DE1020417B - Verfahren zur Regelung der Reaktivitaet eines Reaktors - Google Patents
Verfahren zur Regelung der Reaktivitaet eines ReaktorsInfo
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- G21C—NUCLEAR REACTORS
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- G21C7/26—Control of nuclear reaction by displacement of the moderator or parts thereof by changing the moderator concentration
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Regelung der Reaktivität eines heterogenen Reaktors
durch Einstellung des Moderators, bei dem erfindungsgemäß die gewünschte Einstellung der Reaktivität,
wie sie etwa mit zunehmender Vergiftung nötig wird, dadurch erzielt wird, daß in den einzelnen
Zellen des Reaktors die Menge oder Art eines von dem übrigen Moderator getrennten Teils des Moderators
während des Betriebes verändert wird. Ein Vorzug des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß
die Reaktivität ohne Zuhilfenahme von Absorbern geändert werden kann, wodurch einmal der Neutronenfluß
sehr viel zweckmäßiger, beispielsweise zur Erzeugung neuen spaltbaren Materials, ausgenutzt und
zum anderen die etwa in Absorbern erzeugte störende Radioaktivität stark verringert wird. Ein weiterer
Vorzug ist, daß die integrale Verteilung des Neutronennusses im Reaktor im wesentlichen erhalten
bleibt und daß damit keine Ungleichmäßigkeiten in der thermischen Belastung der Brennstoffelemente entstehen.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erhält ein heterogener Reaktor zweckmäßig neben
den für die Aufnahme des Brennstoffes vorgesehenen Vorrichtungen auch noch Anordnungen für die Aufnahme
und Entfernung von Moderatormaterial. Die genannten Vorrichtungen werden günstigerweise in
bezug auf den Brennstoff möglichst symmetrisch verteilt. In einigen Fällen ist es zweckmäßig, den Raum
für die veränderliche Moderatormenge gegenüber der übrigen konstant gehaltenen Moderatormenge durch
Hüllen, die aus einem wenig neutronenabsorbierenden Stoff, wie beispielsweise Aluminium oder Zirkon, bestehen,
abzugrenzen.
Die Erfindung soll an Hand von in den Fig. 1, 2 und 3 schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden, ohne daß damit jedoch die Erfindung auf die Ausführungsbeispiele beschränkt
werden soll.
In Fig. 1 ist eine »Zelle« eines Reaktors dargestellt, bei dem als Moderator beispielsweise D2O verwendet
wird. Die aus den waagerecht im Moderator 2 angeordneten Brennstoffelementen 1 gebildete »Zelle«
wiederholt sich innerhalb des Reaktors in zumindest zwei in der Zeichenebene liegenden, senkrecht aufeinanderstellenden
Richtungen. Die den Raum für den veränderlichen Moderator 4 gegenüber deim konstanten
Moderator 2 abgrenzende Hülle 3 ist, wie ersichtlich, ebenfalls waagerecht angeordnet. Außerdem liegt die
Hülle 3 möglichst symmetrisch zu den Brennstoffelementen 1, wodurch erreicht wird, daß sich eine vorgenommene
Veränderung des Moderators 4 bezüglich der Neutronenflußänderung möglichst gleichmäßig
auf die Brennstoffelemente 1 auswirkt. Das Entstehen Verfahren zur Regelung der Reaktivität
eines Reaktors
eines Reaktors
Anmelder:
Dr. phil. Heinz Maier-Leibnitz,
München, Arcisstr. 21
München, Arcisstr. 21
Dr. phil. Heinz Maier-Leibnitz, München,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
von Stellen mit einer hohen relativen Neutronenflußdichte
wird damit stark eingeschränkt. Als Material für den konstantgehaltenen Moderator 2 kann bei-
ao spielsweise D2 O oder aber auch ein fester Moderator,
wie Graphit, verwendet werden. Für den veränderlichen Moderator 4 kann für einen Reaktor nach dem
Ausführungsbeispiel ebenfalls D2O oder ein fester oder pulverförmiger Moderator, wie beispielsweise
Graphit, gewählt werden. Bei Verwendung von Brennstoffelementen, die aus aus einem angereicherten Kernbrennstoff
bestehendem Material aufgebaut sind, ist es unter Umständen günstig, für den veränderlichen
Moderator 4 und den konstanten Moderator 2 H2 O zu
benutzen.
In Fig. 2 ist in einem Ausführungsbeispiel ein Teil eines Reaktors mit senkrecht angeordneten Brennstoffelementen
1 und Hüllen 3 schematisch im Längsschnitt dargestellt. Wie angedeutet, erfolgt bei Verwendung
eines flüssigen veränderlichen Moderators 4 die Veränderung der wirksamen Moderatormenge durch ein
entsprechend dosiertes laufendes Durchströmen von wenig Neutronen absorbierenden Gasen.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel im Querschnitt gezeigt, bei dem die in einer Zelle eines
Reaktors wirksame Moderatormenge durch das Einführen oder Herausziehen von beispielsweise eines
oder mehreren aus Graphit bestehenden Stäben 4 aus jeder »Zelle« verändert wird. Wird als unveränderlicher
Moderator ebenfalls eine feste Substanz verwendet, so brauchen zwischen diesem und dem veränderlichen
Moderator 4 keine besonderen Hüllen vorgesehen zu werden.
Abschließend sei darauf hingewiesen, daß weitere Ausführungsformen zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens denkbar sind, die sich von den in den Ausführungsbeispielen dargestellten Anordnungen
zwar beispielsweise in der Geometrie der Anordnung unterscheiden, wobei jedoch ebenfalls durch die Ände-
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rung des Moderators bei beispielsweise aus natürlichem Uran bestehenden Brennstoffelementen die
Wahrscheinlichkeit für einen Resonanzeinfang von Neutronen im U238 beeinflußt wird, so daß die in
jedem Reaktor vorzusehende überschüssige Reaktivität nicht durch einen Absorber vernichtet, sondern zur
Erzeugung neuen Kernbrennstoffes ausgenutzt wird. Eine weitere derartige zweckmäßige Ausführungsform
ergibt sich, wenn man einen aus Stäben bestimmter Längen bestehenden veränderlichen Moderator wählt
und die wirksame Moderatormenge durch eine Abstandsveränderung zwischen den genannten Stäben
einstellt.
Es kann ebenfalls günstig sein, einen zweckmäßig aus mehreren Moderatorarten bestehenden veränderlichen
Moderator zu wählen und durch eine entsprechende Einstellung des Verhältnisses der Moderatorarten
die Reaktivität zu ändern. So ist es beispielsweise möglich, bei dem in Fig. 2 dargestellten
Teil eines Reaktors den von den Hüllen 3 abgeteilten Raum von einem flüssigen, veränderlichen Moderator,
wie beispielsweise D2O, durchströmen zu lassen und
durch ein laufendes, dosiertes Zugeben von einem pulverförmigen, festen Moderator, wie beispielsweise
Graphit, die Reaktivität einzustellen. Die Ausscheidung des zugegebenen pulverförmigen, festen Moderators
kann durch Sedimentation oder vorteilhaft unter Verwendung von Hydrozyklonen erfolgen.
Claims (9)
1. Verfahren zur Regelung der Reaktivität eines heterogenen Reaktors durch Einstellung des Moderators,
dadurch gekennzeichnet, daß in den einzelnen Zellen des Reaktors die Menge oder Art
eines von dem übrigen Moderator getrennten Teils des Moderators (4) während des Betriebes verändert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine derartige Änderung, daß die integrale
Verteilung des Neutronenflusses im Reaktor im wesentlichen erhalten bleibt.
3. Reaktor zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
neben den für den Brennstoff vorgesehenen Vorrichtungen Anordnungen (4) für das Hinzufügen
und Entfernen von Moderatormaterial vorgesehen sind.
4. Reaktor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnungen (4) möglichst
symmetrisch zum Brennstoff verteilt sind.
5. Reaktor nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die veränderliche Moderatormenge
gegenüber der konstanten Moderatormenge abgrenzenden Hüllen aus einem wenig Neutronen
absorbierenden Stoff bestehen.
6. Reaktor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die wirksame Moderatormenge bei
senkrechten Anordnungen (4) und einem flüssigen, veränderlichen Moderatormaterial durch ein laufendes
dosiertes Durchströmen von wenig Neutronen absorbierenden Gasen verringert wird.
7. Reaktor nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei waagerechten Anordnungen
(4) und einem flüssigen oder pulverförmigen, veränderlichen Moderator die Füllhöhe der genannten
Anordnungen verändert wird (Fig. 1).
8. Reaktor nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Veränderung der Reaktivität
bei einem zweckmäßigerweise aus mehreren Moderatorarten bestehenden veränderlichen Moderator
das Verhältnis der Moderatorarten geändert wird.
9. Reaktor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere bei senkrechten Anordnungen
(4) und einem flüssigen, veränderlichen Moderatormaterial durch ein laufendes dosiertes
Zugeben von einem pulverförmigen festen Moderator, wie beispielsweise Graphit, die Reaktivität
verändert wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
österreichische Patentschrift Nr. 166 668;
S. Glasstone: »Principles of Nuclear Reactor Engineering«, London 1956, S. 319/320;
österreichische Patentschrift Nr. 166 668;
S. Glasstone: »Principles of Nuclear Reactor Engineering«, London 1956, S. 319/320;
R. Stephenson: »Introduction to Nuclear Engineering«, 1954, S.281;
Zeitschrift »Nucleonics«, 12, Nr. 7, 1954, S. 45.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 709 808/21+ 11.57
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM28433A DE1020417B (de) | 1955-10-10 | 1955-10-10 | Verfahren zur Regelung der Reaktivitaet eines Reaktors |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM28433A DE1020417B (de) | 1955-10-10 | 1955-10-10 | Verfahren zur Regelung der Reaktivitaet eines Reaktors |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1020417B true DE1020417B (de) | 1957-12-05 |
Family
ID=7300405
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM28433A Pending DE1020417B (de) | 1955-10-10 | 1955-10-10 | Verfahren zur Regelung der Reaktivitaet eines Reaktors |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1020417B (de) |
Cited By (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE1215829B (de) * | 1960-09-29 | 1966-05-05 | Siemens Ag | Axialsymmetrischer heterogener Kernreaktor, bei dem die reaktivitaet durch Veraenderung der Bremseigenschaften des Moderators veraendert wird |
DE1221373B (de) * | 1961-12-08 | 1966-07-21 | Babcock & Wilcox Co | Einrichtung zum Regeln von Kernreaktoren |
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DE1236677B (de) * | 1961-02-28 | 1967-03-16 | Anglo Belge Vulcain Sa Soc | Verfahren zum Betrieb eines Kernreaktors sowie Moderator und Kernreaktor zur Durchfuehrung dieses Verfahrens |
DE1238122B (de) * | 1963-12-18 | 1967-04-06 | Atomic Energy Authority Uk | Kernreaktor |
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Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT166668B (de) * | 1939-05-02 | 1950-09-11 | Centre Nat Rech Scient | Verfahren zur Stabilisierung der Kettenreaktion einer Vorrichtung zur Energieerzeugung durch Atomkernumwandlungen |
-
1955
- 1955-10-10 DE DEM28433A patent/DE1020417B/de active Pending
Patent Citations (1)
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