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Die Erfindung betrifft ein System zum Anbinden einer Maschine an eine Fertigungslinie, mit welchem eine automatische Konfiguration und Steuerung der entsprechenden Maschine über eine Steuerungseinheit der Fertigungslinie ermöglicht wird, und eine Fertigungslinie, welche wenigstens ein derartiges System aufweist.
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Eine Fertigungslinie ist ein Produktionssystem, in dem mehrere Bearbeitungsstationen, insbesondere Maschinen beziehungsweise Maschinenmodule, durch Materialflusssysteme verbunden sind, wobei zum Ausgleich von Taktunterschieden, Rüstzeiten oder kurzfristigen Störungen an Einzelkomponenten auch Pufferstrecken integriert sein können.
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Zur Steuerung der einzelnen Bearbeitungsstationen beziehungsweise Maschinen weisen Fertigungslinien dabei weiter für gewöhnlich Steuerungseinheiten zum Steuern der Fertigungslinie auf, in welche ein entsprechendes Steuerungsprogramm beziehungsweise eine entsprechende Steuerungssoftware integriert beziehungsweise implementiert ist.
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Dabei müssen die einzelnen Maschinen so miteinander verknüpft beziehungsweise verbunden werden, dass die einzelnen Maschinen nach der Verknüpfung als Fertigungslinie funktionieren. Als nachteilig erweist sich hierbei jedoch, dass die einzelnen Maschinen für gewöhnlich einzeln an die Steuerungseinheit angebunden werden müssen, wobei die einzelnen Maschinen zum Teil auch händisch an den entsprechenden Fertigungsprozess angepasst und konfiguriert werden müssen. So ist die Anbindung einer Maschine herstellerspezifisch, zumal beispielsweise unterschiedliche Hersteller von Maschinen unterschiedliche Schnittstellen zur Anbindung verwenden. Hierdurch wird ferner auch ein Herstellerwechsel, das heißt ein Austausch einer Maschine durch eine vergleichbare Maschine eines anderen Herstellers erschwert. Folglich besteht Bedarf an verbesserten Verfahren zur Anbindung wenigstens einer Maschine an eine Fertigungslinie.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2008 061 721 A1 ist ein Administrationssystem bekannt, welches einen separaten ersten Zentralserver und zumindest eine separate erste Automatisierungskomponente sowie ein erstes Kommunikationsnetzwerk aufweist, wobei der erste Zentralserver mittels des Kommunikationsnetzwerkes mit der ersten Automatisierungskomponente derart in Verbindung steht, dass eine Kommunikation zwischen Zentralserver und Automatisierungskomponente herstellbar ist. Dabei ist weiter ein separater erster Zwischenserver vorgesehen, wobei der erste Zwischenserver mittels eines zweiten Kommunikationsnetzwerkes mit der ersten Automatisierungskomponente derart in Verbindung steht, dass eine Kommunikation zwischen dem ersten Zwischenserver und der ersten Automatisierungskomponente realisierbar ist, wobei der erste Zentralserver mittels des ersten Kommunikationsnetzwerkes mit dem ersten Zwischenserver derart in Verbindung steht, dass eine Kommunikation zwischen dem ersten Zentralserver und dem Zwischenserver realisiert ist.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes System zum Anbinden einer Maschine an eine Fertigungslinie anzugeben.
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Die Aufgabe wird mit einem System zum Anbinden einer Maschine an eine Fertigungslinie gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren.
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Offenbarung der Erfindung
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein System zum Anbinden einer Maschine an eine Fertigungslinie, wobei das System eine Maschine und eine separate Steuer- und/oder Konfigurationseinheit, welche zum Steuern und/oder Konfigurieren der Maschine ausgebildet ist, aufweist, wobei die Steuer- und/oder Konfigurationseinheit ausgebildet ist, über ein erstes Netzwerk mit der Maschine zu kommunizieren, und wobei die Steuer- und/oder Konfigurationseinheit ausgebildet ist, in eine Steuerungseinheit einer Fertigungslinie integriert zu werden.
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Unter den Begriff Maschine werden hierbei allgemein einzelne Maschinen und einzelne Maschinenmodule subsummiert.
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Dass das System dabei eine separate Steuer- und/oder Konfigurationseinheit aufweist bedeutet dabei, dass es sich bei der Steuer- und/oder Konfigurationseinheit um eine physisch von der Maschine getrennte Einheit handelt. Dabei kann die Steuer- und/oder Konfigurationseinheit beispielsweise durch auf einem Datenträger beziehungsweise in einem Speicher hinterlegten und durch einen Prozessor ausführbaren Code realisiert werden, wobei der Code zur Anbindung auf die Steuerungseinheit einer Fertigungslinie geladen werden kann.
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Dass die Steuer- und/oder Konfigurationseinheit ferner ausgebildet ist, über ein erstes Netzwerk mit der Maschine zu kommunizieren, bedeutet zudem, dass die Steuer- und/oder Konfigurationseinheit derart ausgebildet ist und insbesondere eine entsprechende, herstellerspezifische Schnittstelle aufweist, dass eine Kommunikation, insbesondere eine Datenkommunikation zwischen der Steuer- und/oder Konfigurationseinheit und der Maschine ermöglicht wird.
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Durch eine derartige Steuer- und/oder Konfigurationseinheit wird die Anbindung der entsprechenden Maschine an die Fertigungslinie erheblich vereinfacht, wobei der Anteil an hierzu notwendigen händischen Tätigkeiten erheblich reduziert werden kann, zumal die Maschine auf einfache Art und Weise durch Integration der Steuer- und/oder Konfigurationseinheit in die Steuerungseinheit der Fertigungslinie angebunden werden kann. Dies wiederum resultiert in kürzeren Anpassungs- und Rüstzeiten der entsprechenden Fertigungslinie. Auch wird die Anbindung von Maschinen unterschiedlicher Hersteller sowie der Austausch einer Maschine mit einer vergleichbaren Maschine eines anderen Herstellers erheblich vereinfacht, zumal unabhängig vom jeweiligen Hersteller immer nur die entsprechende Steuer- und/oder Konfigurationseinheit in die Steuerungseinheit der Fertigungslinie integriert beziehungsweise aufgenommen werden muss.
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Insgesamt wird somit ein verbessertes System zum Anbinden einer Maschine an eine Fertigungslinie angegeben.
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Bei dem ersten Netzwerk kann es sich dabei um ein IP-Netzwerk handeln.
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Bei einem IP-Netzwerk handelt es sich um ein Netzwerk auf Grundlage des IP-Protokolls, wobei einzelnen Einheiten in dem IP-Netzwerk jeweils eine eindeutige IP-Adresse zugeordnet wird.
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Dass dabei jeder Einheit in dem Netzwerk jeweils eine eindeutige IP-Adresse zugeordnet wird hat den Vorteil, dass Kommunikationen zwischen den einzelnen Einheiten, beispielsweise der Steuer- und/oder Konfigurationseinheit und der Maschine auf einfache Art und Weise gesteuert und zu einem späteren Zeitpunkt nachvollzogen werden können.
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Dabei, dass das erste Netzwerk ein IP-Netzwerk ist, handelt es sich jedoch nur um eine mögliche Ausführungsform. So kann es sich bei dem ersten Netzwerk auch um jede andere geeignete Art von Kommunikationsnetzwerk handeln.
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Mit einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird auch eine Fertigungslinie angegeben, wobei die Fertigungslinie wenigstens ein obenstehendes System zum Anbinden einer Maschine an eine Fertigungslinie und eine Steuerungseinheit zum Steuern der Fertigungslinie, in welche die Steuer- und/oder Konfigurationseinheit des wenigstens einen Systems integriert ist, aufweist.
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Eine derartige Fertigungslinie hat den Vorteil, dass diese wenigstens ein verbessertes System zum Anbinden einer Maschine an die Fertigungslinie aufweist. Das wenigstens eine verbesserte System zum Anbinden einer Maschine an die Fertigungslinie weist dabei eine Steuer- und/oder Konfigurationseinheit auf, durch welche die Anbindung der entsprechenden Maschine an die Fertigungslinie erheblich vereinfacht wird, wobei der Anteil an hierzu notwendigen händischen Tätigkeiten erheblich reduziert werden kann, zumal die Maschine auf einfache Art und Weise durch Integration der Steuer- und/oder Konfigurationseinheit in die Steuerungseinheit der Fertigungslinie angebunden werden kann. Dies wiederum resultiert in kürzeren Anpassungs- und Rüstzeiten der Fertigungslinie. Auch wird die Anbindung von Maschinen unterschiedlicher Hersteller sowie der Austausch einer Maschine mit einer vergleichbaren Maschine eines anderen Herstellers erheblich vereinfacht, zumal unabhängig vom jeweiligen Hersteller immer nur die entsprechende Steuer- und/oder Konfigurationseinheit in die Steuerungseinheit der Fertigungslinie integriert beziehungsweise aufgenommen werden muss.
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Dabei kann die Steuerungseinheit weiter ein Steuerprogramm aufweisen, wobei die Steuer- und/oder Konfigurationseinheit des wenigstens einen Systems ausgebildet ist, über eine Standardschnittstelle mit dem Steuerprogramm zu kommunizieren.
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Eine Schnittstelle stellt allgemein einen logischen Übergangspunkt innerhalb eines Systems dar, wobei durch die Schnittstelle der Austausch von Kommandos und Daten zwischen verschiedenen Prozessen und Komponenten ermöglicht und geregelt wird.
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Unter Standardschnittstelle wird hierbei eine einheitliche, für alle Hersteller von Maschinen gleiche beziehungsweise gemeinsame Schnittstelle verstanden.
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Durch eine derartige einheitliche beziehungsweise Standardschnittstelle wird die Anbindung von Maschinen an die Fertigungslinie weiter vereinfacht. Zudem ermöglicht eine derartige, für alle Hersteller gleiche Standardschnittstelle eine schnellere Datenauswertung und Gesamtprozessoptimierung und somit eine effizientere Produktion, wobei die Standardschnittstelle auch als einheitliche Schnittstelle zur Produktübergabe und Produktverfolgung verwendet werden kann.
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Bei der Standardschnittstelle kann es sich beispielsweise um eine virtuelle Schnittstelle innerhalb der Steuerungseinheit handeln.
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Eine Kommunikation basierend auf einer virtuellen Schnittstelle hat dabei den Vorteil, dass mit Hilfe der virtuellen Schnittstelle Daten zwischen verschiedenen Software-Komponenten innerhalb der Steuerungseinheit transportiert werden können.
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Zudem kann die Steuerungseinheit weiter eine Orchestrierungseinheit, welche ausgebildet ist, die Steuer- und/oder Konfigurationseinheit des wenigstens einen Systems zu orchestrieren, aufweisen.
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Unter Orchestrierung wird dabei die automatisierte Konfiguration, Verwaltung und Koordinierung von Computersystemen, Anwendungen und Services verstanden.
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Eine entsprechende automatische Konfiguration der Steuer- und/oder Konfigurationseinheit hat dabei den Vorteil, dass die ansonsten hierfür notwendigen händischen Tätigkeiten entfallen, wodurch die Anbindung von Maschinen an die Fertigungslinie weiter vereinfacht wird. Zudem wird eine leichtere Adaption des durch die Fertigungslinie realisierten Fertigungsprozesses ermöglicht und kann die Konfiguration gleicher Maschinen erheblich vereinfacht werden.
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Ferner kann die Steuerungseinheit weiter auch eine Befehlseinheit, welche ausgebildet ist, Befehle an die Maschine des wenigstens einen Systems über die Steuer- und/oder Konfigurationseinheit des entsprechenden Systems auszugeben, und/oder eine Dateneinheit, welche ausgebildet ist, Daten über den Betrieb der Maschine des wenigstens einen Systems über die Steuer- und/oder Konfigurationseinheit des entsprechenden Systems zu sammeln, aufweisen.
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Unter Befehlseinheit wird dabei eine Einheit verstanden, welche ausgebildet ist, Befehle beziehungsweise Kommandos oder Instruktionen zum Steuern oder Regeln der Maschine auszugeben.
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Unter Dateneinheit wird weiter eine Einheit verstanden, welche ausgebildet ist, bei Bedarf während zurückliegender Produktionszyklen erfasste Daten zu sammeln und/oder diese beispielsweise im Hinblick auf Durchsatz oder Fehler auszuwerten.
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Insbesondere kann die Steuerungseinheit dabei derart ausgebildet sein, dass eine gemeinsame Einheit zum Ausgeben von Befehlen für die Maschinen der Fertigungslinie und/oder eine gemeinsame Einheit zum Auslesen beziehungsweise Auswerten gesammelter Daten zur Verfügung gestellt wird, wodurch der Aufbau der Steuerungseinheit vereinfacht werden kann. So können der Steuerungseinheit beispielsweise über die Befehlseinheit die Funktionen der einzelnen Maschinen der Fertigungslinie zur Verfügung gestellt werden, beziehungswiese Befehle zum Steuern oder Regeln alle dieser Funktionen über die gemeinsame Befehlseinheit ausgegeben werden.
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Auch kann die Steuerungseinheit weiter eine Lifecycle-Management-Einheit, welche ausgebildet ist, die Steuer- und/oder Konfigurationseinheit des wenigstens einen Systems bei Vorliegen einer Aktualisierungsbedingung zu aktualisieren, aufweisen.
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Produkt Lifecycle Management ist ein Managementansatz und umfasst die ganzheitliche Verwaltung aller Daten und Informationen, die bei der Entwicklung neuer oder der Aktualisierung bestehender Produkte bearbeitet und verteilt werden.
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Unter Aktualisierungsbedingungen werden ferner Bedingungen verstanden, zu welchen neue Konfigurationsparameter beziehungsweise eine neue Version der entsprechenden Software zur Verfügung gestellt wird.
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Eine derartige Lifecycle-Management-Einheit hat somit den Vorteil, dass eine Steuer- und/oder Konfigurationseinheit bei Bedarf auf einfache Art und Weise, insbesondere automatisch aktualisiert werden kann, ohne dass hierzu aufwendige und kostspielige Änderungen an der entsprechenden Maschine beziehungsweise ein kompletter Austausch der entsprechenden Maschine vonnöten wären.
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Ferner kann die Steuerungseinheit weiter auch eine Schnittstelle zur Parametrierung und Konfiguration der Steuerungseinheit selbst aufweisen, so dass auch die Steuerungseinheit selbst auf einfache Art und Weise, insbesondere automatisch konfiguriert und/oder aktualisiert werden kann.
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Zusammenfassend ist festzustellen, dass mit der vorliegenden Erfindung ein verbessertes System zum Anbinden einer Maschine an eine Fertigungslinie und insbesondere ein System, mit welchem eine automatische Konfiguration und Steuerung der Maschine über eine Steuerungseinheit der Fertigungslinie ermöglicht wird, angegeben wird.
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Die beschriebenen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich beliebig miteinander kombinieren.
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Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung.
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Figurenliste
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Die beiliegende Zeichnung soll ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulicht Ausführungsformen und dient im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung.
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Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnung. Die dargestellten Elemente der Zeichnung sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
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Es zeigt:
- 1 ein Blockschaltbild einer Fertigungslinie gemäß Ausführungsformen der Erfindung.
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In den Figuren der Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Elemente, Bauteile oder Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.
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1 zeigt ein Blockschaltbild einer Fertigungslinie 1 gemäß Ausführungsformen der Erfindung.
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Insbesondere zeigt 1 dabei eine Fertigungslinie 1, welche mehrere Maschinen 2 aufweist, wobei in 1 drei Maschinen 2 gezeigt sind.
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Eine Fertigungslinie ist ein Produktionssystem, in dem mehrere Bearbeitungsstationen, insbesondere Maschinen beziehungsweise Maschinenmodule, durch Materialflusssysteme verbunden sind, wobei zum Ausgleich von Taktunterschieden, Rüstzeiten oder kurzfristigen Störungen an Einzelkomponenten auch Pufferstrecken integriert sein können.
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Zur Steuerung der einzelnen Bearbeitungsstationen beziehungsweise Maschinen weisen Fertigungslinien dabei weiter für gewöhnlich Steuerungseinheiten zum Steuern der Fertigungslinie auf, in welche ein entsprechendes Steuerungsprogramm beziehungsweise eine entsprechende Steuerungssoftware integriert beziehungsweise implementiert ist.
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Dabei müssen die einzelnen Maschinen so miteinander verknüpft beziehungsweise verbunden werden, dass die einzelnen Maschinen nach der Verknüpfung als Fertigungslinie funktionieren. Als nachteilig erweist sich hierbei jedoch, dass die einzelnen Maschinen für gewöhnlich einzeln an die Steuerungseinheit angebunden werden müssen, wobei die einzelnen Maschinen zum Teil auch händisch an den entsprechenden Fertigungsprozess angebunden und konfiguriert werden müssen. So ist die Anbindung einer Maschine herstellerspezifisch, zumal beispielsweise unterschiedliche Hersteller von Maschinen unterschiedliche Schnittstellen zur Anbindung verwenden. Hierdurch wird ferner auch ein Herstellerwechsel, das heißt ein Austausch einer Maschine durch eine vergleichbare Maschine eines anderen Herstellers erschwert. Folglich besteht Bedarf an verbesserten Verfahren zur Anbindung wenigstens einer Maschine an eine Fertigungslinie.
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1 zeigt dabei eine Fertigungslinie 1, welche eine Steuerungseinheit 3 und wenigstens ein System zur Anbindung einer Maschine an die Fertigungslinie aufweist, wobei in 1 entsprechend drei Systeme gezeigt sind, wobei die einzelnen Systeme in 1 durch die jeweils mit Bezugszeichen 4 versehenen strichlierten Linien symbolisiert werden.
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Die Steuerungseinheit kann dabei physisch ausgebildet sein. Ferner kann die Steuerungseinheit aber auch virtualisiert, das heißt unabhängig von einer spezifischen Hardware ausgebildet sein, beispielsweise als Edge/Cloud-Steuerung.
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Wie 1 weiter zeigt, weisen die einzelnen Systeme 4 dabei jeweils eine Maschine 2 und eine separate Steuer- und/oder Konfigurationseinheit 5, welche zum Steuern und/oder Konfigurieren der entsprechenden Maschine 2 ausgebildet ist, auf, wobei die Steuer- und/oder Konfigurationseinheit 5 jeweils ausgebildet ist, über ein erstes Netzwerk mit der entsprechenden Maschine 2 zu kommunizieren, und wobei die Steuer- und/oder Konfigurationseinheit 5 jeweils ausgebildet ist, in die Steuerungseinheit 3 der Fertigungslinie integriert zu werden. Das erste Netzwerk wird dabei in 1 durch den mit Bezugszeichen 6 versehenen Pfeil symbolisiert.
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Durch eine derartige Steuer- und/oder Konfigurationseinheit 5 wird dabei jeweils die Anbindung der entsprechenden Maschine 2 an die Fertigungslinie 1 erheblich vereinfacht, wobei der Anteil an hierzu notwendigen händischen Tätigkeiten erheblich reduziert werden kann, zumal die Maschine 2 auf einfache Art und Weise durch Integration der Steuer- und/oder Konfigurationseinheit 5 in die Steuerungseinheit 3 der Fertigungslinie 1 angebunden werden kann. Dies wiederum resultiert in kürzeren Anpassungs- und Rüstzeiten der Fertigungslinie 1. Auch wird die Anbindung von Maschinen unterschiedlicher Hersteller sowie der Austausch einer Maschine mit einer vergleichbaren Maschine eines anderen Herstellers erheblich vereinfacht, zumal unabhängig vom jeweiligen Hersteller immer nur die entsprechende Steuer- und/oder Konfigurationseinheit 5 in die Steuerungseinheit 3 der Fertigungslinie 1 integriert beziehungsweise aufgenommen werden muss.
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Gemäß den Ausführungsformen der 1 handelt es sich bei den Steuer- und/oder Konfigurationseinheiten 5 dabei jeweils um eine Applikation, welche zur Steuerung und/oder Konfiguration der entsprechenden Maschine ausgebildet ist. Die Applikationen können dabei beispielsweise jeweils mit Auslieferung der entsprechenden Maschine mitgeliefert werden, oder beispielsweise bei dem entsprechenden Maschinenhersteller nachgeordert werden. Ferner können die einzelnen Applikationen dabei auch jeweils mittels einer gewöhnlichen, in die entsprechende Maschine integrierten Maschinensteuerung automatisch generiert werden.
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Die einzelnen Applikationen laufen dabei, nachdem diese entsprechend hochgeladen wurden, auf der Steuerungseinheit 3, wobei sich die einzelnen Applikationen, gemäß den Ausführungsformen der 1, automatisch in einer Anwendungsprogrammierschnittstelle 7 der Steuerungseinheit 3 integrieren und die Steuerungseinheit 3 jeweils mit ihren eigenen Daten und Befehlen beziehungsweise Kommandos oder Instruktionen erweitern. Die Anbindung der einzelnen Applikationen beziehungsweise Steuer- und/oder Konfigurationseinheiten 5 an die Anwendungsprogrammierschnittstelle 7 wird dabei in 1 jeweils durch den mit Bezugszeichen 8 versehenen Pfeil symbolisiert.
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Gemäß den Ausführungsformen der 1 handelt es sich bei dem ersten Netzwerk 6 dabei zudem um ein IP-Netzwerk.
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Wie 1 weiter zeigt, weist die Steuerungseinheit 3 zudem ein Steuerprogramm 9 auf, wobei die einzelnen Steuer- und/oder Konfigurationseinheiten 5 jeweils ausgebildet sind, über eine Standardschnittstelle 10 mit dem Steuerprogramm zu kommunizieren.
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Gemäß den Ausführungsformen der 1 handelt es sich bei der Standardschnittstelle 10 dabei um eine virtuelle Schnittstelle innerhalb der Steuerungseinheit 3.
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Dabei können die Syntax und die Semantik der Kommunikation über die Standardschnittstelle proprietär sein oder sich an Standards wie zum Beispiel Open Platform Communications United Architecture (OPC UA) orientieren.
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Wie 1 zudem zeigt, weist die Steuerungseinheit 3 weiter eine Orchestrierungseinheit 11, welche ausgebildet ist, die Steuer- und/oder Konfigurationseinheiten 5 jeweils zu orchestrieren, auf.
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Zu erkennen ist auch eine in die Steuerungseinheit 3 integrierte Befehlseinheit 12, welche ausgebildet ist, jeweils Befehle für die entsprechende Maschine an die jeweiligen Steuer- und/oder Konfigurationseinheiten 5 auszugeben, wobei die Befehle anschließend von der jeweiligen Steuer- und/oder Konfigurationseinheit 5 über das entsprechende erste Netzwerk 6 an die entsprechende Maschine 2 übertragen werden, sowie eine in die Steuerungseinheit 3 integrierte Dateneinheit 13, welche ausgebildet ist, jeweils Daten über den Betrieb der einzelnen Maschinen 2 zu sammeln und/oder auszuwerten, wobei die Daten von den einzelnen Maschinen 2 jeweils wiederum über das jeweilige erste Netzwerk 6 ausgelesen werden können.
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Die dargestellte Steuerungseinheit 3 weist zudem auch eine Lifecycle-Management-Einheit 14, welche ausgebildet ist, die einzelnen Steuer- und/oder Konfigurationseinheiten 5 jeweils bei Vorliegen einer Aktualisierungsbedingung zu aktualisieren, auf. Eine Aktualisierungsbedingung liegt dabei beispielsweise dann vor, wenn sich die Funktionalitäten der entsprechenden Maschine 2 verändert haben und/oder Sicherheitslücken entdeckt wurden und/oder allgemein eine neue Version der entsprechenden Software zur Verfügung steht.
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Gemäß den Ausführungsformen der 1 sind die Orchestrierungseinheit 11, die Befehlseinheit 12, die Dateneinheit 13 und die Lifecycle-Management- Einheit 14 dabei zudem jeweils in die Anwendungsprogrammierschnittstelle 7 integriert.
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Ferner können die Orchestrierungseinheit, die Befehlseinheit, die Dateneinheit und die Lifecycle-Management-Einheit dabei beispielsweise jeweils basierend auf in einem Speicher hinterlegten und durch einen Prozessor ausführbaren Code realisiert werden.
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Wie 1 ferner zeigt, weist die dargestellte Steuerungseinheit 3 zudem eine Schnittstelle zur Parametrierung und Konfiguration der Steuerungseinheit 15 auf.
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Gemäß den Ausführungsformen der 1 kann es sich bei der Schnittstelle zur Parametrierung und Konfiguration der Steuerungseinheit 15 um eine Webschnittstelle handeln.
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Insgesamt zeigt 1 somit eine Fertigungslinie 1, welche derart ausgebildet ist, dass der Gesamtprozess zur Anbindung und Konfiguration der einzelnen Maschinen 2 der Fertigungslinie 1 vollständig in die übergeordnete Steuerungseinheit 3 integriert ist.
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Zudem können die einzelnen Steuer- und/oder Konfigurationseinheiten beziehungsweise Applikationen beispielsweise auch dazu genutzt werden, eine einheitliche Schnittstelle zur Erstellung eines digitalen Zwillings der Fertigungslinie bereitzustellen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008061721 A1 [0005]