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Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektronische Überstromschutzeinrichtung umfassend eine elektronische Sicherung mit einem Strombegrenzungseinstellanschluss, über den eine Strombegrenzung der elektronischen Sicherung eingestellt werden kann. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Schaltungsanordnung mit einer derartigen elektronischen Überstromschutzeinrichtung und einer Schmelzsicherung, die der elektronischen Sicherung nachgeschaltet ist sowie ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Schaltungsanordnung. Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren ein Kraftfahrzeugsteuergerät.
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Elektronische Überstromschutzeinrichtungen eingangs genannter Art sind hinlänglich bekannt. Zur Einstellung der Strombegrenzung der elektronischen Sicherung wird hierbei im Allgemeinen ein definierter elektrischer Widerstand fest mit dem Strombegrenzungseinstellanschluss der elektronischen Sicherung verschaltet.
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Insbesondere im Kraftfahrzeugbereich sind einer derartigen elektronischen Überstromschutzeinrichtung häufig noch eine oder mehrere Schmelzsicherungen nachgeschaltet. Hierbei kann es beim Auftreten definierter abnormaler Betriebszustände vorteilhaft sein, diese Schmelzsicherungen gezielt durchbrennen zu lassen, beispielsweise um defekte Komponenten dauerhaft von einem Bordnetz zu trennen oder eine galvanische Trennung zu erzielen.
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Vor diesem Hintergrund ist es aus der
DE 10 2018 212 507 A1 bekannt, eine einer elektronischen Sicherung parallel geschaltete Umgehungsschaltung vorzusehen, mittels der die elektronische Sicherung bei Bedarf umgangen werden kann, um eine der elektronischen Sicherung nachgeschaltete Schmelzsicherung gezielt durchzubrennen. Für die Umgehungsschaltung sind jedoch zusätzliche Bauteile erforderlich, die aufgrund der im Allgemeinen relativ hohen zum Durchbrennen der Schmelzsicherung erforderlichen Durchbrennstromstärke auch relativ kostspielig und/oder relativ großvolumig sind.
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Es stellt sich vor diesem Hintergrund die Aufgabe, auf relativ kostengünstige und platzsparende Weise ein gezieltes Durchbrennen einer Schmelzsicherung zu ermöglichen, die einer elektronischen Überstromschutzeinrichtung eingangs genannter Art nachgeschaltet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine elektronische Überstromschutzeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße elektronische Überstromschutzeinrichtung umfasst eine elektronische Sicherung, auch bekannt als Festkörpersicherung oder eFuse, mit einem Strombegrenzungseinstellanschluss, über den eine Strombegrenzung der elektronischen Sicherung eingestellt werden kann. Elektronische Sicherungen umfassen einen Halbleiterschalter und eine sogenannte Treiberschaltung, die eine durch den Halbleiterschalter fließende Stromstärke erfasst und den Halbleiterschalter nichtleitend schaltet, wenn die Stromstärke die über den Strombegrenzungseinstellanschluss eingestellte Strombegrenzung überschreitet.
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Erfindungsgemäß umfasst die elektronische Überstromschutzeinrichtung eine Strombegrenzungseinstelleinheit, die mit dem Strombegrenzungseinstellanschluss der elektronischen Sicherung verbunden ist. Hierbei ist die Strombegrenzungseinstelleinheit erfindungsgemäß eingerichtet, eine anpassbare Einstellspannung an den Strombegrenzungseinstellanschluss bereitzustellen, sodass mittels der Strombegrenzungseinstelleinheit die Strombegrenzung der elektronischen Sicherung im Betrieb angepasst werden kann.
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Die erfindungsgemäße Überstromschutzeinrichtung ermöglicht es folglich bei Bedarf, durch entsprechendes Anpassen der Strombegrenzung mittels der Strombegrenzungseinstelleinheit, temporär einen zum Durchbrennen einer nachgeschalteten Schmelzsicherung geeigneten Durchbrennstrom durch die elektronische Sicherung hindurchfließen zu lassen. Da die Strombegrenzungseinstelleinheit hierbei nicht den relativ hohen Durchbrennstrom führen muss, kann die Strombegrenzungseinstelleinheit relativ kostengünstig und relativ platzsparend realisiert werden.
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Vorzugsweise umfasst die Strombegrenzungseinstelleinheit mehrere Widerstände und mehrere Widerstandsschaltelemente, die derart verschaltet sind, dass die Widerstände durch entsprechendes Schalten der Widerstandsschaltelemente selektiv, also wahlweise, mit dem Strombegrenzungseinstellanschluss der elektronischen Sicherung verbunden werden können, um dadurch die an den Strombegrenzungseinstellanschluss bereitgestellte Einstellspannung und somit die eingestellte Strombegrenzung der elektronischen Sicherung anzupassen. Dies ermöglicht eine besonders kostengünstige Realisierung der Strombegrenzungseinstelleinheit.
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Alternativ oder zusätzlich umfasst die Strombegrenzungseinstelleinheit in einer bevorzugten Ausführung eine Referenzspannungsanpassschaltung, der im Betrieb von extern, also von außerhalb der Strombegrenzungseinstelleinheit, eine Referenzspannung bereitgestellt ist und die eingerichtet ist, eine angepasste Referenzspannung an den Strombegrenzungseinstellanschluss der elektronischen Sicherung bereitzustellen. Die Referenzspannungsanpassschaltung kann beispielsweise einen, vorzugsweise als integrierter Schaltkreis ausgebildeten, Spannungsteiler umfassen. Grundsätzlich kann die Referenzspannungsanpassschaltung jedoch jede beliebige zur Anpassung einer Spannung geeignete Schaltung umfassen. Vorzugsweise ist die Referenzspannungsanpassschaltung derart eingerichtet, dass die Referenzspannung variabel, vorzugsweise im Wesentlichen kontinuierlich angepasst werden kann. Dies ermöglicht eine besonders variable Anpassung der an den Strombegrenzungseinstellanschluss bereitgestellten Einstellspannung und somit der eingestellten Strombegrenzung der elektronischen Sicherung.
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Vorzugsweise ist der Strombegrenzungseinstelleinheit im Betrieb eine Stromstärkeinformation bereitgestellt, die eine Stromstärke eines aktuell durch die elektronische Sicherung fließenden Stroms angibt, und ist die Strombegrenzungseinstelleinheit eingerichtet, die an den Strombegrenzungseinstellanschluss bereitgestellte Einstellspannung basierend auf der Stromstärkeinformation anzupassen. Beispielsweise kann die Strombegrenzungseinstelleinheit eingerichtet sein, zur Bestimmung der Stromstärke einen Spannungsabfall an der elektronischen Sicherung oder an einem mit der elektronischen Sicherung in Reihe geschalteten Messwiderstand zu erfassen. Es ist jedoch auch vorstellbar, dass die Stromstärkeinformation von extern, beispielsweise von einer externen Steuereinheit oder einer externen Messeinheit, an die Strombegrenzungseinstelleinheit bereitgestellt wird.
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Bevorzugt ist der Strombegrenzungseinstelleinheit im Betrieb eine Temperaturinformation bereitgestellt und ist die Strombegrenzungseinstelleinheit eingerichtet, die an den Strombegrenzungseinstellanschluss bereitgestellte Einstellspannung basierend auf der Temperaturinformation anzupassen. Vorzugsweise gibt die Temperaturinformation hierbei eine aktuelle Temperatur eines den durch die elektronische Sicherung fließenden Strom führenden Bauteils, beispielsweise eines der elektronischen Sicherung nachgeschalteten Anschlusses, an.
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Insbesondere im Kraftfahrzeugbereich sind häufig mehrere abzusichernde Bauteile an ein einziges Kraftfahrzeugsteuergerät angeschlossen. In einer bevorzugten Ausführung umfasst die erfindungsgemäße elektronische Überstromschutzeinrichtung daher mehrere elektronische Sicherungen, die jeweils einen Strombegrenzungseinstellanschluss aufweisen, über den eine Strombegrenzung der jeweiligen elektronischen Sicherung eingestellt werden kann. Hierbei ist die Strombegrenzungseinstelleinheit mit dem Strombegrenzungseinstellanschluss jeder elektronischen Sicherung verbunden und eingerichtet, eine anpassbare Einstellspannung an den Strombegrenzungseinstellanschluss jeder elektronischen Sicherung bereitzustellen, sodass die Strombegrenzung jeder elektronischen Sicherung durch die Strombegrenzungseinstelleinheit angepasst werden kann. Dies ermöglicht es auf kostengünstige und platzsparende Weise, die Strombegrenzung mehrerer elektronischer Sicherungen anzupassen.
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Vorzugsweise können hierbei die an die Strombegrenzungseinstellanschlüsse der mehreren elektronischen Sicherungen bereitgestellten Einstellspannungen jeweils individuell, also unabhängig voneinander, angepasst werden. Dies schafft eine besonders vielseitig einsetzbare elektronische Überstromschutzeinrichtung.
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Bevorzugt ist die Strombegrenzungseinstelleinheit als integrierter Schaltkreis ausgebildet, wodurch ein besonders einfacher Zusammenbau der erfindungsgemäßen elektronischen Überstromschutzeinrichtung ermöglicht wird.
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Die oben genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß ferner durch eine Schaltungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung umfasst eine zuvor beschriebene erfindungsgemäße elektronische Überstromschutzeinrichtung und eine Schmelzsicherung, die einer elektronischen Sicherung der Überstromschutzeinrichtung nachgeschaltet ist, wobei die Schmelzsicherung eingerichtet ist, bei Überschreiten einer definierten Durchbrennstromstärke durchzubrennen. Schmelzsicherungen sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt und umfassen einen Schmelzleiter, der bei Überschreiten der Durchbrennstromstärke abschmilzt und dadurch den Stromkreis dauerhaft physisch unterbricht und somit eine galvanische Trennung schafft.
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Bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung ist die Strombegrenzungseinstelleinheit einerseits geeignet, eine Normalbetriebseinstellspannung an den Strombegrenzungseinstellanschluss der elektronischen Sicherung bereitzustellen, wobei die Normalbetriebseinstellspannung eine Strombegrenzung einstellt, die niedriger oder gleich der Durchbrennstromstärke der Schmelzsicherung ist, und andererseits geeignet eine Durchbrenneinstellspannung an den Strombegrenzungseinstellanschluss der elektronischen Sicherung bereitzustellen, wobei die Durchbrenneinstellspannung eine Strombegrenzung einstellt, die höher als die Durchbrennstromstärke der Schmelzsicherung ist.
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Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ist also einerseits geeignet, durch bereitstellen der Normalbetriebseinstellspannung an den Strombegrenzungseinstellanschluss, ein Durchbrennen der Schmelzsicherung bei einem Überstrom zu verhindern, und andererseits, durch Bereitstellen der Durchbrenneinstellspannung an den Strombegrenzungseinstellanschluss, bei Bedarf gezielt einen zum Durchbrennen der Schmelzsicherung geeigneten Strom zu der Schmelzsicherung durchzulassen. Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ermöglicht daher, aus den oben genannten Gründen, auf relativ kostengünstige und platzsparende Weise ein gezieltes Durchbrennen der Schmelzsicherung.
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Die oben genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß ferner durch ein Verfahren zum Betreiben einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird in einem Normalbetrieb mittels der Strombegrenzungseinstelleinheit die Normalbetriebseinstellspannung an den Strombegrenzungseinstellanschluss der elektronischen Sicherung bereitgestellt und zum Durchbrennen der Schmelzsicherung mittels der Strombegrenzungseinstelleinheit die Durchbrenneinstellspannung an den Strombegrenzungseinstellanschluss der elektronischen Sicherung bereitgestellt. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht daher, aus den oben genannten Gründen, auf relativ kostengünstige und platzsparende Weise ein gezieltes Durchbrennen der Schmelzsicherung. Die Strombegrenzungseinstelleinheit kann hierbei beispielsweise mit einer Steuereinheit verbunden sein, die die von der Strombegrenzungseinstelleinheit an den Strombegrenzungseinstellanschluss der mindestens einen elektronischen Sicherung bereitgestellte Einstellspannung, beispielsweise abhängig von aktuellen Betriebsparametern der Schaltungsanordnung oder eines die Schaltungsanordnung umfassenden Bauteils, steuert.
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Die oben genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß ferner durch ein Kraftfahrzeugsteuergerät mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
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Im Kraftfahrzeugbereich sind einem einzigen Kraftfahrzeugsteuergerät häufig mehrere durch dieses Kraftfahrzeugsteuergerät gesteuerte Kraftfahrzeugkomponenten elektrisch nachgeschaltet, die häufig jeweils über eine separate Schmelzsicherung abgesichert sind.
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Um die Schmelzsicherungen der nachgeschalteten Kraftfahrzeugkomponenten bei Bedarf, beispielsweise in einem Crashfall, durchbrennen zu können umfasst das erfindungsgemäße Kraftfahrzeugsteuergerät eine zuvor beschriebene erfindungsgemäße elektronische Überstromschutzeinrichtung. Dadurch, dass die elektronische Überstromschutzeinrichtung in das erfindungsgemäße Kraftfahrzeugsteuergerät integriert ist, kann diese besonders kostengünstig und platzsparend realisiert werden.
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Vorzugsweise ist hierbei die Strombegrenzungseinstelleinheit geeignet, eine Normalbetriebseinstellspannung an den Strombegrenzungseinstellanschluss einer elektronischen Sicherung der erfindungsgemäßen elektronischen Überstromschutzeinrichtung bereitzustellen, wobei die Normalbetriebseinstellspannung eine Strombegrenzung einstellt, die niedriger oder gleich einer Durchbrennstromstärke einer der elektronischen Sicherung im montierten Zustand des Kraftfahrzeugsteuergeräts nachgeschalteten Schmelzsicherung ist, und eine Durchbrenneinstellspannung an den Strombegrenzungseinstellanschluss der elektronischen Sicherung bereitzustellen, wobei die Durchbrenneinstellspannung eine Strombegrenzung einstellt, die höher als die Durchbrennstromstärke der Schmelzsicherung ist. Hierbei ist das Kraftfahrzeugsteuergerät eingerichtet, in einem Normalbetrieb mittels der Strombegrenzungseinstelleinheit die Normalbetriebseinstellspannung an den Strombegrenzungseinstellanschluss der elektronischen Sicherung bereitzustellen und zum Durchbrennen der Schmelzsicherung mittels der Strombegrenzungseinstelleinheit die Durchbrenneinstellspannung an den Strombegrenzungseinstellanschluss der elektronischen Sicherung bereitzustellen. Da ein Kraftfahrzeugsteuergerät im Allgemeinen bereits alle zum Ansteuern der Strombegrenzungseinstelleinheit benötigten Bauteile umfasst, kann hierdurch auf besonders kostengünstige und platzsparende Weise ein gezieltes Durchbrennen einer dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsteuergerät nachgeschalteten Schmelzsicherung ermöglicht werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Figuren beschrieben. Hierbei zeigt:
- 1 eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsteuergeräts, das eine erfindungsgemäße elektronische Überstromschutzeinrichtung umfasst und mit mehreren Verbrauchern elektrisch verbunden ist, wobei zwischen dem Kraftfahrzeugsteuergerät und jedem Verbraucher eine Schmelzsicherung angeordnet ist, und
- 2 eine Prinzipskizze der erfindungsgemäßen elektronischen Überstromschutzeinrichtung aus 1.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeugsteuergerät 100 mit einer Energieversorgungseinrichtung 101, einer Steuereinrichtung 102, einer Referenzspannungseinrichtung 105, einer erfindungsgemäßen elektronischen Überstromschutzeinrichtung 10 und mehreren Verbraucheranschlüssen 103.1 - 103.n, wobei an jedem Verbraucheranschluss 103.1 - 103.n jeweils ein Temperatursensor 104.1 - 104.n angeordnet ist.
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Die Energieversorgungseinrichtung 101 ist mit einem Energieeingangsknoten 11 der Überstromschutzeinrichtung 10 elektrisch verbunden.
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Die Steuereinrichtung 102 stellt Steuersignale S an einen Steuereingangsknoten 12 der Überstromschutzeinrichtung 10 bereit und die Referenzspannungseinrichtung 105 stellt eine Referenzspannung URef an einen Referenzspannungseingangsknoten 18 der Überstromschutzeinrichtung 10 bereit.
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Jeder Verbraucheranschluss 103.1 - 103.n ist mit einem Energieausgangsknoten 13.1 - 13.n der Überstromschutzeinrichtung 10 elektrisch verbunden.
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Die Temperatursensoren 104.1 - 104.n sind jeweils eingerichtet, eine Temperatur an dem jeweiligen Verbraucheranschluss 103.1 - 103.n zu erfassen und eine entsprechende Temperaturinformation T.1 - T.n an einen Temperatureingangsknoten 14.1 - 14.n der Überstromschutzeinrichtung 10 bereitzustellen.
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Der Energieeingangsknoten 11, der Steuereingangsknoten 12, der Referenzspannungseingangsknoten 18, die Energieausgangsknoten 13.1 - 13.n sowie die Temperatureingangsknoten 14.1 - 14.n dienen hierbei lediglich der Verdeutlichung der Zusammenhänge zwischen 1 und 2 und haben keinerlei technische Funktion.
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An jeden Verbraucheranschluss 103.1 - 103.n ist ein nicht näher spezifizierter elektrischer Verbraucher 1.1 - 1.n elektrisch angeschlossen. In der elektrischen Verbindung zwischen dem Verbraucheranschluss 103.1 - 103.n und dem entsprechenden Verbraucher 1.1 - 1.n ist jeweils eine Schmelzsicherung 201.1 - 201.n angeordnet, wobei jede Schmelzsicherung 201.1 - 201.n eingerichtet ist, bei Überschreiten einer definierten Durchbrennstromstärke ID.1 - ID.n durchzubrennen.
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Die elektronische Überstromschutzeinrichtung 10 und die Schmelzsicherungen 201.1 - 201.n bilden eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung 200.
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2 zeigt die elektronische Überstromschutzeinrichtung 10 aus 1. Die elektronische Überstromschutzeinrichtung 10 umfasst mehrere elektronische Sicherungen 15.1 - 15.n und eine einzige, als integrierter Schaltkreis ausgebildete Strombegrenzungseinstelleinheit 16.
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Die elektronischen Sicherungen 15.1 - 15.n umfassen jeweils einen Energieeingangsanschluss 151.1 - 151.n, einen Energieausgangsanschluss 152.1 - 152.n und einen Strombegrenzungseinstellanschluss 153.1 - 153.n, wobei über den Strombegrenzungseinstellanschluss 153.1 - 153.n eine Strombegrenzung der jeweiligen elektronischen Sicherung 15.1 - 15.n eingestellt werden kann.
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Die Energieeingangsanschlüsse 151.1 - 151.n aller elektronischen Sicherungen 15.1 - 15.n sind mit dem Energieeingangsknoten 11 und somit mit der Energieversorgungseinrichtung 101 des Kraftfahrzeugsteuergeräts 100 elektrisch verbunden.
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Der Energieausgangsanschluss 152.1 - 152.n der elektronischen Sicherungen 15.1 - 15.n ist jeweils mit einem Energieausgangsknoten 13.1 - 13.n und somit jeweils mit einem Verbraucheranschluss 103.1 - 103.n des Kraftfahrzeugsteuergeräts 100 elektrisch verbunden.
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Zwischen den Energieausgangsanschlüssen 152.1 - 152.n der elektronischen Sicherungen 15.1 - 15.n und den Energieausgangsknoten 13.1 - 13.n ist jeweils ein Stromsensor 17.1 - 17.n angeordnet, der eingerichtet ist eine Stromstärke des durch die jeweilige elektrische Verbindung fließenden Stroms zu erfassen und eine entsprechende Stromstärkeinformation 1.1 - I.n an die Strombegrenzungseinstelleinheit 16 bereitzustellen.
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Der Strombegrenzungseinstelleinheit 16 sind über die Temperatureingangsknoten 14.1 - 14.n die Temperaturinformationen T.1 - T.n von den Temperatursensoren 104.1 - 104.n des Kraftfahrzeugsteuergeräts 100 bereitgestellt. Ferner sind der Strombegrenzungseinstelleinheit 16 über den Steuereingangsknoten 12 die Steuersignale S von der Steuereinrichtung 102 des Kraftfahrzeugsteuergeräts 100 bereitgestellt.
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Die Strombegrenzungseinstelleinheit 16 ist eingerichtet, basierend auf den Temperaturinformationen T.1 - T.n, den Stromstärkeinformationen 1.1 - I.n sowie den Steuersignalen S eine individuell angepasste Einstellspannung US.1 - US.n an den Strombegrenzungseinstellanschluss 153.1 - 153.n jeder elektronischen Sicherung 15.1 - 15.n bereitzustellen.
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Die Strombegrenzungseinstelleinheit 16 ist hierbei ausgelegt, für jede elektronische Sicherung 15.1 - 15.n mindestens eine Normalbetriebseinstellspannung US-n.1 - US-n.n an den jeweiligen Strombegrenzungseinstellanschluss 153.1 - 153.n bereitstellen zu können, wobei die Normalbetriebseinstellspannung US-n.1 - US-n.n jeweils eine Strombegrenzung einstellt, die niedriger oder gleich der Durchbrennstromstärke ID.1 - ID.n der der jeweiligen elektronischen Sicherung 15.1 - 15.n nachgeschalteten Schmelzsicherung 201.1 - 201.n ist, und eine Durchbrenneinstellspannung US-d.1 - US-d.n an den jeweiligen Strombegrenzungseinstellanschluss 153.1 - 153.n bereitzustellen, wobei die Durchbrenneinstellspannung US-d.1 - US-d.n jeweils eine Strombegrenzung einstellt, die höher als die Durchbrennstromstärke ID.1 - ID.n der der jeweiligen elektronischen Sicherung 15.1 - 15.n nachgeschalteten Schmelzsicherung 201.1 -201.n ist.
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Zum Anpassen der Einstellspannungen US.1 - US.n umfasst die Strombegrenzungseinstelleinheit 16 einerseits eine Widerstandsschaltung 161 mit mehreren elektrischen Widerständen 1611.1 - 1611.m und mehreren Widerstandsschaltelementen 1612.1 - 1612.o und andererseits eine Referenzspannungsanpassschaltung 162.
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Die Widerstände 1611.1 - 1611.m und die Widerstandsschaltelemente 1612.1 - 1612.o der Widerstandsschaltung 161 sind derart verschaltet, dass die Widerstände 1611.1 - 1611.m durch entsprechendes Schalten der Widerstandsschaltelemente 1612.1 - 1612.o jeweils selektiv mit einem oder mehreren der Strombegrenzungseinstellanschlüsse 153.1 - 153.n verbunden werden können, um die an den jeweiligen Strombegrenzungseinstellanschluss 153.1 - 153.n bereitgestellte Einstellspannung US.1 - US.n anzupassen.
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Der Referenzspannungsanpassschaltung 162 ist über den Referenzspannungseingangsknoten 18 von der Referenzspannungseinrichtung 105 die Referenzspannung URef bereitgestellt. Die Referenzspannungsanpassschaltung 162 ist eingerichtet, an einen oder mehrere der Strombegrenzungseinstellanschlüsse 153.1 - 153.n eine angepasste Referenzspannung URef-a, welche von der von der Referenzspannungseinrichtung 105 bereitgestellten Referenzspannung URef abweicht, bereitzustellen, um die an den jeweiligen Strombegrenzungseinstellanschluss 153.1 - 153.n bereitgestellte Einstellspannung US.1 - US.n anzupassen.
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Die Steuereinrichtung 102 des Kraftfahrzeugsteuergeräts 100 ist eingerichtet die Strombegrenzungseinstelleinheit 16 mittels der Steuersignale S derart anzusteuern, dass die Strombegrenzungseinstelleinheit 16 in einem Normalbetrieb eine Normalbetriebseinstellspannung US-n.1 - US-n.n an den Strombegrenzungseinstellanschluss 153.1 - 153.n jeder elektronischen Sicherung 15.1 - 15.n bereitstellt. Ferner ist die Steuereinrichtung 102 des Kraftfahrzeugsteuergeräts 100 eingerichtet, die Strombegrenzungseinstelleinheit 16 mittels der Steuersignale S bei Bedarf derart anzusteuern, dass die Strombegrenzungseinstelleinheit 16 selektiv an den Strombegrenzungseinstellanschluss 153.1 - 153.n einer oder mehrerer der elektronischen Sicherungen 15.1 - 15.n die entsprechende Durchbrenneinstellspannung US-d.1 - US-d.n bereitstellt, um die der jeweiligen elektronischen Sicherungen 15.1 - 15.n nachgeschaltete Schmelzsicherung 201.1 - 201.n gezielt durchzubrennen.
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Bezugszeichenliste
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- 1.1 - 1.n
- Verbraucher
- 100
- Kraftfahrzeugsteuergerät
- 101
- Energieversorgungseinrichtung
- 102
- Steuereinrichtung
- 103.1 - 103.n
- Verbraucheranschlüsse
- 104.1 - 104.n
- Temperatursensoren
- 105
- Referenzspannungseinrichtung
- 10
- elektronische Überstromschutzeinrichtung
- 11
- Energieeingangsknoten
- 12
- Steuereingangsknoten
- 13.1 - 13.n
- Energieausgangsknoten
- 14.1 - 14.n
- Temperatureingangsknoten
- 15.1 - 15.n
- elektronische Sicherungen
- 151.1 - 151.n
- Energieeingangsanschlüsse
- 152.1 - 152.n
- Energieausgangsanschlüsse
- 153.1 - 153.n
- Strombegrenzungseinstellanschlüsse
- 16
- Strombegrenzungseinstelleinheit
- 161
- Widerstandsschaltung
- 1611.1 - 1611.m
- Widerstände
- 1612.1 - 1612.o
- Widerstandsschaltelemente
- 162
- Referenzspannungsanpassschaltung
- 17.1 - 17.n
- Stromsensoren
- 18
- Referenzspannungseingangsknoten
- 200
- Schaltungsanordnung
- 201.1 - 201.n
- Schmelzsicherungen
- I.1 - I.n
- Stromstärkeinformationen
- S
- Steuersignale
- T.1 - T.n
- Temperaturinformationen
- URef
- Referenzspannung
- US.1 - US.n
- Einstellspannungen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018212507 A1 [0004]