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Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Erkennung von Nutzereingaben einer an einem ersten Finger eines Nutzers tragbaren Vorrichtung. Die Erfindung betrifft ferner eine zur Erkennung von, insbesondere durch einen weiteren Finger eines Nutzers getätigten, Nutzereingaben an der Vorrichtung.
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Stand der Technik
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Aus der
WO 2016/044035 A1 ist ein sogenannter Smartring mit einem Flexionssensor offenbart, mit welchem spezifische Fingergesten eines Nutzers durch einen mittels des Flexionssensors gemessenen Abstand zwischen zwei benachbarten Fingergliedern erfasst werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund wird mit dem hier vorgestellten Ansatz ein Verfahren zur Erkennung von Nutzereingaben einer an einem ersten Finger eines Nutzers tragbaren Vorrichtung, insbesondere eines Smartrings, vorgestellt. Das Verfahren kann vorteilhafterweise in einer Auswerteeinheit, die ggf. eine Speichereinheit aufweisen kann, durchgeführt werden. Die Auswerteeinheit kann hierbei an der tragbaren Vorrichtung angeordnet oder innerhalb der Vorrichtung integriert sein.
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Das Verfahren weist einen Schritt des Empfangens eines Eingabesignals mittels einer Auswerteeinheit auf, wobei das Eingabesignal eine mittels einer Inertialsensorik erfasste Relativbewegung zwischen der Vorrichtung und dem ersten Finger des Nutzers repräsentiert. Weiterhin weist das Verfahren einen Schritt des Vergleichens des Eingabesignals mit wenigstens einem, insbesondere zuvor in einer Speichereinheit der Auswerteeinheit hinterlegten und/oder eingelernten, spezifischen Signal mittels der Auswerteeinheit auf, wobei das wenigstens eine spezifische Signal eine spezifische Relativbewegung zwischen der Vorrichtung und dem ersten Finger des Nutzers repräsentiert. Des Weiteren weist das Verfahren einen Schritt des Ausgebens eines Ausgabesignals in Abhängigkeit des Vergleichs mittels einer Schnittstelle auf.
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Unter einer Nutzereingabe kann z.B. ein spezifischer Befehl an die Vorrichtung oder eine Antworteingabe einer durch die Vorrichtung an den Nutzer gestellte Anfrage verstanden werden. Unter einem Finger kann neben dem Zeigefinger, dem Mittelfinger, dem Ringfinger und dem kleinen Finger ein Daumen verstanden werden. All diesen Fingern als Körperteilen ist gemein, dass die tragbare Vorrichtung derart an den Körperteilen anordenbar bzw. befestigbar ist, dass die Vorrichtung die Körperteile wenigstens teilweise umschließt. Unter einer Inertialsensorik kann z.B. ein Beschleunigungssensor verstanden werden. Unter einem Smartring kann ein tragbares elektronisches Gerät mit neuartigen mobilen Komponenten verstanden werden, welche die Funktionen weiterer mobiler Geräte, wie z.B. Smartphones oder Smartwatches, erweitern. Smartrings, auch unter der Bezeichnung „Intelligente Ringe“ bekannt, sind verglichen zu herkömmlichen Ringen gleich groß oder geringfügig größer. Sie kombinieren die Funktionen eines Mobilgeräts, wie z.B. die Möglichkeit, Zahlungen zu leisten und die Zugriffskontrolle zu verringern, mit beliebten innovativen Anwendungen wie Gestensteuerung und Aktivitätsverfolgung. Smartrings können über eine Vielzahl von Anwendungen und Websites direkt mit Smartphones oder anderen kompatiblen Geräten (z. B. PCs) kommunizieren. Darüber hinaus können Smartrings auch ohne Mobiltelefon betrieben werden, z. B. bei der Interaktion mit Back-End-Systemen in einer Cloud oder bei der Ausführung eigenständiger Funktionen wie der Aktivitätsverfolgung. Sie verfügen normalerweise nicht über eine Anzeige und arbeiten nach Kontextrelevanz, z. B. bei einer Zahlung in der Nähe eines Zahlungsterminals, bei einem Entsperren eines elektronischen Schlosses in der Nähe des Schlosses oder bei einer Steuerung von Haushaltsgeräten mittels der am Smartring erfassten Finger- oder Handgesten im Haushalt.
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Unter einem Vergleichen des Eingabesignals mit einem spezifischen Signal kann verstanden werden, dass die Signale anhand ihrer enthaltenen Beschleunigungswerte, Geschwindigkeitswerte und/oder Abstandswerte miteinander vergleichen werden. Unter einem Ausgeben eines Ausgabesignals in Abhängigkeit des Vergleichs kann verstanden werden, dass das Ausgabesignal dann ausgegeben wird, wenn in dem vorherigen Vergleichsschritt im Wesentlichen eine Übereinstimmung zwischen dem Eingabesignal und dem wenigstens einen spezifischen Signal festgestellt wurde. Insbesondere können hierbei unterschiedliche Ausgabesignale ausgegeben werden, abhängig davon, mit welchem einer Mehrzahl der spezifischen Signale das Eingabesignal übereinstimmt. Hierdurch lassen sich vorteilhaft unterschiedliche Nutzereingaben erkennen.
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Das Ausgabesignal kann hierbei optisch, akustisch und/oder haptisch mittels der Schnittstelle ausgegeben wird. Hierdurch bekommt der Nutzer oder eine weitere Person über die erfolgte Nutzereingabe eine Rückmeldung, z.B., ob diese erfolgreich war oder nicht.
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Weiterhin kann das Ausgabesignal signaltechnisch, insbesondere drahtlos, an weitere funktionale Einheiten der Vorrichtung und/oder an eine externe, mit der Vorrichtung, insbesondere signaltechnisch gekoppelte, Vorrichtung ausgegeben wird. Hierdurch können bspw. weitere Funktionalitäten der Vorrichtung und/oder der externen Vorrichtung freigeschaltet, geregelt oder gesteuert werden.
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Das vorstehend beschriebene Verfahren hat den Vorteil, dass hierdurch einer Vorrichtung, insbesondere einem Smartring, in besonders einfacher Weise Eingabebefehle übermittelt bzw. eingegeben werden können. Dies kann insbesondere leise und von weiteren Personen in der Umgebung des Nutzers unbemerkt geschehen. Insbesondere kann die Eingabe an der Vorrichtung, im Gegensatz zu einem Smartphone oder einer smartwatch, einhändig erfolgen. Sie kann unter gewissen Umständen sogar dann einhändig erfolgen, wenn die Hand der Person belegt ist. So kann man beispielsweise mit dem Daumen der Hand über die als Smartring ausgebildete Vorrichtung am Zeigefinger streichen, während die Hand eine Tasse o.ä. hält.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus dem Unteransprüchen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die erfasste Relativbewegung und/oder die spezifische Relativbewegung mittels einer spezifischen Geste eines weiteren Fingers des Nutzers an der Vorrichtung erzeugt wird. Mit anderen Worten kann darunter eine durch eine spezifische Fingerbewegung, bzw. Fingergeste des weiteren Fingers initiierte Relativbewegung der Vorrichtung in Bezug auf den ersten Finger verstanden werden. Durch die unmittelbare Nähe der einzelnen Finger an einer Hand des Nutzers kann hierbei besonders einfach eine Nutzereingabe erfolgen.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn beim Erzeugen der spezifischen Geste der weitere Finger des Nutzers die Vorrichtung mit einem Druck, insbesondere im Wesentlichen senkrecht zu einer Längsachse des ersten Fingers beaufschlagt. Hierdurch wird eine Haftreibungskraft zwischen der Vorrichtung und dem weiteren Finger erzeugt, sodass die Vorrichtung an einer Haut des Nutzers anhaftet. Nun kann der weitere Finger des Nutzers die Vorrichtung aus einer ersten Position in eine zweite Position auslenken, indem er die Vorrichtung durch Ausübung eines Drucks in eine bestimmte Richtung verschiebt. Hierdurch lässt sich die Vorrichtung im Wesentlichen in eine beliebige Richtung im Rahmen einer bestimmten Auslenkung bzw. Distanz verschieben. Hierbei sind arbiträre Muster und/oder Wiederholungen dieser Verschiebungen möglich. Hierdurch lässt sich eine Vielzahl an unterschiedlichen Fingergesten realisieren.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass bedingt durch eine zwischen der Haut des ersten Fingers des Nutzers und der Vorrichtung wirkende Rückstellkraft die Vorrichtung im Wesentlichen in die erste Position zurückgeführt wird, sobald die Beaufschlagung der Vorrichtung mit dem Druck endet. Dies ist insbesondere für eine eng an der Haut des Nutzers anliegende Vorrichtung von Vorteil. Hierdurch kann eine Anzahl an für eine Nutzereingabe zur Verfügung stehender Fingergesten weiter erhöht werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die erfasste Relativbewegung und/oder die spezifische Relativbewegung eine Bewegung entlang einer Längsachse des ersten Fingers und/oder senkrecht zu einer Längsachse des ersten Fingers und/oder um eine Längsachse des ersten Fingers ist. Hierdurch lassen sich besonders viele Fingergesten als Nutzereingabe festlegen und nutzen.
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Die zuvor genannten Vorteile gelten in entsprechender Weise auch für eine tragbare Vorrichtung, insbesondere für einen Smartring, zur Erkennung von, insbesondere durch einen weiteren Finger eines Nutzers getätigten, Nutzereingaben an der Vorrichtung. Es kann vorgesehen sein, dass die tragbare Vorrichtung eingerichtet ist, wenigstens einen der zuvor genannten Verfahrensschritte auszuführen. Die Vorrichtung umfasst hierbei wenigstens eine Inertialsensorik, eine Auswerteinheit und eine Schnittstelle, wobei die Inertialsensorik eingerichtet ist, ein eine Relativbewegung zwischen der Vorrichtung und einem ersten Finger des Nutzers repräsentierendes Eingabesignal zu erfassen. Die Auswerteeinheit ist eingerichtet, das Eingabesignal zu empfangen und mit wenigstens einem, insbesondere zuvor in einer Speichereinheit der Auswerteeinheit hinterlegten und/oder eingelernten, spezifischen Signal zu vergleichen. Hierbei repräsentiert das wenigstens eine spezifische Signal eine spezifische Relativbewegung zwischen der Vorrichtung und dem ersten Finger des Nutzers. Ferner ist die Auswerteeinheit eingerichtet, ein Ausgabesignal in Abhängigkeit des Vergleichs mittels der Schnittstelle auszugeben.
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Die Inertialsensorik, die Schnittstelle und/oder die Auswerteeinheit kann/können hierbei an der tragbaren Vorrichtung angeordnet oder innerhalb der Vorrichtung integriert sein. Hierbei kann die Auswerteeinheit eine Speichereinheit umfassen, in der das spezifische Signal abgespeichert ist. Das spezifische Signal kann hierbei von einer externen Datenquelle an die Auswerteeinheit übermittelt und in der Speichereinheit abgelegt werden. Ferner kann vorgesehen sein, dass das spezifische Signal in einem separaten Einlernverfahren eingelernt und in der Speichereinheit abgespeichert wird.
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Die Schnittstelle kann hierbei bspw. als optische, akustische und/oder haptische Schnittstelle ausgebildet sein. Insbesondere kann die Schnittstelle als LED, als Lautsprecher und/oder als Piezoaktor ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Schnittstelle als, insbesondere drahtlose, Kommunikationsschnittstelle ausgebildet sein, um signaltechnisch mit weiteren Komponenten der Vorrichtung und/oder mit einer externen Vorrichtung zu kommunizieren.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung ringförmig ausgebildet und eingerichtet ist, von dem ersten Finger des Nutzers aufgenommen oder getragen zu werden. Hierdurch kann die Vorrichtung in einfacher Weise am Körper getragen werden.
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In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung eingerichtet ist, mittels einer spezifischen Geste des weiteren Fingers des Nutzers relativ zu dem ersten Finger, insbesondere entlang einer Längsachse des ersten Fingers und/oder senkrecht zu einer Längsachse des ersten Fingers und/oder um eine Längsachse des ersten Fingers, bewegt zu werden. Hierdurch kann die Relativbewegung zwischen der Vorrichtung und dem ersten Finger des Nutzers besonders einfach erzeugt werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung eingerichtet ist, durch die spezifische Geste mittels des weiteren Fingers des Nutzers mit einem Druck, insbesondere im Wesentlichen senkrecht zu einer Längsachse des ersten Fingers, beaufschlagt zu werden. Hierdurch wird eine Haftreibungskraft zwischen der Vorrichtung und dem weiteren Finger erzeugt, wodurch mittels einer Bewegung des weiteren Fingers des Nutzers an der Vorrichtung diese aus einer ersten Position in eine zweite Position auslenkbar ist. Hierbei kann die Nutzereingabe in besonders vielfältiger Weise erfolgen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die Schnittstelle zusätzlich als eine Benutzerschnittstelle ausgebildet, welche dazu eingerichtet ist, einen Nutzer der Vorrichtung optische, akustische und/oder haptische Signale auszugeben, um den Nutzer bei der Verwendung der Vorrichtung zu unterstützen. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das in bzw. an der Vorrichtung ablaufende Verfahren mehrmals durchgeführt bzw. wiederholt werden soll, z.B. wenn ein spezifisches Signal nicht oder falsch erkannt wurde und somit die Vorrichtung auf die Nutzereingabe nicht oder nicht richtig reagieren kann. Der Nutzer kann durch die Signalisierung dazu angeregt werden, im Falle einer besonders kritischen Eingabe, diese durch eine weitere Eingabe zu bestätigen. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine sicherheitsrelevante Eingabe handeln.
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In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung an ihrer Oberfläche wenigstens eine Erhebung und/oder Vertiefung aufweist. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung an ihrer Oberfläche wenigstens bereichsweise Erhebungen und/oder Vertiefungen aufweist. Hierdurch kann die Vorrichtung gegen ungewolltes Verrutschen auf der Haut des die Vorrichtung tragenden ersten Fingers gesichert werden. Insbesondere kann hierbei die Vorrichtung nach einer Auslenkung von der ersten Position in die zweite Position durch eine durch eine Hautspannung induzierte Rückstellkraft wieder in die ursprüngliche erste Position rückgeführt werden.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass die Erhebung/en und/oder Vertiefung/en, insbesondere an einer Außenseite der Oberfläche der Vorrichtung, ausgebildet ist/sind, eine im Wesentlichen kraftschlüssige Verbindung zwischen dem weiteren Finger des Nutzers und der Vorrichtung zu gewährleisten. Hierdurch kann die Relativbewegung zwischen der Vorrichtung und dem ersten Finger und somit die Nutzereingabe besonders effektiv erzeugt werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Vorrichtung eine Sensorik, insbesondere einen berührungssensitiven Bereich, auf der Außenseite der Oberfläche als Eingabeerkennungseinrichtung aufweisen. Diese Sensorik kann ähnlich wie bei einem Touchdisplay z.B. als kapazitiver Sensor ausgebildet sein und dazu eingerichtet sein, spezifische Fingergesten zu erfassen und an die Auswerteeinheit weiterzuleiten.
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Figurenliste
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente werden gleiche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung der Elemente verzichtet wird.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer tragbaren Vorrichtung zur Erkennung von Nutzereingaben gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 2a - 2d eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Erkennung von Nutzereingaben gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 3 ein Ablaufdiagramm des Verfahrens zur Erkennung von Nutzereingaben gemäß einem Ausführungsbeispiel; sowie
- 4a - 4d schematische Darstellungen einer tragbaren Vorrichtung zur Erkennung von Nutzereingaben gemäß weiteren Ausführungsbeispielen.
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Wie bereits vorstehend ausgeführt, wird mit der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erkennung von, insbesondere durch einen weiteren Finger eines Nutzers getätigten, Nutzereingaben beschrieben, wobei das Verfahren an der Vorrichtung diskret und unbemerkt von Dritten ausgeführt werden kann.
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In 1 ist eine schematische Darstellung einer als Smartring 1 ausgestalteten tragbaren Vorrichtung 10 gezeigt. Der Smartring 1 befindet sich in diesem Beispiel einmal in der linken Seite der 1 an dem Zeigefinger 30 und in der rechten Seite der 1 an dem Ringfinger 32 einer Hand 31 eines Nutzers. Die Funktionsweise des Smartrings 1 ist jedoch im Wesentlichen unabhängig davon, an welchem Finger 30, 32 der Smartring getragen wird. Der Smartring 1 kann insbesondere an jedem weiteren Finger sowie an dem Daumen 34 einer der Hände 31 getragen werden. Hierbei können dann alle Finger außer dem Finger, an dem der Smartring 1 getragen wird, als weiterer Finger fungieren.
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Der Smartring 1 weist eine als Bewegungssensor 12 ausgebildete Inertialsensorik, eine Auswerteeinheit 16 und eine Schnittstelle 18 auf. Durch einen weiteren Finger, in diesem Fall durch den Daumen 34, wird nun eine Fingergeste zur Eingabe eines Nutzersignals an dem Smartring 1 vollführt. Hierzu drückt der Daumen 34 leicht in Richtung einer Fingerachse 35 auf den Smartring 1. Hierbei entsteht durch eine Haftreibung zwischen dem Daumen 34 und dem Smartring 1 ein Kraftschluss. Nun bewegt sich der Daumen 34 nach unten, wodurch sich der Smartring 1 um die Fingerachse 35 dreht. Diese Relativbewegungen werden von dem Bewegungssensor 12 erfasst und an die Auswerteeinheit 16 weitergeleitet. Der Daumen 34 kann hierbei eine Vielzahl verschiedener Fingergesten ausführen, welche sich wiederum aus einer oder mehreren spezifischen Bewegungen des Daumens an bzw. mit der Vorrichtung zusammensetzen. Jede einzelne Fingergeste kann dabei einer spezifischen Nutzereingabe entsprechen.
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In 2a - 2d ist schematisch ein beispielhafter Bewegungsablauf des Daumens 34 bei der Nutzung des Smartrings 1 dargestellt. Hierbei sind der Daumen 34 als weiterer Finger, der Zeigefinger 30 als erster Finger, sowie der Smartring 1 im Querschnitt dargestellt. Der Daumen 34 nähert sich dem Smartring 1 und beaufschlagt diesen mit einer Kraft in Richtung der Fingerachse 35, sodass der Smartring 1 gegen den Zeigefinger 30 gedrückt wird (2a). Hierdurch wird sowohl zwischen dem Daumen 34 und dem Smartring 1 als auch zwischen dem Smartring 1 und dem Zeigefinger 30 eine Haftreibung erzeugt.
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Nun beaufschlagt der Daumen 34 den Smartring 1 zusätzlich mit einer um die Fingerachse 35 wirkenden Kraft, sodass der Daumen 34 den Smartring 1 entgegen dem Uhrzeigersinn um die Fingerachse 25 dreht und somit von einer ersten Position in eine zweite Position ausgelenkt wird (2b). Dies wird durch den nun aus der Waagerechten nach unten gerichteten Pfeil 40 verdeutlicht. Damit der Daumen 34 den Smartring 1 leichter um die Fingerachse 35 drehen kann, kann der Smartring 1 eine als Erhebung 14 ausgestaltete haptische Marke aufweisen.
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Ab einer bestimmten Auslenkung wird eine Rückstellkraft zwischen der Haut des Zeigefingers 30 und dem Smartring 1 so groß, dass der Daumen 34 den Smartring 1 nicht mehr weiter um die Fingerachse 35 drehen kann (2c). Der Daumen 34 gleitet quasi über den Smartring 1 bzw. über die Erhebung 14 hinweg.
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Nachdem der durch den Daumen 34 auf den Smartring 1 ausgeübt Druck nachlässt, dreht sich der Smartring 1 bedingt durch die Rückstellkraft wieder in die erste Position zurück (angedeutet durch den nunmehr wieder waagerechten Pfeil 40).
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In 3 ist ein Ablaufdiagramm des Verfahrens 100 zur Erkennung von Nutzereingaben einer an einem ersten Finger eines Nutzers tragbaren Vorrichtung 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Nach einem ersten Initialisierungsschritt 101 erfolgt in einem weiteren Schritt 102 ein Empfangen eines Eingabesignals mittels einer Auswerteeinheit 16, wobei das Eingabesignal eine mittels der als Bewegungssensor 12 ausgestalteten Inertialsensorik erfasste Relativbewegung zwischen dem Smartring 1 und dem Zeigefinger 30 des Nutzers repräsentiert. In einem weiteren Schritt 103 erfolgt ein Vergleichen des Eingabesignals mit wenigstens einem, insbesondere zuvor in einer (nicht dargestellten) Speichereinheit der Auswerteeinheit 16 hinterlegten und/oder eingelernten, spezifischen Signal mittels der Auswerteeinheit 16, wobei das wenigstens eine spezifische Signal eine spezifische Relativbewegung zwischen dem Smartring 1 und dem Zeigefinger 30 des Nutzers repräsentiert.
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Wird hierbei festgestellt, dass das Eingabesignal im Wesentlichen mit dem spezifischen Signal übereinstimmt, erfolgt in einem weiteren Schritt 104 ein Ausgeben eines Ausgabesignals mittels einer Schnittstelle 18. Wird im Schritt 103 jedoch festgestellt, dass das Eingabesignal im Wesentlichen nicht mit dem spezifischen Signal übereinstimmt, so kann der Schritt 102 erneut erfolgen. Alternativ kann ein eine falsche Erkennung repräsentierendes Signal an den Nutzer ausgegeben werden.
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In 4a - 4d sind schematische Darstellungen einer als Smartring 1 ausgebildeten tragbaren Vorrichtung 10 zur Erkennung von Nutzereingaben gemäß weiteren Ausführungsbeispielen gezeigt. Hierbei weist der Smartring 1 in den 4a, 4b, und 4d eine bzw. mehrere Erhebungen 14 und in 4c eine Vertiefung 15 als haptische Marken an einer Außenseite seiner Oberfläche auf. All diese haptischen Marken dienen dem Zweck, eine im Wesentlichen kraftschlüssige Verbindung zwischen dem weiteren Finger des Nutzers und des Smartrings 1 zu gewährleisten. Hierdurch kann der Smartring 1 mittels des weiteren Fingers leichter relativ zu dem ersten Finger bewegt bzw. verschoben werden.
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So kann die Erhebung 14 als singuläre Erhebung beispielsweise in Form eines Edelsteins auf dem Smartring 1 realisiert sein (4a). Weiterhin kann die Erhebung 14 als singuläre Erhebung (4b) oder singuläre Vertiefung ( 4c) beispielsweise in Form einer im Wesentlichen parallel zu einer Achse des Smartrings 1 verlaufenden Struktur auf dem Smartring 1 realisiert sein. In einer weiteren Ausführung kann die Erhebung 14 (4d) oder die Vertiefung 15 wenigstens bereichsweise auch in einer Mehrzahl rund herum um die Oberfläche des Smartrings 1 angeordnet sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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