DE10230485A1 - Vorrichtung zum Insassenschutz - Google Patents
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zum Insassenschutz vorgeschlagen, die einen Prozessor (2) zur Berechnung eines Auslösealgorithmus und wenigstens zwei Sensoren (5 bis 7) zur Erfassung eines Aufpralls aufweist, wobei die wenigstens zwei Sensoren (5 bis 7) mit dem Prozessor (2) verbindbar sind, wobei der Prozessor (2) derart konfiguriert ist, dass der Prozessor (2) in Abhängigkeit vom Ausfallzeitpunkt wenigstens eines Sensors (5 bis 7) den Auslösealgorithmus in seinem Ablauf beeinflusst.
Description
- Stand der Technik
- Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Insassenschutz nach der Gattung des unabhängigen Patentanspruchs.
- Vorteile der Erfindung
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Insassenschutz mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs hat den Vorteil, dass der Ausfall eines Sensors in jedem Stadium des Auslösealgorithmus berücksichtigt werden kann. Dies vermeidet, dass der Ausfall eines einzigen Sensors oder auch mehrerer Sensoren zum Gesamtausfall des Rückhaltesystems führt. Dafür wird erfindungsgemäß eine Rückfallstrategie, angepasst für jede Phase des Auslösealgorithmus, verwendet. Insbesondere durch die größere Komplexität, d.h. mehr Sensoren für die selbe Aufgabe bzw. Funktion bei heutigen Rückhaltesystemen ist es erfindungsgemäß möglich, dass bei Wegfall eines Sensors die Gesamtfunktionalität mit nur geringen Abstrichen bei der Performance erhalten bleibt. Dabei können unterschiedliche Lösungen für die unterschiedlichen Phasen des Algorithmuses verwendet werden.
- Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen und Weiterbildungen sind vorteilhafte Verbesserungen der im unabhängigen Patentanspruch vorgeschlagenen Vorrichtung zum Insassenschutz möglich.
- Besonders vorteilhaft ist, dass beim Ausfall eines Sensors beim Einschalten der Vorrichtung die Vorrichtung entweder wieder abgeschaltet wird, oder eine entsprechende Flagge in einem Speicher zur Beeinflussung der Schwellwertberechnung für den Auslösealgorithmus gesetzt wird. Damit wird gleich zu Anfang darauf eingegangen, dass beim Auslösealgorithmus dieser Ausfall berücksichtigt werden muss.
- Weiterhin ist es vorteilhaft, dass beim Ausfall eines Sensors während der Schwellwertberechnung das Signal des ausgefallenen Sensors durch eine Konstante gehalten wird. Alternativ ist es möglich, die Empfindlichkeit des Auslösealgorithmuses zu verändern, beispielsweise durch das Absenken von Auslöseschwellen.
- Schließlich ist es auch noch von Vorteil, dass der Prozessor beim Ausfall wenigstens eines Sensors vor der Bestimmung der Plausibilität dann diese notwendige Plausibilität mit einem weiteren Sensor alternativ bestimmt.
- Zeichnung
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
- Es zeigen
-
1 ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung und -
2 ein Flussdiagramm des Verfahrens, das auf dem Prozessor abläuft. - Beschreibung
- Seit kurzem werden wieder am Markt vermehrt Rückhaltesysteme mit verteilten Sensoren zur frontalen Crasherkennung eingesetzt. Es werden dort Sensoren in der eigentlichen Crashzone verbaut, um sehr frühzeitig mehr Informationen über die Crashschwere zu erhalten. Die Seitencrashsensierung benötigt solche ausgelagerten Sensoren in der Crashzone oder in der Nähe davon, um überhaupt einen Seitenaufprall genügend schnell detektieren zu können. Bei größeren Fahrzeugen geht der Trend dahin, dass mehr als ein Sensor je Seite verbaut wird.
- Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung zum Insassenschutz vorgeschlagen, die einen allgemeinen Ablauf zur Reaktion beim Ausfall von Sensoren aufweist. Entscheidend dabei ist der Zeitpunkt des Ausfalls des Sensors. Der Algorithmus zur Berechnung der Auslösung eines Rückhaltesystems weist unterschiedliche Phasen auf. In einer ersten Phase, dem sogenannten Reset-State, der Normaloperation, wird auf ein Crashereignis gewartet. In einer zweiten Phase der Schwellwertberechnung sind die Signale größer als bei normalen Fahrsituationen und der Auslösealgorithmus berechnet aus den Signalen die Auslösebedingungen. In der Auslöseentscheidungsphase wird ein Vergleich der Auslösebedingungen mit den Sensorsignalen durchgeführt. In der Plausibilitätsphase wird die Auslösebedingung durch Information eines weiteren Sensors plausibilisiert, um eine größere Sicherheit für die Auslösung eines Rückhaltesystems zu erreichen. Für jede Phase dieses Auslösealgorithmussees ergibt sich eine angepasste Strategie bezüglich des Ausfalls wenigstens eines Sensors. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist für Rückhaltesysteme allgemein gültig. Dadurch können für viele spezielle Systemkonfigurationen die selben Anforderungen gestellt werden. Dabei ist es wichtig, ob für das betrachtete Gebiet überhaupt ein Sensorausfallkonzept möglich ist. In früheren Systemen wurde diese Frage fast immer mit Nein beantwortet und somit wurden diese abgeschaltet. Wie oben dargestellt, weisen jedoch moderne Systeme eine größere Komplexität hinsichtlich der Mehrzahl an Sensoren für die selbe Aufgabe bzw. Funktion auf. Damit liegt eine gewisse Redundanz vor, die durch eine geeignete Ausfallstrategie ausgenutzt werden kann.
-
1 zeigt in einem Blockschaltbild die erfindungsgemäße Vorrichtung. Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist ein Steuergerät1 und ausgelagerte Sensoren5 und6 auf. Solche ausgelagerten Sensorsysteme können reine oder vorverarbeitete Sensorsignale, berechnete Algorithmusgrößen (Schwellen, Plausibilitäten) oder Auslöseentscheidungen senden. - Bei diesen Sensoren
5 und6 handelt es sich beispielsweise um Beschleunigungssensoren, Drehratensensoren, Temperaturoder Drucksensoren. Auch andere Verformungssensoren sind hier möglich. Die Sensoren5 und6 sind an einen Schnittstellenbaustein4 angeschlossen, der sich im Steuergerät1 befindet. Hier werden unidirektionale Verbindungen von den Sensoren5 und6 zum Schnittstellenbaustein4 vorgeschlagen. Es ist jedoch alternativ möglich, eine bidirektionale Datenübertragung zwischen dem Schnittstellenbaustein4 und den Sensoren5 und6 vorzusehen. Weiterhin ist es möglich, dass auch eine Bus-Verbindung zwischen dem Schnittstellenbaustein4 und den Sensoren5 und6 vorgesehen ist. Es kann auch nur ein Sensor einen Schnittstellenbaustein4 angeschlossen werden oder drei und mehr. - Der Schnittstellenbaustein
4 ist also hier als ein Empfängerbaustein ausgebildet, der die Signale von den Sensoren5 und6 empfängt und an einen Prozessor2 im Steuergerät1 weiter überträgt. Der Prozessor2 kann als Mikrokontroller, als Mikroprozessor oder auch als Hardwarebaustein mit dezidierter Logik aufgebaut sein. Der Prozessor2 wertet die Sensorsignale von den Sensoren5 und6 aus. Zusätzlich ist ein weiterer Sensor7 im Steuergerät1 mit dem Prozessor2 verbunden. Dieser Sensor7 dient beispielsweise als Plausibilitätssensor für eine Seitenaufprallsensierung. Der Sensor7 ist vorzugsweise als Beschleunigungssensor oder als Drehratensensor ausgebildet. Es ist möglich, mehr als einen Sensor im Steuergerät1 vorzusehen, insbesondere Sensoren, die eine winklige Empfindlichkeitsachse zueinander aufweisen. Der Prozessor2 ist zur Sicherstellung seiner Funktion über einen Daten-Ein-/Ausgang mit einem Speicher3 verbunden. -
2 erläutert anhand eines Flussdiagramms die Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die insbesondere auf dem Prozessor2 abläuft. In Verfahrensschritt10 wird die erfindungsgemäße Vorrichtung angeschaltet. Im folgenden Verfahrensschritt11 , der mit RESET bezeichnet ist, ist eine Normaloperation vorgesehen, in der auf ein Crashereignis gewartet wird. Wird in dieser Phase des Auslösealgorithmussees ein Ausfall eines Sensors erkannt, beispielsweise durch das Ausbleiben des Sensorsignals, dann wird zu Verfahrensschritt12 weitergesprungen, indem überprüft wird, ob eine Rückfallposition vorliegt. Ist das nicht der Fall, dann wird zu Verfahrensschritt13 übergegangen und die erfindungsgemäße Vorrichtung ausgeschaltet. Ist jedoch für den Ausfall zu diesem Zeitpunkt eine Rückfallbedingung vorgesehen, dann wird hier in Verfahrensschritt14 beispielhaft eine Flagge gesetzt, dass ein jeweiliger Sensor ausgefallen ist. Dies kann dann bei der Berechnung der Auslösebedingung berücksichtigt werden. - Nach Verfahrensschritt
14 wird zurück zu Verfahrensschritt15 gesprungen, der auch bei fehlendem Ausfall eines Sensors von Verfahrensschritt11 erreicht wird. In Verfahrensschritt15 wird der Auslösealgorithmus gestartet, sofern diese Startbedingungen erkannt wurden, beispielsweise durch das Überschreiten einer Rauschschwelle. Dabei werden die Sensorsignale berücksichtigt. Ist diese Rauschschwelle in Verfahrensschritt15 nicht überschritten worden, wird zu Verfahrensschritt11 zurückgesprungen. Wurde jedoch die Rauschschwelle überschritten und der Algorithmus wird gestartet, dann wird zu Verfahrensschritt16 übergegangen, in dem die Auslösebedingungen für die Auslösung der Rückhaltemittel berechnet werden. Fällt in dieser Phase ein Sensor aus, wird zu Verfahrensschritt19 gesprungen, indem überprüft wird, ob für diese Phase eine Rückfallstrategie vorliegt. Ist das nicht der Fall, dann wird in Verfahrensschritt20 die erfindungsgemäße Vorrichtung abgeschaltet. Ist das jedoch der Fall, dann wird zu Verfahrensschritt21 gesprungen, in dem die Rückfallstrategie für diese Phase des Auslösealgorithmussees verwendet wird. Eine Rückfallstrategie kann sein, dass das Signal des ausgefallenen Sensors durch eine Konstante gehalten wird. Eine alternative Strategie ist die Empfindlichkeit des Auslösealgorithmus beispielsweise durch Senken der Auslöseschwellen zu erhöhen. Nach Anwendung dieser Rückfallstrategie wird zu Verfahrensschritt17 gesprungen, in dem die Auslöseentscheidung getroffen wird. - Wurde diese Auslöseentscheidung in Verfahrensschritt
17 getroffen, dann wird zu Verfahrensschritt18 gesprungen, um die Plausibilität für diese Auslöseentscheidung festzustellen. Wurde jedoch vor der Berechnung der Plausibilität ein Sensorausfall festgestellt, und zwar insbesondere der, der zur Plausibilisierung notwendig ist, wird zu Verfahrensschritt22 gesprungen. In Verfahrensschritt22 wird überprüft, ob eine Plausibilitätsflagge im Speicher3 durch den Prozessor2 bereits gesetzt wurde. Ist das der Fall, dann ist der Ausfall des Sensors unerheblich, und es wird zu Verfahrensschritt23 gesprungen, in dem die Rückhaltemittel30 ausgelöst werden. Diese Auslösung kann adaptiv erfolgen. Wurde jedoch in Verfahrensschritt22 erkannt, dass die Plausibilität noch nicht erfolgt ist, dann wird zu Verfahrensschritt24 gesprungen, in dem überprüft wird, ob für die Phase der Plausibilisierung eine Rückfallstrategie vorliegt. Ist das nicht der Fall, dann wird in Verfahrensschritt25 die erfindungsgemäße Vorrichtung abgeschaltet. Liegt jedoch eine Rückfallstrategie für die Plausibilisierung vor, dann wird in Verfahrensschritt26 diese angewendet. Beispielhaft wird hier die Plausibilität durch ein Signal eines anderen Sensors durchgeführt. Dies ist dann möglich, wenn eine ausreichende Redundanz an Sensoren vorliegt. Dann wird zu Verfahrensschritt23 gesprungen, wo die Rückhaltemittel30 ausgelöst werden.
Claims (6)
- Vorrichtung zum Insassenschutz, umfassend einen Prozessor (
2 ) zur Berechnung eines Auslösealgorithmuses und wenigstens zwei Sensoren (5 bis7 ) zur Erfassung eines Aufpralls, wobei die wenigstens zwei Sensoren (5 bis7 ) mit dem Prozessor (2 ) verbindbar sind, wobei der Prozessor (2 ) derart konfiguriert ist, dass der Prozessor (2 ) in Abhängigkeit vom Ausfallzeitpunkt des wenigstens einen Sensors den Auslösealgorithmus in seinem Ablauf beeinflusst. - Vorrichtung nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Prozessor beim Ausfall wenigstens eines Sensors (
5 bis7 ) beim Einschalten der Vorrichtung die Vorrichtung wieder abschaltet. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Prozessor (
2 ) beim Ausfall wenigstens eines Sensors (5 bis7 ) beim Einschalten eine Flagge zur Beeinflussung der Schwellwertberechnung durch den Auslösealgorithmus in einem Speicher (3 ) setzt. - Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Prozessor (
2 ) beim Ausfall wenigstens eines Sensors (5 bis7 ) während einer Schwellwertberechnung durch den Auslösealgorithmus das Signal. des wenigstens einen ausgefallenen Sensors (5 bis7 ) hält. - Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Prozessor beim Ausfall wenigstens eines Sensors (
5 bis7 ) während der Schwellwertberechnung durch den Auslösealgorithmus die Empfindlichkeit des Auslösealgorithmus verändert. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Prozessor (
2 ) bei einem Ausfall wenigstens eines Sensors vor einer Bestimmung der Plausibilität für eine Auslösebedingung die Plausibilität mit einem weiteren Sensor (5 bis7 ) bestimmt.
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