DE102020107890A1

DE102020107890A1 - Method for producing a component with smooth cut surfaces, in particular in a progressive tool

Info

Publication number: DE102020107890A1
Application number: DE102020107890.0A
Authority: DE
Inventors: Laurenz Theissen; Kurt Max
Original assignee: William Prym GmbH and Co KG
Current assignee: William Prym GmbH and Co KG
Priority date: 2020-03-23
Filing date: 2020-03-23
Publication date: 2021-09-23

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Bauteils mit hohem Glattschnittanteil ohne Verwendung einer Feinstanzeinrichtung Dieses Verfahren ist auf Standardstanzmaschinen oder auch bei hohen Hubzahlen in einem Folgeverbundwerkzeug durchführbar.The invention relates to a method for producing a component with a high proportion of smooth cut without using a fine punching device. This method can be carried out on standard punching machines or even with high stroke rates in a progressive tool.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Bauteils mit hohem Glattschnittanteil, insbesondere in einem Folgeverbundwerkzeug.The invention relates to a method for producing a component with a high proportion of smooth cut, in particular in a progressive tool.

Bei einem Standardstanzverfahren wird ein Materialstreifen zwischen die Schneidwerkzeuge einer Stanzvorrichtung eingeklemmt. Mittels eines Schneidstempels, welcher durch eine Matrize geführt wird, wird das aus dem Material des Materialstreifens ausgestanzte Bauteil ausgeschnitten und nach unten ausgeworfen. In 4 ist ein solches gestanztes Bauteil 16 gezeigt, welches nach dem Standardstanzverfahren hergestellt wurde. Dieses gestanzte Bauteil 16 zeigt einen Einzugsbereich 163, der dadurch entsteht, dass am Anfang des Stanzverfahrens der eindringende Stempel das Material staucht, wodurch Material in Richtung der Schneidwerkzeuge gezogen wird. Beim weiteren Eindringen des Stempels wird die Scherfestigkeit des Werkstoffs überschritten und es entsteht eine rechtwinklige Schnittkante, nämlich der Glattschnitt 162. Die Länge dieses Glattschnitts hängt von der Dicke des Materialstreifens und der Materialfestigkeit ab. Das fertig ausgeschnittene Bauteil 16 zeigt eine große Bruchfläche 161, da bei einem weiteren Eindringen des Stempels in den Materialstreifen Risse ausgehend von den Schneidkanten entstehen, da die Zugfestigkeit in dem Restquerschnitt überschritten wird. Die raue Bruchfläche 161 kann bis zu 70% der Gesamtschnittfläche ausmachen. In vorteilhafterweise werden bei diesem Verfahren sehr hohe Hubzahlen erreicht. Nachteilig ist, dass bei relativ dicken Materialstreifen ein hoher Bruchanteil an der Schnittfläche erhalten wird.In a standard punching process, a strip of material is clamped between the cutting tools of a punching device. By means of a cutting punch, which is guided through a die, the component punched out of the material of the material strip is cut out and ejected downwards. In 4th is such a stamped component 16 shown, which was produced by the standard stamping process. This stamped component 16 shows a catchment area 163 caused by the penetrating punch compressing the material at the beginning of the punching process, which pulls material in the direction of the cutting tools. As the punch penetrates further, the shear strength of the material is exceeded and a right-angled cutting edge is created, namely the smooth cut 162 . The length of this smooth cut depends on the thickness of the strip of material and the strength of the material. The component that has been cut out 16 shows a large fracture surface 161 , since if the punch penetrates further into the material strip, cracks arise from the cutting edges, since the tensile strength in the remaining cross-section is exceeded. The rough fracture surface 161 can make up to 70% of the total cut surface. Very high stroke rates are advantageously achieved with this method. It is disadvantageous that with relatively thick strips of material, a high proportion of breakage is obtained at the cut surface.

Ein qualitativ höherwertiges Stanzbauteil lässt sich durch ein Feinstanzverfahren erhalten. Ein solches Stanzbauteil 17 ist in 5 gezeigt. Zu Beginn des eigentlichen Trennschritts wird der Materialstreifen festgehalten und um den Schneidbereich eine keilförmige Ringzacke gesetzt. Hierdurch wird erreicht, dass der Werkstoff in der Scherzone festgehalten wird. Beim Schneiden wird ein Gegenhalter verwendet, der nach erfolgtem Ausschneiden als Auswerfer fungiert. Es wird ein Bauteil 17 mit nahezu vollständigen Glattschnitt 172 erzielt. In nachteiliger Weise ist zur Einhaltung des geringen Schneidspalts jedoch eine hohe Führungsgenauigkeit des Stempels notwendig, was einen hohen Investitionsaufwand bedeutet. Darüber hinaus sind bei diesem Verfahren im Vergleich zu den Standardstanzverfahren nur geringe Hubzahlen erreichbar. Darüber hinaus muss das Bauteil nach dem Ausschneiden noch entgegen der Schneidrichtung abtransportiert werden.A higher quality stamped component can be obtained by a fine stamping process. Such a stamped component 17th is in 5 shown. At the beginning of the actual cutting step, the strip of material is held in place and a wedge-shaped ring spike is placed around the cutting area. This ensures that the material is held in the shear zone. When cutting, a counter holder is used, which acts as an ejector after it has been cut out. It becomes a component 17th with almost complete straight cut 172 achieved. However, in order to maintain the small cutting gap, a high level of accuracy in guiding the punch is disadvantageously necessary, which means a high investment outlay. In addition, compared to the standard punching process, only a small number of strokes can be achieved with this process. In addition, after cutting, the component still has to be transported away against the cutting direction.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Stanzverfahren zur Verfügung zu stellen, mit welchem ein Bauteil hoher Qualität, d.h. mit glatter Schnittfläche und geringstem Bruchanteil erzielt wird, wobei Bauteile bei hohen Hubzahlen herstellbar sein sollen. Des Weiteren soll solch ein Verfahren gut in ein Folgeverbundwerkzeug integriert werden können oder auf einer Standardstanzmaschine durchführbar sein.The object of the present invention is to provide a stamping process with which a component of high quality, i.e. with a smooth cutting surface and the lowest possible breakage, is achieved, with components being able to be produced with high numbers of strokes. Furthermore, it should be possible to integrate such a method well into a progressive tool or to be able to carry out it on a standard punching machine.

Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen des Verfahrens beschreiben die Unteransprüche 2 bis 5. Ein Bauteil nach diesem neuen Verfahren wird beispielsweise mit einem Folgeverbundwerkzeug gemäß Anspruch 6 erzielt. Vorteilhafte Ausführungen eines solchen Folgeverbundwerkzeugs beschreiben die Unteransprüche 7 bis 13.This object is achieved with a method according to claim 1. Advantageous embodiments of the method are described in the dependent claims 2 to 5. A component according to this new method is achieved, for example, with a progressive tool according to claim 6. The dependent claims 7 to 13 describe advantageous embodiments of such a progressive tool.

Bei dem neuen Verfahren zur Herstellung eines Bauteils mit glatten Schnittflächen wird eine erste Stanzeinrichtung verwendet, welche vergleichbar ist mit einer Standardstanzeinrichtung. Der Materialstreifen wird zwischen den beiden Werkzeugen eingeklemmt, beispielsweise zwischen einem oberen Vorschnittstempel und einer Vorschnittmatrize in einer unteren Einsatzplatte. Zusätzlich ist bei dieser ersten Stanzeinrichtung ein federnd gelagerter Gegenhaltestempel vorhanden, der von unten eine Gegenkraft auf den Materialstreifen aufbringt. Diese Gegenkraft wird in einfacher Weise mittels einer oder mehrerer Federn bewirkt. Eine pneumatische oder hydraulische Steuerung des Gegenhaltestempels, wie bei einem Feinstanzverfahren ist nicht notwendig. Die Federkraft des Gegenhaltestempels wird hierbei so eingestellt, dass sie einerseits so hoch ist, einen Gegendruck auszuüben, andererseits aber so gering, dass das Bauteil nach dem Stanzen nicht wieder zurück in den Materialstreifen gedrückt werden kann.In the new method for producing a component with smooth cut surfaces, a first punching device is used which is comparable to a standard punching device. The strip of material is clamped between the two tools, for example between an upper pre-cut punch and a pre-cut die in a lower insert plate. In addition, this first punching device has a resiliently mounted counter-holding punch which applies a counterforce to the strip of material from below. This counterforce is brought about in a simple manner by means of one or more springs. A pneumatic or hydraulic control of the counter-holding punch, as is the case with a fine blanking process, is not necessary. The spring force of the counter-holding punch is set so that on the one hand it is high enough to exert a counter pressure, but on the other hand so low that the component cannot be pushed back into the material strip after punching.

In dieser ersten vorbeschriebenen Stanzeinrichtung wird mittels des Schnittstempels und unter Einwirkung des Gegenhaltestempels ein Vorschnitt ausgeführt. Dieser Vorschnitt wird mit einem Aufmaß im Vergleich zu der gewünschten Kontur des zu erhaltenen Bauteils durchgeführt. Das Aufmaß wird in Abhängigkeit von der Materialdicke des Materialstreifens gewählt, beispielsweise bei Materialdicken von d= 3 mm wird ein Aufmaß von 0,6 bis 1,0 mm gewählt. Dabei wird der Vorschnitt nicht über die gesamte Dicke des Materialstreifens vorgenommen, sondern beispielsweise um mehr als 50 % der Dicke des Materialstreifens, bevorzugt um 60% bis 70 % der Dicke des Materialstreifens. Die entstehende Stanzbutze ist damit größer als die gewünschte Kontur des Bauteils und durch den unvollständigen Vorschnitt noch mit dem Materialstreifen verbunden.In this first punching device described above, a preliminary cut is carried out by means of the cutting punch and under the action of the counter-holding punch. This preliminary cut is carried out with an allowance compared to the desired contour of the component to be obtained. The allowance is selected as a function of the material thickness of the material strip, for example with material thicknesses of d = 3 mm an allowance of 0.6 to 1.0 mm is selected. The pre-cut is not made over the entire thickness of the material strip, but for example by more than 50% of the thickness of the material strip, preferably by 60% to 70% of the thickness of the material strip. The resulting punch is larger than the desired contour of the component and is still connected to the material strip due to the incomplete pre-cut.

In den meisten Fällen wird das Vorschneiden mit einer Vorschnittlänge bis 70 % der Dicke des Materialstreifens in einem Verfahrensschritt, d.h. in einer Stanzstation der ersten Stanzeinrichtung, vorgenommen. Es ist auch denkbar das Vorschneiden in mehreren Stanzstationen, beispielsweise in zwei Stanzstationen der ersten Stanzeinrichtung, durchzuführen. Beide Stanzstationen haben dann den vorbeschriebenen Aufbau. Es erfolgt jedoch in jeder Stanzstation ein Vorschneiden einer Teillänge der zu erzielenden Vorschnittlänge.In most cases, the pre-cutting with a pre-cut length of up to 70% of the thickness of the material strip is carried out in one process step, ie in a punching station of the first punching device, performed. It is also conceivable to carry out the pre-cutting in several punching stations, for example in two punching stations of the first punching device. Both punching stations then have the structure described above. However, a partial length of the preliminary cut length to be achieved is precut in each punching station.

Nach diesem Vorschneiden wird der Materialstreifen weiter transportiert, nämlich in eine zweite Stanzeinrichtung. Zwischen den Werkzeugen der zweiten Stanzeinrichtung kommt der Materialstreifen zu liegen und wird dort nachfolgend eingeklemmt. Der von oben einwirkende Ausschnittstempel erlaubt einen Schnitt mit exakter Kontur des Bauteils. Aufgrund des unvollständigen Vorschnitts in der ersten Stanzeinrichtung muss in der zweiten Stanzeinrichtung weniger als 50% der Dicke des Materialstreifens durchtrennt werden. Dies passiert in der ersten Phase des Ausschneidens in der zweiten Stanzeinrichtung und wie bei jedem Stanzverfahren wird anfangs ein glatter Schnitt erzielt. Da die noch mit dem Materialstreifen verbundene Stanzbutze ein Aufmaß besitzt, erfolgt nachfolgend in einer zweiten Phase ein Austanzen des gewünschten Bauteils durch ein Abschneiden des Aufmaßes. Hierbei stützt sich das Material, welches dieses Aufmaß bildet, auf der unteren Schneidplatte ab. Beim Eindrücken des Ausschnittstempels in diesem Materialbereich wird auf diesen schmalen Aufmaßrand eine hohe Druckkraft ausgeübt, d.h. eine hohe Druckkraft auf kleinster Fläche, was zu einem bruchfreien Schnitt führt. An dieser zweiten Stanzeinrichtung kann das dann vollständig ausgestanzte Bauteil, welches die gewünschte Kontur besitzt, nach unten aus der Stanzeinrichtung ausgeworfen werden.After this pre-cutting, the material strip is transported further, namely into a second punching device. The strip of material comes to lie between the tools of the second punching device and is then clamped there. The cutting punch acting from above allows a cut with an exact contour of the component. Due to the incomplete pre-cut in the first punching device, less than 50% of the thickness of the material strip has to be cut through in the second punching device. This happens in the first phase of cutting out in the second punching device and, as with any punching process, a smooth cut is initially achieved. Since the punched socket still connected to the material strip has an allowance, the desired component is subsequently punched out in a second phase by cutting off the allowance. Here, the material that forms this allowance is supported on the lower cutting plate. When the cutting punch is pressed in in this material area, a high pressure force is exerted on this narrow measurement edge, i.e. a high pressure force on the smallest area, which leads to a break-free cut. At this second punching device, the component which is then completely punched out and which has the desired contour can be ejected downward from the punching device.

Bei einer Ausführung des Verfahrens erfolgen das Ausschneiden der Restschnittlänge aus dem Materialstreifen und das Abschneiden des Aufmaßes in einer Stanzstation der zweiten Stanzeinrichtung.In one embodiment of the method, the remaining cut length is cut out of the material strip and the allowance is cut off in a punching station of the second punching device.

Bei einer weiteren Ausführung des Verfahrens erfolgen die beiden Phasen, nämlich das Ausschneiden der Restschnittlänge aus dem Materialstreifen und das Abschneiden des Aufmaßes in getrennten Stanzstationen der zweiten Stanzeinrichtung. Dabei ist es möglich, in den Stanzstationen zur Durchführung der ersten Phase, nämlich das Ausschneiden der Restschnittlänge aus dem Materialstreifen, einen gefederten Gegenhalter zu verwenden.In a further embodiment of the method, the two phases, namely cutting out the remaining cut length from the material strip and cutting off the allowance, take place in separate punching stations of the second punching device. It is possible to use a spring-loaded counter holder in the punching stations to carry out the first phase, namely cutting out the remaining cut length from the material strip.

Auch wenn die Verwendung des Gegenhaltestempels in der ersten Stanzeinrichtung bereits eine Verbesserung hinsichtlich der Größe des Glattschnitts am zu erzielenden Bauteil bewirkt, wird jedoch erst durch das Aufmaß beim Vorschneiden die Möglichkeit erzielt, in der zweiten Stanzeinrichtung eine nahezu bruchflächenfreie Schnittkante zu erhalten.Even if the use of the counter-holding punch in the first punching device already brings about an improvement in terms of the size of the smooth cut on the component to be achieved, the possibility of obtaining an almost fracture-free cutting edge in the second punching device is only achieved through the allowance during pre-cutting.

Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des neuen Verfahrens wird in der ersten Stanzeinrichtung gleichzeitig mit dem Einklemmen des Materialstreifens zwischen den Werkzeugen eine Ringzacke gesetzt. Hierfür ist ein Prägeeinsatz in der ersten Stanzeinrichtung vorhanden. Ein zusätzlicher Arbeitsschritt ist für das Setzen der Ringzacke nicht notwendig. Eine solche Ringzacke wird nahe der vorgesehenen Schnittkante gesetzt und verhindert das Nachfließen des Werkstoffs beim Eindringen des Schnittstempels in den Materialstreifen.In an advantageous embodiment of the new method, an annular prong is set in the first punching device at the same time as the material strip is clamped between the tools. For this purpose, there is an embossing insert in the first punching device. An additional work step is not necessary for setting the ring prong. Such a ring spike is set near the intended cutting edge and prevents the material from flowing in when the cutting punch penetrates the strip of material.

In der zweiten Stanzrichtung muss im unteren Werkzeug ein entsprechender Freiraum für die vorgeschnittene Stanzbutze vorhanden sein. Diese ragt nach dem Vorschnitt nach unten aus dem Materialstreifen heraus. Des Weiteren muss dieser Freiraum das Aufmaß der Stanzbutze auch beim Ausschneiden stützen und aufnehmen.In the second punching direction, there must be a corresponding free space in the lower tool for the pre-cut punched socket. After the pre-cut, this protrudes downward from the strip of material. Furthermore, this free space must also support and accommodate the allowance of the punched socket when it is cut out.

Das neue Verfahren kann in einer separaten ersten und zweiten Stanzeinrichtung durchgeführt werden oder diese Stanzeinrichtungen sind Stationen eines Folgeverbundwerkzeugs.The new method can be carried out in a separate first and second punching device or these punching devices are stations of a progressive tool.

Folgeverbundwerkzeuge sind bekannt. Hierbei wird ein Materialstreifen durch das Werkzeug geführt und solange um die jeweilige Vorschublänge verschoben, bis die letzte Station erreicht ist und ggf. das erzielte Bauteil vom Materialstreifen abgetrennt ist. Zum Herstellen eines Bauteils mit glatten Schnittflächen hat das neue Folgeverbundwerkzeug Werkzeuge für eine erste und eine zweite Stanzeinrichtung. Hierbei können beide Stanzeinrichtungen mehrere nachfolgende Stanzstationen umfassen. Bei einer Ausführungsform ist für beide Stanzeinrichtungen eine Stanzstation vorhanden. Der zu bearbeitende Materialstreifen kann zwischen einer oberen Führungsplatte und einer unteren Einsatzplatte um eine jeweilige Vorschublänge durch das Folgeverbundwerkzeug bewegt werden.Progressive tools are known. A strip of material is guided through the tool and shifted by the respective feed length until the last station is reached and, if necessary, the component obtained is separated from the strip of material. To produce a component with smooth cut surfaces, the new progressive tool has tools for a first and a second punching device. Both punching devices can include several subsequent punching stations. In one embodiment, a punching station is available for both punching devices. The strip of material to be processed can be moved between an upper guide plate and a lower insert plate by a respective feed length through the progressive tool.

In der ersten Stanzeinrichtung erfolgt das Vorschneiden des Bauteils, wobei ein Vorschnittstempel in der oberen Führungsplatte geführt ist. In der unteren Einsatzplatte ist ein Gegenhaltestempel federnd gelagert. Die Federkraft des federnd gelagerten Gegenhaltestempels wird durch ein oder mehrere Federn erhalten. Die Federkraft wird abhängig von der Materialdicke, Schnittlänge und Materialfestigkeit gewählt. Der Vorschnittstempel und die Vorschnittmatrize besitzen eine Abmessung, welche ein Aufmaß bewirkt, d.h. in dieser erste Stanzeinrichtung wird ein Vorschnitt mit Aufmaß erzeugt. Da der Vorschnitt unvollständig sein soll, wird der Vorschnittstempel entsprechend geführt.The component is pre-cut in the first punching device, with a pre-cut punch being guided in the upper guide plate. A counter-holding punch is resiliently mounted in the lower insert plate. The spring force of the resiliently mounted counter-holding punch is obtained by one or more springs. The spring force is selected depending on the material thickness, cutting length and material strength. The pre-cut punch and the pre-cut die have a dimension which causes an allowance, i.e. a pre-cut with allowance is produced in this first punching device. Since the pre-cut should be incomplete, the pre-cut stamp is guided accordingly.

Bei einer vorteilhaften Ausführungsform besitzt das Folgeverbundwerkzeug in der oberen Führungsplatte benachbart zum Vorschnittstempel einen Prägeeinsatz, welcher das Setzen einer Ringzacke ermöglicht. Dieser Prägeeinsatz ist so angeordnet, dass die Ringzacke gleichzeitig mit dem Verklemmen des Bauteils gesetzt wird.In an advantageous embodiment, the progressive tool has an embossing insert in the upper guide plate adjacent to the pre-cutting die, which enables a ring spike to be set. This embossing insert is arranged in such a way that the ring spike is set at the same time as the component is jammed.

In einer zweiten Stanzeinrichtung, welche bevorzugt eine nachfolgende Station zur ersten Stanzeinrichtung darstellt, erfolgt ein Ausschneiden des Bauteils. Hierfür ist ein Ausschnittstempel in der oberen Führungsplatte geführt und in der unteren Einsatzplatte ist eine Auswurföffnung für das fertige Bauteil vorgesehen. Der Ausschnittstempel in der zweiten Stanzeinrichtung hat eine Abmessung zum Ausschnitt eines Bauteils mit der gewünschten Kontur. Die zweite Stanzeinrichtung kann ein oder mehrere Stanzstationen des Folgeverbundwerkzeugs umfassen. Bei Verwendung nur einer Stanzstation für die zweite Stanzeinrichtung wird in dieser sowohl das Ausschneiden der Restschnittlänge aus dem Materialstreifen als auch das Abschneiden des Aufmaßes vorgenommen. Diese Vorgänge lassen sich jedoch auch auf zwei oder mehrere nachfolgende Stanzstationen der zweiten Stanzeinrichtung verteilen. Bei mehreren Stanzstationen kann das Ausschneiden der Restschnittlänge aus dem Materialstreifen separat vorgenommen werden und hierfür ggf. auch ein gefedert vorgespannter Gegenhaltestempel verwendet werden. Es hat sich gezeigt, dass bei einigen Bauteilen dadurch eine bessere Ebenheit erhalten wirdThe component is cut out in a second punching device, which preferably represents a subsequent station to the first punching device. For this purpose, a cutting punch is guided in the upper guide plate and an ejection opening for the finished component is provided in the lower insert plate. The cutout punch in the second punching device has a dimension to cut out a component with the desired contour. The second punching device can comprise one or more punching stations of the progressive tool. If only one punching station is used for the second punching device, both the cutting out of the remaining cut length from the material strip and the cutting off of the allowance are performed in this. However, these processes can also be distributed over two or more subsequent punching stations of the second punching device. In the case of several punching stations, the remaining cut length can be cut out separately from the material strip and a spring-loaded counter-holding punch can also be used for this, if necessary. It has been shown that this results in better flatness in some components

Da in der ersten Stanzeinrichtung ein unvollständiger Vorschnitt erfolgt und die Stanzbutze dadurch mit dem Materialstreifen verbunden bleibt und nach unten aus dem Materialstreifen herausragt, wird in der zweiten Stanzeinrichtung für die Stanzbutze ein Freiraum in der unteren Einsatzplatte benachbart zur Auswurföffnung vorgesehen. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist in diesem Freiraum ein Stützelement angeordnet, welches den Materialstreifen benachbart zur Stanzbutze hält und positioniert. Das Stützelement nimmt beim Ausschneiden keine Druckkraft des Ausschnittstempels auf.Since an incomplete pre-cut is made in the first punching device and the punch remains connected to the material strip and protrudes downward from the material strip, a free space is provided in the lower insert plate adjacent to the ejection opening in the second punching device for the punching device. In an advantageous embodiment, a support element is arranged in this free space which holds and positions the material strip adjacent to the punched socket. The support element does not absorb any compressive force from the cutting punch when it is cut out.

Das beschriebene Folgeverbundwerkzeug umfasst bei einer vorteilhaften Ausführungsform zusätzliche Stationen, die bei Folgeverbundwerkzeugen bekannt sind, beispielsweise eine erste Station, welche eine Stanzeinrichtung zur Erzeugung von Fanglöcher im Materialstreifen umfasst, die ein taktweises Vorwärtsbewegen des Materialstreifens ermöglichen. Weitere Ausführungen eines Folgeverbundwerkzeugs umfassen Positioniereinrichtung für den Materialstreifen, Stanzeinrichtungen für Ausnehmungen im Bauteil und/oder Prägeeinrichtungen.In an advantageous embodiment, the progressive tool described includes additional stations that are known in progressive tools, for example a first station which includes a punching device for generating catch holes in the material strip, which enable the material strip to be moved forward cyclically. Further designs of a progressive tool include a positioning device for the strip of material, punching devices for recesses in the component and / or embossing devices.

Das neue Verfahren, welches in mindestens zwei Stanzschritten durchgeführt wird, hat den Vorteil, dass die einzelnen Stanzschritte mit gleich hoher Geschwindigkeit durchführbar sind, d.h. in einem Folgeverbundwerkzeug realisiert werden können, ohne die Taktzeit zu verlangsamen. Da beim Vorschnitt der Materialstreifen nicht vollständig durchtrennt wird und die Stanzbutze mit dem Materialstreifen verbunden bleibt, ist ein einfacher Weitertransport der Stanzbutze in die zweite Stanzeinrichtung möglich. Durch das vorgesehene Aufmaß beim Vorschnitt bleibt beim Ausschneiden des Bauteils in der zweiten Station eine Ringfläche als druckaufnehmende Fläche stehen, wodurch in dem Bauteil eine relative hohe Druckspannung aufgebaut wird, was den Glattschnitt vergrößert und den Bruchanteil wesentlich reduziert. Alle Maßnahmen führen im Endeffekt zu einem Bauteil mit nahezu 100% Glattschnitt, vergleichbar zu einem feingestanzten Bauteil.The new method, which is carried out in at least two punching steps, has the advantage that the individual punching steps can be performed at the same high speed, i.e. can be implemented in a progressive tool without slowing down the cycle time. Since the material strip is not completely severed during the preliminary cut and the punched socket remains connected to the material strip, the punched socket can be easily transported further into the second punching device. Due to the allowance provided for the pre-cut, when the component is cut out in the second station, an annular surface remains as a pressure-absorbing surface, as a result of which a relatively high compressive stress is built up in the component, which increases the smooth cut and significantly reduces the fraction of breakage. In the end, all measures lead to a component with almost 100% smooth cut, comparable to a fine-stamped component.

Die Erfindung wird nachfolgend an der Herstellung von Kühlkörpern für ABS-Systeme in Bezug auf die Zeichnung beschrieben. Die Zeichnung zeigt:

1 einen Ausschnitt aus einem Folgeverbundwerkzeug,
2a einen Ausschnitt aus der zweiten Stanzeinrichtung vor dem Stanzen,
2b einen Ausschnitt aus der zweiten Stanzeinrichtung nach der ersten Phase des Ausschneidens,
2c einen Ausschnitt aus der zweiten Stanzeinrichtung nach vollendetem Ausschneiden,
3 ein erfindungsgemäß hergestelltes Bauteil,
4 ein gestanztes Bauteil nach einem Standard-Stanzverfahren des Standes der Technik,
5 ein gestanztes Bauteil nach einem Feinstanzverfahren des Standes der Technik.

The invention is described below using the production of heat sinks for ABS systems with reference to the drawing. The drawing shows:

1 a section from a progressive tool,
2a a section from the second punching device before punching,
2 B a section from the second punching device after the first cutting phase,
2c a section from the second punching device after cutting has been completed,
3 a component manufactured according to the invention,
4th a stamped component using a standard state-of-the-art stamping process,
5 a stamped component according to a fine-stamping process of the prior art.

1 zeigt einen Schnitt durch einen Teil eines Folgeverbundwerkzeugs 20 zur Herstellung eines Bauteils 15, hier eines Kühlkörpers. Dieses Folgeverbundwerkzeug 20 umfasst in einer ersten Station eine Stanzeinrichtung zur Erzeugung von Fanglöchern im Materialstreifen 10, in einer zweiten Station eine Positioniereinrichtung für den Materialstreifens 10 und in einer dritten Station eine Prägeeinrichtung zum Einprägen einer Längsriefe an der Oberseite in einem Bereich des Materialstreifens 10, wo nachfolgend ein Bauteil ausgestanzt wird. Die Stationen 1 bis 3 sind in l nicht gezeigt. Dargestellt ist die erste Stanzeinrichtung 30 mit einem Vorschnittstempel 31, welcher in der oberen Führungsplatte 21 geführt ist. Die Führungsplatte 21 befindet sich unterhalb der Abdeckplatte 23 des Folgeverbundwerkzeugs 20. Der Vorschnittstempel 31 kann mit einer Presskraft von oben in den Materialstreifen 10 eingedrückt werden. Bei einem solchen Eindringen wird der Werkstoff des Materialstreifens 10 zunächst elastisch verformt und Material seitlich von dem Materialstreifen 10 eingezogen. Um dies weitgehend zu unterbinden, ist in der ersten Stanzeinrichtung 30 in der oberen Führungsplatte 21 ein Prägeeinsatz 34 vorgesehen, der beim Einklemmen des Materialstreifens 10 eine keilförmige Ringzacke 12 in den Materialstreifen 10 setzt, so dass bei dem Eindringen des Vorschnittstempels 31 in den Materialstreifen 10 ein Nachfließen von Material des Materialstreifens 10 außerhalb der Ringzacke 12 verhindert wird. Beim Vorschneiden in der ersten Stanzeinrichtung 30 wird der Materialstreifen 10 an der Unterseite von einem Gegenhaltestempel 32 mit einer von unten wirkenden Gegenkraft beaufschlagt. Dieser Gegenhaltestempel 33 ist federnd gelagert. In der 1 ist eine Feder 33 gezeigt. Im vorliegenden Beispiel wird ein Kühlkörper für ein ABS-System aus einem Materialstreifen aus einem Flachstrahl DC06 mit einer Dicke d = 3 mm hergestellt. Die Federkraft der Feder 33, welche auf dem Gegenhaltestempel 32 wirkt, ist abhängig von der Materialdicke, Schnittlänge und Materialfestigkeit des Materialstreifens 10. Im vorliegenden Beispiel wird eine Federkraft von 15.000 N aufgebracht. Diese Federkraft ist so hoch, dass ein Gegendruck auf den Materialstreifen beim Vorschneiden aufgebracht wird, welche einen gewissen Bruchanteil beim Vorschnitt verhindert. In der ersten Stanzeinrichtung 30, welche hier nur aus einer Stanzstation besteht, wird nicht der gesamte Materialstreifen 10 durchtrennt, sondern der Vorschnittstempel 31 erzeugt eine Schnittkante die ca. 60% der Dicke des Materialstreifens ausmacht, d.h. ca. 1,8 mm. Darüber hinaus erzeugt der Vorschnittstempel 31 eine Schneidkante mit einem Maß, welches zu einer Stanzbutze 11 führt, die größer dimensioniert ist, als das zu erzielende gewünschte Bauteil 15. Im vorliegenden Beispiel hat das zu erzielende Bauteil 15, nämlich der Kühlkörper, ein Maß von 10 mm x 10 mm und eine nahezu quadratische Form mit abgerundeten Ecken. In der ersten Stanzeinrichtung wird eine Stanzbutze erzeugt mit einem Maß von 10,8 mm x 10,8 mm, d.h. einem Aufmaß von 0,8 mm. In 1 ist der Zeitpunkt gezeigt nach Beendigung des Vorschneidens. Die erzeugte Stanzbutze 11 ragt nach unten aus dem Materialstreifen 10 heraus und ist mit dem Materialstreifen 10 verbunden. Beim Weitertransport des Materialstreifens 10 in dem Folgeverbundwerkzeug 20 wird die Stanzbutze 11 mittransportiert und kommt nachfolgend in die zweite Stanzeinrichtung 40. 1 shows a section through part of a progressive tool 20th for the production of a component 15th , here a heat sink. This progressive tool 20th comprises in a first station a punching device for producing catch holes in the material strip 10 , in a second station a positioning device for the material strip 10 and in a third station an embossing device for embossing a longitudinal groove on the upper side in a region of the material strip 10 , where a component is subsequently punched out. Stations 1 to 3 are in l Not shown. The first punching device is shown 30th with a pre-cut stamp 31 which is in the upper guide plate 21 is led. The guide plate 21 is located below the cover plate 23 of the progressive tool 20th . The pre-cut stamp 31 can with a pressing force from above into the material strip 10 be pressed in. In the event of such a penetration, the material of the strip of material becomes 10 first elastically deformed and material laterally from the material strip 10 moved in. In order to prevent this to a large extent, is in the first punching device 30th in the upper guide plate 21 an embossing insert 34 provided when clamping the strip of material 10 a wedge-shaped ring point 12th in the material strip 10 sets so that upon penetration of the pre-cut punch 31 in the material strip 10 a flow of material from the strip of material 10 outside the ring point 12th is prevented. When pre-cutting in the first punching device 30th becomes the strip of material 10 on the underside of a counter-holding stamp 32 acted upon by a counterforce acting from below. This counter-holding stamp 33 is spring-loaded. In the 1 is a feather 33 shown. In the present example, a heat sink for an ABS system is produced from a strip of material from a flat jet DC06 with a thickness d = 3 mm. The spring force of the spring 33 , which on the counter-holding stamp 32 works depends on the material thickness, cutting length and material strength of the material strip 10 . In the present example, a spring force of 15,000 N is applied. This spring force is so high that a counterpressure is applied to the material strip during pre-cutting, which prevents a certain fraction of breakage during pre-cutting. In the first punching device 30th , which here only consists of a punching station, is not the entire strip of material 10 cut through, but the pre-cut stamp 31 creates a cut edge that is approx. 60% of the thickness of the material strip, ie approx. 1.8 mm. In addition, the pre-cut stamp produces 31 a cutting edge with a dimension that becomes a punched slug 11 leads, which is dimensioned larger than the desired component to be achieved 15th . In the present example, the component to be achieved has 15th , namely the heat sink, a dimension of 10 mm x 10 mm and an almost square shape with rounded corners. In the first punching device, a punched socket is produced with a dimension of 10.8 mm × 10.8 mm, ie an oversize of 0.8 mm. In 1 the time is shown after the pre-cutting has been completed. The punched slug produced 11 protrudes down from the strip of material 10 out and is with the strip of material 10 tied together. When transporting the material strip 10 in the progressive tool 20th becomes the punch 11 transported and then comes into the second punching device 40 .

In der zweiten Stanzeinrichtung 40, die in diesem Beispiel nur aus einer Stanzstation besteht, erfolgt ein Ausschneiden des Bauteils 15. Hierfür ist ein Ausschnittstempel 41 in der oberen Führungsplatte 21 geführt und in der unteren Einsatzplatte 22 ist eine Auswurföffnung 42 für das fertige Bauteil 15 vorhanden. Der Ausschnittstempel 41 in der zweiten Stanzeinrichtung 40 hat eine Abmessung zum Ausschnitt eines Bauteils 15 mit der gewünschten Kontur. In der zweiten Stanzeinrichtung 40 ist in der unteren Einsatzplatte 22 benachbart zur Auswurföffnung 42 ein Freiraum 43 für die Stanzbutze 11 vorgesehen, in welchem beim Ausschneiden ggf. Material aufgenommen werden kann. Zu sehen ist in diesem Beispiel zusätzlich ein Stützelement 44 im Freiraum 43, welches unter den Materialstreifen 10 benachbart zur Stanzbutze 11 greift.In the second punching device 40 , which in this example only consists of a punching station, the component is cut out 15th . A cutout stamp is required for this 41 in the upper guide plate 21 out and in the lower insert plate 22nd is an ejection port 42 for the finished component 15th available. The cutting stamp 41 in the second punching device 40 has a dimension for the cutout of a component 15th with the desired contour. In the second punching device 40 is in the lower insert plate 22nd adjacent to the discharge opening 42 a free space 43 for the punched slug 11 provided, in which, if necessary, material can be added when cutting out. This example also shows a support element 44 in free space 43 , which is under the strip of material 10 adjacent to the punched slug 11 engages.

2a zeigt die Situation in der zweiten Stanzeinrichtung 40 nach Verklemmen des Materialstreifens 10 und vor Eindringen des Ausschnittstempels 41 in den Materialstreifen 10. Die mit dem Materialstreifen 10 verbundene Stanzbutze 11 liegt aufgrund des Aufmaßes A auf der Einsatzplatte 22 mit einer Ringfläche 13 in der Größe A auf, d.h. die Ringfläche 13 hat eine Breite von 2 x 0,4 mm. Die Schnittkante der Einsatzplatte 22 greift hinter dieser Ringfläche 13 an der Stanzbutze 11 an. Von der Gesamtdicke d = 3 mm des Materialstreifens 10 wurde durch den Vorschnitt eine Vorschnittlänge 11 = 1,8 mm vom Materialstreifen 10 abgetrennt. In der ersten Phase des Ausschneidens in der zweiten Stanzeinrichtung 40 erfolgt ein Schneiden entlang der Schnittkante über die Restdicke des Materialstreifens 10 von 12=1,2 mm. Bekanntlich wird in einer Standardstanzeinrichtung zuerst über eine Dicke von 30 bis 40% ein Glattschnitt erzielt, vergleiche 4. Gleiches erfolgt in der ersten Phase in der zweiten Stanzeinrichtung 40 und über die Länge 12 wird ein solcher Glattschnitt erhalten. Das Ergebnis ist in 2b gezeigt, nachdem eine Restschnittlänge 12 entlang der Schnittkante geschnitten wurde. Nach dieser ersten Phase muss nun das Aufmaß A von der Stanzbutze 11 abgetrennt werden. Hierbei wirkt ein Druck vom Ausschnittstempel 41. Diese Druckkraft des Ausschnittstempels 41 wird in dieser zweiten Phase allein von der Ringfläche 13 aufgenommen, in diesem Beispiel einer Fläche mit einem Umfang von ca. 35 mm und einer Breite von 0,4 mm. Das Stützelement 44 nimmt beim Ausschneiden keine Druckkraft des Ausschnittstempels 41 auf. Durch die hohe Druckkraft auf sehr kleiner Fläche wird ein Glattschnitt erhalten und der Bruchanteil reduziert. Die 2c zeigt die zweite Stanzeinrichtung 40 nach vollendetem Ausschneiden. Der Ausschnittstempel 41 taucht in die untere Einsatzplatte 22 ein, was zum Ende des Schnittvorgangs zu einem Auswerfen des fertigen Bauteils 15 nach unten durch die Auswurföffnung 42 führt. Das Aufmaß stellt einen Ring 14 dar, der am Materialstreifen 10 verbleibt und im nächsten Hub aus der zweiten Stanzeinrichtung 40 herausbewegt wird. 2a shows the situation in the second punching device 40 after jamming of the material strip 10 and before penetration of the cutting punch 41 in the material strip 10 . The one with the strip of material 10 connected punched lugs 11 is due to the measurement A. on the insert plate 22nd with a ring surface 13th in this size A. on, ie the ring surface 13th has a width of 2 x 0.4 mm. The cut edge of the insert panel 22nd engages behind this ring surface 13th on the punched socket 11 at. From the total thickness d = 3 mm of the material strip 10 the pre-cut became a pre-cut length 11 = 1.8 mm from the material strip 10 severed. In the first phase of cutting out in the second punching device 40 there is a cutting along the cutting edge over the remaining thickness of the material strip 10 of 12 = 1.2 mm. As is known, a smooth cut is first achieved in a standard punching device over a thickness of 30 to 40%, compare 4th . The same takes place in the first phase in the second punching device 40 and over the length 12th such a smooth cut is obtained. The result is in 2 B shown after a remaining cut length 12th was cut along the cutting edge. After this first phase, the measurement must now be carried out A. from the punch 11 be separated. A pressure from the cutting stamp acts here 41 . This pressure force of the cutting punch 41 is in this second phase solely from the ring surface 13th recorded, in this example an area with a circumference of approx. 35 mm and a width of 0.4 mm. The support element 44 does not take any pressure from the cutting punch when cutting 41 on. Due to the high pressure on a very small area, a smooth cut is obtained and the proportion of breakage is reduced. the 2c shows the second punching device 40 after cutting out. The cutting stamp 41 dips into the lower insert plate 22nd one, resulting in an ejection of the finished component at the end of the cutting process 15th down through the ejection opening 42 leads. The measurement represents a ring 14th is the one on the strip of material 10 remains and in the next stroke from the second punching device 40 is moved out.

Das ausgestanzte Bauteil 15 ist in 3 gezeigt. Es ist vergleichbar zu einem feingestanzten Bauteil 17, gezeigt in 5. Es besitzt nahezu keine Bruchfläche 151, aber einen Glattschnitt 152 über fast die gesamte Höhe des Bauteils 15.The punched-out component 15th is in 3 shown. It is comparable to a fine-stamped component 17th , shown in 5 . It has almost no fracture surface 151 , but a clean cut 152 over almost the entire height of the component 15th .

BezugszeichenlisteList of reference symbols

1010: MaterialstreifenStrip of material
1111: StanzbutzePunched socket
1212th: RingzackeRing point
1313th: RingflächeRing surface
1414th: Ringring
1515th: BauteilComponent
151151: BruchflächeFracture surface
152152: GlattschnittStraight cut
153153: EinzugsbereichCatchment area
1616: Bauteil, hergestellt durch Standard-StanzverfahrenComponent manufactured using standard stamping processes
161161: BruchflächeFracture surface
162162: GlattschnittStraight cut
163163: EinzugsbereichCatchment area
1717th: Bauteil, hergestellt durch Standard-Stanzverfahren und NachschneidenComponent manufactured using standard stamping processes and re-cutting
171171: BruchflächeFracture surface
172172: GlattschnittStraight cut
173173: EinzugsbereichCatchment area
2020th: FolgeverbundwerkzeugProgressive tool
2121: FührungsplatteGuide plate
2222nd: EinsatzplatteInsert plate
2323: AbdeckplatteCover plate
3030th: erste Stanzeinrichtungfirst punching device
3131: VorschnittstempelPre-cut stamp
3232: GegenhaltestempelBackstop
3333: Federfeather
3434: PrägeeinsatzEmbossing insert
4040: zweite Stanzeinrichtungsecond punching device
4141: AusschnittstempelCutting stamp
4242: AuswurföffnungDischarge opening
4343: Freiraumfree space
4444: StützelementSupport element
dd: Dicke von 10Thickness of 10
1111: VorschnittlängePre-cut length
1212th: RestschnittlängeRemaining cut length
AA.: AufmaßMeasurement

Claims

Verfahren zur Herstellung eines Bauteils (15) mit glatten Schnittflächen mit den Schritten: - Einklemmen eines Materialstreifens (10) zwischen den Werkzeugen einer ersten Stanzeinrichtung (30), wobei auf der dem Vorschnittstempel (31) abgewandten Seite des Materialstreifens (10) eine Gegenkraft von einem federnd gelagerten Gegenhaltestempel (32) aufgebracht wird, - Vorschneiden mittels des Vorschnittstempels (31) bei Aufrechterhalten der Gegenkraft des Gegenhaltestempels (32), wobei der Vorschnitt mit Aufmaß (A) im Vergleich zum Maß der gewünschten Kontur des Bauteils (15) und nicht über die gesamte Dicke (d) des Materialstreifens (10) erfolgt, so dass die entstehende Stanzbutze (11) mit dem Materialstreifen (10) über eine Restschnittlänge (12) verbunden bleibt, - Weitertransport des Materialstreifens (10), wobei die Stanzbutze (11) zwischen den Werkzeugen einer zweiten Stanzeinrichtung (40) zu liegen kommt, - Einklemmen des Materialstreifens (10) zwischen den Werkzeugen dieser zweiten Stanzeinrichtung (40), - Ausschneiden einer exakten Kontur für das gewünschten Bauteils (15) über die verbleibende Restschnittlänge (12) aus dem Materialstreifen, - Abschneiden des Aufmaßes (A) mittels eines Ausschnittstempels (41), wobei die dem Ausschnittstempel (41) entgegengesetzte Gegenkraft lediglich von einer durch das Aufmaß (A) der Stanzbutze (11) gebildeten Ringfläche (13) aufgenommen wird, - Austragen des Bauteils (15) mit exakter Kontur aus der zweiten Stanzeinrichtung (40) nach vollendetem Ausschnitt. Method for producing a component (15) with smooth cut surfaces with the following steps: - Clamping a material strip (10) between the tools of a first punching device (30), a counterforce being applied by a resiliently mounted counter-holding punch (32) on the side of the material strip (10) facing away from the precut punch (31), - Pre-cutting by means of the pre-cut punch (31) while maintaining the counterforce of the counter-holding punch (32), the pre-cut with allowance (A) compared to the dimension of the desired contour of the component (15) and not over the entire thickness (d) of the material strip ( 10) takes place, so that the resulting punch (11) remains connected to the material strip (10) over a remaining cut length (12), - Onward transport of the strip of material (10), wherein the punch (11) comes to lie between the tools of a second punching device (40), - Clamping the strip of material (10) between the tools of this second punching device (40), - Cutting out an exact contour for the desired component (15) over the remaining cut length (12) from the material strip, - Cutting off the oversize (A) by means of a cutting punch (41), the counterforce opposing the cutting punch (41) being absorbed only by an annular surface (13) formed by the oversize (A) of the punched socket (11), - Discharge of the component (15) with an exact contour from the second punching device (40) after the cutout has been completed.

Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Einklemmen des Materialstreifens (10) zwischen den Werkzeugen der ersten Stanzeinrichtung (30) mittels eines Prägeeinsatzes (34) eine Ringzacke (12) gesetzt wird, wobei der Prägeeinsatz (34) mit der Führungsplatte (21) des Vorschnittstempels (31) verbunden ist.Procedure according to Claim 1 , characterized in that when the strip of material (10) is clamped between the tools of the first punching device (30) a ring spike (12) is set by means of an embossing insert (34), the embossing insert (34) with the guide plate (21) of the precut punch ( 31) is connected.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorschneiden bei einer Materialdicke (d) von 3 mm mit einem Aufmaß (A) von 0,6 mm bis 1,0 mm erfolgt und das Vorschneiden über eine Vorschnittlänge (11) von 60% bis 80 % der Dicke (d) des Materialstreifens (10) in einer Stanzstation der ersten Stanzeinrichtung (30) erfolgt.Procedure according to Claim 1 or 2 , characterized in that the pre-cutting takes place with a material thickness (d) of 3 mm with an allowance (A) of 0.6 mm to 1.0 mm and the pre-cutting over a pre-cut length (11) of 60% to 80% of the thickness (d) the material strip (10) takes place in a punching station of the first punching device (30).

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorschneiden in einer oder mehreren Stationen der ersten Stanzeinrichtung (30) nachfolgend erfolgt, wobei jeweils unter Aufrechterhalten der Gegenkraft eines Gegenhaltestempels (32) ein Anteil der Vorschnittlänge (11) erzielt wird.Procedure according to Claim 1 or 2 , characterized in that the pre-cutting takes place in one or more stations of the first punching device (30), a proportion of the pre-cut length (11) being achieved in each case while maintaining the counterforce of a counter-holding punch (32).

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Ausschneiden der verbleibenden Restschnittlänge (12) aus dem Materialstreifen und Abschneiden des Aufmaßes (A) in einer oder in mehreren Stanzstationen der zweiten Stanzeinrichtung (40) erfolgt.Method according to one of the Claims 1 until 4th , characterized in that the remaining cut length (12) is cut out of the material strip and the allowance (A) is cut off in one or more punching stations of the second punching device (40).

Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialstreifen (10) in der zweiten Stanzeinrichtung (40) zwischen einer oberen Führungsplatte (21) des Ausschnittstempels (41) und einer unteren Einsatzplatte (22) zu liegen kommt, wobei die durch das Aufmaß (A) der Stanzbutze (11) gebildete Ringfläche (13) auf der Einsatzplatte (22) aufliegt und benachbart zur Ringfläche (13) ein Freiraum (43) in der Einsatzplatte (22) vorhanden ist.Procedure according to Claim 5 , characterized in that the material strip (10) comes to lie in the second punching device (40) between an upper guide plate (21) of the cutting die (41) and a lower insert plate (22), the overmeasure (A) of the punched socket (11) formed annular surface (13) rests on the insert plate (22) and adjacent to the annular surface (13) there is a free space (43) in the insert plate (22).

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialstreifen (10) in separaten Stanzeinrichtungen (30, 40) nacheinander oder in einem Folgeverbundwerkzeug (20) umfassend die erste Stanzeinrichtung (30) und die zweite Stanzeinrichtung (40) bearbeitet wird.Method according to one of the Claims 1 until 6th , characterized in that the material strip (10) is processed in separate punching devices (30, 40) one after the other or in a progressive tool (20) comprising the first punching device (30) and the second punching device (40).

Folgeverbundwerkzeug (20) zur Herstellung von Bauteilen (15) mit glatten Schnittflächen umfassend Werkzeuge für mindestens zwei Stanzstationen, wobei ein zu bearbeitender Materialstreifen (10) zwischen einer oberen Führungsplatte (21) und einer unteren Einsatzplatte (22) transportierbar ist, wobei mindestens eine Stanzstation einer ersten Stanzeinrichtung (30) vorhanden ist, welche zum Vorschneiden einer Stanzbutze (11) ein Vorschnittstempel (31) in der Führungsplatte (21) geführt ist und in der Einsatzplatte (22) ein federnd gelagerter Gegenhaltestempel (32) angeordnet ist, wobei mindestens eine Stanzstation einer zweiten Stanzeinrichtung (40) vorhanden ist, wobei zum Ausschneiden des Bauteils (15) ein Ausschnittstempel (41) in der Führungsplatte (21) geführt ist sowie an der Oberseite der Einsatzplatte (22) ein Freiraum (43) vorhanden ist, wobei die einzige oder letzte Stanzstation der zweiten Stanzeinrichtung (40) in der Einsatzplatte (22) eine Auswurföffnung (42) für das fertige Bauteil besitzt.Progressive tool (20) for the production of components (15) with smooth cut surfaces, comprising tools for at least two punching stations, wherein a material strip (10) to be processed can be transported between an upper guide plate (21) and a lower insert plate (22), at least one punching station a first punching device (30) is provided, which is guided in the guide plate (21) for pre-cutting a punch (11), and a resiliently mounted counter-holding punch (32) is arranged in the insert plate (22), at least one punching station of a second punching device (40) being present, a cutting punch (41) being guided in the guide plate (21) for cutting out the component (15) and a free space (43) being provided on the top of the insert plate (22) , wherein the only or last punching station of the second punching device (40) in the insert plate (22) has an ejection opening (42) for the finished component.

Folgeverbundwerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Stanzeinrichtung (30) ein Prägeeinsatz (34) angeordnet ist, welcher das Setzen einer Ringzacke (12) ermöglicht.Progressive tool according to Claim 8 , characterized in that a stamping insert (34) is arranged in the first punching device (30), which enables a ring spike (12) to be set.

Folgeverbundwerkzeug nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das die Federkraft des Gegenhaltestempels (32) einerseits so hoch ist, dass eine Gegenkraft zur Druckkraft des Vorschnittstempels (31) von unten aufgebracht wird und andererseits aber so klein ist, dass die vorgeschnittene Stanzbutze (11) nicht wieder in den Materialstreifen (12) zurück gedrückt wird.Progressive tool according to Claim 8 or 9 , characterized in that the spring force of the counter-holding punch (32) on the one hand is so high that a counterforce to the pressure force of the pre-cut punch (31) is applied from below and, on the other hand, is so small that the pre-cut punch (11) cannot be returned to the Material strip (12) is pushed back.

Folgeverbundwerkzeug nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorschnittstempel (31) eine Abmessung besitzt, welche einen Vorschnitt mit Aufmaß (A) im Vergleich zum Maß der gewünschten Kontur des Bauteils (15) erzeugt.Progressive tool according to one of the Claims 8 until 10 , characterized in that the pre-cut punch (31) has a dimension which produces a pre-cut with oversize (A) compared to the dimension of the desired contour of the component (15).

Folgeverbundwerkzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorschnittstempel (31) so geführt ist, dass er zu einem unvollständiger Vorschnitt führt, nämlich der Vorschnittstempel (31) nicht vollständig in den Materialstreifen (10) eindringen kann, so dass die entstehende Stanzbutze (11) mit dem Materialstreifen (10) verbunden bleibt.Progressive tool according to Claim 11 , characterized in that the pre-cut punch (31) is guided in such a way that it leads to an incomplete pre-cut, namely the pre-cut punch (31) cannot completely penetrate into the material strip (10), so that the resulting punch (11) with the material strip (10) remains connected.

Folgeverbundwerkzeug nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausschnittstempel (41) eine Abmessung zum Ausschnitt des Bauteils (15) mit exakter Kontur besitzt.Progressive tool according to one of the Claims 8 until 12th , characterized in that the cutout punch (41) has a dimension for the cutout of the component (15) with an exact contour.

Folgeverbundwerkzeug nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass an der Oberseite der Einsatzplatte (22) benachbart zur Auswurföffnung (42) der Freiraum (43) zum Aufsetzen der Stanzbutze (11) vorhanden ist und dieser Freiraum (43) größer als das Aufmaß (A) der Stanzbutze (11) ist.Progressive tool according to one of the Claims 8 until 13th , characterized in that on the upper side of the insert plate (22) adjacent to the ejection opening (42) there is the free space (43) for placing the punched socket (11) and this free space (43) is greater than the allowance (A) of the punched socket (11) ) is.

Folgeverbundwerkzeug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Freiraum (43) der Einsatzplatte (22) ein Stützelement (44) angeordnet ist.Progressive tool according to Claim 14 , characterized in that a support element (44) is arranged in the free space (43) of the insert plate (22).