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Die Erfindung betrifft einen Rasierapparat mit einem Griff, an dem ein Rasierkopf befestigt ist, der mindestens eine Rasierklinge trägt.
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Derartige Rasierapparate, sogenannte Nassrasierer, sind als Einwegrasierer oder Systemrasierer bekannt. Einwegrasierer werden nach Abnutzung der Rasierklinge entsorgt. Systemrasierer weisen auswechselbare Rasierköpfe auf, sodass der Griff über einen längeren Zeitraum benutzt wird und der Rasierkopf ausgewechselt wird. Des Weiteren werden Hybridrasierer angeboten, die wie Systemrasierer auswechselbare Rasierköpfe aufweisen aber im Allgemeinen eine kürzere Nutzungsdauer als Systemrasierer aufweisen.
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Aus der Druckschrift
WO 2017/003919 A1 ist ein Rasierapparat bekannt, in dessen Griff ein Fluidspender angeordnet ist. Der Griff des Rasierapparats kann aus einlagigem oder mehrlagigem Karton bestehen. Die Handhabung, das Zuschneiden und die Verarbeitung von Karton ist aufwendig und es bereitet Probleme, eine ansprechende Form zu erreichen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen umweltverträglichen Rasierapparat zu schaffen, der leicht herzustellen ist und eine günstige Formgebung aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Griff ein Faserguss-Formteil ist.
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Die Fertigung von Formteilen aus Faserguss (englisch: molded pulp) durch Ansaugen von Zellstoff-Fasern aus einer wässrigen Faserpulpe mittels einer Saugform ist aus dem Stand der Technik bekannt. Ursprünglich wurden in dieser Technik Eierkartons und Bierdeckel hergestellt. Mittlerweile werden komplex geformte Verpackungselemente, wie beispielsweise aus der
EP 3 310 673 B1 bekannt, aus Pulpe als Faserguss-Formteil gefertigt.
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Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, den Griff eines Rasierers als Faserguss-Formteil zu fertigen. Dies hat gegenüber der Fertigung aus Pappe oder Karton den Vorteil, dass die Formgebung des Griffs an den Einsatzzweck und die mechanischen Belastungen angepasst werden kann. Insbesondere kann die Außenseite des Griffs eine angenehm gewölbte Oberfläche aufweisen, die leicht zu ergreifen und zu handhaben ist.
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In einer praktischen Ausführungsform kann der Griff von einem länglichen einseitig offenen Hohlkörper gebildet werden, der vorzugsweise in Querrichtung von mehreren voneinander beanstandeten Verstärkungsrippen durchragt wird. Der Hohlkörper hat vorzugsweise einen U-förmigen Querschnitt. Die Verstärkungsrippen füllen vorzugsweise den U-förmigen Querschnitt vollständig aus. Auf diese Weise erhält der Griff aus Fasern eine erhebliche Stabilität.
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Der Rasierkopf mit der oder den Rasierklingen kann direkt an dem Griff befestigt werden. Bei einer alternativen Ausführungsform kann der Rasierkopf an einem Adapterstück befestigt sein, das seinerseits am Griff befestigt ist.
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Insbesondere kann das Adapterstück mindestens eines der folgenden Merkmale aufweisen:
- • eine hohle Aufnahme, in die ein Endabschnitt des Griffs eingesteckt ist;
- • einen Befestigungsabschnitt, an dem der Rasierkopf schwenkbar befestigt ist.
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Mit anderen Worten ist die Aufnahme des Adapterstücks als einseitig offener Hohlraum ausgebildet, durch dessen Öffnung der Endabschnitt des Griffs eingesteckt wird. Der Hohlraum kann in der Praxis komplementär zum Endabschnitt des Griffs geformt sein. An einem Befestigungsabschnitt kann der Rasierkopf lösbar und schwenkbar befestigt werden. Auf diese Weise wird der Rasierapparat mit auswechselbaren Rasierköpfen ausgestattet, die gewechselt werden können, wenn die Rasierklingen stumpf werden.
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In der Praxis kann auch das Adapterstück aus einem biologisch abbaubaren Thermoplast bestehen. Ein derartiges biologisch abbaubares Thermoplast kann insbesondere Stärke und als weitere Bestandteile Glyzerin und Sorbitol als Plastifizierungsmittel aufweisen. Insbesondere 11-15 Gew% Glyzerin und 6-9 Gew% Sorbitol bezogen auf das Gesamtgewicht des Materials in getrocknetem Zustand haben sich als vorteilhaft erwiesen. Dabei liegt die Konzentration der Stärke zwischen 56 und 63 Gew%. Weitere Bestandteile können Füllstoffe in Konzentration von 12-24 Gew% sein. Die Füllstoffe können Talkum, Kreide, Bentonit, Senfsaatschalen, organische Fasern oder Abfallstoffe sein. Dieses thermoplastische Material lässt sich hervorragend im Doppelschneckenextruder verarbeiten und spritzgießen. Es lässt sich durch entsprechende Beschichtungen feuchtigkeitsbeständig und mit einer erheblichen Härte ausbilden. Ferner ist es biologisch abbaubar oder bioinert. Daher kann es, wie auch der Griff des Rasierapparats, bedenkenlos entsorgt werden.
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In der Praxis können der Endabschnitt des Griffs und die Aufnahme des Adapterstücks miteinander verklebt sein. Hierdurch lässt sich die erforderliche Stabilität des Rasierapparats erzielen.
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In der Praxis kann die Breite des Griffs von dem ersten Ende nahe dem Rasierkopf zum freien Ende des Griffs hin zunehmen. Das relativ schmale erste Ende des Griffs kann in die hohle Aufnahme des Adapterstücks eingesteckt sein. Das breitere freie Ende des Griffs liegt beim Gebrauch in der Handfläche des Benutzers und erlaubt eine großflächige Kraftübertragung. So wird ein sicherer Halt und eine bequeme Handhabung des Griffs erreicht.
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In der Praxis kann der Griff auf seiner Oberseite mindestens eins der folgenden aufweist:
- • eine kreisförmige Vertiefung nahe einem Einsteckabschnitt an einem Ende des Griffs;
- • mindestens eine und vorzugsweise zwei geschwungene Sicken.
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Die Vertiefung kann den optimalen Punkt der Druckausübung während der Rasur markieren. Die Sicken können die Steifigkeit und die Griffigkeit des Griffs steigern.
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Dabei können die kreisförmige Vertiefung und/oder die geschwungene Sicke zum Beispiel direkt in der Saugform gebildet sein. Zu diesem Zweck kann die Saugform erhabene Bereiche auf ihrer porösen Saugfläche aufweisen, welche die Sicken oder die Vertiefung bilden. Bei einer anderen Ausführungsform können die kreisförmige Vertiefung und/oder die geschwungene Sicke bei einem späteren Pressvorgang nach dem Formen in der Saugform in die Oberfläche des Griffs eingeprägt werden. Dabei wird das Material des Griffs im Bereich der Vertiefung und/oder der Sicke durch den Pressvorgang zusätzlich verdichtet und verfestigt.
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In der Praxis kann das Faserguss-Formteil, welches den Griff bildet, eine Mischung von langen Fasern, kurzen Fasern und Mikrofibrillen aufweisen. Die langen Fasern mit einer Länge von über 1,5 mm verleihen dem Griff eine erhebliche Stabilität. Kurze Fasern von 0,5-1,5 mm füllen die Räume zwischen den langen Fasern. Mikrofibrillen mit einer Länge von 20-70 µm füllen die Poren zwischen den kurzen Fasern. Diese Faserlängen gelten für einen Griff aus herkömmlichen Zellulosefasern. Bei der Verwendung von Hanffasern können die langen Fasern eine Länge von 2,5 mm und die kurzen Fasern eine Länge von 1 - 2,5 mm aufweisen. Die Mikrofibrillen weisen auch bei der Verwendung von Hanffasern vorzugsweise eine Länge von unter 100 µm auf.
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In der Praxis kann das Faserguss-Formteil mit mindestens einer Beschichtung beschichtet sein. Eine Beschichtung mit mindestens einem Lipid wie zum Beispiel Leinöl, einem Wachs, wie z.B. Bienenwachs und Carnaubawachs und/oder auch alkylierten Ketendimeren (AKD), verleiht dem Faserguss-Formteil eine Beständigkeit gegen Wasser. Eine Silikatbeschichtung, d. h. eine Beschichtung mit Silikagel (Siliziumdioxid), verleiht dem Faserguss-Formteil eine erhöhte Stabilität. Bevorzugt erhält das Faserguss-Formteil eine Grundierung aus Carnaubawachs, damit es auch bei hohen Temperaturen formstabil ist. Eine zweite Beschichtung enthält Lipide und Siliziumdioxid. Hierdurch wird einerseits die Beständigkeit gegen Feuchtigkeit und andererseits die mechanische Stabilität erhöht.
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Das Adapterstück kann auf bekannte Weise einer Rastvorrichtung aufweisen, mit der der Rasierkopf lösbar verbunden werden kann, sodass der Rasierkopf gewechselt werden kann, wenn die Rasierklingen stumpf sind.
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Der Rasierkopf besteht in der Regel aus einem spritzgegossenen Tragelement, an dem die Rasierklingen befestigt sind. In der Praxis kann auch das Tragelement aus einem biologisch abbaubaren Thermoplast bestehen, wie z.B. dem oben beschriebenen Thermoplast auf Stärkebasis.
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Zur Herstellung des Griffs eines oben beschriebenen Rasierapparats wird eine Saugform verwendet, die mehrere rippenartige, längliche Vorsprünge aufweist. Die Saugform wird in eine Pulpe getaucht, und die Pulpe wird durch Öffnungen in der Oberfläche der rippenartigen Vorsprünge angesaugt. Die Oberfläche der rippenartigen Vorsprünge kann siebartig und gitterförmig sein oder aus einem porösen Material bestehen, so dass sie eine Vielzahl gleichmäßig verteilter Öffnungen aufweist, durch die das Wasser in der Pulpe abgesaugt werden kann. Die Fasern aus der Pulpe lagern sich auf der Oberfläche der rippenartigen Vorsprünge ab, so dass sich auf jedem rippenartigen Vorsprung ein Faserguss-Formteil bildet, welches den Griff des Rasierapparats bildet. In einem Fertigungsschritt werden dabei mehrere Griffe gebildet. Jeder rippenartige Vorsprung kann entlang seiner Länge quer verlaufende Vertiefungen aufweisen, in denen sich die querverlaufenden Verstärkungsrippen des Faserguss-Formteile ablagern.
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In der Praxis kann eine Transferform mit zu den rippenartigen Vorsprüngen komplementären Mulden verwendet werden, um die Faserguss-Formteile von den Rippen zu entfernen. Die Transferform wird derart gegen die Saugform gedrückt, dass die rippenartigen Vorsprünge mit den darauf gebildeten Faserguss-Formteilen in den zugeordneten Mulden der Transferform liegen. Auch die Oberfläche der Mulden der Transferform weist Öffnungen auf, durch die ein Unterdruck in den Mulden erzeugt werden kann. Beim Aufdrücken der Transferform auf die Saugform wird Wasser aus dem Faserformkörper gepresst. Weiteres Wasser wird durch die Öffnungen der Transferform abgesaugt. Die Faserguss-Formteile werden dadurch entwässert und stabilisiert. Mit der Transferform können die Faserguss-Formteile von der Saugform entfernt werden und zu weiteren Bearbeitungsstationen transportiert werden. Die weiteren Bearbeitungsstationen können zum Beispiel einen Trocknungsofen umfassen, in der durch Erhitzung die Faserguss-Formteile getrocknet werden. Ferner können die Faserguss-Formteile einer Beschichtungsstation zugeführt werden, in der sie beschichtet werden. Wenn eine Beschichtung der äußeren Oberfläche gewünscht ist, können die Faserguss-Formteile entweder in der Saugform beschichtet werden oder vor dem Beschichten aus der Transferform entnommen werden. Schließlich können sie einem Stanzwerkzeug zugeführt werden, in dem die Faserguss-Formteile auf ihre endgültige Form ausgestanzt werden. Sie können auch einem Presswerkzeug zugeführt werden, in dem die Teile gepresst und dadurch weiter verfestigt und entwässert werden. Es sei darauf hingewiesen, dass die Reihenfolge der Bearbeitungsschritte verändert werden kann. Zum Beispiel können die Faserguss-Formteile auch erst nach dem Stanzen beschichtet werden.
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Weitere praktische Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung sind nachfolgend im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben.
- 1 zeigt eine dreidimensionale Explosionsansicht des Rasierapparats von oben.
- 2 zeigt eine dreidimensionale Ansicht des Griffs von oben.
- 3 zeigt eine dreidimensionale Ansicht des Griffs von unten.
- 4 zeigt einen Längsschnitt des Griffs.
- 5 zeigt eine Draufsicht des Griffs.
- 6 zeigt eine Schnittansicht des Griffs gemäß Schnittlinie VI-VI in 5.
- 7 zeigt eine dreidimensionale Ansicht einer Saugform zur Herstellung der Griffe.
- 8 zeigt eine dreidimensionale Ansicht einer Transferform zur Herstellung der Griffe.
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Der in den Zeichnungen dargestellte Rasierapparat besteht aus einem Griff 1, der von einem aus Faserguss geformten Formteil gebildet wird, einem spritzgegossenen Adapterstück 2 und einem Rasierkopf 3. Der Rasierkopf 3 besteht aus einem Tragelement aus spritzgegossenem Thermoplast, an dem Rasierklingen befestigt sind. Die Rasierklingen befinden sich auf der in 1 nicht sichtbaren Unterseite des Rasierkopfes 3. Das Adapterstück 2 besteht ebenfalls aus spritzgegossenem Thermoplast. Es weist eine Rastvorrichtung 4 auf, die in bekannter Weise mit einer komplementären Rastvorrichtung 5 am Rasierkopf 3 zusammenwirkt. Die Rastvorrichtung 4 bildet einen Befestigungsabschnitt für den Rasierkopf 3. Mittels der Rastvorrichtungen 4, 5 wird der Rasierkopf 3 schwenkbar an dem Adapterstück 2 befestigt.
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Im Falle eines Einweg-Rasierers kann das Adapterstück 2 unmittelbar und optional auch starr mit dem Rasierkopf 3 verbunden sein.
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Das Adapterstück 2 weist an seiner der Rastvorrichtung 4 gegenüberliegenden Seite eine hohle Aufnahme 6 auf, die im Wesentlichen die Form eines offenen Rohrabschnitts aufweist. Durch das freie, offene Ende der hohlen Aufnahme 6 wird ein Einsteckabschnitt 7 an einem Ende des Griffs 1 eingesteckt. Die hohle Aufnahme 6 hat einen lichten Querschnitt, der im Wesentlichen dem Querschnitt des Einsteckabschnitts 7 des Griffs 1 entspricht. An der Oberseite weist die hohle Aufnahme 6 eine fensterartige Öffnung 8 auf.
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Wie in 3 zu erkennen, besteht der aus Faserguss gefertigte Griff 1 aus einer geschlossenen und gewölbten Oberseite, deren Querschnitt im Wesentlichen die Form eines umgedrehten U aufweist. Die Kontur der Wandung des Griffs ist insbesondere in 6 zu erkennen.
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Er besteht folglich aus einem einseitig offenen Hohlkörper, dessen offene Seite unten liegt. Der im Wesentliche U-förmige, längliche Hohlkörper kann von mehreren voneinander beabstandeten Verstärkungsrippen 9, 10, 11 durchragt werden, welche dem Griff 1 die erforderliche Stabilität verleihen.
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Auch der Einsteckabschnitt 7 des Griffs 1 ist hohl ausgebildet, damit er eine gewisse Flexibilität erhält und zuverlässig im Fasergussverfahren herstellbar ist. Er weist einen Hohlraum 13 auf, der sich wie in 4 erkennbar von der Unterseite nach oben erstreckt.
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Auf der Oberseite weist der Griff 1 nahe dem Einsteckabschnitt 7 eine kreisförmige Vertiefung 15 auf, die eine Stelle markiert, auf die der Benutzer vorzugsweise eine Druckkraft ausübt, um ein optimales Andrücken der Klingen des Rasierkopfes 3 gegen die Haut zu erreichen. Ferner weist der Griff 1 auf seiner Oberseite zwei geschwungene Sicken 16, 17 auf. Die kreisförmige Vertiefung 15 und die Sicken 16, 17 können entweder bereits in der Saugform gebildet werden oder bei einem späteren Pressvorgang in die Oberfläche des Griffs 1 eingeprägt werden. Das Einprägen hat den Vorteil, dass das Material des Griffs 1 zusätzlich verdichtet und verfestigt wird. Die Sicken 16, 17 verleihen der Oberfläche des Griffs 1 eine gesteigerte Griffigkeit. Die Breite des Griffs 1 nimmt von seinem Ende nahe dem Adapterstück 2 zu seinem freien Ende hin zu. Der Griff 1 erhält so die erforderliche Stabilität und ist angenehm in der Handhabung.
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Der Griff 1 wird im Faserguss-Verfahren geformt, indem eine Saugform 18, deren Oberfläche komplementär zur Unterseite des Griffs 1 ausgebildet ist, in ein Becken mit Pulpe getaucht wird. Die in der 7 dargestellte Saugform 18 weist zehn zueinander parallele rippenartige Vorsprünge 19 auf, deren Oberfläche jeweils komplementär zu der in 1 und 2 nach unten weisenden Seite eines Griffs 1 ausgebildet ist. Auf diese Weise können mit der Saugform 18 gleichzeitig zehn Griffe 1 gefertigt werden. Es ist zu erkennen, dass jeder rippenartige Vorsprung 19 der Saugform 18 drei quer verlaufende Vertiefungen 20, 21 und 22 aufweist. Nur die Vertiefungen 20 - 22 des in 7 am rechten Rand der Saugform 18 verlaufenden rippenartigen Vorsprungs 19 sind mit Bezugszeichen versehen. In den Vertiefungen 20 - 22 lagert sich beim Ansaugen der Pulpe Fasermaterial ab, welches die Verstärkungsrippen 9, 10, 11 des Griffs 1 bildet. Die letzte Verstärkungsrippe 12 lagert sich auf der axialen Endfläche des rippenartigen Vorsprungs 19 ab.
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Wenn durch das Ansaugen über einen angemessenen Zeitraum sich eine Faserschicht ausreichender Dicke auf den rippenartigen Vorsprüngen 19 der Saugform 18 abgelagert hat, wird die Saugform 18 aus der Pulpe entnommen. Das angesaugte Fasermaterial kann nun gepresst und verdichtet werden. In 8 ist eine Transferform 23 zu erkennen, die zu den rippenartigen Vorsprüngen 19 der Saugform 18 komplementäre Mulden 24 aufweist. Die Transferform 23 wird gegen die auf den rippenartigen Vorsprüngen 19 der Saugform 18 abgelagerten Faserguss-Formteile gedrückt und bewirkt auf diese Weise eine Entwässerung. Zusätzlich sind auch in der Transferform 23 Saugkanäle enthalten, die in Öffnungen in der Oberfläche der Mulden 24 münden und ein Ansaugen der Faserguss-Formteile ermöglichen, um diese weiter zu entwässern und aus der Saugform 18 zu entnehmen. Die Transferform 23 kann mit den darin aufgenommenen Faserguss-Formteilen durch einen Trockenofen transportiert werden, in dem die Faserguss-Formteile getrocknet werden. Die Faserguss-Formteile können vorzugsweise vor dem Trocknen beschichtet werden.
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Wie oben erwähnt, weist die Beschichtung vorzugsweise Wachse, Lipide und Leime wie alkylierte Ketendimere auf. Diese Bestandteile erhöhen die mechanische Festigkeit und die Wasserbeständigkeit. Eine weitere Beschichtung mit Silikagel kann aufgebracht werden, um die für die Verwendung als Rasierapparatgriff erforderliche Festigkeit zu erreichen. In der Praxis wird als erste Beschichtung vorzugsweise eine Grundierung aus Carnaubawachs aufgebracht. Carnaubawachs hat eine hohe Schmelztemperatur und verleiht den Faserguss-Formteilen die erforderliche Härte. In einer zweiten Beschichtung können die Faserguss-Formteile mit Lipiden beschichtet werden, um die Widerstandsfähigkeit gegen Wasser zu erhöhen. In der zweiten Beschichtung kann wie erwähnt Silikagel enthalten sein, wodurch sowohl die Wasserbeständigkeit als auch die Formfestigkeit gesteigert wird.
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Weitere Bearbeitungsschritte für die Faserguss-Formteile können Stanzen und Prägen umfassen. Mit einem Stanzwerkzeug können die Faserguss-Formteile auf Form geschnitten werden, damit sie eine einheitliche Form der Griffe 1 gemäß der Darstellung in den 1 bis 6 erhalten. In einem zusätzlichen Presswerkzeug können die kreisförmige Vertiefung 15 und die Sicken 16, 17 in die Oberfläche des Griffs 1 eingeprägt werden.
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Die in der vorliegenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Sie kann im Rahmen der Ansprüche und unter Berücksichtigung der Kenntnisse des zuständigen Fachmanns variiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Griff
- 2
- Adapterstück
- 3
- Rasierkopf
- 4
- Rastvorrichtung des Adapterstücks, Befestigungsabschnitt
- 5
- Rastvorrichtung des Rasierkopfs
- 6
- hohle Aufnahme
- 7
- Einsteckabschnitt
- 8
- Öffnung
- 9
- Verstärkungsrippe
- 10
- Verstärkungsrippe
- 11
- Verstärkungsrippe
- 12
- Verstärkungsrippe
- 13
- Hohlraum
- 15
- kreisförmige Vertiefung
- 16
- Sicke
- 17
- Sicke
- 18
- Saugform
- 19
- rippenartiger Vorsprung
- 20
- quer verlaufende Vertiefung
- 21
- quer verlaufende Vertiefung
- 22
- quer verlaufende Vertiefung
- 23
- Transferform
- 24
- Mulde
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2017/003919 A1 [0003]
- EP 3310673 B1 [0006]