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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines mindestens ein Farbwerk einer Bogendruckmaschine regelnden Farbreglers gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Durch die
DE 10 2004 003 612 A1 ist ein Verfahren zur Auswertung eines Bildes von einem vorbestimmten Ausschnitt eines Druckerzeugnisses bekannt, bei dem ein Bild von einem vorbestimmten Ausschnitt des Druckerzeugnisses von einer Kamera mit einem elektronischen Flächenbildsensor aufgenommen wird, bei dem ein von dem Bildsensor erfasstes Bild von einer elektronischen Auswertungseinheit ausgelesen und verarbeitet wird, wobei von ersten vorbestimmten Feldern innerhalb des Ausschnitts aufgenommene Intensitätssignale rechnerisch mit Referenzdatenwerten verknüpft werden, welche ein Maß für die Intensität der Lichtremission von unbedruckten Bereichen des Druckerzeugnisses darstellen, wobei zu Beginn ein Bild von einer Weißreferenz aufgenommen wird und von den Intensitätssignalen dieses Bildes Grundreferenzdaten für den gesamten Ausschnitt abgeleitet werden, wobei bei jeder Auswertung eines Bildes des vorbestimmten Ausschnitts aus von zweiten vorbestimmten Feldern innerhalb des Ausschnitts aufgenommenen Intensitätssignalen Korrekturdaten abgeleitet werden, und wobei vor der rechnerischen Verknüpfung der von den ersten vorbestimmten Feldern innerhalb des vorbestimmten Ausschnitts aufgenommenen Intensitätssignale mit den Referenzdaten letztere durch eine rechnerische Verknüpfung der Grundreferenzdaten mit den Korrekturdaten ermittelt werden.
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Durch die
DE 10 2008 041 426 A1 ist ein Verfahren zur Verwendung in einer Druckmaschine mit mindestens einem Farbwerk bekannt, wobei mindestens eine Einstellung des betreffenden Farbwerks in einem laufenden eine Oberfläche eines Bedruckstoffs bedruckenden Druckprozess der Druckmaschine anhand mindestens eines in diesem Druckprozess in der Druckmaschine erfassten Messwertes von einer Regeleinrichtung änderbar ist, wobei die Regeleinrichtung den erfassten Messwert vor einer Veränderung der Einstellung des betreffenden Farbwerks auf Plausibilität prüft, wobei die Plausibilitätsprüfung anhand einer Prüfung eines Remissionsverhaltens der Oberfläche des unbedruckten Bedruckstoffs und einer Prüfung einer Relation einer in einem Messfeld auf dem Bedruckstoff ermittelten primären Farbdichte zu mindestens einer in demselben Messfeld gleichzeitig ermittelten sekundären Farbdichte erfolgt, wobei ein Remissionsverhalten der Oberfläche des bedruckten Bedruckstoffs auf einen Referenzwert bezogen wird, wobei als Referenzwert ein mit dem Remissionsverhalten der Oberfläche des unbedruckten Bedruckstoffs korrespondierender Messwert gesetzt wird, wobei während des Druckprozesses der Druckmaschine das Remissionsverhalten der Oberfläche des unbedruckten Bedruckstoffs fortlaufend gemessen wird, wobei die dabei erfassten Messwerte auf eine Abweichung von dem als Referenzwert gesetzten Messwert geprüft werden, wobei vom Referenzwert abweichende Messwerte als ein Fehler im Farbauftrag gewertet werden, wobei das Verhältnis des erfassten Messwertes zu einem zweiten Messwert der mindestens einen anderen an der ausgewählten Messstelle ermittelten Farbdichte zu einem für die ausgewählte Messstelle vorgegebenen Referenzverhältnis geprüft wird, wobei sich für alle am Druckprozess beteiligten Druckfarben durch deren jeweilige vorgegebene Referenzverhältnisse eine parametrierbare Einstellungsmatrix ergibt, welche an einem zur Druckmaschine gehörenden Leitstand und/oder an einer anderen mit der Druckmaschine verbindbaren Bedieneinheit eingebbar und/oder einstellbar ist, wobei die beiden die Plausibilität des erfassten Messwertes betreffenden Prüfungen gleichzeitig durchgeführt werden, wobei die Regeleinrichtung eine anstehende Veränderung der Einstellung des betreffenden Farbwerks dann aussetzt, wenn wenigstens eine der Prüfungen hinsichtlich der Plausibilität des erfassten Messwertes zu einem negativen Ergebnis führt.
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Durch die
WO 2010/020569 A2 ist ein Verfahren zur Farbregelung einer Druckmaschine bekannt, wobei die Farbregelung von einer Regeleinrichtung ausgeführt wird, wobei ein Bedruckstoff in einem laufenden Druckprozess der Druckmaschine fortlaufend bedruckt wird, wobei mindestens eine von einem Farbwerk bereitgestellte Druckfarbe in mehreren Farbzonen auf den Bedruckstoff aufgetragen wird, wobei hinsichtlich der mindestens einen auf dem Bedruckstoff aufgetragenen Druckfarbe in diesem Druckprozess innerhalb der Druckmaschine ein eine Farbdichte angebender Messwert ermittelt wird, wobei eine Relation zwischen dem Messwert der in einer ausgewählten Farbzone für eine bestimmte Druckfarbe ermittelten Farbdichte zu einem in mindestens einer weiteren Farbzone für dieselbe Druckfarbe ermittelten Messwert der Farbdichte gebildet wird, wobei als Relation der in benachbarten Farbzonen in dem laufenden Druckprozess ermittelten Messwerte der Farbdichten eine Differenz einer optischen Dichte zwischen benachbarten Farbzonen ermittelt wird oder wobei zur Bildung der Relation mit Bezug auf die ausgewählte Farbzone deren Messwert für eine Farbdichte mit einem Messwert aus mindestens einer anderen zu demselben Farbwerk gehörenden Farbzone ins Verhältnis gesetzt wird, wobei die Relation der Messwerte für Farbdichten zwischen verschiedenen Farbzonen nur dann gebildet wird, wenn die bezüglich eines bestimmten Farbwerks der Druckmaschine vorhandenen Farbzonen in einer Anfahrphase der Druckmaschine mehrheitlich jeweils einen Messwert für die Farbdichte einer von diesem Farbwerk bereitgestellten Druckfarbe liefern, welcher jeweils mindestens einen zuvor festgelegten Bruchteil eines in der jeweiligen Farbzone voreingestellten Sollwertes erreicht, wobei die von der Regeleinrichtung vorgenommene Farbregelung erst dann aktiv wird, nachdem die vorgenannte Bedingung am Ende der Anfahrphase der Druckmaschine erfüllt ist.
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Durch die
WO 2010/020564 A2 ist ein Verfahren zur Prüfung von mindestens einem in einer Druckmaschine ermittelten Messwert auf seine Plausibilität bekannt, wobei der Messwert eine Farbdichte einer auf einem durch die Druckmaschine transportierten Bedruckstoff aufgetragenen Druckfarbe angibt, wobei diese Druckfarbe in mehreren Farbzonen auf den Bedruckstoff aufgetragen wird, wobei eine Relation zwischen einer ausgewählten Farbzone einer bestimmten Druckfarbe und mindestens einer weiteren Farbzone derselben Druckfarbe gebildet wird, wobei ein in der ausgewählten Farbzone für die bestimmte Druckfarbe ermittelter Messwert der Farbdichte als nicht plausibel verworfen und für eine in der Druckmaschine vorgesehene automatische Farbregelung nicht verwendet wird, wenn die Relation mindestens einen zuvor festgelegten Grenzwert unzulässig überschreitet oder unterschreitet, wobei die Farbregelung von einer Regeleinrichtung ausgeführt wird, wobei die Relation zwischen dem in einer ausgewählten Farbzone für eine bestimmte Druckfarbe ermittelten Messwert der Farbdichte und einem in mindestens einer weiteren Farbzone für dieselbe Druckfarbe ermittelten Messwert der Farbdichte gebildet wird, wobei zur Bildung der Relation mit Bezug auf die ausgewählte Farbzone deren Messwert für eine Farbdichte mit einem Messwert aus der mindestens einen anderen zu demselben Farbwerk gehörenden Farbzone ins Verhältnis gesetzt wird, wobei von der Regeleinrichtung der in der ausgewählten Farbzone für die bestimmte Druckfarbe ermittelte Messwert der Farbdichte als nicht plausibel verworfen wird, wenn dieser Messwert um mindestens einen zuvor festgelegten Bruchteil von dem in der mindestens einen weiteren Farbzone zu derselben Druckfarbe ermittelten Messwert abweicht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben eines mindestens ein Farbwerk einer Bogendruckmaschine regelnden Farbreglers zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen und/oder Ausgestaltungen der gefundenen Lösung.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass bei einem Ausbleiben des von der unbedruckten Oberfläche des Druckbogens während des Betriebs der Bogendruckmaschine von der Erfassungseinrichtung zu erfassenden Farbdichtewertes die Farbregelung bis zur nächsten Erfassung dieses Farbdichtewertes oder bis zur Beendigung des Betriebs der Bogendruckmaschine ausgesetzt wird und dadurch verhindert wird, dass der Farbregler in einen Betriebszustand gerät, bei dem er eine während des Betriebs der Bogendruckmaschine hinsichtlich des Farbauftrages ermittelte Abweichung eines aktuellen Farbdichte-Istwertes von einem durch die Druckvorlage vorgegebenen Farbdichte-Sollwert ohne Berücksichtigung des von der unbedruckten Oberfläche des Druckbogens während des Betriebs der Bogendruckmaschine von der Erfassungseinrichtung zu erfassenden Farbdichtewertes auszuregeln versucht, was in der Praxis aber zu einem massiv fehlerhaften Farbauftrag und damit nur zu Makulatur führt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der einzigen Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Die 1 zeigt einen Druckbogen 01 mit einem in einer Bogendruckmaschine von vorzugsweise mehreren Druckwerken auf seiner Oberfläche insbesondere mehrfarbig aufgedruckten Druckbild 02, wobei das Druckbild 02 ein zu produzierendes Druckmotiv wiedergibt. Dabei weist jedes der Druckwerke mindestens ein Farbwerk auf, welches jeweils Druckfarbe für einen Farbauftrag auf den zu bedruckenden Druckbogen 01 zur Verfügung stellt. Quer zu seiner Transportrichtung T durch die Bogendruckmaschine erstreckt sich außerhalb des Druckbildes 02 auf dem Druckbogen 01 ein insbesondere aneinandergereiht vorzugsweise mehrere verschiedene Farbmessfelder aufweisender Messstreifen 03, anhand dessen ein zu dieser Bogendruckmaschine gehörender Farbregler einen während des Betriebs der Bogendruckmaschine unter Verwendung des mindestens einen Farbwerks einen auf nacheinander zu bedruckende Druckbogen 01 jeweils aufzutragenden Farbauftrag hinsichtlich seiner Farbdichte regelt. Diese Farbdichte ist ein z. B. optisch erfassbarer Wert. Die Farbregelung erfolgt im Hinblick auf eine farbgetreue Wiedergabe einer zu dem Druckbild 02 gehörenden Druckvorlage, was bedeutet, dass ein aktuell von dem Druckbild 02 erfasster Farbdichte-Istwert möglichst genau, zumindest aber innerhalb zulässiger Toleranzgrenzen einem durch die Druckvorlage vorgegebenen Farbdichte-Sollwert entspricht. Damit dies gelingt, erfolgt die Farbregelung unter Verwendung eines Weißabgleichs, was bedeutet, dass vor einer Ausführung der Farbregelung von einer in der Bogendruckmaschine angeordneten und mit dem Farbregler zumindest datentechnisch verbundenen Erfassungseinrichtung ein Farbdichtewert von einer unbedruckten Oberfläche von mindestens einem der durch die Bogendruckmaschine transportierten Druckbogen 01 erfasst und der betreffende Farbdichtewert dem Farbregler zur Verfügung gestellt wird und dann der betreffende von einer unbedruckten Oberfläche des Druckbogens 01 erfasste Farbdichtewert vom Farbregler zur Ausführung des Weißabgleichs verwendet wird. Der Farbregler ermöglicht somit zusammen mit seiner in der Bogendruckmaschine angeordneten Erfassungseinrichtung eine die optische Erscheinung der unbedruckten Oberfläche des Druckbogens 01 berücksichtigende Inline-Farbregelung, was zu qualitativ hochwertigeren Druckergebnissen führt. Der Farbregler ist vorzugsweise als eine von einem Programm gesteuerte digitale Regelungseinrichtung ausgebildet. Die in der Bogendruckmaschine angeordnete Erfassungseinrichtung ist insbesondere als eine optoelektronische Erfassungseinrichtung, z. B. als ein Densitometer oder als eine Halbleiterkamera ausgebildet.
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Aus unterschiedlichen Gründen kann es vorkommen, dass die in der Bogendruckmaschine angeordnete Erfassungseinrichtung den Farbdichtewert von der unbedruckten Oberfläche von mindestens einem der durch die Bogendruckmaschine transportierten Druckbogen 01 nicht erfassen kann. Eine der Ursachen besteht darin, dass die zu bedruckenden Druckbogen 01 in ihrer sich längs zu ihrer durch die Bogendruckmaschine gerichteten Transportrichtung T erstreckenden Länge 101 variieren und z. B. ein nicht absolut konstantes Längenformat aufweisen. In der Folge kann ein unbedruckter zwischen dem Messstreifen 03 und einer Kante 06 des jeweiligen Druckbogens 01 ausgebildeter Randbereich 04 auf dem jeweiligen Druckbogen 01 flächenmäßig zu klein, d. h. insbesondere in seiner Länge l04 zu kurz ausgebildet sein, als dass dort eine Erfassung eines Farbdichtewertes von der unbedruckten Oberfläche des betreffenden durch die Bogendruckmaschine transportierten Druckbogens 01 durch die in der Bogendruckmaschine angeordnete Erfassungseinrichtung noch möglich ist. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn dieser unbedruckte Randbereich 04 auf dem jeweiligen Druckbogen 01 eine längs zur Transportrichtung T des betreffenden Druckbogens 01 gerichtete Länge l04 von weniger als 1 mm aufweist. Die vorgenannte Kante 06 des jeweiligen Druckbogens 01 ist z. B. dessen Vorderkante oder Hinterkante jeweils in Transportrichtung T des betreffenden Druckbogens 01.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass der Farbregler bei einem Ausbleiben des von der unbedruckten Oberfläche des Druckbogens 01 während des Betriebs der Bogendruckmaschine von der Erfassungseinrichtung zu erfassenden Farbdichtewertes die Farbregelung bis zur nächsten Erfassung dieses Farbdichtewertes oder bis zur Beendigung des Betriebs der Bogendruckmaschine aussetzt. Vorzugsweise setzt der Farbregler seine Farbregelung dann aus, wenn die längs zur Transportrichtung T des betreffenden Druckbogens 01 gerichtete Länge l04 des unbedruckten zwischen dem Messstreifen 03 und der Kante 06 des jeweiligen Druckbogens 01 ausgebildeten Randbereichs 04 weniger als 1 mm beträgt. Dabei wird die längs zur Transportrichtung T des betreffenden Druckbogens 01 gerichtete Länge l04 des unbedruckten zwischen dem Messstreifen 03 und der Kante 06 des jeweiligen Druckbogens 01 ausgebildeten Randbereichs 04 in der bevorzugten Ausführung von der mit dem Farbregler zumindest datentechnisch verbundenen Erfassungseinrichtung während des Betriebs der Bogendruckmaschine insbesondere fortlaufend und/oder von jedem der zu bedruckenden Druckbogen 01 erkannt und/oder ermittelt.
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Nachdem die mit dem Farbregler zumindest datentechnisch verbundene Erfassungseinrichtung die längs zur Transportrichtung T des betreffenden Druckbogens 01 gerichtete Länge l04 des unbedruckten zwischen dem Messstreifen 03 und der Kante 06 des jeweiligen Druckbogens 01 ausgebildeten Randbereichs 04 ermittelt und somit erkannt hat, dass diese Länge l04 insbesondere weniger als 1 mm beträgt und damit zu kurz ausgebildet ist, als dass dort die Erfassung des Farbdichtewertes von der unbedruckten Oberfläche des betreffenden durch die Bogendruckmaschine transportierten Druckbogens 01 noch möglich ist, löst der Farbregler oder die mit ihm zumindest datentechnisch verbundene Erfassungseinrichtung ein akustisches und/oder visuelles Signal aus, durch welches ein Bediener der Bogendruckmaschine auf die nun ausgesetzte Farbregelung aufmerksam gemacht wird. Das visuelle Signal kann für den Bediener der Bogendruckmaschine z. B. an einer Anzeigeeinrichtung eines zu der Bogendruckmaschine gehörenden Leitstandes angezeigt werden. Auch kann die Aussetzung der Farbregelung als ein Störereignis in einer vorzugsweise digitalen, z. B. im Leitstand der Bogendruckmaschine angeordneten Speichereinrichtung registriert werden, wobei dieses Störereignis vorzugsweise in Zuordnung zu einer bestimmten Produktion und/oder zu bestimmten Ereignisdaten wie z. B. Zeitpunkt und/oder Dauer registriert wird. Zudem kann vorgesehen sein, dass der Farbregler insbesondere bei einer über eine zuvor festgesetzte Zeit andauernden Aussetzung der Farbregelung automatisch die Beendigung des Betriebs der Bogendruckmaschine auslöst.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Druckbogen
- 02
- Druckbild
- 03
- Messstreifen
- 04
- Randbereich
- 05
- -
- 06
- Kante
- l01
- Länge
- l04
- Länge
- T
- Transportrichtung