-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gehäuse mit einem Gehäusehohlraum zur Aufnahme eines Kabels und mit einer Kabelklemmvorrichtung zum Festklemmen des in den Gehäusehohlraum aufgenommenen Kabels.
-
Gehäuse mit Gehäusehohlräumen durch die Kabel hindurchgeführt werden müssen, sind in verschiedensten Anwendungen bekannt, z.B. bei sogenannten Kabelsteckern. Damit das Kabel nicht versehentlich aus dem Gehäuse bzw. dem Gehäusehohlraum herausgezogen wird, ist es bekannt, eine Kabelklemmvorrichtung vorzusehen, mit der das Kabel im Gehäusehohlraum festgeklemmt werden kann. Insbesondere bei Kabelsteckern werden als Kabelklemmvorrichtung hierzu bereits seit vielen Jahren Spannteile verwendet, wie sie z.B. in der
EP 1 317 025 B1 gezeigt sind. Es handelt sich hierbei um einstückige Körper, welche einen zylinderförmigen und einen konusförmigen Abschnitt aufweisen. Zumindest der konusförmige Abschnitt ist geschlitzt, sodass er zusammengedrückt werden kann, um so das Kabel im Gehäusehohlraum festzuklemmen.
-
Der Festigkeit der Klemmverbindung sind bei den beim Stand der Technik bekannten Kabelklemmvorrichtungen Grenzen gesetzt.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, hier eine Verbesserung vorzuschlagen.
-
Dies wird gemäß der Erfindung durch ein Gehäuse, wie es im Patentanspruch 1 angegeben ist, erreicht.
-
Es ist erfindungsgemäß somit vorgesehen, dass die Kabelklemmvorrichtung zumindest zwei Kabelklemmkörper aufweist, wobei jeder der Kabelklemmkörper, vorzugsweise elastisch, auslenkbare Klemmfinger zur klemmenden Anlage am, in dem Gehäusehohlraum aufgenommenen Kabel und jeder der Kabelklemmkörper Ablenkflächen zum Auslenken der Klemmfinger des jeweils anderen der Kabelklemmkörper in den Gehäusehohlraum hinein aufweist.
-
Ein Grundgedanke der Erfindung ist es somit, anstelle der bisher bekannten einstückigen Kabelklemmvorrichtungen, wie sie auch in dem eingangs genannten Stand der Technik gezeigt sind, Kabelklemmvorrichtungen vorzusehen, welche aus zwei Kabelklemmköpern bestehen. Jeder dieser Kabelklemmkörper weist sowohl auslenkbare Klemmfinger, mit denen das Kabel geklemmt werden kann, als auch Ablenkflächen zum Auslenken der Klemmfinger des jeweils anderen der Kabelklemmkörper auf. Z.B. durch Zusammenschieben der beiden Kabelklemmkörper kommt es so zu einem Auslenken der Klemmfinger an der jeweils korrespondierenden Ablenkfläche des jeweils anderen Kabelklemmkörpers. Durch dieses Auslenken werden die Klemmfinger in den Gehäusehohlraum hinein umgelenkt bzw. gedrückt, um dort das Kabel fest zu klemmen. Da das Kabel bei erfindungsgemäßen Gehäusen bzw. Kabelklemmvorrichtungen nicht nur von den Klemmfingern eines Kabelklemmkörpers sondern von den Klemmfingern von zwei Kabelklemmkörpern geklemmt wird, kann mit der Erfindung am Kabel insgesamt eine höhere Klemmkraft erreicht werden. Dies verbessert die Haltbarkeit und Stabilität der klemmenden Befestigung des Kabels im Gehäusehohlraum deutlich gegenüber dem Stand der Technik. Bei bevorzugten Ausführungsbeispielen kann aber auch erreicht werden, dass die klemmende Befestigung des Kabels im Gehäusehohlraum in beiden Längsrichtungen des Kabels gleich stark ausgebildet wird.
-
In bevorzugten Ausgestaltungsformen der Erfindung weist die Kabelklemmvorrichtung genau zwei Kabelklemmkörper auf. Die Ablenkflächen, die zum Auslenken der Klemmfinger des jeweils anderen der Kabelklemmkörper dienen, könnten auch als Auslenkflächen, Umlenkflächen oder dergleichen bezeichnet werden. Bevorzugte Ausgestaltungsformen der Erfindung sehen vor, dass jeder der Kabelklemmkörper einen ring- oder rohrförmigen Grundkörper aufweist. Der oder die Grundkörper können auch geschlitzt ausgeführt werden. Günstig ist es dabei, wenn die Klemmfinger des jeweiligen Kabelklemmkörpers, vorzugsweise elastisch, auslenkbar am ring- oder rohrförmigen Grundkörper des jeweiligen Kabelklemmkörpers fixiert oder angeformt sind. Bevorzugte Ausgestaltungsformen der Erfindung können auch vorsehen, dass die Ablenkflächen des jeweiligen Kabelklemmkörpers am ring- oder rohrförmigen Grundkörper des jeweiligen Kabelklemmkörpers fixiert oder angeformt sind. Die Klemmfinger weisen, vorzugsweise bei beiden Kabelklemmkörpern, in bevorzugten Ausgestaltungsformen jeweils ein frei auskragendes Ende auf. Die Klemmfinger des einen Kabelklemmkörpers weisen mit ihren frei auskragenden Enden günstigerweise zumindest in einer Ausgangsstellung, in der das Kabel noch nicht geklemmt ist, in die entgegengesetzte Richtung von den frei auskragenden Enden des jeweils anderen Kabelklemmkörpers. In dem Betriebszustand, in dem das Kabel im Gehäusehohlraum mittels der Klemmfinger der Kabelklemmkörper festgeklemmt ist, schließen die Klemmfinger des einen der Kabelklemmkörper, in einem Längsschnitt durch das Gehäuse gesehen, günstigerweise einen stumpfen Winkel mit den Klemmfingern des anderen Kabelklemmkörpers ein. Auch dies ist besonders günstig, wenn eine gleichmäßige Zugentlastung in beide einander entgegengesetzte Längsrichtungen des Kabels erreicht werden soll.
-
Um das Auslenken der Klemmfinger des jeweils einen Kabelklemmkörpers an den Ablenkflächen des jeweils anderen Kabelklemmkörpers durch ein lineares Zusammenschieben der Kabelklemmkörper zu vereinfachen bzw. zu verbessern, sehen bevorzugte Ausgestaltungsformen der Erfindung vor, dass die Ablenkflächen und/oder die Klemmfinger, vorzugsweise jeweils, zumindest bereichsweise keilförmig ausgebildet sind. Dabei kann vorgesehen sein, dass nur die Ablenkflächen oder nur die Klemmfinger keilförmig ausgebildet sind. Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sehen aber vor, dass sowohl die Ablenkflächen als auch die Klemmfinger keilförmig ausgebildet sind.
-
Auf den zum Kabel hin weisenden Oberflächen der Klemmfinger sind in bevorzugten Ausgestaltungsformen Erhebungen wie z.B. Klemmrippen oder Klemmnoppen vorgesehen, welche beim Andrücken an das Kabel ein Stück weit in dieses Kabel eindringen, um so einen Formschluss zwischen dem jeweiligen Klemmfinger und dem Kabel herbeizuführen. Die Klemmwirkung kann zusätzlich auch auf Reibung also auf Friktion beruhen. Es ist aber auch denkbar, die Erhebungen weg zu lassen und die Oberflächen der Klemmfinger so auszugestalten, dass das Festklemmen des Kabels ausschließlich auf einem Reibschluss beruht.
-
In bevorzugten Ausgestaltungsformen der Erfindung weist jeder der Kabelklemmkörper zumindest drei Klemmfinger und eine der Anzahl der Klemmfinger entsprechende Anzahl von Ablenkflächen auf. Bei besonders bevorzugten Varianten weist jeder der Kabelklemmkörper genau vier Klemmfinger auf. Bevorzugt ist auch vorgesehen, dass bei jedem der Kabelklemmkörper zwischen zueinander benachbarten Klemmfingern immer eine der Ablenkflächen ausgebildet ist. Man könnte hier auch von einer alternierenden Anordnung der Klemmfinger und der Ablenkflächen am jeweiligen Kabelklemmkörper sprechen.
-
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sehen vor, dass das Gehäuse eine Spannvorrichtung aufweist, mit der die Kabelklemmkörper aufeinander spannbar sind, um die Klemmfinger an den Ablenkflächen des jeweils anderen der Kabelklemmkörper in den Gehäusehohlraum hinein auszulenken.
-
Allgemein gesprochen können in bevorzugten Ausführungsbeispielen Kabelklemmkörper mittels der Spannvorrichtung so aufeinander gedrückt bzw. aufeinander gespannt werden, dass es dadurch zum Umlenken bzw. Auslenken der Klemmfinger an den Ablenkflächen in den Gehäusehohlraum hinein und damit in Richtung Kabel kommt. Die Spannvorrichtungen wirken dabei in bevorzugten Ausgestaltungsformen in einer Gehäuselängsrichtung des Gehäuses, um so die Kabelklemmkörper aufeinander zu spannen.
-
Die Spannvorrichtungen können sehr unterschiedlich ausgestaltet sein. Z.B. kann das Gehäuse zwei Gehäuseteile aufweisen, welche aufeinander gespannt werden können. Hierzu kann z.B. eines der Gehäuseteile ein Außengewinde und das andere der Gehäuseteile ein Innengewinde aufweisen, sodass durch Aufeinanderschrauben dieser beiden Gewinde die Gehäuseteile in ihrer Position relativ zueinander verschoben werden, was zum Aufeinanderspannen der Kabelklemmkörper genutzt werden kann. Die Kabelklemmkörper können hierzu z.B. an entsprechenden Anlageschultern am jeweiligen Gehäuseteil abgestützt sein. Anstelle von Innen- und Außengewinde können die Gehäuseteile natürlich auch mit anderen Mitteln aufeinander spannbar sein. Denkbar sind hier z.B. Bajonett-Verschlüsse, Federspannvorrichtungen und dergleichen. Es ist auch möglich, die entsprechende Spannvorrichtung wie z.B. Innen- und Außengewinde nicht an den Gehäuseteilen sondern direkt an den Kabelklemmkörpern auszubilden, um diese aufeinander zu spannen. In diesen Ausgestaltungsformen ist dann die Spannvorrichtung in die Kabelklemmvorrichtung integriert. All dies sind nur Beispiele. Auch andere Varianten sind denkbar und möglich.
-
Es kann auf Spannvorrichtungen auch ganz verzichtet werden. So ist es z.B. möglich, die Kabelklemmkörper zum Auslenken ihrer Klemmfinger von Hand gegeneinander zu drücken oder zu spannen, und die Kabelklemmkörper dann im aufeinander gespannten Zustand z.B. mittels einer Rastverbindung oder dergleichen, aneinander zu befestigen. Das Aufeinanderspannen bzw. Aufeinanderschieben der Kabelklemmkörper zum Auslenken der Klemmfinger an den Ablenkflächen erfolgt aber günstigerweise in einer linearen Richtung, z.B. durch ein lineares Aufeinanderschieben der Kabelklemmkörper.
-
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Festklemmen eines Kabels in einem erfindungsgemäßen Gehäuse ist dadurch gekennzeichnet, dass das Kabel in den Gehäusehohlraum eingeführt und dort durch Auslenken der Klemmfinger der Kabelklemmkörper mittels der Ablenkflächen des jeweils anderen der Kabelklemmkörper zwischen den Klemmfingern der Kabelklemmkörper festgeklemmt wird.
-
Hierbei ist günstigerweise wiederum vorgesehen, dass die Kabelklemmkörper z.B. mit der vorab genannten Spannvorrichtung aufeinander gespannt werden, damit die Klemmfinger an den Ablenkflächen des jeweils anderen Kabelklemmkörpers umgelenkt bzw. ausgelenkt werden können.
-
Neben dem Gehäuse an sich und dem genannten Verfahren betrifft die Erfindung auch einen Kabelstecker zur Ausbildung einer elektrischen und/oder optischen Steckverbindung mit einem Gegensteckverbinder. Der erfindungsgemäße Kabelstecker ist dadurch gekennzeichnet, dass er ein erfindungsgemäßes Gehäuse aufweist und ein Kabel mittels der Kabelklemmvorrichtung im Gehäusehohlraum des Gehäuses festklemmbar oder festgeklemmt ist. Bei solchen erfindungsgemäßen Kabelsteckern können alle bevorzugten Ausgestaltungsformen des erfindungsgemäßen Gehäuses zum Einsatz kommen, sodass diese nicht noch einmal separat genannt werden müssen. Erfindungsgemäße Kabelstecker können sowohl elektrische Kontakte zur Herstellung von elektrischen Steckverbindungen als auch optische Steckkontakte zur Herstellung von optischen Steckverbindungen aufweisen. Neben rein elektrischen und rein optischen Steckverbindungen können somit erfindungsgemäße Kabelstecker auch für sogenannte Hybrid- Steckverbindungen genutzt werden, welche sowohl zumindest eine elektrische als auch zumindest eine optische Verbindung schaffen.
-
Auch wenn es mit der Erfindung möglich ist, das Kabel so im Gehäusehohlraum klemmend zu befestigen, dass es gegen Zug in einander entgegengesetzte Richtungen gleich stark bzw. gleich fest gesichert ist, so kann die Erfindung auch gezielt dazu eingesetzt werden, die Zugfestigkeit des klemmend im Gehäusehohlraum befestigten Kabels gezielt asymmetrisch auszubilden. Hierzu ist es z.B. denkbar, die Klemmfinger der zumindest zwei Kabelklemmkörper aus unterschiedlichem Material oder in unterschiedlicher Geometrie auszubilden. Auch eine unterschiedliche Ausbildung von Erhebungen wie Klemmrippen und Klemmnoppen auf den Klemmfingern kann dazu genutzt werden, um eine asymmetrische Ausbildung der Klemmkraft, also der Widerstandsfähigkeit gegen Zug am Kabel zu realisieren.
-
Generell hat die Erfindung aber natürlich den Vorteil, dass gegenüber dem Stand der Technik durch die Verwendung von zumindest zwei Kabelklemmkörpern mit ihren jeweiligen Klemmfingern die zur Klemmung des Kabels zur Verfügung stehende Oberfläche vergrößert, meist sogar verdoppelt ist.
-
Bei entsprechender Ausbildung der Klemmfinger und des Kabels kommt es beim Festklemmen des im Gehäusehohlraum angeordneten Kabels mittels der erfindungsgemäßen Kabelklemmvorrichtung sogar zu einer Ausbildung einer Wulst des Kabels zwischen den Klemmfingern der zumindest zwei Kabelklemmkörper.
-
Weitere Merkmale bevorzugter Ausgestaltungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figurenbeschreibung beispielhaft erläutert. Es zeigen:
- 1 bis 3 Darstellungen eines erfindungsgemäßen Gehäuses eines Kabelsteckers in dem Zustand, in dem das Kabel noch nicht festgeklemmt ist, wobei 3 den Schnitt entlang der Schnittlinie A-A aus 2 zeigt;
- 4 bis 6 Darstellungen desselben erfindungsgemäßen Gehäuses, in dem Zustand, in dem das Kabel mittels der Kabelklemmvorrichtung im Gehäusehohlraum festgeklemmt ist, wobei 6 den Schnitt entlang der Schnittlinie B-B aus 5 zeigt;
- 7 eine Explosionsdarstellung des Gehäuses bzw. Kabelsteckers dieses Ausführungsbeispiels sowie
- 8 bis 12 Detaildarstellungen zu den Kabelklemmkörpern der Kabelklemmvorrichtung dieses Ausführungsbeispiels.
-
Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein Gehäuse 1 eines Kabelsteckers 14, welche jeweils erfindungsgemäß ausgebildet sind. Das Gehäuse 1 weist zwei Gehäuseteile 15 und 16 auf, welche, wie an sich bekannt, mittels einer Schraubverbindung miteinander verbunden werden können. Hierzu weist das Gehäuseteil 15 das Innengewinde 18 und das Gehäuseteil 16 das Außengewinde 19 auf. Über ihren Gewindeeingriff können die beiden Gehäuseteile 15 und 16, wie weiter unten noch im Detail erläutert, als Spannvorrichtung 13 genutzt werden.
-
In den 1 bis 3 ist der Zustand gezeigt, in dem das Kabel 3 noch nicht im Gehäusehohlraum 2 geklemmt ist. In diesem Zustand sind das Innengewinde 18 und das Außengewinde 19 der beiden Gehäuseteile 15 und 16 zwar bereits im Eingriff miteinander, aber noch nicht besonders weit aufeinander geschraubt.
-
An seinem Gehäuse 1 weist der hier gezeigte Kabelstecker 14 den männlichen Einsteckfortsatz 17 auf. Dieser wird in an sich bekannter Art und Weise in eine entsprechende Einsteckfortsatzaufnahme eines hier nicht gezeigten Gegensteckverbinders eingesteckt, um so eine elektrische und/oder optische Steckverbindung zu realisieren. Je nach Ausgestaltungsform können im Einsteckfortsatz 17 sowohl elektrische als auch optische Steckkontakte realisiert werden. Dies ist an sich bekannt und muss hier nicht im Detail erläutert werden.
-
In 3, welche den Längsschnitt entlang der Schnittlinie A-A aus 2 zeigt, sieht man den Gehäusehohlraum 2, in dem das hier noch nicht vollständig eingeschobene Kabel 3 mittels der erfindungsgemäßen Kabelklemmvorrichtung 4 festgeklemmt werden kann. Die Kabelklemmvorrichtung 4 weist erfindungsgemäß zwei Kabelklemmkörper 5 und 6 auf, wobei jeder der Kabelklemmkörper 5 und 6 auslenkbare Klemmfinger 7 bzw. 8 zur klemmenden Anlage am, in dem Gehäusehohlraum 2 aufgenommenen Kabel aufweist. Darüber hinaus weist jeder der Kabelklemmkörper 5 und 6 Ablenkflächen 9 bzw. 10 zum Auslenken der Klemmfinger 7 bzw. 8 des jeweils anderen der Kabelklemmkörper 5 und 6 in den Gehäusehohlraum 2 hinein auf. Im hier realisierten Ausführungsbeispiel sind die Klemmfinger 7 bzw. 8 der beiden Kabelklemmkörper 5 bzw. 6 jeweils elastisch auslenkbar ausgebildet. Dies bietet sich an, wenn das Kabel 3 mit der erfindungsgemäßen Kabelklemmvorrichtung 4 geklemmt, diese Klemmverbindung aber auch wieder gelöst werden soll. Es ist grundsätzlich aber auch denkbar, z.B. durch entsprechende Materialwahl, die Klemmfinger plastisch auslenkbar auszubilden. Dies macht in der Regel aber nur dann Sinn, wenn die erfindungsgemäße Kabelklemmvorrichtung 4 nur für ein einmaliges Klemmen des Kabels 3 im Gehäusehohlraum 2 vorgesehen ist und dieser festgeklemmte Zustand dann nicht mehr gelöst werden soll.
-
Jeder der Kabelklemmkörper 5 und 6 weist im hier gezeigten Ausführungsbeispiel einen ring- oder rohrförmigen Grundkörper 11 bzw. 12 auf, wie dies besonders gut in den 8 und 9 zu sehen ist. Günstigerweise ist dabei, wie hier auch realisiert, vorgesehen, dass die Klemmfinger 7 bzw. 8 des jeweiligen Kabelklemmkörpers 5 bzw. 6 auslenkbar am ring- oder rohrförmigen Grundkörper 11 bzw. 12 des jeweiligen Kabelklemmkörpers 5 bzw. 6 fixiert oder angeformt sind. Die Kabelklemmkörper 5 und 6 und ihre Klemmfinger 7 und 8 können z.B. aus Kunststoff bestehen. Zwischen den Klemmfingern 7 und 8 und den Grundkörpern 11 und 12 kann z.B. jeweils eine Art Folienscharnier ausgebildet sein. Hierdurch kann z.B. eine elastische Auslenkbarkeit der Klemmfinger 7 bzw. 8 bzw. gegenüber ihren jeweiligen Grundkörpern 11 bzw. 12 realisiert werden. Es ist aber grundsätzlich auch denkbar, die Kabelklemmkörper 5 bzw. 6 aus einem Metall auszubilden und auch die Verbindung zwischen Klemmfingern 7 bzw. 8 und den jeweiligen Grundkörpern 11 bzw. 12 aus Metall auszuführen. Bei solchen Ausgestaltungsformen kann durch entsprechende Materialwahl sowohl eine elastische als auch eine plastische Auslenkbarkeit der Klemmfinger 7 bzw. 8 gegenüber ihren jeweiligen Grundkörpern 11 bzw. 12 realisiert werden. All dies gilt für das gezeigte, aber auch für beliebige andere erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele.
-
Die Ablenkflächen 9 bzw. 10 des jeweiligen Kabelklemmkörpers 5 bzw. 6 sind im hier gezeigten Ausführungsbeispiel ebenfalls am ring- oder rohrförmigen Grundkörper 11 bzw. 12 des jeweiligen Kabelklemmkörpers 4 bzw. 5 fixiert bzw. angeformt. Auch dies ist in den 8 und 9 gut zu erkennen.
-
In diesem Ausführungsbeispiel weist jeder Kabelklemmkörper 5 bzw. 6 jeweils vier Klemmfinger 7 bzw. 8 und eine entsprechende Anzahl von Ablenkflächen 9 bzw. 10 auf. Dies ist aber natürlich nur ein Beispiel. Günstig ist allerdings, wie eingangs bereits erläutert, dass jeder Kabelklemmkörper 5 bzw. 6 zumindest drei Klemmfinger 7 bzw. 8 und eine der Anzahl der Klemmfinger 7 bzw. 8 entsprechende Anzahl von Ablenkflächen 9 bzw. 10 aufweist. Im gezeigten wie auch in anderen bevorzugten Ausführungsbeispielen sind die Klemmfinger 7 bzw. 8 und die Ablenkflächen 9 bzw. 10 jeweils alternierend am jeweiligen Kabelklemmkörper 5 bzw. 6 ausgebildet. In anderen Worten ist bei jedem der Kabelklemmkörper 5 bzw. 6 zwischen zueinander benachbarten Klemmfingern 7 bzw. 8 immer eine der Ablenkflächen 9 bzw. 10 ausgebildet, wie dies in den 8 und 9 erkennbar ist.
-
Die Ablenkflächen 9 bzw. 10 und/oder die Klemmfinger 7 bzw. 8 sind vorzugsweise jeweils zumindest bereichsweise keilförmig ausgebildet. Dies ist auch hier realisiert, wie dies insbesondere in den Schnittdarstellungen gemäß der 3, 6 sowie 11 und 12 gut zu sehen ist. Günstig ist es auch, wenn, wie hier realisiert, die Klemmfinger 7 bzw. 8 jeweils auf ihrer zum Kabel 3 bzw. in den Gehäusehohlraum 2 hinein weisenden Seite Erhebungen 20 aufweisen, welche beim Festklemmen des Kabels 3 formschlüssig in das Kabel 3 bzw. dessen Mantel eingreifen können, wie dies z.B. in 6 zu sehen ist.
-
Die 4 bis 6 zeigen das Gehäuse 1 in dem Zustand, in dem das Kabel 3 so weit wie nötig in den Gehäusehohlraum 2 eingebracht ist, damit, wie in 6 nur schematisch angedeutet, die elektrischen und/oder optischen Leiter des Kabels an die entsprechenden elektrischen und/oder optischen Kontakte des Einsteckfortsatzes 17 angeschlossen werden können. In den 4 bis 6 ist ein Zustand gezeigt, in dem das Kabel 3 auch bereits mittels der erfindungsgemäßen Kabelklemmvorrichtung 4 im Gehäusehohlraum 2 festgeklemmt ist. 6 zeigt, wie eingangs bereits erläutert, den Längsschnitt entlang der Schnittlinie B-B aus 5. Das Kabel 3 ist hier in den Längsschnitten nur schematisch dargestellt und kann, wie beim Stand der Technik an sich bekannt, verschiedenste elektrische und/oder optische Leitungen aufweisen.
-
7 zeigt eine Explosionsdarstellung der einzelnen, bereits genannten Bauteile des erfindungsgemäßen Gehäuses 1 bzw. Kabelsteckers 14 des hier gezeigten Ausführungsbeispiels. In den 8 und 9 sind jeweils nur die beiden Kabelklemmkörper 5 und 6 der erfindungsgemäßen Kabelklemmvorrichtung 4 des hier gezeigten Ausführungsbeispiels in einer voneinander distanzierten Anordnung aus einander entgegengesetzten Blickrichtungen dargestellt, sodass man die jeweiligen Klemmfinger 7 bzw. 8 und Ablenkflächen 9 bzw. 10 der beiden Kabelklemmkörper 5 bzw. 6 besser sehen kann. 10 zeigt eine Seitenansicht bei der ebenfalls nur die beiden Kabelklemmkörper 5 und 6 dargestellt sind, wobei diese in 10 etwas weiter zusammengeschoben sind als in den 8 und 9, wobei allerdings die Klemmfinger 7 und 8 nach wie vor noch nicht ausgelenkt sind. 11 zeigt den Längsschnitt entlang der Schnittlinie C-C aus 10 und 12 zeigt den Bereich D aus 11 vergrößert.
-
In den 11 und 12 ist besonders gut zu sehen, dass die frei auskragenden Enden der Klemmfinger 7 des Kabelklemmkörpers 5 und die Ablenkflächen 10 des Kabelklemmkörpers 6 jeweils keilförmig ausgebildet sind. Auch wenn dies nicht explizit dargestellt ist, gilt dies in analoger Art und Weise auch für die Klemmfinger 8 des Kabelklemmkörpers 6 und die Ablenkflächen 9 des Kabelklemmkörpers 5. Diese keilförmige Ausbildung sowohl der frei auskragenden Enden der Klemmfinger 7 bzw. 8 als auch der Ablenkflächen 9 bzw. 10 sorgt dafür, dass die jeweiligen Klemmfinger 7 und 8 an den Ablenkflächen 9 und 10 des jeweils anderen Kabelklemmkörpers 5 bzw. 6 in den Gehäusehohlraum 2 hinein ausgelenkt werden, wenn die Kabelklemmkörper 5 und 6 entsprechend aufeinander geschoben bzw. aufeinander gespannt werden. Hierzu weist das hier gezeigte Ausführungsbeispiel eine Spannvorrichtung 13 auf, welche in diesem Ausführungsbeispiel durch die eingangs bereits erläuterte Verschraubung der beiden Gehäuseteile 15 und 16 mittels ihrer Innengewinde 18 und Außengewinde 19 realisiert wird. Es ist, wie eingangs bereits erläutert, aber natürlich auch möglich, die Spannvorrichtung 13 in anderer Art und Weise auszubilden oder auf sie ganz zu verzichten. Z.B. könnte das Außengewinde 19 direkt am Kabelklemmkörper 5 bzw. dessen Grundkörper 11 ausgebildet werden. Es müsste sich auch nicht zwingend um eine Schraubverbindung handeln. Auch Bajonett-Verschlüsse oder dergleichen könnten realisiert werden. Es könnte, wie gesagt, sogar auf eine Spannvorrichtung 13 ganz verzichtet werden, z.B. wenn über entsprechende Rasten an den Kabelklemmkörpern 5 und 6 diese ineinander einrasten, wenn sie von Hand entsprechend weit aufeinander geschoben bzw. aufeinander gespannt sind.
-
Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist es jedenfalls so, dass der Kabelklemmkörper 5 mittels seines Grundkörpers 11, wie in 3 und 6 zu sehen, unter Zwischenschaltung des Einsteckfortsatzes 17 am Gehäuseteil 16 in Längsrichtung des Gehäuses 1 abgestützt ist. Der Kabelklemmkörper 6 hingegen ist über seinen Grundkörper 12 am Gehäuseteil 15 in Längsrichtung des Gehäuses 1 abgestützt. Die entsprechenden Anlageschultern 21 und 22 der Gehäuseteile 15 und 16 sind in den 3 und 6 eingezeichnet. Dies kann natürlich auch in anderer, an sich bekannter Art und Weise realisiert werden.
-
Der Spannvorgang bzw. das Festklemmen des Kabels 3 im Gehäusehohlraum 2 ist bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel jedenfalls wie folgt realisiert:
- Ausgehend von der noch nicht gespannten Stellung gemäß 1 bis 3 wird das Kabel 3 in den Gehäusehohlraum 2 eingeführt bzw. eingeschoben. Der Anschluss der verschiedenen elektrischen und/oder optischen Leitungen des Kabels 3 an die entsprechenden elektrischen und/oder optischen Kontakte des Einsteckfortsatzes 17 erfolgt in an sich bekannter Art und Weise, ohne dass dies hier dargestellt ist. Sobald das Kabel 3 entsprechend weit in den Gehäusehohlraum 2 eingeschoben bzw. eingeführt und dort entsprechend angeschlossen ist, werden die Kabelklemmkörper 4 und 5 durch die Spannvorrichtung 13 aufeinander gespannt bzw. aufeinander geschoben. Dies erfolgt im hier gezeigten Ausführungsbeispiel, indem man das Gehäuseteil 15 mittels Innengewinde 18 und Außengewinde 19 so weit auf das Gehäuseteil 16 aufschraubt, dass die Klemmfinger 7 bzw. 8 der beiden Kabelklemmkörper 5 bzw. 6 mittels der Ablenkflächen 9 bzw. 10 des jeweils anderen der Kabelklemmkörper 5 bzw. 6 in den Gehäusehohlraum 2 hinein ausgelenkt werden, um dort das Kabel 3 zwischen den Klemmfingern 7 bzw. 8 der Kabelklemmkörper 5 bzw. 6 festzuklemmen. Der Endzustand dieses Spann- bzw. auch Festklemmvorgangs ist in 6 zu sehen. Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel hat sich durch diesen Spann- und Klemmvorgang zwischen den Klemmfingern 7 und 8 der beiden Kabelklemmkörper 5 und 6 am Kabel 3 eine Wulst ausgebildet. Die so erfindungsgemäß realisierte Klemmverbindung zwischen Kabel 3 und den Klemmfingern 7 bzw. 8 der Kabelklemmkörper 5 bzw. 6 sorgt für eine besonders feste, bei entsprechender Ausführung auch richtungsunabhängige Befestigung des Kabels 3 im Gehäuse 1, was durch die Ausbildung der in 6 beispielhaft gezeigten Wulst im Kabel 3 noch unterstützt wird.
-
Der Grundkörper 11 ist vorzugsweise am Einsteckfortsatz 17 drehfest gehalten. Dies wird im gezeigten Ausführungsbeispiel mittels der Nocken 23 erreicht, welche in entsprechende, hier nicht sichtbare, Ausnehmungen im Einsteckfortsatz 17 eingreifen. Natürlich können aber auch andere an sich bekannte Mittel eingesetzt werden, um diese Verdrehsicherung zu erreichen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gehäuse
- 2
- Gehäusehohlraum
- 3
- Kabel
- 4
- Kabelklemmvorrichtung
- 5
- Kabelklemmkörper
- 6
- Kabelklemmkörper
- 7
- Klemmfinger
- 8
- Klemmfinger
- 9
- Ablenkfläche
- 10
- Ablenkfläche
- 11
- Grundkörper
- 12
- Grundkörper
- 13
- Spannvorrichtung
- 14
- Kabelstecker
- 15
- Gehäuseteil
- 16
- Gehäuseteil
- 17
- Einsteckfortsatz
- 18
- Innengewinde
- 19
- Außengewinde
- 20
- Erhebung
- 21
- Anlageschulter
- 22
- Anlageschulter
- 23
- Nocken
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-