegenüber
der Falle 7 isoliert angeordnet. Hierzu besteht zwischen
der Falle 7 und den Kontakt flächen 16 eine Isolierschicht
oder die Falle 7 besteht aus einem nicht leitenden hochwertigen
Material, das die üblichen Forderungen
an die Festigkeit und Härte
einer Falle 7 erfüllt.
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Wird der Türflügel 2 geschlossen,
wird die Falle 7 federnd in die Tasche 6 vorgeschoben.
In dieser Stellung treffen die Kontaktflächen 16 der Falle 7 und
die Kontaktstifte 13 innerhalb der Tasche 6 aufeinander,
so dass elektrisch leitende Verbindungen entstehen (2). Über
diese Verbindungen wird dann die elektrische Energie zu dem Akkumulator 9 übertragen.
Entsprechende Schaltungen sorgen dafür, dass die Aufladung bedarfsgerecht
erfolgt ohne den Akkumulator zu zerstören. Bei Benutzung des mit
dem Türschloss 5 gekoppelten
Zutrittskontrollsystemes und positiver Überprüfung wird dann das Türschloss 5 angesteuert
und das Sperrelement 7 aus der Tasche 6 gezogen.
Sobald der Türflügel 2 geöffnet wird,
ist auch der Weg für
die Energieübertragung
unterbrochen.
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In der 3 ist
die Ausführung
des Erfindungsgegenstandes im Rahmen eines selbstverriegelnden Türschlosses 2 dargestellt.
Hierbei existieren zwei Sperrelemente, nämlich die Falle 7 und
ein Riegel 19. Im Gegensatz zur vorherigen Beschreibung
ist dabei der Riegel 19 mit Leitungen 17 und 18 und
Kontaktflächen 16 zur
Energieübertragung
ausgestattet. Wird der Türflügel 2 geschlossen,
wird neben der Falle 7 zusätzlich der Riegel 19 automatisch in
die entsprechende Tasche 20 vorgeschoben. Da derartig ausgestattete
Türen 1 vorzugsweise
in Fluchtwegen oder an Notausgängen
eingesetzt werden, ist somit gewährleistet,
dass nur bei entsprechend definierter Betätigung der Handhabe der Riegel 19 motorisch
zurückgezogen
und damit der Durchgang freigegeben wird.
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Die vorstehende Beschreibung des
Ausführungsbeispieles
dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der
Erfindung. Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen
und Mo difikationen möglich,
ohne den Umfang der Erfindung sowie Ihre Äquivalente zu verlassen.
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- 1
- Tür
- 2
- Türflügel
- 3
- Scharnier
- 4
- Rahmen
- 5
- Türschloss
- 6
- Tasche
- 7
- Sperrelement,
Falle
- 8
- Schließblech
- 9
- Speicher,
Akkumulator
- 10
- Leitung
- 11
- Leitung
- 12
- Grundfläche
- 13
- Kontaktstelle,
Kontaktstift
- 14
- Feder
- 15
- Eckbereich
- 16
- Kontaktfläche
- 17
- Leitung
- 18
- Leitung
- 19
- Sperrelement,
Riegel
- 20
- Tasche