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Die Erfindung betrifft eine Batterie für ein Kraftfahrzeug, wobei die Batterie mehrere Batteriemodulanordnungen aufweist, wobei jede der Batteriemodulanordnungen mindestens ein Batteriemodul mit mindestens einer Batteriezelle eines bestimmten Zelltyps aufweist, und eine dem mindestens einen Batteriemodul zugeordnete Zellmodul-Steuereinheit. Weiterhin weist die Batterie eine Batteriesteuereinrichtung auf, welche mit den Zellmodul-Steuereinheiten kommunikativ verbunden ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung auch ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Batterie, eine Batteriemodulanordnung sowie ein Verfahren zum Steuern einer Batterie.
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Batterien für Kraftfahrzeuge, insbesondere Hochvolt-Batterien für Elektro- und/oder Hybridfahrzeuge weisen üblicherweise mehrere Batteriemodule auf, die wiederum mehrere Batteriezellen umfassen. Die Funktionsfähigkeit der Batterie muss dabei permanent überwacht werden. Zudem müssen auch fortwährend Zustandsparameter ermittelt werden, die nicht nur der Überwachung der Batterie, sondern zum Beispiel auch zur Abschätzung der Restreichweite oder Ähnlichem dienen. Weiterhin ist die Batterie vorzugsweise in einem bevorzugten Betriebstemperaturbereich zu halten und entsprechend zu temperieren. Weiterhin sind auch Steuerfunktionen, wie zum Beispiel ein Ladezustandsausgleich, beim Laden und/oder Entladen der Batterie auszuführen. Derartige Steuer- und Überwachungsaufgaben werden üblicherweise von einer übergeordneten Batteriesteuereinrichtung, einem Zentralsteuergerät, auch Battery-Management-Controller (BMC) genannt, übernommen. Weiterhin sind in einer Batterie üblicherweise auch noch Zellmodul-Steuereinheiten, auch Module-Controller beziehungsweise Cell-Module-Controller (CMC) genannt, vorhanden. Dabei sind diese Module-Controller zur Erfassung diverser Messwerte, wie zum Beispiel Zellspannungen und Temperaturen, ausgelegt, und können bei geeigneten Vorgaben durch das Zentralsteuergerät ein Balancing der Batteriezellen durchführen, z.B. bei Vorgabe, wie lange das Balancing durchgeführt werden soll, besitzen aber ansonsten keine weitere Intelligenz. Die durch die Module-Controller erfassten Messwerte werden dann an das Zentralsteuergerät übermittelt, welches alle weiteren Berechnungen zur Zustandserkennung ausführt.
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Aktuell ist es lediglich möglich, die Zustandserkennung im Batteriemanagementsystem sowie die Sicherheitsfunktionen zum Schutz der Batterie nur für die jeweils zum Produktionszeitpunkt verwendete Zelle und Zellchemie bereitzustellen. Falls man beispielsweise zu einem späteren Zeitpunkt defekte Module tauschen möchte und diese eine andere Zellchemie als die ursprünglichen Zellen verwenden, funktionieren entsprechend die Zustandserkennung und gegebenenfalls auch die Sicherheitsfunktionen gar nicht mehr oder nicht mehr zuverlässig. Daher kann während der oftmals typischen 15jährigen Lebensdauer eines Fahrzeugs und damit auch seiner Hochvolt-Batterie im Schadensfall ein Zellmodul nur gegen ein gleiches Modul, das heißt entweder mit gleichen Zellen oder gleicher Zellchemie beziehungsweise Kapazität, wie ursprünglich verbaut, ausgetauscht werden oder man tauscht die gesamte Hochvolt-Batterie. Entsprechend müssen die verwendeten Zellmodule im schlimmsten Fall 15 Jahre auf Vorrat gelagert werden, da alte Zellchemien und Zellformate nicht nachproduziert werden können, sobald diese ausgelaufen sind. Dies verursacht hohe Kosten und Aufwände, und das Problem potenziert sich mit steigender Varianz an Zellen und Zellmodulen in den einzelnen Projekten. Auch das Anlegen und Umschalten verschiedener Parametersätze für unterschiedliche Zellen im Zentralsteuergerät ist nicht praktikabel, da auch diese Parameter zum Produktionsstart schon bereitstehen müssten. Zudem ist ein Nachladen von Parametern nur bedingt möglich, ohne gegen On-Board-Diagnose-Anforderungen zu verstoßen und funktioniert auch nur solange wie die ursprüngliche Batteriezustandserkennung noch mit den neuen Zellen verwendet werden kann.
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Die
DE 10 2016 212 206 A1 beschreibt einen Batterieverbund mit zwei Batterien und Komponenten, die von den Batterien gemeinsam zu nutzen sind.
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Die Batterien können Lithium-Ionen-Batterien mit unterschiedlichen Spannungen sein. Die von den Batterien gemeinsam zu nutzenden Komponenten können eine Batteriemodulsteuerung (BMC), ein Kühlsystem und Schutzmechanismen, wie Sicherungen oder Ähnliches sein. Weiterhin weist der Batterieverbund auch eine Zellmodulsteuerung (CMC) auf, die mit der Batterie verbunden ist und ausgebildet ist, Zellspannungen zu messen und einen Zellenladungsausgleich der Batteriezellen der Batterie auszuführen. Die Zellmodulsteuerung ist ferner ausgebildet, die Batterie vor der Überschreitung maximaler Werte zu schützen, indem Alarmnachrichten an die Batteriemodulsteuerung gesendet werden. Insbesondere sollen dabei die elektronischen Komponenten durch Integration der Batteriemodulsteuerung, die das Batterieverwaltungssystem der mehreren Batterieverbunde steuert, in eine einzige, gemeinsam genutzte Batteriemodulsteuerung erreicht werden, sowie die Reduzierung von Verbindungen und der Verkabelung zwischen den Batterieverbunden.
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Dies löst jedoch die oben beschriebene Problematik nicht. Weiterhin beschreibt die
DE 10 2014 218 532 A1 ein Verfahren zur Erkennung einer Manipulation einer Zelle eines elektrischen Energiespeicherverbundes. Anhand der Erfassung einer elektrischen Kenngröße eines Zellmoduls und des Vergleichens mit einem gespeicherten Wert dieser Kenngröße zu einem früheren Zeitpunkt soll dabei eine Manipulation des Energiespeicherverbunds in Form eines Austauschs eines Zellmoduls oder einer Zelle erkannt werden können. Auch dies löst jedoch die oben genannte Problematik nicht.
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Weiterhin beschreibt die
DE 10 2013 017 355 A1 eine Rahmenanordnung zur Aufnahme von Zellelementen, die eine vereinfachte Reparaturmöglichkeit zum Austausch einzelner Zellen ermöglicht. Aber auch hierdurch lässt sich die oben beschriebene Problematik nicht lösen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine Batterie, ein Kraftfahrzeug, eine Batteriemodulanordnung und ein Verfahren bereitzustellen, die eine Möglichkeit aufzeigen, wie der Austausch eines Batteriemoduls und insbesondere das Ersetzen eines Batteriemoduls mit zumindest einer Zelle eines anderen Zelltyps, einfacher gestaltet werden kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Batterie, durch ein Kraftfahrzeug, eine Batteriemodulanordnung und ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß den jeweiligen unabhängigen Patentansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche, der Beschreibung sowie der Figuren.
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Eine erfindungsgemäße Batterie für ein Kraftfahrzeug weist mehrere Batteriemodulanordnungen auf, wobei jede der Batteriemodulanordnungen mindestens ein Batteriemodul mit mindestens einer Batteriezelle eines bestimmten Zelltyps aufweist, und eine dem mindestens einen Batteriemodul zugeordnete Zellmodul-Steuereinheit. Weiterhin weist die Batterie eine Batteriesteuereinrichtung auf, welche mit den Zellmodul-Steuereinheiten kommunikativ verbunden ist. Dabei ist in jeder der Zellmodul-Steuereinheiten mindestens eine zelltypabhängige Modulcharakteristik gespeichert, und jede der Zellmodul-Steuereinheiten ist dazu ausgelegt, in Abhängigkeit von der mindestens einen Modulcharakteristik mindestens einen Zustandsparameter des mindestens einen zugeordneten Batteriemoduls zu ermitteln und an einer Schnittstelle der Zellmodul-Steuereinheit zur Kommunikation mit der Batteriesteuereinrichtung zur Übermittlung des Zustandsparameters der Batteriesteuereinrichtung bereitzustellen.
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Die Erfindung beruht dabei auf der Erkenntnis, dass sich die eingangs beschriebene Problematik durch eine Architekturanpassung der bestehenden Batteriearchitektur lösen lässt, insbesondere indem zell- beziehungsweise modulspezifische Berechnungen auf die Zellmodul-Steuereinheiten übertragen werden, die ursprünglich, das heißt bei bisherigen Batteriesystemen, von der Batteriesteuereinrichtung ausgeführt wurden. Damit können also die Zellmodul-Steuereinheiten basierend auf den in diesen gespeicherten zelltypabhängigen Modulcharakteristiken zum Beispiel die für die Zustandserkennung erforderlichen Berechnungen von Zustandsparametern selbst ausführen und lediglich die Endergebnisse an die zentrale Batteriesteuereinrichtung übermitteln. Dies ermöglicht es vorteilhafterweise, beliebige Zellchemien und Zellformate einzusetzen und sogar zu mischen, selbst wenn diese zum Zeitpunkt der Produktion der ursprünglichen Batterie noch nicht einmal bekannt waren. Denn diese Zellcharakteristiken bzw. Modulcharakteristiken können in den zugeordneten Zellmodul-Steuereinheiten, die zusammen mit den zugeordneten Batteriemodulen eine Batteriemodulanordnung bilden, gespeichert sein. Eine Modulcharakteristik kann sich dabei auf das gesamte Modul oder auch auf einzelne vom Modul umfasste Zellen beziehen. Damit soll unter einer Modulcharakteristik also zum Beispiel auch eine Zellcharakteristik verstanden werden können. Die Batteriesteuereinrichtung, wie zum Beispiel das eingangs erwähnte Zentralsteuergerät, muss dagegen keine Kenntnis über irgendwelche modulcharakteristischen oder sonstige zelltypabhängige Eigenschaften und Parameter haben. Beim Batteriemodultausch wird also eine gesamte Batteriemodulanordnung, das heißt eine Kombination aus zumindest einem Batteriemodul und einer Zellmodul-Steuereinheit getauscht, was es vorteilhafterweise ermöglicht, auch Austauschmodule mit völlig neuen Chemien in alte Batterien zu bringen, ohne die komplette Batteriesoftware neu schreiben zu müssen. Ferner kann so aus On-Board-Diagnose-Sicht immer ein Paket freigegebener Kombinationen definiert und zugelassen werden, welches durch eine solche Batteriemodulanordnung repräsentiert ist. Somit kann beispielsweise nur eine neue Zellmodul-Steuereinheit-Software sowie die Rückwirkungsfreiheit einer neuen Batteriemodulanordnung an sich geprüft werden, während der Rest des Systems völlig unangetastet bleiben kann.
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Die genannten Zellmodul-Steuereinheiten können dabei die eingangs genannten Module-Controller (CMC) darstellen, jedoch nun mit erweiterter Funktionalität. Die vorliegende Batteriesteuereinrichtung korrespondiert zudem zum eingangs genannten Zentralsteuergerät (BMC), jedoch nun ebenfalls mit geändertem, insbesondere auch reduziertem Funktionsumfang. Darüber hinaus ist es bevorzugt, dass jede Zellmodul-Steuereinheit eine Kommunikationsschnittstelle zur Kommunikation mit der Batteriesteuereinrichtung aufweist, um Zustandsparameter an die Batteriesteuereinrichtung zu übermitteln, wobei diese Schnittstelle vorzugsweise als generische, erweiterbare Kommunikationsschnittstelle ausgebildet ist. Die Kommunikation der Zellmodul-Steuereinheiten mit der Batteriesteuereinrichtung kann dann vorteilhafterweise über einen definierten Standardsatz an Informationen erfolgen, der gegebenenfalls für neue Zellchemien oder Zellprojekte, falls nötig, einfach erweitert werden kann. Dieser definierte Standardsatz definiert dabei die Zustandsparameter, die von dem betreffenden Zellmodul-Steuereinheiten an die Batteriesteuereinrichtung übermittelt werden. Zudem erfolgt die Kommunikation der Zellmodul-Steuereinheiten mit der Batteriesteuereinrichtung und umgekehrt vorzugsweise über ein Bussystem, welches vorzugsweise einen industriegängigen Bus darstellt und keine proprietäre Lösung eines einzelnen Herstellers. Dadurch kann vorzugsweise auch zum Beispiel nach 15 Jahren noch entsprechende Bus-Hardware zur Verfügung gestellt werden. Bevorzugt ist hierbei ein CAN-Bus.
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Weiterhin kann jedes Batteriemodul nicht nur eine einzelne Batteriezelle, sondern vorzugsweise mehrere Batteriezellen aufweisen. Die einem gleichen Batteriemodul zugeordneten Batteriezellen sind dann vorzugsweise vom gleichen Zelltyp. Die Batteriezellen unterschiedlicher Batteriemodule können sich hinsichtlich ihres Zelltyps unterscheiden. Der Zelltyp kann dabei durch eine andere Zellchemie definiert sein oder auch lediglich eine von der Zellchemie verschiedene Zelleigenschaft betreffen, wie zum Beispiel eine Zellspannung, eine Kapazität, eine maximal in der Batteriezelle speicherbare oder entnehmbare Energie oder Ähnliches.
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Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn jede der Zellmodul-Steuereinheiten dazu ausgelegt ist, als Zustandsparameter mindestens eine der folgenden Gruppen zu ermitteln: eine aktuelle Stromgrenze und/oder Spannungsgrenze für die mindestens eine Batteriezelle des zugeordneten Batteriemoduls, einen aktuellen Ladezustand der mindestens einen Batteriezelle des zugeordneten Batteriemoduls, eine maximale der mindestens einen Batteriezelle entnehmbare Energie und/oder eine zu einem aktuellen Zeitpunkt der mindestens einen Batteriezelle noch entnehmbare Energie, eine Kapazität der mindestens einen Batteriezelle des zugeordneten Batteriemoduls, eine Ruhespannung und/oder einen Innenwiderstand der mindestens einen Batteriezelle des zugeordneten Batteriemoduls, eine aktuelle Zellspannung und/oder eine Temperatur der mindestens einen Batteriezelle des zugeordneten Batteriemoduls, einen Indikator für eine Betriebstemperatur und/oder einen Gesundheitszustand der mindestens einen Batteriezelle des zugeordneten Batteriemoduls, insbesondere in Abhängigkeit von einem Innenwiderstand und/oder in Abhängigkeit von einer Kapazität der mindestens einen Batteriezelle des zugeordneten Batteriemoduls.
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Alle diese Zustandsparameter eignen sich vorteilhafterweise zur Zustandserkennung der mindestens einen Batteriezelle und damit des betreffenden Batteriemoduls, welches der jeweiligen Zellmodul-Steuereinheit zugeordnet ist. Besonders bevorzugt ist die Zellmodul-Steuereinheit dazu ausgelegt, mehrere dieser Zustandsparameter zu ermitteln. Dabei kann die Zellmodul-Steuereinheit dazu ausgelegt sein, jede beliebige Kombination der genannten Zustandsparameter zu ermitteln. Insbesondere kann die Zellmodul-Steuereinheit auch dazu ausgelegt sein, alle diese genannten Zustandsparameter zu ermitteln. Dadurch ist eine umfassende Zustandserkennung der Batteriemodule und damit auch der gesamten Batterie für das Kraftfahrzeug möglich. Insbesondere ist es dadurch möglich, die gesamte Zustandserkennung in die Zellmodul-Steuereinheiten zu verlagern. Dabei können auch alle der genannten Zustandsparameter im Anschluss an ihre Ermittlung an die Batteriesteuereinrichtung übermittelt werden, was aber nicht notwendigerweise für all die genannten Zustandsparameter der Fall sein muss. Wenngleich beispielsweise auch hier die Zellmodul-Steuereinheit zum Beispiel die aktuelle Zelltemperatur des betreffenden Batteriemoduls ermittelt, so kann die Zellmodul-Steuereinheit daraus selbst entsprechende Schlussfolgerungen ableiten. Beispielsweise kann diese selbständig die ermittelten Temperaturen mit Grenzwerten vergleichen, um zu bestimmen, ob das betreffende Batteriemodul noch in einem optimalen Betriebstemperaturbereich betrieben wird. Ist dies nicht der Fall, so kann zum Beispiel eine entsprechende Warnung an die Batteriesteuereinrichtung ausgegeben werden. Auch kann die Zellmodul-Steuereinheit bei Überschreiten einer kritischen Temperatur für das Batteriemodul eine selbsttätige Abschaltung des betreffenden Batteriemoduls vornehmen. Auch kann die Zellmodul-Steuereinheit aus der ermittelten Temperatur beispielsweise den oben genannten Indikator für eine Betriebstemperatur ableiten und an die Batteriesteuereinrichtung bereitstellen. Ein solcher Indikator kann beispielsweise angeben, ob die aktuelle Betriebstemperatur zu hoch oder zu niedrig ist und eventuell eine Kühlung oder Beheizung des Batteriemoduls erfolgen sollte. Die oben genannten aktuellen Stromgrenzen und/oder Spannungsgrenzen für die mindestens eine Batteriezelle können beispielsweise eine maximale Stromgrenze für den Lade- und/oder Entladestrom der mindestens einen Batteriezelle definieren sowie beispielsweise eine untere Spannungsgrenze für die Zellspannung. Derartige Grenzen sind einerseits von zelltypabhängigen Modulcharakteristiken abhängig, das heißt unterschiedliche Batteriezelltypen können unterschiedliche solcher Strom- und/oder Spannungsgrenzen bei sonst gleichen Bedingungen aufweisen. Andererseits sind derartige Grenzwerte auch von der aktuellen Betriebssituation abhängig. Entsprechend kann auf Basis der mindestens einen zelltypabhängigen Modulcharakteristik für eine aktuelle Betriebssituation eine entsprechend aktuelle Stromgrenze und/oder Spannungsgrenze für die mindestens eine Batteriezelle des zugeordneten Batteriemoduls ermittelt werden. Die Ermittlung der oben genannten Zustandsparameter ist aus dem Stand der Technik in ausreichender Weise bekannt, so dass hier nicht im Detail darauf eingegangen wird. Die Art und Weise der Ermittlung der betreffenden Zustandsparameter kann jedoch zelltypabhängig sein und ist durch die mindestens eine zelltypabhängige Modulcharakteristik berücksichtigt. Zudem ist es auch möglich, dass sich für neue Zellchemien ganz andere Berechnungswege zur Ermittlung der Zustandsparameter ergeben, die dann trotzdem direkt auf der dann neuen Zellmodul-Steuereinheit umgesetzt werden können.
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Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die zelltypabhängige Modulcharakteristik mindestens eine aus der folgenden Gruppe darstellt: ein Algorithmus und/oder eine Vorschrift zur Ermittlung des mindestens einen Zustandsparameters, ein mathematisches Zellmodell, welches die mindestens eine Batteriezelle des Batteriemoduls mathematisch moduliert, ein zelltypabhängiger Grenzwert zumindest eines Betriebsparameters der mindestens einen Batteriezelle des zugeordneten Batteriemoduls und/oder eine Kennlinie und/oder ein Kennfeld, welche beziehungsweise welches einen Zusammenhang zwischen zumindest zwei Parametern der mindestens einen Batteriezelle des zugeordneten Batteriemoduls definiert, insbesondere eine Ladezustands-Ruhespannungskennlinie. Es können aber auch andere Kennlinien oder Kennfelder mit zelltypabhängigen Parametern gespeichert sein. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass der aktuelle Ladezustand einer Batteriezelle, basierend auf einem bekannten Initialladezustand, der zum Beispiel über eine Ruhespannungsmessung ermittelt werden kann, und einer Stromintegration während des Ladens und/oder Entladens der Batteriezelle beziehungsweise des Zellmoduls berechnet werden kann. Die Ermittlung des Initialzustands, basierend auf einer Ruhespannungsmessung der Ruhespannung der mindestens einen Batteriezelle beziehungsweise des Batteriemoduls erfolgt dabei oftmals unter Zuhilfenahme der genannten Ladezustands-Ruhespannungskennlinie, insbesondere für verschiedene Temperaturbereiche. Diese ordnet jeweiligen Ruhespannungswerten entsprechende Ladezustandswerte für die jeweiligen Temperaturbereiche zu. Diese Vorgehensweise eignet sich besonders für Lithium-Ionen-Zellen, ist aber für andere Batteriezellen unter Umständen weniger geeignet, wie zum Beispiel für Lithium-Eisen-Phosphat-Akkumulatoren. Da deren Ladezustands-Ruhespannungskennlinie, auch SOC-OCV-Kennlinie genannt, sehr flach verläuft, kann in diesem Fall zum Beispiel eine Ladezustandsbestimmung in Abhängigkeit von einem Batterieinnenwiderstand des Batteriemoduls beziehungsweise der mindestens einen Batteriezelle erfolgen. Dieser Innenwiderstand lässt sich zum Beispiel über das Strom- und Spannungsprofil bei einer Strombelastung und der sich daraus ergebenden Spannungsantwort bestimmen. Es kann also sein, dass sich zur Ermittlung bestimmter Zustandsparameter, wie diese oben aufgezählt wurden, je nach Zelltyp unterschiedliche Algorithmen und/oder Rechenvorschriften zu deren Ermittlung eignen. Diese Vorgehensweisen zur Ermittlung der betreffenden Zustandsparameter, insbesondere dieser zelltypabhängigen Vorgehensweisen, können in Form solcher Vorschriften und/oder Algorithmen also vorteilhafterweise in den Zellmodul-Steuereinheiten gespeichert werden, die diese vorteilhafterweise verwenden können, um die betreffenden Zustandsparameter ihrer zugeordneten Batteriemodule zu bestimmen. In entsprechender Weise kann zur Ermittlung bestimmter Zustandsparameter auch auf mathematische Zellmodelle zurückgegriffen werden. Auch solche Zellmodelle können in entsprechender Weise zelltypabhängig in den entsprechenden Zellmodul-Steuereinheiten abgelegt sein. Auch die genannte Ladezustands-Ruhespannungskennlinie und/oder andere Kennlinien und Kennfelder können vorteilhafterweise in einem Speicher der betreffenden Zellmodul-Steuereinheiten abgelegt sein und damit vorteilhafterweise die zelltypabhängige Ermittlung der betreffenden Zustandsparameter durch die zugeordneten Zellmodul-Steuereinheiten erlauben. Auch können entsprechende zelltypabhängige Grenzwerte, wie zum Beispiel Temperaturgrenzwerte, Spannungsgrenzwerte, Stromgrenzwerte oder Ähnliches für das betreffende Batteriemodul in der zugeordneten Zellmodul-Steuereinheiten abgelegt sein. Darauf basierend ist es also vorteilhafterweise möglich, eine umfassende Zustandsüberwachung durch die Zellmodul-Steuereinheiten selbst auszuführen. Dies ermöglicht also vorteilhafterweise einen modularen Aufbau bei der Zustandsüberwachung.
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Die relevanten Ergebnisse der Zellmodul-Steuereinheiten können dann entsprechend, wie bereits erwähnt, an die Batteriesteuereinrichtung übermittelt werden. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Batteriesteuereinrichtung dazu ausgelegt, in Abhängigkeit von den übermittelten Zustandsparametern der jeweiligen Zellmodul-Steuereinheiten zumindest einen Batterieparameter aus folgender Gruppe zu ermitteln: zumindest einen Stromgrenzwert für einen Batteriegesamtstrom, eine Leistung und/oder Spannung in Form einer Abschätzung in Abhängigkeit einer Ruhespannung und/oder eines Innenwiderstands der Batterie, einen aktuellen Ladezustand der Batterie, eine maximal der Batterie entnehmbare Energie und/oder eine zu einem aktuellen Zeitpunkt der Batterie noch entnehmbare Energie. Die Batteriesteuereinrichtung kann also dazu ausgelegt sein, aus den einzelnen modulspezifischen Zustandsparametern die korrespondierenden Parameter für die Gesamtbatterie zu ermitteln. Beispielsweise kann die Batteriesteuereinrichtung dazu ausgelegt sein, die für die Batterie freigegebenen Ströme in Abhängigkeit von den jeweiligen aktuellen Stromgrenzwerten der betreffenden Batteriemodule zu ermitteln. Der Stromgrenzwert für den Batteriegesamtstrom kann dann beispielsweise den kleinsten Stromgrenzwert, der für die jeweiligen Batteriemodule durch die Zellmodul-Steuereinheiten an die Batteriesteuereinrichtung kommuniziert wurde, darstellen. Die Batteriesteuereinrichtung trifft also unter diesen übermittelten aktuellen Stromgrenzwerten der einzelnen Batteriemodule eine minimale Auswahl, das heißt, sie wählt den kleinsten Wert aus, der dann den entsprechenden Stromgrenzwert für die Gesamtbatterie darstellt. Auch kann die Batteriesteuereinrichtung dazu ausgelegt sein, eine Leistungs- und Spannungsabschätzung auf Basis der Ruhespannungen und Innenwiderstände zu ermitteln. Weiterhin ist die Batteriesteuereinrichtung vorzugsweise dazu ausgelegt, einen Gesamtladezustand der Batterie in Abhängigkeit der einzelnen von den Zellmodul-Steuereinheiten übermittelten Modulladezuständen zu ermitteln, zum Beispiel als eine gewichtete Auswahl dieser übermittelten einzelnen Ladezustände der jeweiligen Batteriemodule. Weiterhin kann die Batteriesteuereinrichtung auch die verbleibende Energie ermitteln, die von der Batterie noch zur Verfügung gestellt werden kann. Dies kann ebenso in Form einer minimalen Auswahl aus den übermittelten Werten der verbleibenden Energie für die jeweiligen Batteriemodule erfolgen. Mit anderen Worten wird auch wiederum der kleinste Wert ausgewählt und gleich der der Batterie noch zu entnehmenden Energie gesetzt. Auch kann die Kapazität der Batterie durch die Batteriesteuereinrichtung in Abhängigkeit von den Modulkapazitäten bereitgestellt werden, indem die kleinste Modulkapazität gleich der Batteriekapazität gesetzt wird. Auch dies entspricht wiederum der minimalen Auswahl. Darüber hinaus kann die Batteriesteuereinrichtung noch weitere Aufgaben übernehmen. Beispielsweise kann diese auch die Kühlung anhand der Anforderungen, die die Zellmodul-Steuereinheiten übermitteln, steuern. Insgesamt sammelt die Batteriesteuereinrichtung generell nur noch Informationen der Module beziehungsweise deren Zellmodul-Steuereinheiten und generiert daraus für die Batterie aussagefähige Werte. Zelltypabhängige Berechnungen werden von der Batteriesteuereinrichtung jedoch nicht ausgeführt. Dies ermöglicht es vorteilhafterweise, dass bei einem Tausch eines Moduls inklusive seiner zugeordneten Zellmodulsteuereinheit die Software der Batteriesteuereinrichtung, das heißt die Betriebsweise der Batteriesteuereinrichtung, nicht geändert werden muss und auch nicht geändert wird. Die Batteriesteuereinrichtung rechnet einfach mit den Werten weiter, die die neue Modulanordnung, das heißt insbesondere die dem neuen Modul zugeordnete Zellmodulsteuereinheit, an die Batteriesteuereinrichtung übermittelt.
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Weiterhin kann die Batteriesteuereinrichtung auch dazu ausgelegt sein, in Abhängigkeit von den übermittelten Zustandsparametern der jeweiligen Zellmodul-Steuereinheiten für eine jeweilige Batteriemodulanordnung eine Vorgabe für einen Ladezustandsausgleich zu ermitteln und an die jeweiligen Zellmodul-Steuereinheiten zu übermitteln, wobei die jeweiligen Zellmodul-Steuereinheiten dazu ausgelegt sind, in Abhängigkeit von der jeweiligen übermittelten Vorgabe einen Ladezustandsausgleich unter den Batteriezellen des Batteriemoduls vorzunehmen. Mit anderen Worten kann die Batteriesteuereinrichtung das Balancing der einzelnen Batteriezelle durch eine Zielvorgabe für jedes Moduls steuern. Diese Zielvorgabe basiert wiederum auf den jeweils von den Zellmodul-Steuereinheiten an die Batteriesteuereinrichtung gemeldeten aktuellen Ladezuständen und insbesondere auch auf den Kapazitäten. Die modulspezifischen Berechnungen, das heißt also die Ermittlung der Ladungszustände und/oder Kapazitäten, können damit also vorteilhafterweise in den Zellmodul-Steuereinheiten selbst durchgeführt werden, während dann die Batteriesteuereinrichtung lediglich darauf basierend die Vorgaben für das Balancing ermittelt und an die jeweiligen Modul-Steuereinheiten übermittelt, die das Balancing wiederum selbst durchführen.
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Weiterhin sind bevorzugt innerhalb der Batterie noch weitere Funktionen beziehungsweise Aufgaben auszuführen, wie zum Beispiel die HV-Strom- und Spannungsmessung. Dabei werden der Gesamtbatteriestrom sowie die Batteriespannung hochfrequent und synchron gemessen und diese Werte auf dem Bus-System allen Teilnehmern zur Verfügung gestellt. Diese Strom- und Spannungsmessung kann von einer eigenen Komponente der Batterie, die von der Batteriesteuereinrichtung und den Zellmodul-Steuereinheiten verschieden sein kann, übernommen werden, und vorzugsweise wird eine solche Messung beziehungsweise die Erfassung dieser Messwerte und Verteilung durch die Batteriesteuereinrichtung übernommen. Daher stellt es eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung dar, wenn die Batteriesteuereinrichtung dazu ausgelegt ist, wiederholt einen jeweils aktuellen Batteriegesamtstrom der Batterie an die Zellmodul-Steuereinheiten zu übermitteln. Gerade der Batteriegesamtstrom wird dabei für diverse Berechnungen von Zustandsparametern der einzelnen Module benötigt, zum Beispiel zur Ermittlung des aktuellen Ladezustands eines Batteriemoduls basierend auf einer Stromintegration, wie oben bereits beschrieben. Entsprechend ist es also vorteilhaft, zumindest die Batteriegesamtstromwerte regelmäßig an die Zellmodul-Steuereinheiten zu übermitteln. Weiterhin kann auch eine Einrichtung zur Isolationsmessung und Ansteuerung der Trennelemente, insbesondere der Hochvolt-Schütze, zur Trennung der Hochvolt-Batterie vom restlichen Bordnetz vorgesehen sein. Die Isolationsmessung kann zum Beispiel von einem Isolationswächter übernommen werden. Gegebenenfalls kann eine Abschaltanforderung, insbesondere die einzelnen Module betreffend, auch von den Zellmodul-Steuereinheiten umgesetzt werden. Der Isolationswächter kann weiterhin den aktuellen Isolationswiderstand messen und bereitstellen, insbesondere wieder auf dem Bus-System sowie entsprechend auch die Hochvolt-Trennelemente unter Umständen ansteuern, zum Beispiel wenn der Isolationswiderstand unter einen vorgegebenen Grenzwert sinkt.
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Auch diese Funktionalität kann zum Beispiel in die Batteriesteuereinrichtung integriert sein, da diese von irgendwelchen zelltypabhängigen Charakteristiken vollkommen unabhängig ist.
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Weiterhin ist es bevorzugt, dass jede Zellmodul-Steuereinheit genau einem Batteriemodul zugeordnet ist. Pro Batteriemodul in der Batterie ist also eine zugeordnete Zellmodul-Steuereinheit vorgesehen. Weiterhin ist es bevorzugt, dass jedes Batteriemodul mehrere Batteriezellen umfasst. Batteriemodule lassen sich damit einzeln austauschen, insbesondere in Kombination mit den ihnen zugeordneten Zellmodul-Steuereinheiten, und gegen andere Module mit zugeordneten Zellmodul-Steuereinheiten ersetzen, die unter Umständen eine komplett andere Zellchemie oder zumindest einen ganz anderen Zelltyp aufweisen. Ein Batteriemodul ist dabei insbesondere als eine bauliche Einheit mehrerer Batteriezellen zu verstehen, die zum Beispiel in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht sind und/oder mittels einer Spanneinrichtung miteinander verspannt sind oder Ähnliches.
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Wenn pro Batteriemodul eine Zellmodul-Steuereinheit vorgesehen ist, kann hierdurch ein besonders hohes Maß an Flexibilität in Bezug auf die Austauschbarkeit einzelner Module bereitgestellt werden. Denkbar wäre es auch, dass eine Zellmodul-Steuereinheit mehreren Batteriemodulen zugeordnet ist, dann wäre jedoch lediglich die Gesamtheit dieser der einen Zellmodul-Steuereinheit zugeordneten Batteriemodule auf einmal austauschbar und nicht jedes Modul einzeln.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung auch ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Batterie oder einer ihrer Ausgestaltungen. Die für die erfindungsgemäße Batterie in ihrer Ausgestaltung beschriebenen Vorteile gelten damit in gleicher Weise für das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug. Weiterhin ist die erfindungsgemäße Batterie vorzugsweise als Hochvolt-Batterie ausgebildet. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, oder als Personenbus oder Motorrad ausgestaltet.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung auch eine Batteriemodulanordnung zum modularen Einbau in eine Batterie mit mehreren Batteriemodulanordnungen, wobei die Batteriemodulanordnung mindestens ein Batteriemodul mit mindestens einer Batteriezelle eines bestimmten Zelltyps aufweist und eine dem mindestens einen Batteriemodul zugeordnete Zellmodul-Steuereinheit. Dabei ist in der Zellmodul-Steuereinheit mindestens eine zelltypabhängige Modulcharakteristik gespeichert, und die Zellmodul-Steuereinheit ist dazu ausgelegt, in Abhängigkeit von der mindestens einen Modulcharakteristik mindestens einen Zustandsparameter des mindestens einen zugeordneten Batteriemoduls zu ermitteln und an einer Schnittstelle der Zellmodul-Steuereinheit zur Kommunikation mit einer Batteriesteuereinrichtung zur Übermittlung des Zustandsparameters an die Batteriesteuereinrichtung bereitzustellen.
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Auch hier gelten die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Batterie und ihren Ausgestaltungen beschriebenen Vorteile, insbesondere im Hinblick auf die dort bereits beschriebenen Batteriemodulanordnungen genannten Vorteile in gleicher Weise für die erfindungsgemäße Batteriemodulanordnung.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Steuern einer Batterie für ein Kraftfahrzeug, wobei die Batterie mehrere Batteriemodulanordnungen aufweist, wobei jede der Batteriemodulanordnungen mindestens ein Batteriemodul mit mindestens einer Batteriezelle eines bestimmten Zelltyps aufweist, und eine dem mindestens einen Batteriemodul zugeordnete Zellmodul-Steuereinheit. Weiterhin weist die Batterie eine Batteriesteuereinrichtung auf, welche mit den Modul-Steuereinheiten kommunikativ verbunden ist. Weiterhin ist in jeder der Zellmodul-Steuereinheiten mindestens eine zelltypabhängige Modulcharakteristik gespeichert, und jede der Zellmodul-Steuereinheiten ermittelt in Abhängigkeit von der mindestens einen Modulcharakteristik mindestens einen Zustandsparameter des mindestens einen zugeordneten Batteriemoduls und stellt diesen an einer Schnittstelle der Zellmodul-Steuereinheit zur Kommunikation mit der Batteriesteuereinrichtung zur Übermittlung des Zustandsparameters an die Batteriesteuereinrichtung bereit.
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Auch hier gelten die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Batterie und ihren Ausgestaltungen genannten Vorteile in gleicher Weise für das erfindungsgemäße Verfahren. Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Batterie beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen. Die Erfindung umfasst also auch Realisierungen, die jeweils eine Kombination der Merkmale mehrerer der beschriebenen Ausführungsformen aufweisen, sofern die Ausführungsformen nicht als sich gegenseitig ausschließend beschrieben wurden.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden. Daher soll die Offenbarung auch andere als die dargestellten Kombinationen der Merkmale der Ausführungsformen umfassen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.
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Dabei zeigt die einzige Figur eine schematische Darstellung einer Batterie 10 für ein Kraftfahrzeug, insbesondere eine Hochvolt-Batterie, mit mehreren Batteriemodulanordnungen 12, hier exemplarisch drei, gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Eine jeweilige Batteriemodulanordnung 12 umfasst dabei weiterhin ein Batteriemodul 14, welches mehrere Batteriezellen 16 aufweist. Pro Batteriemodul 14 ist dabei lediglich eine Batteriezelle 16 mit einem Bezugszeichen aus Gründen der Übersichtlichkeit versehen. Wenngleich die Batteriezellen 16 auch das gleiche Bezugszeichen 16 aufweisen, so kann es sich bei den Batteriezellen 16 verschiedener Batteriemodule 14 um Zellen eines unterschiedlichen Zelltyps handeln. Diese Batteriezellen 16 unterschiedlicher Batteriemodule 14 können sich beispielsweise in der Zellchemie oder anderen Zustandsparametern, wie beispielsweise Kapazität, Innenwiderstand, maximale Energie oder Ähnliches unterscheiden. Die Batteriezellen 16, die einem gleichen Modul 14 zugeordnet sind, sind vom gleichen Zelltyp. Weiterhin weist die Batteriemodulanordnung 12 eine dem Batteriemodul 14 zugeordnete Zellmodul-Steuereinheit 18 auf. Eine solche Zellmodul-Steuereinheit 18 weist wiederum einen Speicher 20 auf, in welchem mindestens eine zelltypabhängige Modulcharakteristik 22 gespeichert ist. Für die erste Batteriemodulanordnung 12 kann es beispielsweise einen ersten Algorithmus oder eine Rechenvorschrift A1 zur Berechnung eines Zustandsparameters Z1 darstellen, eine Kennlinie K1 beziehungsweise ein Kennfeld und/oder ein Grenzwert G1, zum Beispiel ein Temperaturgrenzwert, Spannungsgrenzwert und/oder Stromgrenzwert für das betreffende Batteriemodul 14 beziehungsweise die in diesem Batteriemodul 14 enthaltenen Batteriezellen 16. In einer zweiten Zellmodul-Steuereinheit 18 kann zum Beispiel ein zweiter Algorithmus A2 zur Berechnung eines Zustandsparameters Z2 für das zweite Batteriemodul 14, ein zweites Kennfeld K2 und/oder ein zweiter Grenzwert G1 gespeichert sein sowie für die dritte Batteriemodulanordnung 12 eine dritte Rechenvorschrift A3, ein drittes Kennfeld K3 und/oder ein dritter Grenzwert G3. Eine jeweilige Zellmodul-Steuereinheit 18 ist nun dazu ausgelegt, in Abhängigkeit von mindestens einem dieser gespeicherten zelltypabhängigen Modulcharakteristiken 22 mindestens einen dem Batteriemodul 14 zugeordneten Zustandsparameter Z1, Z2, Z3 zu ermitteln und an einer Schnittstelle 24 bereitzustellen, um diesen ermittelten Zustandsparameter Z1, Z2, Z3 kommunikativ an eine Batteriesteuereinrichtung 26, zum Beispiel ein Zentralsteuergerät der Batterie 10, zu übermitteln. Auf diese Weise lassen sich alle zell- beziehungsweise modulspezifischen Berechnungen auf die Zellmodul-Steuereinheiten 18 verlagern, wodurch eine Architekturanpassung der bestehenden Batteriearchitektur ermöglicht wird, die einen besonders flexiblen Modulaustausch ermöglicht. Die Schnittstelle 24 der jeweiligen Zellmodul-Steuereinheiten 18 ist dabei vorzugsweise als generische erweiterbare Kommunikationsschnittstelle definiert. Damit ist es nun möglich, dass ein jeweiliges Zellmodul 14 beziehungsweise seine zugeordnete Zellmodul-Steuereinheit 18 alle nötigen Berechnungen zur Batteriezustandserkennung eigenständig durchführt und nur die Ergebnisse an das Zentralsteuergerät, insbesondere die Batteriesteuereinrichtung 26, übermittelt. Dadurch können beliebige Zellchemieformate eingesetzt und sogar gemischt werden, selbst wenn diese zum Zeitpunkt der Produktion der ursprünglichen Batterie noch nicht mal bekannt waren. Die Kommunikation der einzelnen Module untereinander, das heißt der Zellmodul-Steuereinheit 18 mit der Batteriesteuereinrichtung 26, erfolgt dabei über einen definierten Standardsatz an Informationen, der gegebenenfalls für neue Chemien oder Projekte falls nötig einfach erweitert werden kann. Alle Module bzw. Modulanordnungen 12, die mindestens der Version dieser Kommunikation zum jeweiligen Produktionsstand entsprechen, sind damit automatisch untereinander austauschbar. Funktional bedeutet eine völlig andere Aufteilung der einzelnen Funktionen als aktuell üblich. Insbesondere sammelt die Batteriesteuereinrichtung 26 generell nur noch Informationen der Module 14 beziehungsweise 16 deren Zellmodul-Steuereinheiten 18 zusammen und generiert daraus für die Batterie aussagefähige Werte. Diese Werte sind in der einzigen Figur mit Z bezeichnet und stellen sozusagen einen Zustandsparameter der Gesamtbatterie 10 dar. Derartige Werte Z können zum Beispiel freigegebene Ströme darstellen, Leistungen und/oder Spannungsabschätzungen auf Basis von Ruhespannung und Innenwiderstand, einen Ladezustand der Batterie, die verbleibende Energie und/oder eine Kapazität der Batterie 10. Zudem steuert die Batteriesteuereinrichtung 26 die Kühlung anhand der Anforderungen, die die Module beziehungsweise ihre Modul-Steuereinheiten 18 an die Batteriesteuereinrichtung 26 in Form der Zustandsparameter Z1, Z2, Z3 übermitteln. Weiterhin kann die Batteriesteuereinrichtung 26 auch das Balancing der einzelnen Batteriezellen 16 durch eine Zielvorgabe für jedes Modul 14 auf Basis der jeweils gemeldeten Ladungszustände und Kapazitäten der einzelnen Module 14 steuern. Auch diese einzelnen Ladezustände und Kapazitäten stellen Beispiele für Zustandsparameter Z1, Z2, Z3 dar, die von den jeweiligen Modul-Steuereinheiten 18 ermittelt und an die Batteriesteuereinrichtung 26 übermittelt werden. Die Software der Batteriesteuereinrichtung 26 wird bei einem Tausch eines Moduls 14 beziehungsweise einer gesamten Batteriemodulanordnung 12 nicht geändert, sondern rechnet einfach mit den Werten des neuen Moduls 14 weiter, das heißt mit den neuen, von dieser Zellmodul-Steuereinheit 18 bereitgestellten Zustandswerten Z1, Z2, Z3.
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Die Zellmodul-Steuereinheiten 18 berechnen dabei für das jeweilige Modul 14 relevante Werte. Dabei können an die Chemie angepasste oder ganz neue Algorithmen A1, A2, A3 auf den einzelnen Zellmodul-Steuereinheiten 18 gespeichert und verwendet werden. Entscheidend ist nur die Bereitstellung der entsprechenden Ergebnisse in Form der Zustandsparameter Z1, Z2, Z3 für das jeweilige Modul 14. Um eine möglichst umfassende Zustandserkennung für die Batterie 10 bereitzustellen, ist es besonders vorteilhaft, wenn für das jeweilige Modul 14 zumindest die folgenden Zustandsparameter Z1, Z2, Z3 berechnet und übermittelt werden: aktuelle Stromgrenzen und/oder aktuelle Spannungsgrenzen, ein aktueller Ladezustand, eine verbleibende und/oder maximale Energie, eine Kapazität, eine aktuelle Ruhespannung und/oder ein aktueller Innenwiderstand, einzelne Zellspannungen und Temperaturen, ein Indikator für eine Betriebstemperatur, wie zum Beispiel zu warm, zu kalt oder Ähnliches, und ein Gesundheitszustand bezogen auf den Innenwiderstand und die Kapazität. All diese stellen Zustandsparameter Z1, Z2, Z3 dar, die selbsttätig von den jeweiligen Zellmodul-Steuereinheiten 18 ermittelt und an der Schnittstelle 24 bereitgestellt werden können. Dabei kann es unter Umständen sein, dass für einen neuen Zelltyp weitere Zustandsparameter Z1, Z2, Z3 zu einer vollständigen Zustandsbeschreibung ermittelt und an die Batteriesteuereinrichtung 26 übermittelt werden müssen. Dies kann jedoch vorteilhafterweise nunmehr auch im Nachhinein erfolgen. Dies erfordert lediglich eine Neukonfiguration der Software der Zellmodul-Steuereinheiten 18. Das übrige System kann dabei unberührt bleiben. Ferner kann eine jeweilige Batteriemodulanordnung 12 jeweilige Batteriezellen 16 eigenständig balancen. Eine Zielvorgabe, um alle Module 14 zusammen zu bekommen, d.h. auf den gleichen Ladezustand zu balancen, kann dabei von der Batteriesteuereinrichtung 26 kommen. Im Übrigen umfasst auch hier die Batteriemodulanordnung 12 eine vollständige Überwachung der einzelnen Batteriezellen 16, da je nach Chemie und Zelle die Spannungs- und Temperaturgrenzen G1, G2, G3 unterschiedlich sein können. Diese können als entsprechende Grenzwerte G1, G2, G3 ebenso in den betreffenden Zellmodul-Steuereinheiten 18 abgelegt sein. Dies ermöglicht es zudem auch, dass die Zellmodul-Steuereinheiten 18 gegebenenfalls auch eine Abschaltung des betreffenden Moduls 14 direkt auslösen können oder sogar eine Abschaltung der Gesamtbatterie.
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Weiterhin ist auch nach wie vor eine Hochvolt-Strom- und Spannungsmessung vorteilhaft. Dies kann zum Beispiel von der Batteriesteuereinrichtung 26 übernommen werden. Da gerade die Kenntnis über den Batteriegesamtstrom I für die Berechnung diverser Zustandsparameter Z1, Z2, Z3, wie gegebenenfalls für den aktuellen Ladezustand, erforderlich sein kann, ist es besonders vorteilhaft, wenn der aktuelle Batteriegesamtstrom I ebenfalls von der Batteriesteuereinrichtung 26 an die einzelnen Zellmodul-Steuereinheiten 18 übermittelt wird. Im Allgemeinen kann eine hochfrequente und synchrone Strom- und Spannungsmessung der Batteriegesamtspannung beziehungsweise des Batteriegesamtstroms I erfolgen und die Ergebnisse dieser Messung auf dem Bus-System allen Teilnehmern, nämlich der Batteriesteuereinrichtung 26 und den einzelnen Zellmodul-Steuereinheiten 18, zur Verfügung gestellt werden.
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Des Weiteren umfasst die Batterie 10 vorzugsweise eine hier nicht explizit dargestellte Einrichtung zur Isolationsmessung und Ansteuerung der Trennelemente 28, wie beispielsweise Hochvolt-Schütze 28. Diese Funktionalität kann ebenfalls von der Batteriesteuereinrichtung 26 übernommen werden.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie durch die Erfindung eine adaptive Batteriearchitektur für einen Zellmodultausch bereitgestellt werden kann, die eine Funktions- und Systemarchitektur für eine Hochvolt-Batterie mit der Möglichkeit, defekte Zellmodule im Produktionslebenszyklus durch Zellmodule mit dann aktueller Zellchemie ersetzen zu können, bereitstellt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016212206 A1 [0004]
- DE 102014218532 A1 [0006]
- DE 102013017355 A1 [0007]