DE10242703A1 - Vorrichtung zum Ausschneiden und Kantenschleifen von konturierten Glasscheiben - Google Patents

Abstract

Vorrichtung zum Ausschneiden und Kantenschleifen von konturierten Glasscheiben, mit einem vorzugsweise als Drehtisch (1) ausgebildeten Aufspanntisch zum Aufspannen einer Glasscheibe, sowie mit einem Schneidkopf (4) und einem Schleifkopf (5), die nacheinander die Bearbeitung der auf dem Aufspanntisch festgespannten Glasplatte bzw. der aus dieser ausgeschnittenen Glasscheibe bewerkstelligen.

Description

• Glasscheiben mit beliebiger vorgegebener Kontur, wie z.B. Autoglasscheiben, werden zunächst aus einer entsprechend bemessenen rechteckigen Glastafel ausgeschnitten, indem die Kontur mechanisch mittels eines Schneidrädchens oder neuerdings auch mittels Laserstrahl angeritzt wird, dann das Restglas weggebrochen und schließlich die ausgeschnittene Scheibe an ihrer Kante geschliffen wird.
• Dies erfolgt herkömmlicherweise dadurch, daß die rechteckigen Glasplatten auf einer Förderstrecke zu einer Schneidstation herangefördert werden, wo, während sich die Glasplatte im Stillstand befindet und gegebenenfalls fixiert ist, ein Schneidkopf mittels eines X-Y-Koordinatenrahmens entlang der gewünschten Kontur verfahren wird und das Glas anritzt. Nach Wegbrechen des Restglases wird die ausgeschnittene Scheibe auf der Förderstrecke weiter zu einer Schleifstation befördert, wo sie auf einem Drehtisch festgespannt wird, der dann gedreht wird, während ein radial zur Drehachse des Drehtischs verfahrbarer Schleifkopf die Kante der Glasscheibe schleift.
• Damit die Glasscheibenkante ringsum gleichmäßig geschliffen werden kann, muß die Scheibe zum Kantenschleifen in sehr genauer Position aufgespannt werden. Jedes Zehntel Millimeter Positionsfehler führt dazu, daß die Kante an einem Kantenbereich um dieses Maß zu wenig und am gegenüberliegenden Kantenbereich um dieses Maß zuviel abge schliffen wird, die Differenz des Schleifinaßes an den gegenüberliegenden Kantenbereichen also das Doppelte hiervon beträgt. Dabei ist auch anfänglich ein großer Einrichteaufwand erforderlich, um die richtige Positionierung auszuloten, was zeitaufwendig ist und mehrere Scheiben Ausschuß bedeutet. Bei kleineren Serien fällt das ins Gewicht.
• Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Möglichkeit zu schaffen, mit der schneller und genauer und mit weniger Ausschuß ein der ausgeschnittenen Kontur entsprechendes Kantenschleifen erreicht werden kann.
• Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Patentanspruch angegebene Vorrichtung gelöst.
• Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein sowohl dem Schneidvorgang als auch dem Schleifvorgang zugeordneter Drehtisch vorhanden, auf dem die Glasplatte einmal aufgespannt wird und dann das Schneiden und das Schleifen in der gleichen Aufspannposition erfolgt. Dadurch sind Ungenauigkeiten beim Aufspannen der Glasplatte auf dem Drehtisch in großem Toleranzbereich völlig belanglos, und Schneiden und Schleifen erfolgen durch einen jeweils nur radial mit Bezug auf die Drehtischdrehachse linear verfahrbaren Schneidkopf bzw. Schleifkopf die, bezogen auf die Drehtischdrehachse, einander diametral gegenüberliegend angeordnet sind. Zwischen Schneidvorgang und Schleifvorgang findet dann lediglich eine lineare Verschiebebewegung des Drehtischs um eine bestimmte vorgegebene Distanz statt, die sehr exakt eingehalten werden kann, so daß ohne besonderen Aufwand eine hochgradige Genauigkeit des Schleifens der Kanten entsprechend dem vorangegangenen Ausschneiden der Kanten erfolgen kann.
• Statt eines Drehtischs kann auch ein feststehender Aufspanntisch vorhanden sein, wobei dann Schneidkopf und Schleifkopf längs der Kontur der Glasscheibe bewegt werden, beispielsweise mittels eines Koordinatenrahmens.
• Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung näher beschrieben, die in schematischer Draufsicht eine Vorrichtung nach der Erfindung zeigt.
• Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst einen Drehtisch 1, der durch einen gestrichelten Kreis und einen die Drehrichtung anzeigenden Pfeil angedeutet ist. In dessen in der Mitte dargestellten Grundposition wird eine rechteckige Glasplatte 2 herangeführt, die strichpunktiert dargestellt ist, und auf den Drehtisch aufgespannt. Die Kontur der auszuschneidenden Scheibe 3 ist in Volllinien eingezeichnet. Der Drehtisch ist in Richtung des Doppelpfeils linear verfahrbar.
• Weiter weist die Vorrichtung einen Schneidkopf 4 und einen Schleifkopf 5 auf. Der Schneidkopf 4 und der Schleifkopf 5 sind, bezogen auf die Drehachse des Drehtischs 1, diametral gegenüber mit entsprechendem Abstand angeordnet, und beide sind linear radial mit Bezug auf die Drehtischdrehachse verfahrbar.
• Nach dem Aufspannen der Glasplatte 2 wird der Drehtisch 1 zunächst, wie wieder strichpunktiert eingezeichnet, in die in der Zeichnung obere Position zum Schleifkopf 4 hin verfahren. Dort wird der Drehtisch um 360° gedreht, während er im übrigen feststehend bleibt, und der Schneidkopf ritzt die Kontur der Scheibe 3 an. Dann wird das äußere Restglas weggebrochen, und danach wird der Drehtisch 1 in die in der Zeichnung unten angedeutete Position am Schleifkopf 5 verfahren und wiederum gedreht, während der Schleifkopf mit dem angedeuteten Schleifrad die Kante der ausgeschnittenen Glasscheibe 3 schleift.
• Beim Ausführungsbeispiel sind, wie gesagt, Schneidkopf und Schleifkopf jeweils linear radial verfahrbar, während der Drehtisch sich um seine dabei ortsfest bleibende Achse dreht. Es ist aber auch möglich, Schneidkopf und/oder Schleifkopf ortsfest anzuordnen und eine entsprechende Linearbewegung des Drehtischs mit seiner Achse relativ zum Schneidkopf bzw. Schleifkopf vorzusehen, während sich der Drehtisch dreht. Diese Bewegungen erfolgen in üblicherweise programmgesteuert entsprechend der einprogrammierten Kontur der Glasscheibe 3.
• Es ist auch nicht zwingend erforderlich, daß Schneidkopf und Schleifkopf einander diametral mit Bezug auf die Drehtischachse gegenüberstehen, aber diese Ausführung ist am einfachsten und daher vorteilhaftesten.
• Weiter ist eine Abwandlung dahingehend möglich, daß der Drehtisch ortsfest bleibt und nicht verfahren wird, sondern Schneidkopf bzw. Schleükopf für den Schneidvorgang bzw. den Schleifvorgang jeweils herangefahren werden. Auch hier erscheint aber die Verfahrbarkeit des Drehtischs am vorteilhaftesten.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Ausschneiden und Kantenschleifen von konturierten Glasscheiben, mit: a) einem Aufspanntisch (1) zum Aufspannen einer Glasplatte, b) einem Schneidkopf (4) zum Anritzen der Kontur der auszuschneidenden Glasscheibe auf der Glasplatte, c) Mitteln zum Wegbrechen des Restglases um die angeritzte Glasscheibenkontur herum, d) einem Schleiflcopf (5) zum Kantenschleifen der ausgeschnittenen Glasscheibe, und e) Mitteln zum Erzeugen einer dem Konturverlauf entsprechenden Relativbewegung zwischen der Glasplatte und dem Schneidkopf bzw. der Glasscheibe und dem Schleifkopf.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Aufspanntisch (1) als Drehtisch ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei der Drehtisch (1) außerdem quer zu seiner Achse verfahrbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei der Schneidkopf (4) und der Schleifkopf (5) jeweils quer zur Drehtischachse linear verfahrbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Schneidkopf und der Schleifkopf jeweils längs der Kontur der Glasscheibe verfahrbar sind.