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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren laut Oberbegriff des Anspruchs
1 und eine Anordnung zum Ausführen
dieses Verfahrens nach Anspruch 7.
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Es
ist bekannt, zur schnellen Übertragung großer Datenmengen
von einem Sender zu einem Empfänger
eine sogenannte Puls-Code-Modulation (PCM)-Rahmenstruktur zu verwenden,
bei der die Daten jeweils in einer Vielzahl von Zeitkanälen (time-slots)
im Zeitmultiplex übertragen
werden. Eine häufig
benutzte PCM-Rahmenstruktur ist beispielsweise PCM 30 oder PCM 31,
mit denen ein Datenstrom von 2 MBit/s übertragen werden kann. 1 zeigt schematisch diese
PCM-Rahmenstruktur. Hierbei sind 32 Zeitkanäle TS zu einem Rahmen zusammengefaßt, die
Kanäle
TS sind von 0 bis 31 durchnumeriert. Jeder Kanal enthält 1 Byte
oder 8 Bit. Die Schrittgeschwindigkeit der Daten eines Kanals beträgt 64 kBit/s.
Durch den Multiplexvorgang aller 32 Kanäle entsteht so ein Datenstrom
von 32 × 64
kBit/s = 2048 kBit/s. Bei der PCM 31-Struktur enthält der Kanal
0 unter anderem die Rahmensynchronisation, jedoch keine Verkehrsdaten.
Die Kanäle
1 bis 31 enthalten die Verkehrs- oder Nutzdaten. Bei der PCM 30-Struktur
ist der Kanal 0 wie bei PCM 31 konzipiert, der Kanal 16 enthält unter
anderem die Signalisierungsdaten und das sogenannte Multiframe Alignment
Signal, jedoch wiederum keine Verkehrsdaten. Die übrigen dreißig Kanäle enthalten
die eigentlichen Nutz- oder
Verkehrsdaten. (Digitale Übertragungstechnik
PCM-Grundlagen und
Meßverfahren,
Expertverlag, Oskar Heilemann, Seite 26)
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Bei
diesen PCM-Rahmenstrukturen wird meist auch noch von der Möglichkeit
Gebrauch gemacht, Datensignale mit höherer Datenrate als 64 kBit/s
auf mehrere Kanäle
verteilt zu übertragen.
Ein Datenstrom von z. B. 256 kBit/s erfordert dann vier Zeitkanäle TS. Die
Lage dieser einem bestimmten Datenstrom zugeteilten Kanäle innerhalb
der Multiplexstruktur ist beliebig. Den Betreibern der Datenverbindung
sind die gewählten
Zuordnungen bekannt und die gewählte
Verschachtelung kann empfangsseitig einfach wieder entschachtelt
werden. Schwierig wird es, wenn ein derart verschachtelter Datenverkehr
taktisch und strategisch überwacht
werden soll und dem Überwacher
nicht bekannt ist, in welcher Weise in dem empfangenen PCM-codierten Datenstrom
von 2Mbit/s die Informationen auf die nutzbaren Kanäle verteilt
sind.
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2 zeigt ein Beispiel für eine mögliche Verteilung
unterschiedlicher Verkehrsdaten in einem PCM 30- bzw. PCM 31-Rahmen.
In diesem Beispiel sind sechs unterschiedliche Datensignale mit
unterschiedlichen Datenraten und unterschiedlicher Aufteilung im
Rahmen verteilt. Für
einen monitoring operator (Überwacher)
sind bei Unkenntnis dieser senderseitig gewählten Kanalverteilung die Kombinationsmöglichkeiten
zum Erkennen der zusammengehörigen
Datenkanäle
so extrem hoch, daß manuelle Versuche
aussichtslos sind. Der Überwacher
kann zwar einen Datenstrom von 2 MBit/s feststellen, hat aber keine
Kenntnis darüber,
wieviel unabhängige Gruppen
von Datenströmen
mit welcher Datenrate darin enthalten sind und wie die einzelnen
Datenströme
in dem 64 kBit/s-Raster des PCM-Rahmens angeordnet sind.
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Aus
der
US 5,144,623 ist
ein Verfahren zum empfangsseitigen Erkennen von im Zeitmultiplex übertragenen
Datensignalen bekannt. Dabei wird senderseitig das Datensignal nach
dem HDLC-Protokoll in Datenblöcke
aufgeteilt, wobei die einzelnen HDLC-Rahmen durch Flag-Byte separiert
sind. Empfangsseitig wird eine Dekodierung der HDLC-Rahmen vorgenommen.
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Aus
der
DE 29 48 435 C2 ist
ein Verfahren zur Übertragung
von vier Tonprogrammsignalen im Pulsrahmen des PCM 30 bekannt, bei
dem mehrere aufeinander folgende Kanäle dem zu übertragenden Datensignal zugeordnet
werden.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Anordnung
aufzuzeigen, mit dem bzw. der empfangsseitig automatisch eine für den Überwacher
unbekannte Kanalverteilung der PCM-Rahmenstruktur bestimmt werden
kann, so daß eine Überwachung
auch solcher PCM-codierter Datensignale möglich ist.
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Diese
Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens ausgehend von einem Verfahren
laut Oberbegriff des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale
und hinsichtlich der Anordnung durch die Merkmale des Anspruchs
7 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung geht aus von der Erkenntnis, daß bei solchen PCM-codierten
Datensignalen die Datenströme
in aller Regel nach dem sogenannten High Level Data Link Control
(HDLC)-Protokoll
in Datenblöcke
aufgeteilt werden, wobei ein Charakteristikum dieses HDLC-Protokolls
ist, daß am
Anfang und Ende jedes Datenblockes jeweils ein sogenanntes Flag-Byte vorgesehen ist.
(Lexikon der Datenkommmunikation, Klaus Lipinski, International
Thompson Publishing, Seite 246)
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3 zeigt
den standardisierten Aufbau dieses HDLC-Protokolls. Die Flags F signalisieren
den Anfang und das Ende des Protokolls, sie dienen auch zur Block-Synchronisierung
und sie bestehen aus der charakteristischen Bitfolge 0-1-1-1-1-1-1-0.
Anschließend
an ein Flag-Byte F folgt ein Adressen-Byte A, das die Adresse der
Gegenstation enthält.
In einem anschließenden
Steuer-Byte S sind die commands und responses enthalten, bei mehreren Datenblöcken wird
die Folgenummer hochgezählt. Im
eigentlichen Datenblock D werden die Nutz- bzw. Verkehrsdaten übertragen, wobei 2 Bytes P
jeweils noch für
die Kennung des inneren Protokolls der Nutzdaten D vorgesehen sind.
Am Ende des Nutzdatenblockes D folgt ein Prüf-Byte C, das den sogenannten
Cyclic Redundancy Check CRC als 16-Bit Prüfinformation enthält und den
gesamten HDLC-Block mit Ausnahme der Flag-Bytes umfaßt. Aufgrund
dieser HDLC-charakteristischen Byte-Folge F, A, S, P und C ist es
möglich,
trotz der extrem schnellen Datenübertragung
die Belegung eines PCM-Rahmens mit unterschiedlichen Verkehrsdaten zu
erkennen. Die Daten der so als zusammengehörig erkannten Datenkanäle können dann
decodiert und ausgewertet werden.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand einer schematischen Zeichnung
an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
PCM Rahmenstruktur mit 2048 kBit/s;
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2 die
Belegung eines PCM Rahmens mit mehreren, unterschiedlichen Verkehrsdaten;
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3 den
HDLC-Protokollaufbau;
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4 die
Matrix-Struktur des Inhalts im PCM-Diagramm-Feld "TS-Rahmen";
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5 charakteristische
Stellen im PCM-Diagramm-Feld "TS-Rahmen" zum Auffinden von
gruppierten Signalen (Analyse-Matrix)
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6 ein
Flußdiagramm
zur Bestimmung der Randzonen eines gruppierten Signals und
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7 den
Prinzipaufbau einer erfindungsgemäßen Anordnung zum automatischen
Ausführen des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In
dem gewählten
Beispiel wird vorausgesetzt, daß der
empfangene 2 MBit/s-Datenstrom nach einer PCM 30 bzw. PCM 31 Rahmenstruktur
auf insgesamt 31 Kanälen
TS übertragen
wird, und zwar wird das Datensignal nach dem HDLC-Protokoll gemäß 3 in
beliebig lange Datenblöcke
mit beliebig langen Nutzdatenströmen
D aufgeteilt. Die in den einzelnen Kanälen TS zeitlich nacheinander
in schneller Folge empfangenen Bits werden zunächst gemäß 4 als aufeinanderfolgende
PCM-Rahmen in eine Matrixstruktur eingelesen. Dabei wird wie folgt
vorgegangen:
- 1. Auslesen einer hinreichend
großen
Anzahl von PCM-Rahmen und der darin enthaltenen Kanäle TS gemäß der Matrixstruktur
nach 4.
- 2. Suchen nach Flags (Flag-Bytes) F mit dem Muster "0 1 1 1 1 1 1 0" innerhalb der erfaßten Matrixstruktur.
- 3. Registrieren der TS, die solche Flags enthalten; z. B. TS
7 im Rahmen 0(RO) von 4.
- 4. Automatisches Eintragen der Flags F in eine Analyse-Matrix nach 5.
Diese dient dazu, eine Übersicht
zu schaffen, um die Strukturen der gruppierten Signale ausfindig
zu machen. Es sollen in diesem Feld die Flags und die unmittelbar folgenden,
markanten TS für
alle gruppierten Signale eingetragen und bewertet werden, also A,
S, P und C.
- 5. Aufsuchen derjenigen und als markant oder für die Analyse
als relevant zu bezeichnenden TS, die den Flags zeitlich folgend
zuzuordnen sind. Diese TS, die dem Flag folgen, müssen in
der Analyse-Matrix nicht notwendigerweise zusammenhängend auftreten.
Sie können
in folgender Konfiguration erscheinen: • Unmittelbar zusammenhängend in
einem Rahmen
• Mit
Unterbrechung aber innerhalb eines Rahmens (verschachtelt, gruppiertes
Signal)
• Mit
Unterbrechung im nachfolgenden Rahmen
- 6. Bewerten der Eintragungen in der Anlayse-Matrix zum Erkennen
der gruppierten Signalstrukturen (5). Es sollen,
soweit wie möglich,
Anfang und Ende der gruppierten Signale im PCM-Rahmen erkennbar
werden.
Die Auswertung erfolgt anhand der Eintragungen im Feld "TS-Rahmen" über die Zeit, also anhand der
zur Verfügung
stehenden Rahmen.
Die Flags F bilden die Stützstellen für die Bewertung der nachfolgenden,
markanten Bytes A, S, P und C. Die Flags sind im Normalfall gefolgt
von 4 Bytes, die folgende Bedeutung haben:
• Es wird 1 Byte A für die Adresse
ADR der Zielstation (z. B. Hex 00 bis FF) verwendet.
• Es dient
1 Byte S für
das Steuerfeld STEU; es kann zur Kennung bestimmter äußerer Protokolle (z.
B. Hex 00 für
CiscoSLE, Hex 03 für
PPP) verwendet werden; sonst hat es eine andere Bedeutung.
• Es werden
2 Bytes P für
die Kennung des inneren Protokolls, (z. B. Internet Protokoll IP),
in dem sich die Nutzdaten befinden, verwendet. Um diese Protokolle
ausreichend interpretieren zu können,
wird im Hintergrund eine Tabelle geführt, mit der die Inhalte der
TS 3 und 4 nach dem Flag verglichen werden.
- 7. Bestimmung der Struktur zu den gruppierten Signalen im PCM-Rahmen.
Dazu werden die markanten TS, die den Flags unmittelbar folgen,
im weiteren näher
untersucht. Dabei kommt es insbesondere auf die Lage der ursprünglich zusammenhängend gesendeten
Pakete (Flag, ADR, STEU, Protokoll) in den PCM-Rahmen an; beim Einspeisen
in den PCM-Rahmen ergibt sich aufgrund der Gruppierung eine gewisse "Neuordnung", wenn man die Kontinuität des PCM-Rahmens betrachtet.
• Einem Flag
muß zwingend
eine Adresse ADR folgen; ist dies in der Matrix-Struktur im Feld "TS-Rahmen" nicht unmittelbar
der Fall, so ist daraus zu schließen, daß sich das Flag am Rande eines
gruppierten Signals befindet, und zwar im letzten TS des gesuchten
Gruppensignals. Damit ist eine Randzone eines gruppierten Signals
bestimmt worden. Das Auffinden der zu diesem Flag zugehörigen Bytes
(ADR, STEU, Protokoll) dient dazu, auch die zweite Randzone für dieses
gruppierte Signal zu ermitteln. Die zugehörigen Bytes müssen entweder
im gleichen Rahmen an anderen TS nach dem Flag (verschachtelt, gruppiertes Signal)
oder im Folgerahmen an TS vor dem Flag erfolgen. Eine gewisse Eingrenzung,
wo die zugehörigen
Bytes zu finden sein werden, ist damit erfolgt.
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Wenn
sich die zugehörigen
Bytes im Folgerahmen befinden, muß ein weiteres Eingrenzungskriterium
aufgestellt werden, um Mehrdeutigkeiten zwischen den gruppierten
Signalen auszuschließen;
es sind jene TS als zugehörig
zu dem betrachteten Flag anzusehen, die sich in der nächsten Nähe des betrachteten
Flags, jedoch im Folgerahmen, befinden. Diese TS müssen sich
zwangsweise am "linken Rand" des gruppierten
Signals befinden (Einzelheit I), da sie die Fortsetzung zum betrachteten
Flag darstellen und deshalb am Anfang der "linken Randzone" beginnen müssen. Damit ist die TS-Belegung
eines gruppierten Signals anhand von 2 Rahmen vollständig erfaßt. Die
beiden Randzonen, also die Lage des gruppierten Signals, wird in
die Analyse-Matrix als ein Ergebnis aufgenommen. Um mehr Sicherheit über die
TS-Belegung eines gruppierten Signals zu erreichen, werden weitere
Rahmen in der gleichen Weise ausgewertet und registriert.
- • Wenn
ein Flag F mit den zugehörigen
vier markanten Kanälen
A, S und P als zusammenhängend
entdeckt wird, liegt es irgendwie innerhalb eines gesuchten, gruppierten
Signals; man kann daraus zunächst
nur schließen,
daß das
gruppierte Signal mindestens 5 TS breit ist. Es kann aber auch breiter
sein und das detektierte Signal kann sich in der Mitte oder an den
Rändern
eines gruppierten Signals befinden. (EinzelheitII). Mit dem "mittig gelegenen" Block dieser Sendung
bestehend aus Flag, ADR, STEU, Protokoll kann keine Randzone ermittelt
werden. Zur Bestimmung der Randzonen muß in den nachfolgenden Rahmen in
der Nähe
der TS-Position des "mittig" gelegenen Flags
nach dem nächsten
Flag dieser Sendung gesucht werden. Abhängig von der Lage des nächsten,
in dieser Region entdeckten Flags mit den markanten, zugehörigen (4)
TS in anderen Rahmen, kann dann erkannt werden, ob sich die neue
Konstellation zur Bestimmung von Randzonen eignet oder nicht. Wenn
die zusammengehörigen
TS Flag, ADR, STEU, Protokoll in der Analyse-Matrix nicht zusammenhängend erscheinen,
können
die Randzonen wie oben beschrieben ermittelt werden. Falls die neue
Konstellation Flag, ADR, STEU, Protokoll wieder zusammenhängend auftritt,
können
nur deren Anfangs- und Ende-TS registriert werden. Im Vergleich
zur ersten zusammengehörigen
TS-Gruppe kann man nur
anhand einer eventuellen Verschiebung zwischen diesen beiden über die
Breite des gruppierten Signals etwas mehr aussagen. Die Randzonen
des gruppierten Signals sind aber noch nicht hinreichend bestimmt.
- • Sollten
mehrere Gruppen von zusammengehörigen,
markanten TS zusammenhängend
zeitlich nacheinander in den Rahmen erscheinen, ohne eine "aufgetrennte Gruppe" für diese
Sendung vorzufinden, so wird am Ende der Auswertung die Lage dieser
Sendung anhand der gesamten Gruppierung in dem PCM-System mitbestimmt. Eine
eventuelle Unsicherheit für
ein gruppiertes Signal wird anhand der Zuverlässigkeitsfaktoren, die die
Nachbarsignale aufweisen, korrigiert.
- • Schwieriger
wird es, wenn der Header-Block (Flag, ADR, STEU, Protokoll) geteilt
an zwei verschiedenen TS-Bereichen
im gleichen Rahmen auftritt, also verschachtelt zwischen anderen gruppierten
Signalen, angeordnet wurde. In diesem Fall muß zwischen anderen, markanten Bytes
unterschieden werden, die zu anderen gruppierten Signalen gehören und
möglicherweise
sich auch noch nebeneinander in dem PCM-Rahmen befinden. In solchen
Fällen
müssen
dann Fallentscheidungen nach Plausibilitätskriterien getroffen werden,
die übergreifend
zwischen benachbarten Gruppen eingesetzt werden. Anhand der vorliegenden
Konstellation wird entschieden, welche TS zu welchem Flag/gruppierten
Signal noch zu rechnen sind. Dies ist erst dann möglich, wenn
2 aufeinanderfolgende Rahmen bewertet wurden. Die TS-Grenzen/Lagen
eines verschachtelt, gruppierten Signals werden vor allem dann immer
eindeutiger, je mehr Rahmen zur Auswertung herangezogen werden können. Wenn Sendungen
mit sehr langem Dateninhalt auftreten, gibt es wenige Flags einschließlich der zugehörigen, markanten
Bytes; in solchen Fällen muß die Anzahl
der zu bewertenden Rahmen entsprechend groß sein. (Bei 2048 kBit/s fallen
8000 Rahmen pro Sekunde an; eine Beobachtungszeit von einigen Sekunden
dürfte
auch in solchen Fällen
ausreichen.)
- • Wenn
das Feld "TS-Rahmen" auf diese Weise ausgewertet
wird, entstehen die Strukturen zum Erkennen der gruppierten Signale
in einem PCM-Rahmen. Bei kurzen Auswertezeiten der Analyse-Matrix
und bei teilweise lang andauernden Einzelsendungen entstehen Strukturen,
die noch nicht zugewiesene TS/Kanäle enthalten. Diese sind aber
dann erkennbar und können
bei einer graphischen Darstellung entsprechend gedeutet werden.
Gleiches gilt für
nicht belegte TS/Kanäle.
(TS Nummer 1 bis 4 und 20 bis 31, in 4 mit I
bezeichnet)
- • In
Einzelfällen
können
Mehrdeutigkeiten derart auftreten, daß nebeneinanderliegende Nutzdaten und
Headerdaten innerhalb eines Rahmens nicht mehr trennbar sind. Bei
den verschachtelt, gruppierten Signalen können solche Fälle auftreten. Diese
Unsicherheiten führen
zwar kurzzeitig zu ungenauen Strukturen, sind aber von geringerer Bedeutung,
da die endgültige
Bewertung über
die Struktur der gruppiert auftretenden Signale in einem PCM-Rahmen
erst nach einer geeignet wählbaren
Auswertezeit ausgegeben wird, die dann entsprechend viele Rahmen
bei der Endauswertung berücksichtigt
und einzelne, in der Minderheit befindliche Abweichungen, werden
dann eliminiert.
- • Jedes
ermittelte und registrierte Ergebnis über eine Lage eines gruppierten
Signals erhält
einen Zuverlässigkeitsfaktor,
der ausdrückt,
ob das Ergebnis anhand von getrennten oder zusammenhängenden
markanten TS gebildet wurde. Zusätzlich
wird die Anzahl der Stützstellen
(Flags), auf die sich das Ergebnis stützt, einbezogen. Bei den "getrennt" auftretenden markanten
TS ist die Bestimmung der Lagen eindeutig und unabhängig von
benachbarten Signalen. Sie erhalten deshalb einen hohen Zuverlässigkeitsfaktor.
Bei zusammenhängend
auftretenden, markanten TS ist die Bestimmung der Lage eines gruppierten
Signals auch abhängig
von den Nachbarsignalen; sie erhalten einen niedrigeren Zuverlässigkeitsfaktor.
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Die
Anlayse-Matrix liefert bei entsprechender Auswertung in der Übersicht
folgende vorteilhafte Ergebnisse:
- • Ein PCM
Datenstrom von 2 MBit/s kann derart entflechtet werden, daß gruppierte
Signale in ihrer Lage erkannt werden und die Anzahl der jeweils benützten Datenkanäle offengelegt
wird.
- • Die
Datenrate für
jedes gruppierte Signal wird ermittelt.
- • Gruppierte
Signale, die verschachtelt/getrennt innerhalb des PCM-Rahmens auftreten,
jedoch den Inhalt einer Sendung führen, werden erkannt und ihre
Belegung der TS/Kanäle
wird ausgegeben.
- • Falls
die Gruppierung in dem PCM-Rahmen "dynamisch" erfolgen sollte, werden die gleichen
Ergebnisse erzielt wie im statischen Zustand.
- • Die
Umstellung der Gruppierung in dem PCM-Rahmen wird sofort erkannt
und kann als Warnung abgegeben werden.
- • Jede Änderung
in der Gruppierung wird sofort erfaßt und im Bedarfsfall gemeldet.
- • Die
Zuordnungen für
die gruppierten Signale erhalten Zuverlässigkeitsfaktoren, um auf eventuelle
Sonderfälle
aufmerksam zu werden.
- • Das
Verfahren ist für
PCM 30/31 einsetzbar.
- • Die
Auslastung der Verkehrsverbindung ist erkennbar und kann registriert
werden. (Anzahl der Einzelsendungen pro Verkehrsverbindung und Zeiteinheit
einschließlich
Testsequenzen).
- • Der
Dateninhalt pro Verkehrverbindung kann aufgezeichnet und dekodiert
werden.
- • Die
Länge der
Einzelsendungen pro Verkehrsverbindung wird erkannt; einschließlich eventueller
Adressenänderungen.
- • Die
Suche nach bestimmten Adressen kann aufgenommen werden.
- • Nicht
HDLC-orientierte Datenblöcke
werden erkannt und gemeldet.
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6 zeigt
anhand eines Flußdiagramms die
geschilderte Verfahrensweise zur Bestimmung der Randzonen eines
gruppierten Signals.
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7 zeigt
den Prinzipaufbau einer erfindungsgemäßen Anordnung zum automatischen
Ausführen
dieses geschilderten Erkennungsverfahrens.
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Die
Anordnung umfaßt
einen Zwischenspeicher 1, mehrere Komparatoren 2 bis 5,
die gleichzeitig als Kurzzeitspeicher wirken und denen Sollwertspeicher 6 bis 9 zugeordnet
sind, in denen die bekannten charakteristischen Bit-Muster des HDLC-Protokolls
gespeichert sind. Im Flag-Speicher 6 ist
die bekannte Bit-Folge 0-1-1-1-1-1-1-0 gespeichert, im Adressen-Speicher 7 ist
die Adresse der Gegenstation gespeichert, im Steuer-Speicher 8 sind die
bekannten Steuer-Bits S gespeichert und im Protokoll-Speicher 9 sind
die beiden Bytes P für
die Kennung des inneren Protokolls der Nutzdaten gespeichert. Ferner
ist ein Analyse-Speicher 10, eine Programmiereinheit 11 und eine
Anzeigeeinrichtung 12 vorgesehen. Die einzelnen Baugruppen
sind im Sinne der 7 miteinander verknüpft.
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In
den Zwischenspeicher 1 werden zunächst fortlaufend die einzelnen
Kanäle
TS der Zeitmulitplex-Rahmen eingelesen. Der Flag-Komparator 2 vergleicht
die Bit-Muster der eingehenden Kanäle mit dem im Flag-Speicher 6 gespeicherten
Flag-Muster, wenn Übereinstimmung
festgestellt wird, teilt der Flag-Komparator die festgestellte Kanalnummer
und Rahmennummer für
jedes erkannte Flag den anderen Komparatoren 3, 4 und 5 mit.
Die Komparatoren 3, 4 und 5 vergleichen
die Bit-Muster derjenigen Kanäle,
die dem festgestellten Flag-Kanal folgen, mit den Bitmustern der
zugehörigen
Sollwert-Speicher 7, 8 und 9.
Die so erkannten markanten und HDLC-charakteristischen nachfolgenden Kanäle werden
dann zusammen mit den Flag-Kanälen
dem Analyse-Speicher 10 zugeführt und dort im Sinne der 5 gespeichert.
Der Analyse-Speicher 10 erhält damit eine Struktur, welche
die Randzonen der zusammengehörigen
Datenkanäle
im Hintergrund aufbaut. Mit einer geeigneten Software der Programmeinrichtung 11 wird
diese Struktur des Analyse-Speichers 10 hinsichtlich
der ermittelten Randzonen bewertet und es werden die erwähnten Zuverlässigkeitsfaktoren
bestimmt. In der Anzeigeeinrichtung 12 werden schließlich die
Zeitmultiplex-Rahmen so dargestellt, daß die darin enthaltenen zusammengehörigen gruppierten Datenkanäle erkennbar
werden. Zusätzlich
kann noch die zugehörige
Datenrate und der ermittelte Zuverlässigkeitsfaktor eingeblendet
werden. Über
eine nicht dargestellte Decodiereinrichtung können dann die als zusammengehörig erkannten
Kanäle
ausgewertet werden.
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Das
Anzeigeergebnis wird vorzugsweise in einstellbaren Zeitintervallen
aktualisiert, bei Abweichungen vom vorhergehenden Ergebnis wird
die neue Konfiguration zu den Datenkanälen fortlaufend in einer neuen
Anzeigezeile dargestellt. Bei einer dynamischen Zuordnung der Datenkanäle erhält man so
einen Überblick über das
aktuelle und über
das zurückliegende
Datenübertragungsgeschehen.