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Die Erfindung betrifft einen People Mover gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Ein People Mover ist typischerweise ein in der Regel automatisch verkehrendes Verkehrsmittel für kurze Strecken, wie auf Flughäfen oder Messen. People Mover werden auch als Passagiertransportsysteme bezeichnet. Es handelt sich um ein Landfahrzeug der Klassen M2 oder M3 der Richtlinie 70/156/EWG mit mehr als acht Sitzplätzen neben dem Fahrersitz. Typische Anwendungen betreffen den Shuttlebetrieb zwischen zwei Nahzielen für eine vergleichsweise geringe Anzahl von 8 bis 22 Personen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen schienenungebundenen, elektrisch angetriebenen People Mover für den Transport von Personengruppen aufzuzeigen, welcher kostengünstig in der Herstellung und in der Reparatur ist. Zudem soll der People Mover eine möglichst große Fahrgastzelle bei kompakter Baugröße haben.
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Der People Mover gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 löst diese Aufgabe besonders gut.
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Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Der erfindungsgemäße People Mover wird elektrisch angetrieben. Er ist nicht an eine physische Schiene gebunden und in diesem Sinne schienenungebunden und auch nicht an eine externe Energieversorgung, wie z. B. an einer Oberleitung, angeschlossen. Er soll besonders leicht sein. Dies wird durch eine selbsttragende Kabinenstruktur in Rahmenbauweise erreicht, die sich durch einen großen zentralen Niederflurbereich auszeichnet. Der Niederflurbereich befindet sich zwischen einer elektromotorisierten vorderen Achsanordnung und einer elektromotorisierten hinteren Achsanordnung. An den Achsanordnungen sind Räder angeordnet. Es handelt sich um ein 2-spuriges Straßenfahrzeug. Die Antriebsenergie für die Räder wird einem Energiespeicher des People Movers entnommen.
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Der People Mover zeichnet sich dadurch aus, dass die Achsanordnungen identisch konfigurierte lenkbare Mehrlenkerachsen sind. Identisch konfiguriert bedeutet, dass sie in ihrem Aufbau auf einer möglichst großen Anzahl von Gleichteilen basieren und als vorgefertigte Baugruppe sowohl als vordere Achsanordnung als auch als hintere Achsanordnung zum Einsatz kommen können.
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Der erfindungsgemäße People Mover besitzt eine Einzelradaufhängung. Jede der Achsanordnungen ist eine Mehrlenkerachse. Jedes Rad wird mit einem System aus drei oder fünf Lenkern geführt. Die Mehrlenkerachse wird gegenüber dem Fahrzeug schwingungsisoliert. Die Kabinenstruktur stützt sich über eine Feder-Dämpferanordnung auf den Achsanordnungen ab.
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Der People Mover besitzt sowohl eine vordere als auch eine hintere lenkbare Mehrlenkerachse. Die Allradlenkung erhöht die Fähigkeit, in schwierigen räumlichen Verhältnissen zu rangieren. Das Fahrzeug kann sich seitlich bewegen und auch auf kleinstem Raum wenden. Bei höheren Geschwindigkeiten kann durch gleichsinniges Lenken der Hinterräder mit kleinen Lenkwinkeln die Stabilität gesteigert werden. Bei kleinen und mittleren Geschwindigkeiten wird die Agilität durch gegensinniges Lenken der Hinterräder mit kleinen Lenkwinkeln verbessert und bei großen Lenkwinkeln der Wendekreis verringert.
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Der People Mover besitzt einen Niederflurbereich, der möglichst groß gestaltet sein soll. Er wird in Fahrtrichtung begrenzt von begehbaren Stufen, die sich zwischen den Radhäusern der Kabinenstruktur im Bereich jeder Achsanordnung befinden. Diese Stufe erfüllt zwei Funktionen: Einerseits befindet sich unterhalb der Stufe die Achsanordnung. Andererseits befindet sich der wenigstens eine Energiespeicher, insbesondere eine elektrische Batterie, ebenfalls unter der begehbaren Stufe und horizontal neben der Achsanordnung. Die Platzierung des Energiespeichers horizontal neben der Achsanordnung ermöglicht es, die Stufe so niedrig wie möglich zu halten und insbesondere eine Höhe von 250 mm nicht zu überschreiten. Es handelt sich um eine begehbare Stufe. Das heißt, die Energiespeicher, die Antriebseinheiten und die Achsanordnungen, abgesehen von den Rädern an der Achsanordnung, befinden sich nicht unter Sitzen für Passagiere, sondern unter der Lauffläche der begehbaren Stufen. Dadurch kann die gesamte Grundfläche oberhalb der begehbaren Stufe und auch des Niederflurbereichs für den Transport von stehenden Fahrgästen genutzt werden.
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Der Niederflurbereich soll so niedrig angeordnet sein, dass die Einstiegshöhe höchstens 270 mm beträgt. Es bleibt unterhalb des Niederflurbereichs aufgrund der notwendigen Bodenfreiheit für ein gefedertes Kraftfahrzeug kein Platz zur Aufnahme eines Energiespeichers. Die Energiespeicher sind daher aus den üblicherweise mittig angeordneten Bereichen elektrisch betriebener Kraftfahrzeuge jeweils horizontal in Richtung zu den Achsanordnungen, aber nicht vertikal über die Achsanordnungen verlagert worden. Es handelt sich um eine dezentrale Anordnung von Energiespeichern. In der Fahrzeugmitte befinden sich keine Energiespeicher. Die dezentrale und niedrig bauende Anordnung ermöglicht es, dass jeder Achsanordnung ein eigener Energiespeicher zugeordnet ist. Der Energiespeicher soll zudem horizontal möglichst nah neben der jeweiligen Achsanordnung platziert sein. Der jeweilige Energiespeicher soll in einem Abstand in Fahrzeuglängsrichtung von höchstens 50 mm bis 200 mm zum Radmittelpunkt, bzw. zu einer Achslinie durch die Radmittelpunkte angeordnet sein. Der Abstand bezieht sich auf eine Kante des Energiespeichers, die der Achslinie am nächsten liegt. Der Einbau des Energiespeichers in die Stufe, und zwar horizontal neben den Achsanordnungen, ermöglicht eine vereinfachte Montage und auch eine schnellere Reparatur aufgrund der hervorragenden Zugänglichkeit sowohl von oben über den Fahrgastraum als auch von einer Unterseite des Kraftfahrzeugs.
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Der wenigstens eine Energiespeicher wird bevorzugt zwischen dem Niederflurbereich und den Achsanordnungen angeordnet, d. h. jeweils zur Fahrzeugmitte und nicht zu den Enden des Fahrzeugs hin. Dadurch werden die Energiespeicher vor einem Anprall geschützt, insbesondere durch die tragende Struktur der Achsanordnungen.
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Der Begriff „Energiespeicher“ bezieht sich insbesondere auf Batterien, die in bestimmten Abständen geladen werden können. Es kommen zum Beispiel LEP-Akkus zum Einsatz (Lithium-Eisenphosphat-Akkumulatoren). Die Erfindung ist nicht auf eine bestimmte Bauform eines Energiespeichers eingeschränkt. Es kann sich daher bei dem Energiespeicher auch um die Kombination eines Brennstofftanks, insbesondere eines Gastanks, z.B. für Wasserstoff oder Erdgas, einer Brennstoffzelle als Energiewandler und einer Batterie handeln. Maßgeblich ist, dass der Energiespeicher die notwendige elektrische Antriebsenergie bereitstellt, auch wenn diese durch Umwandlung im Fahrzeug selbst erst erzeugt werden muss. Die Erfindung ist nicht auf einen bestimmten Akkumulatortyp beschränkt und schließt Brennstoffzellensysteme ein.
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Wenn die Energiespeicher einen Gastank umfassen, wird es bevorzugt, wenn dieser wenigstens eine Gastank horizontal benachbart der hinteren Achsanordnung unter der Stufe angeordnet ist und die Batterie horizontal benachbart der vorderen Achsanordnung unter der Stufe angeordnet ist. Es handelt sich nach wie vor um dezentral angeordnete Energiespeicher, d. h. in der horizontalen Nähe der vorderen und hinteren Achsanordnung. Bei einer bevorzugten Fahrtrichtung des People Movers sollte der Gastank aus Sicherheitsgründen vor einem Crashfall geschützt in der Nähe der hinteren Achsanordnung platziert sein. Er kann genauso wie eine Batterie unter der Stufe platziert werden. Es können je nach Baugröße des Gastanks auch mehrere kleinere Tanks horizontal nebeneinander, d. h. parallel oder in Längsrichtung aufeinander folgend unterhalb der Stufe angeordnet sein.
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Unter bestimmten Voraussetzungen, beispielsweise im Winter oder bei höheren gewünschten Reichweiten, kann es zweckmäßig sein, einen Zusatzenergiespeicher mitzuführen, der oberhalb der Stufe und unterhalb einer Sitzreihe installiert wird. Es handelt sich hierbei keinesfalls um den Hauptenergiespeicher, sondern um eine Weiterbildungsmöglichkeit, um den People Mover an die lokalen geographischen und/oder klimatischen Verhältnisse anpassen zu können. Falls ein solcher Zusatzenergiespeicher erforderlich ist, kann er platzsparend unterhalb einer Sitzreihe angeordnet werden, die sich über der Stufe befindet. Der Zusatzenergiespeicher ersetzt nicht die Energiespeicher in den Stufen.
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Die Energiespeicher besitzen ein Gehäuse, das eine in Fahrzeugquerrichtung gemessene Breite und eine in Fahrzeuglängsrichtung gemessene Länge aufweist. Erfindungsgemäß soll der Energiespeicher möglichst wenig Platz in Richtung des Niederflurbereichs einnehmen. Es werden daher bevorzugt Energiespeicher verwendet, deren Breite zur Maximierung des Niederflurbereichs größer ist als die Länge, z.B. mindestens doppelt so groß ist wie die Länge. Vorzugsweise handelt es sich um sehr breite Energiespeicher, die sich sogar von Längsseite zu Längsseite des People Movers im Bereich der Kabinenstruktur erstrecken können, sofern die Stufe sich bis vor die Radgehäuse der Räder erstreckt. Insbesondere nutzen die Energiespeicher den Bauraum zwischen den Radgehäusen im Bereich unterhalb der Stufe vollständig aus. Die Batteriespeicher sind in diesem Fall nicht breiter als die lichte Breite zwischen den Radhäusern. Um den vorhandenen Bauraum bestmöglich auszunutzen, können auch mehrere kleinere Energiespeicher zum Einsatz kommen, beispielsweise um eine T-förmige Anordnung von Energiespeichern unterhalb der Stufe zu ermöglichen. Der oder die Energiespeicher erstrecken sich dann zwischen die Radgehäuse und auch teilweise vor die Radgehäuse.
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Das Ziel der Erfindung, einen möglichst großen Niederflurbereich bereitzustellen und aus diesem Grunde dezentrale Energiespeicher zu verwenden, schließt nicht aus, dass die Energiespeicher der vorderen Achsanordnung und der hinteren Achsanordnung elektrisch miteinander verbunden sind, um gemeinsam die Energie für alle Antriebseinheiten bereitzustellen.
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Die Antriebseinheiten sollen erfindungsgemäß ebenfalls ausgesprochen bauraumsparend sein. Eine Antriebseinheit umfasst einen Motor, ein Getriebe und/oder ein Achsdifferential. Die Antriebseinheit soll daher entweder sehr radnah angeordnet sein oder sogar als Radnabenmotor ausgeführt sein, d. h. in den Radnaben der Räder angeordnet sein. Der Begriff „radnah“ bedeutet, dass die Antriebseinheit in die jeweiligen Achsanordnungen integriert ist und eine Position einnimmt, die eine Positionierung der Achsanordnung unterhalb der niedrigen Stufe überhaupt ermöglicht. Hierfür befindet sich die Antriebseinheit in Breitenrichtung bevorzugt zwischen den gegenüberliegenden Radmittelpunkten. Am platzsparendsten ist die Verwendung von Antriebseinheiten in den Radnaben der Räder.
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Die Energiespeicher können über elektrische Leiter miteinander verbunden sein, die insbesondere im Boden unterhalb des Niederflurbereichs verlaufen. Hier können entsprechende Leiterkanäle angeordnet sein, um nicht nur die Energie zwischen vorderen und hinteren Energiespeichern zu übertragen, sondern insbesondere auch Steuersignale zum Ansteuern der jeweiligen Achsanordnungen und weiteren Komponenten des People Movers.
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Elektrisch angetriebene Fahrzeuge erfordern ein effektives Thermomanagement. Hierzu besitzt der People Mover auf dem Dach ein Thermomodul, das in thermischem Kontakt mit dem wenigstens einen Energiespeicher und dem Fahrgastraum steht. Das Thermomodul hat die Funktion, den Fahrgastraum zu beheizen, zu belüften oder auch zu kühlen. Gleiches gilt insbesondere für die Temperierung der Energiespeicher und der Antriebseinheit.
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Die Anordnung des Thermomoduls auf dem Dach schränkt das Volumen der Fahrgastzelle nicht ein.
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Der erfindungsgemäße People Mover ist aufgrund seiner lenkbaren Mehrlenkerachse in der Lage, sowohl vorwärts als auch rückwärts dieselben Fahrmanöver auszuführen. Daher ist es möglich, den People Mover ohne ihn zu wenden in beide Fahrtrichtungen in gleicher Weise zu betreiben. Für diesen Anwendungsfall kann der People Mover mit entsprechenden front- und heckseitigen Beleuchtungsmitteln versehen sein, die je nach Fahrtrichtung eingeschaltet werden.
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Besonders günstig ist es, wenn die selbsttragende Kabinenstruktur in Bezug auf die Mittelquerebene des People Movers spiegelsymmetrisch ist. Dies ermöglicht eine besonders hohe Wiederverwendbarkeit von Gleichteilen sowohl im Front- und Heckbereich und nicht nur im Bereich der kostenintensiven Achsanordnungen. Erfindungsgemäß werden vorzugsweise auch identische Energiespeicher zwischen den Rädern verwendet. Gleiches gilt für das Steuer- und Bremssystem, das als Package in Modulbauweise für derartige People Mover bereitgestellt werden kann. Die komplett integrierten Antriebseinheiten lassen zudem eine sehr einfache Skalierbarkeit des People Movers zu. Im Hinblick auf eine selbsttragende Kabinenstruktur kann das bedeuten, dass der mittlere Bereich des People Movers und damit der Niederflurbereich vergrößert wird, während alle anderen Komponenten des People Movers gleich bleiben. Beispielsweise kann er in einer ersten Bauform eine Länge von ca. 5 m aufweisen und in einer zweiten Bauform eine Länge von ca. 6 m. Bei der Breite des Kraftfahrzeugs von ca. 2 m werden dadurch 2 m2 im Niederflurbereich gewonnen, die für den Personentransport zur Verfügung stehen. Dadurch können ca. 5 bis 7 Personen mehr transportiert werden, ohne dass signifikante bauliche Veränderungen am People Mover erforderlich sind.
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Der erfindungsgemäße People Mover mit seinem sehr großen Niederflurbereich eignet sich hervorragend für den gleichzeitigen Einstieg mehrerer Personen, da nur eine einzige, sehr niedrige Stufe überwunden werden muss. Zusätzlich kann im Niederflurbereich wenigstens eine ausfahrbare Rampe zur Bereitstellung einer Rollfläche vorgesehen sein, die den Zugang für Menschen mit Behinderungen uneingeschränkt ermöglicht.
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Der Niederflurbereich ist insbesondere frei von Sitzplätzen. Das Mitführen von Fahrrädern und Rollern ist möglich. Dieser Bereich ist für den stehenden Personentransport vorgesehen. Etwas kleinere Personen können auf der begehbaren Stufe stehen. Dort sind zusätzlich Sitzplätze für den sitzenden Personentransport angeordnet. Es kann sich bei den Sitzplätzen über den Stufen um zwei Sitzreihen handeln, die in Fahrzeuglängsrichtung angeordnet sind. Typischerweise können oberhalb eines Radhauses drei Sitzplätze angeordnet sein, so dass im Bereich der Stufe jeweils neun Personen Platz nehmen können. Im Bereich zwischen den Sitzreihen können kleinere Personen stehen. Der Niederflurbereich in der Mitte des People Movers besitzt eine Höhe von vorzugsweise mindestens 2 m, so dass erwachsene Personen ohne Einschränkungen stehen können.
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Bei dem People Mover handelt es sich insbesondere um ein selbstfahrendes oder optional selbstfahrendes Fahrzeug. Selbstfahrende Fahrzeuge oder autonome Fahrzeuge fahren ohne Einfluss eines menschlichen Fahrers. Ein optionaler Fahrersitz kann leer bleiben. Auch bei einem solchen selbstfahrenden Fahrzeug sind eventuell Steuerelemente zum Lenken, Beschleunigen und Bremsen vorhanden. Die besagten Steuerelemente können deaktiviert werden, wenn kein Fahrer erforderlich ist. In diesem Sinne ist der People Mover optional selbstfahrend. D. h. es können selbstfahrende Eigenschaften genutzt werden, sie können von einem Fahrer optional überwacht werden. Der Fahrer hat die Möglichkeit einzugreifen.
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Der People Mover ist insbesondere ein autonomes Fahrzeug, das mithilfe verschiedener Sensoren seine Umgebung wahrnimmt und aus den gewonnenen Informationen seine Position und die anderer Verkehrsteilnehmer bestimmt und in Zusammenarbeit mit einer Navigationssoftware das Fahrziel ansteuert und Kollisionen vermeidet.
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Der erfindungsgemäße People Mover eignet sich auch für den individuellen öffentlichen Verkehr. Typische Reichweiten bei der derzeitigen technischen Batterietechnologie liegen vorzugsweise im Bereich zwischen 50 bis 200 km bei Geschwindigkeiten unter 100 km/h. Der Radstand kann ca. 2,5 bis 5,5 m betragen bei Längen des Fahrzeugs zwischen 5 und 6 m. Der People Mover ist aufgrund der modularen Anordnung im Zusammenhang mit dem Energiespeicher und den Achsen kostengünstig in der Herstellung und durch Veränderung der selbsttragenden Kabinenstruktur im mittleren Bereich zudem leicht skalierbar. Die dezentralen Energiespeicher ermöglichen eine maximale Dimensionierung des Niederflurbereichs bei verbesserten Wartungs- und Reparaturmöglichkeiten.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in schematischen Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen:
- 1 einen People Mover in einer perspektivischen Ansicht;
- 2 eine selbsttragende Kabinenstruktur des People Movers der 1 in einer Seitenansicht;
- 3 die Kabinenstruktur des People Movers der 1 in einer perspektivischen Ansicht;
- 4 das Raumkonzept des People Movers in einer perspektivischen Ansicht;
- 5 in einer Ansicht von oben eine erste Position eines Energiespeichers;
- 6 in einer Ansicht von oben eine zweite Anordnung von Energiespeichern;
- 7 in einer Ansicht von oben eine weitere Anordnung von Energiespeichern und
- 8 bis 11 jeweils in einer Ansicht von oben verschiedene Sitzplatzkonzepte für den Personentransport.
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1 zeigt einen People Mover 1 für den Personentransport. Die 2 und 3 zeigen seine selbsttragende Kabinenstruktur 2, die möglichst viele Gleichteile aufweisen soll. Die 2 gezeigt die Mittelquerebene E des People Movers 1. Hinsichtlich dieser Mittelquerebene E ist der People Mover 1 in Bezug auf seine Kabinenstruktur 2 und in Bezug auf eine vordere Achsanordnung 3 und eine hintere Achsanordnung 4 identisch konfiguriert. Die 1 verdeutlicht, dass die identischen Achsanordnungen 3, 4 mit den entsprechenden Rädern 5 verbaut werden. Der People Mover 1 wird in Modulbauweise hergestellt. Die Achsanordnungen 3, 4 werden elektrisch angetrieben. Die Antriebseinheiten 6 sind Radnabenmotoren in den Rädern 5.
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Der People Mover 1 zeichnet sich insbesondere durch einen sehr großen Niederflurbereich 7 aus, der für den stehenden Personentransport vorgesehen ist. Der Niederflurbereich 7 befindet sich in der Fahrzeugmitte. Der Niederflurbereich 7 hat eine Höhe H1 von höchstens 270 mm über der Fahrbahn. Der Niederflurbereich 7 endet in Längsrichtung des People Movers 1 jeweils an einer Stufe 8, 9. Die Stufe 8, 9 erstreckt sich über die jeweilige Achsanordnung 3, 4 horizontal hinweg. Die Stufe 8, 9 erstreckt sich angrenzend an den Niederflurbereich 7 über die gesamte Breite des Niederflurbereichs 7 und erstreckt sich zudem zwischen Radhäusern 10, 11, 12, 13 (4). Die Stufe 8, 9 besitzt eine Stufenhöhe H2 von höchstens 300 mm gegenüber dem Niederflurbereich 7. Die Stufenhöhe H2 beträgt vorzugsweise max. 250 mm. Dadurch sind die Stufen 8, 9 leicht begehbar.
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Der Bereich oberhalb der Radhäuser 10, 11, 12, 13 kann als Sitzfläche genutzt werden. Bei einem selbstfahrenden People Mover 1 können gegenüberliegende Sitzreihen oberhalb der Radhäuser 10, 11, 12, 13 angeordnet sein. Ein solcher People Mover 1 ist nicht an eine physische Schiene gebunden, sondern kann einer Route im Sinne einer virtuellen Schiene folgen. Optional kann der People Mover 1 von einem Fahrzeugführer geführt werden. Das zeigt das Ausführungsbeispiel der 1, bei welchem ein Fahrersitz 14 oberhalb einem der Radkästen angeordnet ist.
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Der People Mover 1 bezieht die für den Fahrbetrieb notwendige Energie aus Energiespeichern 15 - 21, die unter den Stufen 8, 9 angeordnet sind. Die Energiespeicher 15 - 21 befinden sich mithin nicht im Bereich der Radkästen und grundsätzlich auch nicht oberhalb der jeweiligen Achsanordnungen 3, 4.
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Die 5 - 7 verdeutlichen die Anordnung unterschiedlicher Energiespeicher 15 -21.
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5 zeigt zwei elektrische Energiespeicher 15, 16, die unterhalb der Stufe 8, 9 angeordnet sind. Sie befinden sich daher angrenzend an den Niederflurbereich 7 und aus Sicht des Niederflurbereichs 7 jeweils vor der jeweiligen Achsanordnung 3, 4, d. h. sie sind jeweils zur Mitte des People Movers 1 hin platziert.
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Diese Anordnung der Energiespeicher 15, 16 ermöglicht einen im Wesentlichen ungehinderten Zugriff zu den jeweiligen Achsanordnungen 3, 4 von oben und vereinfacht die Montage und Wartung erheblich, ohne den zur Verfügung stehenden Transportraum innerhalb der Fahrgastkabine zu reduzieren.
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Das Ausführungsbeispiel der 6 zeigt, dass zwei unterschiedliche Energiespeicher 17, 18, 20 zum Einsatz kommen. In der Bildebene rechts befindet sich neben der hinteren Achsanordnung 4 zum Niederflurbereich 7 hin ein breiterer erster Energiespeicher 17 in Form eines Gastanks, der sich über die gesamte Breite des People Movers 1 erstreckt, innerhalb der Grenzen der Kabinenstruktur 2.
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Zusätzlich befindet sich ein weiterer, weniger breiter Energiespeicher 18 in Form eines weiteren Gastanks ebenfalls neben der Achsanordnung 3. Er wird von dem in Fahrzeugquerrichtung breiteren Energiespeicher 17 und der Achsanordnung 3 begrenzt.
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Das Gas, insbesondere Wasserstoff aus den Energiespeichern 17, 18 wird einer Brennstoffzelle 24 zugeführt, die sich unmittelbar neben der zweiten Achsanordnung 3 befindet. An die Brennstoffzelle 24 angrenzend befindet sich ein weiterer Energiespeicher 19 in Form eines Akkumulators zur Speicherung der so erzeugten elektrischen Energie. Er ist ebenfalls unterhalb der Stufe 8, 9 angeordnet und grenzt genau wie der breitere der beiden Energiespeicher 17, 18 (Gastank) an den Niederflurbereich 7. Auch hier wird die gesamte zur Verfügung stehende Breite des People Movers 1 im Rahmen der Grenzen der Kabinenstruktur und der notwendigen Sicherheitsabstände zu angrenzenden Bauteilen ausgenutzt. In nicht näher dargestellter Weise wird über einen Kanal unterhalb des Niederflurbereichs 7 Gas von den Energiespeichern 17, 18 an einem Ende des People Movers 1 zu der Brennstoffzelle 24 am anderen Ende des People Movers 1 geleitet.
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Das Ausführungsbeispiel der 7 unterscheidet sich von demjenigen der 6 durch etwas anders konfigurierte Energiespeicher zum Transport von Gas. Anstelle eines einzigen, sehr breiten Tanks in Form des Energiespeichers 17 (6) werden zwei kürzere Energiespeicher 20, 21 hintereinander angeordnet. Dadurch kann die Anzahl der Gleichteile in Form der Gastanks erhöht werden. Die Energiespeicher 20, 21, die hintereinander in Fahrzeugquerrichtung angeordnet sind, können die gleichen Dimensionen aufweisen, wie der kleinere Energiespeicher 18 für Gas gemäß der 6.
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Als weiterer Unterschied gegenüber dem Ausführungsbeispiel der 6 ist jeweils ein Zusatzenergiespeicher 22, 23 vorgesehen, der sich jeweils oberhalb der Achsanordnungen 3, 4 befindet und damit oberhalb der begehbaren Stufen 8, 9. Der Zusatzenergiespeicher 22, 23 ist nur dann erforderlich, wenn die Reichweite des People Movers 1 erhöht werden soll. Die Zusatzenergiespeicher 22, 23 reduzieren den zur Verfügung stehenden Raum für den Personentransport, können allerdings den Betrieb über längere Strecken oder auch bei niedrigeren Temperaturen sicherstellen. Aufgrund der modularen Bauweise können die Zusatzenergiespeicher 22, 23 optional montiert oder auch wieder entfernt werden, wenn sie nicht benötigt werden.
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Der erfindungsgemäße People Mover 1 weist auf seinem Dach 25 ein Thermomodul 26 auf, das mit den Energiespeichern, insbesondere zum Speichern elektrischer Energie, in thermischem Austausch steht und darüber hinaus zur Temperierung und Belüftung des Fahrgastraumes dient.
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Die 8 bis 11 zeigen jeweils in einer Ansicht von oben verschiedene Sitzplatzkonzepte für den Personentransport. Die 8 zeigt, dass jeweils 4 Sitzplätze 29 auf den Stufen 8, 9 angeordnet sind, die zum Niederflurbereich 7 weisen. Im Niederflurbereich 7 befinden sich keine Sitzplätze. Hier sind exemplarisch ein Rollstuhl 27 sowie sechs stehende Personen 28 eingezeichnet. Es können in dem Niederflurbereich auch mehrere Rollstühle, fahrbare Gehhilfen, Kinderwagen oder auch Fahrräder mitgeführt werden. Die 9 sieht als Ergänzung eine sich in Längsrichtung erstreckende Sitzreihe mit vier Sitzplätzen 29 im Niederflurbereich 7 vor. Im Übrigen entspricht die Anordnung der Sitzplätze 29 und Personen 28 derjenigen der 8.
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Das Ausführungsbeispiel der 10 zeigt im Unterschied zu der 9, dass oberhalb der Stufen 8, 9 jeweils zwei Sitzreihen mit je drei gegenüber angeordneten Sitzplätzen 29 angeordnet sind. Dadurch können auf den Stufen 8, 9 insgesamt 4 Personen 28 mehr transportiert werden. Der Niederflurbereich 7 entspricht demjenigen der 9.
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Das Ausführungsbeispiel der 11 zeigt im Unterschied zu der 10, dass im Niederflurbereich 7 zwei weitere stehende Personen 28 transportiert werden können, falls der in 10 eingezeichnete Rollstuhl 27 bei im Übrigen identischer Bestuhlung entfällt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- People Mover
- 2
- Kabinenstruktur
- 3
- Achsanordnung
- 4
- Achsanordnung
- 5
- Rad
- 6
- Antriebseinheit
- 7
- Niederflurbereich
- 8
- Stufe
- 9
- Stufe
- 10
- Radhaus
- 11
- Radhaus
- 12
- Radhaus
- 13
- Radhaus
- 14
- Fahrersitz
- 15
- Energiespeicher (Batterie)
- 16
- Energiespeicher (Batterie)
- 17
- Energiespeicher (Gastank)
- 18
- Energiespeicher (Gastank)
- 19
- Energiespeicher (Batterie)
- 20
- Energiespeicher (Gastank)
- 21
- Energiespeicher (Gastank)
- 22
- Zusatzenergiespeicher (Gastank)
- 23
- Zusatzenergiespeicher (Gastank)
- 24
- Brennstoffzelle
- 25
- Dach
- 26
- Thermomodul
- 27
- Rollstuhl
- 28
- Person
- 29
- Sitzplatz
- B
- Breite von 19
- E
- Mittelquerebene von 1
- H1
- Höhe von 7
- H2
- Stufenhöhe von 8, 9
- L
- Länge von 19