-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtung für einen Drehtopf mit einer
Drehachse, wobei die Dichtung eine Dichtungsöffnung mit einer Dichtungsachse
berandet, wobei die Dichtung eine Dichtfläche mit einer Abdichtlinie,
welche im montierten Zustand der Dichtung nicht planar verläuft, und
eine der Dichtfläche
gegenüberliegende
Anlagefläche umfasst
und wobei die Dichtung aus einem Ruhezustand, in welchem die Abdichtlinie
planar verläuft,
in den montierten Zustand so verformbar ist, dass sich die Ausrichtung
der Dichtungsfläche
und/oder der Anlagefläche
relativ zu der Dichtungsachse verändert.
-
Insbesondere
sind Ringdichtungen zur Abdichtung von Drehtöpfen bekannt, bei denen im
Ruhezustand die radial gemittelte Flächennormale der Dichtfläche und
die radial gemittelte Flächennormale der
Anlagefläche
im wesentlichen parallel zu der Dichtungsachse ausgerichtet sind.
Aufgrund der Verwindung einer solchen Ringdichtung bei der Montage derselben
werden die Flächennormalen
der Dichtfläche
und der Anlagefläche
von der Dichtungsachse weg gekippt, so dass diese Flächennormalen
im montierten Zustand der bekannten Ringdichtungen schräg zur Dichtungsachse
ausgerichtet sind.
-
Dies
hat zur Folge, dass die Dichtfläche
einer solchen Ringdichtung nicht unter einer konstanten Flächenpressung
an der Mantelfläche
des Drehtopfes anliegt, so dass Undichtheiten auftreten können. Ferner
muss die Dichtfläche
einer solchen Ringdichtung mit einer sehr hohen Vorspannung beaufschlagt werden,
um die Dichtfläche
zur Anlage an der Mantelfläche
des Drehtopfes zu bringen. Aufgrund dieser hohen Vorspannung ist
zur Betätigung
des Drehtopfes ein hohes Drehmoment erforderlich.
-
Um
diese Probleme auftretender Undichtheiten und eines hohen zur Betätigung des
Drehtopfes erforderlichen Drehmoments zu beseitigen, ist es ferner
bekannt, eine Ringdichtung formgenau in der dem montierten Zustand
entsprechenden Gestalt spanend herzustellen, so dass die Dichtung
aus dem Herstellzustand nicht mehr in den montierten Zustand verformt
werden muss. Da die Dichtung im montierten Zustand eine komplexe
dreidimensionale Gestalt mit einer nicht planar verlaufenden Abdichtlinie
aufweist, kann eine solche Dichtung in der dem montierten Zustand
entsprechenden Gestalt nur mit einem großen Zeitaufwand auf CNC-Maschinen
mit kombinierten Dreh- und Fräseinheiten
hergestellt werden. Außerdem
ist es nicht möglich,
solche bereits in der dem montierten Zustand entsprechenden Gestalt
spanend hergestellte Dichtungen mit filigranen Dichtlippen zu versehen.
-
Die
US-Patentschrift Nr. 2,997,057 offenbart eine Dichtung für einen
Drehtopf mit einer Drehachse, wobei die Dichtung sich bei der Montage
verwindet und ein Federelement umfasst.
-
Die
DE 1 500 234 A offenbart
eine Dichtung für
einen Drehtopf mit einer Drehachse, wobei die Dichtung sich bei
der Montage verwindet und sich im montierten Zustand an starren
Ringen abstützt,
welche an der Außenseite
oder an der Innenseite der Dichtung angeordnet sind.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, welche im montierten Zustand
eine möglichst
gleichmäßige Dichtlippenpressung
aufweist und dennoch wirtschaftlich herstellbar ist.
-
Diese
Aufgabe wird durch eine Dichtung nach Anspruch 1 oder nach Anspruch
3 gelöst.
-
Die
erfindungsgemäße Dichtung
wird so hergestellt, dass jede radial gemittelte Flächennormale der
Dichtfläche
und/oder Anlagefläche
im montierten Zustand der Dichtung senkrecht zur Oberfläche des zylindrischen,
konischen oder kugelförmigen
Drehtopfs ausgerichtet ist oder in einem Winkel zur Senkrechten
der Oberfläche
des zylindrischen, konischen oder kugelförmigen Drehtopfs ausgerichtet
ist, der kleiner ist als der spitze Winkel im Ruhezustand der Dichtung.
-
Dabei
ist unter einer „radial
gemittelten Flächennormale" einer Fläche in dieser
Beschreibung und in den beigefügten
Ansprüchen
diejenige Flächennormale
zur verstehen, welche sich ergibt, wenn über die lokalen Flächennormalen
gemittelt wird, welche denjenigen Punkten der betreffenden Fläche (also
beispielsweise der Dichtfläche
oder der Anlagefläche)
zugeordnet sind, an denen die betreffende Fläche von einer radial zu der
Dichtungsachse ausgerichteten und einseitig von der Dichtungsachse
begrenzten Halbebene geschnitten wird.
-
Jeder
solchen radial zur Dichtungsachse ausgerichteten Halbebene ist somit
jeweils eine radial gemittelte Flächennormale zugeordnet.
-
Unter
einer „nicht
planar" verlaufenden
Abdichtlinie ist in dieser Beschreibung und in den beigefügten Ansprüchen eine
Abdichtlinie zu verstehen, welche nicht innerhalb einer Ebene liegt,
sondern dreidimensional gekrümmt
ist, also beispielsweise längs
einer zylindrischen oder sphärischen
Fläche verläuft.
-
Der
erfindungsgemäßen Lösung liegt
das Konzept zugrunde, die durch die Verwindung der Dichtung bei
deren Montage auftretende Verkippung der Dichtfläche und/oder der Anlagefläche der
Dichtung bereits bei der Herstellung der Dichtung durch eine gegensinnige
Verkippung der betreffenden Fläche
gegenüber
der Dichtungsachse zumindest teilweise zu kompensieren. Dadurch
wird im montierten Zustand der Dichtung eine gleichmäßige Anpressung der
Dichtfläche
und somit eine gute Abdichtwirkung erzielt.
-
Dabei
bleibt das Prinzip erhalten, dass die Dichtung aus einem Ruhezustand,
in welchem die Dichtung eine einfachere Geometrie aufweist, in den montierten
Zustand, in welchem die Abdichtlinie der Dichtfläche nicht planar verläuft, verformt
wird. Dadurch ist gewährleistet,
dass die Dichtung mit der dem Ruhezustand entsprechenden einfachen
Geometrie auf wirtschaftliche Weise hergestellt werden kann.
-
Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass die radial gemittelte Flächennormale
der Dichtfläche im
Ruhezustand der Dichtung mit der Dichtungsachse einen Winkel von
ungefähr
15° bis
ungefähr
20° einschließt.
-
Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass die radial gemittelte Flächennormale
der Anlagefläche
im Ruhezustand der Dichtung mit der Dichtungsachse einen Winkel
von ungefähr
15° bis
ungefähr 20° einschließt.
-
Um
die Dichtung gegen ein abzudichtendes Element, beispielsweise einen
Drehtopf, vorspannen zu können
und so eine ausreichende Dichtlippenpressung gegen das abzudichtende
Element zu erzeugen, ist vorgesehen, dass die Dichtung ein, vorzugsweise
ringförmiges,
Federelement umfasst.
-
Das
Federelement kann insbesondere als mäanderförmig gewundenes Band oder als
Wellfeder aus einem elastischen metallischen Material, beispielsweise
aus Federstahlblech, ausgebildet sein.
-
Alternativ
oder ergänzend
hierzu kann das Federelement als wendelförmiges Element, beispielsweise
aus Federstahldraht, ausgebildet sein.
-
Alternativ
oder ergänzend
hierzu kann das Federelement auch als O-Ring aus einem Elastomermaterial
ausgebildet sein.
-
Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Dichtung
ist vorgesehen, dass die Dichtung eine, vorzugsweise ringförmige, Aufnahme für das Federelement
aufweist.
-
In
diesem Zusammenhang hat es sich als günstig erwiesen, wenn die Aufnahme
für das
Federelement mindestens eine seitliche Begrenzungsfläche aufweist,
deren radial gemittelte Flächennormale im
Ruhezustand der Dichtung mit der Dichtungsachse einen spitzen Winkel
einschließt.
-
Besonders
günstig
ist es, wenn die Aufnahme für
das Federelement zwei seitliche Begrenzungsflächen aufweist, deren radial
gemittelte Flächennormalen
jeweils im Ruhezustand der Dichtung mit der Dichtungsachse einen
spitzen Winkel einschließen.
-
Die
Aufnahme für
das Federelement kann an einer der Dichtungsachse abgewandten Außenseite der
Dichtung ausgebildet sein.
-
Alternativ
hierzu kann auch vorgesehen sein, dass die Aufnahme für das Federelement
an einer Dichtungsachse zugewandten Innenseite der Dichtung ausgebildet
ist.
-
Die
erfindungsgemäße Dichtung
ist vorzugsweise ringförmig
geschlossen ausgebildet.
-
Der
apparative Aufwand und der Zeitaufwand für die Herstellung der Dichtung
können
besonders gering gehalten werden, wenn die Dichtung einen als Drehteil
herstellbaren Dichtungskörper
umfasst.
-
Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass dieser Dichtungskörper rotationssymmetrisch zu
der Dichtungsachse ausgebildet ist.
-
Um
die erfindungsgemäße Dichtung
zum Abdichten gegenüber
chemisch aggressiven und/oder eine hohe Temperatur aufweisenden
Fluiden verwenden zu können,
ist es besonders günstig, wenn
die Dichtung einen Dichtungskörper
umfasst, welcher aus einem Polytetrafluorethylen, einem Polytetrafluorethylen-Compound, einem modifizierten
Polytetrafluorethylen und/oder einem modifizierten Polytetrafluorethylen-Compound
gebildet ist.
-
Unter
einem „modifizierten
Polytetrafluorethylen" ist
dabei ein PTFE-ähnlicher
Stoff zu verstehen, bei welchem die Molekülstruktur des PTFE dadurch chemisch
modifiziert worden ist, dass die Fluoratome des PTFE teilweise durch
Substituenten ersetzt sind.
-
Ein
solches modifiziertes PTFE ist beispielsweise unter der Bezeichnung
TFM bekannt und von der Firma Dyneon zu beziehen.
-
Unter
einem „Polytetrafluorethylen-Compound" ist ein Gemisch
aus PTFE und mindestens einem organischen oder anorganischen Füllstoff
zu verstehen.
-
Entsprechend
ist unter einem „modifizierten Polytetrafluorethylen-Compound" ein Gemisch zu verstehen,
welches ein modifiziertes Polytetrafluorethylen, beispielsweise
TFM, und mindestens einen organischen oder anorganischen Füllstoff
umfasst.
-
Die
erfindungsgemäße Dichtung
eignet sich besonders gut zum Einsatz in einer Einrichtung zum Beeinflussen
der Durchflussmenge eines Fluids, die einen Drehtopf und mindestens
eine erfindungsgemäße Dichtung
umfasst.
-
Der
Drehtopf kann dabei jede beliebige Gestalt annehmen und insbesondere
zylindrisch, konisch oder kugelförmig
ausgebildet sein.
-
Meistens
sind solche Drehtöpfe
mit mindestens einer Durchgangsbohrung zum Dosieren bzw. zum alternativen
Durchlassen oder Absperren eines Fluids versehen.
-
Da
die erfindungsgemäße Dichtung
auch bei Beaufschlagung der Dichtfläche mit einer vergleichsweise
geringen Vorspannung eine ausreichende Abdichtwirkung zeigt, wird
durch das Verwenden einer erfindungsgemäßen Dichtung das zum Drehen
des Drehtopfes notwendige Drehmoment reduziert.
-
Die
Erfindung wird gemäß der der
nachfolgenden Beschreibung und der zeichnerischen Darstellung von
Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
-
In
den Zeichnungen zeigen:
-
1 einen
schematischen Schnitt durch ein Ventil mit Drehtopf und zwei Dichtungen
zum Abdichten des Drehtopfes;
-
2 einen
schematischen Schnitt durch das Ventil aus 1 ohne den
Drehtopf, längs
der Linie 2-2 in 1;
-
3 einen
schematischen Schnitt durch das Ventil aus 1 ohne den
Drehtopf, längs
der Linie 3-3 in 1;
-
4 eine
perspektivische Darstellung eines Anschlußrohres des Ventils aus 1 mit
einer daran angeordneten, nicht planar verformten Dichtung zum Abdichten
des Drehtopfes;
-
5 eine
schematische Darstellung des Drehtopfes des Ventils aus den 1 bis 4 mit an
dem Drehtopf anliegenden Dichtungen, welche an ihrer Außenseite
mit einer Nut für
ein Federelement versehen sind;
-
6 einen
schematischen Querschnitt durch eine der Dichtungen aus 5 in
einem Ruhezustand der Dichtung, in welchem die Abdichtlinie der Dichtung
planar verläuft;
-
7 eine
vergrößerte Darstellung
des Bereichs I aus 6;
-
8 einen
schematischen Schnitt durch eine Dichtung gemäß dem Stand der Technik in
einem Ruhezustand, in welchem die Abdichtlinie der Dichtung planar
verläuft;
-
9 einen
schematischen Schnitt durch einen Drehtopf mit an dem Drehtopf anliegenden
Dichtungen gemäß dem Stand
der Technik;
-
10 einen
schematischen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform einer Dichtung,
welche an ihrer Innenseite mit einer Nut zur Aufnahme eines Federelements
versehen ist, in einem Ruhezustand, in welchem die Abdichtlinie
der Dichtung planar verläuft;
-
11 eine
vergrößerte Darstellung
des Bereichs II aus 10;
-
12 einen
schematischen Schnitt durch einen Drehtopf mit an dem Drehtopf anliegenden Dichtungen
gemäß der zweiten
Ausführungsform; und
-
13 eine
vergrößerte Darstellung
des Bereichs III aus 1 bei einer alternativen Ausführungsform
einer Ringdichtung, deren Anlagewand in einer Klemmnut festgeklemmt
ist.
-
Gleiche
oder funktional äquivalente
Elemente sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen bezeichnet.
-
Ein
in den 1 bis 7 dargestelltes, als Ganzes
mit 100 bezeichnetes Ventil ist als Sperrventil ausgebildet
und umfaßt
ein Gehäuse 102 mit
einer im wesentlichen zylindrischen Aufnahme 104 für einen
im wesentlichen zylindrischen Drehtopf 106, der um seine
Längsachse 108 drehbar
in dem Gehäuse 102 gehalten
ist.
-
Eine
im wesentlichen zylindrische Durchgangsbohrung 110 durchsetzt
den Drehtopf 106 senkrecht zu dessen Längsachse 108 und fluchtet
in der in 1 dargestellten Offenstellung
des Ventils 100 sowohl mit der Mündungsöffnung 112 eines in das
Gehäuse 102 eingesetzten,
im wesentlichen zylindrischen Zuflußrohres 114 als auch
mit der gegenüberliegenden
Mündungsöffnung 116 eines
in das Gehäuse 102 eingesetzten,
im wesentlichen zylindrischen und mit dem Zuflußrohr 114 koaxialen
Abflußrohres 118.
-
Die
abgeschnittene, dem Drehtopf 106 zugewandte Stirnseite
des Zuflußrohres 114 bildet
einen Sitz 120 für
eine zwischen dem Sitz 120 und dem Drehtopf 106 angeordnete
Ringdichtung 122, welche die Mündungsöffnung 112 des Zuflußrohres 114 ringförmig umgibt.
-
In
entsprechender Weise bildet die dem Drehtopf 106 zugewandte
Stirnseite des Abflußrohres 118 einen
Sitz 120' für eine zwischen
dem Sitz 120' und
dem Drehtopf 106 angeordnete, die Mündungsöffnung 116 des Abflußrohres 118 ringförmig umschließende Ringdichtung 122.
-
Wie
am besten aus der perspektivischen Darstellung der 4 zu
ersehen ist, ist der Sitz 120' nicht zylindrisch oder konisch
ausgebildet, sondern folgt vielmehr der Schnittlinie zweier einander
durchdringender Zylinder.
-
Demzufolge
verläuft
auch die Abdichtlinie 124, längs welcher die Ringdichtung 122 an
der Mantelfläche
des Drehtopfs 106 anliegt, nicht innerhalb einer Ebene,
sondern ist nicht planar.
-
Die
Ringdichtungen 122 werden nicht in diesem nicht planaren
Zustand hergestellt, sondern zunächst
in dem in den 6 und 7 dargestellten Ruhezustand
hergestellt und erst bei der Montage der Ringdichtung 122 an
dem Sitz 120 bzw. 120' so verformt, daß sich eine
Anlagefläche 140 der
Ringdichtung 122 an den jeweiligen Sitz 120 bzw. 120' und eine Dichtfläche 128 der
Ringdichtung 122 sich an die Mantelfläche des Drehtopfes 106 anschmiegt.
-
Wie
am besten aus 6 zu ersehen ist, ist ein Dichtungskörper 172 der
Ringdichtung 122 im Ruhezustand rotationssymmetrisch um
eine Dichtungsachse 130 ausgebildet, welche durch das Zentrum
der von der Ringdichtung 122 umschlossenen Dichtungsöffnung 132 verläuft.
-
Der
längs des
Umfangs der Ringdichtung 122 konstante Querschnitt des
Dichtungskörpers 172 weist
im wesentlichen U-förmige
Gestalt auf, mit einer Auflagewand 134, mit einer der Auflagewand 134 gegenüberliegenden
Dichtlippe 136 und mit einer das innere Ende der Auflagewand 134 mit
dem inneren Ende der Dichtlippe 136 verbindenden Steg 138. Die
der Dichtlippe 136 abgewandte Außenfläche der Auflagewand 134 bildet
die Anlagefläche 140 der Ringdichtung 122,
deren Flächennormale 142 um
einen spitzen Winkel α im
Bereich von ungefähr
15° bis ungefähr 20° gegenüber der
Dichtungsachse 130 zur Außenseite der Ringdichtung 122 hin
verkippt ist (siehe 7).
-
Die
der Dichtungsachse 130 zugewandte Außenfläche des Stegs 138 bildet
eine im Ruhezustand zylindrische Ringinnenfläche 144, deren Flächennormale 146 radial
zu der Dichtungsachse 130 ausgerichtet ist.
-
Die
Ringinnenfläche 144 könnte bei
einer Variante dieser Ausführungsform
statt zylindrisch auch beispielsweise kegelstumpfmantelförmig oder
ballig ausgebildet sein.
-
Die
Außenseite
der Dichtlippe 136 ist mit einem Wulst 148 versehen,
so daß diese
die Dichtfläche 128 der
Ringdichtung 122 bildende Außenfläche neben einem kegelmantelstumpfförmigen inneren Abschnitt 150 einen
konvex gekrümmten äußeren Abschnitt 152 umfaßt.
-
Wie
am besten aus 7 zu ersehen ist, ist die lokale
Flächennormale 154 in
dem inneren Abschnitt 150 der Dichtfläche 128 unter einem
konstanten spitzen Winkel β gegen
die Dichtungsachse 130 nach innen zur Dichtungsachse 130 hin
verkippt.
-
Die
lokalen Flächennormalen 156 im
konvex gekrümmten äußeren Abschnitt 152 der
Dichtfläche 128 sind
unter verschiedenen Winkeln gegen die Dichtungsachse 130 verkippt,
wobei jedoch die über den äußeren Abschnitt 152 der
Dichtfläche 128 radial gemittelte
Flächennormale 158 im
wesentlichen parallel zu der Flächennormale 154 des
inneren Abschnitts der Dichtfläche 128 ausgerichtet
ist.
-
Folglich
ist die über
die gesamte Dichtfläche 128 radial
gemittelte Flächennormale 160 im
wesentlichen parallel zu den Flächennormalen 154 und 158 ausgerichtet
und somit um den spitzen Winkel β gegenüber der
Dichtungsachse 130 nach innen zu der Dichtungsachse 130 hin
verkippt.
-
Der
Winkel β liegt
vorzugsweise im Bereich von ungefähr 15° bis ungefähr 20°.
-
Der
Winkel β kann
kleiner als der Kippwinkel α der
Anlagefläche 140,
im wesentlichen gleich groß wie
der Winkel α oder
größer als
der Winkel α sein.
-
Vorzugsweise
sind die Winkel α und β im wesentlichen
gleich groß.
-
Die
der Anlagefläche 140 gegenüberliegende
Fläche 162 der
Anlagewand 134, die der Dichtfläche 128 gegenüberliegende
Fläche 164 der
Dichtlippe 136 und die der Ringinnenfläche 144 gegenüberliegende
Fläche 166 des
Stegs 138 begrenzen zusammen eine zur Außenseite
der Ringdichtung 122 hin offene ringförmige Aufnahmenut 168,
in welcher ein ringförmig
geschlossenes Federelement 170 aufgenommen ist, welches
sowohl an der Fläche 162 der
Anlagewand 134 als auch an der Fläche 164 der Dichtlippe 136 anliegt
und aufgrund seiner elastischen Eigenspannung diese Flächen auseinanderdrückt (siehe 7).
-
Das
Federelement 170 kann beispielsweise als ein mäanderförmig gewundenes
Band aus einem elastischen metallischen Material, beispielsweise aus
einem Federstahlblech, ausgebildet sein.
-
Die
Anlagewand 134, der Steg 138 und die Dichtlippe 136 der
Ringdichtung 122 sind einstückig miteinander ausgebildet
und bestehen vorzugsweise aus Polytetrafluorethylen (PTFE), aus
einem PTFE-Compound, aus modifiziertem PTFE oder aus einem modifizierten
PTFE-Compound.
-
Der
Dichtungskörper 172 wird
hergestellt, indem aus einem pulverförmigen Ausgangsmaterial, welches
das PTFE bzw. das modifizierte PTFE enthält, ein im wesentlichen zylindrischer
Rohling gepreßt
und anschließend
gesintert wird.
-
Aus
dem gesinterten Rohling wird der Dichtungskörper mit der vorstehend für den Ruhezustand beschriebenen
Geometrie auf einer Drehmaschine als Drehteil spanend hergestellt.
-
Schließlich wird
das Federelement 170 in die Aufnahmenut 178 eingebracht.
-
Bei
der Montage der so ausgebildeten Ringdichtung 122 in dem
Ventil 100 wird die Ringdichtung 122 aus dem vorstehend
beschriebenen Ruhezustand so durch Verwindung dreidimensional verformt, daß die Anlagefläche 140 der
Ringdichtung 122 flächig
an dem jeweiligen Sitz 120, 120' anliegt.
-
In
diesem montierten Zustand wird die Ringdichtung 122 mittels
eines geeigneten Klebemittels, welches vor der Montage der Ringdichtung 122 an dem
Sitz 120, 120' und/oder
an der Anlagefläche 140 der
Ringdichtung 122 angeordnet worden ist, fixiert.
-
Alternativ
oder ergänzend
zu einer Fixierung der Ringdichtung 122 mittels Klebung
kann auch vorgesehen sein, daß der
freie Rand der Anlagewand 134 in eine Klemmnut 180 an
dem Gehäuse 102 eingreift
und in dieser Lage mittels des Zuflußrohres 114 bzw. des
Abflußrohres 118 festgeklemmt
wird, wie in 13 dargestellt.
-
Nach
dem Einbringen des Drehtopfes in die Aufnahme 104 des Gehäuses 102 liegt
die Dichtfläche 128 der
Ringdichtung 122 an einer längs der Kuppe des Wulstes 148 der
Dichtlippe 136 verlaufenden, nicht planaren Abdichtlinie 124 an
der Mantelfläche
des Drehtopfes 106 an, wobei die Dichtlippe 136 durch
das Federelement 170 gegen den Drehtopf 106 vorgespannt
ist, um die für
eine fluiddichte Abdichtung an der Abdichtlinie 124 erforderliche
Flächenpressung
zu erzeugen.
-
Wie
aus 5 zu ersehen ist, hat sich die Ausrichtung der
Dichtungsfläche 128 der
Ringdichtung 122 bei der Verformung während der Montage der Ringdichtung 122 relativ
zu der Dichtungsachse 130 so verändert, daß sich der Winkel β, um welchen die
radial gemittelte Flächennormale 160 der
Dichtfläche 128 gegenüber der
Dichtungsachse 130 verkippt ist, verkleinert hat.
-
Vorzugsweise
ist die radial gemittelte Flächennormale 160 der
Dichtfläche 128 im
montierten Zustand der Ringdichtung 122 im wesentlichen
parallel zur Dichtungsachse 130 ausgerichtet.
-
Ferner
hat sich durch die Verformung bei der Montage der Ringdichtung 122 auch
die Ausrichtung der Anlagefläche 140 relativ
zu der Dichtungsachse 130 verändert, so daß die (radial
gemittelte) Flächennormale 142 der
Anlagefläche 140 im
montierten Zustand der Ringdichtung 122 um einen kleineren
Winkel gegen die Dichtungsachse 130 verkippt ist als im Ruhezustand
der Ringdichtung 122.
-
Durch
die bereits bei der Herstellung des Dichtungskörpers 172 vorweggenommene
Verkippung der Dichtfläche 128 und
der Anlagefläche 140, welche
durch die Verwindung der Ringdichtung 122 bei der Montage
derselben zumindest teilweise kompensiert wird, wird eine gleichmäßige Anpressung der
Dichtlippe 136 gegen den Drehtopf 106 und somit eine
gute Abdichtwirkung erzielt.
-
Die
durch das Federelement 170 erzeugte Vorspannung der Dichtlippe 136 gegen
den Drehtopf 106 kann daher gering gehalten werden, so
daß das zum
Drehen des Drehtopfs 106 erforderliche Drehmoment reduziert
wird.
-
In
der in 1 dargestellten Offenstellung des Ventils 100 kann
ein durch das Zuflußrohr 114 zugeführtes Fluid
längs der
Durchflußrichtung 174 durch
die Durchgangsbohrung 110 des Drehtopfs 106 in
das Abflußrohr 118 einströmen.
-
Durch
Drehen des Drehtopfs 106 um dessen Längsachse 108 um einen
Winkel von 90° kann
das Ventil 100 in eine Schließstellung gebracht werden,
in welcher das Ventil 100 für den Durchfluß des Fluids gesperrt
ist.
-
Die
pro Zeiteinheit durch das Ventil 100 hindurchströmende Fluidmenge
kann auf einen gewünschten
Wert eingestellt werden, indem der Drehtopf 106 in eine
zwischen der Offenstellung und der Schließstellung liegende Zwischenstellung
gebracht wird.
-
Eine
in den 8 und 9 dargestellte Ringdichtung 176 nach
dem Stand der Technik unterscheidet sich von der vorstehend beschriebenen
erfindungsgemäßen Ringdichtung 122 insbesondere dadurch,
daß in
dem in 8 dargestellten Ruhezustand der Ringdichtung 176 die
Flächennormale 142 der
Anlagefläche 140 und
die radial gemittelte Flächennormale 160 der
Dichtfläche 128 parallel
zu der Dichtungsachse 130 ausgerichtet sind.
-
Dies
führt dazu,
daß aufgrund
der Verwindung der Ringdichtung 176 bei der Montage derselben
in dem Ventil 100 die Flächennormalen 142 bzw. 160 von
der Dichtungsachse 130 weg gekippt werden, so daß die Flächennormalen 142 bzw. 160 in dem
in 9 rechts dargestellten montierten Zustand der
Ringdichtung 176 schräg
zur Dichtungsachse 130 ausgerichtet sind.
-
Dadurch
liegt die Dichtfläche 128 der
Ringdichtung 176 nicht unter einer konstanten Flächenpressung
an der Mantelfläche
des Drehtopfes 106 an, so daß Undichtheiten auftreten können.
-
Ferner
muß die
Dichtlippe 136 der Ringdichtung 176 mittels des
Federelements 170 mit einer sehr hohen Vorspannung beaufschlagt
werden, um die Dichtfläche 128 zur
Anlage an der Mantelfläche des
Drehtopfes 106 zu bringen. Aufgrund dieser hohen Vorspannung
ist in diesem Fall zur Betätigung des
Drehtopfes 106 ein hohes Drehmoment erforderlich. Ferner
ist es möglich,
daß der
Drehtopf 106 aufgrund der Vorspannung in Axialrichtung
verschoben wird.
-
Dieselben
Nachteile treten bei der in 9 links
dargestellten weiteren Ausführungsform
einer Ringdichtung 176' nach
dem Stand der Technik auf, welche sich von der vorstehend beschriebenen
ersten Ausführungsform
einer Ringdichtung 176 nach dem Stand der Technik lediglich
dadurch unterscheidet, daß die
Aufnahmenut 168 für
das Federelement 170 nicht auf der der Dichtungsachse 130 abgewandten
Außenseite
des Dichtungskörpers 172,
sondern auf der der Dichtungsachse 130 zugewandten Innenseite
desselben angeordnet ist.
-
Eine
in den 10 bis 12 dargestellte zweite
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Ringdichtung 122 unterscheidet
sich von der vorstehend beschriebenen ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform
lediglich dadurch, daß sich
die Aufnahmenut 168 für
das Federelement 170 nicht, wie bei der ersten Ausführungsform,
zur der Dichtungsachse 130 abgewandten Außenseite des
Dichtungskörpers 172 hin öffnet, sondern
vielmehr zu dessen der Dichtungsachse 130 zugewandten Innenseite.
-
Als
Folge hiervon ist die (radial gemittelte) Flächennormale 142 der
Anlagefläche 140 bei
der zweiten Ausführungsform
im Ruhezustand nicht von der Dichtungsachse 130 weg nach
außen,
sondern vielmehr um den spitzen Winkel α nach innen zu der Dichtungsachse 130 hin
verkippt.
-
Ferner
ist bei der zweiten Ausführungsform die
radial gemittelte Flächennormale 160 der
Dichtfläche 128 nicht
nach innen zur Dichtungsachse 130 hin, sondern um den Winkel β nach außen von
der Dichtungsachse 130 weg verkippt.
-
Die
Winkel α und β können dieselben
Werte annehmen wie bei der ersten Ausführungsform.
-
Wie
aus 12 zu ersehen ist, verändert sich auch bei der zweiten
Ausführungsform
der Ringdichtung 122 die Ausrichtung der Dichtfläche 128 und der
Anlagefläche 140 relativ
zu der Dichtungsachse 130 derart, daß in dem in 12 dargestellten
montierten Zustand der Ringdichtung 122 die Flächennormalen 142 und 160 der
Anlagefläche 140 bzw.
der Dichtfläche 128 um
einen kleineren Winkel gegenüber
der Dichtungsachse 130 verkippt sind als im montierten
Zustand.
-
Insbesondere
ist im montierten Zustand der zweiten Ausführungsform einer Ringdichtung 122 die radial
gemittelte Flächennormale 160 der
Dichtfläche 128 im
wesentlichen parallel zu der Dichtungsachse 130 und zu
der Flächennormale
der Mantelfläche
des Drehtopfs 106 ausgerichtet.
-
Bei
der in 12 dargestellten Anordnung bietet
die zweite Ausführungsform
der Ringdichtung 122 den Vorteil, daß das abzudichtende Medium
die Anlagewand 134 und die Dichtlippe 136 der
Ringdichtung 122 auseinanderdrückt und dadurch eine erhöhte Dichtpressung
an der Abdichtlinie 124 erzielt wird.
-
Im übrigen stimmt
die zweite Ausführungsform
einer Ringdichtung 122 mit der ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform überein,
auf deren vorstehende Beschreibung insoweit Bezug genommen wird.