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Die
Erfindung betrifft eine Einparkhilfe für Kraftfahrzeuge mit mit einem
Spiegel, der mittels einer an einem Karosserieteil bewegbar gelagerten Trägereinrichtung
zwischen einer abgesenkten Ruhestellung und einer ausgefahrenen
Nutzstellung verstellbar ist.
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Aus
der
GB 2 206 089 A ist
eine Einparkhilfe bekannt geworden, die einen Spiegel aufweist,
der an der Fahrzeugfront vor und oberhalb der Motorhaube in einer
solchen Ausrichtung fest angebracht ist, daß der Fahrer den Bereich an
und vor der Stoßstange,
der von der Motorhaube verdeckt ist, visuell erfassen kann. Eine
vergleichbare Einparkhilfe wird auch für den Heckbereich vorgeschlagen.
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Nachteilig
ist jedoch, daß der
Spiegel ständig und
somit auch dann fest außerhalb
der Karosserie angebracht ist, wenn er nicht benötigt wird.
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Aus
der
JP 55039845 ist
eine Einparkhilfe bekannt geworden, die einen an einer bezüglich der Karosserie
aus- und einfahrbaren Trägereinrichtung fest
angebrachten Spiegel aufweist. Die Trägereinrichtung enthält eine
vergleichsweise großflächige Abdeckung
für die Öffnung in
der Karosserie, durch die der Spiegel ausgefahren wird.
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Aus
der
DE 43 21 365 A1 ist
eine gattungsgemäße Einparkhilfe
mit einem Sichtspiegel und einem im Front- oder im Heckbereich des
Fahrzeugs angeordneten Abstandspiegel bekannt geworden. Der Abstandspiegel
kann z. B. in den Kofferraum oder bei Anordnung vorne am Fahrzeug
in den Motorraum oder in die vor dere Stoßstange bzw. den Kotflügel ein-
und ausgefahren werden. Jeder Spiegel kann klappbar vorgesehen sein
und durch Klappen in seine Arbeitsposition oder aus seiner Arbeitsposition gebracht
werden.
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Aus
der WO 02/06086 A1 ist eine optische Einparkhilfe für ein Kraftfahrzeug
bekannt geworden, die einen im Vorderbereich der Motorhaube angeordneten
Spiegel aufweist, der mittels einer Trägereinrichtung aus einer unter
die Motorhaube abgesenkten Ruhestellung in eine ausgefahrene Nutzstellung senkrecht
ausfahrbar ist. Um für
Fahrer von verschiedener Körpergröße und auf
unebenem Gelände
eine optimale Sicht zu garantieren, kann der Spiegel im ausgefahrenen
Zustand eine Kippbewegung ausführen.
Der Spiegel ist über
drei vertikale Stangen gelagert, die an seiner Unterseite gelenkig
angeordnet sind. Wenn die eine Stange relativ gegenüber den beiden
anderen Stangen aus- oder eingefahren wird, wird der Spiegel dementsprechend
um seinen Unterrand gekippt oder verschwenkt. Um mittels des Spiegels
ein bodenseitiges Sichtfeld am Vorderende das Fahrzeug überblicken
zu können,
wird demnach der Oberrand des Spiegels nach hinten gegen den Fahrer
verschwenkt. Da jedoch der Spiegel nach hinten über die Motorhaube und damit
aus dem Bereich am vorderen Fahrzeugende bewegt wird, wird die freie Sicht
zum Boden vor dem Fahrzeug beeinträchtigt.
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Aus
der
DE 75 21 702 U1 ist
eine Spiegelanordnung an einem Fahrzeug bekannt geworden, bei der
ein Spiegel in einer 45°-Anordnung
am vorderen Teil und/oder am hinteren Teil des Fahrzeugs eine Blickumlenkung
um 90° in
einer horizontalen Ebene ermöglicht.
Jeder Spiegel kann klappbar und versenkbar angeordnet sein.
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Die
DE 81 24 878 U1 offenbart
einen Querblickspiegel, der am Vorderende der Motorhaube angebracht
ist und verbesserten Einblick in eine Querstraße ermöglicht. Der Spiegel ist aus
einer abgesenkten Ruhestellung in seine Nutzstellung ausfahrbar
oder ausklappbar.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine eingangs genannte Einparkhilfe zu schaffen,
die bei einfachem Aufbau eine hohe Funktionalität aufweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Einparkhilfe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch,
daß der
Spiegel an seinem Oberrand an der Trägereinrichtung bewegbar gelagert
ist, kann dieser aus einer insbesondere raumsparenden Anordnung
bei abgesenkter Trägereinrichtung
in seine Nutzstellung bei ausgefahrener Trägereinrichtung verstellt werden.
Damit kann der Spiegel durch eine in Fahrzeuglängsrichtung schmale Öffnung in
der Karosserieoberfläche
ein- und ausgefahren werden und er kann großflächig gebildet sein, ohne eine
große Ausfahröffnung in
der Karosserieoberseite zu benötigen.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Vorzugsweise
ist die Trägereinrichtung
an Führungsschienen
geführt
und der Spiegel ist in seiner raumsparenden Anordnung im wesentlichen
parallel zur Verschiebebewegung der Trägereinrichtung angeordnet.
Diese Anordnung ist besonders platzsparend.
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Um
eine optisch ansprechende Gestaltung zu erzielen, ist am Ausfahrende
der Trägereinrichtung
ein der angrenzenden Karosserieoberseite entsprechendes Abdeckteil
angeordnet, das in abgesenkter Ruhestellung die Ausfahröffnung zur
angrenzenden Karosserieoberseite abdeckt und insbesondere bündig angeordnet
ist. Die Karosserieoberseite ist beispielsweise eine Motorhaube
oder eine Kofferraumklappe oder ein daneben angeordnetes festes Karosserieteil.
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Statt
einer Abdeckung der Ausfahröffnung mittels
eines zusätzlichen
Abdeckteils kann auch der Spiegel in Ruhestellung bündig mit
der Karosserieoberseite angeordnet sein. Zweckmäßigerweise enthält dann
die Rückseite
des Spiegels eine der angrenzenden Karosserieoberseite angepaßte Gestalt, die
z. B. in der Farbe und/oder der Struktur angepaßt ist.
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Die
Einparkhilfe kann grundsätzlich
in einem Fahrzeugfrontabschnitt oder in einem Fahrzeugheckabschnitt
des Fahrzeugs angeordnet sein.
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Zweckmäßigerweise
sind die Führungsschienen
der Trägereinrichtung
im wesentlichen vertikal, rechtwinklig zur angrenzenden Karosserieoberseite
oder zur Fahrzeugfront bzw. zum Fahrzeugheck hin geneigt angeordnet.
Die Führungsschienen
können
auch einen gekrümmten
Verlauf aufweisen, so daß die
Trägereinrichtung
auf einer Kurvenbahn ausgefahren wird.
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Eine
Verstelleinrichtung für
den Spiegel weist zumindest einen Verstellarm auf, der mit dem Spiegel
fest verbunden ist und in einer Führungskulisse verschiebbar
geführt
ist. Die Verstellung des Spiegels erfolgt dann in einer mechanischen Zwangsführung bzw.
Zwangsbewegung. Andererseits kann eine Verstelleinrichtung für den Spiegel
einen insbesondere motorischen Antrieb aufweisen, so daß auf die
Führungskulissen
verzichtet werden kann.
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Vorzugsweise
ist die Trägereinrichtung
in einer Fahrzeugquerebene angeordnet und der Spiegel ist um eine
Fahrzeugquerachse verschwenkbar, jedoch kann auch eine schräggestellte
Einparkhilfe vorgesehen sein.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Einparkhilfe unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es
zeigt:
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1 in
einer Seitenansicht in schematischer Darstellung eine absenkbare
Einparkhilfe für ein
Kraftfahrzeug, die in ihre Nutzstellung ausgefahren ist;
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2 in
einer Seitenansicht in schematischer Darstellung die Einparkhilfe
in abgesenkter Ruhestellung; und
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3 in
einer perspektivischen Ansicht die ausgefahrene Einparkhilfe.
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Ein
Kraftfahrzeug 1, beispielsweise ein Personenkraftwagen,
enthält
eine Einparkhilfe 2, mittels der ein Fahrer 3 des
Kraftfahrzeugs 1 den Bereich an und unmittelbar vor der
Fahrzeugfront 4, der von der Motorhaube 5 verdeckt
ist und nicht unmittelbar einzusehen ist, visuell überwachen
kann. Die Einparkhilfe 2 weist einen Spiegel 6 auf,
der an seinem Oberrand 7 mittels einer Schwenklagerung
um eine Schwenkachse 8 schwenkbar gelagert ist, die in Fahrzeugquerrichtung
ausgerichtet und am Oberende 9 einer ausfahrbaren Trägereinrichtung 10 angeordnet
ist. Die Trägereinrichtung 10 enthält zwei
in Fahrzeugquerrichtung voneinander beabstandete Tragarme 11,
die in einer jeweiligen Führungsschiene 12 verschiebbar
gelagert sind. Die beiden Führungsschienen 12 sind
an der Karosserie hinter einem Frontbauteil 13 des Fahrzeugs 1 versenkt
und vertikal oder schräg
nach vorne geneigt angeordnet. Zweckmäßigerweise sind die Führungsschienen 12 nach
vorne geneigt angeordnet, so daß der
ausgefahrene Spiegel 6 in einfacher Verlagerungsbewegung
zumindest teilweise vor der Fahrzeugfront angeordnet ist.
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Die
beiden Tragarme 11 sind mittels einer Antriebseinrichtung
ein- und ausfahrbar. Die Antriebseinrichtung enthält z. B.
einen Elektromotor 14 und zwei drucksteife Antriebskabel 15,
die mit den Tragarmen 11 verbunden sind. Solche Antriebskabel 15 sind
von Schiebedachantrieben bekannt.
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Am
Oberende 9 der beiden Tragarme 11 ist eine flächige Abdeckung 16 angebracht,
die in abgesenkter Stellung der Trägereinrichtung 10 in
einer Öffnung 17 in
der Karosserieoberseite 18 bündig angeordnet ist. Die Abdeckung 16 ist
in ihrer Struktur und Oberflächengestaltung
zweckmäßigerweise
an die umgebende Karosserieoberseite 18 angepaßt und insbesondere
mit dieser übereinstimmend gebildet.
Die Trägereinrichtung 10 bzw.
die Führungsschienen 12 sind
beispielsweise derart an der Karosserie angebracht, daß die Öffnung 17 z.
B. im Vorderbereich der Motorhaube 5 oder an einem Querbauteil vor
der Motorhaube 5 gebildet ist.
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Am
Unterrand 19 des Spiegels 6 sind seitlich zwei
Verstellarme 20 fest angebracht, die sich von der Spiegelfläche 21 nach
unten bzw. hinten erstrecken und mit ihrem freien Eingriffsende 22 in
einer jeweiligen Führungskulisse 23 bewegbar
geführt
sind. Die Führungskulissen 23 verlaufen
unterhalb der Karosserieoberseite 18 auf einer nach hinten
abfallenden Bahnkurve.
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In
abgesenkter Ruhestellung (2) ist der Spiegel 6 von
den Verstellarmen 20 in eine in Fahrzeuglängsrichtung
raumsparende Position herabgeschwenkt, in der er senkrecht oder
steil stehend angeordnet ist. Dabei befinden sich die Eingriffsenden 22 der
Verstellarme 20 am hinteren unteren Ende der Führungskulissen 23.
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Beim
Aus- oder Hochfahren der Tragarme 11 verschieben sich die
Eingriffsenden 22 der Verstellarme 20 zunächst in
einem vertikalen oder steil geneigten ersten Führungsbahnabschnitt 24,
so daß der Spiegel 6 in
seiner Ausgangs-Schwenkstellung verbleibt oder nur geringfügig nach
oben verschwenkt wird. In dieser in Fahrzeuglängsrichtung noch raumsparenden
Position wird der Spiegel 6 mit den Tragarmen 11 durch
die Öffnung 17 nach
oben über die
Karosserieoberseite 18 hinaus ausgefahren. Die Öffnung 17 kann
daher mit einer in Fahrzeuglängsrichtung
geringeren Länge
gebildet sein, wohingegen ein flacher angeordneter Spiegel 6 eine
größere Länge der Öffnung 17 erfordern
würde.
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Sobald
der Spiegel 6 durch die Öffnung 17 hindurch
bewegt ist, bewegen sich die Eingriffsenden 22 der Verstellarme 20 in
einem zweiten Führungsbahnabschnitt 25,
der eine flachere Neigung aufweist, so daß aufgrund der Kinematik bei
geringer Anhebung der Tragarme 11 die Eingriffsenden 22 eine
deutlich größere Be wegung
nach vorne ausführen.
Damit verschwenken die Verstellarme 20 den Spiegel 6 nach
vorne und oben in seine Nutzstellung (1 und 3),
in der der Fahrer 3 in Abhängigkeit der Position und Schwenkstellung
des Spiegels 6 den Bereich vor der Stoßstange oder auch die Fahrzeugfront
einsehen kann.
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Wenn
der Spiegel 6 in einer alternativen Anordnung beim Ein-
und Ausfahren parallel zur Ein- und Ausfahrbewegung angeordnet ist,
ist eine schlitzförmige Öffnung 17 ausreichend.
Diese kann beispielsweise vom Oberrand 7 des Spiegels 6 abgedeckt
oder verschlossen werden.
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Alternativ
kann der Spiegel 6 auch die Abdeckung bilden, indem er
in der Ruhestellung in die Öffnung 17 bündig zur
Karosserieoberseite 18 eingeschwenkt wird. Die Rückseite 26 des
Spiegels 6 ist dann zweckmäßigerweise in der Art der angrenzenden
Karosserieoberseite 18 gestaltet. Gleichfalls kann die
Abdeckung 16, z. B. ein Blechteil oder ein Kunststoffteil,
an den Tragarmen 11 verschwenkbar gelagert sein und eine
verspiegelte Unterseite aufweisen, die die Funktion des Spiegels übernimmt,
so daß kein
weiterer Spiegel erforderlich ist.
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Die
Betätigung
der Antriebseinrichtung 14 der Einparkhilfe erfolgt z.
B. über
einen Schalter oder Taster am Armaturenbrett oder allgemein im Bedienbereich
des Fahrers. Das Abschalten der Antriebseinrichtung erfolgt zweckmäßigerweise über Kontaktgeber,
die z. B. die Stellung der Tragarme 11 erfassen.
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Des
weiteren kann eine Steuerung vorgesehen sein, die die Einparkhilfe
eine gewisse Zeit nach dem Ausfahren wieder einfährt oder die Einparkhilfe nach
dem Abschalten des Fahrzeugmotors automatisch absenkt.
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Die
beschriebene Einparkhilfe ist vorzugsweise mittig an der Fahrzeugfront
angeordnet, kann aber auch seitlich versetzt sein. Des weiteren
kann die beschriebene Einparkhilfe alternativ oder zusätzlich in
entsprechender Gestaltung am Fahrzeugheck angeordnet sein, beispielsweise
an einer Heckquerwand der Karosse rie, so daß auch das Fahrzeugheck und
der dahinterliegende Bereich beim Einparken oder Rangieren vom Fahrer
visuell erfaßt
werden kann. Statt der beiden Führungskulissen 23 kann auch
nur eine Führungskulisse
zum Ausstellen des Spiegels 6 vorgesehen sein.
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Zum
Einstellen und Einjustieren der Schwenklage des ausgefahrenen Spiegels 6 können die
Verstellarme 20 in ihrer Länge verstellbar sein, z. B.
ist das Eingriffsende 22 mittels einer Gewindespindel am
Verstellarm 20 verstellbar angebracht.
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In
einer weiteren Ausgestaltung (nicht dargestellt) wird auf die Führungskulissen 23 verzichtet. Dafür ist der
Spiegel 6 durch einen Schwenkantrieb z. B. mittels einer
Elektromotors verstellbar. Das Verschwenken des Spiegels 6 erfolgt über Kontaktgeber in
Abhängigkeit
vom Ausfahren der Tragarme 11.
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Einparkhilfe
- 3
- Fahrer
- 4
- Fahrzeugfront
- 5
- Motorhaube
- 6
- Spiegel
- 7
- Oberrand
- 8
- Schwenkachse
- 9
- Oberende
- 10
- Trägereinrichtung
- 11
- Tragarm
- 12
- Führungsschiene
- 13
- Frontbauteil
- 14
- Elektromotor
- 15
- Antriebskabel
- 16
- Abdeckung
- 17
- Öffnung
- 18
- Karosserieoberseite
- 19
- Unterrand
- 20
- Verstellarm
- 21
- Spiegelfläche
- 22
- Eingriffsende
- 23
- Führungskulisse
- 24
- erster
Führungsbahnabschnitt
- 25
- zweiter
Führungsbahnabschnitt
- 26
- Rückseite