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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Überwachen
einer Abweichung einer Eigenschaft eines zu bearbeitenden physikalischen
Objekts von einer Soll-Eigenschaft, eine Vorrichtung zum Überwachen
einer Abweichung einer Eigenschaft eines zu bearbeitenden physikalischen
Objekts von einer Soll-Eigenschaft,
ein Computerprogramm-Element sowie ein Computerlesbares Speichermedium.
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Ein solches Verfahren und eine solche
Vorrichtung zum Bearbeiten des physikalischen Objekts insbesondere
im Rahmen der Fertigung von Wafern ist aus [1] bekannt.
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Bei diesem Verfahren wird mittels
eines Computerprogramms WorkstreamTM der
Firma ConsiliumTM die Bearbeitung bzw. Herstellung
einer Vielzahl von Wafern unterstützt, überwacht und gesteuert.
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Üblicherweise
werden Wafer während
ihrer Bearbeitung zu jeweils einer Wafer-Gruppe mit einer Vielzahl
von Wafern gruppiert, die im weiteren auch als Los bezeichnet wird.
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Jedem Los wird eine für das Los
eindeutige Identifizierungsnummer, im Weiteren auch als Los-Kennzeichnung bezeichnet,
zugeordnet.
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Weiterhin wird in dem aus [1] bekannten
Bearbeitungsprogramm jedem physikalischen Objekt, d.h. jedem Los,
ein logisches Objekt, welches das physikalische Objekt in dem Bearbeitungsprogramm WorkstreamTM repräsentiert,
zugeordnet.
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Während
der Wafer-Fertigung werden die Wafer eines Loses einer Vielzahl
von Bearbeitungsphasen, beispielsweise unterschiedlichen Bearbeitungsschritten
zum Aufbringen unterschiedlicher Materialien (beispielsweise mittels
eines Abscheide-Verfahrens, beispielsweise eines Abscheide-Verfahren aus der
Gasphase, eines Sputter-Verfahrens, etc.) sowie unterschiedlichen
Strukturierungs-Verfahren unter Einsatz von Photolithographie und
unterschiedlichen Technologien zum Entfernen von Materialien, beispielsweise
Nassätzen
oder Trockenätzen,
chemisch-mechanisches Polieren, allgemeinen mechanischen, physikalischen
oder chemischen Material-Abtrageverfahren, unterzogen.
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Gemäß dem in [1] beschriebenen
Bearbeitungsprogramm werden jedem logischen Objekt und damit jedem
physikalischen Objekt für
jeden Bearbeitungsschritt jeweils Bearbeitungsgrößen erzeugt und dem logischen
Objekt zugeordnet, mit denen beispielsweise der Bearbeitungszustand
sowie Historieninformation oder weitere den Bearbeitungsschritt beschreibende
Information, wie beispielsweise Information über das Bearbeitungsergebnis
des oder der Wafer während
des jeweiligen Bearbeitungsschritts, angegeben wird.
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Das Bearbeitungsprogramm wird parallel zum
tatsächlichen
physikalischen Bearbeiten, d.h. dem Durchführen der einzelnen Prozessschritte
zum Herstellen der Wafer, durchgeführt.
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Auf diese Weise wird es möglich, dass
ein Operator, der für
einen Prozessschritt im Rahmen der Herstellung eines Wafers verantwortlich
ist, unter Verwendung des Bearbeitungsprogramms eine schnelle und üblicherweise
verlässliche
Information über
die jeweils zu bearbeitenden Wafer erhält.
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Weiterhin ist in dem in [1] beschriebenen Programm
auch eine Produktions-Regelung vorgesehen, d.h. es wird abhängig von
möglicherweise entstehendem
Ausschuss während
der Herstellung von Wafern die Zufuhr weiterer Wafer für die Herstellung
und Bearbeitung der Wafer-Rohlinge (beispielsweise unbearbeitete
Silizium-Scheiben) gesteuert.
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Wird ein entsprechender fehlerhafter
Wafer, d.h. entstandener Ausschuss während der Herstellung festgestellt,
so werden aus einem Lagerbestand, in dem die Wafer-Rohlinge gelagert
sind, entsprechend der in dem Bearbeitungsprogramm vorgegebenen
und gespeicherten Produktions-Bedarfsangabe weitere Scheiben für die Produktion
von Wafern zugeführt,
d.h. es werden weitere Lose gebildet und den Bearbeitungsschritten
zum Herstellen der Wafer unterzogen.
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Auf diese Weise wird anschaulich
unter Verwendung des Bearbeitungsprogramms der Wafer bzw. das Los
mit einer Mehrzahl von Wafern hergestellt bzw. bearbeitet.
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Tritt bei der Bearbeitung eines Loses
eine Abweichung einer Ist-Eigenschaft eines Los-Elements (z.B. eines
Wafers des Loses) von einer Soll-Eigenschaft auf, so wird von einer
Abweichung gesprochen.
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Wird in einer der Bearbeitungsphasen
eine Abweichung erkannt, so wird diese gemäß dem Stand der Technik in
ein Abweichungs-Buch
eingetragen. Die Abstimmung zwischen unterschiedlichen Bearbeitungsphasen
des Los-Elements erfolgt dann dahingehend, dass anhand der manuellen
Zusammenschau der Abweichungs-Bücher durch
Bearbeiter der unterschiedlichen Bearbeitungsphasen entschieden
wird, ob ein Los weiterbearbeitet werden soll, oder als Ausschuss
angesehen werden soll.
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Diese Verwaltung von Abweichungen
ist uneffizient, produziert eine große Menge von Papier und verhindert
einen Anstieg der Produktivität.
Ferner ist das Abstimmen zwischen unterschiedlichen Bearbeitungsphasen
aufwändig.
Fällt eine
große Menge
an Abweichungs-Daten an, so ist es schwer, darüber die Übersicht zu bewahren. Die Erstellung von
Statistiken hinsichtlich von Abweichungen bzw. das nachträgliche Beurteilen
von in der Vergangenheit aufgetretenen Abweichungen erfordert einen
hohen Personal- und
Kostenaufwand.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die Überwachung
von Abweichungen während
unterschiedlicher Bearbeitungsphasen eines physikalischen Objekts
mit verringertem Aufwand und erhöhter
Effizienz durchzuführen.
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Das Problem wird durch ein Verfahren
zum Überwachen
einer Abweichung einer Eigenschaft eines zu bearbeitenden physikalischen
Objekts von einer Soll-Eigenschaft, durch eine Vorrichtung zum Überwachen
einer Eigenschaft eines zu bearbeitenden physikalischen Objekts
von einer Soll-Eigenschaft,
durch ein Programm-Element sowie durch ein Computerlesbares Speichermedium
mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst.
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Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Überwachen
einer Abweichung einer Eigenschaft eines zu bearbeitenden physikalischen
Objekts von einer Soll-Eigenschaft geschaffen, wobei jedem physikalischem
Objekt in einem Überwachungsprogramm ein
logisches Objekt zugeordnet ist, und wobei in einer ersten und einer
zweiten Bearbeitungsphase das physikalische Objekt überwacht
wird. Gemäß dem Verfahren
wird im Falle einer in der ersten Bearbeitungsphase ermittelten
Abweichung einer Eigenschaft des physikalischen Objekts von einer
Soll-Eigenschaft dem logischen Objekt eine erste Abweichungs-Kennzeichnung
zugeordnet. Ferner wird im Falle einer in der zweiten Bearbeitungsphase
ermittelten Abweichung einer Eigenschaft des physikalischen Objekts
von der Soll-Eigenschaft
dem logischen Objekt eine zweite Abweichungs-Kennzeichnung zugeordnet. Die Bearbeitung
des physikalischen Objekts wird im Falle einer in einer der Bearbeitungsphasen
ermittelten Abweichung unterbrochen, bis die Abweichungs- Kennzeichnung der
anderen Bearbeitungsphase dem Überwachungsprogramm
bereitgestellt wird.
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Ferner ist erfindungsgemäß eine Vorrichtung zum Überwachen
einer Abweichung einer Eigenschaft eines zu bearbeitenden physikalischen
Objekts von einer Soll-Eigenschaft bereitgestellt. Die Vorrichtung
weist einen Prozessor auf, der derart eingerichtet ist, dass die
oben beschriebenen Verfahrensschritte durchgeführt werden können.
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Darüber hinaus ist erfindungsgemäß ein Computerlesbares
Speichermedium geschaffen, in dem ein Programm zum Überwachen
einer Abweichung einer Eigenschaft eines zu bearbeitenden physikalischen
Objekts von einer Soll-Eigenschaft enthalten ist. Das Programm ist
derart eingerichtet, dass es, wenn es von einem Prozessor ausgeführt wird, die
oben beschriebenen Verfahrensschritte aufweist.
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Ein Programm-Element (Computerprogramm-Element)
zum Überwachen
einer Eigenschaft eines zu bearbeitenden physikalischen Objekts
von einer Soll-Eigenschaft weist die oben beschriebenen Verfahrensschritte
auf, wenn es von einem Prozessor ausgeführt wird.
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Erfindungsgemäß ist jedem physikalischen Objekt
in einem Überwachungsprogramm
ein logisches Objekt zugeordnet. Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass in
dem Bearbeitungsprogramm jeweils ein logisches Objekt in Form einer
eindeutigen Kennung (Identifier) vorgesehen ist, um ein physikalisches
Objekt zur Behandlung in dem Bearbeitungsprogramm zu repräsentieren.
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Die Erfindung kann sowohl mittels
eines Computerprogramms, d.h. einer Software, als auch mittels einer
oder mehrerer spezieller elektrischer Schaltungen, d.h. in Hardware
oder in beliebig hybrider Form, d.h. mittels Software-Komponenten
und Hardware-Komponenten, realisiert werden.
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Eine Grundidee der Erfindung besteht
anschaulich darin, das Erfassen, Überwachen und Dokumentieren
von Abweichungen dadurch zu realisieren, dass jedem physikalischen
Objekt (z.B. den Halbleiter-Wafern eines Loses) ein logisches Objekt (beispielsweise
ein mit Daten gefüllter
Speicherabschnitt in einer Datenbank) zugeordnet wird, wenn eine
Abweichung auftritt. Um zu beurteilen, ob es sinnvoll ist, trotz
der Abweichung das physikalische Objekt weiter zu prozessieren oder
es alternativ als Ausschuss zu deklarieren, werden Instanzen unterschiedlicher
Bearbeitungsphasen des physikalischen Objekts dazu herangezogen,
den Sachverhalt gemeinsam zu beurteilen, wobei jede Instanz ihre
Beurteilung bezogen auf die ihr zugeordnete Bearbeitungsphase beurteilt.
Mit anderen Worten soll dem physikalischen Objekt im Falle des Ermittelns
einer Abweichung in einer ersten Bearbeitungsphase auch eine Beurteilung
einer Instanz einer zweiten Bearbeitungsphase folgen. Hierfür wird erfindungsgemäß in der
ersten Bearbeitungsphase entsprechend der ermittelten Abweichung
einer Eigenschaft des physikalischen Objekts dem zugehörigen logischen
Objekt eine erste Abweichungs-Kennzeichnung zugeordnet. In einer
zweiten Bearbeitungsphase wird dem physikalischen Objekt eine zweite
Abweichungs-Kennzeichnung entsprechend ihrer Beurteilung der Abweichung
zugeordnet. Liegen beide Abweichungs-Kennzeichnungen der Bearbeitungsphasen
vor, so steht eine ausreichend sichere Entscheidungsgrundlage zur
Verfügung,
ob das zugehörige
physikalische Objekt weiter prozessiert werden soll oder beispielsweise
als Ausschuss deklariert werden soll. Fehlt dagegen eine Abweichungs-Kennzeichnung
einer Bearbeitungsphase, so macht das weitere Prozessieren des physikalischen
Objekts bis zum Eintreffen der fehlenden Abweichungs-Kennzeichnung
keinen Sinn. Daher wird erfindungsgemäß in einem solchen Fall die
Weiterbearbeitung des physikalischen Objekts unterbrochen, bis dem Überwachungsprogramm
auch die Abweichungs-Kennzeichnung der anderen Bearbeitungsphase
bereitgestellt ist.
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Dadurch ist das Qualitäts-Monitoring
während
des Herstellens eines physikalischen Objekts, beispielsweise eines
Loses von Halbleiter-Wafern, erheblich vereinfacht und daher effizienter
gestaltet.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
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Im Weiteren wird das erfindungsgemäße Verfahren
näher beschrieben.
Ausgestaltungen des Verfahrens gelten entsprechend auch für die erfindungsgemäße Vorrichtung,
das erfindungsgemäße Computerlesbare
Speichermedium und das erfindungsgemäße Programm-Element.
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Im Falle einer in mindestens einer
weiteren Bearbeitungsphase ermittelten Abweichung einer Eigenschaft
des physikalischen Objekts von einer Soll-Eigenschaft wird dem logischen
Objekt mindestens eine weitere Abweichungs-Kennzeichnung zugeordnet.
Die Bearbeitung des physikalischen Objekts wird im Falle einer während einer
der Bearbeitungsphasen ermittelten Abweichung unterbrochen, bis
die Abweichungs-Kennzeichnung aller anderen Bearbeitungsphasen dem Überwachungsprogramm bereitgestellt
werden.
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Mit anderen Worten ist die Erfindung
nicht auf zwei Bearbeitungsphasen beschränkt, sondern kann bei beliebig
vielen Bearbeitungsphasen zur Anwendung kommen. Erst wenn alle Bearbeitungsphasen
ihre Bewertung in Form einer zugehörigen Abweichungs-Kennzeichnung
abgegeben haben, ist eine gemeinsame Beurteilung sinnvoll, ob sich
eine Weiterprozessierung des physikalischen Objekts lohnt, ob diese
stattdessen als Ausschuss angesehen werden soll bzw. ob diese einer
Nachbearbeitung unterzogen werden soll. Solange nicht alle Beurteilungen
aller Bearbeitungsphasen vorliegen wird die Weiterbearbeitung des
physikalischen Objekts unterbrochen.
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Ferner kann das physikalische Objekt
eine Mehrzahl physikalischer Objekt-Elemente aufweisen, wobei gemäß dem Verfahren
bei mindestens einer Abweichung in mindestens einer der Bearbeitungsphasen
mindestens einer Eigenschaft mindestens eines der physikalischen
Objekt-Elemente von einer Soll-Eigenschaft dem logischen Objekt
mindestens eine Element-Abweichungs-Kennzeichnung zugeordnet wird.
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Gemäß der Erfindung kann entweder
das physikalische Objekt als Ganzes (beispielsweise ein gesamtes
Los von Halbleiter-Wafern)
oder einzelne Elemente des physikalischen Objekts (beispielsweise
einzelne Halbleiter-Wafer eines Loses) hinsichtlich einer Abweichung
untersucht werden. Dadurch ist es möglich, dass beim Auftreten
einer Abweichung in nur einem Teil der Elemente des physikalischen Objekts
nicht die Entscheidung über
das gesamte physikalische Objekt getroffen werden muss, sondern
dass selektiv einzelne Objekt-Elemente mit einer Abweichung individualisiert
werden, für
die dann entschieden wird, ob sich eine Weiterprozessierung lohnt
oder nicht.
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Als physikalisches Objekt oder als
physikalisches Objekt-Element
wird vorzugsweise mindestens ein Halbleiter-Wafer verwendet. Wird
beispielsweise als physikalisches Objekt ein Los von Halbleiter-Wafern
verwendet, so sind die physikalischen Objekt-Elemente die einzelnen
Halbleiter-Wafer.
Wird beispielsweise als physikalisches Objekt ein Halbleiter-Wafer
verwendet, so sind die physikalischen Objekt-Elemente die einzelnen
Chips des Halbleiter-Wafers.
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Das physikalische Objekt wird vorzugsweise unter
Verwendung eines WorkstreamTM-Steuerprogramms,
wie es in [1] beschrieben ist, bearbeitet.
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Mit anderen Worten kann die Erfindung
in ein Produktionssteuerungssystem eingebettet werden, wie es in
[1] beschrieben ist.
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Das Überwachungsprogramm kann aus
den Abweichungs-Kennzeichnungen
und/oder aus den Element-Abweichungs-Kennzeichnungen eine Abweichungsprotokoll-Datei
generieren.
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Dies bedeutet, dass aus den von den
einzelnen Bearbeitungsphasen gelieferten Informationen in Form der
Abweichungs-Kennzeichnungen eine Abweichungsprotokoll-Datei erstellt
werden kann, die als Qualitäts-Monitoring-Protokoll
("quality monitoring protocol", QMP) bezeichnet werden kann. Diese enthält in übersichtlicher
Weise die von den einzelnen Bearbeitungsphasen bereitgestellten
Informationen und ermöglicht
es einem Bearbeiter, unter Verwendung der Vorzüge der Computertechnologie,
auf die breite Masse von Informationen schnell und übersichtlich
zugreifen zu können.
Beispielsweise kann auf die von den Bearbeitungsphasen gelieferten
Daten über
eine WindowsTM-Oberfläche zugegriffen werden. Die
Daten werden in dem Überwachungsprogramm
vorzugsweise in Datenbank-Format abgespeichert. Die Auswertung bzw.
Weiterverarbeitung der Informationen kann über entsprechende Software-Tools
erfolgen, wie beispielsweise Microsoft ExcelTM.
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Das Überwachungsprogramm enthält vorzugsweise
Bearbeitungs-Steuerinformation,
das dem Überwachungsprogramm
von einem Bearbeitungs-Steuersystem bereitgestellt wird.
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Für
eine umfassende Beurteilung der Abweichungs-Daten durch einen Bearbeiter
ist es vorteilhaft, dass diesem alle relevanten Informationen in
einer Abweichungsprotokoll-Datei zusammengefasst bereitgestellt
sind. Insbesondere können
beispielsweise Kopfdaten des Produktionssteuerungs-Systems in der
Abweichungsprotokoll-Datei enthalten sein.
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Bei dem Verfahren kann ferner als
Abweichung eine Abweichung von einer Soll-Eigenschaft gemäß einem
vorgegebenen Fehler-Katalog,
eine Abweichung einer optisch wahrnehmbaren Eigenschaft und/oder
eine Abweichung eines Produktionssteuerungs-Parameters angesehen
werden.
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Als Abweichung von einer zu erzeugenden Qualität wird insbesondere
der Unterschied zwischen einem Ist- und einem Soll-Wert angesehen.
Ein Qualitätsmangel
ist jegliche Abweichung vom Soll-Zustand, sowohl im Endprodukt als
auch bei allen Teilfertigungs-Schritten. Abweichungen, das heißt Qualitätsmängel, können insbesondere
Abweichungen gemäß einem
vorgegebenen Fehlerkatalog, optische Auffälligkeiten (beispielsweise
sichtbar fehlerhafte Pads eines Chip-Produkts), ein Los-bezogenes Qualitätsrisiko
aufgrund einer Störung
in einem Material oder bei einer Anlage, eine Abweichung von einem spezifizierten
Fertigungsablauf, etc. sein.
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Gemäß dem Verfahren kann das physikalische
Objekt oder mindestens ein physikalisches Objekt-Element in mindestens
einer Abweichungs-Kennzeichnung in mindestens einer der Bearbeitungsphasen
aufgrund einer Abweichung als möglicherweise
qualitätsvermindert,
nachzubearbeitend oder zu verwerfend und aus der Bearbeitung zu entfernend
gekennzeichnet werden.
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Mit anderen Worten kann basierend
auf der Art der Abweichung bzw. des Qualitätsmangels bzw. basierend auf
den von den Bearbeitungsphasen bereitgestellten Informationen entschieden
werden, ob das gesamte Los oder einzelne Elemente des Loses einem
definierten Reparaturprozess (Nacharbeit) unterworfen werden, ob
ein definierter Verwurfsprozess (Kennzeichnung als Ausschuss) durchgeführt werden
soll oder ob ein Qualitätsrisiko
für die
weitere Verarbeitung akzeptiert werden soll.
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Die Abweichungsprotokoll-Datei (eine
elektronische Datei) kann mittels einer externen Software-Einheit
weiterverarbeitet werden. Ferner kann die Abweichungsprotokoll-Datei
mittels einer Such-Einrichtung (beispielsweise einer SQL-Suche,
"structured query language") hinsichtlich vorgebbarer Suchkriterien
durchsucht werden. Die Abweichungsprotokoll-Datei kann mittels einer
graphischen Benutzeroberfläche
einem Benutzer dargestellt werden. Auch kann die Abweichungsprotokoll-Datei
unter Verwendung einer Drucker-Einrichtung ganz oder teilweise ausgedruckt
werden.
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Mittels Zusammenfassens der von den
Bearbeitungsphasen bereitgestellten Informationen hinsichtlich der
Abweichung in einer gemeinsamen Abweichungsprotokoll-Datei ist eine
Weiterverarbeitung der Informationen mittels angeschlossener Peripherie-Geräte oder
sonstiger Computer-Einrichtungen ermöglicht, wodurch der Komfort
und die Effizienz der Dokumentation von Abweichungen weiter erhöht wird.
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Im Falle des Fehlens einer Abweichungs-Kennzeichnung
für eine
Bearbeitungsphase kann einer dieser Bearbeitungsphase zugeordneten Bearbeitungs-Instanz
eine entsprechende Benachrichtigung übermittelt werden. Wird beispielsweise die
Abweichung von einer Sensor-Einrichtung detektiert, so kann beim
Fehlen der zugehörigen
Abweichungs-Kennzeichnung der zugehörigen Bearbeitungsphase einem
hierfür
zuständigen
Mitarbeiter eine entsprechende Benachrichtigung beispielsweise per
E-Mail zugesandt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass der Bearbeiter
möglichst
schnell über
das Vorliegen einer Abweichung in Kenntnis gesetzt wird, so dass
es dem Bearbeiter ermöglicht wird,
seine Abweichungs-Kennzeichnung
dem System zu übermitteln.
Dadurch kann die Zeit, während der
die Weiterprozessierung des physikalischen Objekts unterbrochen
ist, minimiert werden, wodurch die Produktivität erhöht wird.
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Im Falle des Unterbrechens der Bearbeitung des
physikalischen Objekts wird das physikalische Objekt vorzugsweise
in einer Zwischenlager-Einrichtung zwischengelagert, bis die Abweichungs-Kennzeichnung
dem Überwachungsprogramm
bereitgestellt wird.
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Um die Produktions-Anlage und das
Produktionssteuerungssystem auch beim Vorliegen einer Abweichung
von Elementen eines Loses möglichst effizient
zu nutzen, wird beim Vorliegen einer Abweichung und beim gleichzeitigen
Fehlen einer oder mehrerer Abweichungs-Kennzeichnungen das physikalische
Objekt aus dem Produktionssteuerungssystem entfernt und in einer
Zwischenlager-Einrichtung zwischengelagert, bis alle erforderlichen
Informationen bzw. Beurteilungen hinsichtlich der Abweichung vorliegen,
auf Basis welcher entschieden werden kann, ob das physikalische
Objekt weiterbearbeitet werden kann. Indem das eine Abweichung aufweisende
physikalische Objekt aus dem Produktionssteuerungssystem entfernt
wird, können
in der Produktions-Anlage andere physikalische Objekte bearbeitet
werden, wodurch der Zeitraum des Stillstands der Produktions-Anlage
beim Auftreten einer Abweichung minimiert ist.
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Vorzugsweise wird dem physikalischen
Objekt eine Zwischenlager-Adresse zugeordnet, mittels derer das
physikalische Objekt in der Zwischenlager-Einrichtung aufgefunden
werden kann.
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Bei dem Verfahren kann mindestens
eine einer Bearbeitungsphase zugeordnete Bearbeitungs-Instanz dem Überwachungsprogramm
eine Abweichung mittels einer graphischen Benutzeroberfläche bereitstellen.
Zum Beispiel kann ein Bearbeiter während einer Bearbeitungsphase
die Abweichungs-Kennzeichnung über
eine graphische Benutzer-Oberfläche eingeben,
was den Komfort erhöht und
ein möglichst
schnelles und zentral gesteuertes Bereitstellen der relevanten Informationen
durch die unterschiedlichen Bearbeitungsphasen ermöglicht.
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Als graphische Benutzeroberfläche kann
beispielsweise eine WindowsTM-Benutzeroberfläche, eine
UnixTM-Benutzeroberfläche oder eine LinuxTM-Benutzeroberfläche verwendet werden.
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Als Abweichungsprotokoll-Datei kann
eine ExcelTM-Datei generiert werden, in
der vorzugsweise dem physikalischen Objekt oder einem physikalischen
Objekt-Element zugeordnete Graphikdaten zum Dokumentieren einer
Abweichung enthalten sind.
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Wenn beispielsweise während einer
Halbleiter-Prozessierung bei einem oder mehreren Halbleiter-Wafern
eines Halbleiter-Loses
optisch sichtbare Abweichungen der Leiterbahnen von einem gewünschten
Aussehen festgestellt werden, so kann eine Bilddatei in einem beliebigen
Bildformat (beispielsweise in dem JPEG-Format) der Abweichungsprotokoll-Datei
hinzugefügt
werden, in der die aufgetretenen Abweichungen graphisch sichtbar
sind (z.B. eine elektronenmikroskopische Aufnahme eines Wafers),
um auch zu einem späteren
Zeitpunkt eine genaue Rückverfolgung
bzw. Analyse der aufgetretenen Abweichung vornehmen zu können.
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Zusammenfassend ist ein losbegleitendes Monitoring-System
bereitgestellt, das auch einen Eingriff in die Prozessliniensteuerung
ermöglicht. Beim
Auftreten einer Abweichung, das heißt eines von einem Operator
oder einer Maschine erkannten Fehlers, wird dieser Fehler von einem
Techniker bewertet, und die Bewertung der Abweichung des physikalischen
Objekts in Form einer Abweichungs-Kennzeichnung in der zugehörigen Bearbeitungsphase
einem Überwachungsprogramm
bereitgestellt. Bei dem Techniker kann es sich beispielsweise um
Einzelprozess-Techniker, um Fertigungs-Personal oder um Instandhaltungs-Techniker handeln.
Basierend auf den von den einzelnen Bearbeitungsphasen gelieferten
Informationen hinsichtlich der Abweichung kann zentral überwacht
werden, ob dem physikalischen Objekt die Freigabe erteilt wird,
weiterprozessiert zu werden, oder ob das physikalische Objekt anderweitig
behandelt wird (Kennzeichnung als Ausschuss, Nachbearbeitung etc.).
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Dadurch ist ein technisches Frühwarnsystem geschaffen,
mit dem auftretende Abweichungen bei einem Herstellungsverfahren
von physikalischen Objekten wie Halbleiter-Wafern möglichst
frühzeitig
erkannt und umfassend bewertet werden können. Kopfdaten aus dem Produktionssteuerungssystem (WorkstreamTM) können
dem Überwachungsprogramm
bereitgestellt werden. Bis zur Klärung einer Abweichung steuert
das Überwachungsprogramm eine
"Parkoperation" des physikalischen Objekts. Die Abweichungs-Kennzeichnungen
bzw. die Abweichungsprotokoll-Datei
(Qualitäts-Monitoring-Protokoll)
basiert vorzugsweise auf Schlagworten. Kontrollierte, betroffene
und ausgefallene Wafer können markiert
werden. Ferner ist eine Verbindung zu einer Bilddatenbank (Bildspeicherung)
ermöglicht.
Auch sonstige Anlagen-Dateien zum genauen Kennzeichnen der Abweichung
(beispielsweise Textdateien mit Anmerkungen von Bearbeitern) können in
dem Qualitäts-Monitoring-Protokoll
enthalten sein. Nachrichten an einzelne Bearbeitungsphasen können von dem
Qualitäts-Monitoring-Protokoll
aus getriggert werden. Ferner kann ein Fehlerkatalog vorgegeben werden,
der eine Anzahl charakteristischer Abweichungs-Typen enthält, so dass
die einzelnen Bearbeitungsphasen aus diesem Fehlerkatalog schnell und
effizient den aktuell auftretenden Fehler auswählen können und eine möglichst
schnelle Beurteilungsgrundlage für
die Frage liefern können,
ob ein physikalisches Objekt weiterbearbeitet werden soll oder nicht.
Ferner ist erfindungsgemäß eine Direktabfrage auf
der Basis von Auswahlkriterien und Filtern ermöglicht. Die Daten der Abweichungsprotokoll-Datei ("quality
monitoring protocol") können
beispielsweise als Microsoft ExcelTM-Datei
ausgegeben werden. Ferner ist ein Ausdruck auf einem Drucker möglich. Auf die
Datenbank der Abweichungsprotokoll-Datei kann unter Verwendung von
SQL-Abfragen zugegriffen werden. Beispielsweise kann ein Client
(z.B. bedient von einem Bearbeiter) an einen Server (in dem die Datenbank
implementiert ist) die Abfrage richten, alle im letzten Monat prozessierten
Lose von Halbleiter-Wafern in Datenbank-Form auszugeben, bei denen
aufgrund einer fehlerhaften Lithographie Ausschuss entstanden ist.
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Gemäß der Erfindung können die
Daten in einer zentralen Datenbank gespeichert werden. Ruf diese
zentral gespeicherte Datenbank kann anschaulich übergreifend zugegriffen werden,
d.h. zum Beispiel von Client-Computern aus, die mit einem die zentrale
Datenbank aufweisenden Server-Computer gekoppelt sind.
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Bezogen auf den Bereich der Wafer-Fertigung
sind unter anderem folgende mögliche
Bearbeitungsschritte vorgesehen, die entsprechend einem Arbeitsplan
zur Beschreibung der einzelnen Bearbeitungsschritte enthalten sein
können,
beispielsweise mit einer genauen Angabe weiterer Bearbeitungsparameter
(z.B. Prozessbedingungen wie Temperatur, Druck, Zeitdauer des Bearbeitungsschritts,
etc.):
- – Verfahren
zur Erzeugung von Schichten (beispielsweise Verfahren zur Abscheidung
aus der Gasphase (CVD-Verfahren), thermische Oxidation, Aufdampfverfahren,
(putter-Verfahren, Verfahren zur Schleuderbeschichtung, Schichterzeugung
mittels Ionenimplantation, Schichterzeugung mittels Wafer-Bonding und Rückätzen, Temperverfahren,
etc.),
- – Lithographie-Verfahren
(beispielsweise Schritte zum Ausbilden von Photoresiststrukturen,
optische Belichtungsverfahren, Röntgenlithographieverfahren,
Ionenlithographieverfahren, etc.),
- – Verfahren
zum Entfernen von Schichten (beispielsweise Nassätzen, nasschemisches Ätzen, chemisch-mechanisches
Polieren, Trockenätzen, physikalisches
Trockenätzen,
chemisches Trockenätzen,
chemisch-physikalisches Trockenätzen,
etc.),
- – Dotieren
einer Schicht mittels Dotier-Atomen (beispielsweise thermische Dotierung,
Dotierung mittels Ionenimplantation, Aktivierung und Diffusion von
Dotier-Atomen, Diffusion
von nicht-dotierenden Stoffen, etc.),
- – Reinigungsschritte.
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Zur Herstellung eines vorgegebenen
Produkts, d.h. einer bestimmten Art eines Wafers, ist somit in einem
Arbeitsplan eine Folge von Bearbeitungsschritten angegeben, die
erforderlich sind, um aus den Wafer-Rohlingen den jeweils gewünschten Wafer,
d.h. das jeweilige Produkt, zu fertigen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in den Figuren dargestellt und werden im Weiteren näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein
System zum Überwachen
eines physikalischen Objekts gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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2 ein
System zum Überwachen
eines mit einem Produktionssteuerungs-System bearbeiteten Wafer-Loses
gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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3 eine
schematische Ansicht der Bildschirmaufteilung einer Abweichungsprotokoll-Datei gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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4 ein
schematisches Ablaufdiagramm beim Auftreten eines Fehlers während der
Bearbeitung eines physikalischen Objekts,
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5A bis 5D Benutzeroberflächen zum Eingeben
von Abweichungs-Kennzeichnungen in unterschiedlichen Bearbeitungsphasen,
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6 eine
Benutzeroberfläche
mit Bildinformation bezüglich
einer Abweichung,
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7A eine
Benutzeroberfläche
zum Eingeben von Suchkriterien für
eine Suche in einer Datenbank,
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7B, 7C Benutzeroberflächen mit
Ergebnissen einer Suche,
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8A, 8B E-Mail-Fenster gemäß Benachrichtigungen
an unterschiedliche Bearbeitungsphasen.
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Im Weiteren wird bezugnehmend auf 1 ein Überwachungssystem 100 zum Überwachen
einer Abweichung einer Eigenschaft eines zu bearbeitenden physikalischen
Objekts von einer Soll-Eigenschaft beschrieben.
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In 1 ist
ein Los als zu bearbeitendes physikalisches Objekt 101 gezeigt,
das neun Halbleiter Wafer als physikalische Objekt-Elemente 101a bis 101i enthält. In einem Überwachungsprogramm
ist ein logisches Objekt 102 mit ersten bis neunten logischen
Objekt-Elementen 102a bis 102i enthalten. Jedem
physikalischen Objekt-Element 101a bis 101j ist ein
zugehöriges
logisches Objekt-Element 102a bis 102i zugeordnet.
Gemäß dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel
wird das physikalische Objekt 101 wird in einer ersten
und in einer zweiten Bearbeitungsphase überwacht. Im Falle einer in
der ersten Bearbeitungsphase ermittelten Abweichung einer Eigenschaft
eines oder mehrerer physikalischer Objekt-Elemente von einer Soll-Eigenschaft
wird dem zugehörigen
logischen Objekt-Element eine erste Abweichungs-Kennzeichnung zugeordnet.
Bei dem wie in 1 gezeigten
Szenario wird bei dem vierten physikalischen Objekt-Element 101d eine Abweichung
in einer ersten Bearbeitungsphase, die von einer ersten Überwachungs-Einrichtung 103 überwacht
wird, ermittelt. Daher wird dem vierten logischen Objekt-Element 102d eine
erste Abweichungs-Kennzeichnung 104a entsprechend der ersten
Abweichungs-Kennzeichnung zugeordnet. Die Weiterbearbeitung des
physikalischen Objekt-Elements 101d wird aufgrund der in
der ersten Bearbeitungsphase ermittelten Abweichung unterbrochen, bis
die Abweichungs-Kennzeichnung einer zweiten Bearbeitungsphase, die
von einer zweiten Überwachungs-Einrichtung 105 überwacht
wird, dem Überwachungs-Programm
bereitgestellt wird.
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Sobald die zweite Überwachungs-Einrichtung 105 dem
logischen Objekt 102 eine zweite Abweichungs-Kennzeichnung 104b bereitgestellt
hat, kann die Bearbeitung des vierten logischen Objekts 102d fortgesetzt
werden. Ein entsprechendes Steuersignal kann einer die Bearbeitung
des physikalischen Objekts 101 steuernden Produktionssteuerungsanlage
mittels einer Kommunikationsverbindung 106 übermittelt
werden.
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Im Weiteren wird bezugnehmend auf 2 ein Produktionssteuerungssystem 200 gemäß einem zweiten
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben.
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Das Produktionssteuerungssystem 200 weist
eine Wafer-Produktionssteuerung
(WorkstreamTM) auf, welche die Prozessierung
von Halbleiter-Wafern steuert.
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Während
der Bearbeitung werden die Halbleiter-Wafer in einer Abscheide-Bearbeitungseinheit 202 prozessiert,
wobei halbleitertechnologisch eine Schicht auf den Wafern abgeschieden
wird. Ferner werden die Wafer in einer Lithographie-Bearbeitungseinheit 203 bearbeitet,
wobei die bei der Abscheide-Bearbeitung aufgebrachte Schicht mit
einer Photoresist-Schicht überzogen
wird, die ferner strukturiert wird. In einer nachfolgenden Ätz-Bearbeitung in
einer Ätz-Bearbeitungseinheit 204 werden
von Photoresist freie Oberflächenbereiche
der Halbleiter-Wafer geätzt.
Die Abscheide-Bearbeitungseinheit wird von einer Abscheide-Überwachung 205 überwacht,
die Lithographie-Bearbeitung wird von einer Lithographie-Überwachung 206 überwacht
und die Ätz-Bearbeitung wird
von einer Ätz-Überwachung 207 überwacht.
Die Überwachungen 205 bis 207 weisen
jeweils eine Sensor-Einrichtung
auf, von denen jede einen oder mehrere für den jeweiligen Bearbeitungsschritt
charakteristischen Parameter erfasst und hinsichtlich einer Abweichung
von einem Soll-Wert überprüfen.
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Tritt eine Abweichung auf, so können die Überwachungen 205 bis 207 einem Überwachungs-Computer 208 diese
Informationen in Form von Abscheide-Abweichungs-Kennzeichnungen,
Lithographie-Abweichungs-Kennzeichnungen bzw. Ätzabweichungs-Kennzeichnungen übermitteln.
In dem Überwachungs-Computer 208 ist
ein Überwachungsprogramm 209 enthalten,
das Kopfdaten 210, ein logisches Objekt 211 und
Steuersoftware 212 aufweist. Die Kopfdaten 210 können von
der Wafer-Produktionssteuerungsanlage 201 übermittelt
werden und enthalten allgemeine, insbesondere von einzelnen Bearbeitungsphasen
unabhängige
Bearbeitungsinformation. Ferner enthält das Überwachungs-Programm 209 Steuersoftware 212,
mittels dem das Steuerprogramm sowohl mit den Überwachungen 205 bis 207 als
auch mit angeschlossenen Peripheriegeräten 214 bis 217 sowie
mit der Wafer-Produktionssteuerungsanlage 201 kommunizieren
kann.
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Gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
wird ein Los aus sechs Halbleiter-Wafern als zu bearbeitendes physikalisches
Objekt in der Produktionssteuerungsanlage 201 bearbeitet.
Entsprechend sind in dem logischen Objekt 211 erste bis sechste
logische Objekt-Elemente 213a bis 213f vorgesehen,
wobei jeweils ein logisches Objekt-Element einem der sechs Wafer
des Loses zugeordnet ist.
-
Gemäß dem vorliegenden Szenario
erfolgt die Prozessierung der Wafer sowohl in der Abscheide-Bearbeitungseinheit 202 als
auch in der Lithographie-Bearbeitungseinheit 203 fehlerlos.
Daher werden von der Abscheide-Überwachung 205 und
der Lithographie-Überwachung 206 keine
Abweichungen der prozessierten Wafer von Soll-Parametern detektiert,
und es wird zunächst
weder von der Abscheide-Bearbeitungseinheit 202 noch von
der Lithographie-Bearbeitungseinheit 203 eine Abweichungs-Kennzeichnung
an den Überwachungs-Computer 208 übermittelt.
Während
der Ätz-Bearbeitung
detektiert jedoch die Ätz-Bearbeitungseinheit 204 eine
Abweichung hinsichtlich der Tiefe der Ätzstrukturen in zwei der sechs
Wafer der Charge, nämlich
in dem dritten und dem fünften
Wafer. Dies wird von der Ätz-Überwachung 207 erkannt, so
dass die Ätz-Überwachung 207 dem Überwachungsprogramm 209 eine Ätzabweichungs-Kennzeichnung
bezüglich
des dritten und des fünften
Wafers übermittelt.
Diese Information wird in dem dritten logischen Objekt-Element 213c für den dritten
Wafer bzw. in dem fünften
logischen Objekt-Element 213e für den fünften Wafer gespeichert.
-
Infolge des bei dem Ätzen aufgetretenen Problems
ist im Weiteren zu entscheiden, ob die Prozessierung des Wafer-Loses
fortgesetzt wird und ein möglicher
Qualitätsmangel
aufgrund der Abweichung akzeptiert wird oder ob die fehlerhaften
Wafer als Ausschuss deklariert werden sollen. Hierfür ist neben der
Beurteilung der Ätz-Überwachung 207 eine
zusätzliche
Beurteilung des Sachverhalts durch die Abscheide-Überwachung 205 und
die Lithographie-Überwachung 206 erforderlich.
Diese sind dem Überwachungsprogramm 209 jedoch
noch nicht bereitgestellt. Um eine kostenintensive Weiterprozessierung
der möglicherweise
fehlerhaften Wafer zu verhindern, wird die Bearbeitung des Loses
unterbrochen. Die Wafer werden in ein Zwischenlager-Regal eingeräumt. In
der Produktionssteuerungsanlage 202 kann während des
Zwischenlagerns die Prozessierung einer weiteren Charge von Wafern
begonnen werden.
-
Um eine möglichst schnelle Weiterprozessierung
der teilprozessierten Wafer des mit der Abweichung behafteten Loses
zu gewährleisten,
sind die Abweichungs-Kennzeichnungen der Abscheide-Überwachung 205 und
der Lithographie-Überwachung 206 erforderlich.
Die Steuersoftware 212 des Überwachungsprogramms 209 erkennt,
dass für
den möglicherweise
fehlerhaften dritten und fünften
Wafer des Loses in dem dritten und fünften logischen Objekt-Element 213c, 231e die
Informationen der Abscheide-Überwachung 205 und
der Lithographie-Überwachung 205 fehlen.
Daher übermittelt
der Überwachungs-Computer 208 über eine
erste Kommunikationsverbindung 218 der Abscheide-Überwachung 205 eine
E-Mail, in der darauf hingewiesen wird, dass für die mit der Ätztiefe-Abweichung
behafteten Charge von Halbleiter-Wafern
die Beurteilung der Abscheide-Überwachung
noch fehlt. Ferner wird über
eine zweite Kommunikationsverbindung 219 der Lithographie-Überwachung 206 eine
entsprechende Nachricht übermittelt.
Eine Übermittlung
einer solchen Nachricht über
eine dritte Kommunikationsverbindung 220 an die Ätz-Überwachung 207 ist
gemäß dem beschriebenen
Szenario entbehrlich, da die Ätzabweichungs-Kennzeichnung
in den dritten und fünften
logischen Objekt-Elementen 213c, 213e bereits vorliegt. Über eine
vierte Kommunikations-Verbindung 221 zwischen dem Überwachungs-Computer 208 und
der Wafer-Produktionssteuerungsanlage 201 können einerseits
Kopfdaten 210 bezüglich
des Fertigungsprozesses übermittelt
werden, und es kann Steuerungs-Information hinsichtlich des Unterbrechens/Fortsetzens
des Bearbeitungs-Prozesses übermittelt
werden.
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Das Überwachungs-Programm 209 generiert
aus den von den Überwachungen 205 bis 207 bzw.
der Produktionssteuerungsanlage 201 übermittelten Informationen
ein Qualitäts-Überwachungs-Protokoll
(auch als Abweichungsprotokoll-Datei bezeichnet), in dem die relevanten
Informationen in Datenbank-Format zusammengefasst sind.
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Sobald die Abscheide-Abweichungs-Kennzeichnung
der Abscheide-Überwachung 205 sowie die
Lithographie-Abweichungs-Kennzeichnung
der Lithographie-Überwachung 206 dem Überwachungs-Computer 208 bereitgestellt
sind, und sobald eine Entscheidung darüber getroffen ist, wie mit
dem mit einer Abweichung behafteten Los von Wafern verfahren werden
soll, werden die entsprechenden Wafer des Loses entweder als Ausschuss
deklariert, oder es wird die Prozessierung der Wafer in der Produktionssteuerungsanlage 201 fortgesetzt.
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Über
eine Sucheinrichtung 214, mittels der eine Suche in einer
Datenbank durchgeführt
werden kann, kann in dem Qualitäts-Monitoring-Protokoll, das
von dem Überwachungsprogramm 209 generiert ist,
eine SQL-Datenbanksuche
durchgeführt
werden. Dies erfolgt über
eine fünfte
Kommunikationsverbindung 222, die zwischen dem Überwachungs-Computer 208 und
der Sucheinrichtung 214 vorgesehen ist.
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Ferner kann über eine sechste Kommunikationsverbindung 223 zwischen
dem Überwachungs-Computer 208 und
einem externen Drucker 215 Information des Qualitäts-Monitoring-Protokolls ausgedruckt
werden. Über
eine siebte Kommunikationsverbindung 224 zwischen dem Überwachungs-Computer 208 und
einer graphischen Benutzeroberfläche 216 ist
es einem Benutzer ermöglicht, auf
das Qualitäts-Überwachungs-Protokoll
(Qualitäts-Monitoring-Protokoll)
zuzugreifen bzw. Daten in die Datenbank einzugeben. Auch können mittels
der graphischen Benutzeroberfläche
dem Überwachungs-Computer 208 Abweichungs-Kennzeichnungen übermittelt
werden.
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Ferner ist es über eine achte Kommunikations-Verbindung 225 zwischen Überwachungs-Computer 208 und
externer Software 217 ermöglicht, die in dem Qualitäts-Monitoring-Protokoll
des Überwachungsprogramms 209 enthaltenen
Daten mittels der externen Software 217 weiterzuverarbeiten.
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Im Weiteren wird bezugnehmend auf 3 beschrieben, wie die Bildschirmaufteilung
eines QMP ("quality monitoring protocol") aussehen kann.
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Bei der QMP-Bildschirmaufteilung 300 sind entlang
einer gemäß 3 horizontalen Achse unterschiedliche
Tätigkeitsschritte
bzw. Bearbeitungsphasen beim Bearbeiten einer Wafer-Charge aufgetragen,
nämlich
Erfassen, AMX (Anlagenmatrix), PMX (Produktmatrix) und QS (Qualitätssicherung). Entlang
einer gemäß 3 vertikalen Achse sind
unterschiedliche Reaktionsmöglichkeiten
auf das Auftreten einer Abweichung aufgetragen, nämlich das Akzeptieren
eines Risikos einer fehlerhaften Charge, das Durchführen eines
Versuchs, das Leisten von Nacharbeit (Ausbesserung), das Deklarieren
des Loses oder einzelner Los-Elemente als Ausfall oder eine externe
Information (QMP, quality monitoring protocol). Die Aufteilung des
Bildschirms in einzelne Funktionsblöcke dient dazu, die unterschiedlichen Reaktionen
auf eine Abweichung strukturell auseinanderhalten zu können. Daher
sind in den Spalten in 3 die
einzelnen Tätigkeitsschritte
und in den Zeilen die erkannte Abweichungsart aufgetragen. Es ist möglich, von
einer Abweichungsart in eine andere Abweichungsart wechseln zu können.
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Im Weiteren wird bezugnehmend auf 4 ein schematisches Ablaufdiagramm 400 beschrieben,
wie es gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung beim Erkennen einer Abweichung durchgeführt wird.
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Tritt in einem physikalischen Objekt-Element eines
zu bearbeitenden physikalischen Objekts eine Abweichung auf, 401,
so wird diese Abweichung von einem Operator erkannt und bewertet,
wodurch eine erste Abweichungs-Kennzeichnung QMPA 402 generiert
wird. Ferner wird in Schritt 403 über eine Weiterverarbeitung
des physikalischen Objekts angesichts der aufgetretenen Abweichung
entschieden. Wird die Entscheidung Ja 404 getroffen, so
erfolgt eine Fortsetzung der Bearbeitung des physikalischen Objekt-Elements,
wird die Entscheidung Nein 405 getroffen, so wird ein Unterbrechen
des Bearbeitens des physikalischen Objekts festgelegt. Anschließend wird
von einer AMX-Instanz (Anlagenmatrix) eine Analyse und Bewertung
durchgeführt,
wird eine zweite Abweichungs-Kennzeichnung QMPB 406 generiert.
Beim Fehlen einer Abzeichnungs-Kennzeichnung durch die AMX-Instanz
wird ein Losstop 407 am Ende einer Bearbeitungsphase generiert,
das heißt ein
Unterbrechen der Bearbeitung des physikalischen Objekts, bis zum
Vorliegen der fehlenden Abzeichnungs-Kennzeichnung, festgelegt.
Ferner wird eine E-Mail 408 an mindestens eine zuständige Person
mit der Aufforderung verschickt, die fehlende Abzeichnungs-Kennzeichnung bereitzustellen.
Ferner wird von der AMX-Instanz
eine Risikobewertung 409 hinsichtlich der Fortsetzung der
Prozessierung des physikalischen Objekts durchgeführt. Im
Falle der Entscheidung Nein 410 wird die Bearbeitung des physikalischen
Objekt-Elements fortgesetzt, im Falle der Entscheidung Ja 411 muss
von einer PMX-Instanz (Produktmatrix) eine zusätzliche Analyse und Bewertung
der Abweichung vorgenommen werden. Als Ergebnis davon wird eine
dritte Abweichungs-Kennzeichnung QMPC 412 generiert. Beim Fehlen
einer Abzeichnungs-Kennzeichnung wird 413 das Los am Ende
einer Bearbeitungsstrecke gestoppt, bis die fehlende Abzeichnungs-Kennzeichnung 412 vorliegt.
Ferner wird an zuständige
Personen eine E-Mail 414 verschickt, in der auf das Fehlen einer
Abzeichnungs-Kennzeichnung hingewiesen wird. Ferner wird von der
PMX-Instanz (Produktmatrix) eine Zuverlässigkeitsbewertung 415 vorgenommen.
Hierbei wird ermittelt, ob eine Beurteilungsinstanz (Qualitätssicherung)
mit eingebunden wird. Ist die Antwort auf die Frage, ob die Beurteilungsinstanz eingebunden
wird, Nein 416, so ist eine vierte Abweichungs-Kennzeichnung
QMPD 418 nicht erforderlich. Ist die Antwort Ja 417,
so wird die Abweichung von einer Beurteilungs-Instanz (Qualitätssicherung) beurteilt.
Von dieser wird eine vierte Abweichungs-Kennzeichnung QMPD 418 erstellt.
Basierend auf dieser wird entschieden, ob das Los gestoppt wird 419 oder
ob die Bearbeitung des physikalischen Objekt-Elements fortgesetzt
wird.
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Im Weiteren werden bezugnehmend auf 5A bis 5D Benutzeroberflächen bezüglich der ersten bis vierten
Abweichungs-Kennzeichnungen aus 4 beschrieben.
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In 5A ist
eine erste Benutzeroberfläche 500 entsprechend
der ersten Abweichungs-Kennzeichnung 402 aus 4 gezeigt, wie sie von dem Operator
zum Erkennen und Bewerten einer Abweichung bereitgestellt wird (QMPA).
Die erste Benutzeroberfläche 500 enthält eine
Vielzahl von Fenstern, in denen unter Verwendung von Computer, Maus bzw.
Tastatur von dem Operator Information bezüglich der Abweichung einzelner
Wafer eines Wafer-Loses während
einer Prozessierung des Loses bereitgestellt werden kann.
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In Losnummer-Teilfenstern 501 sind
die unterschiedlichen Losnummern entsprechend unterschiedlicher
Chargen von Wafern aufgeführt
und können
unter Verwendung einer Computermaus angeklickt bzw. eingegeben werden.
In Bearbeiter-Teilfenstern 502 kann der Name, die Telefonnummer
eines Operators eingegeben werden. In Zeit-Teilfenstern 503 können Datum
und Zeit des Auftretens einer Abweichung eingegeben werden. In Wafer-Kennzeichnungs-Teilfenstern 504 kann
die Anzahl kontrollierter Wafer, die Anzahl betroffener Wafer, die
Anzahl ausgefallener Wafer eines Loses, etc. angegeben werden. In
Abweichungsparameter-Teilfenstern 505 können Ist- und Soll-Werte, Einheiten und Stärke der
Abweichungen bestimmter Wafer eines Loses angegeben werden. Ferner
kann in Abweichungs-Teilfenstern 506 Information bezüglich der Art
der Abweichung, die Beschreibung der Abweichung, die ergriffenen
Maßnahmen,
Ergebnisse aus den getroffenen Maßnahmen bzw. eine Zuordnung einer
Abweichung zu einem Fehlerkatalog enthalten sein bzw. eingetragen
werden.
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Im Weiteren wird bezugnehmend auf 5B eine zweite Benutzeroberfläche 520 beschrieben,
die zum Bereitstellen bzw. Anzeigen von Information als zweite Abweichungs-Kennzeichnung 406 der AMX-Instanz
(Anlagenmatrix) dient.
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Die zweite Benutzeroberfläche 520 enthält eine
Vielzahl von Eingabefenstern, die auch in der in 5A gezeigten Benutzeroberfläche 500 identisch oder ähnlich enthalten
sind. Diese sind mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
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Zusätzlich zu den in 5A gezeigten Teilfenstern
sind bei der zweiten Benutzeroberfläche 520 Analyseinformations-Teilfenster 521 bereitgestellt,
in denen Analyse-Maßnahmen,
eine mögliche
Fehlerursache und durchgeführte
Aktionen eingetragen werden können.
In Risikobewertungs-Teilfenster 522 können Informationen hinsichtlich
der Risikobewertung seitens der AMX-Instanz eingefügt werden.
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Im Weiteren wird die in 5C gezeigte Benutzeroberfläche 540 beschrieben,
die zum Bereitstellen der dritten Abweichungs-Kennzeichnung 412 durch
die PMX-Instanz (Produktmatrix) bereitgestellt wird. Ferner kann
in Beurteilungs-Informations-Teilfenstern 541 PMX-spezifische
Information eingefügt werden.
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In 5D ist
eine vierte Benutzeroberfläche 560 gezeigt,
in welche die vierte Abweichungs-Kennzeichung 418 der Qualitäts-Sicherungsinstanz
eingefügt
werden kann. Zusätzlich
zu einigen in den zuvor beschriebenen Benutzeroberfläche enthaltenen
Teilfenstern enthält
die Benutzeroberfläche 560 ein
Qualitäts-Teilfenster 561.
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Im Weiteren wird bezugnehmend auf 6 eine Benutzeroberfläche 600 eines
Qualitäts-Monitoring-Protokolls
gemäß einem
Ausführungsbeispiel der
Erfindung beschrieben.
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In der Benutzeroberfläche 600 ist
eine Los-Kennzeichnung 601 zur Kennzeichnung eines Loses
von Wafern gezeigt. Ferner ist unter dem Stichwort "Alu-Einkerbungen"
eine bei dem zugehörigen
Los auftretende Abweichung 602 spezifiziert. Darüber hinaus
ist in einem Graphik-Teilfenster 603 eine Aufnahme eines
prozessierten Wafers des Loses gemäß der Los-Kennzeichnung 601 gezeigt,
bei dem die ermittelten Alu-Einkerbungen
als Abweichungen graphisch sichtbar sind. Dadurch ist einem Bearbeiter
mittels der in dem Graphik-Teilfenster 603 gezeigten
Graphik des Typs "jpg" nähere
Information über
die aufgetretene Abweichung bereitgestellt Ferner kann die Abweichung
in Form einer Graphik-Datei archiviert werden.
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Im Weiteren wird bezugnehmend auf 7A bis 7C beschrieben, wie ein Benutzer unter
Verwendung eines Qualitäts-Monitoring-Protokolls
(Abweichungs-Datenbank) der Erfindung eine gezielte Suche durchführen kann,
um in der Datenbank enthaltene Information hinsichtlich einer Abweichung
eines beliebigen Loses aufzufinden.
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In 7A ist
eine Benutzeroberfläche 700 gezeigt,
in die ein Benutzer ihm bekannte Information hinsichtlich Abweichungen
bzw. hinsichtlich eines Loses eingeben kann, um in einer Datenbank
nach Losen zu suchen, die eine bestimmte Abweichung aufweisen. Hierfür sind Los-Kennzeichnungs-Suchfelder 701 vorgesehen,
in die der Benutzer Information hinsichtlich eines Loses wie eine
Losnummer, einen Typ, einen Arbeitsplan, eine Prozessklasse, eine
Fertigungseinheit, eine Anlage etc. eingeben kann. Ferner sind Abweichungs-Suchfenster 702 vorgesehen, in
die Informationen hinsichtlich einer aufgetretenen Abweichung eingegeben
werden können.
Insbesondere kann auf einen Fehlerkatalog zugegriffen werden, in
dem der Benutzer aus einer vorgegebenen Liste von Abweichungen eine
jeweils zutreffende aussuchen kann. Ferner kann ein Benutzer in Zeit-Suchfenster 703 Informationen
hinsichtlich Datum bzw. Zeit der Prozessierung eines Loses eingegeben
werden können.
Mittels Aktivierens eines Such-Knopfs 704 kann
die Suche entsprechend der in die Suchfenster 701 bis 703 eingegebenen
Information durchgeführt
werden.
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Im Weiteren wird bezugnehmend auf 7B eine Benutzeroberfläche 710 beschrieben,
wie sie nach Eingabe von Such-Information in die Suchfelder 701 bis 703 und
nach Aktivieren des Such-Knopfs 704 erhalten wird. In tabellarischer Übersicht
ist das Ergebnis der Suche dargestellt. In Loskennzeichnungs-Ergebnisfenstern 711 sind
spaltenweise Lose aufgeführt,
welche die mittels der Benutzeroberfläche 700 vorgegebenen
Suchkriterien erfüllen.
In Abweichungs-Ergebnisfenstern 712 sind aufgetretene Abweichungen
entsprechend dieser Loskennzeichnungs-Ergebnisfenster 711 spaltenweise
aufgetragen. In Zeitergebnis-Fenstern 713 sind Zeitdaten
entsprechend der Informationen, die in die Benutzeroberfläche 700 eingegeben
worden sind, enthalten. Mittels eines Drucker-Knopfes 714 können Informationen
der Benutzeroberfläche 710 mittels
eines angeschlossenen Druckers ausgedruckt werden.
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In jeder Zeile der matrixförmigen Darstellung von
Suchinformation in der Benutzeroberfläche 710 sind Ergebnisse
für ein
jeweiliges Los aufgetragen, wohingegen in den Spalten der Benutzeroberfläche 710 Information
hinsichtlich unterschiedlicher Kriterien aufgetragen ist.
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Im Weiteren wird bezugnehmend auf 7C eine Benutzeroberfläche 720 beschrieben,
in dem Ergebnis-Information
einer Suche für
ein einer Los-Spalte 715 aus 7B zugeordnetes
Los mit der Los-Kennzeichnung "VB113874" dargestellt ist. In Loskennzeichnungs-Fenstern 721 ist
Information zur Kennzeichnung eines bestimmten Loses von Halbleiter-Wafern,
bei denen eine Abweichung aufgetreten ist, enthalten. Ferner ist
in Abweichungs-Teilfenstern 722 Information hinsichtlich
der bei dem Los aufgetretenen Abweichung dargestellt. In Zeit-Teilfenstern 723 ist Zeitinformation
bezüglich
des Auftretens einer Abweichung der betroffenen Wafer dargestellt.
In einem Bildinformations-Teilfenster 724 ist
Information hinsichtlich einer Graphik-Datei "4478.JPG" enthalten, die graphische
Information hinsichtlich einer Abweichung des betroffenen Loses
enthält.
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Es ist anzumerken, dass in den in 5A bis 7C dargestellten Benutzeroberflächen weitere Information
dargestellt ist, auf die in dieser Beschreibung nicht explizit Bezug
genommen ist.
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Im Weiteren wird bezugnehmend auf 8A ein E-Mail-Fenster 800 mit
einem E-Mail-Text beschrieben, wie er an Anlagenmatrix-Mitarbeiter
im Falle des Auftretens einer Abweichung versandt wird, wenn ein
Qualitäts-Monitoring-Protokoll QMPB der Anlagenmatrix
nicht rechtzeitig bereitgestellt ist und ein Los daher gesperrt
wird. Ferner enthält
die E-Mail die Aufforderung, das zugehörige Los in ein QMP-Stop-Regal
zu legen.
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In 8B ist
ein E-Mail-Fenster 810 mit einer E-Mail gezeigt, wie sie
an PMX-Mitarbeiter verschickt wird, wenn in der Produktmatrix zu
einer aufgetretenen Abweichung eine Abweichungs-Kennzeichnung (ein
Qualitäts-Monitoring-Protokoll QMPC)
fehlt.
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Zusammenfassend sind erfindungsgemäß ein Verfahren,
eine Vorrichtung, ein Computerlesbares Speichermedium und ein Programm-Element
bereitgestellt, mit dem ein Qualitäts-Monitoring-Protokoll für die Dokumentation
von Abweichungen erstellbar ist. Mit dem Qualitäts-Monitoring-Protokoll der
Erfindung ist eine Möglichkeit
zum Erfassen und Überwachen
von Ausfallscheiben während
der Prozessierung eines Loses von Halbleiter-Wafern geschaffen. Eine
Basis für
die Buchung von Auswahlscheiben ist das Produktionssteuerungssystem
(PPS) WorkstreamTM, welches die eigentlich
Abbuchung der ausgefallenen Wafer vom betroffenen Los vornimmt.
Mittels Eingebens einer verminderten Menge in einer WorkstreamTM-Transaktion
wird ein Folgebildschirm geöffnet,
in dem Anzahl der ausgefallenen Scheiben einem Ausfallgrund oder
mehreren Ausfallgründen
zugeordnet werden. Dann ist es möglich,
je nach verwendeter Konfiguration von WorkstreamTM die
Ausfallgründe
in einer oder mehreren Ebenen einzugeben. Ferner ist es möglich, das
Los nur mit einer reduzierten Menge weiter zu prozessieren.
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Erfindungsgemäß ist es möglich, eine Ausfallerfassung
in einem Qualitäts-Monitoring-Protokoll-PC
zu dokumentieren. Ein Ausfall kann auf zwei unterschiedliche Weisen
angetriggert werden: Gemäß Fall 1
wird vom Qualitäts-Monitoring-Protokoll-PC aus ein Mangel
erkannt, der nach entsprechender Analyse zu der Entscheidung führt, eine
bestimmte Menge als Ausfall von Los abzubuchen. Die Ausfallbuchung
selbst erfolgt nachträglich
im WorkstreamTM durch eine Losabmelde-Transaktion und der
Eingabe der ausgefallenen Wafer mit entsprechendem Ausfallgrund.
Gemäß Fall 2
wird während des
Abmelden eines Loses von einem beendeten Arbeitsschritt bzw. von
einer Gruppe von Teilarbeitsschritten eine Ausfallbuchung vorgenommen,
bei der in einem WorkstreamTM-Folgebildschirm
ein Ausfallgrund eingegeben wird. Da zu dieser Ausfallbuchung noch
kein QMP besteht, erfolgt automatisch die Erstellung eines QMP mit
dem Ausfallgrund aus WorkstreamTM.
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Erfindungsgemäß ist die Dokumentation bzw.
Erfassung eines Ausfalls bzw. einer Abweichung für beide Fälle möglich.
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Für
Fall 1 gilt, dass für
ein bereits erstelltes Qualitäts-Monitoring-Protokoll
(QMP) aus einem Mangelverdacht heraus entschieden wird, Scheiben aus
Ausfall abzubuchen. Dazu wird zum Beispiel in einem Bildschirm ein
entsprechendes Feld angeklickt, wenn Scheiben aus einem Los verworfen
werden sollen. Daraufhin erscheint ein Fenster mit den Scheibennummern,
in dem die betroffenen Wafer bereits markiert sind, und die Wafer,
die weggeworfen werden sollen, markiert werden können.
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Mittels eines regelmäßigen Batch-Jobs
wird geprüft,
ob Ausfallsätze
vorhanden sind. Ist das der Fall, so wird geprüft, ob für eine bestimmte Losnummer
ein Qualitäts-Monitoring-Protokoll
mit markiertem Ausfall vorliegt, bei dem die Mindermenge gleich der
markierten Menge im QMP ist und die vorgegebene Ausfalloperation
gleich der aktuellen Operation ist, auf der sich das Los gerade
befindet.
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Grundsätzlich wird erfindungsgemäß versucht,
die Produktion bzw. Prozessierung eines Loses so wenig wie möglich zu
stören
bzw. zu stoppen.
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Eine Ausfallmarkierung kann in einer
Oracle-Datenbank je QMP ein Feld sein, in dem entsprechend dem Bildschirm,
in welchem der Ausfall markiert wurde, der zugehörige Bildschirm-Buchstabe hinterlegt
wird (z.B. der Buchstabe "B", wenn im "QMPB" Bildschirm markiert
wurde).
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In einer Übersichts-Darstellung der Wafer
eines Loses können
diese Wafer markiert werden, um ihnen entsprechende Kennzeichnungen
zuzuweisen. Beispielsweise können
kontrollierte Wafer in einem Bildschirm markiert werden und beispielsweise
als rot-markierte Wafer dargestellt werden. Wird mit diesem Los
ein zweites Qualitäts-Monitoring-Protokoll erzeugt,
so erscheinen alle tatsächlich
ausgefallenen Wafer in schwarz und alle für Ausfall vorgesehenen Wafer
in der Ausfallkennzeichnung in der Farbe rot. Die schwarzen Wafer
können
nicht mehr markiert werden. Betroffene Wafer können in diesem Bildschirm des
zweiten Qualitäts-Monitoring-Protokolls markiert
werden und beispielsweise als rotmarkierte Wafer erscheinen. Die
zuvor kontrollierten Wafer im gleichen Qualitäts-Monitoring-Protokoll können rosa dargestellt
werden. Es können
auch Wafer als betroffen markiert werden, die zuvor nicht kontrolliert
wurden. Die für
einen Ausfall gedachten Wafer können
in einem Bildschirm markiert werden und können als rotmarkierte Wafer
erscheinen. Die zuvor kontrollierten und betroffenen Wafer können im
gleichen Qualitäts-Monitoring-Protokoll rosa dargestellt
werden. Wird mit demselben Los ein zweites Qualitäts-Monitoring-Protokoll
erzeugt, so können
die in den vorangegangenen Qualitäts-Monitoring-Protokolls für Ausfall
markierten Wafer als rot erscheinen. Die Wafer, die tatsächlich abgebucht
worden sind, werden im QMP in den Fenstern betroffene Wafer, kontrollierte Wafer,
ausgefallene Wafer mit der Farbe schwarz gekennzeichnet. Diese Wafer
können
nicht mehr markiert werden. Ferner ist eine Rücknahme von Wafer-Markierungen
bei den rot-markierten Wafern möglich.
Diese Funktionalität
ist vorzugsweise nur in dem Bildschirm QMPB, QMPC und QMPD möglich.
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Ferner ist anzumerken, dass erfindungsgemäß bei Benutzeroberflächen (wie
beispielsweise den in 5A bis 7C beschriebenen) bestimmte
Felder bereits mit Information vorbelegt sein kann (beispielsweise
Felder "Telefonnummer" und "Abteilung"). Diese vorbelegten Informationen
sollen allerdings überschreibbar
sein. Hinsichtlich der Such-Maschine,
die bezugnehmend auf 7A bis 7C beschrieben ist, sollte
ein Zusammenfassungs-Knopf 705 (vgl. 7A) vorgesehen sein, der alle QMPs zu diesem
Los einschließt
(angeklickt, wie in 7A) oder
nicht einschließt
(nicht angeklickt, nicht gezeigt).
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Wenn ein QMP abgeschlossen wird,
so werden die entsprechenden Bildschirme "eingefroren", so dass
eine Veränderung
der Daten an diesen Bildschirmen nicht möglich ist. Allerdings sollte
derjenige, der ein QMP abgeschlossen hat, nachträglich noch das Schlagwort ändern können oder
Texte ergänzen
können.
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Die QMPs sind sowohl durch die AMX-Mitarbeiter
(Anlagenmatrix) als auch durch die PMX-Mitarbeiter (Produktmatrix)
abzuschließen,
falls das durch einen entsprechenden Eintrag in einer INI-Datei
so vorgesehen ist (getrennt für
Abschluss AMX und Abschluss PMX).
-
Die Bestätigung eines solchen Abschlusses erfolgt
durch eigene Felder in den Bildschirmen QMPB und QMPC.
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Die Verständigung von AMX-Mitarbeitern und
PMX-Mitarbeitern kann nach einem mehrstufigen System erfolgen. Sind
Lose noch in der laufenden Fertigung, so erfolgt eine erste Verständigung nach
einer einstellbaren Zeit (INI-Datei) ab QMP-Gründung (Datum und Uhrzeit QMPA)
mittels Einbuchens dieser Informationen und/oder mittels Versendens
von E-Mails. Führt
dies nicht zum gewünschten
Erfolg, d.h. wird ein QMP nicht abgeschlossen, so wird dieser Mailversand
in regelmäßigen Abständen wiederholt
(Zeitintervall einstellbar in INI-Datei).
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Läuft
ein Los mit einem nicht-abgeschlossenen QMP auf, so wird das Los
automatisch gestoppt und körperlich
auf einen speziellen QMP-Lagerplatz gestellt. Die Verständigung
der AMX-Mitarbeiter und der PMX-Mitarbeiter erfolgt erneut mittels
gezielten Verschickens von E-Mails mit dem zusätzlichen Hinweis, dass dieses
Los gestoppt wurde und auf die Bearbeitung durch die AMX-Mitarbeiter
bzw. PMX-Mitarbeiter
wartet. Die gestoppten Lose können körperlich
aus dem Fertigungsfluss genommen werden und in spezielle QMP-Regale zwischengelagert werden.
Bei einem Stop der Lose können
diese auf einem definierten Platz abgelegt werden und beim Wiederaktivieren
(z.B. durch eine zugewiesene Identifizierungs-Kennzeichnung) dort
wiedergefunden werden.
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Bei den nicht-abgeschlossenen QMP-Losen im
Fertigungsfluss können
AMX-Mitarbeiter bzw. PMX-Mitarbeiter verständigt werden. Wenn beispielsweise
binnen 48 Stunden nach Neuerstellung eines QMPs (dieser Zeitwert
ist in einer INI-Datei
einstellbar) beispielsweise ein QMPB durch die AMX-Mitarbeiter nicht
abgeschlossen worden ist, können
per Festlegung in einer INI-Datei bestimmte Aktionen ausgelöst werden.
Beispielsweise kann eine Liste von Losen generiert werden, bei denen nach
48 Stunden bezogen auf den Zeitpunkt einer QMPA-Erstellung ein QMPB-Bildschirm
durch die AMX-Mitarbeiter
nicht abgeschlossen worden ist. Ein solcher Job kann beispielsweise
jeden Tag um 5.30 Uhr, 13.30 Uhr und um 21.30 Uhr laufen. Ferner
kann an AMX-Mitarbeiter eine E-Mail versandt werden. Bei einem Los,
für das
48 Stunden nach dem Zeitpunkt der QMPA-Erstellung der QMPB-Bildschirm
durch die AMX-Mitarbeiter nicht abgeschlossen wurde, kann eine E-Mail
verschickt werden. Die E-Mail-Adresse kann beispielsweise mit Hilfe
einer vorbelegten Tabelle ermittelt werden. Der zu versendende Mailtext
kann beispielsweise in einem INI-File hinterlegt werden und daher
auch noch später
ohne Programmänderung
modifiziert werden. Dabei ist zu beachten, dass gewisse Informationsbausteine
wie Losnummer, Datum usw. als Platzhalter vorzusehen sind, die dann
vor dem eigentlichen Mail-Versand vom Programm automatisch mit den
richtigen, aktuellen Daten gefüllt
werden. Der Mailtext kann die Information enthalten, dass bei einem
bestimmten Los nach Ablauf einer bestimmten Zeit der QMPB-Bildschirm
durch den AMX-Mitarbeiter noch nicht abgeschlossen worden ist. Ferner
kann mitgeteilt werden, dass das Los sich auf einer bestimmten Operation befindet,
und es kann darauf hingewiesen werden, dass der QMPB-Bildschirm
so schnell wie möglich bearbeitet
und abgeschlossen werden soll.
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Auch für die PMX-Mitarbeiter kann
eine 48-Stunden Regel eingeführt
werden. Eine zu prüfende
Operation und ein Fertigungsbereich können per INI-Datei oder per
Tabelle festgelegt werden. Ist beispielsweise binnen 48 Stunden
bezogen auf ein PMX-Triggerdatum ein QMPC-Bildschirm durch die PMX
Mitarbeiter noch nicht abgeschlossen worden, können per Festlegung mittels
einer INI-Datei bestimmte Aktionen ausgelöst werden. Beispielsweise kann
eine Liste jener Lose generiert werden, bei denen nach 48 Stunden
bezogen auf das PMX-Triggerdatum der QMPC-Bildschirm durch die PMX- Mitarbeiter noch
nicht abgeschlossen wurde. Dieser Job kann beispielsweise jeden
Tag um 5.30 Uhr, 13.30 Uhr und 21.30 Uhr laufen, was in einer INI-Datei
einstellbar ist. Je nach gefundenem Los, bei dem nach diesen 48
Stunden bezogen auf das PMCX-Trägerdatum
der QMPC-Bildschirm durch die PMX-Mitarbeiter nicht abgeschlossen wurde,
kann eine E-Mail verschickt werden, wobei die zugehörige E-Mail-Adresse
beispielsweise mittels einer Tabelle "PMX-Mail" ermittelt werden
kann. Welcher Mailtext versendet werden soll, ist programmtechnisch
vorzusehen, so dass diese Textpassagen (beispielsweise in einem
INI-File hinterlegt) auch noch später ohne Programmänderung
modifiziert werden können.
Dabei ist wiederum zu beachten, dass gewisse Komponenten wie Losnummer,
Datum usw. als Platzhalter vorgesehen werden sollen, die dann vor
dem eigentlichen Mail-Versand vom Programm automatisch mit den im
Einzelfall zutreffenden aktuellen Daten gefüllt werden. Bezüglich des
Mailtexts an die PMX-Mitarbeiter kann angemerkt werden, dass ein
bestimmtes Los zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einer Operation
bewegt worden ist und dass nach Ablauf von einer bestimmten Anzahl
von Stunden der QMPC-Bildschirm durch den PMX-Mitarbeiter leider
noch nicht abgeschlossen worden ist. Ferner kann der PMX-Mitarbeiter
darauf hingewiesen werden, dass sich das Los mittlerweile auf einer
bestimmten Operation befindet. Und er kann aufgefordert werden,
den QMP-Bildschirm so rasch wie möglich zu bearbeiten und abzuschließen.
-
Wird ein Los zu einer letzten Operation
in einem Fertigungsbereich bewegt, wird dies gemeldet, wenn für dieses
Los die QMPs noch nicht abgeschlossen sind. Ferner wird nach einem
vorgegebenen Schema geprüft,
an welche Mitarbeiter eine entsprechende E-Mail zu versenden ist.
Es wird zunächst
geprüft,
wie viele QMPs eines Loses noch nicht abgeschlossen sind. Für jedes
der nicht abgeschlossenen QMPs wird ermittelt, ob es noch offene QMPBs
gibt. Trifft dies nicht zu, so wird eine Mail an die PMX-Mitarbeiter
geschickt. Trifft dies zu, so wird (bei Nichtvorliegen eines Ausnahme- Tatbestands) geprüft, ob dieses
Los in einem Scheibenfertigungsbereich erstellt wurde. Falls nein,
so wird eine Mail an die PMX-Mitarbeiter geschickt. Falls ja, wird
gefragt, ob es noch ein offenes QMPC gibt. Falls nein, so wird eine
E-Mail an die AMX-Mitarbeiter geschickt. Falls ja, wird sowohl eine
Mail an die AMX-Mitarbeiter als auch an die PMX-Mitarbeiter geschickt.
-
Die Ablauflogik für eine PMX-Bestätigung erfolgt
abhängig
von einer Risikobewertung. Ein entsprechender Trigger kann z.B.
gesetzt werden, falls eine Risiko-Kennzahl größer als eine vorgegebene Schwelle
ist, falls eine Bedeutungs-Kennzahl größer als eine vorgegebene Schwelle
ist, falls eine Häufigkeits-Kennzahl
höher als
eine vorgegebene Schwelle ist. Entsprechende Kennzahlen können in
einer INI-Datei enthalten sein. Wirksam wird dies, wenn der QMPB-Bildschirm
durch den AMX-Mitarbeiter bereits bestätigt worden ist. Trifft eine
Bedingung zu, so geht das Los auf "Halt". Die Information, dass
eine Sperrung stattgefunden hat, ist dem QMP-System zu übermitteln.
In regelmäßigen Abständen (von
beispielsweise eine Stunde) läuft
von QMP aus ein Job, der entsprechend einer Liste E-Mails für die noch nicht
abgeschlossenen QMPs an die PMX-Mitarbeiter verschickt. Für jedes
noch offene QMP ist eine eigene Mail zu verschicken. Diese Mail
wird alle 24 Stunden (festgelegt in einer INI-Datei) wiederholt. Diese
Wiederholung kann unterdrückt
werden mit einer Verzögerungszeit
(z.B. maximal 9 Tage) im QMPC-Bildschirm, beispielsweise weil auf
eine REM-Analyse (elektronenmikroskopische Untersuchung) gewartet
werden muss.
-
Welcher Mailtext versendet wird,
ist programmtechnisch so vorzusehen, dass diese Textpassagen z.B.
in einem INI-File hinterlegt werden und auch noch später, ohne
Programmänderung
modifiziert werden können.
Dabei ist zu beachten, dass gewisse Komponenten der Mail wie Losnummer,
Datum usw. als Platzhalter eingefügt werden, die dann vor dem
eigentlichen Mail-Versand automatisch mit den jeweils zutreffenden aktuellen
Daten gefüllt
werden. Beispielsweise kann bei einem hohen Risiko an die PMX-Mitarbeiter
eine Mail abgesendet werden, die Information enthält, dass
ein Los wegen hohem Risiko bei einer Operation im Fertigungsbereich
gesperrt worden ist, verbunden mit der Aufforderung, das Los umgehend
zu bearbeiten und den QMPC-Bildschirm auszufüllen und abzuschließen.
-
Kein Los darf die Linie verlassen,
ohne dass alle QMPs eines Loses abgeschlossen sind. Dazu ist in
WorkstreamTM eine entsprechende Maßnahme zu setzen
und dem Operator ein Hinweis zu geben, in welches Regal das Los
zu hinterlegen ist. Ferner sind die verantwortlichen AMX-Mitarbeiter
bzw. PMX-Mitarbeiter
per E-Mail zu verständigen.
Hierbei wird an die zugehörigen
AMX-Mitarbeiter die in 8A gezeigte
E-Mail versandt, an die zugehörigen
PMX-Mitarbeiter wird die in 8B gezeigte
E-Mail versandt.
-
Mit dem Anhalten des Loses wird in
den in 8A, 8B gezeigten E-Mail-Messages
auch ein Hinweis gegeben, dass dieses Los nicht in ein Ablieferregal,
sondern in das QMP-Stop/Release-Regal zu
stellen ist.
-
Sind bei einem gestoppten Los alle
noch offenen QMPs abgeschlossen worden, so ist dieses Los in der
Fertigung wieder zu aktivieren und in den normalen Fertigungsfluss
wieder einzugliedern. Hierfür
wird regelmäßig ein
Job am QMP-Server
gestartet, der überprüft, ob es
Lose gibt, bei denen alle QMPs abgeschlossen sind. Daraus kann ein
Trigger abgeleitet werden. Die Triggerinformation startet ein Programm,
welches die zuständige
Liniensteuerung (z.B. einen Operator) in der Fertigung per E-Mail
informiert, dass dieses Los aus dem QMP-Stop/Release Regal zu entnehmen
ist und wieder in den Fertigungsfluss zurückzuführen ist. Welcher Mailtext
versendet werden soll, ist programmtechnisch so vorzusehen, dass
diese Textpassagen beispielsweise in einem INI-File hinterlegt werden
und auch noch später
ohne Programmänderung
modifiziert werden können.
Dabei ist zu beachten, dass gewisse Teile wie Losnummer, Datum usw.
als Platzhalter vorzusehen sind, die dann vor dem eigentlichen Mail-Versand vom
Programm automatisch mit den richtigen aktuellen Daten gefüllt werden.
-
Ferner ist das System der Erfindung
derart eingerichtet, dass ein Datentransfer zu Microsoft ExcelTM ermöglicht
ist.
-
Trifft die Bedingung zu, dass nicht
alle QMPBs durch die AMX-Mitarbeiter
abgeschlossen sind, so geht ein Los auf Halt. Trifft die Bedingung
zu, dass nicht alle QMPCs durch die PMX-Mitarbeiter abgeschlossen sind, so geht
das Los auch auf Halt. Die Information, dass eine Sperrung stattgefunden
hat, ist dem QMP-System mitzuteilen.
-
In regelmäßigen Zeitabständen (beispielsweise
1 Stunde) läuft
von QMP aus ein Job, der entsprechend einer Liste die Mails für die noch
nicht abgeschlossenen QMPs an die AMX-Mitarbeiter verschickt. Für jedes
noch offene QMP ist eine eigene Mail zu verschicken, die beispielsweise
alle 24 Stunden (festgelegt in einer INI-Datei) wiederholt wird. Diese
Wiederholung kann unterdrückt
werden mit einer Verzögerungszeit,
beispielsweise weil auf eine REM-Analyse (Untersuchung mit Elektronenmikroskopie)
gewartet werden muss. Um diese Funktionalität zu realisieren, ist ein Batch-Job zu implementieren.
-
Zusammenfassend ist erfindungsgemäß die Ausfalldokumentation
in ein System integriert, die AMX-Mitarbeiter und PMX-Mitarbeiter sind
in den Prozessverlauf eingebunden und ein Antriggern von E-Mails
ist aus dem QMP heraus ermöglicht.
Hinsichtlich der Bewertung bzw. des Abschlusses eines QMP-Loses sind alle QMPs
durch die AMX-Mitarbeiter abzuschließen. Ferner müssen die
PMX-Mitarbeiter zusätzlich
bestätigen,
wenn die Risikobewertung dies erfordert. Kein Los darf die Linie
verlassen, ohne dass alle QMPs des Loses abgeschlossen sind.
-
Im Falle von nichtabgeschlossenen
QMPs sind mittels E-Mails AMX-Mitarbeiter und PMX-Mitarbeiter zu
verständigen.
-
In diesem Dokument ist folgende Veröffentlichung
zitiert:
[1] Systembeschreibung des Programmpakets Workstream
OpenTM der Firma ConsiliumTM,
Mai 1993
-
- 100
- Überwachungs-System
- 101
- physikalisches
Objekt
- 101a
- erstes
physikalisches Objekt-Element
- 101b
- zweites
physikalisches Objekt-Element
- 101c
- drittes
physikalisches Objekt-Element
- 101d
- viertes
physikalisches Objekt-Element
- 101e
- fünftes physikalisches
Objekt-Element
- 101f
- sechstes
physikalisches Objekt-Element
- 101g
- siebtes
physikalisches Objekt-Element
- 101h
- achtes
physikalisches Objekt-Element
- 101i
- neuntes
physikalisches Objekt-Element
- 102
- logisches
Objekt
- 102a
- erstes
logisches Objekt-Element
- 102b
- zweites
logisches Objekt-Element
- 102c
- drittes
logisches Objekt-Element
- 102d
- viertes
logisches Objekt-Element
- 102e
- fünftes logisches
Objekt-Element
- 102f
- sechstes
logisches Objekt-Element
- 102g
- siebtes
logisches Objekt-Element
- 102h
- achtes
logisches Objekt-Element
- 102i
- neuntes
logisches Objekt-Element
- 103
- erste Überwachungs-Einrichtung
- 104a
- erste
Abweichungs-Kennzeichnung
- 104b
- zweite
Abweichungs-Kennzeichnung
- 105
- zweite Überwachungs-Einrichtung
- 106
- Kommunikationsverbindung
- 200
- Produktionssteuerungssystem
- 201
- Wafer-Produktionssteuerungsanlage
- 202
- Abscheide-Bearbeitungseinheit
- 203
- Lithographie-Bearbeitungseinheit
- 204
- Ätz-Bearbeitungseinheit
- 205
- Abscheide-Überwachung
- 206
- Lithographie-Überwachung
- 207
- Ätz-Überwachung
- 208
- Überwachungs-Computer
- 209
- Überwachungsprogramm
- 210
- Kopfdaten
- 211
- logisches
Objekt
- 212
- Steuer-Software
- 213a
- erstes
logisches Objekt-Element
- 213b
- zweites
logisches Objekt-Element
- 213c
- drittes
logisches Objekt-Element
- 213d
- viertes
logisches Objekt-Element
- 213e
- fünftes logisches
Objekt-Element
- 213f
- sechstes
logisches Objekt-Element
- 214
- Sucheinrichtung
- 215
- Drucker
- 216
- graphische
Benutzeroberfläche
- 217
- externe
Software
- 218
- erste
Kommunikationsverbindung
- 219
- zweite
Kommunikationsverbindung
- 220
- dritte
Kommunikationsverbindung
- 221
- vierte
Kommunikationsverbindung
- 222
- fünfte Kommunikationsverbindung
- 223
- sechste
Kommunikationsverbindung
- 224
- siebte
Kommunikationsverbindung
- 225
- achte
Kommunikationsverbindung
- 300
- QMP-Bildschirmaufteilung
- 400
- Ablaufdiagramm
- 401
- Erkennen
einer Abweichung
- 402
- erste
Abweichungs-Kennzeichnung
- 403
- Weiterverarbeitung
- 404
- Ja
- 405
- Nein
- 406
- zweite
Abweichungs-Kennzeichnung
- 407
- Losstop
- 408
- Email-Verschickung
- 409
- Risikobewertung
- 410
- Nein
- 411
- Ja
- 412
- dritte
Abweichungs-Kennzeichnung
- 413
- Losstop
- 414
- Email-Verschickung
- 415
- Zuverlässigkeitsbewertung
- 416
- Nein
- 417
- Ja
- 418
- vierte
Abweichungs-Kennzeichnung
- 500
- erste
Benutzeroberfläche
- 501
- Losnummer-Teilfenster
- 502
- Bearbeiter-Teilfenster
- 503
- Zeit-Teilfenster
- 504
- Waferkennzeichnungs-Teilfenster
- 505
- Abweichungsparameter-Teilfenster
- 506
- Abweichungsbezeichnungs-Teilfenster
- 520
- zweite
Benutzeroberfläche
- 521
- Analyseinformations-Teilfenster
- 522
- Risikobewertungs-Teilfenster
- 540
- dritte
Benutzeroberfläche
- 541
- Beurteilungsinformations-Teilfenster
- 560
- vierte
Benutzeroberfläche
- 561
- Qualitäts-Teilfenster
- 600
- Benutzeroberfläche
- 601
- Los-Kennzeichnung
- 602
- Abweichung
- 603
- Graphik-Teilfenster
- 700
- Benutzeroberfläche
- 701
- Loskennzeichnungs-Suchfelder
- 702
- Abweichungs-Suchfenster
- 703
- Zeit-Suchfenster
- 704
- Such-Knopf
- 705
- Zusammenfassungs-Knopf
- 710
- Benutzeroberfläche
- 711
- Loskennzeichnungs-Ergebnisfenster
- 712
- Abweichungs-Ergebnisfenster
- 713
- Zeit-Ergebnisfenster
- 714
- Drucken-Knopf
- 715
- Los-Spalte
- 720
- Benutzeroberfläche
- 721
- Loskennzeichnungs-Teilfenster
- 722
- Abweichungs-Teilfenster
- 723
- Zeit-Teilfenster
- 724
- Bildinformations-Teilfenster
- 800
- Email-Fenster
- 810
- Email-Fenster