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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bildgebungsverfahren, wobei mittels einer Bildgebungsvorrichtung zu einer ersten Aufnahmezeit ein erstes Bild erzeugt wird, welches einen Teil eines abzubildenden Objekts darstellt und zu einer zweiten Aufnahmezeit, die nach der ersten Aufnahmezeit liegt, ein zweites Bild erzeugt wird, welches den Teil des abzubildenden Objekts darstellt. Die Erfindung ist ferner auf eine entsprechende Bildgebungsvorrichtung und ein Computerprogrammprodukt gerichtet.
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Bei Bildgebungsverfahren, insbesondere bei medizinischen Bildgebungsverfahren, etwa unter der Verwendung von Röntgenstrahlung oder sonstiger ionisierender Strahlung, können Kontrastmittel verwendet werden, um Strukturen im abzubildenden Objekt, die ansonsten in dem entsprechenden Bild nicht oder nicht deutlich erkennbar wären, wie beispielsweise Gefäßstrukturen, hervorzuheben. Dabei ist es möglich, dass zu verschiedenen Zeitpunkten Kontrastmittel gegeben werden, wobei es sich um unterschiedliche Arten von Kontrastmitteln oder auch um dasselbe Kontrastmittel handeln kann. Daher kann es vorkommen, dass bei der Erzeugung eines Bildes nach der Gabe eines bestimmten Kontrastmittels noch Kontrastmittelreste von früheren Gaben vorhanden sind, die unerwünschterweise zur Hervorhebung weiterer Strukturen in dem Bild führen können.
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Bei der Subtraktionsangiographie werden nacheinander zwei verschiedene Bilder eines abzubildenden Objekts aufgenommen, wobei zuerst ein Bild nominell ohne Kontrastmittelgabe erzeugt wird und danach ein Bild mit Kontrastmittelgabe. Die beiden Bilder werden zueinander registriert und voneinander abgezogen. Im resultierenden Subtraktionsbild sind idealerweise nur diejenigen Strukturen, insbesondere Gefäßstrukturen, zu sehen, die durch die Kontrastmittelgabe hervorgehoben sind. Hier können beispielsweise zuerst erzeugten Bild, auch als Maskenbild bezeichnet, unerwünschterweise Kontrastmittelrückstände vorhanden sein, was letztlich zu Artefakten im Subtraktionsbild führen kann.
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Es ist ferner bekannt, die mittels der entsprechenden Bildgebungsvorrichtungen erzeugten Bilder zu segmentieren, also verschiedene Bereiche in dem Bild zu identifizieren, die unterschiedlichen Arten von Strukturen, beispielsweise Gewebetypen und so weiter, entsprechen. Hierzu stehen leistungsfähige Bildverarbeitungs- beziehungsweise Bildanalysealgorithmen zur Verfügung. Diese Algorithmen können insbesondere auch Gefäß- und Skelettstrukturen sowie Bereiche, die durch Kontrastmittel hervorgehoben sind, identifizieren.
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Die Publikation D. Lesage at al: „A review of 3D vessel lumen segmentation techniques: Models, features and extraction schemes", medical image analysis 13 (6), 2009, 819-845 gibt beispielsweise ein Überblick über den entsprechenden Stand der Literatur zur Gefäßsegmentierung insbesondere im Hinblick auf kontrastverstärkende 3D-Bildgebungsmodalitäten.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Einfluss unerwünschter Kontrastmittelrückstände in Bildern eines Bildgebungsverfahrens zu reduzieren.
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Diese Aufgabe wird durch den jeweiligen Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und weitere Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, ein erstes Bild unter Berücksichtigung der zeitlichen Entwicklung eines dabei im abzubildenden Objekt, absichtlich oder unerwünscht, vorliegenden Kontrastmittels zu modifizieren und in einem zweiten Bild, das nach dem ersten Bild aufgenommen wurde, den Einfluss des Kontrastmittels unter Berücksichtigung des modifizierten ersten Bildes wenigstens teilweise zu kompensieren.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Bildgebungsverfahren angegeben, in dem mittels einer Bildgebungsvorrichtung zu einer ersten Aufnahmezeit ein erstes Bild erzeugt wird, welches ein abzubildendes Objekt darstellt. Zu einer zweiten Aufnahmezeit, die nach der ersten Aufnahmezeit liegt, wird ein zweites Bild erzeugt, welches das abzubildende Objekt darstellt. Basierend auf dem ersten Bild wird unter Verwendung eines vorgegebenen Modells betreffend eine zeitliche Entwicklung eines beim Erzeugen des ersten Bildes im abzubildenden Objekt vorliegenden Kontrastmittels ein weiteres erstes Bild erzeugt, insbesondere mittels wenigstens einer Recheneinheit der Bildgebungsvorrichtung. Das weitere erste Bild, das auch als modifiziertes erstes Bild bezeichnet werden kann, berücksichtigt die zeitliche Entwicklung des Kontrastmittels von der ersten Aufnahmezeit bis zu der zweiten Aufnahmezeit. Abhängig von dem zweiten Bild und abhängig von dem weiteren ersten Bild wird ein weiteres zweites Bild erzeugt, insbesondere mittels der wenigstens einen Recheneinheit. In dem zweiten Bild ist ein Einfluss des Kontrastmittels auf das zweite Bild wenigstens teilweise kompensiert.
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Unter einem Bildgebungsverfahren, auch als bildgebendes Verfahren oder nur als Bildgebung bezeichnet, kann ein Verfahren verstanden werden, mit welchem Bilddaten oder bildhafte Darstellungen, insbesondere zweidimensionale und/oder dreidimensionale Bilddaten oder Darstellungen, eines abzubildenden Objekts erzeugt werden können. Handelt es sich um medizinische Bildgebung, so handelt es sich bei dem Objekt um einen menschlichen oder tierischen Patienten oder einen oder mehrere Körperteile, Organe oder sonstige anatomische Strukturen. Bildgebungsverfahren können aber auch für leblose Objekte eingesetzt werden, etwa zur Materialanalyse. Unter einer Bildgebungsmodalität kann ein Gerät verstanden werden, das dazu eingerichtet ist, wesentliche Teile eines Bildgebungsverfahrens oder das gesamte Bildgebungsverfahren durchzuführen. Dazu weist eine Bildgebungsmodalität wenigstens eine Sensorvorrichtung zu Erfassung entsprechender, zur Erzeugung der Bilddaten verwendeter physikalischer Größen auf, wobei sich die Ausgestaltung der Sensorvorrichtung je nach Art der Bildgebung unterscheidet. Verschiedene Arten der Bildgebung beruhen auf der Verwendung von Röntgenstrahlung, Radionukliden, Ultraschall, oder Magnetfeldern. Demensprechend weist die Sensorvorrichtung einen oder mehrere geeignete Sensoren und gegebenenfalls eine oder mehrere entsprechende Quellen auf.
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Bei dem abzubildenden Objekt handelt es sich also in dem erfindungsgemäßen Bildgebungsverfahren beispielsweise um einen Teil eines Körpers eines Patienten, insbesondere um eines oder mehrere Organe beziehungsweise Teile eines oder mehrerer Organe, wobei der Begriff der Organe insbesondere auch Hohlorgane, also insbesondere Gefäße, beispielsweise Blutgefäße oder Lymphgefäße, beinhaltet.
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Je nach Ausgestaltungsform des konkreten Bildgebungsverfahrens ist zur Datenakquisition, die zum Erzeugen eines Bildes benötigt wird, ein gewisser Zeitraum erforderlich. In anderen Ausgestaltungsformen des Bildgebungsverfahrens können Bilder im Wesentlichen durch Momentaufnahmen erzeugt werden. Dementsprechend kann es sich bei der ersten und der zweiten Aufnahmezeit um jeweilige Zeitpunkte oder Zeiträume handeln. Im Falle von Zeiträumen kann die erste Aufnahmezeit als erster Aufnahmezeitraum bezeichnet werden und die zweite Aufnahmezeit als zweiter Aufnahmezeitraum. In diesem Fall sind der erste und der zweite Aufnahmezeitraum beispielsweise voneinander getrennt, die Aufnahmezeiträume überlappen also nicht. Dementsprechend beginnt der erste Aufnahmezeitraum zu einem ersten Startzeitpunkt und endet zu einem ersten Endzeitpunkt und der zweite Aufnahmezeitraum beginnt zu einem zweiten Startzeitpunkt und endet zu einem zweiten Endzeitpunkt. Der zweite Startzeitpunkt liegt dabei insbesondere nach dem ersten Endzeitpunkt.
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Dass das Kontrastmittel bei der Erzeugung des ersten Bildes in dem abzubildenden Objekt vorliegt, kann darin begründet sein, dass das Kontrastmittel absichtlich zur Erzeugung des ersten Bildes verabreicht wurde, dass dem Objekt das Kontrastmittel also vor oder während der Erzeugung des ersten Bilds zugeführt wird, im Falle eines menschlichen oder tierischen Patienten beispielsweise durch eine Injektion oder orale Aufnahme oder dergleichen, um gezielt bestimmte Bereiche des abzubildenden Objekts in dem ersten Bild hervorzuheben. Das Kontrastmittel kann aber auch bei der Erzeugung des ersten Bildes als unerwünschter Kontrastmittelrückstand aus einer früheren Bildgebung vorliegen. Der Schritt der Verabreichung des Kontrastmittels ist jedoch nicht Teil des erfindungsgemäßen Bildgebungsverfahrens. Mit anderen Worten wird bei der Durchführung des Bildgebungsverfahrens davon ausgegangen, dass ein Kontrastmittel entsprechend verabreicht wurde oder wird oder aus sonstigen Gründen im abzubildenden Objekt vorliegt.
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Je nach Art des verwendeten Kontrastmittels kann dieses nach der Verabreichung in dem Objekt unterschiedlichen zeitlichen Dynamiken unterworfen sein. Insbesondere kann sich eine räumliche Verteilung des Kontrastmittels in dem Objekt als Funktion der Zeit verändern. Beispielsweise kann ein in eine Gefäßstruktur injiziertes oder ein oral verabreichtes Kontrastmittel im Laufe der Zeit aus der Gefäßstruktur ausgeschwemmt werden, beispielsweise durch den entsprechenden Fluidfluss in der Gefäßstruktur, etwa einen Blutfluss oder Lymphfluss. Bei manchen Kontrastmitteln, etwa mikroskopischen Partikeln, wie etwa gasgefüllten Bläschen oder Embolisatskügelchen, können die Partikel im Laufe der Zeit auch zerfallen, so dass sich nicht nur die lokale Konzentration des Kontrastmittels, sondern auch die absolute Menge an Kontrastmittel zeitlich verändern kann. Auch Stoffwechselvorgänge oder Fluoreszenzausbleichung können dazu beitragen, dass das Kontrastmittel zersetzt oder abgebaut wird.
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Das Modell betreffend die zeitliche Entwicklung des Kontrastmittels spiegelt das Verhalten des jeweils eingesetzten Kontrastmittels als Funktion der Zeit wider. Beispielsweise kann das Modell eine zeitabhängige räumliche Verteilung und/oder Konzentration des Kontrastmittels charakterisieren. Je nach zeitlichem Abstand der zweiten Aufnahmezeit zu der ersten Aufnahmezeit kann das Modell also Informationen darüber liefern, wie sich das Kontrastmittel in der Bildgebung bemerkbar macht. Hierzu kann dem Modell beispielsweise als Eingangsinformation die initiale räumliche Verteilung des Kontrastmittels und/oder dessen initiale Konzentration gemäß dem ersten Bild und/oder die entsprechenden Intensitätswerte in dem ersten Bild vorgegeben sein und unter Verwendung des Modells kann die wenigstens eine Recheneinheit die zeitliche Entwicklung der Verteilung und/oder Konzentration oder sonstiger Eigenschaften des Kontrastmittels prädizieren oder schätzen. Das weitere erste Bild entspricht dann dem ersten Bild, wobei jedoch angenommen wird, dass sich das Kontrastmittel gemäß dem zeitlichen Abstand zwischen erstem und zweitem Aufnahmezeitraum entwickelt hat.
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Das Modell kann außer Eigenschaften des Kontrastmittels auch Eigenschaften des Objekts, beispielsweise über eine Gefäßart oder eine Materialzusammensetzung oder Struktur des Objekts beinhalten und diese Informationen können bei der Erzeugung des ersten weiteren Bildes berücksichtigen.
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Der zeitliche Abstand kann dabei beispielsweise ein zeitlicher Abstand zwischen erstem Endzeitpunkt und zweitem Startzeitpunkt sein, falls es sich bei der ersten Aufnahmezeit und der zweiten Aufnahmezeit um entsprechende Zeiträume handelt. Alternativ können andere Referenzzeitpunkte verwendet werden, beispielsweise der zeitliche Abstand zwischen erstem Startzeitpunkt und zweitem Startzeitpunkt und so weiter.
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Anders ausgedrückt wäre, unter der Annahme, dass das Objekt zwischen der ersten Aufnahmezeit und der zweiten Aufnahmezeit völlig unverändert ist und das Modell völlig exakt wäre, zu erwarten, dass das zweite Bild gleich dem weiteren ersten Bild ist. Dies ist jedoch im Allgemein nicht der Fall. Abgesehen davon, dass das Modell im Allgemeinen auf Annahmen beruht, die nicht notwendigerweise exakt zutreffen, können sich das erste und das zweite Bild beispielsweise auch in weiteren Aspekten voneinander unterscheiden. Beispielsweise können sich einzelne Bestandteile des Objekts, etwa Weichteilgewebe, bewegen und/oder es kann ein Werkzeug, wie etwa ein Katheter oder eine Biopsienadel oder dergleichen, in das Objekt eingeführt werden und/oder es kann ein weiteres Kontrastmittel zur Erzeugung des zweiten Bildes verabreicht werden und so weiter. Daher unterscheidet sich das weitere erste Bild im Allgemeinen von dem zweiten Bild auch unter der Annahme, dass das Modell die reale zeitliche Entwicklung des Kontrastmittels vollständig korrekt wiedergibt.
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Das erste und/oder das zweite Bild können auch vorverarbeitete Bilder sein, beispielsweise können Segmentierungsalgorithmen basierend auf entsprechenden Rohbildern durchgeführt werden, um das erste und/oder zweite Bild zu erzeugen. Ist das erste Bild beispielsweise ein segmentiertes Bild, so wird das weitere erste Bild beispielsweise ebenfalls als segmentiertes Bild erzeugt.
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In dem erfindungsgemäßen Bildgebungsverfahren tritt das bei der Erzeugung des ersten Bildes vorliegende Kontrastmittel als unerwünschter Rückstand bei der Erzeugung des zweiten Bildes auf. Insbesondere wird dieses Kontrastmittel nicht gezielt zur Erzeugung des zweiten Bildes eingesetzt. Demzufolge ist in dem zweiten weiteren Bild der Einfluss des Kontrastmittels wenigstens zum Teil kompensiert. Dies betrifft allerdings nicht notwendigerweise, und vorzugsweise nicht, ein eventuell zur Erzeugung des zweiten Bildes eingesetztes weiteres Kontrastmittel. Sofern nicht anders erwähnt, wird im Folgenden das bei der Erzeugung des ersten Bildes vorliegende Kontrastmittel als Kontrastmittel bezeichnet und das zur Erzeugung des zweiten Bildes gegebenenfalls gezielt eingesetzte Kontrastmittel wird als weiteres Kontrastmittel bezeichnet. Dies schließt es jedoch nicht aus, dass es sich bei dem Kontrastmittel und dem weiteren Kontrastmittel um dieselbe Substanz handelt.
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Die Kompensation des Einflusses des Kontrastmittels kann in verschiedener Weise erfolgen. Beispielsweise können in dem weiteren zweiten Bild Bereiche, die ausweislich des Weiteren ersten Bildes auf das Vorhandensein des Kontrastmittels zurückgehen, markiert werden, so dass ein Benutzer dies bei der Bewertung des weiteren zweiten Bildes berücksichtigen kann. Die Kompensation wird also in diesem Fall beispielsweise durch die Bereitstellung der zusätzlichen Informationen, bei welchen Bildbereichen des weiteren zweiten Bildes es sich um möglicherweise Kontrastmittelrückstände des zur Erzeugung des ersten Bildes eingesetzten Kontrastmittels handelt, realisiert. Die Kompensation kann aber auch derart erfolgen, dass Bereiche in dem zweiten Bild, welche auf das Vorhandensein des Kontrastmittels zurückgehen, aus dem zweiten Bild entfernt werden, um das weitere zweite Bild zu erzeugen. Diese Bereiche können in dem weiteren zweiten Bild beispielsweise an ihre jeweilige Umgebung angeglichen oder durch einen aus Referenzaufnahmen bekannten Bildbereich ersetzt werden.
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Die Kompensation kann aber auch derart erfolgen, dass das zweite Bild von dem weiteren ersten Bild subtrahiert wird beziehungsweise umgekehrt, so dass Bereiche, die auf das Vorhandensein des Kontrastmittels zurückgehen, aus dem zweiten Bild entfernt werden, wohingegen andere Unterschiede zwischen dem ersten und dem zweiten Bild beziehungsweise dem weiteren ersten Bild und dem zweiten Bild auch im weiteren zweiten Bild erhalten bleiben, etwa Veränderungen aufgrund der Einführung eines Werkzeugs oder der Gabe des weiteren Kontrastmittels. Mit anderen Worten kann das weitere erste Bild beispielsweise anstelle des ersten Bildes als Maskenbild in einem Subtraktionsbildgebungsverfahren, insbesondere einem Subtraktionsangiographieverfahren, eingesetzt werden.
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Durch das erfindungsgemäße Bildgebungsverfahren können also unerwünschte Einflüsse des Kontrastmittels, welches beim Erzeugen des ersten Bildes verwendet wurde, in dem zweiten Bild beziehungsweise in dem weiteren zweiten Bild reduziert werden. Durch die Erfindung wird es daher insbesondere ermöglicht, in kürzeren Abständen hintereinander Bilder des Objekts zu erzeugen, wobei der Einfluss des jeweiligen Kontrastmittels, insbesondere bei der Verrechnung mit nachfolgenden Bildern, beispielsweise einer Subtraktion, vermieden werden kann.
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Bei dem Bildgebungsverfahren handelt es sich beispielsweise um ein röntgenbasiertes Bildgebungsverfahren, insbesondere um ein Angiographieverfahren.
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In verschiedenen Ausgestaltungsformen des Bildgebungsverfahrens bildet das zweite Bild das zur Erzeugung des zweiten Bildes verwendete weitere Kontrastmittel ab. Wie oben für das Kontrastmittel erwähnt, ist auch der Schritt der Verabreichung des weiteren Kontrastmittels nicht Teil des Bildgebungsverfahrens.
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Demzufolge bildet das zweite Bild sowohl das weitere Kontrastmittel als auch unerwünschte Rückstände des Kontrastmittels ab. Durch die wenigstens teilweise Kompensation des Einflusses des Kontrastmittels kann der Einfluss des weiteren Kontrastmittels, insbesondere der erwünschte Einfluss des weiteren Kontrastmittels auf das zweite Bild, zuverlässiger analysiert werden.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform betrifft das Modell eine räumliche Verteilung und/oder Konzentration des Kontrastmittels als Funktion der Zeit.
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Die zeitliche Entwicklung des Kontrastmittels entspricht also einer zeitlichen Veränderung der räumlichen Verteilung und/oder Konzentration.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Bildgebungsverfahrens wird ein Differenzbild durch Subtraktion des weiteren ersten Bildes von dem zweiten Bild oder des zweiten Bildes von dem weiteren ersten Bild erzeugt. Das weitere zweite Bild wird abhängig von dem Differenzbild erzeugt oder entspricht dem Differenzbild.
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Das Bildgebungsverfahren kann also in diesen Ausführungsformen auch als Subtraktionsbildgebungsverfahren bezeichnet werden. Dabei findet insbesondere die oben erwähnte Gabe oder Verabreichung des weiteren Kontrastmittels zur Erzeugung des zweiten Bildes statt. Werden durch die Gabe des zweiten Kontrastmittels Gefäßstrukturen in dem zweiten Bild hervorgehoben, so handelt es sich bei dem Bildgebungsverfahren insbesondere um ein Subtraktionsangiographieverfahren.
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Die Erfindung erweist sich hier als besonders vorteilhaft, da das Prinzip der Subtraktionsbildgebung auf der Annahme beruht, dass in dem entsprechenden Maskenbild keine anatomischen Strukturen durch ein Kontrastmittel hervorgehoben sind, sondern nur in dem später aufgenommenen Objektbild, das auch als Fill-Bild bezeichnet wird.
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In diesem Zusammenhang ist das Kontrastmittel also sowohl in dem ersten Bild als auch in dem zweiten Bild unerwünscht. Würde das erste Bild als Maskenbild verwendet, so würde das Kontrastmittel in dem resultierenden Differenzbild nur unzureichend kompensiert, da die zeitliche Entwicklung nicht berücksichtigt würde.
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In weiteren Ausgestaltungsformen des Bildgebungsverfahrens können zwischen der Erzeugung des ersten Bildes und der Erzeugung des zweiten Bildes auch weitere Bilder des Objekts mittels der Bildgebungsvorrichtung oder einer weiteren Bildgebungsvorrichtung erzeugt werden.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist das Bildgebungsvorrichtung als Verfahren zur Subtraktionsbildgebung, insbesondere zur Subtraktionsangiographie, ausgestaltet. Das weitere erste Bild entspricht dabei einem Maskenbild der Subtraktionsbildgebung, insbesondere wird das weitere erste Bild als Maskenbild verwendet. Das zweite Bild entspricht einem Objektbild der Subtraktionsbildgebung, wird insbesondere also als Objektbild verwendet, wobei das Objektbild im Falle einer Subtraktionsangiographie auch als Gefäßbild bezeichnet wird.
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In solchen Ausführungsformen findet also insbesondere die Gabe des weiteren Kontrastmittels zur Erzeugung des zweiten Bildes statt.
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Während das Maskenbild also statische Strukturen oder Hintergrundstrukturen, etwa Skelettstrukturen oder dergleichen, sowie unerwünschte Rückstände des Kontrastmittels unter Berücksichtigung der zeitlichen Entwicklung des Kontrastmittels zeigt, zeigt es jedoch nicht das weitere Kontrastmittel. Das Gefäßbild dagegen zeigt sowohl die statischen Strukturen des Maskenbilds, als auch das weitere Kontrastmittel, also beispielsweise hervorgehobene Gefäßstrukturen, und die modifizierten Rückstände des Kontrastmittels gemäß der zeitlichen Entwicklung.
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Durch die Verwendung des weiteren ersten Bildes und nicht etwa des ersten Bildes als Maskenbild, können die modifizierten unerwünschten Rückstände des Kontrastmittels in dem zweiten Bild kompensiert werden.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform wird das erste Bild segmentiert, insbesondere mittels der wenigstens einen Recheneinheit. Das weitere erste Bild und/oder das weitere zweite Bild wird basierend auf dem segmentierten ersten Bild erzeugt.
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Durch das Segmentieren werden insbesondere verschiedene Bereiche in dem ersten Bild identifiziert, die zu verschiedenen Arten von Strukturen, Geweben oder dergleichen zugeordnet werden können.
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Um das weitere erste Bild zu erzeugen, können also beispielsweise Bereiche in dem segmentierten ersten Bild, welche gemäß der Segmentierung dem Kontrastmittel entsprechen, der zeitlichen Entwicklung gemäß dem Modell unterworfen werden. Zur Erzeugung des weiteren zweiten Bildes können beispielsweise gemäß der Segmentierung identifizierte statische Strukturen des segmentierten ersten Bildes zur Bildregistrierung ausgenutzt werden.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform beinhaltet es das Erzeugen des weiteren ersten Bildes, einen das Kontrastmittel darstellenden ersten Bereich des segmentierten ersten Bildes abhängig von dem Modell gemäß der zeitlichen Entwicklung des Kontrastmittels von der ersten Aufnahmezeit bis zu der zweiten Aufnahmezeit zu modifizieren.
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Das weitere erste Bild enthält dann insbesondere anstelle des das Kontrastmittel darstellenden ersten Bereichs den entsprechend des Modells modifizierten ersten Bereich. So kann das Modell zielgerichtet auf Bereiche des Kontrastmittels angewendet werden, wodurch die zeitliche Entwicklung des Kontrastmittels in dem weiteren ersten Bild genauer wird. Andere Bereiche des segmentierten ersten Bildes, die nicht das Kontrastmittel darstellen, können gemäß anderer Modelle oder gar nicht modifiziert werden, um das weitere erste Bild zu erzeugen.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform wird das zweite Bild segmentiert und ein zweiter Bereich in dem segmentierten zweiten Bild wird bestimmt, der dem modifizierten ersten Bereich des ersten Bildes entspricht. Um das weitere zweite Bild zu erzeugen, wird der zweite Bereich aus dem segmentierten zweiten Bild entfernt oder teilweise entfernt.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform wird ein weiterer erster Bereich des segmentierten ersten Bildes bestimmt, der einer stationären anatomischen Struktur, auch als statische anatomische Struktur bezeichnet, entspricht. Das zweite Bild wird segmentiert und ein weiterer zweiter Bereich des segmentierten zweiten Bildes wird bestimmt, welcher der stationären anatomischen Struktur entspricht. Abhängig von dem weiteren ersten Bereich und dem weiteren zweiten Bereich wird eine Transformation zur Bildregistrierung bestimmt, insbesondere mittels der wenigstens einen Recheneinheit. Das weitere zweite Bild wird abhängig von der Transformation erzeugt.
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Für Anwendungsfälle oder Anwendungssituationen, die sich bei dem Verfahren ergeben können und die hier nicht explizit beschrieben sind, kann vorgesehen sein, dass gemäß dem Verfahren eine Fehlermeldung und/oder eine Aufforderung zur Eingabe einer Nutzerrückmeldung ausgegeben und/oder eine Standardeinstellung und/oder ein vorbestimmter Initialzustand eingestellt wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Bildgebungsvorrichtung angegeben. Die Bildgebungsvorrichtung weist eine Bildgebungsmodalität auf, die dazu eingerichtet ist, zu einer ersten Aufnahmezeit ein erstes Bild zu erzeugen, welches ein abzubildendes Objekt darstellt, und zu einer zweiten Aufnahmezeit, die nach der ersten Aufnahmezeit liegt, ein zweites Bild zu erzeugen, welches das abzubildende Objekt darstellt. Die Bildgebungsvorrichtung weist wenigstens eine Recheneinheit auf, die dazu eingerichtet ist, basierend auf dem ersten Bild unter Verwendung eines vorgegebenen Modells betreffend eine zeitliche Entwicklung eines beim Erzeugen des ersten Bildes im abzubildenden Objekt vorliegenden Kontrastmittels ein weiteres erstes Bild zu erzeugen, welches die zeitliche Entwicklung des Kontrastmittels von der ersten Aufnahmezeit bis zu der zweiten Aufnahmezeit berücksichtigt. Die wenigstens eine Recheneinheit ist dazu eingerichtet, abhängig von dem zweiten Bild und dem weiteren ersten Bild ein weiteres zweites Bild zu erzeugen, in dem ein Einfluss des Kontrastmittels auf das zweite Bild wenigstens teilweise kompensiert ist.
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Die Bildgebungsmodalität kann eine oder mehrere Steuereinheiten aufweisen, wobei die wenigstens eine Recheneinheit die wenigstens eine Steuereinheit enthalten kann oder teilweise enthalten kann oder umgekehrt.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform der Bildgebungsvorrichtung ist die Bildgebungsmodalität als röntgenbasierte Bildgebungsmodalität ausgestaltet.
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Mit anderen Worten beinhaltet die Bildgebungsmodalität eine Röntgenquelle und eine röntgensensitive Sensoreinheit.
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Weitere Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Bildgebungsvorrichtung folgen unmittelbar aus den verschiedenen Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und umgekehrt. Insbesondere lassen sich einzelne Merkmale und entsprechende Erläuterungen sowie Vorteile bezüglich der verschiedenen Ausführungsformen zu dem erfindungsgemäßen Verfahren analog auf entsprechende Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Bildgebungsvorrichtung übertragen. Insbesondere ist die erfindungsgemäße Bildgebungsvorrichtung zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet oder programmiert. Insbesondere führt die erfindungsgemäße Bildgebungsvorrichtung das erfindungsgemäße Verfahren durch.
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Unter einer Recheneinheit kann insbesondere ein Datenverarbeitungsgerät verstanden werden, das einen Verarbeitungsschaltkreis enthält. Die Recheneinheit kann also insbesondere Daten zur Durchführung von Rechenoperationen verarbeiten. Darunter fallen gegebenenfalls auch Operationen, um indizierte Zugriffe auf eine Datenstruktur, beispielsweise eine Umsetzungstabelle, LUT (englisch: „look-up table“), durchzuführen.
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Die Recheneinheit kann insbesondere einen oder mehrere Computer, einen oder mehrere Mikrocontroller und/oder einen oder mehrere integrierte Schaltkreise enthalten, beispielsweise eine oder mehrere anwendungsspezifische integrierte Schaltungen, ASIC (englisch: „application-specific integrated circuit“), eines oder mehrere feldprogrammierbare Gate-Arrays, FPGA, und/oder eines oder mehrere Einchipsysteme, SoC (englisch: „system on a chip“). Die Recheneinheit kann auch einen oder mehrere Prozessoren, beispielsweise einen oder mehrere Mikroprozessoren, eine oder mehrere zentrale Prozessoreinheiten, CPU (englisch: „central processing unit“), eine oder mehrere Grafikprozessoreinheiten, GPU (englisch: „graphics processing unit“) und/oder einen oder mehrere Signalprozessoren, insbesondere einen oder mehrere Digitalsignalprozessoren, DSP, enthalten. Die Recheneinheit kann auch einen physischen oder einen virtuellen Verbund von Computern oder sonstigen der genannten Einheiten beinhalten.
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In verschiedenen Ausführungsbeispielen beinhaltet die Recheneinheit eine oder mehrere Hardware- und/oder Softwareschnittstellen und/oder eine oder mehrere Speichereinheiten.
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Eine Speichereinheit kann als flüchtiger Datenspeicher, beispielsweise als dynamischer Speicher mit wahlfreiem Zugriff, DRAM (englisch: „dynamic random access memory“) oder statischer Speicher mit wahlfreiem Zugriff, SRAM (englisch: „static random access memory“), oder als nicht-flüchtiger Datenspeicher, beispielsweise als Festwertspeicher, ROM (englisch: „read-only memory“), als programmierbarer Festwertspeicher, PROM (englisch: „programmable read-only memory“), als löschbarer programmierbarer Festwertspeicher, EPROM (englisch: „erasable programmable read-only memory“), als elektrisch löschbarer programmierbarer Festwertspeicher, EEPROM (englisch: „electrically erasable programmable read-only memory“), als Flash-Speicher oder Flash-EEPROM, als ferroelektrischer Speicher mit wahlfreiem Zugriff, FRAM (englisch: „ferroelectric random access memory“), als magnetoresistiver Speicher mit wahlfreiem Zugriff, MRAM (englisch: „magnetoresistive random access memory“) oder als Phasenänderungsspeicher mit wahlfreiem Zugriff, PCRAM (englisch: „phase-change random access memory“), ausgestaltet sein.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Computerprogramm mit Befehlen angegeben. Bei Ausführung des Computerprogramms durch eine erfindungsgemäße Bildgebungsvorrichtung, insbesondere die wenigstens eine Recheneinheit, veranlassen die Befehle die Bildgebungsvorrichtung dazu, ein erfindungsgemäßes Bildgebungsverfahren auszuführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein computerlesbares Speichermedium angegeben, welches ein Computerprogramm gemäß der Erfindung speichert.
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Das Computerprogramm und das computerlesbare Speichermedium können als entsprechende Computerprogrammprodukte mit den Befehlen aufgefasst werden.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen können nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen von der Erfindung umfasst sein. Es können insbesondere auch Ausführungen und Merkmalskombinationen von der Erfindung umfasst sein, die nicht alle Merkmale eines ursprünglich formulierten Anspruchs aufweisen. Es können darüber hinaus Ausführungen und Merkmalskombinationen von der Erfindung umfasst, die über die in den Rückbezügen der Ansprüche dargelegten Merkmalskombinationen hinausgehen oder von diesen abweichen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand konkreter Ausführungsbeispiele und zugehöriger schematischer Zeichnungen näher erläutert. In den Figuren können gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen sein. Die Beschreibung gleicher oder funktionsgleicher Elemente wird gegebenenfalls nicht notwendigerweise bezüglich verschiedener Figuren wiederholt.
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In den Figuren zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bildgebungsvorrichtung;
- 2 ein schematisches Ablaufdiagramm einer beispielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bildgebungsverfahrens; und
- 3 ein Ablaufdiagramm einer weiteren beispielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bildgebungsverfahrens.
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1 zeigt schematisch eine beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bildgebungsvorrichtung 1 mit einer Bildgebungsmodalität 3, die beispielsweise als röntgenbasierte Bildgebungsmodalität mit einer Röntgenquelle 4 und einem Röntgensensor 5 ausgestaltet sein kann und gegebenenfalls eine Patientenliege 2 aufweisen kann. Die Bildgebungsvorrichtung 1 weist eine Recheneinheit 6 auf, die in verschiedenen Ausführungsformen auch repräsentativ für zwei oder mehr Recheneinheiten stehen kann.
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Die Bildgebungsvorrichtung 1 ist insbesondere dazu eingerichtet, ein erfindungsgemäßes Bildgebungsverfahren durchzuführen. Ein Ablaufdiagramm für ein solches Bildgebungsverfahren in einer beispielhaften Ausführungsform ist in 2 dargestellt.
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Dabei wird in einem Schritt 201 zu einer ersten Aufnahmezeit mittels der Bildgebungsmodalität 3 ein erstes Bild B1 erzeugt, welches ein abzubildendes Objekt darstellt, beispielsweise ein Organ. In Schritt 202 wird mittels der Bildgebungsmodalität 3 zu einer zweiten Aufnahmezeit, die nach der ersten Aufnahmezeit liegt, ein zweites Bild B2 erzeugt, welches ebenfalls das abzubildende Objekt darstellt.
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Im Beispiel der 2 bildet das erste Bild B1 Rückstände 8 eines Kontrastmittels ab. Das Kontrastmittel kann zur Erzeugung des ersten Bildes B1 gezielt eingesetzt worden sein oder es kann sich um unerwünschte Kontrastmittelrückstände aus einer vorhergehenden Bilderzeugung handeln. Zwischen dem ersten Aufnahmezeitraum und dem zweiten Aufnahmezeitraum ist das Kontrastmittel einer zeitlichen Entwicklung unterworfen, so dass sich die räumliche Verteilung und/oder Konzentration des Kontrastmittels in dem Objekt verändert. Dementsprechend bildet das zweite Bild B2 modifizierte Rückstände 10 des Kontrastmittels ab. Die Rückstände 8 und die modifizierten Rückstände 10 des Kontrastmittels unterscheiden sich dabei durch die zeitliche Entwicklung der räumlichen Verteilung und/oder Konzentration des Kontrastmittels.
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Zudem wurde im vorliegenden Beispiel der 2 zur Erzeugung des zweiten Bildes B2 gezielt ein weiteres Kontrastmittel eingesetzt, so dass das zweite Bild B2 eine durch das weitere Kontrastmittel hervorgehobene Gefäßstruktur 11 zeigt.
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Im Schritt 203 erzeugt die Recheneinheit 3 basierend auf dem ersten Bild B1 ein weiteres erstes Bild B1' unter Verwendung eines vorgegebenen Modells, welche die zeitliche Entwicklung des Kontrastmittels, welches zu den Rückständen 8, 10 führt, von der ersten Aufnahmezeit bis zur zweiten Aufnahmezeit berücksichtigt. Dementsprechend zeigt das erste weitere Bild B1' ebenfalls modifizierte Rückstände 9 des Kontrastmittels. Würde das vorgegebene Modell die zeitliche Entwicklung des Kontrastmittels exakt wiedergeben, so wären die modifizierten Rückstände 9 im ersten weiteren Bild B1' identisch zu den modifizierten Rückständen 10 im zweiten Bild B2. Jedenfalls entsprechen die modifizierten Rückstände 9 wenigstens näherungsweise den modifizierten Rückständen 10 im zweiten Bild B2.
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Im Schritt 204 erzeugt die Recheneinheit 3 basierend auf dem weiteren ersten Bild B1' und dem zweiten Bild B2 ein weiteres zweites Bild B2', in dem der Einfluss des Kontrastmittels, das zu den Rückständen 8, 10 führt, wenigstens teilweise kompensiert ist. Dazu kann beispielsweise die Recheneinheit 3 das weitere erste Bild B1' als Maskenbild verwenden und von dem zweiten Bild B2 subtrahieren. Im resultierenden weiteren zweiten Bild B2' ist daher nach wie vor die Gefäßstruktur 11 dargestellt, die Rückstände 10 des Kontrastmittels sind jedoch eliminiert oder teilweise eliminiert.
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In 3 ist ein Ablaufdiagramm einer weiteren beispielhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bildgebungsverfahrens dargestellt.
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In den Schritten 301 und 302 werden das erste Bild B1 und das zweite Bild B2 erzeugt, wie bezüglich der 2 erläutert. In der Ausführungsform der 3 wird in Schritt 304 das erste Bild B1 segmentiert, so dass ein segmentiertes erstes Bild B1'' resultiert und in einem Schritt 304 wird das zweite Bild B2 segmentiert, so dass ein zweites segmentiertes Bild B2'' resultiert.
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In dem segmentierten ersten Bild B1'' sind verschiedene Bildbereiche, auch als Segmente bezeichnet, identifiziert worden, die auch einen Bereich beinhalten, welcher den Rückständen 8 des Kontrastmittels entspricht. Analog sind entsprechende Bereiche beziehungsweise Segmente auch in dem zweiten segmentierten Bild B2'' identifiziert worden. So kann beispielsweise das segmentierte zweite Bild B2'' Bereiche enthalten, die den Rückständen 10 des Kontrastmittels entsprechen, Bereiche, die der Gefäßstruktur 11, also insbesondere dem weiteren Kontrastmittel, entsprechen und so weiter. Beispielsweise können sowohl das erste als auch das zweite segmentierte Bild B1'', B2'' Bereiche oder Segmente beinhalten, die statischen Strukturen, beispielsweise Skelettstrukturen, entsprechen. Die jeweilige Position dieser statischen Strukturen kann in Schritt 305 durch die Recheneinheit 3 abgeglichen werden, um eine Transformation 7 zur Bildregistrierung zu erzeugen.
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Die Recheneinheit 3 erzeugt in Schritt 306 außerdem das weitere erste Bild B1' basierend auf dem segmentierten ersten Bild B1''. Dazu kann die Recheneinheit 3 insbesondere das Modell gezielt auf die Bereiche oder Segmente anwenden, welche die Rückstände 8 des Kontrastmittels spezifizieren.
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Im Schritt 307 erzeugt die Recheneinheit 3 basierend auf dem weiteren ersten Bild B1' und dem segmentierten zweiten Bild B2'', etwa durch Subtraktion wie oben bezüglich 2 beschrieben, das weitere zweite Bild B2', indem die Rückstände 10 des Kontrastmittels teilweise oder vollständig entfernt oder kompensiert sind.
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Wie beschrieben, insbesondere anhand der Figuren, ermöglicht es die Erfindung, den Einfluss unerwünschter Kontrastmittelrückstände in einem Bildgebungsverfahren zu reduzieren.
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In manchen Ausführungsformen kann die Erfindung auch angewendet werden, um beispielsweise aus Röntgenaufnahmen mit einer einzelnen Strahlungsenergie oder aus spektralen Computertomographieaufnahmen oder aus Kegelstrahlcomputertomographieaufnahmen eine Verteilung von kontrastverstärkenden Materialien, die ebenfalls als Kontrastmittel bezeichnet werden können, etwa von injizierten röntgendichten Embolisationskügelchen, zu extrahieren.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- D. Lesage at al: „A review of 3D vessel lumen segmentation techniques: Models, features and extraction schemes“, medical image analysis 13 (6), 2009, 819-845 [0005]