DE10210032C1 - Passiver Schwingungstilger - Google Patents
Passiver SchwingungstilgerInfo
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Abstract
Ein passiver Schwingungstilger (1) weist eine ringförmige Tilgermasse (2), eine Elastomerfeder (6) und eine Basis (8) auf. Die Tilgermasse (2) ist über die Elastomerfeder (6) elastisch an die Basis (8) angekoppelt. Dabei ist die ringförmige Tilgermasse (2) koaxial zu einer Tilgerhauptachse (3), auf der die Basis (8) angeordnet ist, ausgerichtet und über mehrere elastische Speichen (5) der Elastomerfeder (6), die sich zwischen der Basis (8) und der sich umgebenden Tilgermasse (2) erstrecken, an die Basis (8) angekoppelt, wobei die Speichen (5) nicht 90 DEG -drehsymmetrisch um die Tilgerhauptachse (3) angeordnet sind.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen passiven Schwingungstilger mit einer
Tilgermasse, einer Elastomerfeder und einer Basis, der die Merkmale des
Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 aufweist.
In einem Nebenaspekt betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Abstimmung
eines solchen Schwingungstilgers in zwei senkrecht zu einer Tilgerhauptachse
verlaufenden Schwingungsrichtungen.
Das Grundprinzip eines passiven Schwingungstilgers mit einer elastisch angekop
pelten Tilgermasse ist soweit bekannt, dass es hier nicht näher erläutert werden
muss. Bei einem passiven Schwingungstilger, bei dem die elastische Ankopplung
der Tilgermasse über eine Elastomerfeder erfolgt, wird eine Dämpfung der
schwingenden Tilgermasse durch die Elastomerfeder ausgenutzt, bei der in der
Elastomerfeder Schwingungsenergie in Wärme umgewandelt wird.
Ein Schwingungstilger, bei dem eine sich ringförmig um eine Tilgerhauptachse
erstreckende Tilgermasse über eine Elastomerfeder elastisch an eine Basis
angekoppelt ist, ist aus der JP-8193640 A bekannt. Die Basis ist hier eine Platte, an
die die Elastomerfeder anvulkanisiert ist. Gleichzeitig ist die Elastomerfeder an die
ringförmige Tilgermasse anvulkanisiert. Dabei ist die Tilgerhauptachse, um die
herum die Tilgermasse rotationssymmetrisch ausgebildet ist, senkrecht zu der Platte
ausgerichtet. Die ebenfalls ringförmige Elastomerfeder erstreckt sich also parallel,
genauer gesagt koaxial zu der Tilgerhauptachse. Durch die freie Mitte der
ringförmigen Tilgermasse greift eine Befestigungsschraube hindurch, die sich mit
einem Bund an der Platte der Basis abstützt und mit einem Außengewinde durch
eine zentrale Bohrung in der Platte hindurchgreift, um den Schwingungstilger an
einem Bauteil zu befestigen, dessen Schwingungen passiv gedämpft werden sollen.
An ihrem dem Befestigungsgewinde gegenüberliegenden Ende weist die
Befestigungsschraube als Verliersicherung für die Tilgermasse einen verbreiterten
Kopf auf, dessen Außendurchmesser größer als der Innendurchmesser der
Tilgermasse ist. Der bekannte Schwingungstilger ist zur Dämpfung von
Schwingungen vorgesehen, die senkrecht zu der Tilgerhauptachse verlaufen. Dabei
kommt es zu einer Kippbewegung der Tilgermasse gegenüber der Basis, durch die
bezüglich der Tilgerhauptachse einander gegenüberliegende Bereiche der
Elastomerfeder wechselseitig auf Druck und Zug beansprucht werden. Als nachteilig
stellt sich bei dem bekannten Schwingungstilger heraus, dass es extrem schwierig,
wenn nicht gar unmöglich ist, seine Tilgereigenfrequenzen in sich senkrecht in der
Tilgerhauptachse schneidenden Ebenen entsprechend den Notwendigkeiten des
Einzelfalls unabhängig voneinander auf unterschiedliche Werte festzulegen.
Weiterhin ist die Tilgereigenfrequenz für Schwingungen in Richtung der
Tilgerhauptachse typischerweise so viel höher als quer zu der Hauptachse, dass sie
häufig einer Schwingungsdämpfung durch den passiven Schwingungstilger auch in
der Richtung der Tilgerhauptachse entgegensteht.
Ein passiver Schwingungstilger ist aus der DE 199 57 774 C1 bekannt. In dieser älteren Druckschrift geht es
eigentlich um die Ausbildung eines passiven Schwingungstilgers, bei dem eine
ringförmige Tilgermasse in mindestens zwei frei voneinander schwingende
Teilmassen unterteilt ist, dabei weist die die Teilmassen an die Basis ankoppelnde
Federanordnung einzelne Federarme auf, die sich radial zu der Tilgerhauptachse
von der Basis weg zu den Teilmassen hin erstrecken. Jede der Teilmassen ist
getrennt von den anderen über mindestens einen der radialen Federarme an die
Basis angekoppelt, und mindestens eine der Teilmassen ist über mindestens zwei in
tangentialer Richtung zu der Tilgerhauptachse untereinander beabstandete
Federarme an die Basis angekoppelt. In einer Ausführungsform des bekannten
Schwingungstilgers ist eine zusätzliche ringförmige Teilmasse der Tilgermasse über
Federarme an die koaxiale Basis angekoppelt, um den Schwingungstilger auf eine
weitere Tilgereigenfrequenz abzustimmen. Jede der Tilgereigenfrequenzen wird
durch die physikalische Masse der beteiligten Teilmasse der Tilgermasse und ihre
elastische Ankopplung an die Basis festgelegt. So können die einzelnen
Tilgerfrequenzen weitgehend unabhängig voneinander abgestimmt werden. Eine
ebenso einfache Zuordnung der Tilgereigenfrequenzen zu bestimmten,
insbesondere zu sich senkrecht in der Tilgerhauptachse schneidenden
Schwingungsebenen ist hingegen schwierig oder sogar praktische unmöglich.
Zusätzlich ist zu sehen, dass bei dem bekannten passiven Schwingungstilger durch
die Mehrzahl der Teilmassen der Tilgermasse ein erhöhter Aufwand für Material und
Herstellung gegenüber einem passiven Schwingungstilger mit nur einer Tilgermasse
zu betreiben ist.
Ein passiver Schwingungstilger mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Patentanspruchs 1 ist aus der DE 431 772 C2 bekannt. Hier sind Speichen, die in
Umfangsrichtung gleiche Abstände zueinander aufweisen mit sich abwechselnder
Neigung zu der Tilgerhauptachse versehen, unter der sie zwischen der Basis und
der Tilgermasse verlaufen. Speichen, die sich über die Tilgerachse diametral
gegenüberliegen, weisen gleiche Neigungen zu der Tilgerhauptachse auf. Durch
eine bestimmte Wahl der Neigungswinkel der Neigungen kann die Tilgerfrequenz in
den Radialrichtungen zu der Tilgerhauptachse in weiten Grenzen unabhängig von
denen in Axialrichtung eingestellt werden.
Aus der DE 29 33 586 A1 ist ein passiver Schwingungstilger für Torsions- oder
Biegeschwingungen mit einer ringförmigen Tilgermasse, einer Elastomerfeder und
einer Basis bekannt, wobei die ringförmige Tilgermasse koaxial zu einer
Tilgerhauptachse, auf der die Basis angeordnet ist, ausgerichtet und über mehrere
elastische Speichen der Elastomerfeder, die sich zwischen der Basis und der sie
umgebenden Tilgermasse erstrecken, an die Basis angekoppelt ist. Die Speichen
sind dabei nicht 90°-drehsymmetrisch, sondern paarweise 120°-drehsymmetrisch
um die Tilgerhauptachse angeordnet. Zwischen den Paaren der Speichen befinden
sich dabei Versteifungselemente, um die Ausschläge der Tilgermasse in
Umfangsrichtung zu begrenzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen passiven Schwingungstilger mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 aufzuzeigen, bei dem eine
Abstimmung der Tilgereigenfrequenzen einer Tilgermasse in zwei sich in der
Tilgerhauptachse senkrecht schneidenden Ebenen auf unterschiedliche Werte
möglich ist.
Erfindungsgemäß wir diese Aufgabe durch einen passiven Schwingungstilger mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen des neuen Schwingungstilgers sind in den
Unteransprüchen 2 bis 10 beschrieben.
Bei dem neuen Schwingungstilger ist die Elastomerfeder in radialer Richtung
zwischen der Tilgermasse und der Basis vorgesehen. D. h., die Elastomerfeder
erstreckt sich vom Innenumfang der Tilgermasse einwärts zu der Basis. Dabei ist die
Elastomerfeder in Form von mehreren elastischen Speichen ausgebildet, die jeweils
zwischen der Basis und der sie umgebenden Tilgermasse verlaufen. Bei
Schwingungen der Tilgermasse quer zur Tilgerhauptachse, auf der bei dem neuen
Schwingungstilger die Basis angeordnet ist, werden die in Schwingungsrichtung
liegenden Speichen auf direkten Druck bzw. Zug beansprucht. Die quer dazu
verlaufenden Speichen werden grundsätzlich weniger und relativ mehr auf Schub
beansprucht. Bei diesen Schwingungen handelt es sich tatsächlich weniger um
Kippbewegungen der Tilgermasse als um lineare Bewegungen senkrecht zu der
Basis bzw. zu der Tilgerhauptachse. Darüber hinaus kann die Tilgermasse auch in
Richtung der Tilgerhauptachse schwingen, wobei die Speichen auf Schub und Zug
beansprucht werden. Durch Variation der Anordnung und der Querschnittsform der
Speichen ergibt sich bei dem neuen Schwingungstilger eine große Variabilität
bezüglich der Tilgereigenfrequenzen des Schwingungstilgers sowohl in der
Tilgerhauptachse als auch in zwei sich senkrecht in der Tilgerhauptachse
schneidenden Schwingungsebenen. Charakteristisch für den neuen
Schwingungstilger ist dabei, dass die Anordnung der Speichen nicht 90°-
drehsymmetrisch um die Tilgerhauptachse ist, da bei einer solchen Drehsymmetrie
keine unterschiedlichen Tilgereigenfrequenzen in zwei sich senkrecht in der
Tilgerhauptachse schneidenden Schwingungsebenen gegeben wäre.
Im Gegensatz zu den in tangentialer Richtung um die Tilgerhauptachse relativ
breiten Federarmen aus dem gattungsbildenden Stand der Technik sind die
elastischen Speichen bei dem neuen passiven Schwingungstilger in dieser Richtung
vorzugsweise relativ schlank gehalten. So mag jede Speiche über ihre gesamte
radiale Erstreckung von der Tilgerhauptachse einen Winkel um die Tilgerhauptachse
von maximal 45°, vorzugsweise von maximal 30°, abdecken. Diese relativ geringe
radiale Ausdehnung stellt auch eine hinreichende Variabilität bei der Platzierung der
Speichen in tangentialer Richtung um die Tilgerhauptachse herum sicher. D. h., die
Form der Speichen muss nicht variiert werden, wenn sie beispielsweise in zwei
bezüglich der Tilgerhauptachse einander gegenüberliegenden Bereichen paarweise
enger zusammengerückt werden sollen, um die Tilgereigenfrequenz in dieser
Richtung zu erhöhen bzw. in der entsprechenden Querrichtung abzusenken.
Bei dem neuen Schwingungstilger ist es bevorzugt, wenn die Tilgermasse eine
zylindermantelförmige Innenoberfläche und die Basis eine dazu koaxiale
zylindermantelförmige Außenfläche aufweist, an die die Speichen der
Elastomerfeder angesetzt sind.
Zur Befestigung der Basis an einem Bauteil, dessen Schwingungen mit dem neuen
Schwingungstilger zu dämpfen sind, und zum Abfangen der Tilgermasse bei Ausfall
der Elastomerfeder kann an einem axialen Ende der Basis ein Befestigungsgewinde
und an dem anderen gegenüberliegenden Ende der Basis eine Verliersicherung mit
größerem Außendurchmesser als dem Innendurchmesser der ringförmigen
Tilgermasse vorgesehen sein.
In einer bevorzugten konkreten Ausführungsform ist die Basis als Rohr ausgebildet,
an dem die Speichen der Elastomerfeder angreifen, während das Innengewinde und
die Verliersicherung an einer durch das Rohr hindurchgreifenden
Befestigungsschraube ausgebildet sind.
Die Speichen der Elastomerfeder des neuen Schwingungstilgers können auf
vielfältige Weise gestaltet und ausgerichtet sein. Bevorzugt ist es jedoch, wenn
zumindest eine Haupterstreckungsrichtung jeder Speicher radial zu der
Tilgerhauptachse verläuft.
Weiterhin sind zur einfachen Herstellbarkeit des neuen Schwingungstilgers
einerseits und zur Stabilisierung der Tilgermasse in Bezug auf Kippbewegungen
gegenüber der Basis andererseits die Speichen vorzugsweise plattenförmig
ausgebildet, d. h. sie weisen eine im Wesentlichen zweidimensionale Erstreckung
aus. Die zweite Haupterstreckungsrichtung jeder Speiche verläuft aber
vorzugsweise parallel zur Tilgerhauptachse.
Es ist sogar so, dass vorzugsweise die Speichen eine größere axiale Erstreckung
längs der Basis und der Tilgerhauptachse als ihre radiale Erstreckung zwischen der
Basis und der Tilgermasse aufweisen.
Besonders zuverlässig werden unerwünschte Kippbewegungen der Tilgermasse
gegenüber der Basis, die eine Wirkung des Schwingungstilgers auch für
Schwingungen in der Richtung der Tilgerhauptachse entgegenstehen können,
verhindert, wenn die Tilgermasse eine größere axiale Länge als ihren radialen
Innendurchmesser aufweist, wobei sich die Speichen über mindestens 80% der
axialen Länge der Tilgermasse erstrecken.
Die Anzahl der Speichen des neuen Schwingungstilgers ist normalerweise gerade
und beträgt dabei mindestens vier. Da eine größere Anzahl von Speichen keine
besonderen Vorteile bietet, weist der neue Schwingungstilger in der Regel vier,
sechs oder acht Speichen auf.
Die Speichen sind typischerweise alle aus demselben Elastomerwerkstoff
ausgebildet, der an die Basis und die Tilgermasse anvulkanisiert ist und zumindest
für die Tilgermasse auch einen Korrosionsschutzüberzug ausbildet. Es kann ebenso
ein Korrosionsschutzüberzug für die Basis vorgesehen sein. Die ist jedoch
entbehrlich, wenn die Basis beispielsweise nicht wie die Tilgermasse aus Metall,
sondern aus einem harten Kunststoff besteht. Bei der Tilgermasse macht es
normalerweise keinen Sinn, diese aus Kunststoff auszubilden.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Abstimmung des neuen Schwingungstilgers
in zwei zu seiner Tilgerhauptachse verlaufenden Schwingungsrichtungen ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Lage und Anordnung der Speichen in der
Umfangsrichtung der Tilgermasse variiert wird. Hierdurch wird, ohne die
Tilgereigenfrequenz in Richtung der Tilgerhauptachse nennenswert zu verschieben
starker Einfluss auf das Verhältnis der beiden Tilgereigenfrequenzen in den beiden
entbehrlich, wenn die Basis beispielsweise nicht wie die Tilgermasse aus Metall,
sondern aus einem harten Kunststoff besteht. Bei der Tilgermasse macht es
normalerweise keinen Sinn, diese aus Kunststoff auszubilden.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Abstimmung des neuen Schwingungstilgers
in zwei zu seiner Tilgerhauptachse verlaufenden Schwingungsrichtungen ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Lage und Anordnung der Speichen in der
Umfangsrichtung der Tilgermasse variiert wird. Hierdurch wird, ohne die
Tilgereigenfrequenz in Richtung der Tilgerhauptachse nennenswert zu verschieben
starker Einfluss auf das Verhältnis der beiden Tilgereigenfrequenzen in den beiden
senkrecht zu der Tilgerhauptachse verlaufenden Schwingungsrichtungen ausgeübt.
Je stärker die Speichen in einer der beiden Schwingungsrichtungen ausgerichtet
werden, desto mehr steigt die Tilgereigenfrequenz in dieser Schwingungsrichtung
an, während sie in der dazu senkrechten Richtung abnimmt.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert
und beschrieben, dabei zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch die wesentlichen Bestandteile des neuen
Schwingungstilgers,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Schwingungstilger gemäß Fig. 1 und
Fig. 3 eine Befestigungsschraube für den Schwingungstilger gemäß den Fig. 1 und
2.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Schwingungstilger 1 weist eine Tilgermasse 2
auf, die sich ringförmig um eine Tilgerhauptachse erstreckt und in Richtung der
Tilgerhauptachse 3 soweit langgestreckt ist, dass sie auch als zylindermantelförmig
bezeichnet werden kann. Im strengen Sinne zylindermantelförmig, d. h. ohne echte
radiale Ausdehnung, ist eine Innenoberfläche 4 am Innenumfang der Tilgermasse 2.
An der Innenoberfläche 4 greifen elastische Speichen 5 einer Elastomerfeder 6 aus
Elastomerwerkstoff an. Die Speichen 5 verlaufen von dort in Richtung radial
einwärts zu der Tilgerhauptachse 3 bis zu einer Außenoberfläche 7 einer Basis 8.
Die Außenoberfläche 7 ist wieder streng zylindermantelförmig, und sie ist koaxial zu
der Innenoberfläche 4 und der Tilgerhauptachse 3 angeordnet. Die
Außenoberfläche 7 wird von einem Rohr 9 ausgebildet, das hier als Basis 8 dient.
Das Rohr 9 kann aus Metall oder hartem Kunststoff ausgebildet sein, an das der
Elastomerwerkstoff der Elastomerfeder 6 anvulkanisiert ist. Dabei kann,
insbesondere dann, wenn das Rohr 9 aus Metall ist, der Elastomerwerstoff auch
einen Korrosionsschutzüberzug 10 für die Außenoberfläche 7 ausbilden. Die
Tilgermasse 2 besteht regelmäßig aus Metall, so dass es Sinn macht, auch hier den
Korrosionsschutzüberzug 10 vorzusehen, und zwar so, dass er die gesamte
Tilgermasse 2 umschließt. Das Anvulkanisieren des Korrosionsschutzüberzugs 10
und der Speichen 6 an die Basis 8 und die Tilgermasse 2 erfolgt üblicherweise in
einem einzigen Vulkanisierschritt, wobei Kaliber den Freiraum zwischen den
Speichen 5 ausfüllen. Die Anordnung der Speichen 5 des Schwingungstilgers 1 ist
spiegelsymmetrisch zu zwei Symmetrieebenen 11 und 12, von denen die
Symmetrieebene 11 mit der Schnittebene der Fig. 2 zusammenfällt. Der
Schwingungstilger 1 ist aufgrund der Anordnung der Speichen 5 aber nicht 90°-
drehsymmetrisch um die Tilgerhauptachse 3. Hieraus resultieren unterschiedliche
Tilgereigenfrequenzen des Schwingungstilgers 1 für Schwingungen der Tilgermasse
2 in senkrechter Richtung zur Tilgerhauptachse 3 innerhalb der Symmetrieebene 11
und in senkrechter Richtung zur Hauptachse 3 innerhalb der Symmetrieebene 12.
Konkret ist die Tilgereigenfrequenz in Richtung der Symmetrieebene 11 hier größer
als senkrecht dazu in der Symmetrieebene 12, weil sich die Speichen 5 zu größeren
Anteilen in Richtung der Symmetrieebene 11 erstrecken als senkrecht dazu. Eine
weitere Tilgereigenfrequenz weist der Schwingungstilger 1 in Richtung der
Tilgerhauptachse 3 auf. Diese Tilgereigenfrequenz ändert sich in weiten Bereichen
einer Verschiebung der Speichen 5 zu der Symmetrieebene 11 hin und von der
Symmetrieebene 12 weg nicht, während hierdurch die Unterschiede zwischen den
Tilgereigenfrequenzen in diesen beiden Symmetrieebenen 11 und 12 vergrößert
werden. So besteht die Möglichkeit, den Schwingungstilger 1 auf drei
unterschiedliche Tilgereigenfrequenzen in Richtung der Tilgerhauptachse 3 und
dazu senkrecht innerhalb der Symmetrieebene 11 und 12 abzustimmen, um
beispielsweise drei senkrecht zueinander verlaufende Eigenschwingungen eines
Bauteils zu dämpfen.
Zur Befestigung des Schwingungstilgers 1 gemäß Fig. 2 dient eine
Befestigungsschraube 13, die in Fig. 3 separat dargestellt ist. Die
Befestigungsschraube 13 weist einen zylindrischen Schaft 15 mit einem
Außendurchmesser 14 auf, der auf den Innendurchmesser 16 des Rohrs 9
abgestimmt ist. D. h., das Rohr 9 kann spielfrei auf dem Schaft 15 angeordnet
werden. Dabei ragt ein Befestigungsgewinde 17 der Befestigungsschraube 13 aus
einem verlängerten Ende 18 des Rohrs 9 hervor und kann in eine
Befestigungsbohrung mit Innengewinde in dem Bauteil eingreifen, an dem der
Schwingungstilger 1 zu befestigen ist. Dabei sorgt die Verlängerung 18 des Rohrs 9
dafür, dass die in Richtung der Tilgerhauptachse 3 schwingende Tilgermasse 2 nicht
an dem Bauteil anschlägt. An dem gegenüberliegenden axialen Ende des Rohrs 9
liegt ein Bund 19 der Befestigungsschraube 13 an dem Rohr 9 an. Über diesen
Bund 19 stützt sich die Befestigungsschraube 13 an dem Rohr 9 ab und drückt das
Rohr 9 an das Bauteil, an dem der Schwingungstilger 1 zu befestigen ist. Jenseits
des Bunds 19 sind an der Befestigungsschraube 13 Werkzeugangriffsflächen 20 für
ein Spannwerkzeug, beispielsweise einen Schraubenschlüssel ausgebildet. Hieran
schließt sich eine Kopfplatte 21 der Befestigungsschraube 13 an, die als
Verliersicherung für die Tilgermasse 2 dient, indem ihr Außendurchmesser 22
größer als ein Innendurchmesser 23 der Tilgermasse 2 an ihrer Innenoberfläche 4
ist. Natürlich könnten die Werkzeugangriffsflächen 20 auch auf der anderen Seite
der Kopfplatte 21 angeordnet sein. Dann wäre es bevorzugt, wenn das Rohr 9 an
beiden Seiten mit einer Verlängerung 18 versehen wäre, um auch ein Anschlagen
der Tilgermasse 2 an der Kopfplatte 21 zu verhindern.
1
Schwingungstilger
2
Tilgermasse
3
Tilgerhauptachse
4
Innenoberfläche
5
Speiche
6
Elastomerfeder
7
Außenoberfläche
8
Basis
9
Rohr
10
Korrosionsschutzüberzug
11
Symmetrieebene
12
Symmetrieebene
13
Befestigungsschraube
14
Außendurchmesser
15
Schaft
16
Innendurchmesser
17
Befestigungsgewinde
18
Verlängerung
19
Bund
20
Werkzeugangriffsfläche
21
Kopfplatte
22
Außendurchmesser
23
Innendurchmesser
Claims (11)
1. Passiver Schwingungstilger mit einer ringförmigen Tilgermasse, einer
Elastomerfeder und einer Basis, wobei die ringförmige Tilgermasse koaxial zu einer
Tilgerhauptachse, auf der die Basis angeordnet ist, ausgerichtet und über mehrere
elastische Speichen der Elastomerfeder, die sich zwischen der Basis und der sie
umgebenden Tilgermasse erstrecken, an die Basis angekoppelt ist, wobei die
Speichen spiegelsymmetrisch zu zwei sich senkrecht auf der Tilgerhauptachse
schneidenden Symmetrieebene, aber nicht 90°-drehsymmetrisch um die
Tilgerhauptachse angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass sich die
Speichen (5) zu größeren Anteilen in Richtung der einen Symmetrieebene (11)
erstrecken als in Richtung der anderen Symmetrieebene (12), um den
Schwingungstilger (1) in Richtung der einen Symmetrieebene (11) auf eine größere
Tilgereigenfrequenz abzustimmen als senkrecht dazu in der anderen Symme
trieebene (12).
2. Schwingungstilger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede
Speiche (5) über ihre gesamte radiale Erstreckung einen Winkel um die
Tilgerhauptachse (3) von maximal 45°, vorzugsweise von maximal 30°, abdeckt.
3. Schwingungstilger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Tilgermasse (2) eine zylindermantelförmige Innenoberfläche (4) um die
Tilgerhauptachse (3) und die Basis (8) eine zylindermantelförmige Außenoberfläche
(7) um die Tilgerhauptachse (3) aufweist, an denen die Speichen (5) der
Elastomerfeder (6) angesetzt sind.
4. Schwingungstilger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass an einem axialen Ende der Basis (8) ein Befestigungsgewinde (17)
und an dem anderen, gegenüberliegenden Ende der Basis (8) eine Verliersicherung
mit größerem Außendurchmesser (22) als dem Innendurchmesser (23) der
ringförmigen Tilgermasse (2) vorgesehen ist.
5. Schwingungstilger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Basis (8) ein Rohr (9) ist, an dem die Speichen (5) der Elastomerfeder (6) angreifen,
und dass eine durch das Rohr (8) hindurchgreifende Befestigungsschraube (13)
dass Befestigungsgewinde (17) und die Verliersicherung ausbildet.
6. Schwingungstilger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass eine erste Haupterstreckungsrichtung jeder Speiche (5) radial zu der
Tilgerhauptachse (3) und eine zweite Haupterstreckungsrichtung jeder Speiche (5)
parallel zu der Tilgerhauptachse (3) verläuft.
7. Schwingungstilger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Speichen (5) eine größere axiale Erstreckung längs der Basis (8)
und der Tilgermasse (2) als ihre radiale Erstreckung zwischen der Basis (8) und der
Tilgermasse (2) aufweisen.
8. Schwingungstilger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
Tilgermasse (2) eine größere axiale Länge als ihren radialen Innendurchmesser (23)
aufweist und dass sich die Speichen (5) über mindestens 80% der axialen Länge
der Tilgermasse (2) erstrecken.
9. Schwingungstilger nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, dass eine gerade Anzahl von mindestens vier Speichen (5) vorgesehen
ist.
10. Schwingungstilger nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Speichen (5) aus einem Elastomerwerkstoff ausgebildet sind, der
zugleich einen Korrosionsschutzüberzug (10) zumindest für die Tilgermasse (2)
ausbildet.
11. Verfahren zur Abstimmung eines Schwingungstilgers nach einem der
Ansprüche 1 bis 10 in zwei senkrecht zu der Tilgerhauptachse verlaufenden
Schwingungsrichtungen, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage und Anordnung
der Speichen (5) in Umfangsrichtung der Tilgermasse (2) variiert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2002110032 DE10210032C1 (de) | 2002-03-07 | 2002-03-07 | Passiver Schwingungstilger |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2002110032 DE10210032C1 (de) | 2002-03-07 | 2002-03-07 | Passiver Schwingungstilger |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10210032C1 true DE10210032C1 (de) | 2003-06-26 |
Family
ID=7714044
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2002110032 Expired - Fee Related DE10210032C1 (de) | 2002-03-07 | 2002-03-07 | Passiver Schwingungstilger |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10210032C1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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