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Die Erfindung bezieht sich auf eine
Abbildungsoptik mit einer mehrere Optikelemente aufweisenden Hauptoptik,
die für
eine Beobachtungsstrahlung korrigiert ist.
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Eine solche Abbildungsoptik, die
beispielsweise eine Mikroskopoptik für die Masken- oder Waferinspektion
sein kann, soll häufig
autofokusfähig
sein. Da die Autofokussierung meistens simultan zur Nutzung der Abbildungsoptik
eingesetzt wird, ist es notwendig, auf eine Strahlung mit einer
Wellenlänge
für die
Autofokussierung auszuweichen, die außerhalb des Wellenlängenbereichs
der Beobachtungsstrahlung liegt.
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Bei einer Mikroskopoptik für die Masken-
oder Waferinspektion liegt die Wellenlänge der Beobachtungsstrahlung
häufig
im tiefen UV-Bereich (beispielsweise 157nm, 193nm oder 248nm), und
die Wellenlänge der
Untersuchungsstrahlung für
die Autofokussierung liegt häufig
zwischen 650 bis 820nm. Um eine korrekte Funktion der Autofokussierung
zu gewährleisten,
ist es notwendig, die Abbildungsoptik so zu korrigieren, daß bei idealer
Fokussierung der Abbildungsoptik auf eine zu untersuchende Probe
der Fokus für
die Beobachtungsstrahlung mit dem Fokus für die Untersuchungsstrahlung
zusammenfällt
und daß die
Abbildungsoptik bei einer Defokussierung ein zumindest ähnliches
Verhalten für
die Beobachtungsstrahlung und die Untersuchungsstrahlung aufweist.
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Aufgrund des großen Wellenlängenunterschieds zwischen der
Beobachtungsstrahlung (tiefer UV-Bereich) und der Untersuchungsstrahlung
für die
Autofokussierung (650-820nm) ist ein enormer optischer Aufwand notwendig,
um beispielsweise den Farblängsfehler
sowohl für
die Beobachtungsstrahlung als auch für die Untersuchungsstrahlung
zu beherrschen. Dies ist oft nur unzureichend oder auf Kosten der
Qualität
der Abbildung für
die Beobachtungsstrahlung möglich.
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Ausgehend hiervon ist es Aufgabe
der Erfindung, eine Abbildungsoptik zur Verfügung zu stellen, die sowohl
für eine
Beobachtungsstrahlung als auch für
eine Untersuchungsstrahlung mit einer anderen Wellenlänge als
die der Beobachtungsstrahlung, selbst wenn der Wellenlängenunterschied
zwischen beiden Strahlungen groß ist,
ausreichend korrigiert ist, insbesondere hinsichtlich chromatischerAbbildungsfehler,
wie z.B. der Farblängsfehler.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine
Abbildungsoptik mit einer mehrere Optikelemente aufweisenden Hauptoptik,
die für
eine Beobachtungsstrahlung korrigiert ist, und ferner mit einem
transmissiven diffraktiven Element gelöst, das im Beobachtungsstrahlengang
der Abbildungsoptik angeordnet ist und insbesondere die Abbildungseigenschaften
der Hauptoptik für
die Beobachtungsstrahlung im wesentlichen nicht verändert, wobei
das diffraktive Element ferner so ausgebildet ist, daß zumindest
ein Abbildungsfehler der Hauptoptik für eine Untersuchungsstrahlung
mit einer anderen Wellenlänge
als die der Beobachtungsstrahlung durch die diffraktive Wirkung
des diffraktiven Elements korrigiert ist.
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Da das diffraktive Element die Abbildungseigenschaften
der Hauptoptik für
die Beobachtungsstrahlung im wesentlichen nicht verändert, verringert
sich der Aufwand für
die optische Korrektur der Hauptoptik deutlich. Bei vielen Anwendungsfällen der
erfindungsgemäßen Abbildungsoptik
(insbesondere bei der Verwendung als Mikroskopoptik für die Masken-
oder Waferinspektion) wird es hierdurch erst möglich, bestimmte optische Lösungen zu
erreichen, die klassisch (nur mit refraktiven Optikelementen) nicht
denkbar wären.
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Das diffraktive Element (im folgenden
auch Beugungsgitter genannt) trägt
somit nicht oder nur sehr gering zu den Abbildungseigenschaften
der Abbildungsoptik hinsichtlich der Beobachtungsstrahlung bei und ist
daher für
die Beobachtungsstrahlung optisch von der Abbildungsoptik entkoppelt.
Dies vereinfacht das Optikdesign einen solchen Abbildungsoptik erheblich.
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Durch die erfindungsgemäße Lehre
entfällt
der bisher vorliegende Zwang, die Wellenlänge der Untersuchungsstrahlung
aus Korrekturgründen
möglichst
nahe an der Wellenlänge
der Beobachtungsstrahlung zu wählen,
so daß für die Untersuchungsstrahlung
keine Laserdioden mit kurzen Wellenlängen (im UV-Bereich) mehr benötigt werden,
die relativ teuer sind. Die erfindungsgemäße Abbildungsoptik läßt sich
sogar um so leichter realisieren, je weiter die Wellenlänge der
Untersuchungsstrahlung von der Wellenlänge der Beobachtungsstrahlung
entfernt ist. So läßt sich
die Wellenlänge
für die
Untersuchungsstrahlung, wenn die Wellenlänge der Beobachtungsstrahlung
beispielsweise im UV-Bereich (Wellenlänge kleiner als 300nm) liegt,
weiter in den Infrarot-Bereich verschieben. Im Infrarot-Bereich
gibt es eine große
und preiswerte Auswahl von geeigneten Laserdioden, wodurch sich
die Herstellungskosten der erfindungsgemäßen Abbildungsoptik senken
lassen.
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Insbesondere kann bei der erfindungsgemäßen Abbildungsoptik
zur Korrektur des Abbildungsfehlers, der bevorzugt ein chromatischen
Abbildungsfehler ist (wie z. B. der Farblängsfehler oder der farbabhängige Öffnungsfehler),
die gebeugte Untersuchungsstrahlung einer vorbestimmten, nicht nullten
Beugungsordnung eingesetzt werden. Bevorzugt wird dabei die gebeugte
Untersuchungsstrahlung der positiven oder negativen ersten Ordnung
verwendetet, da für
diese Beugungsordnung leicht Gitter hergestellt werden können, die
eine hohe Beugungseffizienz in dieser Beugungsordnung aufweisen.
Unter Beugungseffizienz wird hier die Intensität der ausfallenden Strahlung
der entsprechenden Beugungsordnung zur Intensität der einfallenden Strahlung
verstanden.
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In einer bevorzugten Weiterbildung
der erfindungsgemäßen Abbildungsoptik
ist die Beugungseffizienz des diffraktive Elements für die nullte
Beugungsordnung der Beobachtungsstrahlung (die Beobachtungsstrahlung
der nullten Beugungsordnung ist die nicht gebeugte Beobachtungsstrahlung)
größer als
die Summe der Beugungseffizienzen aller restlichen Beugungsordnungen
der Beobachtungsstrahlung. Insbesondere ist die Beugungseffizienz
für die
nullte Beugungsordnung um ein Mehrfaches größer als die Summe der Beugungseffizienzen
der restlichen Beugungsordnungen. Damit wird sichergestellt, daß das diffraktive
Element die Abbildungseigenschaften der Hauptoptik für die Beobachtungsstrahlen
im wesentlichen nicht verändert.
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Ferner kann die Beugungseffizienz
des diffraktiven Elements für
die nullte Beugungsordnung der Beobachtungsstrahlung mindestens
80% betragen. Bei dieser Größe der Beugungseffizienz
ist gewährleistet, daß die Abbildungseigenschaften
der Hauptoptik für
die Beobachtungsstrahlung durch das Beugungsgitter im wesentlichen
nicht verändert
sind.
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Das diffraktive Element der Abbildungsoptik
kann insbesondere ein Phasengitter sein. Dies beinhaltet gegenüber einem
Amplitudengitter den Vorteil, daß nicht einfach Teile der einfallenden
Strahlung abgeblockt werden, so daß nahezu die gesamte Intensität der auf
das diffraktive Element einfallenden Strahlung genutzt werden kann.
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Ferner kann bei der erfindungsgemäßen Abbildungsoptik
das diffraktive Element ein zur optischen Achse der Hauptoptik symmetrisches,
bevorzugt rotationssymmetrisches Gitter sein. Ein symmetrisches
Gitter läßt sich
leicht fertigen und läßt sich
aufgrund seiner Symmetrie auch leichter bei der Fertigung der Abbildungsoptik
in dieser ausrichten.
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Eine besonders bevorzugte Weiterbildung
der erfindungsgemäßen Abbildungsoptik
besteht darin, daß die
Gitterfrequenz des diffraktiven Elements von der optischen Achse
der Hauptoptik radial nach außen
hin zunimmt. Damit läßt sich
die gewünschte
Korrektur des Abbildungsfehlers für die Untersuchungsstrahlung
realisieren.
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Um eine möglichst optimale Beugungseffizienz
für die
Untersuchungsstrahlung zu verwirklichen, sind in einer bevorzugten
Weiterbildung die Vertiefungen des diffraktiven Elements so gebildet,
daß mit
zunehmendem radialen Abstand der Vertiefung von der Mitte des diffraktiven
Elements die Tiefe der einzelnen Vertiefungen abnimmt.
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Alternativ können die Vertiefungen aber
auch so gebildet sein, daß sie
alle gleich tief ausgebildet sind. In diesem Fall ist die Herstellung
des Gitters vereinfacht.
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Insbesondere kann das diffraktive
Element ringförmige
Vertiefungen aufweisen, die konzentrisch ausgebildet sind. Ein solches
diffraktives Element läßt sich
beispielsweise mittels des holographischen Stehwellenverfahrens
bilden.
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Das diffraktive Element kann beispielsweise
auf einer Seite einer planparallelen Platte ausgebildet sein. Dies
bringt den Vorteil mit sich, daß die
Herstellung auf einer planen Seite mit der gewünschten Genauigkeit leicht
möglich
ist.
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Da das diffraktive Element die Abbildungseigenschaften
der Hauptoptik für
die Beobachtungsstrahlung im wesentlichen nicht verändert, muß bei einer Änderung
der Wellenlänge
der Untersuchungsstrahlung nur das vorhandene diffraktive Element
durch ein an die neue Wellenlänge
angepaßtes
diffraktives Element ersetzt werden. Änderungen in der Hauptoptik
sind nicht nötig,
wodurch eine Anpassung an die andere Wellenlänge der Untersuchungsstrahlung
schnell und leicht möglich
ist. Insbesondere bei der Ausbildung des diffraktiven Elements auf
einer planparallelen Platte läßt sich
der Austausch leicht verwirklichen.
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Alternativ kann das diffraktive Element
auch auf einer optischen Wirkfläche
eines refraktiven Optikelements in der Hauptoptik ausgebildet sein.
Dies ist in der Hinsicht vorteilhaft, daß kein zusätzlicher Körper (wie z.B. die planparalle
Platte) in der Hauptoptik vorgesehen werden muß, wodurch sich die Größe der Abbildungsoptik
und auch ihr Gewicht minimieren läßt. Aufgrund der geringeren
Anzahl der Elemente der Abbildungsoptik kann auch die Fertigung
der Abbildungsoptik schneller und kostengünstiger erfolgen.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Abbildungsoptik
besteht darin, daß das
diffraktive Element nur in einem ringförmigen Bereich auf der Seite
der planparallelen Platte bzw. auf der optischen Wirkfläche des
Optikelements ausgebildet ist. Dies ist beispielsweise für gewisse
Autofokussierungsprinzipien von Vorteil, bei denen die Untersuchungsstrahlung
für die
Autofokussierung nur durch einen ringförmigen Bereich in einer Ebene
senkrecht zur optischen Achse der Abbildungsoptik hindurchtritt.
Die Beobachtungsstrahlung wird jedoch in der Regel in den gesamten
Bereich, also auch den von dem ringförmigen Bereich umschlossen
Bereich durchlaufen, so daß schon
aus diesem Grund der Einfluß des
diffraktiven Elements (aufgrund seiner kleineren Fläche) auf
die Beobachtungsstrahlung minimiert bzw. fast vollständig unterdrückt werden
kann.
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Ferner kann das diffraktive Element
als Blaze-Gitter (Gitter mit einem Sägezahnprofil) ausgebildet sein.
Bei einem Blaze-Gitter ist die Beugungseffizienz für die gewünschte Beugungsordnung
außerordentlich hoch,
so daß Lichtquellen
für die
Untersuchungswellenlänge
mit geringer Intensität
eingesetzt werden können.
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Wenn das Blaze-Gitter mittels holographischer
Verfahren (wie z.B. das holographische Stehwellenverfahren) gebildet
wird, sind die Flanken der Vertiefungen stetig, so daß vorteilhaft
so gut wie keine diffuse Streustrahlung von der Beleuchtungsstrahlung
erzeugt wird.
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Alternativ kann das diffraktive Element
auch eine durch Stufen angenäherte
Blaze-Struktur aufweisen. In diesem Fall ist jede Wirkflanke durch
eine Treppenfunktion angenähert,
wobei im einfachsten Fall zwei Stufen pro Flanke vorgesehen werden.
Ein solches diffraktives Element läßt sich z. B. mittels aus der
Halbleiterfertigung bekannter Strukturierungsverfahren herstellen,
wobei beliebige Profilverläufe
realisiert werden können.
So können
insbesondere solche Profilverläufe
erzeugt werden, die mittels holographischer Verfahren nicht oder
nur sehr schwer erzeugbar sind.
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Das diffraktive Element kann bevorzugt
im Bereich mit dem größten Bündeldurchmesser
der Beobachtungsstrahlung in der Hauptoptik angeordnet sein. Dies
führt zu
dem Vorteil, daß gebeugte
Strahlung nicht nullter Ordnung der Beobachtungsstrahlung, sofern
dieses erzeugt wird, an den Fassungen der dem diffraktiven Element
nachfolgenden Optikelemente zum großen Teil abgeschattet wird
oder die Abbildungsoptik mit einer deutlich anderen Schnittweite
als die nicht durch das diffraktive Element gebeugte Beobachtungsstrahlung (nullte
Beugungsordnung), die zur Abbildung verwendet wird, verläßt, so daß die gebeugte
Strahlung nicht nullter Ordnung sehr stark aufgeweitet wird und
dadurch zu einer höchsten
sehr geringen Verschlechterung der Abbildung führt.
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In einer weiteren Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Abbildungsoptik
weist die Hauptoptik ein zweites diffraktives Element auf, das für die Beobachtungsstrahlung
brechungsverstärkend
und achromatisierend wirkt. Da die Dispersion eines diffraktiven
Elements gegenläufig
ist zur Dispersion von refraktiven Elementen, müssen bei der erfindungsgemäßen Abbildungsoptik
für Anwendungen
im UV-Bereich keine oder weniger Linsen aus Flußspat zur Achromatisierung
eingesetzt werden (im Vergleich zu einer Abbildungsoptik ohne diffraktives
Element). Das führt
zu einer deutlichen Vereinfachung der Herstellung der Abbildungsoptik im
Vergleich zur herkömmlichen
Abbildungsoptiken für
den UV-Bereich, die aufgrund der geforderten Achromatisierung in
der Regel auch Linsen aus Flußspat
enthalten.
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Auch können mittels dem zweiten diffraktiven
Element vorteilhaft weitere Abbildungsfehler, wie z.B. die sphärische Aberration
und Koma der Hauptoptik vermindert bzw. korrigiert werden, wodurch
diese Abbildungsfehler vorteilhafterweise nicht mehr auftreten.
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Ferner besitzt das zweite diffraktive
Element eine relativ hohe positive Brechkraft (bzw. hohe positive Wirkung)
im Vergleich zu einem refraktiven Element, so daß die Anzahl der Optikelemente
der erfindungsgemäßen Abbildungsoptik
im Vergleich zu einer aus ausschließlich refraktiven Elementen
gebildeten Abbildungsoptik deutlich verringert ist. Dies ist insbesondere
bei Hochleistungsabbildungsoptiken, die für einen Wellenlängenbereich
von einigen Nanometern oder weniger achromatisiert sind, von besonderem
Vorteil, da aufgrund der extrem hohen Genauigkeit, mit der die optischen
Elemente gefertigt und justiert werden müssen, jedes eingesparte Optikelement
zu einer deutlich kostengünstigeren
und schneller herzustellenden Abbildungsoptik führt.
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Des weiteren läßt sich auch noch vorteilhaft
eine sehr viel kürzere
Baulänge
der erfindungsgemäßen Abbildungsoptik
im Vergleich zu einer herkömmlichen
Abbildungsoptik (rein refraktiv) mit gleicher Apertur und gleichem
Arbeitsabstand realisieren, wodurch sich die erfindungsgemäße Abbildungsoptik
leicht als Austauschobjektiv realisieren läßt, das in schon vorhandene
Geräte,
wie z.B. optische Inspektionssysteme und Mikroskope, eingesetzt
werden kann, ohne daß dazu
diese Geräte
verändert
werden müssen.
Dadurch können diese
Geräte
problemlos mit der erfindungsgemäßen Abbildungsoptik,
die eine sehr hohe numerische Apertur und gleichzeitig einen sehr
großen
Arbeitsabstand aufweisen kann, einfach nachgerüstet werden.
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Das zweite diffraktive Element kann
bevorzugt so ausgelegt werden, daß neben seiner achromatisierenden
und brechungsverstärkenden
Wirkung auch noch sphärische
Fehler höherer
Ordnung der Hauptoptik, die durch die restlichen Optikelemente erzeugt
werden, kompensiert werden.
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Des weiteren können durch das zweite diffraktive
Element, das in der erfindungsgemäßen Abbildungsoptik die achromatisierende
Wirkung für
die Beobachtungsstrahlung übernimmt,
die bei einer ausschließlich aus
refraktiven Elementen bestehenden Abbildungsoptik aufgrund der notwendigen
Achromatisierung auftretenden Schwierigkeiten der zu schmalen Randdicken
der Linsen und der zu geringen Luftabstände zwischen den Linsen, insbesondere
an den Linsenrändern,
was die Fassungstechnologie außerordentlich
verkompliziert, vermieden werden, so daß vorteilhaft die Fassung der
Optikelemente bei der erfindungsgemäßen Abbildungsoptik deutlich
vereinfacht ist. Auch deswegen läßt sich
die erfindungsgemäße Abbildungsoptik
kostengünstig
und schnell herstellen.
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Insbesondere beeinflußt das zweite
diffraktive Element die Abbildungseigenschaften der Hauptoptik für die Untersuchungsstrahlung
nicht wesentlich. Dies führt
zu dem Vorteil, daß die
Korrektur des Abbildungsfehlers der Hauptoptik für die Untersuchungsstrahlung
ausschließlich
von dem ersten diffraktiven Element durchgeführt wird.
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Wenn die Beugungseffizienz des zweiten
diffraktiven Elements für
die nullte Beugungsordnung der Untersuchungsstrahlung größer ist
als die Summe der Beugungseffizienzen aller restlichen Beugungsordnungen
der Untersuchungsstrahlung, kann die beugungsbedingte Wirkung des
zweiten diffraktiven Elements auf die Untersuchungsstrahlung vernachlässigt werden.
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Insbesondere kann bei der erfindungsgemäßen Abbildungsoptik
die gewünschte
Achromatisierung der Hauptoptik für einen die Wellenlänge der
Beobachtungsstrahlung enthaltenen Wellenlängenbereich vollständig vom
zweiten diffraktiven Element bewirkt werden. Wenn die gewünschte Achromatisierung
die vollständige
Achromatisierung der Abbildungsoptik für die Beobachtungsstrahlung
ist, können
der Abbildungsoptik nachgeschaltete Optiksysteme, wie z.B. eine
Tubuslinse bei einem Mikroskop, bezüglich ihrer Achromatisierungseigenschaften
völlig
unabhängig
von der Abbildungsoptik ausgelegt werden. Alternativ kann die gewünschte Achromatisierung
eine nicht vollständige
Achromatisierung der erfindungsgemäßen Abbildungsoptik sein, so
daß das
an der der zu untersuchenden Probe abgewandten Seite der Abbildungsoptik
austretende Strahlenbündel
nicht vollständig
achromatisiert ist. Den fehlenden Beitrag zur vollständigen Achromatisierung kann
dann, falls gewünscht,
ein der Abbildungsoptik nachgeschaltetes Optiksystem (z.B. eine
Tubuslinse bei einem Mikroskop) liefern.
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Bei der erfindungsgemäßen Abbildungsoptik
kann die Achromatisierung der Hauptoptik (die bevorzugt selbst überhaupt
nicht achromatisiert ist) im wesentlichen oder auch ausschließlich durch
das zumindest eine zweite diffraktive Element (oder auch durch mehrere
zweite diffraktive Elemente) bewirkt werden.
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In einer bevorzugten Weiterbildung
der erfindungsgemäßen Abbildungsoptik
sind alle Optikelemente der Hauptoptik und das erste diffraktive
Element aus maximal zwei unterschiedlichen Materialien, bevorzugt aus
dem gleichen Material gebildet. Da die Achromatisierung durch das
zweite diffraktive Element bewirkt wird, können Materialien gewählt werden,
die für
den Spektralbereich der Beobachtungsstrahlung am besten geeignet
sind. Man kann beispielsweise das Material mit den besten Transmissionseigenschaften
und/oder das Material, das am leichtesten zu bearbeiten ist, auswählen. So
können
die Optikelemente beispielsweise aus Quarz und/oder Kalziumfluorid
bestehen.
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Bei einer Beobachtungsstrahlung von
193nm, 248nm und 266nm ist Suprasil, synthetischer Quarz, bevorzugt
und bei 157nm ist Flußspat
das bevorzugte Material.
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Insbesondere können bei der erfindungsgemäßen Abbildungsoptik
alle Optikelemente der Hauptoptik und das erste diffraktive Element
kittfrei gehaltert sein. Dadurch wird vorteilhaft der bei Systemen
mit optischem Kitt auftretende Nachteil der Alterung und Zerstörung des
Kitts, was insbesondere bei Wellenlängen im UV-Bereich auftritt
und dort eine große
Schwierigkeit darstellt, vermieden werden. Somit kann eine sehr
lange Einsatzdauer der erfindungsgemäßen Abbildungsoptik gewährleistet
werden.
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Bevorzugt kann bei der erfindungsgemäßen Abbildungsoptik
das zweite diffraktive Element auf einer planparallelen Platte oder
auf einer optischen Wirkfläche
eines refraktiven Optikelements der Hauptoptik ausgebildet sein.
Insbesondere können
das erste diffraktive Element auf einer Seite einer planparallelen
Platte oder eines refraktiven Optikelements der Hauptoptik und das
zweite diffraktive Element auf der anderen Seite der planparallelen
Platte bzw. des refraktiven Optikelements ausbildet sein. Dies führt zu dem
Vorteil, daß die Anzahl
der zusätzlichen
Elemente der Abbildungsoptik sehr gering (nur eine planparallele
Platte) oder auch null (ein refraktives Optikelement) sein kann.
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In einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Abbildungsoptik
ist diese als autofokusfähige
Abbildungsoptik ausgebildet, die noch einen Strahlteiler umfaßt, mit
dem die Untersuchungsstrahlung (für die Autofokussierung) in
den Beobachtungsstrahlengang der Abbildungsoptik ein- und ausgekoppelt
werden kann. Dieser Strahlteiler kann beispielsweise so ausgebildet
sein, daß er
die Untersuchungsstrahlung reflektiert und die Beobachtungsstrahlung
transmittiert. Alternativ kann er natürlich auch die Beobachtungsstrahlung
reflektieren und die Untersuchungsstrahlung transmittieren.
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Insbesondere kann dabei noch eine
Autofokuseinheit vorgesehen sein, die die einzukoppelnde Untersuchungsstrahlung
erzeugt und die ausgekoppelte Untersuchungsstrahlung hinsichtlich
der Autofokussierung auswertet. Dabei können Autofokussierungsprinzipien
eingesetzt werden, die dem Fachmann bekannt sind. So kann die Autofokussierung
nach dem Triangulations-Prinzip
durchgeführt
werden. Die Autofokuseinheit wird dazu entsprechend ausgebildet.
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Bevorzugt ist die Wellenlänge der
Untersuchungsstrahlung größer als
die der Beobachtungsstrahlung, wobei die erfindungsgemäße Abbildungsoptik
um so einfacher auszulegen ist, desto größer der Wellenlängenabstand
ist. Ein Wellenlängenabstand
von mindestens 100nm, insbesondere mindestens 400nm ist bevorzugt.
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Insbesondere ist die Abbildungsoptik
(Hauptoptik mit erstem diffraktiven Element) bevorzugt so ausgebildet,
daß bei
idealer Fokussierung der Abbildungsoptik auf eine zu untersuchenden
Probe der Fokus für die
Beobachtungsstrahlung mit dem Fokus für die Untersuchungsstrahlung
zusammenfällt
und daß die
Abbildungsoptik bei einer Defokussierung ein zumindest ähnliches
Verhalten für
die Beobachtungsstrahlung und die Untersuchungsstrahlung aufweist.
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Ferner wird noch ein Herstellungsverfahren
einer Abbildungsoptik bereitgestellt, bei dem rechnerisch eine mehrere
Optikelemente aufweisende Hauptoptik zusammengestellt und für eine vorgegebene
Beobachtungsstrahlung korrigiert wird, danach rechnerisch ein transmissives
diffraktives Element in dem Beobachtungsstrahlengang der Abbildungsoptik
angeordnet und hinsichtlich seiner Phasenfunktion so optimiert wird, daß die Abbildungseigenschaften
der Hauptoptik für
die Beobachtungsstrahlung im wesentlichen nicht verändert werden
und zumindest ein Abbildungsfehler der Hauptoptik für eine Untersuchungsstrahlung
mit einer anderen Wellenlänge
als die der Beobachtungsstrahlung durch die diffraktive Wirkung
des diffraktiven Elements korrigiert wird, und bei dem ferner für die Fertigung
der so berechneten Abbildungsoptik notwendige Optikdaten erzeugt
werden und anhand der erzeugten Optikdaten die Abbildungsoptik hergestellt
wird.
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Die Phasenfunktion gibt an, welche
Phasenänderung
der einfallenden Strahlung beim Durchlaufen des diffraktiven Elements
eingeprägt
wird. Insbesondere wird als Phasenfunktion ein Polynom eingesetzt.
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Der zumindest eine Abbildungsfehler
der Hautoptik für
die Untersuchungsstrahlung kann ein chromatischer Abbildungsfehler,
wie beispielsweise der Farblängsfehler
sein. Zusätzlich
kann auch noch der farbabhängige Öffnungsfehler
(bzw. farbabhängiger
Gaußfehler)
minimiert werden.
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Mit diesem Herstellungsverfahren
läßt sich
in bekannter Art und Weise die Hauptoptik optimieren, ohne die Abbildungseigenschaften
der Hauptoptik für
die Untersuchungsstrahlung berücksichtigen
zu müssen. Dies
vereinfacht das Optikdesign der Abbildungsoptik erheblich, insbesondere
wenn der Wellenlängenabstand zwischen
der Beobachtungsstrahlung und der Untersuchungsstrahlung groß ist (beispielsweise
größer als 400nm).
Erst nach der Optimierung der Hauptoptik für die Beobachtungsstrahlung
wird dann das diffraktive Element zur Korrektur des Abbildungsfehlers
der Hauptoptik für
die Untersuchungsstrahlung optimiert. Um die Wirkung des diffraktiven
Elements für
die Beobachtungsstrahlung zu minimieren, wird es mit einer äußerst hohen
Beugungseffizienz für
die nullte Beugungsordnung der Beobachtungsstrahlung ausgelegt.
Dies wird durch die Profilform erreicht, wobei tendenziell mit kleiner
werdender Wellenlänge
die Beugungseffizienz der nullten Ordnung größer und die Beugungseffizienz
der ersten Ordnung kleiner wird, wenn die Furchentiefe konstant ist.
Dies kann dazu ausgenutzt werden, eine Furchentiefe zu wählen, bei
der eine hohe Beugungseffizienz der nullten Beugungsordnung der
Beobachtungsstrahlung und eine hohe Beugungseffizienz der ersten
Beugungsordnung der Untersuchungsstrahlung vorliegt, wenn die Wellenlänge der
Untersuchungsstrahlung (die bevorzugt für eine Autofokussierung eingesetzt
wird) größer ist
als die der Beobachtungsstrahlung.
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Die Optimierung des diffraktiven
Elements kann in vorteilhaften Weiterbildungen so ausgeführt werden,
daß die
oben beschriebenen Abbildungsoptiken realisiert werden können.
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Das rechnerische Zusammenstellen
der Abbildungsoptik sowie die Optimierung des diffraktiven Elements
wird bevorzugt mittels einem Computer durchgeführt. Die Optimierung des diffraktiven
Elements kann insbesondere durch die Berechnung der vom Beugungsgitter
der Beleuchtungs- und
Untersuchungsstrahlung eingeprägte
Phasenänderungen
erfolgen, aus denen dann die Gitterwirkungen abgeleitet werden.
Die Phasenänderungen
werden bei der Optimierung so eingestellt, daß die gewünschten Gitterwirkungen erreicht
werden.
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Insbesondere kann das erfindungsgemäße Verfahren
auch bei einer hybriden Hauptoptik (eine Hauptoptik, die sowohl
refraktive als auch diffraktive Optikelemente umfaßt) eingesetzt
werden. Gerade bei solchen Hauptoptiken war es aufgrund der starken
dispersiven Wirkung des bzw. der weiteren diffraktiven Elemente bisher
fast unmöglich,
eine gleichzeitige Korrektur des Farblängsfehlers für die Beobachtungs-
und Untersuchungsstrahlung zu erreichen.
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Vorteilhaft wird beim erfindungsgemäßen Verfahren
bei der Korrektur der Hauptoptik das weitere diffraktive Element
so ausgelegt, daß es
eine hohe Beugungseffizienz in einer vorbestimmten, nicht nullten
Beugungsordnung für
die Beobachtungsstrahlung (bevorzugt ist die erste Beugungsordnung)
besitzt. Für
die Untersuchungsstrahlung kann eine hohe Beugungseffizienz für die nullte
Ordnung vorliegen. Bei der Optimierung des ersten diffraktiven Elements
wird hingegen darauf geachtet, daß eine hohe Beugungseffizienz
für die
Beobachtungsstrahlung in der nullten Beugungsordnung vorliegt. Bevorzugt
ist auch noch eine hohe Beugungseffizienz für die Untersuchungsstrahlung
in der vorbestimmten, nicht nullten Beugungsordnung gegeben.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielshalber
anhand der Zeichnungen beschrieben. Von den Figuren zeigen:
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1 einen
Linsenschnitt des optischen Aufbaus der erfindungsgemäßen Abbildungsoptik; 2 ein Diagramm, das die
Gitterfrequenz des diffraktiven Elements zeigt;
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3 ein
Diagramm, das die Gitterfrequenz des Beugungsgitters zeigt; 4 die Profilform des Beugungsgitters,
und
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5 eine
Draufsicht des Beugungsgitters.
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Wie aus dem in 1 gezeigten Linsenschnitt des optischen
Aufbaus der autofokusfähigen
Abbildungsoptik gemäß einer
Ausführungsform
ersichtlich ist, umfaßt
die Abbildungsoptik 1 ein transmissives diffraktives Element 10 (im
folgenden auch Beugungsgitter genannt) sowie eine Hauptoptik 9,
die mehrere refraktive Optikelemente 2, 3, 4, 6, 7 und 8,
sowie ein zweites diffraktives Element 5 umfaßt. Mit
der Abbildungsoptik 1 kann ein Objekt, von dem ein Objektpunkt
P in der Objektebene eingezeichnet ist, abgebildet werden. Zur Verdeutlichung
sind drei Strahlen des Strahlenverlaufs für die Beobachtungsstrahlung
eingezeichnet. Hinter dem Optikelement 8 liegt ein paralleler
Strahlenverlauf vor.
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Ferner ist der Hauptoptik 9 noch
ein Strahlteiler 11 nachgeordnet, über den die Untersuchungsstrahlung
für die
Autofokussierung aus dem Strahlengang für die Beobachtungsstrahlung
ein- und ausgekoppelt werden kann.
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Die Abbildungsoptik 1 ist
für eine
Beobachtungsstrahlung mit der Wellenlänge 248nm und eine Untersuchungsstrahlung
mit der Wellenlänge
785nm ausgelegt, wobei die Hauptoptik 9 nur für die Beobachtungsstrahlung
(und nicht für
die Untersuchungsstrahlung) korrigiert ist. Der Farblängsfehler
der Hauptoptik 9 für
die Untersuchungsstrahlung wird mittels dem Beugungsgitter (bzw.
erstem diffraktiven Element) 10 korrigiert. Anders gesagt,
das Beugungsgitter 10 ist so ausgelegt, daß die beugende
Wirkung des Gitters 10 hinsichtlich der positiven ersten
Beugungsanordnung der Untersuchungsstrahlung den Farblängsfehler
der Hauptoptik 9 für die
Untersuchungsstrahlung kompensiert. Dadurch ist die Abbildungsoptik
(also Hauptoptik 9 + Beugungsgitter 10) für die Untersuchungsstrahlung,
die zur Autofokussierung verwendet wird, hinsichtlich des Farblängsfehlers
korrigiert. Ferner ist das Beugungsgitter 10 auch noch
so ausgelegt, daß seine
Beugungseffizienz für
die nullte Beugungsordnung der Beobachtungsstrahlung möglichst
hoch ist (bevorzugt mindestens 80%), so daß das Beugungsgitter der Abbildungseigenschaften
der Abbildungsoptik für
die Beobachtungsstrahlung nicht wesentlich beeinflußt.
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Die Ausbildung und Anordnung der
Optikelemente 2 bis 8 (bis auf die Gitterprofile)
der Abbildungsoptik 9 kann der nachfolgenden Tabelle entnommen
werden, wobei der Abstand der einzelnen Flächen entlang der optischen
Achse OA der Abbildungsoptik angegeben ist (P steht für die Probenebene).
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Das zweite diffraktive optische Element 5 ist
ein transmissives Phasengitter, bei dem in der der Objektebene zugewandten
Fläche
F6 konzentrisch zur optischen Achse OA der Abbildungsoptik 1 angeordnete
ringförmige
Furchen ausgebildet sind.
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Das zweite diffraktive optische Element 5 ist
dabei so ausgelegt, daß es
einerseits brechungsverstärkend
für die
Hauptoptik 9 (d. h. eine Erhöhung der positiven Wirkung
bzw. positiver Brechkraft) und daß es andererseits vollständig die
Achromatisierung im gegebenen Spektralbereich für die Beobachtungsstrahlung bewirkt,
wobei hier die gebeugte Strahlung der positiven ersten Ordnung als
Nutzlicht für
die Abbildung verwendet wird. Die gebeugte Strahlung anderer Ordnungen
ist Streulicht, das möglichst
nicht zur Abbildung beitragen soll um diese nicht zu verschlechtern.
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Als positive erste Ordnung wird die
erste Beugungsordnung bezeichnet, bei der ein Parallelstrahl (ein Strahl
parallel zur optischen Achse OA) zur optischen Achse OA hin abgelenkt
wird. Die erste Beugungsordnung, bei der ein Parallelstrahl von
der optischen Achse OA weggebeugt wird, wird hingegen als negative
erste Beugungsordnung bezeichnet.
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Der Ablenkwinkel für das gebeugte
Licht der positiven ersten Ordnung wird über die Gitterfrequenz des diffraktiven
optischen Elements
5 eingestellt. Praktisch kann die Gitterfrequenz
mittels Optimierungsrechnungen ausgehend von dem folgenden Phasenpolynomen
p(r)
berechnet werden, wobei
r der radiale Abstand von der Mitte M des Phasengitters und N eine
positive ganze Zahl größer gleich
1 ist. Zur Optimierung werden die Koeffizienten a
i verändert. Das
Phasenpolynom p(r) gibt die Phasenverschiebung in Abhängigkeit
vom radialen Abstand r an und aus der Ableitung des Phasenpolynoms
nach dem radialen Abstand r läßt sich
die Gitterfrequenz des diffraktiven Elements berechnen. Aus dieser
Gitterfrequenz wiederum kann dann für jeden einfallenden Strahl
(in Abhängigkeit
von seiner Wellenlänge) dessen
Ausfallswinkel ermittelt werden, wodurch sich dann die achromatisierend
und brechungsverstärkende Wirkung
des Gitters bestimmen läßt. Bei
dieser Optimierungsrechnung können
auch noch andere Abberationen der Hauptoptik
5 (wie z.
B. höhere
sphärische
Fehler) mit korrigiert werden, wobei für N bevorzugt ein Wert von
3 bis 10 gewählt
wird. Ferner kann man die Furchenform, die für die Beugungseffizienz ausschlaggebend ist,
mittels der skalaren Beugungstheorie oder auch der RCWA-Theorie
(Rigorous Coupled Wavefront Analysis) ableiten, wie dies dem Fachmann
bekannt ist.
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Das zweite diffraktive Element 5 kann
beispielsweise mittels des holographischen Stehwellenvertahrens
erzeugt werden, bei dem mindestens eine der beiden Belichtungswellen
eine Kugelwelle ist (und die andere eine Kugelwelle oder eine ebene
Welle ist) und die beiden Wellen gegenläufig laufen. Die Wellenlänge der
Belichtungswellen beträgt
248nm und der Abstand der Quellpunkte beider Kugelwellen zur einer
zu belichtenden Schicht, die z. B. auf einer planparallelen Platte
aus Suprasil aufgebracht ist und in der die latente Gitterstruktur
erzeugt wird, beträgt
jeweils 35,31mm. Die belichtete Schicht wird dann entwickelt und
dient z. B. als Maske bei einem Mikrostrukturierungsverfahren (beispielsweise
reaktives Ionenätzen),
so daß dadurch
das Gitterprofil in die planparallele Platte übertragen werden kann. In 2 ist der Verlauf der Gitterfrequenz
des diffraktiven Elements 5 gezeigt. Dabei ist auf der
Abszisse der Abstand von der Gittermitte M aufgetragen und auf der
Ordinate sind die Anzahl der Furchen pro mm gezeigt. Die Gittermitte
M fällt
mit der optischen Achse OA der Abbildungsoptik 1 zusammen.
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Auf der Fläche F10 ist ein Beugungsgitter
für die
Untersuchungswellenlänge
für die
Autofokussierung ausgebildet, wobei das Beugungsgitter ein transmissives
Phasengitter ist. Das Beugungsgitter auf der Fläche F10 ist in gleicher Weise
wie das Beugungsgitter des diffraktiven Elements aus dem oben angegebenen
Phasenpolynom p(r) abgeleitet, wobei sich bei der Wahl des Wertes 3 für N folgende
Koeffizienten ai ergeben (die Furchenform
ist wiederum mittels der skalaren Beugungstheorie oder der RCWA-Theorie
abgeleitet):
a1: 1,136·10–2
a2: 7,596·10–6
a3: 6,429·10–8
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Der Verlauf der Gitterfrequenz des
Beugungsgitters 10 ist in einer gleichen Darstellung wie
in 2 für das diffraktive
Element 5 in 3 gezeigt.
Daraus läßt sich
entnehmen, daß die
Gitterfrequenz des diffraktiven Elements 5 stärker zunimmt
als beim Beugungsgitter 10.
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In 4 ist
schematisch noch die Furchenform des Beugungsgitters 10 gezeigt,
beispielsweise im Bereich von + 2mm von der Mitte M entfernt. Durch
die gestrichelte Linie ist die Blaze-Profilform 12 dargestellt, die
das Ergebnis der obigen Optimierungsrechnung und Ableitung (z. B.
mittels der RCWA-Theroie) ist. Diese Blaze-Profilform 12 ist
hier für
jede Profilflanke FL1, FL2, FL3, FL4 durch eine Treppenfunktion
mit zwei Stufen angenähert.
Es hat sich gezeigt, daß ein
solches Rechteckprofil, mit dem die Blaze-Profilform 12 angenähert ist,
die gewünschten
optischen Eigenschaften aufweist.
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In der Praxis wird zuerst die Abbildungsoptik 1 für die Beobachtungsstrahlung
optimiert, wobei für
das Beugungsgitter 10 nur eine planparallele Platte bei
der Optimierung berücksichtigt
wird. Bei dieser Optimierung wird auch das zweite diffraktive Element 5 in
der oben angegebenen Weise berechnet.
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Nach diesem Optimierungsschritt wird
nun das gewünschte
Gitterprofil auf der Fläche
F10 der planparallelen Platte 10 rechnerisch vorgesehen
und so optimiert, daß der
Farblängsfehler
der Hauptoptik 9 für
die Untersuchungsstrahlung möglichst
vollständig
korrigiert ist und daß die
Beugungseffizienz der nullten Beugungsordnung der Beobachtungsstrahlung
möglichst
groß ist,
so daß das
Beugungsgitter 10 die Abbildungseigenschaften der bereits
für die
Beobachtungsstrahlung optimierten Abbildungsoptik nicht wesentlich
verschlechtert.
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Bei der so optimierten Abbildungsoptik 1 fällt bei
idealer Fokussierung der Abbildungsoptik 1 auf eine zu
untersuchende Probe der Fokus für
die Beobachtungsstrahlung B mit dem Fokus für die Untersuchungsstrahlung
U zusammen und bei einer Defokussierung der Abbildungsoptik ist
ein zumindest ähnliches
Verhalten für
die Beobachtungsstrahlung B und die Untersuchungsstrahlung U vorhanden.
Bei der in 1 gezeigten autofokusfähigen Abbildungsoptik
findet für
die Untersuchungsstrahlung U eine Pupillenteilung statt, wie durch die
eingezeichneten Pfeile bei der Untersuchungsstrahlung U angedeutet
ist, so daß die
Untersuchungsstrahlung U nur in gewissen Bereichen B1 und B2 auf
das Beugungsgitter 10 trifft, wie in der schematischen
Draufsicht auf das Beugungsgitter 10 in 5 angedeutet ist. Der durch beide Bereiche
B1 und B2 begrenzte Mittelbereich B3 wird nicht mit der Untersuchungsstrahlung
U beaufschlagt, so daß in
diesem Bereicht auch gar kein Gitterprofil des Beugungsgitters 10 ausgebildet
werden muß.
Da jedoch durch diesen Bereicht B3 sehr wohl Beobachtungsstrahlung
hindurchtritt, führt
dies zu dem weiteren Vorteil, daß der Einfluß des Beugungsgitters 10 auf
die Abbildungseigenschaften der Hauptoptik für die Beobachtungsstrahlung
weiter minimiert werden kann. Die Bereiche B1 und B2 sind ringförmig angeordnet,
und können
auch als geschlossener Ringbereich ausgebildet sein.