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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bauteilanordnung sowie ein Verfahren zur Prozesskontrolle.
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Bei der Herstellung von Bauteilen jedweder Art tritt in der Praxis das Problem auf, dass die Bauteile, welche ggf. aus mehreren Komponenten bestehen, falsch oder nicht mit der notwendigen Genauigkeit zusammengebaut, gefügt oder montiert werden. Zwar gibt es Systeme zur Bauteilnachverfolgung, welche beispielsweise mit Barcodes oder Matrixcodes arbeiten, wie in der
DE 10 2016 207 756 A1 offenbart. Dabei geht es aber vornehmlich um eine bloße Bauteilerkennung. Ein etwaiger Fehler in der Montage des jeweiligen Bauteils kann mit den bekannten Ansätzen nicht detektiert werden.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Baueilanordnung sowie ein Verfahren zur Prozesskontrolle anzugeben, welche die bekannten Systeme optimieren und insbesondere eine prozesssichere Absicherung eines Montage -oder Fertigungsprozesses ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Bauteilanordnung gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren gemäß Anspruch 9 gelöst. Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der Beschreibung und den beigefügten Figuren.
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Erfindungsgemäß umfasst eine Bauteilanordnung ein Bauteil, auf oder an welchem mehrere Datenträgerabschnitte angeordnet sind, wobei das Bauteil einen Montagezustand und einen Endzustand aufweist, und wobei die Datenträgerabschnitte derart verteilt angeordnet sind, dass sie im Montagezustand voneinander beabstandet sind und im Endzustand ein oder zumindest ein, insbesondere zusammenhängendes, Datenträgerelement formen. Mit Vorteil kann durch das Formen oder Bilden des zusammenhängenden und dadurch insbesondere lesbaren Datenträgerelements implizit die Information bereitgestellt werden, dass sich das Bauteil im Endzustand befindet, insbesondere in einem korrekten und fehlerfreien Endzustand. Wird kein, insbesondere zusammenhängendes, Datenträgerelement gebildet bzw. ist das Datenträgerelement nicht lesbar, beispielsweise weil das Bauteil fehlerhaft montiert oder gefügt wurde, sich also in einer Fehlstellung befindet, kann dieser Zustand automatisch erkannt werden, da das Datenträgerelement in diesem Fall nicht lesbar ist. Bei dem Datenträgerelement handelt es sich insbesondere um einen Informationsträger, wie ein Informationsmittel, umfassend beispielsweise Codes oder Codeelemente, wie insbesondere 2D- oder 3D-Codes. Bevorzugte Datenträgerelemente sind als optoelektronisch lesbare Schriften ausgebildet, umfassend Striche und/oder Punkte. Bevorzugte Datenträgerelemente sind Matrixcodes (QR-Code, Datamatrix, Maxicode, Aztec-Code, JAB-Code oder Punktcodes) oder auch Strichcodes, Balkencodes, Streifencodes, Barcodes etc. Als Datenträgerabschnitt wird insbesondere ein Bereich oder Teil bzw. Abschnitt eines derartigen Codes oder Codeelements bezeichnet. Mit anderen Worten wird vorliegend ein geteilter, insbesondere mehrfach geteilter, beispielsweise zweigeteilter, Code, verwendet. Dieser kann vorteilhafterweise erst (aus-)gelesen werden, wenn das Bauteil korrekt montiert, gefertigt und/oder gefügt wurde. Das Datenträgerelement umfasst zweckmäßigerweise als Information zumindest eine Bauteil-Identifikationsnummer.
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Gemäß einer Ausführungsform formen die Datenträgerabschnitte in Kombination ein einziges Datenträgerelement. Mit Vorteil umfassen die Datenträgerabschnitte also keine unterschiedlichen Informationen, sondern bilden zusammen das (einzige) Datenträgerelement. In der Folge kann das Datenträgerelement nur korrekt gelesen werden, wenn die Datenträgerabschnitte entsprechend korrekt und richtig zueinander positioniert sind, beispielsweise direkt angrenzend aneinander.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Bauteil mehrere (einzige) Datenträgerelemente. Jedes dieser Datenträgerelemente wird durch entsprechende Datenträgerabschnitte gebildet. Insbesondere wenn das Bauteil mehrere Komponenten umfasst, wie später noch erläutert, können mit Vorteil mehrere Datenträgerelemente vorteilhaft verwendet werden.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Bauteil eine Öffnung, Ausnehmung oder Aussparung, welche im Endzustand über zumindest einem Teilbereich des Datenträgerelements angeordnet ist, sodass der Teilbereich sichtbar und das Datenträgerelement als Ganzes lesbar ist. Dies bietet mit Vorteil eine weitere Kontrollmöglichkeit, um eine prozesssichere Montage oder Fertigung, bzw. allgemein Herstellung, des Bauteils zu gewährleisten. Die vorgenannte Öffnung, Aussparung oder Ausnehmung erfüllt vorliegend zweckmäßigerweise die Funktion eines Sichtfensters, welche einen Teilbereich des Datenträgerelements oder. z. B. einen der Datenträgerabschnitte freigibt. Wäre dieses „Sichtfenster“ nicht vorhanden, würde das Bauteil das Datenträgerelement teilweise verdecken. Entsprechend wird das Datenträgerelement teilweise verdeckt, wenn das Bauteil fehlerhaft gefügt, montiert bzw. allgemein falsch hergestellt wurde.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die Datenträgerabschnitte auf verschiedenen Seiten, Flächen und/oder Abschnitten des Bauteils angeordnet. Dies bedeutet, dass die Datenträgerabschnitte im Montagezustand des Bauteils gerade nicht nebeneinander liegen. In der Folge kann das Datenträgerelement nicht als Ganzes ausgelesen werden. Dieser Zustand wird erst erreicht, wenn das Bauteil richtig montiert oder gefügt wurde, da dann die Datenträgerabschnitte korrekt nebeneinander liegen und ein zum Beispiel zusammenhängendes, lesbares Datenträgerelement formen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Bauteil steck-, und/oder falt- und/oder roll- und/oder klappbar ausgebildet. Gemäß einer Ausführungsform ist das Bauteil aus einem zumindest bereichsweise flexiblen Material gebildet.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Bauteil eine Hitzeschutzmatte, welche z. B. im Kraftfahrzeugbereich, insbesondere beispielsweise in einem Abgastrakt eines Kraftfahrzeugs, verwendet wird. Hierzu wird die Hitzeschutzmatte um ein Rohr- oder Schlauchelement gelegt. Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Hitzeschutzmatte beispielsweise zur Befestigung/Arretierung Druckknöpfe.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Bauteil eine Vielzahl von Komponenten, wobei die Datenträgerabschnitte auf verschiedenen Komponenten angeordnet sind. Zweckmäßigerweise wird das Bauteil also aus mehreren Komponenten gefügt oder aufgebaut. Ein korrekt verbauter Zustand bzw. auch eine Sicherstellung, dass alle Teile verbaut sind, kann durch die entsprechende Anordnung der Datenträgerabschnitte gewährleistet werden. Gemäß einer Ausführungsform ist das Bauteil als Steckverbindung ausgebildet, umfassend einen männlichen und einen weiblichen Steckerteil. Auf jedem der Steckerteile ist ein Datenträgerabschnitt angeordnet. Die beiden Datenträgerabschnitte formen, wenn die Steckerteile korrekt gefügt sind, einen lesbaren Datenträgerabschnitt. Mit Vorteil kann, bei korrekter Montage, nicht nur erkannt werden, um welches Bauteil es sich handelt, sondern auch, ob die Montage oder Herstellung erfolgreich war.
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Umfasst das Bauteil mehrere Komponenten, insbesondere drei oder mehr, formen die Datenträgerabschnitte beispielsweise mehrere Datenträgerelemente, wie bereits erwähnt. Die Anzahl der Datenträgerelemente orientiert sich beispielsweise an der Anzahl der an eine Grundkomponente zu fügenden Komponenten. So kann zum Beispiel nicht nur überwacht werden, dass alle Komponenten fehlerfrei montiert wurden, sondern auch dass alle erforderlichen Komponenten verbaut wurden.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Prozesskontrolle oder Prozessüberwachung, umfassend die Schritte:
- - Bereitstellen eines Bauteils;
- - Bereitstellen eines Datenträgerelements, welches durch eine Vielzahl von Datenträgerabschnitten gebildet wird;
- - Positionieren der Datenträgerabschnitte derart auf unterschiedlichen Bauteilabschnitten des Bauteils, dass die Datenträgerabschnitte in einem Endzustand des Bauteils ein, insbesondere zusammenhängendes, Datenträgerelement formen bzw. zumindest ein, insbesondere zusammenhängendes, Datenträgerelement.
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An dieser Stelle sei erwähnt, dass für das Verfahren die im Zusammenhang mit der Bauteilanordnung erwähnten Vorteile und Merkmale analog und entsprechend gelten sowie umgekehrt. Bei den vorgenannten Bauteilabschnitten kann es sich um unterschiedliche Seiten, Flächen oder Abschnitte des Bauteils handeln. Alternativ können die Bauteilabschnitte aber auch durch verschiedene Komponenten geformt oder gebildet sein, welche letztendlich das Bauteil formen bzw. welche zu dem Bauteil gefügt oder montiert werden.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Verfahren den Schritt:
- - Einbringen einer oder zumindest einer Öffnung oder Ausnehmung bzw. Aussparung in das Bauteil, welche im Endzustand zumindest einen der Datenträgerabschnitte sichtbar macht, sodass das Datenträgerelement als Ganzes lesbar ist.
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Zweckmäßigerweise kann so erkannt werden, ob das Bauteil richtig gefügt oder montiert ist.
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Das Erfassen oder Scannen des Datenträgerelements erfolgt gemäß einer Ausführungsform mit Hilfe geeigneter Erfassungsmittel, wie beispielsweise zumindest einer Kamera. Das Erfassen oder Auslesen kann von Hand oder auch maschinell erfolgen.
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Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform einer Bauteilanordnung mit Bezug auf die beigefügten Figuren.
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Es zeigen:
- 1: zwei schematische Ansichten einer Ausführungsform einer Bauteilanordnung, ausgeführt als Hitzeschutzmatte, in einem Montagezustand;
- 2: die aus der 1 bekannte Bauteilanordnung in einem Endzustand.
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1 zeigt in seiner linken Bildhälfte ein Bauteil 20, vorliegend ausgebildet als Hitzeschutzmatte. Zu erkennen ist insbesondere eine Außenseite 24 der Hitzeschutzmatte, wobei auf dieser ein (erster) Datenträgerabschnitt 11 angeordnet ist. Direkt angrenzend daran ist eine Öffnung, Ausnehmung oder Aussparung 22 ausgebildet. Bezugszeichen 40 bezeichnet ein Befestigungsmittel, beispielsweise einen Druckknopf, welcher zur Montage der Hitzeschutzmatte 20 verwendet wird. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist nur einer dieser Druckknöpfe mit einem Bezugszeichen versehen. In der rechten Bildhälfte ist das Bauteil 20 nach rechts geklappt, sodass eine Innenseite 26 der Hitzeschutzmatte erkennbar ist. Sichtbar ist wieder die Aussparung 22. Daneben umfasst die Innenseite 26 ebenfalls einen (zweiten) Datenträgerabschnitt 12. Die Datenträgerabschnitte 11 bzw. 12 sind im hier gezeigten Montagezustand des Bauteils 20 voneinander beabstandet.
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2 zeigt nun die aus der 1 bekannte Hitzeschutzmatte im Endzustand. Die Hitzeschutzmatte ist um einen Rohrabschnitt 50 gelegt und schirmt diesen beispielsweise ab. Zu erkennen ist die Außenseite 24 des Bauteils 20, welche den ersten Datenträgerabschnitt 11 umfasst. Durch die Öffnung, Ausnehmung oder Aussparung 22 ist neben der Innenseite 26 des Bauteils 20 der zweite Datenträgerabschnitt 12 sichtbar. Dadurch wird, bei einwandfreier Anordnung, in diesem Fall der Hitzeschutzmatte, ein zusammenhängendes und lesbares Datenträgerelement 10 gebildet, welches beispielsweise optoelektrisch erfasst werden kann. Insofern kann nicht nur erkannt werden, um welches Bauteil es sich handelt, sondern es kann auch erkannt werden, dass das Bauteil 20, vorliegend die Hitzeschutzmatte, richtig montiert wurde. Ist das Datenträgerelement 10 nicht lesbar, kann daraus unmittelbar gefolgert werden, dass offensichtlich die Montage nicht korrekt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Datenträgerelement
- 11
- Datenträgerabschnitt
- 12
- Datenträgerabschnitt
- 20
- Bauteil
- 22
- Öffnung, Ausnehmung, Aussparung
- 24
- Außenseite
- 26
- Innenseite
- 40
- Befestigungsmittel
- 50
- Rohrabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016207756 A1 [0002]