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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine integrierte Baugruppe für ein Kraftfahrzeug und ein Kraftfahrzeug mit einer integrierten Baugruppe.
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In heutigen Kraftfahrzeugen werden Komponenten wie Elektroantrieb, Lenkvorrichtung und diverse Steuergeräte und Aktuatoren als Einzelteile einzeln am Band bei der Montage des Kraftfahrzeugs oder in der Vormontage montiert. Dabei werden die Komponenten an Karosserien, Hilfsrahmen oder anderen tragenden Teilen mit entsprechender Dämpfung bzw. akustischer Entkopplung oder Abstützung angeschraubt oder anderweitig mechanisch verbunden.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird eine integrierte Baugruppe für ein Kraftfahrzeug vorgeschlagen. Die integrierte Baugruppe umfasst wenigstens ein Antriebsmodul zum Antrieb des Kraftfahrzeugs und eine Lenkvorrichtung zur Lenkung des Kraftfahrzeugs, wobei das Antriebsmodul ein Antriebsmodulgehäuse aufweist und die Lenkvorrichtung ein Lenkgehäuse aufweist. Erfindungsgemäß ist das Antriebsmodulgehäuse mechanisch an dem Lenkgehäuse befestigt.
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Vorteile der Erfindung
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Gegenüber dem Stand der Technik weist die integrierte Baugruppe den Vorteil auf, dass des Antriebsmoduls und die Lenkvorrichtung zusammen eine einzige integrierte Baugruppe bilden. Somit verringert sich die Anzahl der ins Kraftfahrzeug einzubauenden Module und es ergeben sich Vorteile bei der Montage und der Logistik. Die Bestandteile der integrierten Baugruppe sind nun als gesamtheitliches Modul zu betrachten, was die Logistik bei der Montage des Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Elektrofahrzeugs, erheblich vereinfacht. Weiterhin entfallen bei der Montage Arbeitsschritte, da die integrierte Baugruppe als Ganzes im Kraftfahrzeug verbaut werden kann. Zusätzlich kann eine mechanische Vorintegration stattfinden, wodurch durch Bauraumoptimierungen Vorteile durch besseres Package, sowie der Optimierung hinsichtlich des Crashverhaltens entstehen.
So können vorteilhaft weniger, dafür aber höher integrierte Module und Baugruppen, wie die erfindungsgemäße integrierte Baugruppe, ins Kraftfahrzeug integriert werden. So kann das Kraftfahrzeug vorteilhaft aus weniger Komponenten zusammengesetzt werden, da zuvor einzelne Komponenten, wie das Antriebsmodul und die Lenkvorrichtung, nun in der integrierten Baugruppe zusammengefasst sind. So ergeben sich Einsparpotenziale bei der Montage des Kraftfahrzeugs und der dazugehörigen Logistik.
Die Integration des Antriebmoduls und der Lenkvorrichtung in der integrierten Baugruppe bietet durch die Zusammenfassung von mechanischen sowie elektrischen Bauteilen zudem eine Änderung der Gesamtfahrzeugarchitektur. Resultierend daraus entsteht ein neues systemisches Produkt, in dem zusätzliche und/oder verbesserte Funktionalitäten und Eigenschaften gegenüber den bisherigen Einzelkomponenten des Antriebmoduls und der Lenkvorrichtung realisiert werden können.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung werden durch die in den Unteransprüchen angegebenen Merkmale ermöglicht.
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Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das Antriebsmodulgehäuse mittels eines Verbindungselements mechanisch an dem Lenkgehäuse befestigt ist. So kann das Antriebsmodul vorteilhaft gut mit der Lenkvorrichtung verbunden werden.
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Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das Verbindungselement als Montagehilfe mit lösbaren Verbindungen zu dem Antriebsmodul und der Lenkvorrichtung ausgebildet ist. Ein solches Verbindungselement kann vorteilhaft als mechanische Montagehilfe für einfacheres Handling in der Logistik und Montage genutzt werden. Das Antriebsmodul und die Lenkvorrichtung sind lösbar mit dem Verbindungselement verbunden und das Verbindungselement wird nur für eine ganzheitliche Montage des Antriebsmoduls und der Lenkvorrichtung in dem Kraftfahrzeug verwendet. Das Antriebsmodul und die Lenkvorrichtung werden dann einzeln an Bauteilen des Kraftfahrzeugs, beispielsweise an tragenden Karosserieteilen, befestigt. Das als Montagehilfe ausgebildete Verbindungselement besitzt dann im Endzustand des Kraftfahrzeugs keine Funktion, sondern dient lediglich als Hilfsmittel in der Logistik und Montage zur Vereinfachung von Abläufen. Deshalb werden nach dem einzelnen Befestigen des Antriebsmodul und der Lenkvorrichtung die Verbindungen des Antriebsmoduls und der Lenkvorrichtung zum Verbindungselement aufgelöst und entfernt. Ein als Montagehilfe ausgebildetes Verbindungselement verbleibt dann beispielsweise nicht im fertigen Kraftfahrzeug, sondern wird wieder aus diesem entfernt.
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Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass an dem Verbindungselement variable Anschraubpunkte ausgebildet sind. Dies ermöglicht eine vorteilhaft große Produktvarianz, Anordnungsvarianz der integrierten Baugruppe. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn das Verbindungselement als Montagehilfe dient und nach der Montage des Kraftfahrzeugs wieder entfernt wird.
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Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das Verbindungselement als Rahmen ausgebildet ist. An dem als Rahmen ausgebildeten Verbindungselement können das Antriebsmodulgehäuse und das Lenkgehäuse besonders gut und einfach befestigt werden. Der Rahmen kann sowohl als Montagehilfe, die wieder entfernt wird, als auch als auch als fester Rahmen, der auch im fertigen Kraftfahrzeug in dem Kraftfahrzeug verbleibt, genutzt werden. Dient der Rahmen als Montagehilfe, so sind das Antriebsmodul und die Lenkvorrichtung lösbar mit dem Rahmen verbunden und der Rahmen wird nur für eine ganzheitliche Montage des Antriebsmoduls und der Lenkvorrichtung verwendet. Nach dieser Montage wird die Verbindung von Antriebsmodul und Lenkvorrichtung zu dem Rahmen wieder gelöst und der Rahmen verbleibt nicht im fertiggestellten Kraftfahrzeug.
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Dient der Rahmen als fester Rahmen, so sind das Antriebsmodul und die Lenkvorrichtung fest mit dem Rahmen verbunden und die vollständige integrierte Baugruppe wird als Ganzes in dem Kraftfahrzeug verbaut und integriert und verbleibt auch mit dem Rahmen nach Fertigstellung des Kraftfahrzeugs im Kraftfahrzeug.
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Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das Antriebsmodulgehäuse und/oder das Lenkgehäuse an dem Rahmen befestigt und/oder an dem Rahmen gelagert sind. Durch den Rahmen können das Antriebsmodul und die Lenkvorrichtung vorteilhaft gut miteinander verbunden werden. Durch die Lagerung kann zudem vorteilhaft verhindert werden, dass Schwingungen zwischen dem Antriebsmodul und der Lenkvorrichtung übertragen werden.
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Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das Antriebsmodulgehäuse zu dem Lenkgehäuse mittels eines Lagers, insbesondere mittels eines Gummilagers, gelagert ist. Durch die Lagerung kann vorteilhaft verhindert werden, dass Schwingungen zwischen dem Antriebsmodul und der Lenkvorrichtung übertragen werden.
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Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das Antriebsmodul und die Lenkvorrichtung elektrisch und/oder elektronisch miteinander integriert sind. In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel weisen das Antriebsmodul und die Lenkvorrichtung ein gemeinsames Steuergerät und/oder eine gemeinsame Leistungselektronik auf. Durch die Integration des Antriebsmoduls und der Lenkvorrichtung kann auch eine höhere elektrische Integration des Antriebsmoduls und der Lenkvorrichtung realisiert werden.
Durch elektrische und/oder elektronische Integration des Antriebsmoduls mit der Lenkvorrichtung, wie beispielsweise durch die Integration von Leistungselektroniken und Steuergeräten, kann die gesamte E/E-Architektur vereinfacht werden, wodurch eine vorteilhaft verringerte Anzahl an Steckverbindungen, Steuergeräten und Kabelsträngen realisierbar ist. So kann durch die Integration des Antriebsmoduls und der Lenkvorrichtung in der integrierten Baugruppe die Anzahl der nötigen elektrischen und/oder elektronischen Schnittstellen zur Kontaktierung und/oder Verbindung des Antriebsmoduls und der Lenkvorrichtung mit dem Gesamtfahrzeug reduziert werden und Bauraum effizienter genutzt werden. Dies führt zu enormen Sparpotentialen bei Entwicklung und Produktion, sowie zu enormen Sparpotential und Effizienzsteigerungen auf Kraftfahrzeugebene.
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Weiterhin erfindungsgemäß ist ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen integrierten Baugruppe.
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Figurenliste
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt
- 1 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit einer schematisch dargestellten integrierten Baugruppe,
- 2 eine schematische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der integrierten Baugruppe,
- 3 eine schematische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der integrierten Baugruppe,
- 4 eine schematische Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels der integrierten Baugruppe.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Die integrierte Baugruppe 1 kann in einem Kraftfahrzeug 100 eingesetzt werden und bildet dann einen Teil des Kraftfahrzeugs 100. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs 100 mit der integrierten Baugruppe 1. Die integrierte Baugruppe 1 kann beispielsweise in Kraftfahrzeugen 100 der PKW-Klasse eingesetzt werden. Die integrierte Baugruppe 1 kann aber auch in LCV (Light Commercial Vehicle, Kleintransporter), Shuttle, Flugzeugen, Bussen oder LKWs eingesetzt werden. Die integrierte Baugruppe1 kann darüber hinaus in Rolling Chassis eingesetzt werden. Die integrierte Baugruppe 1 kann an der Vorderachse 101 oder an der Hinterachse 102 eines solchen Kraftfahrzeugs 100 angeordnet sein oder Bestandteil der Vorderachse 101 oder der Hinterachse 102 eines solchen Kraftfahrzeugs 100 sein.
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Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die 2, 3 und 4 verschiedene Ausführungsbeispiele der integrierten Baugruppe 1 im Detail beschrieben. Die integrierte Baugruppe 1 umfasst ein Antriebsmodul 10 und eine Lenkvorrichtung 20.
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Das Antriebsmodul 10 ist zum Antrieb des jeweiligen Kraftfahrzeugs vorgesehen. Durch das Antriebsmodul 10 können die Räder des Kraftfahrzeugs 100 bewegt werden und das Kraftfahrzeug 100 somit vorwärtsbewegt werden. Das Antriebsmodul 10 ist insbesondere ein elektrisches Antriebsmodul 10 und umfasst eine elektrische Maschine. Weiterhin kann das Antriebsmodul 10 eine Leistungselektronik zum Betrieb der elektrischen Maschine umfassen. Weiterhin kann das Antriebsmodul 10 ein Getriebe umfassen. Das Antriebsmodul 10 kann als E-Achse ausgebildet sein. Das Antriebsmodul 10 umfasst ein Antriebsmodulgehäuse 11. In dem Antriebsmodulgehäuse 11 ist beispielsweise die elektrische Maschine und/oder die Leistungselektronik und/oder das Getriebe zumindest teilweise angeordnet. Das Antriebsmodulgehäuse 11 kann beispielsweise als Gussgehäuse ausgebildet sein.
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Weiterhin umfasst die integrierte Baugruppe 1 eine Lenkvorrichtung 20. Die Lenkvorrichtung 20 ist dazu ausgebildet das Kraftfahrzeug 100 zu lenken. Dazu kann die Lenkvorrichtung 20 die Räder des Kraftfahrzeugs 100 auslenken und somit die Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs 100 steuern. Die Lenkvorrichtung 20 kann aber auch beispielsweise als aktive Hinterachskinematik ausgebildet sein. Die Lenkvorrichtung 20 umfasst ein Lenkgehäuse 21. Das Lenkgehäuse 21 umgibt beispielsweise verschiedene Komponenten der Lenkvorrichtung 20, insbesondere die Lenkmechanik der Lenkvorrichtung 20. Das Lenkgehäuse 21 kann beispielsweise als Gussgehäuse ausgebildet sein.
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In der integrierten Baugruppe 1 sind das Antriebsmodul 10 und die Lenkvorrichtung 20 aneinander befestigt. Dazu ist insbesondere das Antriebsmodulgehäuse 11 des Antriebsmoduls 10 an dem Lenkgehäuse 21 der Lenkvorrichtung 20 befestigt. Das Antriebsmodulgehäuse 11 kann beispielsweise direkt an dem Lenkgehäuse 21 befestigt sein. Das Antriebsgehäuse 11 kann aber auch mittels eines Verbindungselements 40 an dem Lenkgehäuse 21 befestigt sein. Dazu kann das Antriebsmodulgehäuse 11 an dem Verbindungselement 40 befestigt, beispielsweise angeschraubt sein, und das Lenkgehäuse 21 kann an dem Verbindungselement 40 befestigt, beispielsweise angeschraubt, sein.
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2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der integrierten Baugruppe 1. In dem ersten Ausführungsbeispiel sind das Antriebsmodul 10 und die Lenkvorrichtung 20 mittels eines Verbindungselements 40 miteinander verbunden. Das Verbindungselement 40 umfasst einen Bereich, der als Rahmen 41 ausgebildet ist.
In dem in 2 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel dient das Verbindungselement 40 als mechanische Montagehilfe für einfacheres Handling in der Logistik und Montage. Die Lenkvorrichtung 20 und das Antriebsmodul 10 werden allerdings separat am Gesamtkraftahrzeug befestigt. Das Antriebsmodul 10 und die Lenkvorrichtung 20 sind an dem als Montagehilfe ausgebildeten Verbindungselement 40 angebracht und werden am Stück mit dem Verbindungselement 40 bei der Montage des Kraftfahrzeugs 100 in das Kraftfahrzeug 100 eingebracht. Das Antriebsmodul 10 und die Lenkvorrichtung 20 werden dann einzeln an Bauteilen des Kraftfahrzeugs 100, beispielsweise an tragenden Karosserieteilen, befestigt. Das als Montagehilfe ausgebildete Verbindungselement 40 besitzt in diesem Ausführungsbeispiel im Endzustand des Kraftfahrzeugs keine Funktion, sondern dient lediglich als Hilfsmittel in der Logistik und Montage zur Vereinfachung von Abläufen. Deshalb werden nach dem einzelnen Befestigen des Antriebsmodul 10 und der Lenkvorrichtung 20 die Verbindungen des Antriebsmoduls 10 und der Lenkvorrichtung 20 zum Verbindungselement 40 aufgelöst und diese entfernt. An dem als Montagehilfe ausgebildeten Verbindungselement 40 des ersten Ausführungsbeispiels können beispielsweise variable Befestigungsstellen, beispielsweise variable Anschraubpunkte, für Komponenten der integrierten Baugruppe 1 vorgesehen sein. Dies ermöglicht eine vorteilhaft große Produktvarianz, Anordnungsvarianz und Mehrfachnutzung des als Montagehilfe ausgebildeten Verbindungselements 40.
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3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der integrierten Baugruppe 1. In dem zweiten Ausführungsbeispiel sind das Antriebsmodul 10 und die Lenkvorrichtung 20 fest miteinander verbunden, ohne dass diese Verbindung nach Montage der integrierten Baugruppe 1 in dem Kraftfahrzeug 100 wieder gelöst werden muss. Die Antriebsmodul 10 und die Lenkvorrichtung 20 bilden zusammen also eine feste integrierte Baugruppe 1 und bei der Montage des Kraftfahrzeugs 100 kann die integrierte Baugruppe 1 als Ganzes in dem Kraftfahrzeug 100 montiert und befestigt werden. Das Antriebsmodul 10 und die Lenkvorrichtung 20 müssen in diesem zweiten Ausführungsbeispiel somit nicht mehr einzeln im Gesamtkraftfahrzeug montiert und befestigt werden. Das Antriebsmodul 10 und die Lenkvorrichtung 20, insbesondere das Antriebsmodulgehäuse 11 und das Lenkgehäuse 21, können dazu an Anschraubpunkten und/oder Lagerpunkten miteinander verbunden, beispielsweise verschraubt, sein. Das Antriebsmodul 10 und die Lenkvorrichtung 20 können dabei beispielsweise direkt miteinander verbunden werden, indem beispielsweise das Antriebsmodulgehäuse 11 und das Lenkgehäuse 21 direkt miteinander verbunden, beispielsweise direkt miteinander verschraubt werden. Das Antriebsmodul 10 und die Lenkvorrichtung 20 können aber auch, wie in dem zweiten Ausführungsbeispiel in 3, mittels eines oder mehreren Verbindungselementen 40 miteinander verbunden werden. Die Verbindungselemente 40 können dabei beispielsweise für einen räumlichen Abstand zwischen dem Antriebsmodul 10 und der Lenkvorrichtung 20 sorgen. Die direkte Verbindung zwischen dem Antriebsmodul 10 und der Lenkvorrichtung 20 bzw. die Verbindung mittels der Verbindungselemente 40 können auch im Endzustand des Kraftfahrzeugs 100 bestehen bleiben. An dem Antriebsmodul 10 und/oder an der Lenkvorrichtung 20 und/oder an dem Verbindungselement 40 sind beispielsweise variable Anschraubpunkte ausgebildet. So können häufige Hardwareänderungen an den Gehäusen vermieden werden. Zusätzlich können zwischen dem Antriebsmodul 10 und der Lenkvorrichtung 20, insbesondere zwischen dem Antriebsmodulgehäuse 11 und dem Lenkgehäuse 21 Lager, beispielsweise Gummilager angeordnet sein. So wird vorteilhaft verhindert, dass Schwingungen zwischen dem Antriebsmodul 10 und der Lenkvorrichtung 20 übertragen werden.
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4 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der integrierten Baugruppe 1. In dem dritten Ausführungsbeispiel ist das Verbindungselement 40 als Rahmen 41 ausgebildet. Das Antriebsmodul 10 ist teilweise in dem Rahmen 41 angeordnet und die Lenkvorrichtung 20 ist an dem Rahmen 41 angeordnet. Das Antriebsmodul 10 und die Lenkvorrichtung 20, insbesondere das Antriebsmodulgehäuse 11 und das Lenkgehäuse 21, sind direkt an dem als Rahmen 41 ausgebildeten Verbindungselement 40 verbunden und/oder an diesem gelagert. Weitere Bauelemente, wie beispielsweise Steuergeräte oder Hydroaggregate, die keine Kräfte aufnehmen oder erzeugen, am Verbindungselement 40 befestigt sein. Solche weiteren Bauelemente, die keine Kräfte aufnehmen oder erzeugen, können aber auch beispielsweise an dem Antriebsmodulgehäuse 11 oder dem Lenkgehäuse 21 befestigt sein. Um die mechanische Verbindung zu ermöglichen sind an dem als Rahmen 41 ausgebildeten Verbindungselement 40 Anschraubpunkte und/oder Lagerpunkte vorgesehen, welche eine möglichst hohe Varianz ermöglichen.
Das als Rahmen 41 ausgebildete Verbindungselement 40 übernimmt die Lagerung des Antriebsmoduls 10 und der Lenkvorrichtung 20 sowie die Aufnahme von Kräften in Längs- und Querrichtung und gibt diese gegebenenfalls an Hilfsrahmen und/oder Achsträger weiter. Der Hilfsrahmen bzw. Achsträger behält, mit der Entkopplung der Komponenten von Umwelteinflüssen und Aufnahme der Fahreinflüsse, seine ursprüngliche Funktion. Durch die Lagerung des Antriebsmoduls 10 und der Lenkvorrichtung 20 in dem als Rahmen 41 ausgebildeten Verbindungselement 40 kann bereits eine Optimierung hinsichtlich NVH (Noise, Vibration, Harshness) innerhalb des Modules stattfinden. Zusätzlich kann bei der Platzierung des Antriebsmoduls 10 und der Lenkvorrichtung 20 in der integrierten Baugruppe 1 auch eine Optimierung hinsichtlich EMV (elektromagnetischer Verträglichkeit) innerhalb der integrierten Baugruppe 1 stattfinden, da die Positionen der Hochvoltabgänge und Lage der elektronischen Bauteile bekannt sind.
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Weiterhin können das Antriebsmodul 10 und die Lenkvorrichtung 20 elektrisch und/oder elektronisch miteinander integriert sein. Bei der elektrischen und/oder elektronischen Integration können beispielsweise Steuergeräte, Leistungselektronik, Leistungselektronik und/oder Kabelstränge inklusive Steckverbindungen verbunden und/oder integriert werden. Bei der elektrischen und/oder elektronischen Integration können dabei in der integrierten Baugruppe 1 Kabelstränge des Antriebsmoduls 10 und der Lenkvorrichtung 20 zusammengefasst werden. Dabei können auch Stecker der Kabelstränge des Antriebsmoduls 10 und der Lenkvorrichtung 20 zusammengefasst, verbunden oder integriert werden. Weiterhin kann die E/E-Architektur angepasst werden. Weiterhin können das Antriebsmodul 10 und die Lenkvorrichtung 20 beispielsweise ein gemeinsames Steuergerät und/oder eine gemeinsame Leistungselektronik ausweisen.
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Weiterhin können in der integrieren Baugruppe 1 weitere Bauelemente integriert sein. Ein weiteres Bauelement, das in die integrierte Baugruppe 1 integriert ist, kann beispielsweise ein Steuergerät, ein Hydroaggregat, eine aktive Kinematik, Komponenten von Steer-by-Wire-Systemen oder Komponenten von Brake-by-Wire-Systemen sein. Das weitere Bauelement kann zur Integration in die integrierte Baugruppe 1 beispielsweise direkt an dem Antriebsmodul 10 und/oder der Lenkvorrichtung 20 befestigt sein oder mittels des Befestigungselements 40 und/oder eines weiteren nicht dargestellten Befestigungselements an dem Antriebsmodul 10 und/oder der Lenkvorrichtung 20 befestigt sein. Es können auch mehrere gleich und/oder verschiedene weitere Bauelemente in der integrierten Baugruppe 1 integriert sein und an Komponenten der integrierten Baugruppe 1 befestigt sein. So können zusätzliche Funktionalitäten durch die räumliche Verbindung des weiteren Bauelements mit dem Antriebsmodul 10 und der Lenkvorrichtung 10 implementiert werden. Weiterhin kann die Anzahl der nötigen mechanischen und elektrischen Schnittstellen zum Gesamtfahrzeug weiter reduziert werden und Bauraum effizienter genutzt werden.
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Die integrierte Baugruppe 1 kann derart ausgebildet und in dem Kraftfahrzeug 100 angeordnet sein, dass die Lenkvorrichtung 20, beispielsweise bezüglich einer Vorwärtsbewegungsrichtung des Kraftfahrzeugs 100, vor dem Antriebsmodul 10 angeordnet ist. Die integrierte Baugruppe 1 kann aber auch derart ausgebildet und in dem Kraftfahrzeug 100 angeordnet sein, dass die Lenkvorrichtung 20, beispielsweise bezüglich der Vorwärtsbewegungsrichtung des Kraftfahrzeugs 100, hinter dem Antriebsmodul 10 angeordnet ist. Ist die Lenkvorrichtung 20 bezüglich der Vorwärtsbewegungsrichtung des Kraftfahrzeugs 100 in dem Kraftfahrzeug 100 hinter dem Antriebsmodul 10 angeordnet, so ist der Abgang der mechanischen Lenkvorrichtung 20 zum Lenkrad des Kraftfahrzeugs hin vorteilhaft erleichtert. Wenn eine aktive Kinematik in der integrierten Baugruppe 1 vorgesehen ist, kann diese wie die Lenkvorrichtung 20 bezüglich der Vorwärtsbewegungsrichtung des Kraftfahrzeugs 100 vor oder hinter dem Antriebsmodul 10 angeordnet sein. Grundsätzlich sind aber auch andere Anordnungen des Antriebsmoduls 10 und der Lenkvorrichtung 20 in der integrierten Baugruppe 1 bzw. dem Kraftfahrzeug 100 möglich.
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Selbstverständlich sind auch weitere Ausführungsbeispiele und Kombinationen der dargestellten Ausführungsbeispiele möglich.