-
Stand der Technik
-
Die Erfindung betrifft ein Wischblatt nach Gattung des unabhängigen Anspruchs. Es sind schon einige Wischblätter mit einer Wischleiste und einer Fluidabgabeeinrichtung bekannt. Diese umfassen einen Kanal mit Öffnungen, der im wesentlichen parallel zur Wischleiste angeordnet ist und aus dem Reinigungsflüssigkeit auf eine zu wischende Scheibe aufgebracht werden kann.
-
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
-
Vorteile der Erfindung
-
Das erfindungsgemäße Wischblatt mit den Merkmalen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, daß eine Gasabgabeeinrichtung vorgesehen ist. Hierdurch wird ein noch besseres Wischbild erzielt und eine optimale Sicht für Fahrer und Beifahrer gewährleistet.
-
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ergeben sich weiterhin vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Merkmale.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Gasabgabeeinrichtung dazu vorgesehen ist, einen kontrollierten Gasstrom, insbesondere Luftstrom, abzugeben. Auf diese Weise wird ein besonders gutes Wischbild erzielt.
-
In einer einfachen, kostengünstigen und daher vorteilhaften Ausbildung ist die Gasabgabeeinrichtung entlang einer Längserstreckung vorgesehen und vermag das Gas in einer Querrichtung druckbeaufschlagt abzugeben.
-
Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn die Fluidabgabeeinrichtung dazu vorgesehen ist eine Reinigungsflüssigkeit entlang der Wischleiste abzugeben, da auf diese Weise Reinigungsflüssigkeit eingespart werden kann.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Gasabgabeeinrichtung dazu vorgesehen ist einen Gasstoß abzugeben. Dadurch kann das Gas gezielt an den erforderlichen Bereichen abgegeben werden.
-
Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Gasstoß in einer definierten Wischposition, insbesondere einer Wendelage, abgebbar ist, da dadurch Schlieren vermieden werden können.
-
Einfach, kostengünstig und daher vorteilhaft weist die Gasabgabeeinrichtung einen Kanal mit Öffnungen auf.
-
Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Kanal sowohl zum Flüssigkeitstransport als auch zum Gastransport vorgesehen ist, da dann nur ein einziger Kanal erforderlich ist.
-
Besonders einfach, kostengünstig und daher vorteilhaft ist der Kanal aus Kunststoff ausgebildet.
-
Ein verbessertes Wischbild wird darüber hinaus vorteilhafterweise durch eine erfindungsgemäße Wischvorrichtung mit einem Wischblatt, das eine Gasabgabeeinheit umfasst, erzielt.
-
Figurenliste
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein erfindungsgemäßes Wischblatt in schematisch-perspektivischer Darstellung,
- 2 einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Wischblatt in schematischer Darstellung,
- 3 ein Funktionsbild eines erfindungsgemäßen Wischblatts im Betrieb und
- 4 eine Erfindungsgemäße Wischvorrichtung in schematischer Darstellung.
-
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
-
In 1 ist ein erfindungsgemäßes Wischblatt 10 in einer schematischperspektivischen Darstellung gezeigt. Dieses umfasst eine Wischleiste 12, dass eine Längserstreckung L (Doppelpfeil) aufweist. Etwa mittig bezüglich der Längserstreckung L ist ein Befestigungsmittel 14 angeordnet, das dazu dient, das Wischblatt 10 an einem nicht zur Erfindung gehörigen Wischerarm 16 zu montieren. Auf der dem Befestigungsmittel 14 abgewandten Seite des Wischblatts 10 ist eine Wischlippe 18 vorgesehen, die im Betrieb durch den sich bewegenden Wischerarm 16 über eine zu reinigende Scheibe gleitet und Feuchtigkeit von dieser abstreift. An den beiden Enden bezüglich der Längserstreckung L ist jeweils eine Endkappe 20 vorgesehen, die das Wischblatt 10 im Hinblick auf seine Längserstreckung L abschließt. Auf der gleichen Seite wie das Befestigungsmittel 14 ist entlang der Längserstreckung L eine Windabweisleiste 22 vorgesehen, die eine spoilerartige Struktur umfasst und für eine Erhöhung des Anpressdrucks der Wischleiste auf die Scheibe sorgt, wenn des Wischblatt vom Fahrtwind angeströmt wird.
-
In 2 ist ein Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Wischblatt 10 in schematischer Darstellung gezeigt. Die Wischlippe 18 ist zwischen zwei Teilen einer Federschiene 24 gehaltert. Die beiden Teile der Federschiene 24 werden von der Windabweisleiste 22 umklammert. Die Windabweisleiste 22 weist eine Spoilerprofiloberfläche 26 auf. Einstückig mit der Windabweisleiste 22 ist ein Kanal 28 ausgebildet, der mindestens eine Öffnung 30 aufweist. Diese bilden eine Gasabgabeeinrichtung 32. Der Kanal 28 verläuft im wesentlichen entlang der gesamten Längserstreckung L des Wischblatts 10. Im Kanal 28 sind eine Vielzahl von Öffnungen 30 vorgesehen, die einen Öffnungsabstand von etwa 1,5 cm aufweisen. Der Lochabstand kann in einer Variation der Erfindung jedoch zwischen 4 mm und 50 mm betragen. Öffnung 30 vorgesehen. Wird Gas, beispielsweise Luft, in den Kanal 28 druckbeaufschlagt eingebracht, so tritt ein Gasstrahl, mithin ein kontrollierter Gasstrom in einer Querrichtung Q, also quer zur Längsrichtung L, aus der Öffnung 30 aus. Die Öffnung 30 ist hierbei derart angeordnet, dass der Gasstrom in Richtung der Oberfläche der zu wischenden Scheibe gelenkt ist.
-
Durch den Kanal 28 kann auch eine Reinigungsflüssigkeit geleitet werden. Wird diese mit Druck beaufschlagt, so tritt diese durch die Öffnung 30 und benetzt die zu wischende Scheibe. Insoweit wird durch den Kanal 28 und die Öffnung 30 auch eine Fluidabgabeeinrichtung 34 gebildet. Der Kanal 28 kann hierbei wechselweise mit Gas und Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt werden.
-
In 3 ist die Funktion des erfindungsgemäßen Wischblatts 10 bzw. der Wischvorrichtung 50 (4) schematisch aufgezeigt. Im Betrieb vollführt das Wischblatt 10 eine pendelnde Bewegung. Mithin bewegt sich das Wischblatt 10 zunächst von einer unteren Parkposition in der Zeichnungsebene, die einer Scheibenebene entspricht, nach oben. Während dieser Aufwärtsbewegung 36 (Pfeil) wird Reinigungsflüssigkeit auf die zu wischende Scheibe aufgebracht. Auf die Aufwärtsbewegung 36 folgt eine Abwärtsbewegung wodurch eine Wendelage 38 (Wendepfeil) des Wischblatts 10 entsteht. In dieser Wendelage 38 wechselt das Wischblatt 10 seine Bewegungsrichtung, mithin die Wischrichtung. In dieser Wendelage 38 wird nun ein kurzer Gasstoß durch den Kanal 28 und damit durch die Öffnungen 30 abgesetzt. Dadurch wird zum einen restliche im Kanal 28 befindliche Reinigungsflüssigkeit ausgeblasen und darüber hinaus verhindert, dass Wasser oder Reinigungsflüssigkeit bei der Abwärtsbewegung des Wischblatts 10 mitgezogen wird. Alternativ oder ergänzend kann anstatt einem kurzen Gasstoß auch während der im wesentlichen ganzen Abwärtsbewegung Gas abgegeben werden, sodass ein kontrollierter Luftstrom während der im wesentlichen gesamten Abwärtsbewegung des Wischblatts 10 abgegeben wird.
-
Ein kurzer Gasstoß bedeutet hier das Gas zu Beginn der Abwärtsbewegung oder auch schon kurz vor Beginn der Abwärtsbewegung in einem Winkelbereich 40 von bis zu 10°, insbesondere von bis zu 5°, abgegeben wird.
-
4 ist eine erfindungsgemäße Wischvorrichtung 50 schematisch dargestellt. Diese umfasst eine Antriebseinheit 52 sowie eine Wischereinheit 54 mit einem Wischblatt 10. Die Wischereinheit 54 umfasst eine Reinigungseinheit 56, die Reinigungsflüssigkeit in eine Reinigungsleitung 58 zu pumpen vermag. Weiterhin ist eine Gaserzeugungseinheit 60 vorgesehen, die eine Gasdruckleitung 62 mit unter Druck stehendem Gas, also Druck beaufschlagt, zu befüllen vermag. Die Gasdruckleitung 62 und die Reinigungsleitung 58 münden in eine Ventileinrichtung 64 welche entweder Gas oder Reinigungsflüssigkeit in eine Zuleitung 66 führt. Ob Gas oder Reinigungsflüssigkeit in die Zuleitung 66 geführt wird, wird durch eine Steuerleitung 68 gesteuert, die mit der Antriebseinheit 52 verbunden ist. Auf diese Weise kann je nach Winkelstellung des Wischblatts 10 durch die Ventileinrichtung 64 Gas oder Flüssigkeit in die Zuleitung 66 geführt werden. Die Zuleitung 66 ist hier zu mit dem Kanal 28 des Wischblatts verbunden.
-
Der Kanal 28 ist einstückig mit der Windabweisleiste 22 aus Kunststoff, insbesondere EPDM, im Extrusionsverfahren hergestellt. Hierzu kann ein mehrkomponentiges Extrusionsverfahren verwendet werden, bei dem verschiedene Kunststoffe kombiniert werden. Insbesondere kann der Kanal 28 aus einem anderen Kunststoff gebildet sein als die übrige Windabweisleiste 22. Die Öffnungen 30 sind mithilfe eines Laserstrahls in den Kanal 28 eingebracht und weisen einen Durchmesser von weniger als 1 mm, insbesondere ca. 0,4 mm auf. In einer Variation der Erfindung können auch zwei Kanäle 28 vorgesehen sein, die etwa parallel zueinander verlaufen. Der jeweils in Wischrichtung vordere Kanal 28 ist dann mit Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt und der jeweils in Wischrichtung hintere Kanal 28 mit Gas beaufschlagt. Wie oben erläutert kann hier entweder nur ein kurzer Gasstoß vorgesehen sein oder aber ein ausströmen des Gases über einen größeren Bewegungsbereich des Wischblatts 10. Die Ventileinrichtung 64 kann beispielsweise als Magnetventil ausgebildet sein. Jedoch sind auch mechanische Lösungen möglich, mithin eine mechanische Verbindung zwischen der Antriebseinrichtung 52 und der Ventileinrichtung 64 vorgesehen sein. Die Gaserzeugungseinrichtung 60 kann beispielsweise als einfache Druckluftpumpe ausgebildet sein, die Umgebungsluft angesaugt und mit Druck beaufschlagt in die Gasdruckleitung 62 führt. Hierzu kann in der Gaserzeugungseinrichtung 60 auch ergänzend ein Reservoirbehälter angeordnet sein, der die Druckluft speichert. Alternativ kann auch ein Kartuschensystem vorgesehen sein, bei dem Gaskartuschen eingesetzt werden, insbesondere dann, wenn ein anderes Gas als Luft verwendet werden soll. Weiterhin kann ergänzend in der Gaserzeugungseinrichtung 60 eine Heizeinrichtung angeordnet sein, die das Gas, mithin die Druckluft, erwärmt. Als Gas kommt neben Luft beispielsweise auch Stickstoff oder Helium in Betracht. Grundsätzlich kann jedoch jedes Gas bzw. jede Gasmischung verwendet werden.
-
Die Reinigungseinheit 56 umfasst einen Tank mit Reinigungsflüssigkeit, beispielsweise Wasser, dem auch reinigende Substanzen, wie Tenside zugesetzt sein können. Weiterhin umfasst die Reinigungseinheit 56 eine Pumpe, die die Reinigungsflüssigkeit druckbeaufschlagt in die Reinigungsleitung 58 führt.