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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Textilmaschine mit mehreren Arbeitsstellen, an denen jeweils ein Garn auf eine Hülse aufgespult wird, um eine Spule zu bilden, bei dem mittels zumindest einer Messeinrichtung zumindest eine Spuleneigenschaft der Spule an zumindest einer Arbeitsstelle ermittelt wird, bei dem anhand der zumindest einen von der Messeinrichtung ermittelten Spuleneigenschaft von einer Steuereinheit eine Spulendichte der Spule ermittelt wird, und bei dem zumindest eine Korrekturmaßnahme für zumindest eine Aufspuleinstellung für das Aufspulen des Garns auf die Hülse vorgenommen wird, wenn die Spulendichte in definierter Weise von einem Vorgabewert abweicht.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein zuverlässiges Verfahren zum Bilden von Spulen bereitzustellen, mit dessen Hilfe die Abweichungen von Spulendichten gering sind.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben einer Textilmaschine und der Textilmaschine mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.
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Vorgeschlagen wird ein Verfahren zum Betreiben einer Textilmaschine mit mehreren Arbeitsstellen, an denen jeweils ein Garn auf eine Hülse aufgespult wird, um eine Spule zu bilden. Bei den Arbeitsstellen kann es sich um Spinnstellen und/oder um Spulstellen handeln. Bei den Spinnstellen wird das Garn aus einem Fasermaterial gebildet und auf die Hülse aufgespult, wobei die Spule gebildet wird. Bei den Spulstellen wird dagegen das Garn von einer Spinnhülse auf die Hülse aufgespult, so dass die Spule gebildet wird. Bei der Spinnstelle wird die Hülse, auf welche das Garn aufgespult wird, im Allgemeinen als Spinnhülse bezeichnet, wohingegen bei den Spulstellen die Hülsen als Spulhülsen bezeichnet werden, auf die das Garn gespult wird. Bei den Arbeitsstellen wird das Garn somit von einer Liefereinheit geliefert. Der Unterschied ist, dass an der Spinnstelle als Arbeitsstelle die Liefereinheit das Garn erst noch aus Fasermaterial ausbildet, wohingegen an der Spulstelle als Arbeitsstelle das Garn bereits auf einer Spinnhülse vorliegt.
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Beim Verfahren wird weiterhin mittels zumindest einer Messeinrichtung zumindest eine Spuleneigenschaft der Spule an zumindest einer Arbeitsstelle ermittelt. Die Spule wird somit vermessen, um hierdurch die Spuleneigenschaften ermitteln zu können. Insbesondere kann über die Spuleneigenschaften auf eine Spulenqualität geschlossen werden.
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Des Weiteren wird beim Verfahren anhand der zumindest einen von der Messeinrichtung ermittelten Spuleneigenschaft von einer Steuereinheit eine Spulendichte der Spule ermittelt. Die Spulendichte ist die Dichte des aufgewickelten Garns der Spule. Beispielsweise kann die Spulendichte mit Hilfe einer Garnmenge und eines Garnvolumens bzw. eines Spulenvolumens der Spule ermittelt werden. Als Garnmenge kann ferner beispielsweise ein Garngewicht oder eine Garnlänge des Garns dienen, das auf der Spule bzw. auf der Hülse aufgespult ist. Die Spulendichte kann somit als Garnmenge, als Garnlänge oder als Garngewicht pro Garnvolumen bestimmt werden. Ist somit die Spulendichte hoch, ist das Garn der Spule dichter aufgewickelt bzw. aufgespult. Ist die Spulendichte dagegen gering, ist das Garn der Spule lockerer aufgewickelt bzw. aufgespult. Da an jeder Arbeitsstelle ein Garn auf eine Hülse aufgespult wird, kann die Spulendichte für jede Spule ermittelt werden, die an den entsprechenden Arbeitsstellen gebildet wird.
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Ferner wird beim Verfahren zumindest eine Korrekturmaßnahme für zumindest eine Aufspuleinstellung für das Aufspulen des Garns auf die Hülse vorgenommen, wenn die Spulendichte in definierter Weise von einem Vorgabewert abweicht. Für eine nachfolgende Verarbeitung des Garns, welches auf die Spule aufgespult ist, sind definierte Spulendichten vorteilhaft, so dass das Garn auch wieder mit gleichbleibenden Eigenschaften von der Spule abgespult werden kann. Mit Hilfe der Korrekturmaßnahmen für die zumindest eine Aufspuleinstellung wird somit die Spulendichte angepasst bzw. eingestellt bzw. geregelt, wenn diese in definierter Weise vom Vorgabewert abweicht. Hierdurch können Spulen mit einer gleichmäßigen und hohen Spulenqualität bereitgestellt werden. Die Korrekturmaßnahme wird hierbei für jeweils eine Arbeitsstelle vorgenommen. Es kann somit so sein, dass sich eine Korrekturmaßnahme für eine Arbeitsstelle von der Korrekturmaßnahme einer anderen Arbeitsstelle unterscheidet. Die Korrekturmaßnahmen können somit auf eine Arbeitsstelle bezogen sein, nämlich auf die, für die die Spulendichte ermittelt wurde und für die nun die entsprechende Korrekturmaßnahme vorgenommen werden soll.
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Weiterhin wird beim Verfahren für ein Bedienpersonal ein Hinweis ausgegeben, dass zumindest eine von der Steuereinheit automatisch ermittelte Korrekturmaßnahme als Vorschlag vorliegt. Außerdem wird die zumindest eine Korrekturmaßnahme, gegebenenfalls nach einer Auswahl aus mehreren verschiedenen Korrekturmaßnahmen, erst dann vorgenommen, wenn diese durch das Bedienpersonal aktiviert wird. Zwar wird, wie beschrieben, die Steuereinheit zumindest eine Korrekturmaßnahme selbstständig ermitteln und diese für das Bedienpersonal vorschlagen, jedoch wird diese vom Bedienpersonal aktiv aktivieren. Dabei kann das Bedienpersonal besser abwägen, ob die vorgeschlagene Korrekturmaßnahme passt oder nicht. Außerdem kann die Steuereinheit auch mehrere verschiedene Korrekturmaßnahmen vorschlagen, so dass das Bedienpersonal aus der aus seiner Sicht besten Korrekturmaßnahme auswählen und diese aktivieren kann. Unter der Einbeziehung des Bedienpersonals werden somit Spulen gebildet, die eine höhere Spulenqualität in Bezug auf die Spulendichte aufweisen. Es werden somit die Erfahrungswerte des Bedienpersonals bei der Auswahl und/oder bei der Aktivierung der Korrekturmaßnahmen genutzt.
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Beispielsweise ist es vorteilhaft, wenn die zumindest eine Korrekturmaßnahme für zumindest die Aufspuleinstellung vorgenommen wird, um die Abweichung zwischen einer Spulendichtenabweichung zwischen der ermittelten Spulendichte des Garns auf der Hülse vom Vorgabewert zur Spulendichte zu verringern.
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Von Vorteil ist es, wenn bei einer Spulendichtenabweichung, die über einer ersten Grenzabweichung liegt, der Betrieb dieser Arbeitsstelle vor oder erst während einem Hülsenwechsel unterbrochen wird, und der Betrieb erst wieder nach Aktivierung der Korrekturmaßnahme durch das Betriebspersonal fortgesetzt wird. Dabei wird der Betrieb der Arbeitsstelle unterbrochen, an der die Spulendichtenabweichung ermittelt wurde, die über der ersten Grenzabweichung liegt. Hierbei kann bei der Spulendichtenabweichung, die über der ersten Grenzabweichung liegt, dieser Fehler zu gegebener Zeit behoben werden. Dabei ist es vorteilhaft, den Betrieb während des Hülsenwechsels zu unterbrechen, da hier die Arbeitsstelle ohnehin stillsteht. Es kann der Betrieb aber auch vor dem Hülsenwechsel unterbrochen werden, beispielsweise wenn 50% der vorgesehenen Garnmenge auf die Hülse aufgespult ist oder wenn beispielsweise die erste Grenzabweichung gemäß einer vordefinierten Anzahl an Überschreitungen überschritten wurde.
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Vorteilhaft ist es, wenn bei einer Spulendichtenabweichung, die unter der ersten Grenzabweichung liegt, die Korrekturmaßnahme automatisch oder keine Korrekturmaßnahme vorgenommen wird. Es wird somit kein Hinweis an das Bedienpersonal ausgegeben, da die Spulendichtenabweichung so gering ist, dass die Steuereinheit die Abweichung selbst beheben kann oder die Spulendichtenabweichung für die Qualitätsanforderungen der Spule keine oder nur geringe Auswirkung hat. Hierbei kann ein Verarbeitungsbetrieb oder Ähnliches die erste Grenzabweichung vorgeben, innerhalb der die Spulendichtenabweichung noch akzeptabel ist. Dann kann die Korrekturmaßnahme automatisch oder überhaupt nicht vorgenommen werden, um eine Produktionsverzögerung zu vermeiden, die dadurch entsteht, dass das Bedienpersonal zuerst mittels des Hinweises auf die Korrekturmaßnahme aufmerksam gemacht wird und diese dann aktivieren muss.
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Von Vorteil ist es, wenn bei einer Spulendichtenabweichung, die über einer zur ersten Grenzabweichung betragsmäßig größeren zweiten Grenzabweichung liegt, der Betrieb der Arbeitsstelle sofort unterbrochen wird und erst dann wieder in Betrieb genommen wird, wenn das Betriebspersonal die Korrekturmaßnahme aktiviert. Die Spulendichtenabweichung kann auch so hoch sein, dass ein sofortiger Stopp bzw. eine sofortige Unterbrechung der Arbeitsstelle erforderlich ist. Hierdurch kann unter Umständen noch ein Teil des aufgewickelten Garns gerettet werden oder es wird verhindert, dass weiterer Garn aufgespult wird, das im Nachhinein entsorgt oder nochmals umgespult werden muss.
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Vorteilhaft ist es, wenn bei einer Spulendichtenabweichung, die unter einer zur ersten Grenzabweichung betragsmäßig kleineren dritten Grenzabweichung liegt, keine Korrekturmaßnahme vorgenommen wird. Hierdurch kann die Arbeitsstelle ohne Korrekturmaßnahme weiter betrieben werden, wenn die Spulendichtenabweichung innerhalb einer Toleranzabweichung liegt, nämlich der dritten Grenzabweichung, bei der die Qualitätsanforderungen erfüllt sind. Infolgedessen wird die Produktionsleistung der Textilmaschine erhöht, da hierdurch Unterbrechungen beim Betrieb vermindert werden. Zusätzlich oder alternativ ist es von Vorteil, wenn bei einer Spulendichtenabweichung, die zwischen der dritten und der ersten Grenzabweichung liegt, die Korrekturmaßnahme automatisch vorgenommen wird. Auch hierdurch wird die Produktionsleistung erhöht, da kleinere Spulendichtenabweichungen selbstständig von der Steuereinheit mittels der Korrekturmaßnahme korrigiert werden.
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Vorteilhaft ist es, wenn der Betrieb der Arbeitsstelle ohne Aktivierung der zumindest einen Korrekturmaßnahme aufgenommen wird, wenn das Bedienpersonal eine Spulendichtenabweichung bestätigt. Das Bedienpersonal kann somit die Aktivierung der Korrekturmaßnahme ablehnen, wenn dieser die Spulendichtenabweichung als nicht oder wenig relevant einschätzt. Das Bedienpersonal kann somit den Hinweis, den die Steuereinheit ausgibt, quittieren, so dass der Betrieb ohne Korrekturmaßnahme aufgenommen wird. Es kann dem Bedienpersonal somit mit dem Hinweis, dass eine Korrekturmaßnahme vorliegt, auch die Spulendichtenabweichung angezeigt werden. Das Bedienpersonal kann somit diesen Hinweis bestätigen bzw. quittieren, so dass der Betrieb wieder aufgenommen wird. Die Arbeitsstelle wird daraufhin ohne Korrekturmaßnahme weiter betrieben. Dies kann von Vorteil sein, da das Bedienpersonal selbst die Erfahrung gesammelt haben kann, dass die entsprechende Spulendichtenabweichung weniger oder nicht kritisch ist. Hierbei kann das Bedienpersonal die Spulendichtenabweichung und/oder das Aktivieren der Korrekturmaßnahme einmalig, mehrmalig oder dauerhaft bestätigen, quittieren bzw. ablehnen. Beispielsweise kann die Spulendichtenabweichung fünfmal bestätigt werden, so dass die Spulendichtenabweichung fünfmal über der Vorgabe bzw. der Grenzabweichung liegen kann, bevor wieder ein Hinweis ausgegeben wird. Solange wird auch keine Korrekturmaßnahme vorgenommen.
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Von Vorteil ist es, wenn als Spuleneigenschaft ein Spulendurchmesser der Spule, eine Garnlänge des auf der Spule befindlichen Garns und/oder ein Spulengewicht von der zumindest einen Messeinrichtung ermittelt werden. Besagte Parameter können hierbei direkt oder indirekt ermittelt werden. Durch diese ermittelten Werte kann die Spulendichte bestimmt werden. Mittels der Garnlänge und/oder des Spulengewichts kann die Menge an Garn bestimmt werden. Mittels des Spulendurchmessers kann das Volumen des Garns bestimmt werden. Aus dem Volumen und der Garnmenge kann daraufhin die Spulendichte ermittelt werden.
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Die zumindest eine Messeinrichtung kann vorteilhafterweise einen Garnlängensensor, einen Gewichtssensor und/oder einen Spulendurchmessersensor umfassen. Hierdurch kann die zumindest eine Spuleneigenschaft ermittelt werden.
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Vorteilhaft ist es, wenn nach einer Fertigstellung der Spule ein Fertigstellungshinweis für das Bedienpersonal ausgegeben wird, so dass das Bedienpersonal die fertiggestellte Spule kontrollieren kann. Hierdurch kann das Bedienpersonal überprüfen, ob die aktivierte Korrekturmaßnahme zielführend war. Des Weiteren kann das Bedienpersonal überprüfen, ob die aktivierte Korrekturmaßnahme in Ordnung war, wenn das Bedienpersonal aus mehreren Korrekturmaßnahmen die seiner Ansicht nach beste Korrekturmaßnahme ausgewählt hat. Dies kann dem Bedienpersonal bei nachfolgenden Aktivierungen und/oder Auswahlen von Korrekturmaßnahmen helfen, ob die entsprechende Korrekturmaßnahme gut oder schlecht ist. Beispielsweise kann das Bedienpersonal nach der Fertigstellung und der Kontrolle der Spule eine Korrekturmaßnahme mit einer Notiz oder einer Markierung versehen, dass diese entsprechende Korrekturmaßnahme vorteilhaft oder nachteilig ist. Beim nächsten Hinweis kann dem Bedienpersonal diese Notiz oder diese Markierung mitgeteilt werden, so dass das Bedienpersonal diese Informationen bei der Auswahl und/oder bei der Aktivierung der Korrekturmaßnahme mit einbeziehen kann.
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Vorteilhaft ist es, wenn als Aufspuleinstellung eine Spulgeschwindigkeit und/oder eine Garnspannung angepasst wird. Hierdurch kann die Spulendichtenabweichung zwischen ermittelter Spulendichte und dem Vorgabewert verringert werden. Wird beispielsweise die Garnspannung erhöht, erhöht sich auch die Spulendichte. Die Spulgeschwindigkeit kann ferner von einer Drehgeschwindigkeit der Spule beim Aufspulen abhängen. Wird die Spulgeschwindigkeit erhöht, erhöht sich ebenfalls die Spulendichte. Wird dagegen die Garnspannung bzw. die Spulgeschwindigkeit verringert, verringert sich auch die Spulendichte. Die Anpassung der Spulgeschwindigkeit und/oder der Garnspannung ist somit die Korrekturmaßnahme. Die Garnspannung kann beispielsweise mittels eines Garnspanners angepasst werden. Die Spulgeschwindigkeit kann mit Hilfe eines Antriebs angepasst werden, der die Spule antreibt und/oder das Aufspulen durchführt.
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Von Vorteil ist es, wenn zum Ermitteln der Spulendichtenabweichung die ermittelten Spulendichten der Spulen von verschiedenen Arbeitsstellen miteinander verglichen werden. Hierdurch kann eine Abweichung bei der Spulendichte bei einer oder mehreren Arbeitsstellen im Vergleich zu den anderen Arbeitsstellen ermittelt werden. Beispielsweise kann für die verschiedenen Spulendichten von den verschiedenen Arbeitsstellen ein Mittelwert der Spulendichten ermittelt werden. Eine Abweichung bei der Spulendichte kann hierdurch auf einfache Weise ermittelt werden.
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Vorteilhaft ist es, wenn als Hinweis und/oder als Fertigstellungshinweis ein akustisches und/oder optisches Signal ausgegeben wird. Beispielsweise weist die Textilmaschine einen akustischen und/oder optischen Signalgeber auf, der das entsprechende Signal ausgibt. Hierbei kann jeder Arbeitsstelle ein akustischer und/oder optischer Signalgeber zugeordnet sein, so dass das Bedienpersonal erkennen kann, an welcher Arbeitsstelle der Hinweis bzw. der Fertigstellungshinweis vorliegt.
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Zusätzlich oder alternativ ist es von Vorteil, wenn als Hinweis und/oder als Fertigstellungshinweis eine elektronische Mitteilung an ein mobiles Gerät des Bedienpersonals übermittelt wird. Hierdurch kann dem Bedienpersonal beispielsweise auf ein Smartphone als mobiles Gerät die elektronische Mitteilung übermittelt werden, so dass das Bedienpersonal den Hinweis und/oder den Fertigstellungshinweis auch erhalten kann, wenn es weit von der Textilmaschine entfernt ist. Die Übermittlung an das mobile Gerät, beispielsweise in Form des Smartphones oder eines Bediengeräts für die Textilmaschine, ist auch dahingehend von Vorteil, da das Bedienpersonal über das mobile Gerät die Korrekturmaßnahme aktivieren kann.
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Vorteilhaft ist es, wenn die ermittelten Spuleneigenschaften, die ermittelten Spulendichten, die Aufspuleinstellungen, die Korrekturmaßnahmen, die Vorgabewerte und/oder die Spulendichtenabweichungen gespeichert werden. Infolgedessen können diese Werte oder auch nur einzelne Werte später ausgewertet werden. Mit Hilfe der Auswertung kann eine Statistik erstellt werden, so dass beispielsweise über die Analyse eines längeren Zeitraums des Betriebs mögliche Betriebs- oder Aufspulfehler festgestellt werden können. Des Weiteren können diese gespeicherten Daten dem Bedienpersonal, insbesondere über ein Maschinendisplay und/oder über das mobile Gerät, angezeigt werden. Hierdurch können dem Bedienpersonal die aktuellen Daten mitgeteilt werden, aufgrund denen das Bedienpersonal dann die optimale Korrekturmaßnahme auswählen und aktivieren kann.
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Um die besagten Daten beim Betrieb speichern zu können, kann die Textilmaschine eine Speichereinheit umfassen.
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Vorgeschlagen wird des Weiteren eine Textilmaschine mit mehreren Arbeitsstellen, mittels denen jeweils ein Garn auf eine Hülse aufgespult werden kann, um eine Spule mit Garn bilden zu können. Bei den Arbeitsstellen kann es sich um Spinnstellen und/oder um Spulstellen handeln. An den Spinnstellen wird aus einem Fasermaterial das Garn gebildet und auf die Spule aufgespult. Bei den Spulstellen wird ein bereits bestehendes Garn auf die Spule umgespult.
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Die Textilmaschine umfasst des Weiteren zumindest eine Messeinrichtung, um zumindest eine Spuleneigenschaft der Spule zu ermitteln.
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Außerdem ist die Textilmaschine und/oder die Steuereinheit derart ausgebildet, dass ein Verfahren gemäß zumindest einem Verfahrensschritt der vorangegangenen und/oder nachfolgenden Beschreibung durchgeführt werden kann. Beispielsweise ist die zumindest eine Messeinrichtung derart ausgebildet, dass ein Messwert, beispielsweise eine Garnlänge auf der Spule, ein Spulengewicht und/oder ein Spulendurchmesser, für das Verfahren ermittelt werden kann. Des Weiteren kann die Textilmaschine und/oder die Steuereinheit derart ausgebildet sein, dass diese die Korrekturmaßnahme vornehmen kann. Beispielsweise umfasst die Textilmaschine einen Garnspanner, der eingestellt werden kann. Zusätzlich oder alternativ kann die Textilmaschine einen elektrischen Antrieb aufweisen, der zum Einstellen der Spulgeschwindigkeit gemäß der Korrekturmaßnahme eingestellt werden kann.
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Weiterhin ist die Steuereinheit derart ausgebildet, dass diese für ein Bedienpersonal ein Hinweis ausgeben kann, dass zumindest eine von der Steuereinheit automatisch ermittelte Korrekturmaßnahme als Vorschlag vorliegt. Die Steuereinheit ist somit derart ausgebildet, dass diese die Korrekturmaßnahme ermitteln kann. Weiterhein ist die Steuereinheit derart ausgebildet, dass diese die zumindest eine Korrekturmaßnahme erst dann vornehmen kann, wenn diese durch das Bedienpersonal, gegebenenfalls nach einer Auswahl aus mehreren verschiedenen Korrekturmaßnahmen, aktiviert ist.
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Von Vorteil ist es, wenn jede Arbeitsstelle jeweils einen Garnspanner zum Spannen des Garns und/oder einen Antrieb zum Antreiben der Spule aufweist, wobei die Garnspanner und/oder die Antriebe zum Anpassen der Aufspuleinstellung mit der Steuereinheit verbunden sind.
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Vorteilhaft ist es, wenn die zumindest eine Messeinrichtung einen Garnspannungssensor, einen Durchmessersensor zum Ermitteln eines Spulendurchmessers, einen Gewichtssensor zum Ermitteln eines Spulengewichts und/oder einen Garnlängensensor umfasst.
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Von Vorteil ist es, wenn die Textilmaschine zumindest einen akustischen Signalgeber und/oder zumindest einen optischen Signalgeber umfasst. Hierdurch kann dem Bedienpersonal mitgeteilt werden, dass ein Hinweis bzw. ein Fertigstellungshinweis vorliegt. Zusätzlich oder alternativ ist es von Vorteil, wenn die Textilmaschine zumindest eine Schnittstelle umfasst. Über die Schnittstelle können der Hinweis bzw. der Fertigstellungshinweis beispielsweise an ein mobiles Gerät des Bedienpersonals übermittelt werden, so dass das Bedienpersonal den Hinweis auch sieht, wenn es weit von der entsprechenden Arbeitsstelle entfernt ist. Die Schnittstelle kann ferner eine Funk- und/oder eine Kabelschnittstelle sein. Zusätzlich oder alternativ kann die Schnittstelle eine bidirektionale Schnittstelle sein, so dass das Bedienpersonal auch die zumindest eine Korrekturmaßnahme am mobilen Gerät aktivieren kann und diese Aktivierung an die Steuereinheit zurück übermittelt werden kann.
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Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt:
- 1 eine schematische Ansicht einer Textilmaschine mit einer Arbeitsstelle, an der ein Garn auf eine Spule aufgespult wird.
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1 zeigt eine schematische Ansicht einer Textilmaschine 1 mit einer Arbeitsstelle 2, an der ein Garn 3 auf eine Hülse 5 aufgespult wird, um eine Spule 6 zu bilden. Die Textilmaschine 1 des vorliegenden Ausführungsbeispiels weist lediglich eine Arbeitsstelle 2 auf. Die Textilmaschine 1 weist jedoch eine Vielzahl an Arbeitsstellen 2 auf, die nebeneinander angeordnet sind.
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Bei den Arbeitsstellen 2 kann es sich um Spinnstellen und/oder, so wie es in diesem Ausführungsbeispiel gezeigt ist, um Spulstellen handeln. Bei der Spulstelle als Arbeitsstelle 2 wird, so wie hier gezeigt ist, ein Garn 3 auf eine Hülse 5 aufgespult, die bei der Spulstelle auch als Spulhülse bezeichnet wird. Das Garn 3 stammt von einer Spinnhülse 4, auf der das Garn 3 aufgewickelt ist. Das Garn 3 wird von der Spinnhülse 4 abgezogen und durchläuft hier einen Ballonbegrenzer 10. Mit Hilfe des Ballonbegrenzers 10 wird der Ballon des Garns 3 verhindert, der entsteht, wenn das Garn 3 schnell von der Spinnhülse abgezogen wird.
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Danach gelangt das Garn 3 zu einem Garnspanner 11, der eine Garnspannung des Garns 3 erzeugt. Daraufhin wird das Garn 3 über einen Spleißer 12 geführt, der das Garn 3 zusammenfügen kann, wenn das Garn 3 gerissen ist. Wenn das Garn 3 gerissen ist, kann mit Hilfe eines ersten Saugrohrs 15 ein spinnhülsenseitiges Garnende von der Spinnhülse 4 und mit Hilfe eines zweiten Saugrohrs 16 ein spulhülsenseitiges Garnende von der Spule 6 geholt werden, um die beiden Garnenden in den Spleißer 12 einlegen zu können. Daraufhin kann der Spleißer 12 die beiden Garnenden miteinander verbinden.
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Daraufhin gelangt das Garn 3 zu einer ersten Messeinrichtung 7, mittels der beispielsweise die Garnspannung ermittelt werden kann. Die erste Messeinrichtung 7 kann somit beispielsweise als Garnspannungssensor ausgebildet sein.
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Des Weiteren durchläuft das Garn 3 ein Führungselement 13, mit dessen Hilfe das Garn 3 geführt auf die Spule 6 zugeführt werden kann. Bevor jedoch das Garn 3 auf die Hülse 5 bzw. auf die Spule 6 läuft, gelangt das Garn 3 über eine Changiereinrichtung 14, die das Garn 3 hin und her changiert, so dass eine hier gezeigte Kreuzspule als Spule 6 ausgebildet wird.
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Außerdem umfasst die hier gezeigte Arbeitsstelle 2 eine zweite Messeinrichtung 8, mittels der ebenfalls eine Spuleneigenschaft ermittelt werden kann. Mit der zweiten Messeinrichtung 8 kann, wie hier gezeigt ist, ein Spulendurchmesser 17 ermittelt werden.
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Wie bereits beschrieben, kann es sich bei der Arbeitsstelle 2 zusätzlich oder alternativ um eine Spinnstelle handeln, an der aus einem Fasermaterial das Garn 3 gesponnen wird. Bei der Spinnstelle wird ebenfalls das Garn 3 auf eine Hülse 5 aufgespult, die in diesem Fall als Spinnhülse bezeichnet werden kann. Beispielsweise ist bei der Spinnstelle anstelle der Spinnhülse 4 eine Spinneinheit angeordnet, von der das Garn 3 geliefert wird.
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Des Weiteren wird mittels einer Steuereinheit 9 anhand der von der zumindest einen Messeinrichtung 7, 8 ermittelten Spuleneigenschaft eine Spulendichte der Spule 6 ermittelt. Die Spulendichte kann beispielsweise durch eine Garnmenge und ein Garnvolumen oder ein Spulenvolumen gegeben sein. Die Spulendichte kann wie für die Dichte von Materialien als Verhältnis zwischen Garnmenge, Garnmasse oder Garnlänge und Garnvolumen bestimmt werden. Ist beispielsweise die Spulendichte hoch, so befindet sich verhältnismäßig viel Garn 3 auf einer Spule 6 und/oder das Spulenvolumen ist gering. Ist die Spulendichte im Vergleich dazu gering, so befindet sich entsprechend weniger Garn 3 auf der Spule 6 und/oder das Spulenvolumen ist groß. Die Spulendichte hat jedoch Auswirkungen auf nachfolgende Verarbeitungsprozesse. Für die Weiterverarbeitung werden gleichbleibende Spulendichten gefordert, so dass nach der Verarbeitung des Garns 3 Textilmaterialien mit gleichbleibenden Qualitäten gefertigt werden.
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Die ermittelten Spuleneigenschaften werden, wie hier gezeigt ist, an die Steuereinheit 9 geleitet, welche die Spulendichte ermittelt, die Korrekturmaßnahme bestimmt, den Hinweis ausgibt, die Aktivierung der Korrekturmaßnahme durch das Bedienpersonal erhält und/oder die Korrekturmaßnahme vornimmt.
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Beim Verfahren wird zumindest eine Korrekturmaßnahme für zumindest eine Aufspuleinstellung für das Aufspulen des Garns 3 auf die Hülse 5 vorgenommen, wenn die Spulendichte in definierter Weise von einem Vorgabewert abweicht. Der Vorgabewert kann beispielsweise von einem Käufer der Spulen 6 vorgegeben sein, der Spulen 6 mit einer gewünschten Spulendichte verlangt. Der Käufer kann hierbei auch einen Bereich vorgeben, in dem die Spulendichte vom Vorgabewert abweichen darf, so dass die Korrekturmaßnahmen beispielsweise erst dann vorgenommen werden, wenn dieser Bereich verlassen wird.
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Beim Verfahren wird für ein Bedienpersonal ein Hinweis ausgegeben, dass zumindest eine von der Steuereinheit 9 automatisch ermittelte Korrekturmaßnahme als Vorschlag vorliegt. Beim Verfahren wird außerdem die zumindest eine Korrekturmaßnahme, gegebenenfalls nach einer Auswahl aus mehreren verschiedenen Korrekturmaßnahmen, erst dann vorgenommen, wenn diese durch das Bedienpersonal aktiviert wird. Mit Hilfe des Hinweises und dem Aktivieren der Korrekturmaßnahme durch das Bedienpersonal wird die Zuverlässigkeit der Textilmaschine 1 erhöht, Spulen 6 mit vorgegebener Spuleneigenschaft bzw. Spulendichte zu bilden. Es werden somit die Erfahrungswerte des Bedienpersonals bei der Auswahl und/oder bei der Aktivierung der Korrekturmaßnahmen genutzt.
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Als Korrekturmaßnahme kann beispielsweise vorgeschlagen werden, dass, wenn die Spulendichte zu gering ist, der Garnspanner 11 das Garn 3 stärker spannt. Hierdurch wird das Garns 3 kompakter auf die Hülse 5 aufgespult und die Spulendichte steigt. Des Weiteren kann aber auch eine Spulgeschwindigkeit eingestellt werden, um die Spulendichte anzupassen. Hierzu können hier nicht gezeigte Antriebe angesteuert werden.
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Des Weiteren kann als Hinweis mittels eines optischen Signalgebers 18 ein optisches Signal ausgegeben werden. Hierdurch wird das Bedienpersonal darauf aufmerksam gemacht, dass ein Vorschlag für eine Korrekturmaßnahme bereitsteht. Der optische Signalgeber 18 ist hier ein Leuchtelement. Zusätzlich oder alternativ kann auch ein akustisches Signal, beispielsweise mit einem akustischen Signalgeber 20, für einen Hinweis ausgegeben werden. Vorzugsweise ist jeder Arbeitsstelle 2 der Textilmaschine 1 ein optischer und/oder akustischer Signalgeber 18, 20 zugeordnet, so dass das Bedienpersonal erkennt, an welcher Arbeitsstelle 2 der Hinweis vorliegt.
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Des Weiteren kann mittels einer Schnittstelle 19 eine elektronische Mitteilung als Hinweis an das Bedienpersonal ausgegeben werden. Hierdurch kann dem Bedienpersonal die elektronische Mitteilung auf einem mobilen Gerät, beispielsweise einem Smartphone oder einem Gerät zum Betreiben der Textilmaschine, angezeigt werden. Zusätzlich kann auch die zumindest eine ermittelte Korrekturmaßnahme dem Bedienpersonal am mobilen Gerät mitgeteilt werden. Des Weiteren kann das Bedienpersonal die Korrekturmaßnahme am mobilen Gerät aktivieren, so dass sich das Bedienpersonal nicht zur Arbeitsstelle begeben muss. Die Schnittstelle 19 ist hier als Funkschnittstelle dargestellt, kann zusätzlich oder alternativ auch eine Kabelschnittstelle sein. Des Weiteren kann die Schnittstelle 19 eine bidirektionale Schnittstelle sein, so dass der Hinweis an das Bedienpersonal und eine Aktivierung einer Korrekturmaßnahme zurück übermittelt werden kann.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt und beschrieben sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Textilmaschine
- 2
- Arbeitsstelle
- 3
- Garn
- 4
- Spinnhülse
- 5
- Hülse
- 6
- Spule
- 7
- erste Messeinrichtung
- 8
- zweite Messeinrichtung
- 9
- Steuereinheit
- 10
- Ballonbegrenzer
- 11
- Garnspanner
- 12
- Spleißer
- 13
- Führungselement
- 14
- Changiereinrichtung
- 15
- erstes Saugrohr
- 16
- zweites Saugrohr
- 17
- Spulendurchmesser
- 18
- optischer Signalgeber
- 19
- Schnittstelle
- 20
- akustischer Signalgeber
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015008166 A1 [0002]